Amnesty Journal Mai/Juni 2021

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@engagiert teln und das Recht auf Abtreibung. Als im September 2020 indische Bauern massenhaft gegen die Landwirtschaftspolitik protestierten, schuf Smish ein Porträt des indischen Premierministers Narendra Modi im Stil von Obamas ikonischem »Hope«-Plakat – nur dass darunter »Shame« stand. Die Künstlerin zeichnet vor allem digital und reduziert ihre Zeichnungen auf das Wesentliche, dazu verwendet sie klare Farben – mit Erfolg, wie sie im Podcast erzählt: »Instagram ist eine tolle Plattform für Künstler und Grafikdesigner, um die eigene Arbeit zu zeigen und sich mit anderen Künstlern zu vernetzen, deren Werk man mag.« Als sie anfing, habe sie vor allem für sich selbst gemalt. »Aber dann hat mich Instagram sehr motiviert und mir geholfen, zu wachsen.«

Instagram erreicht vor allem junge Menschen. In dem bildstarken Online-Netzwerk machen sich auch Künstler_innen für Menschenrechte stark. Eine Auswahl von Malte Göbel

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nstagram rückt Fotos in den Mittelpunkt und trifft damit den Zeitgeist junger Menschen wie derzeit kein anderes soziales Medium. Der Kanal ist nicht so überladen wie Facebook, nicht so aufwändig wie TikTok, nicht so textbasiert wie Twitter. Ein Foto, egal ob lange inszeniert oder schnell geschossen, kann einen unmittelbar berühren. Kein Wunder, dass auch und gerade Künstler_innen Instagram für sich entdeckt haben – einige von ihnen machen sich mit ihrer Kunst explizit für Menschenrechte stark. Um die Accounts anzusehen, muss man sich übrigens nicht die App herunterladen – es reicht ein normaler Browser mit der Adresse: www.instagram.com/ [Accountname].

@vhils

@smishdesigns

Foto: Instangram / @smishdesigns

Die indische Künstlerin Smish ist seit 2019 auf Instagram und hat inzwischen knapp 54.000 Abonnent_innen. »Ich äußere mich zu Dingen, die mir am Herzen liegen, Diskriminierung und Ungleichheit«, beschreibt sie im Podcast Redesyn ihre Arbeit. Smish ist ein Pseudonym, ihren bürgerlichen Namen will sie im Zusammenhang mit ihrer aktivistischen Arbeit nicht angeben – aus Angst, sexistischen Repressionen ausgesetzt zu sein, denn die Rechte von Frauen sind oft Thema ihrer Werke. So fordert sie etwa einen besseren Zugang zu Verhütungsmit-

Foto: Nicola Di Nunzio (CC BY-SA 4.0)

Auf Instagram ist der Streetart-Künstler Alexandre Farto unter seinem Pseudonym Vhils ein Star – fast eine halbe Million Menschen folgen dem bärtigen Portugiesen, der Kunst per Kratztechnik schafft: Statt Farbe aufzubringen, raut er Oberflächen auf, bohrt, sprengt oder schlägt den Putz weg und visualisiert so Konturen und Muster, die sich zu meist großflächigen Bildern formen. »Scratching the Surface« nennt Vhils die Technik und beschreibt auch seinen politischen Anspruch, nicht oberflächlich schöne Bilder zu schaffen, sondern tiefer zu gehen und der eigenen Kunst eine Bedeutung zu geben. Oft setzt sich Vhils mit der Menschenrechtslage in Brasilien auseinander, 2018 hat er etwa in Kooperation mit Amnesty International ein überlebensgroßes Porträt von Marielle Franco in eine Betonwand gekratzt. Die Aktivistin wurde im März 2018 ermordet, weil sie sich in ihrer brasilianischen Heimat für Schwarze Frauen, LGBTI und

smishdesigns. Die indische Künstlerin Smish zum #WorldWaterDay.

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vhils. Der portugiesische Künstler vor einem seiner Murals in Beja.

AMNESTY JOURNAL | 03/2021


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