2017-01 Heiligs Blättle

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Ausgabe 01/2017 - 7. Jahrgang

BLÄTTLE Magazin der katholischen Gemeinden Eberhardzell, Füramoos, Mühlhausen und Oberessendorf in der Seelsorgeeinheit Eberhardzell


IMPRESSUM HEILIGS BLÄTTLE

Das Magazin der katholischen Gemeinden Eberhardzell, Füramoos, Mühlhausen und Oberessendorf in der Seelsorgeeinheit Eberhardzell.

SOMMERGEBET Das braucht seine Zeit, bis die Tage den anderen Rhythmus lernen und langsam im Takt der Muße schwingen. Das braucht seine Zeit, bis die Alltagssorgen zur Ruhe finden, die Seele sich weitet und frei wird vom Staub des Jahres. Hilf mir in diese andere Zeit Gott, lehre mich die Freude und den frischen Blick auf das Schöne. Den Wind will ich spüren und die Luft will ich schmecken. Dein Lachen will ich hören Deinen Klang. Und in allem deine Stille ...

HERAUSGEBER:

Katholisches Pfarramt Seelsorgeeinheit Eberhardzell St. Maria Mater Dolorosa Eberhardzell Zum hl. Erzengel Michael Füramoos St. Ottilia Mühlhausen St. Michael Oberessendorf Hauptstraße 2, 88436 Eberhardzell Telefon 07355/91266 E-Mail: Pfarramt.Eberhardzell@web.de

REDAKTION:

Carsten Reinaerdts, Lisa Höscheler, Cornelia Gröber, Anita Stark, Franz Bühler, Berthold Jucker, Monika Branz, Max Wiest.

AUTORINNEN UND AUTOREN:

siehe Namensnennung bei den Beiträgen

GRAFIKDESIGN UND SATZ: Andreas Hollacher mail@hollacher.de

TITELFOTO:

Prozession vom Rollishof an Christi Himmelfahrt

ERSCHEINUNGSWEISE:

zwei Ausgaben pro Jahr

AUFLAGE AUSGABE 01/2017: 1800 Stück

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DER REDAKTIONSSCHLUSS FÜR DIE NÄCHSTE AUSGABE WIRD IM MITTEILUNGSBLATT BEKANNTGEGEBEN.


KATHOLISCHE THESEN ZUM REFORMATIONSGEDENKEN 2017 VON BISCHOF DR. GERHARD FEIGE VOLLSTÄNDIGER ARTIKEL SIEHE:

FOTO: LOUISA SCHUSTER WWW.JUGENDFOTOS.DE

HTTPS://WWW.BISTUM-MAGDEBURG.DE/UPLOAD/2012/121031_THESEN-ZUR-OEKUMENE.PDF

1. Ohne Zweifel bietet der 500. Jahrestag des „Wittenberger Thesenanschlags“ durch Martin Luther von 1517 – ob nun tatsächlich an der Schlosskirchentür angebracht oder per Brief verbreitet (in englischer Diktion: „nailed or mailed?“) – einen Anlass, in besonderer Weise darauf einzugehen. 2. Wodurch wurde die Wittenberger Reformation ausgelöst und was hat sie bewirkt? Welches sind ihre Ursachen und worin bestehen ihre Folgen? Wie ist sie insgesamt und in ihren einzelnen Vorgängen zu deuten? Dazu gibt es nicht nur konfessionelle Voreingenommenheiten, sondern auch auseinandergehende wissenschaftliche Meinungen.

3. Unabhängig davon ist zu beklagen, dass eine Trennungs- und Entfremdungsgeschichte mit unsäglichen Folgen ausgelöst wurde. 4. Evangelische und katholische Kirche sind nicht mehr auf dem Stand des 16. Jahrhunderts, sondern haben sich weiterentwickelt. Einerseits profilierten sich beide Seiten in der nachreformatorischen Phase der Konfessionalisierung im Widerspruch zur anderen und wurden dadurch letztlich enger und ärmer, andererseits waren sie als „Kinder ihrer Zeit“ immer wieder auch auf einer Gratwanderung zwischen „Verweltlichung“ und „Entweltlichung“.

5. Verständlicherweise haben evangelische und katholische Christen über Jahrhunderte – auch in der Forschung – Martin Luther fast entgegengesetzt beurteilt: verherrlicht oder verteufelt. Bisweilen aber wurde der Reformator selbst im Protestantismus fast vergessen oder verdrängt. Seit Beginn des 20. Jahrhunderts bahnte sich jedoch eine neue Sicht Luthers an. 6. Im Blick auf das Jahr 2017 geht es nicht nur um Glaubensfragen und theologische Überzeugungen. Eine Fülle sogenannter nichttheologischer Faktoren ist mit im Spiel: inner- und zwischenkirchlich, landes- und kommunalpolitisch, kulturell und wirtschaftlich. >>

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<< 7. Anders als zur Zeit Luthers geht es inzwischen über den Osten Deutschlands hin aus weithin nicht mehr um einzelne und spezielle Fragen, wie man sich Gott und sein Wirken sowie das Verhältnis des Menschen zu ihm biblisch wohlbegründet vorzustellen habe, sondern grundsätzlich darum, ob es überhaupt einen Gott gibt oder nicht. 8. Was ist in dieser Hinsicht schon heute geplant oder bereits auf dem Weg? Neben der Absicht auf internationaler wie auf deutscher Ebene, jeweils zu möglichst gemeinsamen evangelisch-katholischen Deutungen der Reformation zu kommen, und dem Anstoß in Deutschland zu einem offiziellen Versöhnungsprozess gibt es auch noch einige andere konkrete ökumenische Ideen und Vorhaben. 9. Worin könnte dies in besonderer Weise seinen Ausdruck finden?

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Entgegen allen Selbstbespiegelungs- oder Profilierungstendenzen wäre es für die katholische und die evangelische Seite zunächst sicher entkrampfend, sich gegenseitig noch mehr im Lichte Jesu Christi zu betrachten und neidlos ins Wort zu fassen, was man aneinander schätzt und vielleicht sogar bewundert, worin man spezielle Begabungen erkennt und den Geist Gottes eindrucksvoll am Wirken sieht. 10. Zu wünschen wäre schließlich noch, dass man unter ökumenischem Aspekt bezüglich des Reformationsgedenkens sich nicht nur auf die Beziehungen zwischen der evangelischen und der katholischen Kirche beschränkt oder sogar fixiert, sondern den Blick weitet und auch andere Kirchen und christliche Gemeinschaften einbezieht, vor allem im Rahmen der Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen (ACK).


AUS DEM GEMEINDELEBEN FÜRAMOOS UND DIE REICHSABTEI OCHSENHAUSEN Die Schenkung an das Benediktinerkloster Ochsenhausen durch seinen Wohltäter Grafen Rudolf von Bregenz-Montfort umfasste das Gut Füramoos (um 1143) und vermutlich auch die gesamte Grundherrschaft. Die Pfarrkirche ist als Zubehör der Zelle Ochsenhausen 1173 und 1179 erwähnt. Aus dieser Zeit stammt vermutlich auch noch der Wehrturm der Kirche. 1193 bestätigt Papst Calixt III. dem Kloster Ochsenhausen auch den Besitz der Kirche zu Vvrimos. Von Ulrich von Essendorf kaufte das Kloster 1365 die Zehnten, im selben Jahr wurde die Kirche dem Kloster einverleibt. In den Jahren um 1349 wurden vom Kloster Ochsenhausen viele Fischweiher angelegt, darunter wahrscheinlich auch der Holzweiher.

Die Kirche war dem Hl. Michael geweiht. 1605 vereinigte das Kloster die 1595 erworbene Pfarrei Bellamont mit Füramoos. Der eingesetzte Pfarrer hatte seinen Sitz im Pfarrhaus in Bellamont, Füramoos galt als dessen Filale. Nach der Säkularisierung ging Füramoos 1803 in den Besitz des Metternich’schen Obervogteiamts. 1825 wurde es vom Fürsten Metternich der Krone Württemberg verkauft. Im Königreich Württemberg gehörte der Ort zunächst zum Oberamt Ochsenhausen und nach dessen Auflösung zum Oberamt Biberach und seit 1938 in den Kreis Biberach. Vor 60 Jahren (1957) wurde die Kirche in Ihrer heutigen Form in Anlehnung an die gotische Vorgänger-Wehrkirche umgestaltet. Turm

Füramoos und Chor sind bestehen geblieben und dürften aus dem 12. Jahrhundert stammen. CORNELIA GRÖBER

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GOTTESDIENST UND ANSCHLIESSENDES MUSIKALISCHES FRÜHSTÜCK MIT CHOR „CONTAKT“ Während der Orgel-Vakanz in Mühlhausen hat der Chor „ConTakt“ wie viele andere Gruppen die Begleitung eines Gottesdienstes übernommen – auch als Dank für die gelegentliche Überlassung eines Proberaums im Gemeindehaus. ConTakt – dies ist ein lebhafter, gemischter Chor von jung (gebliebenen) Erwachsenen, die sich in der Schönstattbewegung engagieren. Mit klassischen wie modernen Liedern bereicherte der Chor taktvoll den Gottesdienst und machte seinem Namen alle Ehre. Nach der Messe haben die Mühlhauser Minis ins katholische Gemeindehaus eingeladen und bewirtungsmäßig keine Wünsche offen gelassen. Untermalt wurde das Beisammensein durch musikalische Weisen der Sänger und Sängerinnen von ConTakt unter schmissiger Begleitung von Manne Gaupp am

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Akkordeon. Es gab die Gelegenheit, Liedwünsche auszusprechen und kräftig mitzusingen, wovon auch ordentlich Gebrauch gemacht wurde.

Mühlhausen Auf dem Nachhauseweg konnte noch leckerer, von den ConTaktFrauen gebackener Kuchen für den Nachmittagskaffee mitgenommen werden. Ein Sonntagvormittag, bei dem Leib und Seele auf ihre Kosten kamen. Apropos Kosten – der Erlös des musikalischen Frühstücks kommt der Orgelrenovation in Mühlhausen zu Gute. Franz Bühler


KIRCHLICHE FESTE – GELEBTE BRÄUCHE UND TRADITIONEN Mit den kirchlichen Festen durch das Jahr – dieser Titel in der letzten Ausgabe des Heiligs Blättle ist ein passender Anlass zu schauen, wie kirchliche Feiertage, darunter auch vermeintlich nicht so wichtige, auf oberschwäbischem Boden begangen und gelebt werden. In diesem Heft liegt der Fokus auf der ersten Hälfte des kirchlichen Jahreskreises, von Christi Geburt bis Christi Himmelfahrt.

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Endgültig Weihnachten ist es für manchen Hummertsrieder, wenn an Heilig Abend um Mitternacht in der Ortsmitte weihnachtliche

Mühlhausen

Weisen erklingen. Jahr für Jahr versammelt sich eine stattliche Truppe junger Musikanten und sorgt am Weihnachtsbaum vor dem „Wiese“ für festliche Stimmung. Die ebenso stattliche Zahl an Zuhörern dankt es mit kräftigem Applaus – und erwärmt sich zwischendurch mit einem kleinen Schnäpsle. Rund 4 Wochen später, um den 20. Januar, ist es dann soweit: Bastiane! Sankt Sebastian ruft und aus allen Himmelsrichtungen strömen die Gläubigen. Von Done Gnandt wieder ins Leben gerufen, geht inzwischen wieder eine Gruppe vom Hummertsrieder Käpelle aus am Sonntag um Bastiane über Eggmannsried zur Sebastianskapelle nach Graben. Die Mühlhauser Gruppe startet in Haisterkirch und erklimmt von dort den Anstieg nach St. Sebastian, wo sich gemeinsames Gebet und Singen anschließen.

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Zu Beginn der Karwoche zieht eine bunte Palmenschar vom Mühlhauser Landjugendheim über den reich geschmückten Osterbrunnen zur Pfarrkirche St. Ottilia. Nach der von Pfarrer Wiest gerade auch für die vielen Kinder sehr ansprechend gestalteten Palmsonntagsliturgie einschließlich Passionsspiel der Kindergruppe gibt es zur Belohnung für die tapferen Palmträger süße Palmbrezeln. Ab Karfreitag verstummen die Kirchenglocken. An deren Stelle treten bis zur Osternacht die „Rätschen“ (auch laut!). Mit sichtbarer Freude rätschen die „Minis“ und rufen so die Gemeindemitglieder zur Feier des Karfreitags. Bereits im Frühjahr angekommen, geht es an Christi Himmelfahrt zur Öschprozession hinaus in die Fluren – „Wohlauf mit hellem Singen, ins freie Feld hinaus, …“ (Gotteslob Nr. 703). Näheres hierzu ist im Bericht zur gemeinsamen Feier von Christi Himmelfahrt zu erfahren. Wie es dann weitergeht mit den kirchlichen Festen vor Ort, wird in der nächsten Ausgabe des Heiligs Blättle verraten. FRANZ BÜHLER

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STERNPROZESSION DER VIER KIRCHENGEMEINDEN DER SEELSORGEEINHEIT AN CHRISTI HIMMELFAHRT

Seelsorgeeinheit

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Am Anfang stand die Idee, es an Christi Himmelfahrt einmal anders zu machen und diesen Tag mit den vier Kirchengemeinden gemeinsam zu begehen.

pelesturmes. Das gemeinsame Ziel Aspach fest im Blick geht es mit Pfr. Max Wiest in der Öschprozession durch die grünen Fluren. Insbesondere die für Christi Himmelfahrt wie geschaffene 3. Strophe des MorgenGemäß den Ausführungen im Gotliedes „Wohlauf mit hellem Singen“ teslob 927 zur Öschprozession „die (Gotteslob Nr. 703) spiegelt diese Ösch- oder Flurprozession kann im Stimmung wieder: „Sieh hin wie GotAnschluss an die Messfeier statttes Güte/die Erde neu uns schenkt/ finden oder den Rahmen für eine ringsum Blüt an Blüte/ und Saat Eucharistiefeier in der Natur bilden“ wie an Saat sich drängt/“… war nun der Gedanke geboren, aus verschiedenen Himmelsrichtungen Im Schatten des idyllisch gelegenen zu einer gemeinsamen Eucharistiefei- Rollishof treffen sich kurz vor 9.30 er zusammenzukommen. Hierfür Uhr die Prozessionsteilnehmer der wurde der zentral gelegene und Kirchengemeinde St. Maria Mater bisher zu Unrecht unterschätzte Dolorosa aus Eberhardzell. Hier Flecken Aspach, Insidern besser wurde ein Kreuz für diesen besondebekannt als „Aschba“, ausgewählt. ren Festtag von Geäst und Gestrüpp Am Morgen des 25. Mai ist es nun befreit. Die Bittprozession verläuft soweit: unter Führung von Diakon Wolfgang an Göritz vorbei auf einem In Hummertsried sammeln sich kurz Mast schön gelegenen Feldweg inmitten vor halb zehn zahlreiche Mitglieder von Wiesen und Äckern bzw. entlang der Kirchengemeinden Mühlhausen eines langen Waldstückes Richtung und Oberessendorf im Schatten des Aspach. im Sonnenlicht strahlenden Käp>>

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<< Synchron zu den vorgenannten Kirchengemeinden treffen die Füramooser am Parkplatz „Alpakagehege“ zwischen Simmers und Klingelrain per Zweirad oder PKW ein. Schlag halb zehn setzt sich die Schar der Gläubigen unter Führung von Hans Bauer zunächst Richtung Norden in Bewegung. An der Weggabelung nach Westen Richtung Aspach wird an einem eigens für die Prozession aufgestellten Kreuz eine Station gebetet. Nach und nach treffen die Gemeindemitglieder aus dem Norden, Osten und Westen in Aspach ein, die meisten tief beeindruckt wie überrascht von der feierlichen Atmosphäre. Rund um die Hofkapelle wurde mit viel Liebe und Anstrengung von der Familie Schmid ein wunderschöner Rahmen geschaffen für die Eucharistiefeier. Diese beginnt um 10.30 Uhr unter Begleitung durch die Jugendkapelle Ellwangen/Füramoos/Mühlhausen vor einer riesigen Schar an Prozessionsteilnehmern, es mögen wohl 300 an der Zahl gewesen sein. Nach Abschluss blickt man in

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zufriedene wie begeisterte Gesichter. Das Wagnis der gemeinsamen Feier des Christi Himmelfahrtstages scheint geglückt. Irgendwie passend hierzu ist der Schlusssatz

der Lesung aus dem Buch Genesis an der Ersten Station der Bittprozession: „Gott sah alles an, was er gemacht hatte: Es war sehr gut.“ FRANZ BÜHLER


RORATE-MESSE IN ST. OTTILIA

Mühlhausen

FOTOS: PRIVAT

In Mühlhausen findet jedes Jahr im Advent etwas ganz besonderes statt: Rorate. Dazu muss man sehr früh aufstehen. Es ist eine heilige Messe und beginnt morgens um 6:00 Uhr. Die ganze Kirche war nur mit Kerzen beleuchtet, denn es gab kein elektrisches Licht. Was bedeutet eigentlich Rorate? „Der Text Rorate caeli desuper `Tauet, Himmel, von oben´ stammt aus dem alttestamentlichen Buch Jesaja. Als Rorate-Messen werden Messfeiern bezeichnet, die im Advent frühmorgens vor Sonnenaufgang, örtlich auch am Abend bei Kerzenschein, gefeiert werden.“ Nach der Kirche gab es noch ein leckeres Frühstück für alle Kirchenbesucher im Gemeindehaus mit allem was zu einem leckeren Frühstück gehört. Uns gefiel es sehr, dass so viele Erwachsene und Kinder trotz des frühen Aufstehens gekommen sind. Zum Schluss gingen wir Buskinder alle zusammen auf die Bushaltestelle und warteten dort auf den Schulbus. EMMA & ELVINA DÖBELE

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SCHÜLERGOTTESDIENSTE IN DER SEELSORGEEINHEIT Seit vielen Jahren ist es guter Brauch, dass die Grundschüler der Gebhard-Müller-Schule am Donnerstag zur ersten Stunden zum Schülergottesdienst eingeladen werden. Die Schule unterstützt dies und hält die Stunde am Donnerstag immer frei. Mehr noch: es gibt inzwischen Schulwegbegleiter, die die Kinder aus der Grundschule zur Kirche führen und anschließend wieder abholen und zur Schule sicher zurückgeleiten. Die Schüler und Schülerinnen der 8.Klasse wurden als Schulwegbegleiter in einem Kurs eigens ausgebildet. Zuverlässig jede Woche kommt ein Team netter Frauen und unterstützt die Schülergottesdienste mit ihren Instrumenten. Mit Gitarre, Akkordeon und kräftigen Stimmen bringt das Team die manchmal noch müden Kinder in Schwung. In der Regel ist der Schülergottes-

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dienst eine Wortgottesfeier. Zwischendurch feiert Pfarrer Wiest auch eine Eucharistiefeier mit den Kindern.Die Themen richten sich vielfach nach dem Kirchenjahr. Aber es werden auch biblische Geschichten erzählt oder Geschichten aus dem Leben. Manchmal sind ganz aktuelle Themen dran, die die Schüler oder andere Menschen gerade beschäftigen. Die SchülerInnen haben die Möglichkeit beim Gottesdienst mitzumachen: Lieder mit Bewegung singen, Spielszenen vormachen, verschiedene Texte oder die Fürbitten lesen. Das stärkt ihr Selbstwertgefühl. Außerdem bekommen sie einen tieferen Zugang zum Gottesdienst und haben mehr Freude daran. In unregelmäßigen Abständen feiern auch die Werkrealschüler einen Gottesdienst im Chorraum der Kirche. Dieser wird im Religionsunterricht mit

Seelsorgeeinheit der Fachkraft Religion vorbereitet. Sie wählen selber das Thema und überlegen sich, wie sie es gestalten möchten. Am Beginn und Ende des Schuljahres kommen alle Schüler und Schülerinnen der Gebhard-MüllerSchule mit ihren Lehrern und Angehörigen zu einem gemeinsamen Gottesdienst zusammen. Auch der ökumenische Weihnachtsgottesdienst ist schon lange Tradition. Bei diesen Gottesdiensten sind die SchülerInnen und Lehrer mit eingebunden. >>


<< Die Abschlussklasse 9 beginnt ihr Abschlussfest mit einem Wortgottesdienst. Und die kleinen Schulanfänger werden in einem Schulanfangsgottesdienst gesegnet für den neuen Lebensabschnitt. In vielen Gemeinden gibt es schon seit längerem keine Schülergottesdienste mehr. Oft fehlt das Interesse oder die Schule unterstützt das Anliegen der Kirchengemeinden nicht ausreichend. Wir können froh und dankbar sein, dass wir durch die gute Zusammenarbeit von Schule und Gemeinde, aber auch durch die Unterstützung von Ehrenamtlichen und Eltern unsere Gottesdienste für und mit Schülern feiern können. ANGELIKA FERBACH GEMEINDEREFERENTIN

KIRCHE AM ORT – KIRCHE AN VIELEN ORTEN GESTALTEN Was ist bisher passiert? Im letzten „Heiligs Blättle“ wurde bereits über den diözesanen Prozess „Kirche am Ort – Kirche an vielen Orten gestalten“ berichtet. In diesem Prozess möchte sich die Kirche in der Diözese RottenburgStuttgart weiterentwickeln. Als Kirche begegnen wir Menschen auf Augenhöhe, sind wir zum Dienst am Menschen gesandt, um das Evangelium zu bezeugen. Gott zeigt sich durch uns in Tat, Wort und Zeichen. Im Treffen des gemeinsamen Ausschusses der Seelsorgeeinheit im April 2017 haben sich die Vertreter der vier Kirchengemeinderäte in Eberhardzell, Füramoos, Mühlhausen und Oberessendorf gemeinsam mit Pfarrer Wiest und Diakon Keinert Gedanken gemacht, wie der Stand in Sachen „Kirche am Ort“ in unseren Kirchengemeinde ist. Dekanatsreferent Philipp Frie-

del übernahm die Moderation des Abends. Mit folgenden drei Fragestellungen hat sich der gemeinsame Ausschuss an diesem Abend beschäftigt: 1. Was ist mir im Prozess wichtig? 2. Wo sehe ich Ansätze für die Zukunft? 3. Meine Fragen zu „Kirche am Ort“ Wichtig erschien den Ausschussmitgliedern, dass es nun konkret werden solle und dass dies aber kein einfacher Schritt ist. Gemeindemitglieder sollen den Prozess mitbekommen und eingebunden werden. Gute Kontakte in der Seelsorgeeinheit sind genauso wichtig wie die Tatsache, dass so ein Prozess viel Kraft kostet. >>

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<< Bei der Frage nach den Ansätzen für die Zukunft stellten die Vertreter aus den Kirchengemeinderäten schnell fest, dass es bereits viele Aktionen und Angebote gibt, die dem Prozess zuzuschreiben sind. An Christi Himmelfahrt fanden beispielsweise drei Prozessionswege statt und in Aspach an der Kapelle wurde ein gemeinsamer Gottesdienst gefeiert. Jedes Jahr gibt es einen Gottesdienst an der Hummertsrieder Hütte. Alle vier Kirchengemeinden haben unzählige aktive Gruppierungen, die im Gemeindeleben auftauchen. Die Firmvorbereitung wurde in diesem Jahr wieder sehr erfolgreich auf Seelsorgeeinheitsebene organisiert. In Mühlhausen wurde über etwa fünf Monate hinweg die Orgel restauriert. Diese „orgellose“ Zeit unterstützten regelmäßig verschiedene Musikgruppierungen und bereicherten den gottesdienstlichen Gesang mit ihrer Begleitung. Es ließen sich noch zahlreiche Beispiele mehr finden. Am Ende der Ausschusssitzung wurde eine Idee angesprochen, einmal im Jahr einen Gottesdienst

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zu feiern für alle Jugendlichen, die im jeweiligen Jahr volljährig geworden sind. Herr Friedel hörte sich diese Überlegungen an und meldetet uns abschließend zurück – auch um manch kritische Einschätzung zu entkräften: „Wenn ich diese Idee so höre, dann sind Sie ja mittendrin im Thema! Genau das ist Kirche am Ort.“. Unter den Fragen, die noch offen sind, wurde u. a. angesprochen, wie es nun konkret weitergeht. Eine spannende Frage war auch, wie Erfolge und Ergebnisse aus dem Prozess zu erkennen sind. Liebe Leserin, lieber Leser, wie Sie merken, stecken wir bereits mittendrin in dem Prozess „Kirche am Ort – Kirche an vielen Orten gestalten“. Der Prozess ist vom Verlauf her in drei Phasen aufgeteilt. Die Seelsorgeeinheit Eberhardzell befindet sich gerade in etwa zwischen den Phasen 1 (Geistliche Erneuerung und pastorale Ausrichtung) und 2 (Pastorale Profilierung). Die Kirchengemeinderäte aller vier Kirchengemeinden der Seelsorge-

einheit sind sehr froh und dankbar, in überaus lebendigen, engagierten und angenehmen Kirchengemeinden aktiv sein zu dürfen. IM NAMEN DES GEMEINSAMEN AUSSCHUSSES CARSTEN REINAERDTS


HELFERFEST IN OBERESSENDORF Was wäre das Kirchenjahr ohne das große und unermüdliche Engagement vieler fleißiger Helferinnen und Helfer? Es sähe doch sehr viel ärmer aus. Ob bei der Gestaltung und Mitwirkung bei Kirchenfesten - wie Fronleichnam, Christi Himmelfahrt, Erstkommunion, beim

oberessendorF Krippenspiel, Familiengottesdienst, Maiandacht, beim Kirchenputz, beim Kommunion- und Firmunterricht und vielem mehr - sie sind unermüdlich im Einsatz: unsere ehrenamtlichen Helferinnen und Helfer! Sie bereichern unsere Gottesdienste, gestalten das Kirchenjahr aktiv mit, oft auch ganz still und im Verborgenen. Als Dank und kleine Anerkennung hat

der Kirchengemeinderat Oberessendorf Anfang Januar zum Helferfest ins Dorfgemeinschaftshaus eingeladen. Für Speis und Trank war bestens gesorgt. Pfarrer Max Wiest gab mittels einer Diashow einen interessanten Überblick über die zahlreichen Veranstaltungen der vergangen zwei Jahre. An dieser Stelle sei nochmals allen herzlich gedankt, die sich das ganze Jahr über für unsere Kirchengemeinde in irgendeiner Art und Weise einsetzen und nicht zu vergessen natürlich auch unserem geschätzten Pastoralteam! Vergelt`s Gott! MARION ERNE KGR OBERESSENDORF

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2. Halbjahr 2017 Datum 01./02.Juli 04.Juli 08./09.Juli 15./16.Juli 22./23.Juli 26.Juli 29./30.Juli 05./06.Aug. 12./13.Aug. 15.Aug. 19./20.Aug. 26./27.Aug. 02./03.Sept. 09./10.Sept. 11.Sept. 14.Sept. 15.Sept.

13. So im JK 14. So im JK 15. So im JK 16. So im JK 17. So im JK 18. So im JK 19. So im JK 20. So im JK 21. So im JK 22. So im JK 23. So im JK

EZ So 08:45 Di 19:00 So 10:15 So 09:30W So 10:15 Mi 09:00 So 19:00 So 10:15 So 08:45 So 09:30W So 09:30W -So 08:45 Mo 09:00 Do 14:00

FM Sa 19:00

MH So 09:30W

OD So 10:15

Sa 16:00 So 08:45 So 10:15

So 08:45 So 10:15 Sa 19:00

So 10:15 Sa 19:00 So 08:45

Sa 19:00 So 09:30W So 10:15 Di 19:00 --So 09:30W Sa 19:00

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So 10:15 So 08:45 So 09:30W

So 09:30W --So 10:15

-So 10:15 So 10:15 So 09:30W

Fr 19:00

ABKÜRZUNGEN & ZEICHENERKLÄRUNG: GODI: GOTTESDIENST /// W: WORT-GOTTES-FEIER /// JK: JAHRESKREIS /// EZ: EBERHARDZELL /// FM: FÜRAMOOS /// MH: MÜHLHAUSEN /// OD: OBERESSENDORF /// SE: SEELSORGEEINHEIT

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Bemerkungen Patrozinium in Weiler EZ Ewige Anbetung FM Samstag Hochzeit OD Ewige Anbetung – Vorabendmesse MH Ewige Anbetung Ökum. Gottesdienst zum Schuljahresende OD:Mittishauser Fest MH:Godi Hütte Hummertsried Mariä Himmelfahrt: FM „Hohbäumle“ Urlaub Pfr. Wiest Urlaub Pfr. Wiest Urlaub Pfr. Wiest Ökum. Gottesdienst zum Schuljahresbeginn Ökum. Einschulungsgottesdienst FM Ewige Anbetung


Datum 16./17.Sept. 23./24.Sept. 26.Sept. 30.Sept./01.Okt. 07./08.Okt. 14./15.Okt. 17.Okt. 21./22.Okt. 28./29.Okt. 01.November 02.Nov. 04./05.Nov. 11./12.Nov. 18./19.Nov. 25./26.Nov. 30.Nov. 02./03.Dez. 09./10.Dez. 16./17.Dez. 17.Dez.

FM So 09:30 So 08:45

MH So 09:30W Sa 15:00

OD So 19:00 So 09:30W

So 08:45 So 08:30 So 10:15

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Sa 19:00 So 08:45W Mi 08:45 Do 19:00 So 09:30W So 10:15 So 19:00 So 08:45

So 08:45

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Sa 19:00

Do 19:00 So 19:00

Patrozinium Hetzisweiler

1. Advent (Lesejahr B) 2. Advent

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Patrozinium in MH/ FM: Kolpinggedenktag / OD: Fagodi

3. Advent

So 08:45 So 19:30

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So 09:30W

Sa 19:00

24. So im JK 25. So im JK

26. So im JK 27. So im JK 28. So im JK 29. So im JK 30. So im JK Allerheiligen Allerseelen 31. So im JK 32. So im JK 33. So im JK Christkönigss onntag

EZ Sa 19:00 So 10:15 Di 19:00 Sa 19:00 So 10:15 So 09:30W Di 19:00 So 08:45 Sa 19:00 Mi 10:15

Bemerkungen Einweihung Gebhard-Müller-Haus Füramoos EZ Patrozinium/Herbstfest MV,OD:Fagodi, MH:Hochzeit Patrozinium in Hedelberg Patrozinium FM/OD Erntedank/Minibrot EZ/FM/OD/ MH:VKL Patrozinium in Krummen EZ: Helferfest nach Godi Weltmissionssonntag / OD: Frühschoppen Feuerwehr EZ, FM, OD Gräberbes., MH GB und Gefallenenehrung MH Forum VKL EZ: anschl. Laternenumzug Volkstrauertag in EZ/FM Volkstrauertag in OD, Jugendgottesdienst SE

Bußfeier für die Seelsorgeeinheit

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AUFRUF ZUR MITGLIEDSCHAFT IM „ORGELFÖRDERVEREIN ST. MICHAEL OBERESSENDORF“!

Die Gemeindeversammlung am 10.7.2016 informierte Sie umfassend über das geplante Orgelprojekt. Spontan schrieben sich sechs Gemeindemitglieder in die Interessentenliste für einen Förderkreis ein. Die Gemeindebefragung ergab ein starkes Votum für eine neue Orgel im alten Gehäuse. Am 23.3.17 fasste der Kirchengemeinderat mit acht zu einer Stimme den Beschluss, eine

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neue Orgel zu verwirklichen. In der Zeitung und im Gemeindeblatt wurde Ihnen mitgeteilt, dass die Kosten des neuen Instrumentes im Moment auf 250.000 € geschätzt, 50.000 € den Haushaltsmitteln entnommen werden und bereits über 90,000 € zweckgebunden angespart sind. Die restlichen ca. 110.000€ sollen von einem Förderkreis erwirtschaftet werden. Erst mit dem Erreichen der vollen Bausumme kann ein Orgelbauauftrag erteilt werden, vorausgesetzt, alle Gremien sowie die zuständigen

Stellen im Bischöflichen Ordinariat haben ihr Einverständnis erteilt. Ein Orgel - Ausschuss des KGR wurde beauftragt, eine Satzung und Zeitschiene zu erstellen. Diese hat der KGR am 16.5.17 mit Änderungen einstimmig angenommen. Die Gründungsversammlung war am 2.6.17. Anschließend wurde die Eintragung in das Vereinsregister als e.V. veranlasst, damit Spendenbescheinigungen ausgestellt werden können. >>


FOTOS: MARION ERNE

oberessendorF

<< Ab sofort möchten wir Sie gerne als Mitglieder und Spender/-innen anwerben. Angedacht ist ein Jahresbeitrag von 30 €. Weitere großzügige Sponsoren unter den ortsansässigen Firmen wollen wir gewinnen. Mit Flyern werden weitere Infos an alle Haushalte und Firmen gegeben, aus denen das neue Vereins- und Spendenkonto zu entnehmen ist. Die konstituierende Sitzung des neuen Vereins wird bekanntgegeben. In dieser Sitzung erfolgen die Wahlen der Ämter und die Annahme

der Satzung. Überlegen Sie sich bitte, ob Sie nicht für ein Amt kandidieren möchten. Wir würden uns sehr darüber freuen! Bitte geben Sie Ihre Bereitschaft rasch über rolkeinert@t-online. de an Diakon Keinert bekannt. Bereits bei dieser Sitzung sind wir auf aktive Mitglieder angewiesen. Die Satzung sagt, dass „ein Wahlamt die einfache Mehrheit der anwesenden Mitglieder braucht“. Vereinsanmeldungsformulare werden auch in der Kirche aufliegen. Wir hoffen, dass der „Orgelförderverein St. Michael Oberessendorf e.V.“ bis zum Beginn der

Sommerfreien steht und seine Arbeit segensreich aufnehmen kann. Für Ihre Unterstützung auf allen Ebenen sagen wir Ihnen ein aufrichtiges und herzliches „Vergelt`s Gott“. Nur mit Ihrer Unterstützung kommen wir an das Ziel,unseren Lobpreis zur Ehre Gottes mit den Stimmen einer neuen Orgel zu untermauern und zu beflügeln. Wir setzen vertrauensvoll auf Sie alle! ROLF BOHNER, KGR UND ROLAND KEINERT, DIAKON

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JUBILÄUMSGOTTESDIENST DER LANDJUGEND OBERESSENDORF

Anlässlich unseres 50-jährigen Jubiläums feierten wir am Sonntag nach Ostern gemeinsam mit unserem Diakon Roland Keinert einen Festgottesdienst in der Kirche in Oberessendorf. Für diesen besonderen Gottesdienst haben wir uns im Vorfeld den Leitgedanken „Gemeinsam sind wir stark“ herausgesucht, denn nur in der Gemeinschaft können wir als Landjugend etwas bewegen. Damit unsere Gemeinschaft funktionieren kann, sind vier Aspekte besonders wichtig: Zeit,

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Spaß, Vertrauen und Freundschaft. Zur Einführung in den Gottesdienst wurden diese Aspekte den Gottesdienstbesuchern anhand kurzer Rollenspiele vorgestellt. Als Lesung der besonderen Art wurde die Geschichte von den fünf Vögeln vorgetragen. Im Vorfeld des Gottesdienstes wurde ein Kreuzworträtsel an die Einwohner von Oberessendorf verteilt. Darauf war ein Vogel abgedruckt, den die Einwohner gestalten und zum Gottesdienst mitbringen konnten. Diese Vögel wurden während der Kollekte an unserer Leinwand angebracht, sodass sich ein buntes Bild der Gemeinschaft ergab. Der Gottesdienst wurde vom eigens für diesen Anlass gegründeten Kulturfest-Chor und Johannes Tress am Keyboard musikalisch umrahmt. Die Sängerinnen und Sänger, darunter einige ehemaligen Mitglieder der Landjugend, haben sich während der Fastenzeit wöchentlich getroffen und gemeinsam mit Erwin Heber

oberessendorF schwungvolle Lieder eingeübt. An dieser Stelle möchten wir uns noch einmal ganz herzlich bei allen Mitwirkenden bedanken. Ihr habt unseren Gottesdienst zu etwas ganz Besonderem gemacht. Ein herzliches Vergelt’s Gott geht außerdem an Herrn Keinert für die Unterstützung bei der Vorbereitung und für die schöne Gestaltung unseres Kulturfest-Gottesdienstes. LAURA HEBER UND MARISA DOMNOWSKI


EIN GRUND FÜR UNS ZU FEIERN!

oberessendorF

1977-2017: 40 JAHRE JUBILÄUM KDFB OBERESSENDORF

FOTOS: PRIVAT

Mit zahlreichen Gästen durften wir am Pfingstmontag unseren Jubiläumsgottesdienst feiern. „Wachsen und Gedeihen“, unter diesem Leitgedanken begrüßte unsere Vorsitzende Blanka Waibel die Besucher des Gottesdienstes mit Diakon Keinert. Dabei gab sie einen Rückblick auf die Anfänge und Gründung des Frauenbundes vor Ort unter Frau Heber. In ihren Ausführungen über die angebotenen Veranstaltungen und Treffen zeigte sie die Vielfalt auf, was Frauen in dieser Gemeinschaft alles erleben und bewegen können. Auch in den Grußworten von Frau Karin Walter und Herrn Bürgermeister Grabherr kam zum Ausdruck, was Frauen tagtäglich alles leisten und bei welchen Aufgaben sie sich überall vor Ort persönlich einbringen.

Nach dem feierlichen Gottesdienst begrüßte Herr Ortsvorsteher Gnann die Gäste im festlich dekorierten Bürgersaal und beglückwünschte den Frauenbund zum Jubiläum und überreichte auch ein Geschenk als Anerkennung für ihre Arbeit in der Dorfgemeinschaft. Mit einer Bildpräsentation, die Herr Kösler dankenswerterweise vorbereitete, spannte Frau Kessler den Bilderbogen von 1977 bis 2017. Besonders gefreut haben wir uns darüber, dass auch einige Gründungsmitglieder bei unserer Feier dabei sein konnten. Herzlich bedanken möchten wir uns bei allen Besuchern aus den Zweigvereinen des Bezirks, den Gästen der Gesamtgemeinde, der Ehrengäste und auch bei den kleinen Besuchern,

Herzlichen Dank an alle Beteiligten, durch ihr Dabeisein und Mitwirken hatten wir eine sehr schöne Jubiläumsfeier. ZU IHRER INFORMATION EMPFEHLEN WIR IHNEN DIE HOMEPAGE DES PFARRAMTS EBERHARDZELL, DIE DANK MARION ERNE IMMER MIT AKTUELLEN TERMINEN AUF DEM LAUFENDEN GEHALTEN WIRD. WIR FREUEN UNS IMMER ÜBER NEUE IMPULSE UND IDEEN, TRAUEN SIE SICH UND KOMMEN SIE ZU UNS UND WERDEN AKTIV BEI UNS MITGLIED.

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Oberessendorf TERMINE DER KDFB OBERESSENDORF 24. Juni Frauenfest in Untermarchtal (Jubiläum 100 Jahre), ganztägige Veranstaltung für Frauen aus dem Umkreis 05. Juli Sternwallfahrt der Frauen aus dem Kreis BC zum Bussen um 13:30 Uhr Im September: Kinoabend mit dem KDFB Biberach um 18:15 Uhr Besuch im Eine-Weltcafe in Bodnegg – Halbtagesfahrt 08. Oktober Faires Frühstück mit regionalen und saisonalen Produkten in der Festhalle in Oberessendorf um 9:00 Uhr 22. Oktober Kirchenkonzert mit Clemens Bittlinger in der Pfarrkirche OE um 17 Uhr anlässlich unseres 40-jährigem Jubiläums mit Empfang im DGH OE

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50 JAHRE PRIESTER Am 12. März konnte Pfr. Xavier Nochiveettil sein Goldenes Weihejubiläum in Eberhardzell feiern. Es wurde ein großes Fest für die ganze Seelsorgeeinheit. Die Kirchenchorleiter hatten dafür einen gemeinsamen Projektchor gebildet, auch die Ministranten kamen aus drei Gemeinden. Den Gottesdienst zelebrierten mit dem Jubilar sechs Priester und zwei

Seelsorgeeinheit Diakone mit. Zahlreiche Gäste auch aus den früheren Einsatzorten von Pfr. Nochiveettil - wie Ochsenhausen, Bodnegg und Leinstetten - waren gekommen. So wurde es eine „große Bühne“ für den Jubilar. Die Seelsorgeeinheit Eberhardzell, in der er regelmäßig einen Gottesdienst hält, steuerte ein großes Büffett zum Stehempfang bei, unterstützt von weiteren Kuchen und Gebäck

der Gäste selbst. Freiwillige aus dem Kirchengemeinderat halfen bei der Versorgung mit Getränken und beim Herrichten des Pfarrsaals. Im Oktober 2017 wird Pfr. Nochiveettil Deutschland wieder verlassen und nach fast 40 Jahren nach Indien zurückkehren, wenn er es sich nicht noch anders überlegt. PFARRER MAX WIEST

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FIRMUNG 2017

seelsorgeeinheit

In unserer Seelsorgeeinheit feierten wir am Samstag, 18.März 2017 einen festlichen Firmgottesdienst. 54 Jugendliche erhielten durch Herrn Monsignore Martin Fahrner das Firmsakrament, auf das sie sich zuvor in einem Kompaktkurs und durch die Teilnahme an verschiedenen Aufgaben und Projekten vorbereitet haben. Musikalisch wurde der Firmgottesdienst durch Sänger und Sängerinnen aus den Chören der Seelsorgeeinheit feierlich und jugendgemäß gestaltet. Auch Firmlinge selber trugen durch ihre Lieder zur Gestaltung bei. Monsignore M. Fahrner fand für jeden Firmling aufmunternde und persönliche Worte. Obwohl der Gottesdienst 2,5 Stunden ging, war er kurzweilig und ansprechend. Allen, die dazu beigetragen haben, dass die Firmung zu einem schönen Fest geworden ist, sagen wir herzlichen Dank! Danke auch allen, die bei der Vorbereitung dabei waren: dem Firmteam, den Tischbegleitern, den Projektleitern und den Sprechern bei den Gottesdiensten. ANGELIKA FERBACH GEMEINDEREFEFENTIN

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FOTOS: MANFRED LÄMMLE

EIHE 5. MOTORRADWZELL IN EBERHARD

Anlässlich des alljährlich stattfindenden Frühschoppens der Motorradfreunde Eberhardzell e.V. fand am 21. Mai 2017 zum 5. Mal eine Motorradweihe statt; liturgisch eigentlich keine Weihe, sondern eine Segnung. Diese wurde wie in den Vorjahren von Diakon Wolfgang Mast, selber ein begeisterter Rollerfahrer und Vereinsmitglied, vorgenommen. Mehr als 500 Besucher, nicht alle mit Motorrad, sind in diesem Jahr wieder zum Frühschoppen mit den Original Bidumtalern und zur Motorradsegnung gekommen. Bei

der Segnung geht es in erster Linie nicht nur um die Segnung der Motorräder, sondern vor allem auch um die Segnung der Fahrer, die Gottes Schutz erbitten. In seiner Ansprache wies Diakon Mast unter anderem darauf hin, dass die Segnung auch wieder einmal bewusst machen soll, sich als Verkehrsteilnehmer rücksichtsvoll und verantwortungsbewusst im Straßenverkehr zu verhalten. Die Segnungsfeier beinhaltet neben dem Segensgebet und dem Besprengen der Motorräder und aller Anwesenden mit Weihwasser auch die wichtigsten Elemente einer WortGottes-Feier. Auf diese Weise erreicht man mit der Motorradweihe auch Personen, die keine enge oder auch gar keine Verbindung mehr zur Kirche haben. Ein gutes Beispiel dafür, dass die Kirche zu den Menschen kommen muss, wenn die Menschen nicht mehr in die Kirche kommen.

eberhardzell

WOLFGANG MAST, DIAKON

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PALMSONNTAG IN FÜRAMOOS 2017

Pfarrer i. R. Nochiveettil holte mit den Ministranten die Gemeinde beim Kindergarten ab. Strahlend blauer Himmel und die Musikkapelle Füramoos geleiteten in festlichem Zug die Palmträger zum Gottesdienst in die Pfarrkirche. Nach dem feierlichen Gottesdienst verteilten Mitglieder des Kirchengemeinderates Palmbrezeln an alle Palmträger. BERNHARD KRAMER

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Füramoos


125 JAHRE MUSIKVEREIN FÜRAMOOS

Füramoos

FOTOS: PRIVAT

Mit einem Festwagen beteiligten sich auch die kirchlichen Vereine Füramoos am Umzug des Jubiläumsfestes des Musikvereins. Den gemeinsamen Festwagen des Kath. Kirchenchores und des Kirchengemeinderates Füramoos schmückte das Modell der Füramooser Kirche aus dem Jahre 1967, das wieder etwas restauriert und aufgefrischt wurde. Dieses Modell nahm nach 1967 und 1992 nun schon am 3. Musikfestumzug teil. Hergestellt wurde es damals von Erich Daiber und einigen fleißigen Helfern. Die Kolpingsfamilie bildete als Motiv das von der Kolpingsfamilie gestiftete und von Hans Bauer geschnitzte Holzkreuz auf dem Hohbäumle nach. Auch die Nachbildung war wieder von Hans Bauer gefertigt, ebenso das Bänkle. Alle Akteure gaben sich viel Mühe bei der Gestaltung der schönen Festwagen.

LISA HÖSCHELER

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ENDSPURT! Nach einem Jahr der Umbauzeit sehen wir das Ziel vor Augen. Das Gebhard-Müller-Gemeindehaus in Füramoos wird in absehbarer Zeit fertiggestellt. Der Innenausbau ist fast abgeschlossen. Modern und doch sorgfältig darauf achtend, dass der ursprüngliche Charakter des Hauses erhalten bleibt, wurde renoviert. Handwerker und Bauträger (Kirchengemeinde Füramoos, mit Unterstützung der kommunalen Gemeinde) haben die notwendigen Maßnahmen, sowie die anfallenden Kosten im Blick. Die Detailgestaltung - innen und außen - stand in den letzten Wochen im Fokus. Noch stehen viele Arbeiten und Entscheidungen an. Wie immer muss fleißig geputzt und aufgeräumt werden. Malerarbeiten, Bodenverlegearbeiten und die sanitären Anlagen stehen derzeit auf dem Plan:

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Füramoos > Welche Farbe hat der Außenanstrich? > Welche Anforderungen müssen die technischen Ausstattungen erfüllen? > Welche Möglichkeiten haben wir für den Außenbereich? > Wie soll die neue Küche aussehen? Für den Endspurt und die Eröffnung werden fleißige Helfer gesucht. Das Vagabundieren hat dann ein Ende und der Musikverein, der Kindergarten, die Feuerwehr und die anderen Örtlichkeiten haben Ihre Räumlichkeiten wieder für sich. Für die Ortsverwaltung erschließen sich die neuen Räumlichkeiten in Ihrer funktionellen Gestaltung und machen ein produktives Arbeiten leichter. >>


<< Gute Organisation, Bereitschaft und verlässliche Absprachen haben ein schönes Miteinander ermöglicht. NUN WARTEN DIE FÜRAMOOSER VOLLER SPANNUNG UND NEUGIER AUF DIE ERÖFFNUNG. AM 17. SEPTEMBER 2017 FINDET DIE EINWEIHUNGSFEIER STATT, ZU DER ALLE GEMEINDEMITGLIEDER HERZLICH EINGELADEN SIND. EINZELHEITEN ENTNEHMEN SIE BITTE DEM MITTEILUNGSBLATT DER GEMEINDE EBERHARDZELL. LISA HÖSCHELER

NEUES AUS DEN REIHEN DER LEKTOREN UND KOMMUNIONHELFER

Eberhardzell

Dekanatsreferent Björn Held erklärte den Anwesenden zunächst in anschaulicher Weise den Dienst der Lektorin/ des Lektors. Nach einer kurzen Vorstellungsrunde nannten die Teilnehmer ihre Beweggründe, die sie motiviert hatten, den Lektorendienst zu übernehmen. Diese waren aufgrund des unterschiedlichen Alters der Kursteilnehmer sehr verschieden. So war es für die einen, dass man sich mit der Lesung intensiver auseinandersetzt, für Zum Jahresende 2016 beendete Isolde Baur nach vielen Jahren als die anderen nach Beendigung des Ministrantendienstes weiterhin einen Lektorin ihren Dienst. Wir sagen in der Kirche zu belegen und ihr ein herzliches Dankeschön für Dienst nicht zuletzt die Freude daran, das die langjährige und zuverlässige Wort Gottes verkündigen zu dürAusübung dieser ehrenamtlichen fen. Anschließend gab es von Herrn Tätigkeit. Held nützliche Tipps zur Ausführung des Amtes, wie Stimmübungen und Als neue Lektoren konnten wir Anregungen zur Vorbereitung des Birgit Barth, Hedwig und Simon Dienstes sowie die „ 10 Gebote“ Hammer, Gertrud Nothelfer und Brigitte Hartnagel gewinnen. Diese für einen wirkungsvollen Vortrag. nahmen Anfang des Jahres an einer Den Abschluss bildete der Besuch in der kleinen gemütlichen Kirche von Lektorenschulung in Birkenhard Birkenhard, in der die theoretisch teil. Dabei waren neue und auch gelernten Punkte probeweise in die erfahrene Lektoren eingeladen. Praxis umgesetzt wurden. Geleitet wurde die Schulung von Pfarrer Wunibald Reutlinger. BRIGITTE HARTNAGEL

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IN MEMORIAM PATER BERNHARD GUHS, SVD

seelsorgeeinheit

* 19.08.1953 + 03.06.2017 Unerwartet verstarb am 3. Juni unser ehemaliger Pfarrer Pater Bernard Guhs, SVD, in seiner Münchner Wohnung in der Pfarrei St. Hedwig. Seiner Berufung folgend wirkte Pater Bernard Guhs in seiner ersten großen Aufgabe als Missionar der Steyler Ordensgemeinschaft in Bolivien. Er war dort Mitbegründer und später Leiter der Landwirtschaftlichen Hochschule Battalas am Titicacasee. Seine Forschung über die indigene Bevölkerung Boliviens wollte er in seiner Promotionsarbeit dokumentieren. Als er bei einem Heimaturlaub in Deutschland schwer erkrankte, war eine Rückkehr nach Bolivien bzw. Mexiko und damit sein missionarisches Wirken in Südamerika nicht mehr möglich. Seine seelsorgerische Tätigkeit sollte nun eine andere sein. Ihm wurde im Auftrag unseres damaligen Bischofs Walter Kasper das

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Amt des Pfarrers der Pfarreien Eberhardzell, Füramoos, Mühlhausen und Oberessendorf übertragen. Am 15. September 1996 übernahm er in einem feierlichen Gottesdienst diese seine Aufgabe als unser Pfarrer. Sehr schnell und sehr effektiv ist Pater Guhs die Herausforderung der Umstrukturierung in der Kirche angegangen. Er war bestrebt, die Gottesdienste in Gemeinschaft zu gestalten und die Leitung der Wortgottesfeiern ganz den Laien zu übertragen. In kürzester Zeit hat er den Kirchengemeinderat in viel Eigenverantwortung wirken lassen, um die Gemeinden auf die schwierigen Aufgaben in Zeiten des Priestermangels vorzubereiten. Er wünschte, schätzte und achtete die Mitarbeit der Laien und so wurde das Gemeindeleben über die Arbeit der Ehrenamtlichen

in den Liturgie-, Jugend- und Missionsausschüssen ganz entscheidend mitgeprägt. >>

BEFIEHL DEM HERRN DEINE WEGE UND HOFFE AUF IHN; ER WIRD’S WOHL MACHEN.

Psalm 37,5


<< Seine Offenheit, seine Freundlichkeit und sein herzliches Lachen machte eine unkomplizierte Zusammenarbeit leicht und angenehm und führte letztendlich dazu, dass die vier Gemeinden zu einer wirklichen „Seelsorgeeinheit“ zusammenwuchsen. Nicht nur die Arbeit in den Gremien war ihm wichtig, sondern der persönliche Kontakt zu den Vereinen und besonders zu jedem einzelnen Gemeindemitglied. Er liebte es, mit seinen Gemeindemitgliedern Feste zu feiern, in geselliger Runde Kontakte zu knüpfen und freute sich hie und da an einem guten Essen und einem guten Rotwein, getreu dem Sprichwort: „Ein gutes Essen hält Leib und Seele zusammen“. So zählte er es auch zu seinen seelsorgerischen Aufgaben, in der närrischen Gemeinde Eberhardzell zum ersten Mal eine Narrenmesse (natülich im „Häs“) zu zelebrieren. Dennoch zeigte er sich immer bescheiden, wohl wissend, dass Eberhardzell nur eine Station auf seinem Lebensweg sein wird.

Angesprochen auf seine Wünsche und Bedürfnisse bei besonderen Anlässen meinte er stets: „Ich habe alles, ich bin mit einem Koffer gekommen und ich werde mit einem Koffer wieder gehen.“ Im September 2005 wurde er von seiner Ordensgemeinschaft gerufen, diesen seinen Koffer zu packen, um die Pfarreien St. Hedwig und St. Joachim in München zu übernehmen, in denen er bis zu seinem plötzlichen Tode als Seelsorger wirkte. Uns aber wird sein herzliches Lachen, seine Kontaktfreude, seine freundschaftliche Zuwendung, aber auch sein bestimmtes Handeln in lieber Erinnerung bleiben. Nun sprach Gott das große „Amen“ und wir werden in stillem Gebet seiner gedenken. Lieber Pater Bernard Guhs, „Gott der Herr, nehme dich auf in seine ewige Herrlichkeit“. In Memoriam die vier Kirchengemeinden der Seelsorgeeinheit Eberhardzell. BRUNHILDE KOCH

SEINE VITA IN KÜRZE:

19.08.1953 geb. in Zabrze-

Mikulczyce in Oberschlesien / Polen – zwei Geschwister folgen ihm 1972 Abitur 1972-1974 Militärdienst Okt. 1974 Eintritt in das Noviziat der Steyler Missionare in Pieniezno/Polen Weihe zum Diakon und Priester 1981 Erstbestimmung an das Anthropos Institut nach St. Augustin 1981/82 Beginn des Fachstudiums an der Universität Bonn in den Fächern Ethnologie, Amerikanistik und vergleichende Religionswissenschaft 1984 Wechsel nach Bolivien, um für seine Promotionsarbeit über die Quechua und Aymara sprechenden Indiandervölker zu forschen. Mitarbeit und später Leitung am Aufbau der Landwirtschaftlichen Hochschule in Battalas/Hochland am Titicacasee 1990 Wechsel zur Promotion an die Universität nach Mexiko City 1995 Kurz vor Abschluss seiner Promotionsarbeit - Heimaturlaub in Deutschland – schwere Erkrankung – Rückkehr nach Mexiko nicht mehr möglich 1996-2005 Pfarrer in der Seelsorgeeinheit Eberhardzell mit den Pfarreien Eberhardzell, Füramoos, Mühlhausen und Oberessendorf seit September 2005 Pfarrer in den Pfarreien St. Hedwig und St. Joachim in München 03.06.2017 Plötzlicher Tod in seiner Wohnung in der Pfarrei St. Hedwig

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FRAGEN AN UNSEREN BÜRGERMEISTER GUNTRAM GRABHERR WIE IST IHR VERHÄLTNIS ZUR KIRCHE? Der Beantwortung dieser Frage möchte ich vorausschicken, dass ich mich als gläubigen Christen bezeichnen würde. Christliche Werte, wie Nächstenliebe und Familie sind mir wichtig. Auch bin ich ein Mensch, der gerne betet. Das mache ich meist für mich alleine, oft vor dem Einschlafen. Dazu brauche ich keinen speziellen Raum. Aber es ist für mich immer auch ein positives Erlebnis in der Kirche, als Ort der Zusammenkunft, mit anderen Gläubigen zusammen den Gottesdienst zu feiern. Das gemeinsame Gebet, aber auch der gemeinsame Gesang ist für mich etwas sehr Schönes. Darüber hinaus finde ich es durchaus als etwas Halt gebendes, dass ein Gottesdienst einen festen Rahmen, einen festen Ablauf hat. Aber mindestens genauso wichtig ist, dass in der Predigt auch ein aktueller Bezug zu unserem heutigen Leben und zu aktuellen Entwicklungen

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seelsorgeeinheit in unserer Gesellschaft Bezug genommen wird. Da hängt sehr viel an der Person des Pfarrers, ob er mir etwas zum Nachdenken mit auf den Nachhauseweg geben kann. Zum Rahmen, den die Kirche bietet, gehört für mich auch das Kirchenjahr, das mit seinen Festen, wie Ostern und Weihnachten den Jahresablauf prägt. Die katholische Kirche als Institution ist auf der ganzen Welt tätig. Insoweit ist es schwierig, weltweit gültige Regeln aufzustellen, da unterschiedlichste kulturelle und gesellschaftliche Voraussetzungen gegeben sind. Für mich, der in Deutschland, in Frieden und Wohlstand aufgewachsen ist, wäre eine etwas liberalere katholische Kirche in verschiedenen Fragen wünschenswert. Ich glaube dies ist ein Entwicklungsprozess, der fortwährend stattfindet, der Ruhe und Gelassenheit und seine Zeit braucht. >>


<< Hier in der Seelsorgeeinheit Eberhardzell mache ich die Erfahrung, dass die kirchliche und die politische Gemeinde miteinander arbeiten und gemeinsam an unserer christlich abendländischen Kultur arbeiten, wie ich es einmal nennen möchte. WOHIN GEHT IHRER MEINUNG NACH DIE ENTWICKLUNG DER KIRCHENGEMEINDEN, BZW. DER POLITISCHEN GEMEINDEN? Es geht in der heutigen Zeit immer mehr um Information, um Mitnahme und um Beteiligung der Menschen. Das bedeutet ständig auf die Menschen in der Gemeinde zuzugehen, zu erläutern was man tut und warum man es tut. Es bedeutet auch, das was man sagt, auch zu tun, um Vertrauen zu gewinnen. Das Vertrauen aufeinander ist ein wichtiger Baustein für unsere Zukunft. Es erfordert viel Zeit und Energie.

WIE BEGEISTERT MAN JUNGE LEUTE FÜR DIE KIRCHE BZW. DIE POLITIK? In dem man auf Sie zugeht, Ihnen zeitgemäße Angebote macht, Ihnen vermittelt, dass man mit Kirche und mit Politik, die Welt verändern und verbessern kann, zum Wohle von uns allen. Das sind Aufgaben, die weder der Pfarrer noch der Bürgermeister allein bewältigen können. Dazu bedarf es vieler helfender Hände, die in unserer Gemeinde in den Vereinen und Gruppierungen vielfach vorhanden sind. Es ist die Aufgabe von Pfarrer und Bürgermeister und seinen Gremien diese Arbeit nach besten Kräften zu unterstützen. WELCHE HOFFNUNGEN HABEN SIE AUFGEGEBEN? Hoffnung ist etwas, das in die Zukunft gerichtet ist. Ich habe die Hoffnung, dass ich an meinem Platz in der Familie und in der Gemeinde Eberhardzell noch viel Positives tun kann. Dazu sind Zu-

versicht und Optimismus erforderlich. Diese Voraussetzungen sind in der Gemeinschaft Gleichgesinnter leichter zu erreichen. Deshalb hoffe ich, dass wir gemeinsam unsere Zukunft gestalten. Wenn man davon sprechen will, dass ich eine Hoffnung aufgegeben habe, dann ist es die, dass jeder einzelne von uns während seiner Zeit auf Erden gleichermaßen mit Lebenszeit, mit Gesundheit und Glück und Leid ausgestattet wird. Es bleibt die Hoffnung und der Glaube an die Auferstehung der Toten und das ewige Leben. WOFÜR SIND SIE DANKBAR? Dankbar bin ich dafür, dass ich in einer Region dieser Erde geboren wurde, die mir ein Leben in Frieden und Freiheit bis heute gegeben hat. Dankbar bin ich für meine Familie, meine Gesundheit und für meinen Beruf. GUNTRAM GRABHERR

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Füramoos

ERSTKOMMUNIONKINDER VON FÜRAMOOS

FÜRAMOOSER ERSKOMMUNIONKINDER, DIE AM 07. MAI 2017 IHR GROSSES FEST FEIERN KONNTEN. VORNE VON LINKS: ELIAS KLOTZ, MAGNUS GRÖBER, LOUIS SCHULER UND LARA-MARIE WÄGELE. BERNHARD KRAMER

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DAS PAPAMOBIL WAR IN MÜHLHAUSEN UNTERWEGS

Mühlhausen

DIE LÖSUNG: EIN In Mühlhausen ist immer PAPAMOBIL MUSSTE HER, etwas los. Auch an EIN MERCEDES-CABRIO. Fronleichnam mal wieder. Da unser Pfarrer Herr Wiest vier Mit diesem Cabrio wurde Gemeinden betreut, konnte er Nochiveettil den dieses Mal nicht nach Mühlhausen Pfarrer gesamten Prozessionsweg von kommen. Daher half hier Pfr. Altar zu Altar gefahren. Bei i.R. Xavier Nochiveettil aus. herrlichem Sonnenschein fand Der noch agile und umtriebige Pfarrer Nochiveettil verbringt seinen (Un-)Ruhestand im betreuten Wohnen im Josefspark Eberhardzell. Dies ist für die Mühlhausener Gemeinde ein Glücksgriff, da deshalb bislang immer eine Fronleichnamsprozession abgehalten werden konnte. Leider ist Herr Pfarrer Nochiveettil in der Zwischenzeit sehr gebrechlich und kann die Prozession, die in Mühlhausen über Berg und Tal geht, nicht mehr laufen.

der Gottesdienst hinter dem Gemeindehaus im Freien statt. Der Musikverein Mühlhausen umrahmte diesen festlich. Anschließend startete die Prozession. Pfarrer Nochiveettil stieg gekonnt in das bereitgestellte „Papamobil“, nahm die Monstranz und die Prozession ging los. Die Himmelträger mit ihrem Stoffbaldachin standen ebenfalls bereit und das „Papmobil“ fuhr darunter von Altar zu Altar. Die Prozession schloss in der Pfarrkirch St. Ottilia. Ein beeindruckende Feier ging zu Ende.

Gehört, gesehen ●

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FOTO: PRIVAT

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AUCH DIE SCHWÄBISCHE ZEITUNG BERICHTETE (QUELLE: AUSGABE BIBERACH VOM 17.6.2017, SEITE 20)

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NEUES HINWEISSCHILD VOR DER KIRCHE IN EBERHARDZELL: AUSBLICK & TERMINE KGR – Ausflug nach Rottenburg am Samstag, 14. Oktober 2017 Helferfest Eberhardzell am 22. Oktober 2017 nach dem 08:45 Uhr-Gottesdienst Konzert von Clemens Bittlinger am 22. Oktober 2017 in der Kirche St. Michael Oberessendorf Atempausen im Advent: Dienstag, 05.12. und 19.12.2017 um 19:30 Uhr im DGH Oberessendorf WIR VERÖFFENTLICHEN TERMINE & BERICHTE

VON K ATHOLISCHEN VERBÄNDEN, VEREINEN & GEMEINSCHAFTEN. SENDEN SIE IHREN TERMIN & BEITRAG ALS TEXTDOKUMENT MIT SEPARATEN HOCHAUFGELÖSTEN FOTODATEIEN PER E-MAIL AUSSCHLIESSLICH AN: PFARRAMT.EBERHARDZELL @WEB.DE


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