Aludium today 4 Deutsch

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Aludium-Magazin Dezember 2016 | Ausgabe 04

Maßgeschneiderte Oberflächen und Formbarkeit aus Alicante Transparenz ist unsere treibende Kraft für kontinuierliche Verbesserung Sicherheit ist Teil unserer DNA

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Inhalt Dez 2016 | Ausgabe 04

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Willkommen

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Interview mit Manuel Ruano

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ERP-System erfolgreich installiert

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Die Zukunft der Aluminiumproduktion in Alicante garantieren

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Formbarkeit, hergestellt von Aludium Alicante

14 Transparenz ist unsere treibende Kraft für kontinuierliche Verbesserung!

16 Lernen Sie Marcelino Hernández Cola kennen

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Sohn des Metal(ls) rockt Alicante

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Laufen ist auch ein Prozess

20 Unser Stand auf der Aluminium 2016 21 Safety Week & Lokales

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- Alicante

- Amorebieta

- Castelsarrasin

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17 Kolophon Redaktion: Elsy Aelvoet, Maite Etxeita Gorritxategi, Bob Van Cauwenberghe, Dan Smith Beitragende: Arnaud de Weert, Manuel Ruano, Guillermo Rey-Ardid ­Latorre, Salvador Marcilla Gomis, Alberto Ruiz, Marcelino Hernández Cola, Katalin Larrakoetxea Angoitia, José María Corbeto Botella, Paul Langelaan.

Ihre Meinung zählt! Bitte schicken Sie Ihre Vorschläge oder Kommentare per E-Mail an:

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Today

elsy.aelvoet@aludium.com


Willkommen in unserem Werk in Alicante

Liebe Kolleginnen und Kollegen,

mit dieser Ausgabe der Aludium Today feiern wir das zweijährige Bestehen von Aludium. Das Management-Team und die Mitarbeiter von Aludium hatten von Anfang an eine klare Vision: Die Schaffung eines eigenständigen Unternehmens, das einer der Hauptakteure auf den europäischen und den internationalen Aluminiummärkten ist. In dieser Ausgabe können Sie etwas über die neuesten Schritte nachlesen, die wir zum Erreichen dieses Ziels unternommen haben. Der wichtigste davon war die Implementierung unseres eigenen ERP-Systems. Dank des Einsatzes unseres SPRINT-Teams verfügt Aludium nun über ein Informationstechnologiesystem, das die Bedürfnisse unseres Unternehmens, unserer Kunden und unserer Mitarbeiter erfüllt. Einer der wichtigsten Gründe für den Erfolg von Aludium in den vergangenen zwei Jahren war das Maß an Investitionen, die unser Partner Atlas Holdings getätigt hat. Wegen dieser Unterstützung konnten wir neue Initiativen wie zum Beispiel Aludium Transportation starten und die modernsten Geräte installieren, auch unseren neuen Glühofen in Alicante und unseren neuen Drehofen in Amorebieta. Und das war noch nicht alles. Seit der Gründung des Unternehmens ist die Sicherheit ein wesentlicher Teil der DNA von Aludium. Im Oktober 2016 veranstalteten wir unsere erste unternehmensweite Safety Week, um die Bedeutung der Sicherheit für unseren langfristigen Erfolg hervorzuheben. Durch die Veranstaltung hatte Aludium die Gelegenheit, die Mitarbeiter, das Management, örtliche Behörden und unsere Gemeinschaften einzubeziehen. Wir luden außerdem örtliche Industriebetriebe dazu ein, in unsere Werke zu kommen und unsere Sicherheitsleistung zu bewerten. Die ganze Woche hat dem Ziel von Aludium, eine sichere Arbeitsumgebung zu schaffen, enorm genutzt und wird jedes Jahr wiederholt werden.

Diese Ausgabe von Aludium Today stellt besonders unser Walzwerk in Alicante in den Mittelpunkt. Dieses Walzwerk gehört zu den drei besten Glanzwalzwerken der Welt und besitzt einmalige Möglichkeiten zur Herstellung der maßgeschneiderten Oberflächen, die unsere Kunden verlangen. Durch diese Möglichkeiten ist gewährleistet, dass der Output von Aludium Alicante unter anderem auf den Märkten für Verschlüsse, Kosmetikverpackungen und Innenausstattungen sehr geschätzt wird. Im November nimmt Aludium an einer der weltweit wichtigsten Messen unserer Branche teil: der Aluminium 2016. Aludium wird zum ersten Mal mit einem Stand in Düsseldorf (Deutschland) vertreten sein. Einer der Höhepunkte des Standes werden die riesigen Exponate (drei Meter hoch) der Hauptprodukte von Aludium sein, darunter Decorandum® und Texturandum®. Bei dieser Gelegenheit möchte ich unseren Kunden und Mitarbeitern für ihre Unterstützung in den vergangenen zwei Jahren danken. Ich freue mich darauf, Aludium mit Ihnen zusammen zum besten und sichersten Aluminiumlieferanten der Welt zu machen. Außerdem möchte ich Ihnen allen schöne Feiertage und ein glückliches und erfolgreiches Jahr 2017 wünschen.

Arnaud de Weert, Chief Executive Officer

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COO

Manuel Ruano Aludium Today hat mit dem COO Manuel Ruano gesprochen, um herauszufinden, wie sich das Unternehmen nahezu zwei Jahre nach seiner Gründung bewährt. Vorjahr weit übertroffen. Außerdem gewinnen wir in unseren internen Prozessen mehr Metall wieder, das wir erneut dem Produktionszyklus zuführen. So werden unsere Kosten wirksam reduziert, da wir kein Rohaluminium dazukaufen müssen. Ich muss in diesem Jahr besonders die Leistung von Aludium Alicante hervorheben. Im Mai erzielte das Walzwerk die bisher beste Produktionsrate und im Juni gewann Alicante mehr Aluminium wieder als jemals zuvor. Das sind hervorragende Ergebnisse.

AT: Was waren in diesem Jahr bisher die herausragenden Leistungen? Aludium Today (AT): Sie haben gerade die erste Safety Week von Aludium veranstaltet. Wie steht das Unternehmen in Bezug auf die Sicherheit da? Manuel Ruano (MR): Die Leistung von Aludium ist sehr gut – viel besser als die von anderen Unternehmen in derselben Branche. Die ersten neun Monate des Jahres 2016 sind sehr gut verlaufen, unsere Gesamtquote meldepflichtiger Vorfälle (Total Recordable Rate, TRR) liegt bei 1,1 – sehr niedrig.

“Wir möchten, dass die Sicherheit ein Teil unserer DNA ist” Obwohl diese Zahlen sehr gut sind, müssen wir sie noch mehr senken. Darum haben wir die Safety Week eingeführt. Wir möchten, dass die Sicherheit ein Teil unserer DNA wird, etwas, worüber wir bei jeder neuen Aufgabe nachdenken. Dies muss unbedingt geschehen, wenn wir möchten, dass am Ende des Arbeitstages alle sicher und gesund nach Hause gehen.

AT: Woher kam die Idee mit der Safety Week? MR: Das Management hat bereits zu Beginn dieses Jahres die Entscheidung getroffen, die Safety Week jährlich in unseren Werken zu organisieren. Zu dem Zeitpunkt beschlossen wir, alle Mitarbeiter und andere Beteiligte, wie die örtlichen Behörden, die

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Medien und die Gemeinschaften, in denen sich unsere Anlagen befinden, miteinzubeziehen. Wir wollten sie über die Anstrengungen informieren, die wir unternehmen, damit Menschen und Werke sicher sind. Auf den Seiten 21-23 erfahren Sie mehr über die Ereignisse während der Safety Week.

AT: Seit der Gründung von Aludium sind fast zwei Jahre vergangen. Welche Fortschritte machen Sie in Bezug auf das Ziel, das Unternehmen unabhängig zu machen? MR: Mit der Implementierung unseres neuen ERP-Systems im Juli haben wir unser Ziel fast erreicht. Im vergangenen Jahr haben wir die Trennung von Gehaltsabrechnungen, Logistik und Beschaffung bewirkt. 2016 haben wir diese Liste um die IT-Dienste, Rechnungslegung und den Einzug offener Forderungen erweitert. Mit einigen weiteren Optimierungen bei der IT werden wir unser Ziel, innerhalb von zwei Jahren nach Gründung des Unternehmens vollkommen eigenständig zu sein, erreichen – das ist eine beachtliche Leistung, die wir ohne den Einsatz der Menschen bei Aludium nicht erreicht hätten.

AT: Wie sieht die Leistung der Walzwerke bezüglich der Produktion aus? MR: Wir haben in den ersten sechs Monaten dieses Jahres einige beeindruckende Zahlen erzielt. In allen drei Walzwerken wurde die Produktivität gesteigert und die Produktion hat die Zahlen für denselben Zeitraum im

MR: Wir konnten ein starkes Wachstum in den meisten der Sektoren, die Aludium bedient, verzeichnen. Im Großhandel wachsen wir um etwa acht Prozent, was sehr viel mehr ist als der Marktdurchschnitt, der bei einem Prozent liegt. Dank unseres hohen Serviceniveaus und unserer exzellenten Produkte expandieren wir auch in anderen Sektoren. Es gibt bei uns einige Kapazitätsengpässe, die das Volumen an Material, mit dem wir Märkte wie die für Spezialprodukte und Bauwesen beliefern können, beeinträchtigen. Durch die Investitionen, die wir in unseren Walzwerken vornehmen, werden wir die meisten dieser Einschränkungen jedoch bis 2017 verringern.

AT: Wie sehen die Prognosen für 2017 aus? MR: Im Allgemeinen sehr gut. Es hat keiner unserer Kunden Pläne für ein Wachstum im kommenden Jahr angekündigt, aber wir haben noch eine Reihe potenzieller Kunden, die noch entdecken werden, was für einen Unterschied Aludium ausmacht. Wir haben vor Kurzem mit einem der Hauptakteure im Bauwesen einen Vertrag für einen Großauftrag unterzeichnet. Unser exzellenter Service und unsere Qualitätsprodukte bieten ihm einen enormen Vorteil. Außerdem arbeiten wir daran, unsere Produkte für verschiedene Neukunden auf den Märkten für Nahrungsmitteldosen, Industrie und Spezialprodukte zu qualifizieren. Und auch die Exporte sollten ansteigen, insbesondere für unsere Glanzprodukte und Verschlüsse.


COO

AT: Wo liegen die internen Einschränkungen und was unternehmen Sie dagegen? MR: Unsere Haupteinschränkung liegt bei der Kapazität der Warmwalzanlage. 2016 lag sie bei etwa 230.000 Tonnen im Jahr. Im Laufe von 2017 wird die Kapazität dank unseres Investitionsprogramms um 20 Prozent auf 280.000 Tonnen steigen. Außerdem hat Aludium für 2017 ein ambitioniertes Investitionsprogramm geplant. Wenn alle Projekte genehmigt werden, werden wir im Laufe von 2017 nahezu 25 Millionen EUR in neue und umgestaltete Anlagen investieren. Das ist mehr als das Doppelte der 11,9 Millionen EUR, die wir 2016 investiert haben.

AT: Können Sie uns von einigen dieser Projekte berichten? MR: Der Vorstand hat für 2017 bereits Investitionen in die Richtanlage in Alicante und den Glühofen in Amorebieta bewilligt. Es sind viele weitere Investitionen geplant, die aber noch offiziell genehmigt werden müssen.

AT: Welche Investitionen erfolgten im Jahr 2016? MR: Zu den wichtigsten gehört der neue Drehofen in Amorebieta. Mit dieser Investition können wir alle Arten an kostengünstigem Schrott erneut einschmelzen, auch lackiertes oder öliges Metall. Die Kapazität unserer Gießerei wird damit um 15.000 Tonnen pro Jahr gesteigert. Eine weitere größere Ergänzung im Jahr 2016 war der neue Glühofen in Alicante. Mit diesem mit Gas beheizten Ofen können wir unsere Glühkapazität um sechs Coils pro Tag steigern. Das Glühen findet in einer inerten Stickstoffatmosphäre statt, was sich sehr positiv auf die Qualität auswirkt. In Castelsarrasin haben wir eine alte Ablänglinie ersetzt. Die neue Linie wird nicht nur die Kapazität um 2.500 Tonnen im Jahr steigern, sondern auch die Qualität der Produkte von Aludium für den Fahrzeuginnenausstattungsmarkt sicherstellen. Wir behalten die alte Linie als Reserve im Zusammenhang mit unserem langfristigen Ziel, Redundanz in unsere Prozesse einzubauen.

AT: Sie haben vor einiger Zeit erwähnt, dass Aludium in Exzellenz investiere. Können Sie uns dieses Konzept erläutern? MR: Wir möchten, dass Aludium nur nicht ein Metallproduzent ist – wir möchten uns außerdem bei der Produktion besonders auszeichnen und uns auf bestimmte

“Wir werden 2017 ein neues Exzellenzzentrum für Prozesse in der Gießerei und beim Walzen ins Leben rufen” Sektoren konzentrieren. Aludium hatte großes Glück, dass es mit einem der weltweit führenden Forschungszentren – Cindal F&E – mit Aluminium als Bestandteil unseres Betriebs beginnen konnte. Aber wir müssen unsere Kenntnisse weiter ausbauen. Darum haben wir in diesem Jahr Aludium Transportation gegründet. Als Teil von Cindal F&E wird Aludium Transportation uns dabei helfen zu verstehen, wo in Fahrzeugen Aluminium eingesetzt werden kann, um die Gewichtseinsparungen zu erzielen, die Erstausrüster zum Erreichen der Emissionsziele für Fahrzeuge brauchen. Es ist kein völliges Neuland für uns, aber mit Aludium Transportation können wir diesen wichtigen Bereich zu einem unserer Schwerpunkte machen. Bei der Produktion werden wir 2017 ein neues Exzellenzzentrum für Prozesse in der Gießerei und beim Walzen ins Leben rufen. Ziel dabei ist es, auf unserem vorhandenen Fachwissen bei Oberflächen und der Produktkonfiguration aufzubauen. Für 2018 planen wir einen Blick auf die Exzellenz bei kontinuierlicher Verbesserung zu werfen.

Für die Leitung des Projektes haben wir vor Kurzem Raoul Aubry zum Manager der Gießereitechnologie und von Capex ernannt. Raoul besitzt umfassende Erfahrung, da er bis zum vergangenen Jahr Kunden Assistent und Service Manager bei Novelis und davor sieben Jahre Engineering Manager bei Alcoa war. Raul hat auch in Luxemburg und Frankreich als Wartungs-und Produktionsmanager für Novelis gearbeitet. Raoul wird seinen großen Erfahrungsschatz in diese Aufgabe mit einbringen.

AT: Ich erkenne in den Investitionen und den Exzellenzzentren einen gewissen Optimismus, was die Zukunft betrifft... MR: Absolut. Die Leiter von Aludium und unser Hauptinvestor Atlas Holdings sind sehr klug. Wir würden diese Schritte nicht einleiten, wenn wir nicht sehr optimistisch in Bezug auf die Zukunft von Aludium wären. Atlas Holdings hat zum Ausdruck gebracht, wie viel Vertrauen es zu Aludium hat. Dank seiner Unterstützung sieht es für die Zukunft von Aludium wirklich sehr gut aus. ■

Aludium ist Sponsor der 31. Metal Bulletin-Konferenz Aludium war stolzer Sponsor der 31. International Aluminium Conference von Metal Bulletin, die vom 27. bis zum 29. September in Madrid stattfand. Es nahmen mehr als 200 im Aluminiumsektor tätige Unternehmen teil, denen die Konferenz die Gelegenheit gab, Themen zu besprechen, die alle Glieder der Lieferkette der Branche betreffen. Manuel Ruano, COO von Aludium, hielt eine Rede über die Grundsätze der schlanken Produktion und ihre Anwendung bei Aludium, die positiv aufgenommen wurde. Diese systematische Methode zielt darauf ab, in jeder Phase des AluminiumProduktionsprozesses Abfall zu vermeiden, um Produktionszeit und -kosten zu verringern. In seiner Rede hob Manuel hervor, wie die kontinuierliche Verbesserung, Automatisierung und Lieferantenbeziehungen als Mittel zum

Vorantreiben der schlanken Produktion bei Aludium eingesetzt werden. Am ersten Konferenztag waren bei Aludium mehr als 25 Konferenzteilnehmer für eine Werksführung im Walzwerk in Alicante zu Gast. Die Teilnehmer, die uns besuchten, waren sehr beeindruckt von den Anlagen von Aludium und der Art, wie in diesem Walzwerk eine schlanke Produktion implementiert wird. ■ Today

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SPRINT

Bei der Produktivsetzung ging es im SPRINTArbeitsraum zu wie im Taubenschlag

ERP-System erfolgreich installiert

Die Implementierung des neuen ERP-Systems von Aludium von IFS war ein wichtiger Schritt auf unserem Weg hin zu einem eigenständigen Unternehmen. Obwohl es einige Anlaufschwierigkeiten gab, verlief die Installation für ein Projekt von dieser Größe und Komplexität gut. Inzwischen wenden alle drei Fabriken das neue System an. Wir haben mit Paul Langelaan gesprochen, dem Leiter des SPRINT-Projektes, um herauszufinden, wie die Implementierung verlaufen ist und was seine Pläne für die Zukunft sind. Aludium Today (AT): Warum war SPRINT notwendig?

Paul Langelaan (PL): SPRINT und die Implementierung des ERP-Systems von IFS waren notwendig zur Sicherstellung, dass Aludium ein eigenständiges Unternehmen wird, und zur Vorbereitung auf unser künftiges Wachstum.

AT: Was geschah bei der Produktivsetzung?

(PL): Nachdem wir unsere Altsysteme am 1. Juli abgeschaltet hatten, gab es einige sehr spannende Momente. Nach der Schließung der Altsysteme hatten wir zwei Hauptziele: Die Fabriken wieder mit den neuen Systemen zum Laufen zu bringen und den Versand an unsere Kunden fortzusetzen. Die Inbetriebnahme der Fabriken erwies sich als der leichtere Teil. Wie erwartet wurden wir mit einigen Problemen konfrontiert. Wir hatten jedoch das Projektteam an unserer Seite, das unsere Leute für die Prozesse unterstützte, und die Probleme waren rasch behoben. Nur wenige Tage nach dem Wechsel liefen die Walzwerke unter Anwendung des neuen Systems wieder wie erwartet. Der Versand erwies sich als schwieriger. Bei der Auslieferung des Materials an die Kunden gab es keine großen Probleme, aber wir hatten einige Schwierigkeiten mit der Dokumentation, zum Beispiel mit Qualitätszertifikaten, Packlisten und Rechnungen. Diese Probleme sind nun gelöst.

AT: Was für Auswirkungen hatte dies auf die Mitarbeiter von Aludium?

PL: Die Menschen bei Aludium mussten sich im gesamten Unternehmen an das neue System gewöhnen. Natürlich hat sich unser Unternehmen nicht plötzlich am 1. Juli

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verändert, aber jeder einzelne Computerbildschirm sah über Nacht anders aus. Es mussten immer noch Daten eingegeben werden, aber auf eine vollkommen andere Weise, und die Berichte sahen auch anders aus. Das sind bedeutende Veränderungen, die ein anderes Denken erfordern. Selbst die beste Schulung kann die Benutzer nur bis zu einem gewissen Grad vorbereiten. Außerdem boten wir den Benutzern nach dem Umstieg intensiven Support an, damit alle Fragen beantwortet werden konnten. Die Inbetriebnahme des neuen Systems erforderte von allen bei Aludium enorme Anstrengungen. Wir sind unseren Mitarbeitern sehr dankbar, die die erforderliche Arbeit investiert haben, um den Wechsel zu einem Erfolg zu machen und die Hindernisse zu überwinden. Viele von ihnen haben buchstäblich Tag und Nacht gearbeitet, um ihren Kollegen zu helfen und die Fortführung unserer Abläufe und Lieferungen zu gewährleisten.

AT: Wie ging es den Kunden von Aludium mit der Erfahrung?

MC: Unsere Kunden haben den Wechsel zweifellos bemerkt. Leider entsprach die Leistung von Aludium in den ersten zwei Monaten nicht ihren (und auch nicht unseren) Erwartungen. Seit der Produktivsetzung haben wir viele Probleme gelöst und bei der Produktlieferung und der Dokumentation fast wieder das Serviceniveau erreicht, das von uns erwartet wird. Es hat außerdem länger als gedacht gedauert, das Kundenportal auf den neuesten Stand zu bringen. Das Portal nahm im Oktober den Betrieb auf, aber die vollständige Funktionalität ist noch nicht gegeben. Wir verbessern aber kontinuierlich Inhalt und Leistung.

AT: Was sind die nächsten Schritte für das System? MC: Aludium hat für die Weiterentwicklung des ERP-Systems ehrgeizige Pläne. Es ist einer der Grundsteine für unser zukünftiges Wachstum und die Pläne zur Prozess- und Leistungsverbesserung. Aber bevor wir mit Verbesserungen anfangen, stehen noch Übergangsarbeiten an. Deshalb müssen wir das neue System in der Gießerei und der Werkswartung einführen. Außerdem müssen wir einige Bereiche der Funktionalität des Systems zur Unterstützung unserer Vertriebs-, Einkaufs- und Finanzabteilungen finalisieren.

Alle Mitarbeiter bei Aludium haben in den vergangenen zwölf Monaten eine große Veränderung und eine steile Lernkurve durchlaufen. Den schlimmsten Teil haben wir bestimmt hinter uns, aber im ersten Halbjahr 2017 steht für uns noch Arbeit an. Das ist nicht das Ende des Programms, sondern nur der Anfang kontinuierlicher Verbesserung. ■

Hauptprobleme, die seit der Produktivsetzung behoben wurden: • S tabilisierung der Schnittstellenbildung mit Produktionsmaschinen • Verbesserung der Effizienz des Versands • Implementierung einer elektronischen Datenschnittstelle zur Unterstützung des Erwerbs von Walzbarren • Berichtigung der Rechnungsstellung und anderer Kundendokumentation • Entwicklung der Berichte • Inrechnungstellung des Konsignationsbestands • Verbesserung von Benutzerschulungen und Support.


Werk im RAMPENLICHT

Die Zukunft

der Aluminiumproduktion

Alberto Ruiz ist seit 2012 Werksleiter des Walzwerkes von Aludium in Alicante. Aludium Today hat mit Alberto gesprochen, um herauszufinden, wie sich das Walzwerk entwickelt hat und was Aludium in Zukunft dafür plant.

Lernen Sie Alberto Ruiz kennen Alberto Ruiz wurde in Valencia geboren, zog jedoch 2007 nach Alicante, wo er noch heute mit seiner Familie lebt. Nach seinem Abschluss im Chemieingenieurwesen an der Polytechnischen Universität Valencia 1999 erwarb Alberto 2015 einen MBA an der Escuela de Administración de Empresas (EAE Business School). In den ersten acht Jahren seiner Laufbahn arbeitete Alberto im Qualitätsund Projektmanagement bei SVS Systems, einem führenden Lieferanten der Automobilindustrie. 2007 trat er bei Alcoa Alicante den Posten als Qualitätsmanagers an. Im Juni 2012 war er zum Werksdirektor des Walzwerkes in Alicante ernannt worden. ■

AT: Wie ist Aludium Alicante organisiert? Alberto Ruiz (AR): Unsere Organisationsstruktur ist mit nur vier Ebenen von oben nach unten sehr flach. Die Herstellung ist das Herzstück und die Seele unseres Werks. Seit 2008 ist die Herstellung der Grund, weshalb wir den Kundenerwartungen auf Produktionsstättenebene entsprechen können. Da die Herstellung Verantwortung für den Kunden übernimmt, werden wir von allen anderen Abteilungen unterstützt. Schließlich kommt das von Aludium erwirtschaftete Geld von den Produkten, die wir herstellen und liefern.

AT: Wie hat sich das Werk in Alicante im Laufe der Jahre entwickelt? AR: Die größte Veränderung war die Entwicklung des Unternehmens von einem Teil eines Weltkonzerns hin zu einem eigenständigen Unternehmen (Aludium).

Pharmazeutische Verpackungen stellen ein neues Gebiet für Aludium dar

Nun konzentrieren wir uns auf die Märkte, wo wir erfolgreich sind, und darauf, für unsere Kunden unser Bestes zu geben.

AT: Wie hat sich Aludium Alicante entwickelt, seit es zu Aludium gehört? AR: Alicante hat seinen Schwerpunkt auf die schlanke Produktion und Operational Excellence gelegt. Wenn wir uns nicht auf diese Bereiche konzentriert hätten, hätten wir die Krise 2011 nicht überstanden. Dadurch sind wir auch kundenorientierter und flexibler geworden. Wir hören nun in allen Bereichen des Unternehmens auf die Stimme des Kunden – ein weiteres positives Resultat dieser schwierigen Zeit. Die damals begonnenen Projekte zur Operational Excellence haben uns bei der Verbesserung von Abläufen und Qualität geholfen, bei der Kostensenkung und der Verbesserung der Produktionsvorlaufzeiten. Um die nächsten Schritte machen zu können, müssen wir unsere Leistung natürlich kontinuierlich verbessern. Wir haben mit der Unterstützung von Atlas und unseres erfahrenen Management-Teams erneut damit begonnen, in neue Ausrüstung zu investieren. Wir erkunden neue Märkte und verbessern unsere Qualität und unsere Lieferleistung weiter. Das sorgt für eine sehr positive Atmosphäre im Werk. Der Enthusiasmus und die Motivation unserer Leute ist der Garant dafür, dass wir in Bezug auf Produktionsvolumen und Qualität unsere eigenen Rekorde brechen!

AT: Welche Marktsektoren bedient Alicante? AR: Gemeinsam mit Aludium Castelsarrasin ist unser Walzwerk in Alicante einer der weltweit führenden Hersteller von Glanzaluminium. Es handelt sich hier um >

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Werk im RAMPENLICHT

Solarabsorber (Bild mit freundlicher Genehmigung von Almeco)

produzierten Aluminiums könnte man fast viermal die Erde umwickeln.

AT: Wie sieht es bei Aludium Alicante mit der sozialen Verantwortung aus?

erstklassiges Aluminium, das zur Herstellung von Produkten mit sehr anspruchsvollen glänzenden Oberflächen und außergewöhnlich komplexen Formen eingesetzt wird.

berühmtesten Whiskymarken der Welt. Und sogar als die Zierleisten, die die Innenverkleidung einiger deutscher Premiumfahrzeuge schmücken.

Eine unserer Hauptstärken ist unser Fachwissen und Know-how bei der Optimierung mechanischer Eigenschaften, der Oberflächenqualität und der chemischen Zusammensetzung des Aluminiums. So können wir die höchsten technischen Anforderungen erfüllen. Im Zusammenspiel mit unseren umfassenden Systemen für Online-Monitoring und Inspektion wird auch sichergestellt, dass unsere Produkte den Qualitätsstandards unserer Kunden entsprechen.

Auch Aluminium, das in Solarboilern verwendet wird, wird oft aus unserem Aluminium hergestellt. Und wussten Sie schon, dass wir die perfekte ultraleichte Alternative zu Edelstahl herstellen? Dieses Produktsortiment heißt Decorandum® und wird zunehmend bei der Inneneinrichtung von Gebäuden verwendet, in Autos und für Anwendungen im Haushalt wie Kühlschranktüren. Unser Aluminium ist auch in Nahrungsmitteldosen, halbfesten Behältern, Druckplatten und Wärmetauschern zu finden.

Im Ergebnis werden die Glanzprodukte von Aludium zur Herstellung der hochglänzenden Kappen von Parfums von Top-Marken wie Paco Rabanne eingesetzt. Oder als Verschlüsse für Flaschen der

Um Ihnen eine Vorstellung vom Volumen zu geben: Wir walzen jedes Jahr genug Aluminium, um eine Fläche abzudecken, die 45.000 Fußballfeldern entspricht. Mit der Gesamtlänge des jährlich von uns

AR: Bei uns gibt es sehr strenge Verfahren zur Kontrolle der Auswirkungen unseres Unternehmens auf die Umwelt, auf die Mitarbeiter in unserem Walzwerk und unsere Gemeinden vor Ort. Aufgrund dieses Einsatzes konnten wir die ISO 14001 (2005)-Zertifizierung für Umweltmanagement und die OHSAS 18001:2007 (2015)-Zertifizierung für Arbeitsschutz- und Gesundheitsmanagement erhalten. Des Weiteren gibt es im Werk Verfahren, die für eine sehr sorgfältige Verwertung unseres Abfalls sorgen. Darüber hinaus überwachen und zertifizieren wir all unsere Lieferanten, damit gewährleistet ist, dass sie dieselben hohen Standards einhalten.

AT: Wie hat sich Ihr persönlicher Führungsstil entwickelt? AR: Ich habe gelernt, dass wir unseren Fokus auf die Entwicklung eines Unternehmens legen müssen, in dem die Mitarbeiter sich dazu befähigt fühlen, Möglichkeiten zu nutzen und Entscheidungen zu treffen. Eine realistische

Ein kurzer Überblick über die Geschichte von Aludium Alicante 1985

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1959

1969

Die ersten Warm- und Kaltwalzanlagen werden geordert und installiert.

ENDASA (Empresa Nacional del Aluminio, S.A.) wird mit Alicante als Teil des Unternehmens gegründet.

Gründung von INESPAL (Industria Espanola del Aluminio, S.A.), das alle Aluminiumbetriebe Spaniens zu einer Gruppe zusammenfasst.

1955

1961

1979

1988

Spanische Unternehmer bauen ein Aluminiumwalzwerk, um in der Region Alicante Arbeitsplätze zu schaffen. Das Werk mit dem Namen Aliberico produziert zunächst Draht und extrudierte und gewalzte Produkte.

Nach der Bildung eines Joint Venture mit Alcan wird das Werk in Alcan Ibérico umbenannt. Es wird in eine zweite Kaltwalzanlage investiert, in Glühöfen, Ablänglinie, Spaltanlage und eine neue Halle für Folienherstellung und Konversion.

Die Installation einer Glanzwalzanlage steht für eine strategische Entscheidung, neue Märkte zu erschließen.

Alcoa erwirbt INESPAL, auch Alicante.

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1992

Vollständige Modernisierung des Werks in Alicante einschließlich neuer Ausrüstung (DELFIN-Projekt)


Werk im RAMPENLICHT

Verschlüsse für Wein- und Spirituosenflaschen

Bottom-up-Denkweise anstelle eines Top-down-Ansatzes. Ich möchte, dass alle Mitarbeiter für Aludium und sich selbst einen Mehrwert schaffen. Und ich bin davon überzeugt, dass der Ansatz der schlanken Produktion, den wir vor vielen Jahren eingeführt haben, uns an jedem Tag dabei hilft, dies in die Tat umzusetzen. Woher ich das weiß? Jedes Mal, wenn ich die Fabrik betrete, bemerke ich, dass kleine Dinge verbessert worden sind. Das ist nur möglich, weil das Team an seine eigene Zukunft glaubt und sich darum kümmert.

AT: Welche Auswirkungen hat die Gründung von Aludium auf das Walzwerk in Alicante gehabt? AR: Das Team machte schwierige Zeiten durch, bevor Atlas Holdings übernahm und Aludium gründete. In dieser Phase haben wir allen sehr viel abverlangt. Aber wir haben es geschafft, das gesamte Team zusammenzuhalten. Indem wir unseren Erfahrungsschatz behalten haben, haben wir sichergestellt, dass Aludium als ein gereiftes Unternehmen an den Start gegangen ist. Nun herrscht dank der Unterstützung von Atlas und in Kombination mit unserem direkten Kommunikations- und Managementstil eine lebhafte und positive

Atmosphäre in unserem Team. Unsere Leute mussten harte Zeiten überstehen, aber jetzt wissen sie, dass sie es gemeinsam schaffen können. Und sie haben eine hohe Motivation, die von Aludium geschaffenen Möglichkeiten zu nutzen.

AT: Denken Sie, dass das Aludium-Projekt ein Erfolg ist? AR: 2011 starteten wir spezielle Projekte zur Unterstützung des Unternehmens und zur Schaffung unserer eigenen Zukunft. Jetzt haben wir die Unterstützung des Marktes, neue Möglichkeiten und einen vollen Produktionsplan. Außerdem werden wir voll und ganz von Atlas unterstützt und können somit in Projekte investieren, die unsere Kunden unterstützen. Wir stehen noch am Anfang, aber ich glaube, wir haben das Ruder herumgerissen. 2011 standen wir noch vor der Aussicht, vorübergehend Leute entlassen zu müssen. 2016 dagegen haben wir mehr als 60 neue Mitarbeiter in unseren Werken begrüßt.

AT: Suchen Sie noch nach neuen Leuten? AR: Wir arbeiten derzeit an einem Programm zur Schaffung von Beförderungsmöglichkeiten für die talentierten Menschen in unserem Unternehmen. Aber wir sind auch daran

interessiert, von Leuten zu hören, die proaktiv und kundenorientiert agieren, und die keine Angst davor haben, Verantwortung und Zuständigkeit zu übernehmen.

AT: Was sind die zukünftigen Herausforderungen für Aludium in Alicante? AR: Wir müssen auf jedem Markt, den wir beliefern, der beste Aluminiumhersteller werden und dazu bereit sein, die Bedürfnisse unserer höchst anspruchsvollen Kunden, die uns jeden Tag vor neue Herausforderungen stellen, zu erfüllen. Denn das ist die einzige Möglichkeit, wie wir unser Überleben auf einem sehr umkämpften Weltmarkt garantieren können. Und ich bin ehrlich gesagt davon überzeugt, dass wir auf dem richtigen Weg sind.

AT: Was lässt Sie bei der Arbeit lächeln? AR: Ich freue mich, wenn jeder einzelne Mitarbeiter und ich bei der Arbeit sein Bestes gegeben haben. Ich möchte, dass jeder dazu motiviert ist, eine gute Leistung für Aludium zu erbringen. ■

2007

2015

Modernisierung der Glanzwalzanlage. Es fällt die strategische Entscheidung, den Vorwalzbandmarkt zu verlassen.

Aludium, im Besitz von Atlas Holdings, erwirbt die Anlagen von Alcoa in Alicante, Amorebieta und Castelsarrasin (Frankreich).

2012-14

2016

Aufrüstung der Qualitätssysteme. Das Walzwerk erhält die ISO TS 16949-Zertifizierung, sodass sie Kunden aus der Automobilbranche beliefern kann. Die Walzanlagen werden aufgerüstet und die Maschine für kontinuierliches Glühen modernisiert.

Installation eines neuen Glühofens.

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Werk im RAMPENLICHT

Maßgeschneiderte Oberflächen und Formbarkeit, Aludium ist ein vertikal integrierter hergestellt von Aludium Alicante Aluminiumhersteller, der spezialisierte Werke in Alicante, Amorebieta und Castelsarrasin betreibt. Aludium Alicante ist als Teil dieses Systems eng auf Aludium Amorebieta abgestimmt. Amorebieta beliefert Alicante mit Coils, maßgeschneiderten Legierungen und Abmessungen, die optimal auf die technischen Anforderungen unserer Kunden abgestimmt werden. Während Amorebieta die Vorwalzbänder produziert (in den entsprechenden Legierungen und Abmessungen), verarbeitet Alicante sie zu Coils, Spaltbändern und Blechen mit unterschiedlichen Oberflächenbearbeitungen. Einzigartige Position Aludium Alicante hat das Glück, dass sich unser Cindal F&E-Zentrum auf dem Betriebsgelände befindet. Cindal hilft dem ganzen Unternehmen Aludium dabei, die Legierungen und Oberflächenbehandlungen zu entwickeln, die unsere Kunden sich wünschen. Mit seiner Hilfe kann Aludium unsere Produkte und Prozesse anpassen, sodass wir aus dem Aluminium das Beste herausholen können. Die mechanischen Eigenschaften und die Oberflächenqualität sind für viele der Anwendungen, für die Aludium Alicante das Metall liefert, von entscheidender Bedeutung. Alicante hat im Laufe der letzten Jahrzehnte seine Erfahrung dank

Amorebieta • Gießerei • Warmwalzanlage • Kaltwalzanlage • Glanzwalzanlage

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Ablänglinie

der hochwertigen Fertigkeiten seiner Mitarbeiter und der Implementierung modernster Prozesse und Geräte weiterentwickelt. In enger Zusammenarbeit mit unserem Cindal F&E-Zentrum arbeiten wir beständig daran: • Die Ausdehnung zu verbessern, durch die sich unser Aluminium optimal für Tiefziehanwendungen (unter anderem) eignet • Zipfelbildung zu vermeiden, was die Produktion für unsere Kunden beschleunigt • Die Oberflächen zu behandeln, um bei den Prozessen unserer Kunden das Lackieren und Drucken zu verbessern

Integrierte Herstellungsprozesse Alicante bietet zur Gewährleistung der höchsten Qualität einen integrierten Herstellungsprozess an. Das Kaltwalzen wird zum Beispiel anhand von zusätzlichen mitlaufenden Verfahren wie Glühen und Trimmen unterstützt. Sobald durch Kaltwalzen die richtige Stärke erreicht worden ist, kann das Metall unverzüglich Abläufen wie Strecken und Richten, Oberflächenreinigung, Vorbehandlung, Prägen, Schneiden und abschließendem Glühen unterzogen werden.

All diese Verfahren können kombiniert werden, um so die endgültige Form des Castelsarrasin Bandes, die Oberflächenbearbeitung, die erforderlichen Abmessungen und die • Oberflächenbehandlung Qualität zu erzielen. Aludium setzt für • Glanzwalzanlage jeden Schritt die neueste Technologie ein. Durch die Kombination erhöhen sich für den Kunden die Wettbewerbsvorteile in Bezug auf Qualität und Kosten.

Alicante

Alicante

• Kaltwalzanlage • Oberflächenbehandlung • Glanzwalzanlage

Cindal • F&E

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• Neue Oberflächen zu entwickeln mit der richtigen Topografie für alle Arten von Anwendungen • Innovation zu schaffen durch neue Oberflächen, die die Notwendigkeit von manueller Bearbeitung bei unseren Kunden beschränken und sie wettbewerbsfähiger werden lassen.

Walzanlagen Aludium Alicante nutzt drei Kaltwalzanlagen zur Herstellung unserer Produkte mit hoher


Werk im RAMPENLICHT

Kaltwalzanlage

Chromfreies Aluminium In den Anlagen für kontinuierliche Wärmebehandlung und Oberflächenbearbeitung in Alicante sind Investitionen zur Verbesserung des Chromapplikationsprozesses geplant. So kann Aludium Aluminium von Nahrungsmitteldosenqualität, ohne Chrom VI (Cr6+), produzieren. Damit wird gewährleistet, dass wir die Verordnungen der Europäischen Union einhalten, die die Verwendung von Cr6+ von 2017 an verbieten werden. ■

Geschwindigkeit, aber einem hohen Maß an Präzision. Dazu gehören ein Brecherwalzwerk (Outputstärke 0,6 bis 5 mm), eine Mittelstraße (Outputstärke 0,2 bis 1,99 mm) und eine VeredelungsWalzanlage (Outputstärke 0,03 bis 0,5 mm). Jede Walzanlage ist mit den fortschrittlichsten und erprobtesten Kontrollsystemen ausgestattet. Wir betreiben zum Beispiel ein Spacer Gauge Control (SGC®)-System, um automatisch die engen Toleranzen für die Bandstärke einzuhalten, und eine automatische Planheitskontrolle (AFC) für enge Toleranzen bei höherer Walzgeschwindigkeit. Während des Walzprozesses kontrollieren und reinigen wir fortlaufend den Walzschmierstoff, sodass er in unserem geschlossenen

Schleiferei

Regelkreis wiederverwendet werden kann.

Veredelungsanlagen Zu unseren Veredelungsgeräten gehören vier Spaltanlagen, eine Ablänglinie und eine Glanzwalzanlage. Es wurden zusätzliche spezielle Geräte installiert, damit Alicante sich von herkömmlichen Aluminiumwalzwerken abhebt. Dazu gehören eine Anlage für kontinuierliche Wärmebehandlung und Oberflächenbearbeitung, ein Streck- und Richtsystem, eine Trimmanlage und eine Oberflächenbehandlungsanlage.

Glanzwalzanlage und Schleiferei Alicantes Duo-Glanzwalzanlage bietet das Trimmen von Kanten, Optionen für Zwischenlagen und eine exzellente

Kontrolle der Planheit und Stärke. Zur Walzanlage gehört ein Inspektionssystem, durch das wir Aluminium mit einer hohen Reflektivität und ohne Oberflächendefekte produzieren können. Durch Polier- und Schleifprozesse, die werksintern in der Schleiferei ausgeführt werden, können unterschiedliche Oberflächen erzeugt werden. Hier machen das Know-how von Alicante und die Oberflächenexperten den Unterschied aus und produzieren auf effiziente Weise glänzendere und beständigere Oberflächen. Aludium Alicante ist eines der drei besten Glanzwalzwerke der Welt hinsichtlich Qualität und Auswahl an verfügbaren Oberflächen. Die Oberflächen werden von >

Glanzwalzanlage Aludium Alicante

Today

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Plant in the SP

TLIGHT

“Alicante ist eines der drei besten Glanzwalzwerke der Welt in Bezug auf die Qualität und die große Auswahl an unterschiedlichen verfügbaren Oberflächen” Streck- und Richtanlage

den Eloxier- und Beschichtungskunden von Aludium bevorzugt und werden bei der Beleuchtung, dekorativen architektonischen Anwendungen und für die Innen- und Außenverkleidung bei hochwertigen Fahrzeugen eingesetzt.

Anlage für kontinuierliche Wärme- und Oberflächenbehandlung Aludium Alicante ist weltweit führend bei der Produktion von Aluminiumblechen für Verschlüsse. Herzstück unseres Betriebs ist eine Anlage für kontinuierliche Wärmebehandlung (Glühen) und Oberflächenbearbeitung für Aluminiumbänder. Kontinuierliches Glühen erhält die einheitlichen Eigenschaften des Aluminiums für die gesamte Länge und Breite eines Bandes. Es gewährleistet überragendes Verhalten des Aluminiums bei Ausdehnung und bei der Tiefziehfähigkeit. Die gewalzten Bänder passieren eine Streck- und Richtvorrichtung, um zu gewährleisten, dass das Produkt vollkommen plan ist. Gleichzeitig werden sie gereinigt, indem Fett und Öl von der Oberfläche entfernt werden. Auf Anfrage hin können zusätzliche Behandlungen zur Verbesserung des Lackierens und Ziehens in den Prozessen unserer Kunden zum Einsatz kommen. Das Band wird durch eine Folie geschützt und abgelängt. Dann wird es gestapelt und verpackt, damit unsere Kunden es effizient bearbeiten können.

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Streck- und Richt-,Trimm- und Oberflächenbehandlungsanlage Mit unserer Streck- und Richt-,Trimm- und Oberflächenbehandlungsanlage kann Aludium Aluminium mit sauberen Oberflächen und außergewöhnlicher Planheit liefern. Das Endmaterial erfüllt die höchsten Ansprüche von Märkten wie der Lithographie. Die Produkte werden über ein eingebautes künstliches Sehsystem und ein RöntgenStärkenmessgerät inspiziert. Dadurch können wir bei Aludium garantieren, dass jedes Coil dasselbe Erscheinungsbild aufweist, die Kundenanforderungen bezüglich der Abmessungen erfüllt und keinerlei Defekte aufweist, die die letztendliche Verwendung beeinträchtigen würden.

Kurzfristige Pläne: 2016/2017 Aludium Alicante hat ein Investitionsausgabenprogramm implementiert, das unser organisches Wachstum bei den Spezialprodukten steigern soll. 2016 und 2017 werden wir einen zusätzlichen Ofen installieren und mehrere wichtige Anlagen und Maschinen modernisieren, darunter: • Die elektrischen Steuerungen der Streck- und Richt-,Trimm- und Oberflächenbehandlungsanlage. • Installation einer neuen Schneidkopf- und Coil-Streckeinheit zur Verbesserung der Schneidequalität und der Oberflächeneigenschaften unserer hochwertigen Aluminiumprodukte.

Strategischer Plan 2018 bis 2019: Ausnutzung der Höchstkapazität Der strategische Plan von Aludium für 2018-2019 sieht zusätzliche Investitionen

zur Unterstützung unserer Strategie, in verschiedenen Märkten zu wachsen, vor. Zur Steigerung der Kapazitäten in Alicante plant Aludium die folgenden Installationen: • Die eines neuen Motors im Brecherwalzwerk zur Steigerung des Drehmomentes und der Geschwindigkeit der Kaltwalzanlage. • Eine neue Schleifmaschine zur Verbesserung von Schleifqualität, von Produktivität und zur Kostensenkung. • Ein zusätzlicher Glühofen (einschließlich eines Coil-Wagens) mit denselben Spezifikationen wie bei dem Ofen, der im September 2016 installiert wurde. Um einer der Marktführer für hochwertiges Aluminium zu werden, müssen wir einen komplexen Produktionsprozess beherrschen. Zu dem Prozess gehören unterschiedliche Schritte beim Walzen, Glühen, Strecken und Richten, Spalten und Schneiden. Dank unserer vertikalen Integration und unserem firmeneigenen Cindal F&E-Zentrum können wir: • Die Anwendungen und Prozesse unserer Kunden verstehen • Technische Spezifikationen definieren, um ihre Anforderungen zu erfüllen • Das richtige Aluminium schmelzen und verarbeiten, zugeschnitten auf die Bedürfnisse unserer Kunden. Das heißt bei uns Co-Engineering mit maßgeschneiderten Oberflächen und Formbarkeit. Das einzigartige Wertversprechen unserer Walzanlage in Alicante. ■


Plant in the SP

ALUDIUM ALICANTE IN ZAHLEN

TLIGHT

1 Million Quadratmeter

GESAMTFLÄCHE DER ANLAGE ALICANTE

85.000 Tonnen PRODUKTIONSKAPAZITÄT

300.000 Quadratmeter

29

LASTWAGENBEWEGUNGEN TÄGLICH IM DURCHSCHNITT

PRODUKTIONSFLÄCHE

Die Stärken von Aludium Alicante

324 €178 Millionen

MITARBEITER INSGESAMT EINSCHLIESSLICH CINDAL F&E

300

• P rozess- und Produktionsmanagement jeden Tag.

Millionen

DURCHSCHNITTLICHER ENERGIEVERBRAUCH – ENTSPRICHT DER HÄLFTE DES STROMVERBRAUCHS DER STADT ALICANTE

• Autonome Wartungsprogramme.

Quadratmeter

• E ine hoch motivierte, an Kosteneffizienz orientierte Belegschaft.

DIE FLÄCHE DES HERGESTELLTEN

• Ein eigenes System wird für die Nachverfolgung von Kostensenkungsinitiativen eingesetzt.

45.000 FUSSBALLFELDERN

720 150.000

Millionen kWh

• C o-Engineering zur Herstellung maßgeschneiderter Oberflächen und Formbarkeit für Kunden. • S chlanke Produktion (vier Level) und eine kurze Lieferkette.

GEWALZTEN MATERIALS ENTSPRICHT VERKÄUFE 2015

• Technisch ausgereifte gewalzte Oberflächen und exzellente Formbarkeit des Endprodukts, die sich für Verschlüsse, Glanzprodukte und Kosmetikverpackungen eignet.

Kilometer LÄNGE DES INSGESAMT IN ALICANTE PRODUZIERTEN GEWALZTEN ALUMINIUM – GENUG, UM DIE WELT NAHEZU VIERMAL ZU UMWICKELN

• S enkung der Herstellungskosten um 10 % im Verlauf der letzten fünf Jahre (mit Berücksichtigung der Inflation). • U mfassender und kompetenter Kundenservice. Wir hören den Kunden zu und berücksichtigen ihre Meinung auf der Produktionsebene. • E xzellente vollständige, rechtzeitige (OTIF) Auslieferungsquote (derzeit bei über 90 %). • B eanstandungen sind seit 2008 um 60 % zurückgegangen. • E s laufen täglich Projekte zur kontinuierlichen Verbesserung. • Exzellente Logistik.

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Schlanke Produktion

Transparenz

ist unsere treibende Kraft für kontinuierliche Verbesserung!

Informationen aus dem gesamten Werk werden im Besprechungsraum zentralisiert

Die Implementierung des Prozessmanagementsystems unter Anwendung der Grundsätze der schlanken Produktion geschah fortlaufend und verstärkt. Schlank konzentriert sich auf die Hervorhebung dessen, was einen Mehrwert schafft, und ist bekannt dafür, den Schwerpunkt auf die Abfallverringerung als treibende Kraft für einen Prozess der kontinuierlichen Verbesserung zu legen.

Keine Kompromisse bei der Sicherheit: Die Grundlage eines guten Unternehmens Qualität, Leistung und vor allem Sicherheit sind nur möglich, wenn alle als Teil einer ständig dazulernenden Organisation eng zusammenarbeiten. Damit ganz bestimmt keine der Erfahrungen, die seit der Inbetriebnahme der Fabrik gemacht wurden, verloren geht, waren neben den Bedienern

Sechs Jahre schlanke Produktion in Alicante 2010 55

2016

Auftragsdurchlaufzeit

50% – 2 Wochen 50% – 5 Wochen

4-5

2-3 Flexibilität: Aufträge pro Mitarbeiter

#4

#6 Organisationsebenen an einem Standort

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auch die Verfahrenstechniker, die Wartung, Qualitätskontrolle und, um die Angelegenheit mit der höchsten Priorität bei uns im Mittelpunkt der Diskussion zu halten, die Sicherheitsbeauftragten an der Definition der KPIs zur Überwachung aller Maschinen über Schaltpulte beteiligt. Es geschah nichts über Nacht: Es wurden Workshops jeweils für eine Maschine organisiert und erst nach Abschluss einer Übung für eine Maschine mit einem Workshop für eine andere gestartet. Aber die Bediener waren bei diesem Bottom-upProzess voll und ganz bei der Sache, sobald sie die Resultate sehen konnten, und freuen sich auf die Fortführung, damit sie die angewendeten Parameter verfeinern können.

39 Inventar von Rohstoffen zum Endprodukt in Tagen

6 - 7 Wochen

20 Initiativen / Mitarbeiter

Der COO von Aludium, Manuel Ruano, erinnert sich daran, dass er, als er Alberto Ruiz Guillot 2007 darum bat, bei uns einzusteigen und bei der Verbesserung der Qualität und der Leistung in Alicante mitzuwirken, sich kaum vorstellen konnte, wie schlimm die Krise 2008 werden würde. „Es stellte sich schnell heraus, wie wichtig die Qualität wirklich für das Überleben der Fabrik sein würde“, bemerkt Manuel. „Darum unterstützte der Vorstand das Führungsteam in Alicante voll und ganz bei der Implementierung von Qualitätsverbesserungen für eine schlanke Produktion im Werk.“

3 Mio € / Jahr Kontinuierliche Verbesserung pro Jahr

Auf Maschinenebene wurden die Angaben auf den täglichen Schalttafeln genau abgestimmt und standardisiert, damit sie für jeden Bediener ein so hilfreiches Tool wie möglich werden. Durch die Displays verstehen sie schnell, was gerade abläuft, und welche Maßnahmen bei Problemen zu ihrer Behebung ergriffen werden müssen und von wem und wann, falls dies der Fall ist. Jeden Tag trifft sich das Management-Team mit den Managern der Hauptgeräte aus der Frühschicht um 11:00 Uhr im Besprechungsraum. Dies kann als Herzstück des Werks gesehen werden, wo die


Schlanke Produktion

Schaltpulte von Maschinen geben Bedienern einen vollständigen Überblick

“Jetzt können wir immer sehen, wo wir stehen, besonders zu Beginn einer neuen Schicht.” wichtigsten Informationen zu den verschiedenen Schaltpulten vorgestellt werden und ein vollständiger Überblick über die aktuelle Situation bezüglich aller KPIs geboten wird. Das Team beurteilt den Status einer jeden Maschine, bespricht Pläne für die Zukunft wie zum Beispiel für größere Wartungen und was notwendig ist, damit die Ziele erreicht werden, und wie dies am besten bewerkstelligt werden kann.

Seit 2013 wurde der Ansatz „Der Stimme des Kunden zuhören“ mit mehreren Workshops vorangetrieben. Zugleich ermöglichen es die Informationsschalter für alle Tools der Hauptgeräte den Bedienern, zu entdecken, welche Art von Produkten unsere Kunden herstellen und welche Kriterien für ihre Qualität entscheidend sind. Jede Bestellung wird identifiziert, sodass alle Bediener in der Produktion wissen, für welchen Kunden sie arbeiten. Alle Kunden sollten das Gefühl haben, dass wir ihre Probleme und Herausforderungen aktiv vorwegnehmen und alle gemeinsam ein Team bilden. Wir müssen die Dinge gleich beim ersten Mal richtig machen, unsere Kenntnisse kontinuierlich verbessern und uns interessante Lösungen für unsere Kunden einfallen lassen. Und das muss jeden Tag so passieren.

Und was sind die Resultate all dieser Bemühungen? Die Gesamtleistung wurde um 25 % gesteigert und die Beanstandungen sind in den letzten fünf Jahren um mehr als 60 % zurückgegangen, während sich die nicht geplante Ausschussrate seit 2011 nahezu halbiert hat. Obwohl Alberto zufrieden damit ist, dass in den letzten drei Jahren alle Ziele erreicht wurden, ist er sich bewusst, dass eine dauerhafte Notwendigkeit zur Verbesserung der Leistung besteht, damit die ständig zunehmenden Kundenanforderungen erfüllt werden können. Er ist jedoch davon überzeugt, dass wir die Tools, das Know-how und ganz besonders die erfahrenen Teams haben, die wir für die Umsetzung brauchen.

KUNDEN

Mit Transparenz gehört uns die Zukunft Der Informationsfluss ist keine Einbahnstraße. Das Management teilt eine Vielzahl an Zahlen und Daten mit, damit alle Mitarbeiter wissen, wie die Verfahren die Kundenerwartungen erfüllen, indem die für sie wichtigen KPIs erreicht und Fristen eingehalten werden. Wir glauben, dass dies der einzige Weg ist, damit unsere Mitarbeiter sich voll und ganz ANTEILSEIGNER mit unseren Kunden und ihren Produkten identifizieren und die Verantwortung dafür übernehmen können, wie Alicante langfristig die Qualitätsprodukte liefert, die sie haben möchten.

MITARBEITER Transparenz Einsatz Verpflichtung Bereitstellung

Der nächste Schritt besteht aus der Integration all dieser Informationen, Verfahren und Arbeitsabläufe in das neue ERP-System, Sprint genannt.

Außerdem arbeiten wir eng mit dem Werk in Castelsarrasin zusammen, das dieselbe Methode einführt. ■

Bediener halten diesen Bottom-up-Prozess am Laufen

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Betriebsrat Alicante

Lernen Sie Marcelino Hernández Cola kennen, Präsident des Betriebsrats von Aludium Alicante Marcelino Hernández Cola arbeitet seit mehr als 41 Jahren bei Aludium Alicante. Seit 2000 ist Marcelino Mitglied des Betriebsrates des Werkes und wurde 2011 Präsident. Aludium Today hat mit Marcelino über die Entwicklung der Walzanlage und seine Hoffnungen für die Zukunft gesprochen. (AT): In welchen Abteilungen haben Sie gearbeitet?

Aludium Today (AT): Wie lange arbeiten Sie schon für das Unternehmen? Marcelino Hernández Cola (MHC): Ich arbeite seit 41 Jahren hier. Ich bin ein Aluminiumarbeiter der zweiten Generation. Auch mein Vater hat ungefähr 25 Jahre lang für das Unternehmen gearbeitet. Ich habe die Stelle angenommen, nachdem ich meinen Berufsabschluss als Elektriker gemacht hatte. Zu der Zeit musste man eine Berufsausbildung haben, um eine Stelle in dem Unternehmen zu bekommen. Als ich anfing, gab es im Werk in Alicante 1.850 Mitarbeiter. In meinen ersten Jahren im Werk gingen wir von Endasa auf Inespal über, beide Staatsunternehmen. Nach der Privatisierung des Sektors erwarb Alcoa das Unternehmen. Seit dem 1. Januar 2015 gehören wir zu Aludium. Im Laufe der Zeit habe ich eine allmähliche Reduzierung der Belegschaft miterlebt. Diese Reduzierung kam zustande durch Anpassungspläne bezüglich der Arbeitskräfte, die Überschwemmungen im Jahr 1982, die zur Schließung des Werks für mehr als ein Jahr führten, und die letzte Wirtschaftskrise, die Schließungen von Abteilungen zur Folge hatte. Leider gab es auch zwei Todesfälle, seit ich bei dem Unternehmen bin: mein Kollege bei der Wartung, Papí, und vor Kurzem unsere Kollegin aus dem Betriebsrat und Mitglied des Gewerkschaftsbundes CCOO, María del Carmen Martínez Sansano.

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MHC: Ich habe als Lehrling in der Wartungsabteilung für Strangpressen angefangen. Danach habe ich bei Cindal Pyrometrie-Arbeiten ausgeführt. Dann kehrte ich als Qualitätskontrollbeauftragter an die Produktionsstätte zurück, bevor ich Analytiker in dem Labor wurde, in dem ich bis heute arbeite. Mit dem Einsatz von Aludium für Qualität und Kundenservice ist diese Abteilung eine der entscheidenden Säulen des Betriebs. Mit ihr können wir unsere Ziele für unsere Kunden erreichen. Dieser Job erfüllt meine Erwartungen an die Arbeit, weil ich für unsere Produktionsprozesse einen Mehrwert schaffen kann.

(AT): Wie haben Sie in der Gewerkschaft angefangen? MHC: Ich habe mir immer schon Gedanken um die Belegschaft gemacht, seit ich bei dem Unternehmen angefangen habe. Darum habe ich mich dazu entschlossen, der CCOO-Gewerkschaft beizutreten. 2000 wurde ich Vertreter des Betriebsrats und führte Aktivitäten in verschiedenen Bereichen durch. Dazu gehörte die Bewertung von Tätigkeiten oder die Überwachung der Leistungsprämie. Außerdem habe ich viele Jahre lang außerhalb des Unternehmens mit der Gewerkschaft zusammengearbeitet. In dieser Funktion habe ich Schulungen durchgeführt und mich in das Führungsgremium der Gewerkschaft eingebracht. 2011 fragten mich meine Kollegen aus der CCOO-Gewerkschaft, ob ich nicht Präsident des Betriebsrats werden wollte. Dank ihrer uneingeschränkten Unterstützung nahm ich an. Heute verbinde ich all diese Arbeit mit meiner Tätigkeit als Analytiker.

(AT): Was für Veränderungen haben Sie bemerkt, seit Alicante ein Teil von Aludium geworden ist? MHC: Die letzten Jahre mit Alcoa waren sehr hart. Wir mussten Abteilungen schließen und dementsprechend Stellen abbauen. Es gab vorübergehende betriebsbedingte Kündigungen, Lohnkürzungen und eine Reihe weiterer Kostensenkungsinitiativen. Das führte über viele Jahre hinweg zu einer negativen Stimmung im Werk. Wir bei der Gewerkschaft waren uns dessen bewusst, dass die Lage des Werks von der Weltwirtschaftskrise hervorgerufen wurde. Deshalb erzielten wir einige Vereinbarungen mit dem Management, um dem Walzwerk zu einer besseren Position auf dem Markt zu verhelfen. Es war sowohl für die Gewerkschaften als auch für die Belegschaft eine sehr schlimme Zeit, aber wegen dieser Vereinbarungen sind wir uns nun in einer sehr viel besseren Position. Seit Atlas die drei Werke erworben hat, die heute Aludium bilden, haben wir einen Einsatz für die Sicherheit bemerkt, der dem von Alcoa entspricht oder besser ist. Und wir müssen die Menge der Investitionen hervorheben, die Aludium tätigt. Nicht nur bei der Wartung, sondern auch bei Anlagen wie dem neuen Glühofen, was den Engpass bei den Prozessen, den wir hatten, überwinden wird. Außerdem investieren sie mit dem Transportation Centre für Produkte für die Automobilbranche und der Entwicklung neuer Aluminiumprodukte in Cindal. Das Unternehmen führt darüber hinaus eine Durchführbarkeitsstudie durch, um zu untersuchen, ob die Gießerei in Alicante wiedereröffnet werden kann. Als Präsident des Betriebsrats bin ich sehr begeistert von diesem Projekt.


Kollegen im RAMPENLICHT

“Wir erzielten einige Vereinbarungen mit dem Management, um dem Walzwerk zu einer besseren Position auf dem Markt zu verhelfen.”

Der Sohn des Metal(ls) José María rockt inzwischen auf sein drittes Album zu

Aludium ist mit seiner flachen hierarchischen Struktur auch dynamischer bei der Lösung von Problemen und der Erfüllung der Anforderungen unserer Kunden. Darum hat sich unser Portfolio seit dem Verkauf vergrößert.

Sohn des Metal(ls) rockt Alicante

(AT): Was erhoffen Sie sich von Aludium?

Als José María Corbeto Botella mit Aludium Today sprach, hatte er leider seine Gitarre nicht dabei, obwohl der 42-jährige Musiker sonst in seiner Heimatstadt Alicante nur selten ohne sie gesichtet wird. Er ist seit 2003 bei dem Unternehmen und arbeitete zunächst in der Gießerei, später dann im Walzbereich, bevor er vor Kurzem zum Ladebereich wechselte.

MHC: Ich hoffe, dass die derzeitige Menge an Investitionen aufrechterhalten oder in Zukunft sogar gesteigert wird. Außerdem hoffe ich, dass die Wiedereröffnung der Gießerei in Alicante beschlossen wird. So können wir auf dem Markt wettbewerbsfähiger sein und sind weniger abhängig von Primärmetall. Es würde neue Jobs schaffen, was immer eine grundlegende Forderung der Gewerkschaften ist. Aber uns ist bewusst, dass es einen realistischen Schrottmarkt und wirtschaftliche Preise geben muss, wenn eine Investition kosteneffizient sein soll. Ich hoffe auch, dass das Unternehmen weiterhin neue Märkte mit neuen Produkten und Kunden erschließt. Ich würde mir wünschen, dass unsere Forschungsmöglichkeiten erhalten bleiben, sodass wir weiterhin Aluminiumprodukte entwickeln und als Ergebnis das Unternehmen weiter verbessern können. Momentan führen wir Verhandlungen zu einem Tarifvertrag für das Werk in Alicante. Ich hoffe, dass Aludium die Bemühungen der Mitarbeiter in schwierigen Zeiten um die Sicherstellung der heutigen Lage des Werks zu schätzen weiß und dass das Resultat eine für alle gute Vereinbarung sein wird. Abschließend hoffe ich, dass Aludium weiterhin in das Werk und die Mitarbeiter in Alicante investieren wird, weil wir sie nicht enttäuschen werden. ■

Aludium Today (AT): Was gefällt Ihnen am meisten an Ihrem Job? José María Corbeto Botella (JCB): Die Arbeit im Ladebereich macht es mir leichter, die Musik und mein Privatleben mit meiner Arbeit in Einklang zu bringen, aber das Beste daran sind meine Kollegen. Ich weiß noch, dass es während meiner Arbeit in der Gießerei trotz der Hitze und all der persönlichen Ausrüstung, die wir täglich anlegen mussten, immer einen Kollegen gab, der lächelte und einen Witz erzählte.

AT: Gibt es Kollegen, die Sie besonders erwähnen möchten? JCB: Abel Granja, weil er sich sehr in seine Arbeit einbringt und es wegen seiner Bemühungen und Beteiligung weit gebracht hat. Ich möchte mich bei dem Sozialfonds der Fabrik in Alicante

“Was mich richtig glücklich macht, ist die Verbindung mit dem Publikum.”

bedanken, der mir bei der Investition in das, was ich liebe, die Musik, hilft.

AT: Sie sind in Alicante ein bekannter Musiker. Welche Art von Musik spielen Sie? Wer sind Ihre Vorbilder? JCB: Ich spiele Rock, ich schreibe Rocksongs, auch wenn Sie auf meinen Alben einen Stilmix finden werden, sowohl Hard Rock als auch romantische Songs. Mich inspirieren Joaquín Sabina, Fito y Fitipaldis, aber auch Extremoduro, Juan Perro… Ich bin Fan von vielen Musikern, aber ich schätze besonders diejenigen, die für ihre Songs mit einer Gitarre und ihrer Stimme einstehen können, wie Sabina, Rosendo…

AT: Welche Instrumente spielen Sie? JCB: Ich spiele viele Instrumente. Ich habe mit dem Klavierspielen angefangen, aber festgestellt, dass ich es liebe, Schlagzeug und in einer Gruppe zu spielen. Ich singe und spiele Gitarre, aber was mir am besten gefällt, ist, der Songwriter der Gruppe zu sein. Bei guten Songs spielt es keine Rolle, welches Instrument man spielt. >

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Kollegen im RAMPENLICHT

AT: Wann haben Sie angefangen, Musik zu machen? Waren Sie vorher in anderen Bands? JCB: Ich habe damit angefangen, als ich sechs war. Ich habe meinem Vater beim Orgelspielen zugesehen und oft alle Songs gespielt, die ich im Fernsehen hörte. Als ich acht war, fing ich am Konservatorium an, und mit elf Jahren machte ich mich über den Schulzaun davon, um Musik zu machen. Vor Corbeto, meiner derzeitigen Gruppe, habe ich mit vielen anderen gespielt und einige davon gegründet.

AT: Schreiben Sie Songs mit jemand anderem? JCB: Nein, ich komponiere und schreibe alle Songs selbst, Musik und Texte.

AT: Wie sehen Ihre Pläne für die Zukunft aus? JCB: Mein nächster Schritt als Künstler ist die Promotion meines zweiten Albums, das „Luna de Plata“ heißt („Silberner Mond“). Ein Teil des dritten Albums, „Hijos del metal“ („Söhne des Metal(ls)“), ist ebenfalls fertig. Die Songs handeln von den Gefühlen und Erfahrungen bei der Arbeit in der Metallbranche.

AT: Was waren Ihre erfolgreichsten Konzerte? JCB: Im Letzten Jahr war ich der Supporting Act für die berühmte Band „Mojinos Escozios“ beim einjährigen Jubiläum des indischen Motorradhändlers in Alicante und verkaufte viele Alben. Ein weiteres großes Konzert wurde zur Promotion von „Presunto Inocente“ veranstaltet - mein erstes Album. Es fand im Las Cigarreras statt. Das ist eine große Halle, die schwer zu füllen ist, aber letztendlich haben wir es dank der Unterstützung der Leute und der sozialen Medien geschafft. Ich habe sogar einen Gewinn von 20 € erwirtschaftet!

AT: Was an Ihrer Musik macht Sie glücklich? JCB: Ich schreibe Songs, die die Leute zum Nachdenken anregen sollen, aber die größte Freude macht es mir, zu sehen, dass sie sich amüsieren. Ich mache gerne Musik, aber das, was mich richtig glücklich macht, ist die Verbindung mit dem Publikum.

AT: Erzählen Sie uns von dem Album, das Sie aufgenommen haben. JCB: Das war eine sonderbare Erfahrung. Ich habe es alleine aufgenommen und alle Instrumente gespielt: Gitarre, Schlagzeug, Bass usw. Der Produzent ist ein toller Gitarrist, also habe ich ihn gefragt, ob er nicht auch auf dem Album spielen könnte. Vielleicht ist es auf dem Album ein bisschen zu viel mit den Gitarren, aber es war unglaublich. Mein zweites Album habe ich mit meiner Gruppe aufgenommen, und das war auch eine großartige Erfahrung.

AT: Wie organisieren Sie Ihre Zeit zum Proben? JCB: Es ist ehrlich gesagt ziemlich schwierig, weil wir uns danach richten müssen, wann die Leute Zeit haben. Normalerweise proben wir zwei- oder dreimal pro Woche für zwei oder drei Stunden abends. Natürlich summe ich immer noch die Melodien, wenn ich am Morgen zur Arbeit komme und mich um die erste Aufgabe meines Arbeitstages kümmere: um das Verladen der Coils, die

Sein erstes Album heißt zwar Presunto inocente, aber José María hat sich zweifellos des absichtlichen Rockens schuldig gemacht

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am Vorabend angekommen sind. Aber wenn ich mit dem Ausladen der Lkw anfange, die im Laufe des Morgens ankommen, brauche ich meine ganze Kraft!

AT: Und möchten Sie Ihre Musik gerne in Aludium Today bewerben? JCB: Sicher! Und es ist ganz einfach: Suchen Sie einfach nur nach „Corbeto Botella“, dann finden Sie meine Songs auf YouTube. ■

“Ríete Luna de plata, de tu soledad, mis lágrimas renacen junto a esta canción, regalo mi alma, sin peros ni condición, por eso ahora puedo descansar en paz...” “Lache, silberner Mond, über deine Einsamkeit, meine Tränen werden gemeinsam mit diesem Song wiedergeboren, Ich gebe dir meine Seele, ohne Wenn und Aber, darum kann ich nun in Frieden ruhen...”


Titel

Laufen ist auch ein Prozess

Aludium Today wurde von der Marathonläuferin Katalin Larrakoetxea Angoitia, Verfahrenstechnikerin in Amorebieta, auf dem Laufenden gehalten. Die 26-jährige Chemieingenieurin kam 2013 zum Unternehmen. Sie stammt ursprünglich aus Zeanuri und lebt heute in Bilbao. Cool bleiben in der Warmwalzanlage

Aludium Today (AT): Was gehört denn zu Ihrem Job? Katalin Larrakoetxea Angoitia (KLA): Der Warmwalzbereich in Amorebieta nimmt Walzbarren von externen Lieferanten entgegen und beliefert die Kaltwalzanlagen in Alicante und Amorebieta mit Coils – er ist wie eine „Mini-Fabrik“ innerhalb des Werks! Ich befasse mich hauptsächlich mit der Verbesserung von Prozessen, der Qualitätskontrolle, der Filter- und Emulsionskontrolle und dem Ausmachen potenzieller Probleme, die unsere Geräte oder Produkte beeinträchtigen könnten. Dabei mache ich mir das neue IT-System zunutze, das wir im Juli implementiert haben, um die Wechselbeziehungen zwischen meinem Bereich und anderen Teams besser zu verstehen und zu gewährleisten, dass alle Systeme und Verfahren ordnungsgemäß gewartet oder sogar verbessert werden, sodass wir sicher sein können, dass wir das Ziel von einer Produktion von 300.000 Mt im Jahr erreichen – das HM300MIL-Projekt.

AT: Sie haben zwischen den drei Werken gewechselt. Was hat Ihnen in Amo, Ali & Castel am besten gefallen? KLA: Ich habe als Praktikantin in Amorebieta bei Aludium angefangen. Nach einem Jahr wurde ich gebeten, neun Monate lang für einen Verfahrenstechniker im Kaltwalzwerk in Alicante einzuspringen. Dann war ich an der Installation eines

neuen Glühofens in Castel beteiligt. Das heißt, dass ich nun alle Werke von Aludium aus eigener Erfahrung kenne. Ich habe Erfahrung mit der Verwaltung eines Walzwerkes und mit dem Ofenprojekt und habe Kenntnisse in Bereichen der Verwaltung, Sicherheit und Umwelt erworben. Was mir in Amorebieta am besten gefällt, ist die Arbeit mit einer so großartigen Maschine wie der Warmwalzanlage. Und ich finde, dass ich sehr viel Glück habe, an der Implementierung von Sprint, unserem neuen ERP-System, beteiligt zu sein.

AT: Was gefällt Ihnen am besten an Ihrem Job? KLA: Ich lerne viel beim neuen ERPProjekt. Zugleich ermöglicht mir die Zusammenarbeit mit so vielen Abteilungen, das Werk und das Unternehmen aus unterschiedlichen Perspektiven zu betrachten. Und was meine Kollegen betrifft, fehlen mir die Worte... Sie sind fachlich sehr versiert und es herrscht eine sehr gute Arbeitsatmosphäre, was beim Erreichen unserer Ziele hilft. Während der Produktivsetzung des neuen IT-Systems arbeiteten wir mehrere Tage lang rund um die Uhr und einige Leute an der Produktionsstätte fragten, ob wir dort leben würden... Vielleicht dachten sie, es wäre wie Big Brother!

AT: Gibt es Kollegen, die Sie besonders erwähnen möchten? KLA: Ich möchte gerne Cristina Barturen Anerkennung für all das zollen, was sie mir seit meinem Einstieg in das Unternehmen beigebracht hat, und ich muss mich natürlich bei Cristina, Juan, Dani, Raquel, Olga, Mariola bedanken... und bei allen anderen, die bei der Implementierung des neuen ERP-Systems SPRINT dabei waren. Ich möchte niemanden vergessen! Umarmungen zur Feier des absolvierten Bilbao Night Marathons

“Man muss hart für das Erreichen seiner Ziele arbeiten” AT: Wir wissen, dass Sie Sportlerin sind. Worauf haben Sie sich spezialisiert? KLA: Bisher bin ich nur Halbmarathon gelaufen: Die beiden letzten Läufe waren der Bilbao Night Marathon und der Halbmarathon von Santa Pola, wo wir eine Reihe von Aludium-Mitarbeitern getroffen haben. Vielleicht werde ich auch neue Erfahrungen ausprobieren... Ich laufe zum Spaß, in einer Gruppe, mit Freunden.

AT: Wie sehen Ihre Pläne für die Zukunft aus? KLA: In diesem Jahr würde ich gerne noch einmal den Bilbao Night Marathon laufen und meine Zeit vom letzten Jahr verbessern. Mein Ziel ist es, mindestens zwei Halbmarathons im Jahr zu laufen und zu sehen, ob ich meine Kondition verbessern und letztendlich bei einem Vollmarathon mitmachen kann.

AT: Was gibt Ihnen das Laufen, das Ihre Kollegen nützlich finden könnten? KLA: Zu sehen, wie die Menschen einen während eines Laufs ermutigen, ist großartig. Durch das Laufen lernt man, dass das Opfer es wert ist, dass man sehr hart für das Erreichen seiner Ziele arbeiten muss. Aber mit dem Überqueren der Ziellinie ist es nicht vorbei: Man muss mit dem Training weitermachen und den nächsten Lauf vorbereiten... und die Unterstützung der Menschen im eigenen Umfeld ist von entscheidender Bedeutung. ■

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Ausstellung

Ein paar Bilder von unserem Stand auf der Aluminium Messe 2016 in Düsseldorf

Aludium hat zum ersten Mal an der größten europäischen Messe teilgenommen, die der Aluminiumbranche gewidmet ist: der Aluminium 2016. Die Veranstaltung wird alle zwei Jahre in Düsseldorf (Deutschland) abgehalten und bringt mehr als 1.000 Aussteller aus mehr als 50 Ländern zusammen.

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Aludium war bei der Veranstaltung mit einem großen Stand vertreten, der unsere Spezialprodukte in den Fokus rückte. Darunter waren auch Decorandum® und Texturandum® sowie Legierungen mit unserer Fini BrillantOberflächenbearbeitung.

Die Vertriebs- und F&E-Teams von Aludium waren vollständig zur Stelle, um einigen der 27.000 Besuchern der Ausstellung unser Angebot zu erläutern. Es besuchten viele bestehende und potenzielle Kunden den Stand, um herauszufinden, wie Aludium und unser Cindal F&E-Zentrum ihnen bei der Einführung ihres neuen Sortiments an ultraleichten und strapazierfähigen Aluminiumprodukten helfen können. ■


Safety Week

Vorsicht ist unsere Lizenz zum Arbeiten Als Aludium im Januar 2015 gegründet wurde, verpflichteten wir uns dazu, die Gesundheit und Sicherheit all unserer Leute zu schützen. Im Rahmen dieser Verpflichtung hat Aludium eine jährlich stattfindende Safety Week eingeführt, die auf dieses wichtige Thema aufmerksam machen soll. In diesem Jahr feierte Aludium vom 17. bis zum 21. Oktober unternehmensweit die erste Ausgabe der Safety Week. Die Safety Week 2016 begann mit einer Präsentation von Arnaud de Weert, CEO von Aludium. Als Leiter des Unternehmens ist Arnaud überzeugt, dass das Management unbedingt jederzeit die Verantwortung für die Sicherheit übernehmen muss, nicht nur während der Safety Week. Aludium Today hat mit Arnaud de Weert und Manuel Ruano gesprochen, um herauszufinden, warum die Sicherheit für das Management-Team von so entscheidender Bedeutung ist.

Aludium Today (AT): Sie sagen oft, dass die Sicherheit ein Teil der DNA von Aludium ist. Woher kommt das? Arnaud de Weert (AW): Als wir Aludium gründeten, betonten wir, dass die Menschen von Aludium unser wichtigstes Kapital sind. Für uns hat es höchste Priorität, für ihre Sicherheit zu sorgen und sicherzustellen,

dass sie am Ende eines jeden Arbeitstages zu ihren Familien zurückkehren. Aber wir möchten nicht nur für die Sicherheit der Mitarbeiter, sondern auch für die der örtlichen Gemeinschaften sorgen. Für unseren Hauptinvestor, Atlas Holdings, hat die Sicherheit am Arbeitsplatz ebenfalls höchste Priorität. Ein Ziel von Atlas ist es, in all seinen Unternehmen eine Sicherheitsleistung der Weltklasse zu erzielen. Einer der Atlas-Partner ist extra aus den USA nach Spanien gereist, um die Safety Week zu unterstützen.

AT: Woher kam die Idee mit der Safety Week? Manuel Ruano (MR): Das Management-Team von Aludium beschloss, dass die Safety Week ein guter Weg sei, um die Menschen an diese Verpflichtung zu erinnern, und ein

guter Weg zur Verbesserung unserer Sicherheitsleistung. Sie wird für das Unternehmen eine jährlich stattfindende Veranstaltung sein, was aber nicht heißt, dass die Sicherheit den Rest des Jahres über an Bedeutung einbüßen würde. Die Sicherheit ist das Herzstück von allem, was wir tun, an jedem einzelnen Tag.

AT: Welche Leistung erbringt Aludium bezüglich der Sicherheit? MR: Wir schätzen, dass unsere Sicherheitsleistung etwa zehnmal besser ist als die Durchschnittsleistung der Branche. Allein in Alicante haben wir im Rahmen unseres Human Performance-Programms über 3.100 Schulungsstunden zu Sicherheit und Schutz abgehalten. Außerdem haben alle Werke in der Gruppe die OHSAS 18001:2007-Zertifizierung – das ist einer der höchsten internationalen Sicherheitsstandards.

AT: Was macht Aludium zur Verbesserung der Sicherheit? AW: Wir haben im Unternehmen weltweit führende Standards und Best Practices zur Sicherheit eingeführt. Und wir propagieren diese Sicherheitskultur an jedem einzelnen Tag. Seit der Gründung von Aludium 2015 haben wir mehr als 1,35 Millionen EUR investiert und in jedem Werk Beauftragte für Umwelt, Gesundheit und Sicherheit (Environmental, Health, and Safety, EHS) ernannt. > Die Werksleiter erläuterten die Verfahren und Prozesse von Aludium in jeder einzelnen Phase

Alle Beobachter wurden mit Notizblöcken ausgestattet, auf denen sie Sicherheitsprobleme notieren konnten

Sicherheitsinspektionen - eine Chance, etwas dazuzulernen Die erste Safety Week von Aludium fand werksübergreifend vom 17. bis zum 21. Oktober 2016 statt. Die Aktionswoche gab den Mitarbeitern von Aludium die Gelegenheit, sich eingehend mit der Schaffung einer sichereren Arbeitsumgebung für alle zu befassen. Ein wichtiger Bestandteil dieser Woche waren die Besuche von anderen Industriebetrieben in Aludiums Walzwerken in Alicante und Amorebieta. Die Besuche waren als Sicherheitsinspektionen konzipiert und gaben Aludium die Möglichkeit, Sicherheitsprobleme zu identifizieren, die für uns wegen unserer Vertrautheit mit unseren Ausrüstungen und Prozessen nicht offensichtlich sind.

In Alicante wurden vier Einzelgruppen durch das Walzwerk geführt und hielten dabei ihre Sicherheitsbeobachtungen fest. Die Teilnehmer vertraten lokale Betriebe wie Actiu, Asepeyo, Elecnor, Extrusax, Famosa, FEMPA, Ford, Fundiciones Balaguer, Helados Alacant, Jintemn, Mecanicas Jijonencas, Rolser und SRG. Zu den Besuchern in Amorebieta gehörten Vertreter von Arania, Gerdau, IFPRL, Olarra, Schneider Electric und Vicinay Sestao. Insgesamt wurden 91 Beobachtungen in Alicante und 85 in Amorebieta gemacht. Alle Beobachtungen werden analysiert und im Laufe des kommenden Jahres werden Präventionsmaßnahmen vorrangig behandelt

und implementiert. Wir planen, bei der Safety Week 2017 den externen Beobachtern Bericht zu erstatten und die Fortschritte zu zeigen, die wir zu jedem Punkt gemacht haben. Bei dieser Gelegenheit möchte Aludium allen Besuchern für ihren Einsatz bei dieser Aufgabe danken. Als Zeichen der Anerkennung hat Aludium versprochen, zu allen Sicherheitsveranstaltungen, die diese Unternehmen im kommenden Jahr veranstalten, Vertreter zu schicken. ■

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Safety Week

Außerdem erinnern wir uns jeden Tag an die sechs Sicherheitsgrundsätze: 1. Halte jederzeit sichere Arbeitsabläufe ein 2. Stelle sicher, dass du unter kontrollierten Bedingungen arbeitest 3. Stelle sicher, dass alle Schutzmaßnahmen funktionieren 4. Halte dich an alle Sicherheitsverfahren 5. Warte die Arbeitsumgebung 6. Stelle deine Arbeit ein, wenn du eine gefährliche Situation erkennst.

Notfall besser einen guten Ausgang sicherstellen. Zum anderen haben wir nicht alle Antworten zur Sicherheit. Wenn wir andere Industriebetriebe darum bitten, zu uns zu kommen und sich unsere Abläufe anzusehen, können wir aus ihren Best Safety-Praktiken und ihrer Erfahrung lernen. Außerdem hoffen wir, dass sie die Sicherheitsverfahren von Aludium betrachten und ein oder zwei Dinge sehen,

AW: Ja, absolut. Aber wir wissen aufgrund von empirischen Daten, dass der Effekt ein positiver ist. Jeder Euro, den wir in die Sicherheit investieren, zahlt sich in mehrfacher Hinsicht für uns aus. Die Sicherheit begünstigt auch unser Wachstum. Wenn wir nicht unter sicheren Bedingungen arbeiten würden, würden die Menschen nicht mit uns arbeiten wollen, die Gemeinschaften, in denen wir tätig sind, würden uns nicht länger unterstützen, und unsere Kunden würden verloren gehen. Ohne Sicherheit als oberste Priorität gibt es kein Aludium.

MR: Dafür gibt es zwei Hauptgründe. Zum einen ist die Sicherheit nicht auf das Werk selbst beschränkt. Wenn es zu einem Zwischenfall kommt, müssen wir Notfalldienste wie Feuerwehr und Notarzt einschalten. Außerdem müssen wir die örtlichen Behörden benachrichtigen, falls ein schwerwiegendes Problem vorliegt, das für die Gemeinschaft eine Gefahr darstellt. Die Einladung dieser Organisationen zur Safety Week ist eine Art, unsere Zusammenarbeit zu testen. So können wir bei einem echten

Um sicherzustellen, dass wir auch weiterhin aus der diesjährigen Safety Week lernen können, haben wir eine Website erstellt, auf der die Maßnahmen und Ergebnisse für jede Walzanlage hervorgehoben werden. Wenn Sie herausfinden möchten, was während der Safety Week passiert ist, geben Sie den Link http://aludium.com/safety-week-2016/ ein. ■ Das Brandbekämpfungsteam von Alicante stellte seine Fähigkeiten bei einer eindrucksvollen Vorführung unter Beweis

AT: Beeinflusst die Sicherheit den Endgewinn?

AT: Warum haben Sie externe Organisationen an der Safety Week beteiligt?

die sie dann in ihren Anlagen übernehmen. Die Sicherheit ist keine Einbahnstraße und wir lernen ständig dazu.

Einbeziehung der örtlichen Behörden Bei der Safety Week 2016 wurden eine Reihe örtlicher Behörden und Medienvertreter in die Anlagen von Aludium eingeladen. Während des Besuchs hob Aludium unsere Errungenschaften und Investitionen bei der Sicherheit hervor. Es wurden auch Vorführungen und Übungen abgehalten, um unsere Fähigkeiten bei einem Zwischenfall zu verdeutlichen.

In Castelsarrasin wurden zwei Gruppen in Erster Hilfe und der Anwendung eines Defibrillators geschult. Außerdem gab es eine Anleitung zu den Maßnahmen, die ergriffen werden müssen, wenn ein bewusstloses Opfer aufgefunden wird. Sowohl die Werke in Alicante als auch in Amorebieta lieferten spektakuläre Vorführungen zu ihrer hauseigenen Brandbekämpfungsausrüstung und ihren Brandbekämpfungstechniken.

Im Andenken an María del Carmen Im Oktober 2015 verlor Aludium eine unserer geschätzten Mitarbeiterinnen in Alicante, María del Carmen Martínez Sansano. Bei seiner Eröffnungsrede widmete Arnaud de Weert die Safety Week dem Andenken an María del Carmen. Er legte außerdem allen ans Herz, jedes Mal an sie zu denken, wenn wir in Versuchung sind, ein Risiko einzugehen, damit wir aus diesem tragischen Ereignis etwas lernen können. José Manuel Pascual Pastor, der in der CCOO-Gewerkschaft mit María del Carmen zusammenarbeitete, hielt ebenfalls eine sehr emotionale Rede im Gedenken an seine Kollegin. Nach der Eröffnung der Safety Week in Alicante begaben sich alle Mitarbeiter und Redner an den Ort, an dem sich der Unfall ereignet hatte. Es wurden Blumen niedergelegt und eine Schweigeminute abgehalten. Die Veranstaltung war für alle Beteiligten ein sehr emotionaler Moment. ■ Nach der Eröffnung der Safety Week in Alicante legten Management und Mitarbeiter eine Schweigeminute für María del Carmen ein

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Neues von den Standorten

Bei der Safety Week wurde Rubén Tejero für seinen Einsatz und seinem Beitrag zum Notfall-Feuerwehrteam in Alicante ausgezeichnet

Der Bürgermeister der Stadt, Gabriel Echávarri, weihte den neuen Glühofen in Alicante ein

Jaime Bonache und Francisco Pérez erhielten Auszeichnungen für ihre Arbeit bei der Umsiedlung des Labors in der Werkstatt

Auszeichnungen für Alicante-Mitarbeiter während der Safety Week

Bei der Safety Week in Castelsarrasin wurde die korrekte Anwendung eines Defibrillators gezeigt

Amorebieta

Dazu gab es unternehmensweite Präsentationen für die Mitarbeiter zur Hervorhebung verschiedener Sicherheitsfragen. Sie behandelten Themen von den Risiken des Transports und des Umgangs mit Chemikalien bis hin zu den Verfahren und Vorschriften, mit denen Unfälle am Arbeitsplatz vermieden werden sollen. ■

Außerdem wurden Jaime Bonache und Francisco Pérez für ihre Bemühungen bei der Umsiedlung des Werkstattlabors ausgezeichnet. Das Labor wurde zur Verbesserung des Prozessablaufs umgesiedelt. Das Projekt wurde innerhalb eines sehr eng gesteckten Zeitrahmens abgewickelt. Das neue Labor weist einen extrem hohen Standard auf und hat die Prozesse in Alicante bedeutend verbessert. Als er das Projekt durchführte, arbeitete Jaime als Praktikant bei Aludium. ■

Offizielle Inbetriebnahme des neuen Glühofens in Alicante Der neue Glühofen von Aludium in Alicante wurde in einer Zeremonie am 20. Oktober offiziell eingeweiht. An der Veranstaltung nahmen der Bürgermeister der Stadt Alicante, Gabriel Echávarri, und Cristina Morenom, die Leiterin der Stadt für Arbeit und Soziales, teil. Der neue Ofen kann eine Charge von drei Coils mit einem Gewicht von jeweils 13,5 Tonnen aufnehmen. Pro Tag können zwei Chargen Coils geglüht werden. Die Installation des Ofens wird die jährliche Glühkapazität in Alicante auf mehr als 5.500 Tonnen steigern. Der hochmoderne Ofen wird mit Naturgas betrieben und wird die Energiekosten von Aludium und die Umweltbelastung senken. ■

Alicante

Alicante

Rubén Tejero wurde besonders wegen seines Einsatzes und seiner Beteiligung bei der Notfall-Feuerwehr bei Aludium Alicante gewürdigt. Rubén hat das Feuerwehrteam durch mehrere Trainingsstunden und praktische Übungen unter Realbedingungen hindurch geleitet, um ein professionelles Team zu bilden, das bei einem Notfall schnell und effizient reagieren kann.

Drehofen nimmt Betrieb in Gießerei in Amorebieta auf Am 30. September 2016 schmolz Aludium Amorebieta die erste Aluminiumcharge in seinem neuen Drehofen. Die Arbeiten zur Installation des neuen Ofens und das begleitende Rauchaufbereitungssystem begannen am 13. Juni. Zu den Arbeiten gehörte auch die Schaffung neuer Werkstätten für das Wartungsteam und die Installation von Boxen zur Lagerung des zu schmelzenden Schrotts. Der Drehofen kann alle Arten an kostengünstigem Aluminiumschrott, darunter auch öliges und lackiertes Metall, verarbeiten. Er wird die Kapazität der Gießerei in Amorebieta auf über 15.000 Tonnen im Jahr steigern und die Abhängigkeit von Aludium von externen Aluminiumlieferungen reduzieren. ■

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Amorebieta

Alicante

Castelsarrasin

Cindal F & E

ACR II Aluminium Group cooperatief U.A. Prof J.H. Bavincklaan 2-4 1183 AT Amstelveen Niederlande +31 20 7237 218 www.aludium.com

Aludium Amorebieta Barrio Ibarguren s/n E-48340 Amorebieta, Vizcaya Spanien +34 944 887 500

Aludium Alicante Avda. de Elche, 109 E-03008 Alicante Spanien +34 965 989 500

Aludium Castelsarrasin 294 chemin de Lavalette 82100 Castelsarrasin Frankreich + 33 5 63 32 80 00

Cindal F & E Avda. de Elche, 109 E-03008 Alicante Spanien +34 679 518 645


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