Heiligs Blättle 01/2019

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Ausgabe 01/2019 - 9. Jahrgang

BLÄTTLE Magazin der katholischen Gemeinden Eberhardzell, Füramoos, Mühlhausen und Oberessendorf in der Seelsorgeeinheit Eberhardzell


IMPRESSUM HEILIGS BLÄTTLE

Das Magazin der katholischen Gemeinden Eberhardzell, Füramoos, Mühlhausen und Oberessendorf in der Seelsorgeeinheit Eberhardzell.

HERAUSGEBER:

BILD: MICHAEL BOGEDAIN IN: PFARRBRIEFSERVICE.DE

Katholisches Pfarramt Seelsorgeeinheit Eberhardzell St. Maria Mater Dolorosa Eberhardzell Zum hl. Erzengel Michael Füramoos St. Ottilia Mühlhausen St. Michael Oberessendorf Hauptstraße 2, 88436 Eberhardzell

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Telefon 07355/91266 E-Mail: Pfarramt.Eberhardzell@web.de

REDAKTION:

Carsten Reinaerdts, Lisa Höscheler, Cornelia Gröber, Marion Erne, Birgit Barth Franz Bühler, Berthold Jucker, Monika Branz, Max Wiest.

AUTORINNEN UND AUTOREN:

siehe Namensnennung bei den Beiträgen

LAYOUT: Andreas Hollacher TITELFOTO: Dorfplatzeinweihung in Oberessendorf FOTOS:

wenn nicht anders angegeben: privat

ERSCHEINUNGSWEISE:

zwei Ausgaben pro Jahr

AUFLAGE AUSGABE 01/2019: 1800 Stück

DER REDAKTIONSSCHLUSS FÜR DIE NÄCHSTE AUSGABE WIRD IM MITTEILUNGSBLATT BEKANNTGEGEBEN.


BITTPROZESSIONEN In unserer hochtechnisierten Industriegesellschaft sind wir es gewohnt, dass wir alles herstellen, „machen“ können. Sofern das nötige Kapital vorhanden ist, werden dem menschlichen Erfindungsreichtum kaum Grenzen gesetzt. Und meist geht es auch sehr schnell: Kaum ist ein Wunsch geäußert, schon steht das gewünschte Produkt bereit. Doch nicht alles ist machbar. Vor allem nicht das, was wir am dringendsten brauchen und worauf wir am nötigsten angewiesen sind: Die Nahrung. Da mag man noch so oft verschleiernd von „Lebensmittelproduktion“ sprechen: Produzieren können wir die Lebensmittel gerade nicht - sie müssen wachsen. Natürlich steckt viel harte Arbeit und viel Wissen dahinter, wenn

der Landwirt seinen Acker bestellt. Aber wie es Jesus im Gleichnis erzählt: Der Bauer bereitet den Boden und sät, er pflegt die heranwachsenden Pflanzen, doch das Wachstum selbst wird ihm geschenkt, es ist nicht seine Leistung. Vielmehr wird er selber staunen über dieses Wunder der Natur, dass aus einem Getreidekorn, einem Samen oder einer Kartoffel Pflanzen wachsen, die vielfachen Ertrag bringen und uns Menschen ernähren. Nicht alles ist machbar. Das sollen wir nie vergessen. „Nimm dich in Acht, dass dein Herz nicht hochmütig wird“, mahnt uns das Buch Deuteronomium. Ja, die Versuchung ist tatsächlich groß, unsere Lebensmittel als Selbstverständlichkeit zu betrachten, als etwas, worüber man sich keine Gedanken machen

muss. Schnell haben wir vergessen, woher sie stammen und wem wir sie verdanken. Achtlos stopfen wir sie in uns hinein, gedankenlos werfen wir sie weg, wenn wir ihrer überdrüssig geworden sind. Da ist es nötig, uns die Worte zu Herzen zu nehmen: „Nimm dich in Acht, dass dein Herz nicht hochmütig wird.“ Die Notwendigkeit, uns ernähren zu müssen, ruft uns unsere Abhängigkeit stets neu in Erinnerung. Die Abhängigkeit von der nährenden Erde, und für uns Glaubende auch die Abhängigkeit von unserem Schöpfer. Doch Gott will uns damit nicht klein machen, will uns nicht demütigen. Er will nur dafür sorgen, dass wir auf dem Boden bleiben, erdverbunden und realistisch, und dass wir uns nicht über seine >>

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<< Schöpfung und unsere Mitgeschöpfe erheben. Genau das ist gemeint, wenn die spirituelle Tradition von „Demut“ spricht. Lateinisch kommt das Wort humilitas, das Demut meint, von humus, Erde, Erdboden. Der Demütige weiß, dass er vom Erdboden genommen ist, zum Erdboden zurückkehrt und dazwischen vom Erdboden genährt und getragen wird. Auch das lateinische Wort homo, Mensch, stammt von dem Wort humus. Der Mensch ist der „Erdling“, hebräisch Adam, der vom Ackerboden genommen ist, hebräisch Adamah. Wenn wir bei einer Bittprozession dabei sind und über den Boden unserer Felder gehen und Gott um seinen Segen bitten, dann stehen wir auf diesem Boden, der uns trägt und nährt. Wir wissen sehr nüchtern und realistisch, dass wir keine Überflieger sind. Hochmut lässt einen gedanklich abheben, so dass der Hochmütige über den Dingen schwebt und den Bezug zur Wirklichkeit verliert. Demut bindet uns an die Wirklichkeit,

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lässt uns aber auch spüren, dass diese Wirklichkeit gut ist und uns birgt. Die Erde nimmt uns in ihren mütterlichen Schoß. Der Schöpfer nimmt uns in seinen mütterlichen Schoß. Wir alle, die essen und trinken, sind gerufen, das Unsere dazu zu tun, damit die Erde auch in Zukunft alle Menschen nähren kann: Dass der gute Ackerboden nicht weiter erodiert und immer mehr von der dünnen Humusschicht verlorengeht; dass das Wasser nicht weiter durch Spritz- und Düngemittel belastet wird und die Wassertiere vergiftet; dass die Verdunstung der Treibhausgase Methan und Lachgas gestoppt wird, die durch übermäßige Düngung freigesetzt werden; dass Insekten und Kleinstlebewesen in unserer Kulturlandschaft leben können; und dass größere Tiere in Hecken und Gehölzen ihre Zuflucht und ihren Lebensraum finden. Dass das geschieht, dürfen wir nicht an die Landwirte abschieben. Es ist unser aller Verantwortung, die wir essen und trinken, nach der Herkunft unserer Lebensmittel zu fragen und womöglich auch einen etwas höheren Preis zu zahlen, wenn die Lebensmittel umweltschonend angebaut wurden. Unser aller Demut beweist sich

darin, welche Lebensmittel wir konsumieren. „Nimm dich in Acht, dass dein Herz nicht hochmütig wird“. Schnell ist der Boden zerstört, der uns nährt. Jahrhunderte braucht es, bis er sich regeneriert. Ich wünsche uns, dass wir mit unserem Boden ehrfürchtig umgehen. Er ist vielleicht das kostbarste Geschenk, das der Schöpfer uns anvertraut hat. PFARRER MAX WIEST

KLEINE KAPELLEN AUF DEM LAND - WIE HIER ENSMAD BEIM AUSFLUG DER ERSTKOMMUNIONKINDER - WAREN IMMER ZIEL DER BITTPROZESSIONEN.


AUS DEM GEMEINDELEBEN

Mühlhausen

BAUABSCHNITT II KIRCHE ST. OTTILIA

SANIERUNG ALTER FRIEDHOF Am 01.Mai 1973 wurde die Trägerschaft des alten Friedhofes an die Gemeinde Eberhardzell übergeben. Im Jahr 2020 läuft nun die letzte Grabesruhe auf dem alten Friedhof aus. Die Trägerschaft geht dann wieder auf die Kirchengemeinde Mühlhausen zurück. Was soll nun mit unserem alten Friedhof geschehen? Der Kirchengemeinderat diskutierte schon seit 2015 immer wieder darüber, wie wir uns eine Neugestaltung des alten Friedhofes vorstellen könnten. Für uns war von vornherein wichtig, dass ein Friedhof immer ein Ort der Stille, der Trauer und der Erinnerung sein muss.

Doch was ist der Würde des Ortes angemessen? Wie sollen wir respektvoll damit umgehen? Seit alters her war für die Gemeinde der Platz um die Kirche immer ein Ort der Stille und der Ruhe. Ein Platz, um seine Gedanken einmal los zu lassen oder ein Platz, um einmal abschalten zu können. Da die Kirche weithin sichtbar ist, wird dieser Platz auch als Treffpunkt genutzt. Der Ort vor der Kirche ist ein Aushängeschild und dadurch der Stolz einer Ortschaft. Er ist einfach gesagt die „gute Stube“ oder das „pulsierende Herz“ des Ortes. Eine Neugestaltung des alten Friedhofes gestaltet sich als eine große Aufgabe, die wohl überlegt und geplant sein muss.

WAS IST UNS WICHTIG, WIE SOLL DER FRIEDHOF UMGESTALTET WERDEN?

Eine Sternenkinder Gedenkstätte. Leider endet nicht jede Schwangerschaft mit der Geburt eines gesunden Kindes. Sterben Kinder vor oder kurz nach der Geburt, werden sie als Sternenkindern bezeichnet. Im Wort „Sternenkinder“ liegt die Idee dahinter, die Kinder zu benennen, die „den Himmel“ (poetisch: die Sterne) „erreicht haben, noch bevor sie das Licht der Welt erblicken durften“. Für die Sternenkinder hat die Kirche den 15.Oktober als Gedenktag eingeführt. >>

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<< Wir wollen einen Ort schaffen an denen die Eltern um ihr „Sternenkind“ trauern können. Selbst wenn sie ihr Kind nicht mehr bestatten konnten, haben sie hier einen Ort, an dem Sie sich zurückziehen können, wo sie den Raum für sich finden und ihrem Kind nahe sein können.

Kirchen sind Orte der Einkehr, Ruhe und Meditation. Wer sehnt sich manchmal nicht danach – nach einer Oase der Ruhe? In den Kirchen und um ihnen herum kann man in eine Oase der Ruhe abtauchen und dort den Lärm der Welt aussperren und vergessen. Genau wie eine Oase in der Wüste für die Reisenden ein Ort ist, der Wasser und Schatten spendet, so soll eine Oase der Ruhe jedem neue Kraft und Energie schenken. Je größer der Stress, desto mehr ist das Verlangen nach einer solchen Oase der Ruhe. Wir wollen Bänke aufstellen und

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den einen oder anderen Baum pflanzen, um so für Besucher, Durchreisende und Suchende einen kleinen Platz der Ruhe zu schaffen.

Es soll nicht vergessen werden das hier einmal ein Friedhof war. Den einen oder anderen alten Grabstein möchten wir wieder einbauen bzw. aufstellen. Diese Steine sollen uns immer daran erinnern, dass hier einmal ein Friedhof war. Diese Steine sollen den Charakter und die Erinnerung an dem einstigen „Gottesacker“, den Friedhof der Kirchengemeinde Mühlhausen erhalten. Sie sollen uns daran erinnern, diesen Ort mit Respekt, Würde und Achtung zu besuchen.

Auch etwas Praktisches soll geschaffen werden. Zum Schmücken der Kirche wird über das ganze Jahr eine große Anzahl an Blumen und Pflanzen benötigt. Ein schöner Blumengarten

vor den Häusern im Dorf erfreut doch jeden Spaziergänger. Ein schöner Blumengarten vor der Kirche soll ebenfalls die Besucher erfreuen, aber gleichzeitig soll er auch noch einen praktischen Nutzen haben. >>


<< Denn hier können Blumen für unseren kirchlichen Blumenschmuck genutzt werden. Uns ist klar, dass wir hier ein großes Projekt angehen werden. Man wollte es sich nicht einfach machen und es wurde mit viel Herzblut geplant. Wir wollten für die Zukunft planen. Die Grundidee, einen alten Friedhof noch weiterhin als einen Ort des Nachdenkens und des Erinnerns zu erhalten, muss für uns auf jeden Fall erhalten bleiben. Gleichzeitig mussten wir an die Zukunft denken und auch Überlegungen wie z.B. - kann der Friedhof vielleicht doch noch einmal als Urnengrab oder Rasengrab genutzt werden, - wie ist die Pflege der Anlage mit einfachen Mittel auch in der Zukunft noch machbar, - usw. mit einfließen lassen. Der Grundgedanke stand aber immer im Vordergrund und sollte auch so erhalten bleiben.

Wir wollen einen Ort gestalten, der es würdig ist, als „Ruhepol“, als „Ortsmittelpunkt“, als „Treffpunkt“, als „Inspiration“, als „Erinnerungsstätte“ oder einfach als unsere Kirche St. Ottilia bezeichnet wird. JÜRGEN REDER

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EINE GEMÜTLICHE WOHNUNG MIT TOP-AUSSICHT, KINDER ERWÜNSCHT! So oder ähnlich könnte die Anzeige einer zu vermietenden Wohnung aussehen. Über Zuzügler freut sich heutzutage fast jede Kommune. Ein junges Storchenpärchen würde jetzt gern in Mühlhausen auf dem Kirchturm sesshaft werden. Vielleicht sogar eine Familie gründen. Offenbar war der fotografierte Storch auf der Suche nach einem geeigneten Nistplatz, als er nach dem sonntäglichen Gottesdienst gesichtet wurde. Ob er sich für die angebotene Wohnung entschieden hat, ist hier leider nicht bekannt. Vorab aber noch ein paar Geschichten über den Storch, unseren hoffentlich baldigen zukünftigen Nachbarn. Viele Geschichten und Erzählungen sind über den Storch weltweit bekannt. In Europa ist er aber erst nach massiven Waldrodungen,

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welche zwischen 1000 und 1300 nach Christus erfolgten, sesshaft geworden. DIE ERZÄHLUNG VOM KINDERBRINGENDEN STORCH: Es steht nirgends in einem Märchen oder in alten, überlieferten Schriften, dass der Storch die Kinder bringt. Dennoch wird von Generation zu Generation immer diese Geschichte erzählt. Erinnern Sie sich noch an Kindersprüche wie „Storch, Storch guter, bring mir einen Bruder.“ oder „Storch, Storch bester, bring mir eine Schwester.“? Wenn eine Frau ein Baby bekam und deshalb im Bett lag, erzählten die Erwachsenen den Kindern, sie wurde vom Storch ins Bein gebissen.

Mühlhausen

STÖRCHE ALS GLÜCKSBRINGER Störche bringen Glück. Der im Norden Deutschlands verbreitete Name Adebar bedeutet Glücksbringer. Häuser, auf denen ein Storchenpaar eingezogen sind, sollen vor Blitzschlag geschützt sein. >>


Auch wird die Treue unter den Tieren bei den Menschen hoch gelobt. Wie bei den Menschen ist dies aber leider nicht immer so. Der Storch ist zwar seinem Brutplatz treu, aber nicht immer seinem Partner. Seit jeher verbinden die Menschen auch Traditionsbewusstsein, Sauberkeit, Fruchtbarkeit, Freude, Liebenswürdigkeit und viele andere positive Eigenschaften mit dem Storch. In vielen Gedichten und einigen Kinderliedern hat sich der Storch für immer verewigt. DER STORCH IN ANDEREN KULTUREN Im alten China gilt der Storch als Sinnbild für die Langlebigkeit. Dies geht vermutlich auf die lange Treue für den gewählten Brutplatz zurück. Ganz richtig ist diese Geschichte leider auch nicht, da die zahlreich beringten Störche selten älter als 20 Jahre alt geworden sind. In der arabischen Welt herrscht der Glaube, dass ein Storch die Seele eines verstorbenen Menschen verkörpert, der es in seinem Leben nicht geschafft hatte, nach Mekka

zu pilgern. Diese Seelen nehmen die Reise nun als Storch auf sich. Daher ist bei den Muslimen der Respekt vor den Störchen groß. Es würde kein Muslim einen Storch töten. Geschichte hin, Geschichte her, wir und viele Bürger würden uns freuen, wenn das Interesse von Herrn und Frau Adebar an der angebotene „Wohnung“ geweckt worden ist. Ist dann noch ein Funke Wahrheit an den vielen Storch-Geschichten, dürfen wir uns in Mühlhausen noch auf so manches Ereignis in naher Zukunft freuen. KIRCHENGEMEINDERAT MÜHLHAUSEN

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IN TIEF VERSCHNEITER LANDSCHAFT NACH ST. SEBASTIAN Im Kirchenanzeiger des Mitteilungsblattes wurde mit einem schönen Bild der winterlichen Sebasti-anskapelle vor strahlend blauem Himmel zur Teilnahme an der Wallfahrt eingeladen. Los geht’s um 12.30 Uhr beim Käpelle Hummertsried respektive 13.00 Uhr ab Klosteranlage Haisterkirch. Doch die Idylle trügte, dieser Winter hatte seine Tücken. Kurz vor 12.30 Uhr war der Kapellenvorplatz in Hummertsried von hektischer Betriebsamkeit ge-prägt. Originalton Done Gnandt, treibende Kraft der Hummertsrieder Sebastianspilger: „Ab Graba kasch id laufa, koi Schaas. Meterhohe Gäwinda (Schneeverwehungen) ond ibral hanged omgsch-dürzde Bemm auf da Weag rei“! Aber kein Problem, was tut man nicht alles, um nach Bastiane zu gelangen. Kurzerhand wurden Fahrgemeinschaften gebildet und >>

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Mühlhausen


<< ab ging’s nach Haisterkirch, wo die versammelte Pilgerschaft aus Mühlhausen, Hummertsried und Ampfelbronn schon gespannt auf den Startschuss zur Wallfahrt wartete. So machte sich um ca. 13.00 Uhr die nunmehr fusionierte Pilgergruppe auf, den Anstieg nach St. Sebastian zu erklimmen. Nachdem kurz nach dem Start zwei prominente Wallfahrer aus dem Un-terland (Pfr. Hermann und dessen nicht minder begabter Cousin Josef) dazu gestoßen waren, ging es nun endgültig bergan gen St. Sebastian. Alsbald zeigten sich jedoch aufgrund der Größe der Gruppe gewisse Synchronisationsschwierigkeiten beim Beten des Rosenkranzes: Der vordere Teil der Gruppe befand sich meist an einer anderen Stelle als der hintere Teil. Und in der Mitte erblickte man ratlose Gesichter, die sich nicht so richtig entscheiden konnten, bei wem sie nun mitbeten sollten. Aber auch von derlei Schwierigkeiten ließ sich die hoch motivierte Pilgergruppe nicht beirren und erreichte nach dem Aufstieg durch die tief verschneite Winterland-

schaft schließlich das Ziel aller Wallfahrer an diesem Tag – BASTIANE! Die Gruppe strömte in die Kapelle und füllte diesen bis auf den letzten Platz. Nach kurzer Andacht und einigen Liedern wurde auf dem Vorplatz mancher kleine Plausch gehalten, welcher mit Mon Cherie von Pfr. Wiest versüßt wurde. Dadurch gestärkt war der Rückweg ein Kinderspiel. Den Abschluss des Tages bildete für die meisten Wallfahrer eine Einkehr in der Rose in Hittelkofen oder beim Wiese in Hummertsried. Bei Kaffee und Kuchen oder alternativ einem deftigen Wiese-Wurstsalat garniert mit einer Halbe fand dann die Nachbesprechung der Wallfahrt statt. Dabei ließen sich Pfr. Hermann und sein Cousin, inspiriert durch das Wiese-Flair, nicht lumpen und trugen ordentlich zur Unterhaltung bei. FRANZ BÜHLER

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WEGE ZUM WORTGOTTESDIENSTLEITER – UND EIN SCHÖNES BILD ZUM ANFANG DIESES DIENSTES Ein Pfarrer, vier Seelsorgeeinheiten, jeder will am Sonntag einen Gottesdienst, jeder will am Sonntag in die Kirche – wie soll das funktionieren? Um die Gottesdienste aufrecht zu erhalten, bleibt einer Kirchengemeinde nichts anderes übrig, als aktive Laien zu gewinnen, die regelmäßige gottesdienstliche Feiern gestalten. Nur so kann unser dörfliches Leben in der Kirche vor Ort stattfinden und größtenteils erhalten bleiben. Wortgottesdienstleiter sind Laien, die beauftragt werden, in unserer Kirchengemeinde die Leitung von Andachten oder Wort-Gottes-Feiern zu übernehmen. Der ein oder andere meint vielleicht, dass Wort-Gottes-Feiern nur ein reiner Notbehelf für die Heilige Messe und für den Pfarrermangel

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sind. Aber da liegen sie falsch. Das überzeugende und lebendige, offene und ehrliche Wort Gottes steht im Mittelpunkt der Wort-GottesFeier. Sie setzt sich aus drei Elementen zusammen: - ­Lesung/Evangelium - ­Gesang ­- Gebet Sie besitzt ausdrücklich einen liturgischen Charakter, weshalb sie auch für alle Tage geeignet ist und daher nicht nur für den „Notfall-Sonntag“, wenn der Pfarrer mal ausgebucht sein sollte. Die „Wort-Gottes-Feier“ ist eine andere Gottesdienstform. Sie soll die Eucharistiefeier nicht ersetzten oder ablösen. Auch kann man den Wort-Gottes-Dienst nicht als puren Notbehelf betrachten. Ganz im Gegenteil.

Mühlhausen

Sie ist ein eigenständiger Gottesdienst. Welche das Wort Gottes, das „Wort“, als Brot des Lebens, verkündet. Der Wort-Gottes-Dienst ist daher kein Gottesdienst von geringer Bedeutung und keine „reduzierte Messe ohne Abendmahlsworte“. Margaretha Angele interessiert sich für die Liturgie. Sie ist schon seit längerem aktiv in der Kinderkirche sowie der Kirchengemeinde tätig und konnte hierbei wertvolle Erfahrungen sammeln. Als sie von Pfarrer Wiest gefragt wurde, ob sie die Ausbildung zur Leitung von Wort-Gottes-Feiern mitmachen wolle, stimmte sie sogleich zu. So begann sie den Einführungskurs für Beauftragte von Wort-GottesFeiern, welcher im Bildungshaus Maximilian Kolbe, im Kloster Reute, Bad Waldsee stattfand. >>


<< An einem Abend und einem Wochenende wurde sie bei dem kostenfreien Seminar auf ihre neue Aufgabe vorbereitet. 30 Teilnehmer besuchten diesen Kurs. Der jüngste war gerade einmal 25 Jahre alt. Vielleicht haben wir jetzt Ihr Interesse geweckt und auch Sie wollen Leiter für die Wort-GottesFeier werden. Dann rufen Sie doch einfach im Pfarrbüro Eberhardzell unter Tel.: 07355//91266 an und erkundigen oder bewerben sich gleich. Margaretha, wir wünschen Dir auf jeden Fall für Deine neue Aufgabe viel Erfolg und Gottes Segen und sagen Dankeschön für dein Engagement. Mögen Dir die Ideen und die Freude an der Wort-Gottes-Feier niemals ausgehen. Jürgen Reder und KGR Mühlhausen JÜRGEN REDER UND KIRCHENGEMEINDERAT MÜHLHAUSEN

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ENGAGIERT FÜR CHRISTLICHE KLEINDENKMALE Stiftung Wegzeichen-Lebenszeichen-Glaubenszeichen vergibt Stiftungspreis Rottenburg/Stuttgart. Für herausragende Aktivitäten zum Erhalt oder zur Neuerrichtung christlicher Wegzeichen in der Diözese Rottenburg-Stuttgart hat deren Stiftung WegzeichenLebenszeichen-Glaubenszeichen auch 2018 wieder ihren Stiftungspreis vergeben. Ausgezeichnet wurde Karl Zell aus Mühlhausen (Gemeinde Eberhardzell) im Dekanat Biberach. Herr Zell hat mit hohem Sachverstand und außerordentlichem persönlichen Einsatz den zerstörten Bildstock in Buch wiederhergestellt und sich dafür eingesetzt, dass er an einem neuen Standort als Stätte der Andacht und des Gebetes erhalten bleibt. Das Preisgeld beträgt 500 Euro.

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Vorstand und Stiftungsrat danken Karl Zell herzlich für diesen vorbildlichen Einsatz zum Erhalt eines christlichen Wegzeichens in unserer Diözese. Der Preis ist auch für das Jahr 2019 wieder ausgelobt. WEITERE INFORMATIONEN: WWW.STIFTUNGWEGZEICHEN.DE

Mühlhausen


KLJB MÜHLHAUSEN – 72 STUNDEN ON FIRE! Am Donnerstag dem 23. Mai um 17:07 war es wieder so weit: Zum dritten Mal innerhalb von 10 Jahren nahm die 72 Stunden Aktion in Mühlhausen ihren Lauf. Stolz verkündete Ortsvorsteher Hugo Weber den Vorsitzenden der KLJB Mühlhausen Isabelle Branz und Jakob Gaupp, in Anwesenheit vieler neugieriger Augen das diesjährige Projekt, welches in Angriff genommen werden soll. Sowohl den beiden Vorsitzenden als dem Rest der bunt, gemischten anwesenden Truppe verschlug es zunächst die Sprache. Obwohl man bei den bisherigen 72 Stunden bereits ordentlich ins Schwitzen gekommen war, überstieg das diesjährige Projekt jegliche Vorstellungen und Spekulationen, die zuvor munter ausgetauscht wurden. Der über 300 Jahre alte Friedhof um St. Ottilia sollte zu einer „Oase der Ruhe“ umgestaltet werden. Dies implizierte, dass die über 300 m²

Mühlhausen große, graue Friedhofsfläche durch frischen Rasen, Hecken, Hochbeeten und den Vorkehrungen für ein Sternenkinderdenkmal neuen Glanz zu verschaffen. Zudem sollte der barrierefreie Weg, der zur Sakristei, führte bis zum Eingangsbereich weitergepflastert werden. Schnell wurde allen bewusst dass die Aufgabe nur schwer in 72 Stunden bewältigt werden konnte und in der versammelten Menge wurden bereits erste Stimmen laut, dass dieses Projekt in diesem Rahmen nicht zu bewältigen sei. Der Sektempfang nahm für die Landjugend ein rasches Ende, denn schon kurz darauf musste eifrig das weitere Vorgehen für die kommenden Tage geplant werden. Es mussten Baumaschinen her, Unmengen von Material besorgt und zahlreiche Spenden eingesammelt werden. Jürgen Hopp (#Tschuggi) als Baustellenleiter stand dankenswerterweise der Landjugend mal >>

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<< wieder tatkräftig und mit all seiner Erfahrung zur Seite. Bis spät in die Nacht tüftelte man an einem Fahrplan, ehe man sich zur Ruhe legte. Am Freitag um 6:30 in der Früh versammelte man sich. Als der erste Bagger um 7:00 Uhr in Begleitung von Wolfgang Ölmaier erschien, ging es auch schon mit Aushebungsarbeiten und dem Materialtransport los. Kies musste abgetragen und der darunterliegende Boden ausgekoffert werden. Zwischenzeitlich waren 3 Schlepper mit Anhänger, ein Löffelbagger und zwei Radlader im Einsatz. Mühsam wurden Randsteine gelegt, Humus aufgetragen, Hochbeete gesetzt, Stahlfassungen geschweißt und der Pflasterweg ausgebessert, der unter den Einsatz schwerer Maschinen gelitten hatte. Parallel dazu wurden fleißig Essens-, Material- und Geld-Spenden organisiert, ehe sich auch schon der Abend neigte. Zu unserer Überraschung bekamen wir noch hohen Besuch

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aus Berlin. Bundestagsabgeordneter Martin Gerster kam auf die Baustelle und brachte Getränke, die wir nach dem anstrengenden Tage bitter nötig hatten. Zudem übernahm er eine „Rasenpatenschaft“. Nun brach der gemütliche Teil des Abends an, denn trotz des erschöpfenden Tages ließen wir uns es nicht nehmen, gemütlich beisammen zu sitzen und uns auszutauschen. Manche von uns zog es zu später Stunde aus Nostalgie über Nacht zurück in den altbekannten Miniraum. Dieser ist bereits seit über einem Jahr ebenfalls zum zu Hause der über 40 Landjugendmitglieder, aufgrund verzögerter Renovierungsarbeiten des Landjugendheims aufgrund eines Wasserschadens, geworden. Obwohl es den ein oder anderen schlauchte, standen die meisten am Samstagmorgen wieder um 7:30 auf der Matte. Die Arbeit ging weiter- und wie, von Stunde zu Stunde stieg die Arbeitsdynamik und der Zusammenhalt der Gruppe war für jeden deutlich spürbar. Die über 40 KLJB’ler bewegten unermüdlich eine Tonne Material nach der anderen, setzten Pflastersteine, pflanzten Hecken und begannen den zuvor aufgetragenen Humus zu lockern und ebnen. Nebenbei wurde dann spontan noch ein Parkplatz hinter


dem Gemeindehaus ausgehoben, als hätten wir sowieso noch nicht genug zu tun. Doch auch dieser Tag neigte sich zu Ende, ein Ende der Arbeit war jedoch noch lange nicht in Sicht. Obwohl die Müdigkeit schon früh um sich Griff, beschlossen doch mehrere von uns wieder als Nachtwächter über das Gemeindehaus und die Baustelle zu wachen. Als es am dritten Arbeitstag um 7:00 Uhr morgens wieder die Arbeit rief, hatte Bauleiter Jürgen Hopp einen unerklärlichen Personalschwund zu verzeichnen. Dieses Mysterium bereitet der Wissenschaft bis heute noch Kopfzerbrechen. Als sich die tatkräftige Truppe wieder langsam beisammen gefunden hatte, ging‘s auch gleich weiter zur Sache. Die Zeit rannte uns davon, denn um 17:07 musste das Projekt beendet sein. Um kurz nach 17:00 Uhr, 389,6 versetzten Tonnen Material später war es mit der Verlegung des letzten Stück Rollrasen dann soweit: Das größte Projekt im Dekanat und womöglich umfangreichste von ganz BadenWürttemberg war von der KLJB Mühlhausen in vorgeschriebener Zeit, trotz aller Zweifel die uns entgegengebracht wurden, bewäl-

tigt worden. Voller Freude empfing Pfarrer Wiest, die noch in „Schaffhäs“ gekleideten KLJB’ler pünktlich um 17:07 in der gefüllten Kirche zu einem feierlichen Gottesdienst. Zu diesem Anlass überraschte er uns mit seiner Gitarre und einer außergewöhnlich passenden Liederauswahl die zum Singen einlud. Nach dem Gottesdienst wurde, wie es sich gehört noch zahlreiche Reden und Danksagungen geschwungen,

ehe auf der neu geschaffenen „Oase der Ruhe“ eine Prozession mit Weihwasser durchgeführt wurde. Danach war es soweit, der leckere Duft des Grills, welcher in der Luft lag, lockte hungrige Arbeitsbienchen zum Abschlussfest und zum Ausklang einer mal wieder durchweg gelungenen 72 Stunden Aktion ein. TIMO ROUJEAN

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SPURENSUCHER AUF SPURENSUCHE Die Verantwortlichen der Seesorgeeinheit Eberhardzell haben in der Fastenzeit verschiedene Aktivitäten angeboten. Anspruchsvolle und abwechslungsreiche Beiträge für alle Alters-und Interessengruppen fanden statt. Einer dieser Beiträge wurde in Füramoos durchgeführt. Frau Angelika Ferbach und Frau Andrea Schuler haben den Abend sehr gut vorbereitet und durchgeführt. Großes Thema: Spurensuche (Arbeitsmittel, die von der Diözese zur Verfügung gestellt werden) mit verschiedenen Themen zu allen Lebensbereichen, unter anderem zum Osterfest. Themenkarten halfen den Teilnehmerinnen, die aus allen Ortschaften der Seelsorgeeinheit kamen, schnell ins Gespräch zu kommen. In heiterer und dennoch ernsthafter Atmosphäre wurden Stichworte genannt, die einen Einstieg in den Abend ermöglichten.

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FüraMoos Die Themen, die sich auf die Fastenzeit/das Osterfest und Tod und Auferstehung bezogen, waren für Alle von Interesse und so entstanden in kurzer Zeit bereichernde, ehrliche, tiefgehende Gespräche und angeregte und vielschichtige Diskussionen. Ich habe an diesem Abend sehr gute Erfahrungen gemacht und freue mich auf eine Fortsetzung. LISA HÖSCHELER


VERABSCHIEDUNG HANS BAUER ALS WORTGOTTESDIENSTLEITER Fast auf den Tag genau, am 12.2.1984 (noch von Pf. Knaus als einer der 1. Wortgottesdienstleiter eingesetzt) wurde Hans Bauer am 17.2.2019 für seinen 35 -jährigen Einsatz als WDL von Pf. Wiest am Ende des GD geehrt. Für Hans Bauer war und ist es selbstverständlich, Verantwortung zu übernehmen, sei es als Kommunionhelfer, Lektor, im Musikverein, bei der Feuerwehr, als Baldachinträger an Fronleichnam und nach wie vor bei Kolping. Ich möchte die Worte unseres 2. KGR- Vorsitzenden Karl Waibel beim Verabschiedungsgottesdienst zitieren: „Die Macht des Wortes `DANKE´: Das kleine Wörtchen `Danke´ kann vieles bewirken. Es hilft uns sehr beim sozialen Zusammenleben und kostet nichts außer -für manche Menschen- etwas Überwindung. In einer Beziehung, im Beruf, mit Freunden und Mitmenschen und

Füramoos

auch in Familien ist es wichtig, den anderen Wert zu schätzen. In dem wir `Danke` sagen, vermitteln wir Respekt und zeigen, dass die Leistungen unseres Gegenübers nicht selbstverständlich sind. Für ein gemeinschaftliches Leben ist das Gleichgewicht von Geben und Nehmen sehr wichtig.“ Deshalb, lieber Hans, DANKE´ und ein herzliches Vergelt´s Gott vom gesamten Kirchengemeinderat Füramoos. Im Anschluss gab es einen Sektempfang im GebhardMüller-Haus. CORNELIA GRÖBER

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KOFFERMARKT Koffermarkt??? Wer braucht schon einen extra Flohmarkt, bei dem es nur Koffer zu kaufen gibt!? Das war mein erster Gedanke, als Brigitta uns vorgeschlagen hat, beim 1. Koffermarkt in Oberessendorf teilzunehmen. Ich habe mich dann von Brigitta eines Besseren belehren lassen und fand die Idee, Selbstgemachtes in einem Koffer zu präsentieren und zu verkaufen, toll. Den Erlös würden wir `unserem´ GebhardMüller-Haus zukommen lassen. Doch was sollen wir verkaufen?? Zum Glück haben wir kreative Köpfe beim KGR und so ließ ein passender Vorschlag nicht lange auf sich warten. Unser Thema war „Dekorationsartikel rund um den Holzweiher aus gefärbter Schurwolle“. Es wurde das Material besorgt und Helfer gesucht. Wir, 3 Neulinge in Sachen Filzen, ließen uns von Lisa anleiten. Den Anfang haben einfache Schnecken gemacht, gefolgt von Schwänen und

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Füramoos Käfern. Die schwierigeren Figuren haben wir dem `Profi´ in unserem Team überlassen. So hat sie an einigen Abenden Zwerge, Frösche und Mäuschen entstehen lassen. Selbstgebastelte und ausgesägte Herzen, passend als Geschenk für Muttertag und Dekogläser haben unser Angebot vervollständigt. Der Koffermarkt fand am Samstag in Oberessendorf im Zuge der Einweihung des Dorfplatzes, statt. Anita und Brigitta haben die 1. Schicht übernommen. Dank eines beheizten Zeltes blieben die Aussteller trotz des regnerischen und kühlen Wetters trocken. Mittags habe ich Anita abgelöst und ich konnte die vielfältigen, kreativen und liebevoll gestalteten Koffer bewundern. Die Dorfgemeinschaft von Oberessendorf hat den Koffermarkt bestens organisiert. Aufgrund der positiven Rückmeldungen und hohen Akzeptanz soll der Markt nächstes Jahr wieder stattfinden. Vielleicht ist der KGR von Füramoos wieder mit dabei. CORNELIA GRÖBER


„ETZ KOMMET HALT AMOL MIT“

FüraMoos

(EINLADUNG EINER GLÄUBIGEN, DIE REGELMÄSSIG AN DEN ROSENKRANZ- GEBETEN TEILNIMMT) „Etz kommet halt amol mit“ (Einladung einer Gläubigen, die regelmäßig an den RosenkranzGebeten teilnimmt) Im Gespräch mit Herrn Pfarrer Wiest tauchte die Frage auf: „Warum nehmen immer weniger Menschen an den Gottesdiensten und Rosenkranz-Gebeten in unseren Kirchen teil?“

Wir machten uns auf die Suche… …nach Gesprächspartnerinnen/ partnern aus unserer Kirchengemeinde, die sich mit uns über ihren Glauben unterhalten haben.

Nun kamen immer mehr Fragen: • •

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Woher kommt die Gleichgültigkeit gegenüber der Kirche? Hat der Glaube seinen Stellenwert verloren bzw. welchen Stellenwert hat der Glaube in unserer Gesellschaft? Ist der Glaube mein Anker? Warum ein strafender Gott? Warum kann Gott nicht alles

richten?

Dann auch folgende Aussagen: • • • • •

Gott ist in allen Lebensbereichen. Maria als greifbare Nähe. Gott ist abstrakt - Jesus als erster Ansprechpartner für mich. Nächstenliebe als Grundregel des Glaubens >> Friede auf Erden Die Zehn Gebote als Richtschnur für ein friedvolles Leben

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Pro Menschen, die in die Kirche gehen, tun dies aus verschiedensten Gründen. Eine sicherlich unvollständige Auflistung dieser Gründe ... • Aus Dankbarkeit und Respekt. • Um das Dritte Gebot zu erfüllen. • Aus ehrlicher, freier Überzeugung. • Aus Gewohnheit.

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Aus Zufriedenheit mit meinem Schicksal. Aus Freude an Menschen, in der Gemeinschaft mit Gleichgesinnten. Aus Sehnsucht nach dem Miteinander. Als moralische Verpflichtung. Ein Ruhetag, an dem die Geschäfte nicht geöffnet sind, der Arbeitsdruck wegfällt. Aus Freude und Verpflichtung an Traditionen, die gelebt und gepflegt werden. Kirche wird vielfältig gelebt; für Kinder, Jugendliche, in der Natur usw. Aus einem Bedürfnis heraus, mit Gott in Kontakt zu treten. „Menschen müssen einen Glauben haben“ „Hauptsache man ist da“ „Wenn Gottesdienst ist, ist Sonntag“ Ein besonderer Tag,

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an dem nicht gearbeitet wird, der den Alltag unterbricht, ein Highlight.“ • „In der Kirche kann ich zu mir kommen.“ Menschen die nicht oder nur sehr selten in die Kirche gehen und ihre Motive….

Contra •

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Ich will nicht, dass mir jemand (Die Kirche) vorschreibt, wie und mit was ich meine freie Zeit verbringe. Durch die modernen Medien und die große Auswahl an Medien habe ich mehr Zugang zu Informationen, mehr Vielfalt. Ich habe mehr Auswahl aus verschiedenen Religionen / Glaubensrichtungen. Alles ist immer verfügbar/ machbar. Alles muss in immer kürzerer Zeit gemacht werden. Der Druck steigt, also soll am Wochenende kein Druck/sollen keine Verpflichtungen stattfinden.

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Druck und Zwang im Arbeitsleben macht das Wochenende/ die Familienzeit immer kostbarer. Jeder trifft eigene Entscheidungen. Die Menschen werden kritischer, eigenverantwortlicher, mündiger. Gott ist überall, ich muss nicht in die Kirche gehen, um Gott zu spüren. Ich bin verunsichert, ob ich die Regeln der Kirche erfüllen kann.

Jeder Mensch entscheidet selber, ob er an Gottesdiensten und Rosenkranzgebeten teilnimmt, eines ist aber doch sicher:

Jeder ist herzlich eingeladen und immer willkommen.

„Du großer Gott Wenn ich die Welt betrachte Die Du geschaffen Durch Dein Allmachtswort Wenn ich auf alle Jene Wesen achte Die Du regierst Und nährest fort und fort Dann jauchzt mein Herz Dir, großer Herrscher, zu: Wie groß bist Du Wie groß bist Du“ LISA HÖSCHELER


1.MAI: KREUZSEGNUNG Am 1. Mai wurden die Gemeindemitglieder der Seelsorgeeinheit zum Gottesdienst am Riedweg nach Füramoos eingeladen. Nach kalten, nassen Tagen (das Wetter war nicht nur erträglich sondern perfekt: Sonnenschein bei angenehmer Temperatur) wurde das neue Kreuz gesegnet. Es wurde von Hans Bauer für den Jubiläumsumzugswagen der Kolpingsfamilie zum 125-jährigen Bestehen des Musikvereins im Mai 2017 hergestellt. Vorlage war das Kreuz auf dem Hoh´Bäumle. Zu schade, um nur im Keller zu stehen, wurde ein geeigneter Platz gesucht. Dieser war schnell gefunden: An der jungen Rottum vor dem Ried. An dieser Stelle stand

Füramoos bereits eine Bank, die von der Seniorenabteilung der Feuerwehr gestiftet und aufgestellt wurde. Spaziergänger haben nun nicht nur die Gelegenheit, ihren Blick übers Ried und Richtung Füramoos schweifen zu lassen, sondern können auch die schöne Inschrift auf der Tafel lesen: „EINMAL NUR AM TAGE EIN WEILCHEN STILLE SEIN UND EINMAL NUR AM TAGE MIT DEINEM GOTT ALLEIN: DAS LÖST DIR MANCHE FRAGE, DAS LINDERT MANCHES LEID. DIES WEILCHEN AN DEM TAGE HILFT DIR ZUR EWIGKEIT“. Anschließend lud der Frauenbund zu einem 2. Frühstück ein, das von den meisten der zahlreichen Besucher gerne an- und eingenommen wurde. CORNELIA GRÖBER

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DORFPLATZEINWEIHUNG UND KOFFERMARKT IN OBERESSENDORF Am 11. Und 12. Mai fand in Oberessendorf die Einweihung des neuen Dorfplatzes statt. Zwei Tage lang verwandelten die Oberessendorfer Vereine die neugestaltete Ortsmitte in ein buntes Festgelände. Dabei konnte auch das „Eisheiligen-Wetter“ die Stimmung der zahlreichen Festgäste nicht trüben. Der Samstag startete am Vormittag mit dem ersten Oberessendorfer Koffermarkt, an dem sich rund 50 Aussteller beteiligten. Dieser

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fand aufgrund der Witterung im Festzelt statt. Den zahlreichen Besuchern bot sich ein vielseitiges Angebot selbsthergestellter Waren und handwerklichen Dingen. Vom Klorollen-Verstecker und Blumengesteck bis hin zu Schmuck und selbstgestrickten Socken - hier war für jeden was dabei und wer bis dahin noch kein Muttertagsgeschenk hatte, der wurde mit Sicherheit fündig. An der Sektbar konnte man sich mit einer „Grünen Witwe“, „Roten Sünde“ oder einem „Blonden Ding“ stärken und für

oberessendorF das leibliche Wohl sorgten Sportverein, Frauenbund, Freizeit Ü60, Kirchenchor und Musikverein. Die kleinen Besucher konnten sich am Schminkstand zu wilden Tieren oder Feen verwandeln lassen und der Kindergarten führte zur Unterhaltung einen Tanz auf. Somit war der erste Koffermarkt in Oberessendorf ein voller Erfolg und der Wunsch nach einer Wiederholung im nächsten Jahr groß. >>


FOTOS: ELMAR GRATHWOHL / MARION ERNE

<< Der Samstag endete mit einem Bürgerabend, zu dem Bürgermeister Guntram Grabherr, Ortsvorsteher Manfred Gnann und der Vorsitzende der Dorfgemeinschaft Hans Hänle alle Oberessendorfer und Teilorte eingeladen hatten. Viele Bürgerinnen und Bürger waren dieser Einladung gefolgt und nutzten die Gelegenheit zum Austausch, Kennenlernen oder um einen schönen Abend in Gemeinschaft zu verbringen. Der Dorfplatz wurde an diesem Abend zum Ort der Begegnung, wenn auch unterm Zeltdach. Der Festgottesdient am Sonntagmorgen fand unter Mitwirkung des Kirchenchores ebenfalls im beheizten Zelt auf dem Dorfplatz statt. Pfarrer Max Wiest freute sich über zahlreiche Besucher und lobte in seiner Predigt das große Engagement

aller an der Durchführung dieses Einweihungsfestes Beteiligten. Möge der Dorfplatz ein Ort der Begegnung werden! Zum Abschluss des Gottesdienstes stimmte Pfarrer Wiest den Song „Sieben Tag lang“ an, den er selbst mit Gitarre begleitete. Dann folgte die Segnung des neuen Dorfplatzes. Beim anschließenden Frühschoppen mit musikalischer Umrahmung durch den Musikverein Oberessendorf trugen Bürgermeister Guntram Grabherr, Ortsvorsteher Manfred Gnann und Landschaftsarchitekt Kurt ihre Grußworte vor. Ortsvorsteher Gnann hob dabei insbesondere die Bedeutung der neuen Ortsmitte als Ort der Begegnung und Ort für gemeinsame Feste hervor. Der Platz solle nicht nur ein Parkplatz sein, sondern regelmäßig mit Leben gefüllt werden.

Auch Bürgermeister Grabherr dankte allen, die zum Gelingen dieses schönen Festes mitgewirkt hatten. Ein besonderer Dank galt Hans Hänle und seinem Team von der Dorfgemeinschaft, welches das zweitägige Fest von langer Hand geplant, perfekt vorbereitet und auch während der zwei Tage tatkräftig unterstützt hatte. Für das Mittagessen im Zelt sorgten dann die Dorfgemeinschaft und die Blutreiter. Ein weiteres Highlight des Sonntags war das vom Kathrin Bierer inszenierte Schattentheater „Die Sage vom Michelstein“ im Raum Sankt Michael, das nicht nur für die kleinen Besucher ein besonderes Erlebnis war. Der Nachmittag klang bei Kaffee und Kuchen mit musikalischer Begleitung durch den Musikverein aus. MARION ERNE

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Datum 02.Juli 06./07.Juli 13./14.Juli

14.So im JK 15.So im JK

EZ Di 19:00 Sa 19:00 So 10:15

20./21.Juli

16.So im JK

So 09:30W So 08:45

24.Juli 26.Juli 27./28.Juli 03./04.Aug. 10./11.Aug. 15.Aug. 17./18.Aug. 24./25.Aug.

FM So 19:00 Sa 19:00

MH So 08:45 So 09:30W So 10:15

OD So 10:15 So 08:45 So 09:30W

Mi 19:00 17.So im JK 18.So im JK 19.So im JK Mariä Himmelfahrt 20.So im JK 21.So im JK

31.Aug./01.09 22.So im JK . 07./08.Sept. 23.So im JK

Fr 09:00 So 08:45 Sa 19:00 ---

Sa 19:00 So 10:15 ---

So 19:00 So 08:45 So 10:15

--So 09:30W

So 10:15 ---

So 08:45

So 19:00

So 10:15

24.So im JK 25.So im JK

So 10:15 Sa 19:00

Fr 19:00 Sa 19:00 So 10:15

So 19:00 So 08:45

28./29.Sept.

26.So im JK

So 09:30W So 08:45

Sa 14:00

OD: Ewige Anbetung OD: Aufnahme Ministranten MH: Ewige Anbetung Ökum. Gottesdienst zum Schuljahresende

So 10:15 ---So 08:45 Do 19:00 So 09:30W --So 10:15 So 09:30W So 09:30W

11.Sept. 12.Sept. 13.Sept. 14./15.Sept. 21./22.Sept.

Bemerkungen EZ: Ewige Anbetung

So 09:30W Sa 19:00

Mi 09:00 Do 14:00 So 08:45 So 09:30W So 10:15

MH: Hütte Hummertsried OD: Mittishauser Fest FM: „Hohbäumle“ Urlaub Pfr. Wiest OD: mit Pfarrer i.R. Waibel Urlaub Pfr. Wiest EZ: mit Pater Hubert Kranz Urlaub Pfr. Wiest EZ: 125 J. Musikverein / FM: Gottesdienst für 18jährige Ökumenischer Gottesdienst zum Schuljahresbeginn Ökumenischer Einschulungsgottesdienst FM: Ewige Anbetung EZ: Patrozinium OD: Fagodi FM/OD: Patrozinium MH: Hochzeit

ABKÜRZUNGEN & ZEICHENERKLÄRUNG: GODI: GOTTESDIENST /// W: WORT-GOTTES-FEIER /// JK: JAHRESKREIS /// EZ: EBERHARDZELL /// FM: FÜRAMOOS /// MH: MÜHLHAUSEN /// OD: OBERESSENDORF /// SE: SEELSORGEEINHEIT // FAGODI: FAMILIENGOTTESDIENST

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Datum 01.Okt. 05./06.Okt.

27.So im JK

EZ Di 19:00 So 10:15

12./13.Okt.

28.So im JK

19./20.Okt.

FM

MH

OD

Bemerkungen Patrozinium St. Michael Hedelberg EZ/OD: Erntedank/Minibrot EZ: Fagodi

So 09:30W So 09:30

So 08:45

So 08:45

So 09:30W So 10:15

29.So im JK

Sa 19:00

So 08:45

So 10:15

So 09:30W

22.Okt. 26./27.Okt. 01.November 02.November 02./03.Nov. 09./10.Nov.

30.So im JK Allerheiligen Allerseelen 31.So im JK 32.So im JK

Di 19:00 So 10:15 Fr 10:15 --So 09:30W So 08:45

So 19:00 Fr 08:30 --So 10:15 Sa 19:00

So 08:45 Fr 09:30W Sa 19:00 --So 10:15

16./17.Nov.

33.So im JK

So 10:15

Sa 19:00 Fr 15:00 --So 08:45 So 09:30W So 08:45

Sa 19:00

Volkstrauertag EZ/FM

23./24.Nov.

Christkönigssonnta g

Sa 18:30

So 19:00

So 09:30W So 10:15

So 08:45

Volkstrauertag OD, Jugendgottesdienst SE

1.Advent (Lesejahr A) 2.Advent 3.Advent

So 08:45

So 10:15

Sa 19:00

Patrozinium Hl.Eligius Hetzisweiler OD:Fagodi

So 09:30W So 08:45 So 08:45 Sa 19:00 So 19:30 So 10:15 So 09:30W

So 19:00 So 10:15

Do 19:00 So 09:30W So 10:15 So 19:00

So 08:45

So 17:00

28.November 30.Nov./01.D ez. 07./08.Dez. 14./15.Dez. 15.Dezember 21./22.Dez.

4.Advent

Sa 19:00

FM/MH: Erntedank / MH: Kath.Landvolk OD So:„Faires Frühstück KDFB“ Kirchweihe Patrozinium in Krummen Weltmissionssonntag/Beginn Winterzeit EZ/FM/OD Gräberbesuch / MH mit Gefallenenehrung EZ: Helferfest-Frühstück

FM: Kolpinggedenktag MH: Patrozinium Hl.Ottilia Bußfeier für die Seelsorgeeinheit Konzert Liederkranz / Waldweihnacht OD Eligius

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50 JAHRE BLUTFREITAG WEINGARTEN Die Weingartener Prozession zum und mit dem Hl. Blut findet am Freitag nach Christi Himmelfahrt bei jedem Wetter statt. Es handelt sich streng genommen um eine Männerwallfahrt, das letzte mögliche Abenteuer, das man in Oberschwaben erleben kann. Alles Mögliche und Unmögliche kommt zum Blutfreitag in den Medien und - je nachdem, wer kommentiert - wird der Blutritt in den Dreck gezogen oder hoch gelobt. Ich bin seit 50 Jahren als Blutreiter bei der Reitergruppe von Ingoldingen dabei und habe meistens die Standarte getragen, bis mir der Arm einschlief und die Schulter schmerzte. Gut an der Standarte waren Ringe an der Fahnenstange, die sich wunderbar zum Zählen der Rosenkranzgesetze eignen. >>

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Oberessendorf


<< „Ehre sei dem Vater“ Deswegen gehe ich in jedem Fall zum Blutfreitag. Anfang ritt ich auf „Ströbeles Elefant“, so wurde es bei uns in der Gruppe genannt, ein altes Kaltblut, das den Winterpelz nicht mehr ablegte. Der wurde für einen Obolus von 25 Mark vom Viehhändler nach Baienfurt in unser Quartier und von dort wieder zurück in seinen Stall bei Ströbeles gebracht. Später dann hatte ich in Franz Steinhauser eine guten Freund und Gönner. Als Pferdezüchter hatte er immer wieder 3-jährige zum Einreiten. Das durfte ich machen und hatte so jedes Jahr das schönste und auch brävste Pferd. Der Tag kam, als ich mir meine Flika kaufte, das Fohlen einer Stute, die ich eingeritten hatte. Mit diesem Fohlen bin ich spazieren gelaufen, über Gräben gesprungen und wurde durch das Narrenblatt gezogen. Aber als es herangewachsen und 3 Jahre alt war, ritt ich mit meiner Flika erstmals mit meinem eigenen Pferd auf dem

Blutfreitag in Weingarten mit. Ein Traum ist wahr geworden. Später dann bin ich an Himmelfahrt, zusammen mit Martin und Manfred Kibler schon an Himmelfahrt - so um 10:00 Uhr - auf die Pferde gestiegen und nach Baienfurt in unser Quartier 28 km weit geritten. Zwischendurch sind wir manchmal abgestiegen und gelaufen. Man darf es glauben oder bleiben lassen, jedes Mal, wenn wir auf diesem Weg geritten oder später mit der Kutsche gefahren sind, wurde mindestens ein Rosenkranz gebetet. Blutfreitag mag für manche Brauchtum oder Tradition oder Vatertag sein. Für mich ist es gelebter Glaube und immer hoch modern. Mittlerweile bin auch ich ein äterer Herr. Beim Blutritt spüre ich meine Knochen, Schmerzen in den Hüftgelenken und in den Knien. Anfangs ritt ich als junger Spund zusammen mit rund 15 Kameraden von 15 bis 75 Jahren, die alle Bauern oder Waldarbeiter waren. Draussen auf der Flur betete man den

Rosenkranz ohne Head-Set oder Lautsprecher - und das klappte auf der ganzen Umrittstrecke gut. Nach Weingarten kamen damals über 3000 Männer zum Blutritt. Heut reiten Gruppen mit Lautsprecher, wobei der Pfarrer mit Head -Set vorbetet, oder, wenn kein solcher zur Verfügung steht, ein Reiter mit kräftiger Stimme. Manche beten mit. Manche. Wir sind dieses Jahr mit 26 Reitern dabei gewesen, was wenig war, wie meine jüngeren Kameraden meinten. 2000 Männer und Ministrantinnen schreibt die Presse. Für meine Erwartung ist das wenig. Heute halten die 26 Teilnehmer ein Pferd zur Freizeitgestaltung; sie stammen aus Oberessendorf, aus Ingoldingen, aus Otterswang, aus Gutenzell, aus Dietenheim; auch ein einsamer Cowboy aus Dornbirn ist dabei. ANTON GNANDT

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EIN JAHR ORGEL-FÖRDERVEREIN ST. MICHAEL OBERESSENDORF Am 28.04.2019 hat sich der OrgelFörderverein zu seiner ersten Generalversammlung getroffen. Viele interessierte Bürgerinnen und Bürger waren dabei. Die Berichte der Vorstände zeigten, dass sich viel getan hat, nachdem im Februar 2018 der Orgel-Förderverein gegründet wurde. Kassier Wolfgang Hepp berichtete über die zahlreichen Spendeneingänge und betonte, dass jeder Spendenbetrag, egal wie klein oder groß, hilft, ein Stück Kultur in unserer Ortsmitte zu erhalten. Schriftführerin Vanessa Jablonski gab einen Rückblick über die Veranstaltungen und Termine des vergangenen Jahres. Vorstand Josef Kessler lobte seine Vorstandskollegen und Spendensammler für ihre gute Arbeit und ihr Engagement im Verein. Da der Vorstand auf 2 Jahre gewählt wurde, fanden dieses Mal keine Wahlen statt. Unser Ortsvorsteher Manfred Gnann beantragte die Entlastung des Vorstands, welche einstimmig

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bestätigt wurde. Er zeigte sich sehr erfreut über die gute Zusammenarbeit mit den örtlichen Vereinen z. B. bei gemeinsamen Veranstaltungen. Diakon Roland Keinert berichtete, dass seit der Gründung des Orgel-Fördervereins einiges vorangegangen ist: Ein wichtiger Meilenstein war die Aufhebung des Grundsatzbeschlusses des Kirchengemeinderates, dass die Orgel erst bestellt werden kann, wenn die gesamte Geldsumme verfügbar ist. Nun kann die Bestellung bei Orgelbaumeister Wiedenmann bereits dieses Jahr aufgegeben werden. Der Antrag zum Neubau der Orgel wurde beim bischöflichen Ordinariat eingereicht und das Genehmigungsverfahren läuft. Die zuständigen Architekten waren vor Ort und haben die Situation auf der Empore begutachtet. Die Vorfinanzierung wurde im Haushaltsplan 2019 der Kirchengemeinde eingestellt.

Oberessendorf Der Eigenanteil von 120.000 Euro muss natürlich weiterhin durch Spenden eingebracht werden. Mehr als ein Drittel der Spendensumme konnten schon im ersten Jahr erbracht werden. Eine wirklich beachtliche Leistung! Und dass wir vom OrgelFörderverein nicht einfach nur „Geldeintreiber“ sind, sondern mit Freude und Begeisterung an unsere Aufgabe gehen, zeigt dieses Gedicht, mit dem uns unser Kassier Wolfgang Hepp überraschte:

Eisa Orgel des ist wohr, dia spield scho seit weit über 100 Johr. Es ischd a schenes Instroment, des uns dem Himml näher bringd. Jetzt isch se alt ond will ihr Rua, drom will se jetzt au nix me dua Doch wenn se spield ein wenig schräg, es gleich aufs Gmiad vom Pfarrer gehd. Wenn er herd den schiefen Klang,


noch deng dr – dia Kirch gohd heid aber au id lang. Jetzt losed her ihr Orgelspender, wenn mir jetzt nix mached wirds no mender. Des Deng muss raus, des kahs id sei, jetzt muass a nuie Orgel nei. Ond bis mr se noch hend - des wois i gwies, do brauched mir en Haufa Kies. Seid id schüchdern ond zoigad Muad, des Spenda des duad richtig guad. Au wenn du vor der Pforte stehst

ond Petrus dann om Einlass flehst. Noch verzähl em deine gute Taten - du daschd glei nei - du brauschd id braten. Drom regled was zu regla ischd, auf Erden - ond id vorm jüngschda Grichd. HERZLICHEN DANK ALLEN, DIE MIT FINANZIELLEM ODER PERSÖNLICHEM EINSATZ DEN NEUBAU DER ORGEL MÖGLICH MACHEN. SPENDENKONTO BEI DER RAIFFEISENBANK BIBERACH EG: IBAN: DE09 6546 1878 0106 6050 03 VANESSA JABLONSKI

CHRISTA BACHHOFER ist seit einigen Monaten die neue Organistin in Oberessendorf. Nach dem Weggang von Johannes Tress waren übergangsweise mehrere Aushilfen im Einsatz, meistens "Leihgaben" aus Bad Waldsee. Ständig wechselnde Organisten zu koordinieren ist recht mühsam. Christa Bachhofer, wohnhaft - von Oberessendorf aus - genau am anderen Ende von Bad Waldsee in der Gemeinde Bergatreute, kommt seit einiger Zeit regelmäßig zum Orgeldienst nach Oberessendorf und begleitet auch den Kirchenchor, der weiterhin von Chorleiter Robert Stützle dirigiert wird. Frau Bachhofer ist auch gerne bereit, Orgelunterricht zu geben (Bachhofer-Christa@web.de). PFR. MAX WIEST

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TEAM ABSCHIEDSGEBET

VERABSCHIEDUNG / BILDUNG EINES NEUEN TEAMS Wie bereits im Mitteilungsblatt berichtet, ist Christa Schuck nach sechs Jahren auf eigenen Wunsch aus dem Team „Abschiedsgebet“ ausgeschieden. Herr Pfarrer Wiest und Rosi Kibler-Mayer besuchten Christa Schuck und überbrachten ihr ein Geschenk. Die Kirchengemeinde bedankt sich ganz herzlich bei Frau Schuck für ihre Dienste. Gleichzeitig hat sich inzwischen ein neues Team „Abschiedsgebet“ mit Rosi Kibler-Mayer, Birgit Barth, Dietmar Kiebler und Irmgard Schaich gebildet. Irmgard Schaich wird vorwiegend die Abschiedsgebete im Haus St. Josef übernehmen. ANSPRECHPARTNERIN FÜR DIE ORGANISATION UND DURCHFÜHRUNG DER ABSCHIEDSGEBETE IST ROSI KIBLER-MAYER, TEL. 07355/934026

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Eberhardzell


ALTAR GRABSTÄTTE JESU

eberhardzell

Einen wunderschönen und eindrucksvollen Altar der Grabstätte Jesu zauberte das Blumenschmuckteam Roswitha Branz, Paula Behringer, Annemarie Reich und Paula Münst zu Ostern in unsere Kirche. An dieser Stelle sei dem gesamten Blumenschmuckteam von Herzen für den anspruchsvollen und einmaligen Kirchenschmuck das ganze Jahr über gedankt. BIRGIT BARTH

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ARTUR SCHUPP ABSOLVIERT AUSBILDUNG

ZUR KIRCHENMUSIKALISCHENTEILBEREICHSQUALIFIKATION TBQ FÜR ORGELSPIEL UND CHORLEITUNG Artur Schupp hat von September 2017 bis September 2018 die Ausbildung zur kirchenmusikalischen Teilbereichsqualifikation TBQ für Orgel absolviert. Die Ausbildung versteht sich als Alternative zur umfangreichen C-Ausbildung. Die Ausbildungsinhalte wurden den Teilnehmern von den Dozenten Thomas Fischer (Liturgisches Orgelspiel, Liedsätze aus dem Orgelbuch, Vor-, Zwischen- und Nachspiele), Norbert Borhauer (Orgelbaukunde) und Matthias Wolf (Musiktheorie und Liturgik) vermittelt. An dem Kurs nahmen sowohl Anfänger, Fortgeschrittene als auch „alte Hasen“ wie Artur Schupp, welche sich weiterbilden, ihre Kenntnisse auffrischen und einen Abschluss erlangen wollen, teil. Der Ausbildungsinhalt bietet den Teilnehmern neue Impulse, Ideen und Abwechslung. >> Artur Schupp an der Orgel

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Eberhardzell


<< Die Teilbereichsqualifikation endet mit einer kirchenmusikalischen Prüfung, die Artur Schupp erfolgreich abgeschlossen hat. Seit September 2018 nimmt Artur Schupp nun auch an der Teilbereichsqualifikation für Chorleitung teil, welche ebenfalls 1 Jahr dauert. Die Schwerpunkte hier liegen bei der Chorleitung (Schlagtechnik, Probentechnik), Chorischen Stimmbildung (Methodik, Singen, Sprechen, Hören), Allgemeiner Musiklehre, Kennenlernen von neuer Literatur und Liturgik. Auch diese Ausbildung wird wie beim Orgelspiel mit einer Prüfung abgeschlossen. Die Kirchengemeinde Eberhardzell beglückwünscht Artur Schupp für die bestandene Prüfung. Wir dürfen uns glücklich schätzen und sind stolz, einen so qualifizierten, zuverlässigen und engagierten Organisten und Kirchenchorleiter zu haben. Wir wünschen Artur Schupp weiterhin viel Spaß an seiner Ausbildung und viel Glück für seine Prüfung im September diesen Jahres!

KREISJUGENDCHORTAG Aus Anlass des 40jährigen Bestehens des Kinder- und Jugendchores Eberhardzell richtete der Liederkranz einen Kreisjugendchortag aus. Über 130 kleine und große Sängerinnen und Sänger vom Kinderchor Rot an der

Eberhardzell Rot, Kinder- und Jugendchor Argenbühl, Jugendchor der Jugendkunstschule Biberach, Schulchor Eberhardzell, Schulchor Obersulmetingen und dem Kinderund Jugendchor Eberhardzell reisten nach Eberhardzell. >>

BIRGIT BARTH

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<< Der Auftakt bildete ein Wortgottesdienst in der Pfarrkirche mit Wortgottesdienstleiter Ernst Stephan. Gemeinsam feierten die Kinder und Jugendlichen mit den Kirchenbesuchern einen eindrucksvollen Gottesdienst, welcher musikalisch durch eine kleine Band, bestehend aus Sonja Schupp, Tamara Ringer (Gitarren), Yvonne Schupp, Judith Nothelfer (Flöten), Simone Mönig (Akkordeon) und Leon Schupp (Cajon) mit dem besonderen „Schmackes“ umrahmt wurde.

seelsorgeeinheit FIRMUNG AM 17. MÄRZ 2019 70 junge Menschen haben sich in unserer Seelsorgeeinheit in zwei feierlich gestalteten Gottesdiensten firmen lassen. Generalvikar Dr. Clemens Stroppel sprach die Jugendlichen in einer lebendigen Predigt an und nahm sich auch während der Firmspendung für jeden etwas Zeit, um ein paar ermutigende Worte zu sagen.

Im Anschluss an den Gottesdienst fanden sich die Chöre und Gäste im Pfarrsaal ein, wo ein schöner Chortag mit tollen Liedbeiträgen und schöner Atmosphäre seinen Abschluss fand. BIRGIT BARTH

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Diakon Mast, Pfarrer Wiest und Generalvikar Stroppel


In der Vorbereitungszeit konnten wir die Jugendlichen als offen erleben und waren immer wieder überrascht, wie sie mitgemacht und sich eingebracht haben. Themen aus der Lebenswelt der Firmlinge waren leichter zu erschließen. Aber auch bei den Themen rund um Glauben und Kirche, die ihnen schwerer gefallen sind und befremdlicher waren, blieben sie dabei. Das war für alle eine erfreuliche Erfahrung. Dass diese Vorbereitung mit den verschiedenen Aufgaben so durchgeführt werden konnte, verdanken wir vielen Menschen aus der Seelsorgeeinheit – und auch außerhalb. Ob Tischbegleiter, Projektleiter, Gottesdienstgestalter oder Musiker…, sie alle haben es möglich gemacht, dass 70 Jugendlichen diesen Weg gehen konnten und schließlich gefirmt wurden. Ganz herzlich bedanken wir uns dafür! Was uns bewegt, ist die Frage, wie es nach der Firmung weitergeht? Wie können wir die jungen Menschen weiterhin ansprechen oder sie für das Leben in der Gemeinde „begeistern“? Ideen und Vorschläge sind immer willkommen! ANGELIKA FERBACH, GEMEINDEREFERENTIN

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SEELSORGEEINHEIT FEIERT CHRISTI HIMMELFAHRT IN HEDELBERG Nach Aspach und Mittishaus in den letzten beiden Jahren fand der Gottesdienst zu Christi Himmelfahrt bereits zum dritten Mal auf Seelsorgeeinheitsebene statt. In diesem Jahr wurde der Gottesdienst am Käppele in Hedelberg gefeiert. Die Öschprozessionen liefen – wie in den letzten Jahren auch an den anderen Orten – wieder sternförmig auf das Ziel Hedelberg zu. Die Kirchengemeinden Mühlhausen und Oberessendorf starteten die Prozession angeführt von Frau Angele als Leiterin von WortGottes-Feiern in Oberhornstolz. Die Kirchengemeinde Füramoos begann die Prozession unter der Leitung von Frau Koch (ebenfalls Leiterin von Wort-GottesFeiern) in Dietenwengen und die Kirchengemeinde Eberhardzell traf sich im Längenmoos, um gemeinsam mit Herrn Pfarrer Wiest

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nach Hedelberg zu laufen. Alle drei Prozessionsgruppen hielten unterwegs an Stationen inne, um Gott zu danken und um eine gute, ertragreiche Ernte zu bitten. Nachdem die Gruppen in Hedelberg angekommen waren, mussten noch von einigen Einwohnern Hedelbergs weitere Bierbänke geholt werden, da die bereits aufgestellten Bänke nicht ausreichten – so gut besucht war der Gottesdienst! Als dann alle Gottesdienstbesucher nach Wahl einen Sitz- oder Stehplatz hatten, konnte bei herrlichem Sonnenschein ein sehr schöner Gottesdienst vor dem Käppele im beschaulichen Hedelberg gefeiert werden. Umrahmt wurde der Gottesdienst von der Jugendkapelle Ellwangen-Füramoos-MühlhausenEberhardzell unter der Leitung von Christian Fitz. >>

seelsorgeeinheit


<< Ministrantinnen und Ministranten aus allen vier Kirchengemeinden unterstützten Herrn Pfarrer Wiest während des Gottestdienstes. Im Gottesdienst wurde Hilde Kästle gedacht, die sich jahrelang als Mesnerin um das Käppele in Hedelberg gekümmert hat und vor kurzem verstorben ist. Nach dem Gottesdienst dankte Herr Pfarrer Wiest den beteiligten Helferinnen und Helfern und lud scherzhaft zu einem Frühschoppen mit einem in seinem Auto befindlichen Sixpack Bier ein. Die Mitglieder der vier Kirchengemeinderäte Eberhardzell, Füramoos, Mühlhausen und Oberessendorf freuen sich, dass diese Form der Christi-Himmelfahrts-Liturgie einen großen Anklang findet und auf dem besten Weg ist, gute Tradition zu werden.

Wir Kirchengemeinderäte sind bereits heute gespannt, zu welchem Käppele in der Seelsorgeeinheit Eberhardzell uns Christi Himmelfahrt 2020 führen wird. CARSTEN REINAERDTS 2. VORS. KGR EBERHARDZELL

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AM 22. MÄRZ 2020 IST KIRCHENGEMEINDERATSWAHL Gleich nach den Sommerferien beginnen die Vorbereitungen für die nächste Wahl der Kirchengemeinderäte, wobei besonders die Kandidatensuche das große Thema sein wird. Zur Wahl ist wieder eine neue Kirchengemeinde- und Wahlordnung herausgekommen. Der Kirchengemeinderat ist sowohl Pastoralrat als auch Katholikenrat als auch Kirchensteuerrat. In allen drei Funktionen hat er Entscheidungsbefugnis. Der Kirchengemeinderat legt die Rahmenbedingungen fest, innerhalb dessen pastorales Handeln geschieht. Der Kirchengemeinderat hat die Zukunft im Blick: Er ist verantwortlich für Entwicklungsprozesse. Er ermöglicht Beteiligung, ihm sind alle wesentlichen Angelegenheiten der Kirchengemeinde zur Beratung und Beschlussfassung vorzulegen.

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Der Kirchengemeinderat fasst die für die Erfüllung der Aufgaben der Kirchengemeinde notwendigen Beschlüsse und ist für deren Umsetzung verantwortlich. Dabei sollen Anregungen, Wünsche und Beschwerden aus der Kirchengemeinde berücksichtigt werden. Der Kirchengemeinderat fördert die Entfaltung der vielfältigen Begabungen und Berufungen der Kirchengemeindemitglieder. Er schafft geeignete Rahmenbedingungen für das pastorale Handeln der hauptamtlich und ehrenamtlich Tätigen. Der Kirchengemeinderat unterstützt die Bildung, das Engagement und die Vernetzung von Gruppen und Gemeinschaften in der Kirchengemeinde. Er delegiert Aufgaben und Verantwortungsbereiche unter anderem an Sachausschüsse und stärkt das Bewusstsein der gemeinsamen Verantwortung und des Zusammenwirkens

deKanat & diÖzese aller in der Kirchengemeinde. Der Kirchengemeinderat fördert Kontakte zwischen der Kirchengemeinde und den kirchlichen Einrichtungen, die sich im sozialen Raum der Kirchengemeinde befinden. Er unterstützt die Vernetzung des vielfältigen kirchlichen Handelns vor Ort auch mit ökumenischen und gesellschaftlichen Partnern. Der Pfarrer ist im Auftrag des Bischofs Leiter der Kirchengemeinde. Er leitet die Kirchengemeinde zusammen mit dem Kirchengemeinderat. Er hat alle wesentlichen Angelegenheiten dem Kirchengemeinderat zu Beratung und Beschlussfassung vorzulegen. Die Leitung der Kirchengemeinde geschieht kooperativ und partizipativ. Der Pfarrer hat die besondere Verantwortung für die Einheit der Kirchengemeinde mit dem Bischof und die Einheit der Kirchengemeinde selbst >>


<< sowie für die Verkündigung der Heilsbotschaft (martyria), die Feier der Liturgie und die Verwaltung der Sakramente (liturgia), die Erfüllung des Liebesgebotes (diakonia). Der Vorsitzende von Amts wegen ist der Pfarrer. Gewählte/r Vorsitzende/r ist die neue Bezeichnung für die Person, die vom Gremium gewählt den Vorsitz hat (bisher Zweite/r Vorsitzende/r). Der Vorsitz des Kirchengemeinderates besteht aus dem Pfarrer als Vorsitzendem von Amts wegen und dem/ der Gewählten Vorsitzenden. Beiden gemeinsam obliegt die Organisation der Sitzungen und der Arbeitsweise des Gremiums, sowie die Außenrepräsentation der Kirchengemeinde. Der Kirchengemeinderat wählt den/die Gewählte/n Vorsitzende/n aus der Reihe seiner gewählten Mitglieder. Der/Die Gewählte Vorsitzende kann einzelne Aufgaben dauerhaft dem/der oder beiden Stellvertreter/inne/n übertragen. Der Kirchengemeinderat hat dies durch Beschluss zu bestätigen. Genau beschrieben ist jetzt auch, wie sich der KGR zusammensetzt:

Es sollen 2 Vertreter/innen der Jugend im Gremium sein (möglichst paritätisch; sofern sie nicht gewählt wurden, sind sie als beratende Mitglieder zu berufen). Die Vorsitzenden der Sachausschüsse sind als beratende Mitglieder zu berufen, wenn sie nicht bereits Mitglied im KGR sind. Kandidierende, die nicht gewählt wurden, können als ständig beratende Teilnehmer/innen hinzugebeten werden. Höchstens 2/5 der zu wählenden Mitglieder dürfen aus einer anderen Kirchengemeinde sein, diese haben eingeschränktes Stimmrecht. Neu ist auch die Zahl der zu wählenden Mitglieder im Verhältnis zur Katholikenzahl in der Kirchengemeinde: mit bis zu 1.200 Katholiken mindestens 4 Mitglieder, mit 1.201 bis 2.500 Katholiken mindestens 6 Mitglieder. Stimmenthaltungen gelten in Zukunft als nicht abgegebene Stimmen (nicht mehr als Nein-Stimmen). Neu an der Wahlordnung ist, dass eine Wahl ist auch möglich, wenn nur so viele Kandidierende gefunden werden können, wie Mitglieder

zu wählen sind. Mitglieder des KGR dürfen miteinander verwandt sein, d.h. der Hinderungsgrund Verwandtschaft ist entfallen. Die eingegangenen Wahlvorschläge sollen mindestens zwei Kandidierende mehr enthalten, als Mitglieder in den Kirchengemeinderat zu wählen sind. Sofern dies nicht gegeben ist, soll der Wahlausschuss versuchen, den endgültigen Wahlvorschlag auf diese Zahl zu ergänzen. Der endgültige Wahlvorschlag muss jedoch mindestens so viele Kandidierende enthalten wie Mitglieder zu wählen sind. Gelingt dies nicht, stellt der Wahlausschuss fest, dass eine Wahl nicht stattfinden kann. Können Kirchengemeinden bis zu 1.500 Katholiken diese Voraussetzungen nicht erfüllen, können sie eine Wahl ohne Bindung durchführen, wenn mindestens drei Kandidierende sich zur Wahl stellen. Die Durchführung einer Wahl ohne Bindung an die vorgeschlagenen Kandidaten ist vor der öffentlichen Bekanntmachung dem Dekan anzuzeigen. PFARRER MAX WIEST

41 HEILIGS BLÄTTLE 01/2019


ERSTE-HILFE-KURS Laut den Sicherheitsrichtlinien unserer Diözese sollte in jeder Gruppierung jemand sein, der den Namen „Ersthelfer“ verdient. Bei den meisten liegt der Erste-Hilfe-Kurs schon viele Jahre oder Jahrzehnte zurück, z.B. aus der Zeit des Führerscheinerwerbs. Am Samstag, 7. September 2019 findet von 8-16 Uhr im Pfarrsaal ein Auffrischungskurs in Erster Hilfe statt, durchgeführt vom DRK, Kreisverband Biberach. Die Teilnehmerzahl ist auf 20 begrenzt. Von jeder Gruppe sollte höchstens 1 Person angemeldet werden (bis zum 1. August mit Name und Geburtsdatum). Zu denken ist an Kirchenchöre, Ministranten, Frauenkreise, Kolpinggruppen, Frühstücksgruppen, Gebetsgruppen und an Mesner, Sekretärin und hauptamtliche Mitarbeiter/-innen. Wer zuerst kommt, mahlt zuerst! Herzliche Grüße!

PFARRER MAX WIEST

42 HEILIGS BLÄTTLE 01/2019

VORGESTELLT: GEMEINDEREFERENTIN ANGELIKA FERBACH

Seit mehr als 10 Jahren wohnt und arbeitet unsere Gemeindereferentin Angelika Ferbach in Eberhardzell. Seit sie hier wirkt, begleitet sie die Kinder im Religionsunterricht und in der Erstkommunionvorbereitung, die Jugendlichen vor der Firmung. Sie ist Ansprechperson für die Ministranten in Eberhardzell. Ein fester Bestandteil ihrer Arbeit sind die Schülergottesdienste für die Grundschule jeden Donnerstag in der ersten Stunde, wenn keine Ferien sind; ebenso die ökumenischen

seelsorgeeinheit Gottesdienste der Gebhard-MüllerSchule zum Schuljahresbeginn, Schuljahresende und vor den Weihnachtsferien. Sie unterstützt Kinder-und Familiengottesdienst-Teams. Mit zwei ehrenamtlichen Mitarbeiterinnen bereitet sie das monatliche Frauentreffen „Beten und Frühstücken B&B“ vor. >>


<< Angelika Ferbach sitzt als beratendes Mitglied in allen 4 Kirchengemeinderäten und im Gemeinsamen Ausschuss der Seelsorgeeinheit Eberhardzell und leitet überall, wo sie gebraucht wird, WortGottes-Feiern und Abschiedsgebete vor den Beerdigungen. Sie hat einen Kreis von Trauerbegleiterinnen ins Leben gerufen. Die seelsorgerliche Einzelbegleitung von Menschen liegt ihr am Herzen. Bei der Ausbildung der Gemeindereferentinnen heute gehört es dazu, dass sie automatisch auch eine Beauftragung für Beerdigungen in ihrem Aufgabenspektrum haben. Im Juli diesen Jahres besucht Angelika Ferbach ebenfalls einen Kurs, an dessen Ende eben diese Beauftragung für Beerdigungsdienste stehen soll. Ab Herbst steht sie dann zur Aushilfe auch für Beerdigungen zur Verfügung, besonders wenn kein Requiem gewünscht wird, oder auch als Vertretung, wenn der Pfarrer verhindert oder im Urlaub ist. Herzlichen Dank auch dafür – und natürlich für alles, was sie für unsere Gemeinden leistet. PFARRER MAX WIEST

WERKTAGSGOTTESDIENSTE

Seelsorgeeinheit

In allen Gemeinden der Seelsorgeeinheit Eberhardzell finden auch an den Werktagen Gottesdienste statt. Dabei gibt es eine erstaunliche Vielfalt. Einmal pro Woche wird in der Regel eine Eucharistiefeier an einem Werktag angeboten, wobei in Oberessendorf während der kalten Jahreszeit das Dorfgemeinschaftshaus der Ort der Feier ist. Weil es einem Aufzug gibt und doch etliche gehbehindert sind, die zum Gottesdienst kommen, könnte das ganze Jahr über das Dorfgemeinschaftshaus besser geeignet sein als die – für diesen Zweck – viel zu große Kirche. Auch in den anderen Gemeinden gibt es vielleicht kleinere Gottesdiensträume für die Werktage, z.B. eines Tages die renovierte Kapelle in der Zehntscheuer in Eberhardzell. An manchen Orten wird regelmäßig der Rosenkranz gebetet, besonders in Füramoos, aber auch in den Kapellen in

Hummertsried, Hedelberg und Krummen. In Eberhardzell ist er eingeschlafen, auch weil manche der treuen Beterinnen gestorben sind. Problematisch sind die Abendtermine im Dunkeln, besonders in Eberhardzell. Wir haben in Eberhardzell einen ökumenischen Gebetskreis im Margarethenhaus und das erweiterte Frühstück „Beten und Frühstücken“, das Fr. Ferbach für Frauen organisiert. Im Josefspark feiert Pfr. Alfons Waibel jeden Dienstag die Eucharistie. In Oberessendorf gibt es während der Adventszeit ein Angebot des Diakons zur „Atempause“. Andachten gibt es ebenfalls besonders in Füramoos an den Sonntagen und hin und wieder auch im Mai. >>

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<< Auch Kreise - wie Ü60 – in Oberessendorf laden zu Andachten ein, wie auch die Dorfgemeinschaft zur Staigele-Prozession. Wenigstens gelegentlich sollten alle Kapellen Orte des gemeinschaftlichen Gebetes sein. Es sind überwiegend treue ältere Frauen, die zu Werktagsgottesdiensten kommen. Manchmal lautet die Anrede „liebe Schwestern“, weil keine Brüder gekommen sind. PFARRER MAX WIEST

TERMINE PASTORALVISITATION FREITAG, 15. 11. 2019 Der stellvertretende Dekan Martin Ziellenbach besucht unsere Seelsorgeeinheit. Es findet ein Gottesdienst und eine gemeinsame Sitzung aller 4 Kirchengemeinderäte mit ihm statt. EWIGE ANBETUNG In allen unseren Gemeinden findet - Tendenz abnehmend - einmal im Jahr am immer gleichen Tag noch die „ewige“ Anbetung statt, die einmal gedacht war als Aktion in der ganzen Diözese, bei der jede Gemeinde einmal dran kommt.

WIR VERÖFFENTLICHEN TERMINE & BERICHTE

VON K ATHOLISCHEN VERBÄNDEN , VEREINEN & G EMEINSCHAFTEN. SENDEN SIE IHREN TERMIN & BEITR AG A LS TEXTDOKUMENT MIT SEPAR ATEN HOCHAUFGELÖ STEN F OTODATEIEN PER E-M AIL AUSSCHLIESSLICH AN:

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