2021-02 Heiligs Blättle - Magazin der Seelsorgeeinheit Eberhardzell

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Ausgabe 02/2021 - 11. Jahrgang

BLÄTTLE Magazin der katholischen Gemeinden Eberhardzell, Füramoos, Mühlhausen und Oberessendorf in der Seelsorgeeinheit Eberhardzell


IMPRESSUM HEILIGS BLÄTTLE

Das Magazin der katholischen Gemeinden Eberhardzell, Füramoos, Mühlhausen und Oberessendorf in der Seelsorgeeinheit Eberhardzell.

HERAUSGEBER:

Katholisches Pfarramt Seelsorgeeinheit Eberhardzell St. Maria Mater Dolorosa Eberhardzell Zum hl. Erzengel Michael Füramoos St. Ottilia Mühlhausen St. Michael Oberessendorf Hauptstraße 2, 88436 Eberhardzell Telefon 07355/91266 E-Mail: Pfarramt.Eberhardzell@web.de

REDAKTION:

Gabriele Tessmer, Lisa Höscheler, Cornelia Gröber, Marion Erne, Birgit Barth Franz Bühler, Berthold Jucker, Monika Branz, Max Wiest.

AUTORINNEN UND AUTOREN:

siehe Namensnennung bei den Beiträgen

FOTO: ANDREAS HOLLACHER

LAYOUT: Andreas Hollacher

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TITELFOTO:

Blick auf Oberessendorf

FOTOS:

Privat, wenn nicht anders angegeben.

ERSCHEINUNGSWEISE:

zwei Ausgaben pro Jahr

AUFLAGE AUSGABE 02/2021: 1800 Stück

DER REDAKTIONSSCHLUSS FÜR DIE NÄCHSTE AUSGABE WIRD IM MITTEILUNGSBLATT BEKANNTGEGEBEN.


GEISTLICHES WORT Vor Jahren lief im Kino der Film „Zeit des Erwachens“. Der Film handelt von dem Arzt Malcom Sayer in New York und basiert auf wahren Begebenheiten. Der Arzt erforscht die Europäische Schlafkrankheit. Die seit Jahrzehnten darunter leidenden Patienten gelten als unheilbar. Sayer setzt ein Medikament ein und verspricht sich davon eine Rückkehr ins normale Leben für die seit Jahren im komatösen Zustand lebenden Patienten. Der erste Patient, an dem das Mittel ausprobiert wird, ist Leonard Lowe. Tatsächlich erlangt dieser das Bewusstsein wieder. Der Film zeigt, wie Lowe nach und nach seine Umgebung wahrnimmt und zu erfahren beginnt. Alles ist neu und aufregend. Die ganz normalen

Dinge des Alltags erlernt er neu. Kontakte und Beziehungen entstehen. Er ist aufmerksam und äußerst wachsam, als wollte er die 30 verschlafenen Jahre aufholen. Doch es kommt zu Rückfällen. Die Zeiten des Wachseins werden kürzer. Schließlich fällt Lowe wieder in das Koma zurück. Das ist eine traurige Geschichte von Menschen, die leben und doch nicht wirklich da sind. Sie nehmen nichts wahr von dem, was um sie geschieht, können ihr Leben nicht gestalten. Erleben nichts Schönes, nichts Schweres, keine Herausforderungen, keine Gefühle, keine Gedanken, haben keine Beziehungen. Nichts! Der Film hat damals viele Menschen berührt. Vielleicht, weil er unterschwellig darüber nachden-

ken lässt, wie wir leben und was wir aus unserem Leben machen. Vieles läuft routiniert, eingespielt und gleichförmig ab. Vertraute Abläufe können entlasten, aber bergen auch die Gefahr, dass unser Leben oberflächlich und eintönig wird. Wir sind fleißig, pflichtbewusst, tun, was wir tun müssen – fast wie im Schlaf. Doch wenn allein Pflicht und Routine unser Dasein ausmachen, bleibt vieles auf der Strecke und schläft manches ein. Wir fühlen uns irgendwann freudlos, leer und unerfüllt, vielleicht sind wir auch enttäuscht, weil das Leben nichts mehr bietet. Aber das tut es! Nur müssen wir „aufwachen“ aus dem Schlaf der eingespielten Sicherheit und Gleichmäßigkeit. >>

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FOTO: CHRISTIANE RAABE, PFARRBRIEFSERVICE.DE

<< Wer nur seine „Ruhe“ will, wird wenig erfahren und erleben. Herbert Grönemeyer singt in einem Lied: „Ruhe gibt es genug nach dem Tod“. Also Leben ist jetzt und heute. Wer vom Leben mehr erwartet und mehr möchte, der muss wach sein und wird sich immer neu auf die Suche machen: Was sind meine Möglichkeiten? Meine Fähigkeiten und Stärken? Wie steht es um meine Beziehungen? Wie kann ich meinem Dasein und meinem Alltag mehr Farbe geben? Für uns Christen geht es um noch viel mehr. Denn wir glauben, dass Gott auf unterschiedliche Weise mitten im Alltag anwesend ist. Das hat Konsequenzen für uns und unser Leben. Doch auch wir sind in der Gefahr, dass diese wundervolle Botschaft zur Routine wird. Wir haben uns daran gewöhnt – und damit ver-

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liert unser Glaube die Kraft, unsere christliche Hoffnung wird ruhig gestellt, unsere Seele weist Ermüdungserscheinungen auf. Madeleine Debrel hat einmal geschrieben: „Wir verkünden keine gute Nachricht, weil das Evangelium keine Neuigkeit mehr für uns ist. Wir sind daran gewöhnt…Der lebendige Gott ist kein umwerfendes Glück mehr…Wenn wir von Gott reden, bereden wir eine Idee, statt eine erhaltene, weiter geschenkte Liebe zu bezeugen…“ „Zeit des Erwachens“ – das ist der Advent, der uns wachrütteln möchte für die einzigartige Botschaft von der Menschwerdung Gottes. Wir sollten hell-wach sein, wenn der Heiland und Retter in unser Leben tritt. Wir dürfen so viel mehr erwarten vom Leben, weil Gott durch Jesus Christus mit uns ist. Und wir haben nicht nur an Weihnachten die Chance, uns von ihm ansprechen, berühren und verändern zu lassen. Seine Gegenwart

begleitet uns an jedem Tag unseres Lebens. Es ist ein Abenteuer der Liebe, das unserem Dasein Weite, Tiefe und Lebendigkeit geben kann, wenn wir uns darauf einlassen und nicht im „Ruhemodus“ verweilen.

Wir wünschen Ihnen und Ihrer Familie gesegnete, hoffnungsvolle und ermutigende Weihnachtsfesttage. Für das Neue Jahr 2022 gute Gesundheit und Gottes Segen.


AUS DEM GEMEINDELEBEN

EbErhardzEll

LE CRESCENTIS GEBEN „ABEND DER LEISEN TÖNE“ „Endlich dürfen wir wieder für Sie singen“ … Mit diesen Worten brachte Eva Mast bei der Begrüßung zum „Abend der leisen Töne“ am 1. August in der Pfarrkirche Eberhardzell die Freude der „Le Crescentis“ zum Ausdruck. Nach über eineinhalb Jahren Pause stimmte der Chor unter der Leitung von Birgit Barth mit einer Vielzahl aus sorgfältig ausgewählten Liedern in die Urlaubszeit ein. Musikalischer Begleiter am E-Piano war in bewährter Weise Johannes Tress. Nach einem einfühlsamen Orgelspiel begann der Chor mit seinem Liederreigen.

Stimmungsvoll wurden u. a. die Titel „Geh deinen Weg“ oder „Drei Engel mögen dich begleiten“ vorgetragen. Das nachdenkliche Lied „Zünd a Liacht für di an“ wurde all denen gewidmet, welche Trost suchen, hoffnungslos sind und Ängste haben. Die Chorleiterin Birgit Barth zündete dazu symbolisch eine Kerze an, damit aus dem Dunkel wieder Helligkeit entsteht. Dazu passte das gefühlvolle „You raise me up“, welches souverän von Corinna Stephan an der Geige begleitet wurde. >>

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<< Nach einem instrumentalen Stück von Johannes Tress folgten weitere Lieder. Das a capella gesungene „Vater unser“ erzeugte Gänsehautfeeling und die Mädels bewiesen einmal mehr Ton- und Intonationssicherheit. Mit dem stimmgewaltigen Danklied an die Schöpfung „Schau auf die Welt“ beendeten die „Le Crescentis“ ihren „Abend der leisen Töne“ und wurden mit einem langanhaltenden Applaus belohnt. Als Zugabe gaben die Mädels den Zuhörern den irischen Segenswunsch: „Und bis wir uns wiedersehen, halte Gott dich fest in seiner Hand“ mit auf den Weg. Ein lang ersehnter „Abend der leisen Töne“ mit einer ganz besonderen Atmosphäre und einer außergewöhnlichen Stimmung verzauberte sowohl die Sängerinnen als auch das Publikum. Birgit Barth

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HOCHZEIT MIT HINDERNISSEN Wie groß war die Freude, als wir unseren Familien und Freunden verkündeten – Ja, wir trauen uns! DIE PLANUNG GEHT LOS… Dass wir auch den kirchlichen Segen für unsere Ehe erhalten möchten, stand für uns fest und so begannen wir Ende 2019 mit der Planung unserer Hochzeit, die am 09. Mai 2020 stattfinden sollte. Die Vorfreude war groß, der Ablauf der Messe war geplant, das Kleid gekauft, das Essen ausgesucht, die Band gebucht, Einladungen gedruckt und verschickt,… und dann, im Dezember 2019 erreichten uns die ersten Nachrichten über dieses seltsame und doch etwas furchteinflößende Virus. Das war aber Gott sei Dank so weit weg, dass wir zwar die Nachrichten im TV verfolgten, aber nicht im Traum daran dachten, dass dieses Virus auch ins beschauliche Eberhardzell vordringen könnte. >>

Eberhardzell


<< Und plötzlich was es da, das Virus, die Einschränkungen, die neuen Regeln, das neue Leben mit dem Virus. DIE PLANUNG STOPPT… Im April stand fest: Traugottesdienste dürfen bis auf weiteres nicht stattfinden. Obwohl wir beide es schon im Gefühl hatten, diese Nachricht dann schwarz auf weiß zu haben, tat dann doch mehr weh, als gedacht. Noch am selben Abend erhielten all unsere Gäste eine Nachricht, in der wir mitteilten, dass wir unsere Hochzeit nicht abhalten dürfen, aber diese am 26. September 2020 nachholen werden, da dann ja mit Sicherheit der ganze Spuk vorüber sein würde. DIE PLANUNG GEHT WEITER… Der Sommer kam, das Leben war wieder einigermaßen normal und wir trauten uns langsam, die Vorfreude auf September wieder aufkommen zu lassen. Unser großer Tag sollte, wenn auch etwas verspätet, nun doch kommen. So dachten wir jedenfalls…

REGELN, VORSCHRIFTEN UND CO – DIE PLANUNG ÄNDERT SICH… Da das Virus doch noch so unbekannt war, bekamen wir Listen voll Regeln und Vorschriften, die wir einzuhalten hätten, sollten wir tatsächlich unsere Hochzeit feiern möchten. Diese Regeln waren so streng, dass es uns die Freude an unserem Fest verdarb. Schließlich wollten wir einen schönen Gottesdienst und eine tolle Feier und nicht den Tag damit verbringen, darauf zu achten, dass alle Regeln eingehalten werden. Wir beschlossen also, unsere kirchliche Hochzeit und die große Feier noch einmal zu verschieben. Mit unserer Familie und den engsten Freuden heirateten wir dennoch am 26. September 2020 standesamtlich und durften trotz allem einen unglaublich schönen Tag mit vielen Überraschungen erleben. Dass unsere Familien und Freunde, gerade in Zeiten von Corona, vieles für uns machen würden, um den Tag zu einem besonderen zu machen, damit haben wir gerechnet – was sie aber für uns auf die Beine gestellt haben, hat all unsere Vorstellungskraft gesprengt.

PLANEN ODER NICHT PLANEN – DAS WAR HIER DIE FRAGE… Im Januar 2021 kam dann erneut das Thema auf: Findet unsere Hochzeit im Mai nun statt oder nicht? Nachdem Pfarrer, Kirche, Koch, Band und Location abtelefoniert waren und der neue Termin, 08. Mai.2021, bei allen (vorsorglich mit Bleistift) im Kalender stand, konnte er auch schon wieder ausradiert werden. Wir befanden uns erneut im Lockdown. ALLE GUTEN DINGE SIND BEKANNTLICH VIER… Doch dann, niemand hatte es mehr für möglich gehalten…durch die immer größer werdende Anzahl an geimpften und genesenen Personen lockerte die Bundesregierung die Beschränkungen nach und nach. Am 02. Juli kam die Nachricht: Hochzeiten dürfen wieder mit bis zu 300 Personen stattfinden. Wir überlegten kurz, unsere – bereits vor langer Zeit gekürzte Gästeliste – wieder aufzustocken, entschieden uns aber sicherheitshalber dagegen. >>

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<< Wir waren skeptisch, was Politikern, Virologen oder dem Virus in den nächsten 3 Wochen noch einfallen könnte… Und dann war es so weit: Am 31. Juli 2021 durften wir uns bei traumhaftem Wetter im Festgarten der Halle Mühlhausen das Ja-Wort geben. Ein besonderer Dank gilt an dieser Stelle Herrn Pfarrer Wiest, der beim Gottesdienst sehr passende Worte gefunden hat und die Trauung im Freien, mit deutlich angenehmeren Coronaregeln, mit uns abgehalten hat. Die Trauung, unser ganzer Hochzeitstag und natürlich auch die 1,5 Jahre Planung werden uns noch lange in Erinnerung bleiben. STEFAN UND TERESA LANG

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Eberhardzell JAHRESHAUPTVERSAMMLUNG

DES KIRCHENCHORES EBERHARDZELL

VIELE EHRUNGEN FÜR LANGJÄHRIGE MITGLIEDER

Für alle Kirchenchöre in der Diözese war das Jahr 2020 ein schwieriges Jahr. Viele Regelungen und Maßnahmen beschäftigen uns nunmehr seit gut 1 ½ Jahren. Abstandsgebote, Hygienemaßnahmen, wie können wir Proben ermöglichen, in welcher Form können wir Feiertage musikalisch gestalten, wie halten wir Kontakt zu unseren Mitgliedern? Alles Fragen, die zu überdenken und zu klären waren. >>


<< Herausforderungen, für die wir Lösungen gesucht haben. Seit Juli 2020 haben wir die Probenarbeit wieder aufgenommen. Mit großem Abstand untereinander, Disziplin und sehr viel gutem Willen. Zum Abschluss vor der Sommerpause im Juni 2021 konnten wir unsere Jahreshauptversammlung für das zurückliegende Chorjahr 2020 abhalten. Mit etwas Verspätung, aber in gewohnter Weise. Eine beachtliche Anzahl an Sängerinnen und Sänger konnten für langjährige Mitgliedschaft im Kirchenchor geehrt werden.

Für 20 Jahre Singen im Chor wurden geehrt: Susanne Adelsperger, Irene Krat20 JAHRE MITGLIEDSCHAFT

tenmacher, Amanda Neumann, Harald Bärsauter

Für 25 Jahre: Doris Kneer, Hannelore Sonntag, Ulrike Stark, Karl Mast Für 35 Jahre: Karin Ott, Anneliese Weidner, Walter Schaich

Für 40 Jahre durfte Gerlinde Kessler die Urkunde vom Cäcilienverband der Diözese RottenburgStuttgart in Empfang nehmen und eine besondere Ehrung galt an diesem Abend unserer Sängerin Wally Herrmann, die auf 45 Jahre Singen im Kirchenchor zurückblicken kann. Allen unseren langjährigen und engagierten Sängern sagen wir ein

25 JAHRE MITGLIEDSCHAFT

herzliches „Vergelt‘s Gott“. Nur durch das Engagement jedes Einzelnen können wir auf viele erfolgreiche Jahre und schöne Auftritte zurückblicken. Wie still es in unseren Kirchen werden kann, wenn kein Gesang mehr erklingt, mussten wir alle schmerzlich in dieser Corona-Pandemie erfahren. „Wer singt, betet doppelt“ – dieser Satz von Augustinus haben viele vielleicht schon gehört und irgendwie ist ja auch was dran: Singen, das ist was für’s Herz, das macht gute Laune, das berührt die Seele und ein Gebet geht immer, nicht nur in schwierigen Zeiten. >>

35 JAHRE MITGLIEDSCHAFT

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Eberhardzell TAG DER OFFENEN TÜR DER KLJB-2 IM JUGENDHAUS 45 JAHRE MITGLIEDSCHAFT WALLY HERRMANN

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Haben Sie nicht Lust, zu singen?

Dann kommen Sie zu uns in den Kirchenchor. Wir freuen uns über neue Gesichter, denn Gesang ist uns wichtig. KONTAKT: Chorleiter Artur Schupp 07355917155, Vorstand Hannelore Sonntag 07355-7697 oder sprechen Sie eine/n unserer Sänger und Sängerinnen an. HANNELORE SONNTAG

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Nachdem die KLjB-2 die Räume der „ehemaligen Grundschule“ aufgrund des Umbaus zum Kindergarten verlassen musste, hat diese, wie bereits berichtet, eine neue Bleibe im Jugendhaus beim Skaterplatz gefunden. In über 800 Arbeitsstunden wurde das Gebäude von den Jugendlichen renoviert und wieder auf Vordermann gebracht. Nach Abschluss der Arbeiten veranstalteten die Mitglieder der KLjB-2 einen „Tag der offenen Tür“ um allen Interessierten den Einblick in das Jugendhaus zu ermöglichen. Über den ganzen Tag verteilt kamen viele Besucher und begutachteten die neuen Räume der Jugendlichen. Auch Bürgermeister Grabherr,

Pfarrer Wiest und Kirchengemeinderäte überzeugten sich von der gut gelungenen Arbeit der KLjB-2 und bekundeten dadurch ihre Wertschätzung für deren Einsatz. Für das leibliche Wohl der Gäste wurde von der KLjB-2 aufs Beste gesorgt. Wir wünschen dem Vorstand und den Mitgliedern der KLjB-2 viel Freude und Spaß in den neuen Räumen und hoffen auf eine fruchtbringende Verbands- und Jugendarbeit. BIRGIT BARTH


TAG DER OFFENEN TÜR DER KLJB-2 IM JUGENDHAUS

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Füramoos

MARIÄ HIMMELFAHRT IN FÜRAMOOS

Bei bestem Sommerwetter durften wir Mariä Himmelfahrt auf dem Hohbäumle feiern. Die Feier wurde vom Musikverein Füramoos musikalisch umrahmt. Nach dem Gottesdienst konnten die zahlreichen Besucher die Kräutersträuße, die von fleißigen Frauen vom Kath. Frauenbund gebunden waren, erwerben und den Abend auf dem Hohbäumle ausklingen lassen. ANJA HÄRLE

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MINISTRANTEN FÜRAMOOS

Füramoos

In Füramoos sind aktuell wieder 30 Ministrantinnen und Ministranten in Aktion. Wir hatten im Oktober sechs langjährige MinistrantInnen verabschiedet. Mit 8 bis 10 Jahren Zugehörigkeit verabschiedeten wir alle in einen neuen Lebensabschnitt, der einige in ein Studium führt und andere in die Arbeitswelt. Unsere ehemalige Oberministrantin Clarissa erhielt für Ihre 10 Jahre sogar eine Urkunde. Dafür durften wir an diesem Abend, an dem fast alle unserer MinistrantInnen anwesend waren, drei Erstkommunionkinder in unsere Gruppe aufnehmen. Alle drei waren sehr aufgeregt und freuten sich, endlich dabei zu sein. Ein wenig konnten alle schon vorab in das Ministrantensein reinschnuppern. Soweit möglich gibt es nun auch wieder regelmäßig Gruppenstunden und Aktionen. Die meisten im Freien. Hoffentlich können wir nun weiterhin wieder gemeinsam lachen, basteln, spielen und natürlich ministrieren. ANDREA SCHULER

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VOR 40 JAHREN BEKAM FÜRAMOOS NEUE GLOCKEN Ende September hat es sich zum 40. Mal gejährt, dass in der Füramooser Kirche „Zum Hl. Erzengel Michael“ neue Glocken geweiht und in den Kirchturm gehängt wurden. Sie ersetzten zwei Stahlglocken, die seit 1922 verwendet wurden. Neben den drei neuen Glocken blieb auch die älteste Glocke, eine Bronzeglocke von 1716, in Gebrauch. Auf zwei geschmückten Wagen wurden die Glocken vom Ortsende in der Ellwanger Straße in einer Prozession zur Kirche gebracht, begleitet von der Musikkapelle und zahlreichen Gästen. Pfarrer Siegfried Knaus begrüßte den damaligen Dekan Walter Weber, der die Glockenweihe vornahm. In der Predigt würdigte er das Läuten der Glocken als Gotteslob, was auch nicht mehr so selbstverständlich sei, da häufig - besonders in den Städten - das Geläute als störend empfunden werde. Die ganzen

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Kosten für die drei neuen Glocken von 50.000,- DM seien allein von Spenden der Bevölkerung aufgebracht worden, darunter die kleine Glocke allein von Franz Lämmle. Auf dem Vorplatz der Schule – heute schön gerichtet – fand die Gemeindefeier statt. Die Begrüßung übernahm Georg Hörnle, damals der Zweite Vorsitzende des Kirchengemeinderates, Inge Fleischer sprach einen Prolog, die Ministranten Bernd Hopp und Dieter Maucher trugen Gedichte vor, Bürgermeister Wolfgang Mast richtete ein Grußwort an die Gemeinde und wünschte allen, dass das neue Geläute lange Zeit in Frieden läuten möge. Franziska Schöllhorn verlas ein eigenes Gedicht über den Glockenguss. PFARRER MAX WIEST

Füramoos

ZU DEN BILDERN: WEIHE DER NEUEN GLOCKEN 1981 MIT DIAKON ROLAND KEINERT, DEKAN WALTER WEBER, PFR. SIEGFRIED KNAUS. DEN TRAKTOR MIT DEN GLOCKEN FÄHRT KARL WAIBEL, HEUTE DER GEWÄHLTE VORSITZENDE DES KIRCHENGEMEINDERATES.


STERNSINGER AUS FÜRAMOOS SAMMELN WEITER FÜR WERK VON PATER FRANZ HÖRNLE

Füramoos

Pater Franz Hörnle aus Füramoos, 1914 geboren, war Missionar in Jaragua/Brasilien. Er setzte sich bei seiner Missionsarbeit sehr für Straßenkinder und Waisenkinder ein. Er gründete einen Kindergarten und ein Heim, um ihnen Unterkunft und Zukunft zu geben. Seine große Liebe zu den Kindern spürte man bei jeder Unterhaltung mit ihm. Kein Wunder also, dass er noch heute in Jaragua bei Sao Paolo, wo er 2004 kurz nach Vollendung seines 90. Lebensjahres verstorben ist, hoch verehrt wird. Sein Werk Catarina Kentenich wird auch heute noch weitergeführt und ist auf Spenden dringend angewiesen, da von Seiten des Staates nichts zu erwarten ist. Brunhilde und Manfred Koch, unser früherer Pfarrer Bernard Guhs und ich waren im August 2012 in Jaragua und tief beeindruckt von dem Werk unseres beliebten Füramooser Missionars „Padre Franceso“. BERNHARD KRAMER

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VERGANGENHEIT, GEGENWART, ZUKUNFT EIN AUSFLUG IN DAS FREILICHTMUSEUM VOGTSBAUERNHOF, AUF DEN ODILIENBERG IM ELSASS UND NACH FREIBURG Los ging die Reise am Montag, 6. September um 08:00 Uhr mit einem Reisebus der Firma Omnibus Müller aus Bad Waldsee. 42 Reisende zwischen 18 und 84 Jahren hatten sich zusammengefunden, um in den Schwarzwald und in das Elsass zu fahren. Mit im Gepäck war ein dreitägiges Traumwetter. Über Tuttlingen ging es in die Vergangenheit zur ersten Station: Im Freilichtmuseum Vogtsbauernhof in Gutach werden Schwarzwälder Bauernhöfe des 16. bis 18. Jahrhunderts mit Nebengebäuden wie Speicher, Back- und Brennhäusle, Hausmahlmühle und Sägemühle gezeigt. Die Küchen der Gebäude riechen immer noch nach dem Rauch des dort zuletzt entzündeten Feuers. Im Stall stehen noch teilweise alte Haustierrassen und auf den Weiden tummeln sich Schafe, Ziegen und Hühner.

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Uns wurde ein faszinierender Einblick in das bäuerliche Wohnen und Leben des Schwarzwaldes eröffnet. Natürlich darf die in der Anlage befindliche Gastronomie nicht unterschlagen werden. Hier wurden nach einer langen Besichtigungstour der entstandene Hunger und auch Durst gestillt. Anschließend ging die Reise weiter nach Emmendingen in das Hotel Windenreuter Hof. Ein idyllisches und ruhig gelegenes Hotel im Schwarzwald. Dort konnten wird uns nach einem tollen Abendessen und einem anschließenden Dämmerschoppen von den Strapazen erholen. Nach einem reichhaltigen Frühstücksbuffet ging die Reise weiter, in die Gegenwart. >>

Mühlhausen


<< Wir überquerten den Rhein und fuhren durch die Elsässische Ebene auf den Odilienberg, der mehrere Jahrhunderte Sitz eines wichtigen Klosters war. Die heilige Odilia ist die Schutzpatronin des Elsass. Sie hat um das Jahr 700 das Kloster gegründet. In der Odilienkapelle ist ihr Grab. Warum ist dies der Ausflug in die Gegenwart? Ganz einfach: Unsere Kirche ist auch der Hl. Ottilia geweiht. Vor 300 Jahren, am 19. November 1721, wurde durch den Kapitularbeschluss des Klosters Rot a. d. Rot Mühlhausen zur Pfarrei erhoben. Dies war für Mühlhausen ein Wendepunkt und daher wohl das wichtigste Ereignis der Dorfgeschichte. Mühlhausen gehörte über mehrere Jahrhunderte kirchlich zur Muttergemeinde Haisterkirch und somit zum Prämonstratenserkloster Rot a. d. Rot. Aufgrund dieses Kapitularbeschlusses, der der Gemeinde Mühlhausen erlaubte, eigene kirchliche Gebühren zu erheben und einen Friedhof

anzulegen, feiern wir dieses Jahr unser Jubiläum. Das war für uns ein Grund, einen Ausflug zum Kloster der Hl. Ottilia durchzuführen. Auf dem Klostergelände hatten wir einen herrlichen Ausblick über das Elsass und in das Rheintal. In einer kleinen Kapelle durften wir einen Dankgottesdienst abhalten. Anschließend konnte jeder die Klosteranlage auf eigener Faust erkunden. Als wir am Abend wieder im Hotel ankamen, wartete bereits das Abendessen auf uns. Im Anschluss fand eine Weinprobe mit fünf verschiedenen Kaiserstuhl- Weinen statt. Da bei den Mitreisenden auch ein Ministrant dabei war, wurde lebhaft über einen neuen Messwein diskutiert. Eine Beerenauslese, die den Ministranten munden würde, wurde von Herrn Pfarrer Wiest dankend abgelehnt. Dieser befürchtete einen zu großen Weinschwund, weshalb er seine alte Weinsorte bevorzugen würde. >>

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<< Am nächsten Tag, dem Tag der Zukunft, ging es nach Freiburg. Dort stieg ein Reiseleiter zu für eine anschließende alternative Stadtrundfahrt, bei der man an Plätze geführt wurde, die nicht zum alltäglichen Tourismusrundgang gehören. Eine Betonkirche für zwei Konfessionen in Freiburg-Rieselfeld wurde als erstes angefahren. Die ökumenische Maria-Magdalena-Kirche gehört wohl zu den modernsten Kirchen in Freiburg. Für den seit 1995 neu entstandenen Stadtteil Rieselfeld mit etwa 10.000 Einwohnern waren ursprünglich je eine evangelische und eine katholische Kirche vorgesehen. Da die beiden neuen Kirchengemeinden aber gerne gemeinsam als „Kirche im Rieselfeld“ auftreten wollten, entstand die Idee der zwei Kirchen unter einem gemeinsamen Dach. Dort gibt es beispielsweise die Maria-Magdalena-Nische, ein geschützter kleiner Raum, um Gott nahe zu sein und zu beten. Diese Nische hat etwas von einem „Felsengrab“ und nimmt die Dar-

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stellung des Heiligen Grabs in alten Kirchen auf. Diese Nische soll auch als Beichtstuhlersatz, zur „Selbstbeichte“ dienen. Weiter ging die Fahrt in das ehemalige französische Kasernengelände. Dort wohnt man am grünen Stadtrand Freiburgs, gleichzeitig aber doch zentrumsnah. Vauban ist ein Stadtteil der kurzen Wege. Viele Einrichtungen wie z.B. Lebensmittelläden, Drogeriemarkt, Bauernmarkt, Ärzte, Apotheke oder Fahrradladen sind fußläufig zu erreichen. Gemäß dem Verkehrskonzept dürfen in großen Bereichen die Stellplätze nicht auf dem eigenen Grundstück sein, sondern liegen in zwei am Rande des Stadtteils gelegenen Parkgaragen. Über 400 Haushalte im Vauban haben sich inzwischen verpflichtet, kein eigenes Auto mehr zu besitzen. Das Quartier Vauban ist der neueste, teilweise autofreie Stadtteil im Süden der Stadt Freiburg im Breisgau. Alle Gebäude wurden mindestens entsprechend dem Freiburger Niedrigenergie-Standard errichtet, wobei die etwa 100 Einheiten der Solarsiedlung über das Jahr >>


<< gerechnet mehr Energie erzeugen, als sie selbst verbrauchen - für uns „Landeier“ fast nicht nachvollziehbar. Hier wird alternativ und ökologisch gelebt, eine Lebenseinstellung, die sich von unserer erheblich unterscheidet. Was interessant war: Sie funktioniert. Nach dieser doch etwas anderen Stadtführung ging es zum Mittagessen bzw. für den einen oder anderen zum Stadtbummel in die Freiburger Altstadt. Freiburg im Breisgau ist eine mittelalterliche Stadt. Mit einer Stadtführerin ging es noch zu Fuß an geschichtsträchtige Orte, Fassaden und Plätze, durch geheimnisvolle lauschige Gassen, entlang der berühmten Freiburger Bächle bis hin zum eindrucksvollen Münster. Anschließend machten wir uns über das Höllental, Tuttlingen und Ostrach auf die Heimfahrt nach Mühlhausen. Eine tolle Ausfahrt, in der wir viel über Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft gelernt haben, ging froh gelaunt zu Ende. JÜRGEN REDER

MEIN FREUND, DER BAUM, IST TOT…

Mühlhausen

In der Nacht vom 21.06.2021 gegen 23:20 Uhr erlitt unsere alte Linde einen heftigen Sturmschaden, einen Windbruch. Sie verlor einen großen Ast. Am 29.06.2021 traf sie der nächste Sturm. Der komplette Kronenteil musste entfernt werden. Jetzt steht nur noch ein Baumtorso da, wie ein Zahnstocher in den Himmel gerichtet. Eine Überprüfung durch einen Fachagrarwirt für Baumpflege und Baumsanierung ergab, dass es für die Linde nicht mehr möglich sei, eine natürliche Krone aufzubauen. Das Sinnvollste sei das Fällen des Baumes und eine Neupflanzung. Pflanzen sind seit Gedenken allgegenwärtige Wesen. >>

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<< Steht eine solch alte Pflanze, wie unsere alte Dorflinde, über Generationen hinweg inmitten des Dorfes, wird dieser Baum zu einem „Mitbewohner“ der dörflichen Gemeinschaft. Zu aller Zeit waren Bäume Symbole des Lebens und der Erneuerung. Im Wachsen, Blühen, Fruchtbringen und winterlichen Absterben finden die Menschen ihr eigenes Leben in einem solchen Baum widergespiegelt. Auch im Lied, „Mein Freund der Baum“, welches Alexandra geschrieben und gesungen hat, wird auf die Beziehung von Mensch zu Baum eingegangen. Der Baum wird als „alter Freund aus Kindertagen“ bezeichnet. Er wird als Sehnsuchtsmotiv dargestellt. Der Baum, ein Freund, welcher einen tröstet und zuhört, welcher einen schützt und Schatten spendet. Mitten in unserem Dorf, vor unserer Kirche, stand ein solcher Freund, unsere alte Linde.

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Schon von weitem sah man sie. Durch ihre Wipfel rauschte die Weltgeschichte. Die Dorflinde stand im Mittelpunkt der dörflichen Gemeinschaft. Unter ihr fanden sich die Dorfbewohner zu allen Zeiten in Freud und Leid zusammen. Schon immer lud ihr kühlender Schatten die Dorfbewohner zum Plaudern ein. Hier war der Platz, wo man Sorge und Leid teilte oder Erkenntnisse, Fertigkeiten und Lebensweisheiten austauschte. DER DICHTER HERMANN HESSE SCHRIEB: „Bäume haben lange Gedanken, langatmige und ruhige, wie sie ein längeres Leben haben als wir.“ „Wenn ein Baum umgesägt worden ist und seine nackte Todeswunde der Sonne zeigt, dann kann man auf der lichten Scheibe seines Stumpfes und Grabmals seine ganze Geschichte lesen: in den Jahresringen und Verwachsungen steht aller Kampf, alles Leid, alle Krankheit, alles Glück und Gedeihen treu geschrieben, schmale Jahre und üppige Jahre, überstandene Angriffe, überdauerte Stürme“.

Unsere Dorflinde hat schon viel gesehen, sie hat schon viel gehört und viel erlebt. Sie könnte sehr viel über das Dorf und deren Bewohner erzählen. Durch den Verlust unserer alten Dorflinde stirbt ein Teil von Mühlhausen, ein Teil der Dorfgeschichte. So endet für mich mein Traum vom Leben mit einem Baum, ein Leben lang empfing er Sonne, entwickelte sich mit Wonne, man konnte ihn von weitem sehen und blieb gerne unter ihm stehen, er hörte das ein oder andere Klagen und gab Antwort auf viele Fragen, jedem hörte er geduldig zu und spendete dabei Frieden und Ruh‘, ein Freund, das kann man sagen, das war er in all‘ den Tagen, die Linde war so stolz, so groß und hoch erhoben, in Mühlhausen stand der Baum ganz weit oben, der Baum fehlt mir jetzt schon sehr, ein neuer kommt hoffentlich bald her. JÜRGEN REDER


FRONLEICHNAM UNTER CORONA-BEDINGUNGEN

EIN BRAUCH FÄLLT KLEINER AUS

mühlhausEn

Die Fronleichnams-Prozession ist in diesem Jahr – wie schon im Vorjahr – der Corona-Pandemie zum Opfer gefallen. Doch Fronleichnam bleibt als „Hochfest des Leibes und Blutes Christi“ ein wichtiger Feiertag, auch wenn die farbenfrohe Gestaltung derzeit nicht möglich ist. Normalerweise wird die Monstranz mit der Hostie in einer feierlichen Prozession durch die Straßen von Mühlhausen getragen. Blumenteppiche schmücken hierbei die Altäre entlang der Prozession. In Zeiten von Abstands- und Hygieneregeln gilt es, erfinderisch zu sein. Daher kam der Kirchengemeinderat Mühlhausen auf die Idee, dass jeder, der möchte, seinen eigenen kleinen Blumenteppich legen darf. Das Besondere: die Teppiche sollten auf 50 x 50 cm große Tafeln gelegt werden und an Fronleichnam dann in der Kirche aufgebaut werden. >>

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JÜRGEN REDER

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KIRCHWEIHE IN MÜHLHAUSEN – EIN JUBILÄUM MIT AKTUELLEN BEZÜGEN Mühlhausen

<< Jeder konnte sich einbringen, jeder konnte seiner Idee freien Lauf lassen. Was wurde daraus: 16 Blumenteppiche gab es in der Kirchengemeinde St. Ottilia in Mühlhausen an Fronleichnam im Coronajahr 2021, so viele, so unterschiedliche wie noch nie. Eine Vielzahl von unterschiedlichen Motiven entstand, eine Vielzahl von unterschiedlichen Techniken wurde hierbei angewandt. Vielleicht hat die Corona-Kreativität in Mühlhausen ja eine neue Tradition geschaffen, die in irgendeiner Art und Weise bestehen bleibt.

Am 19. November 1721 wurde Mühlhausen durch den Kapitularbeschluss von Rot zur Pfarrei erhoben. Dieses Datum jährt sich 2021 zum 300. Mal – Anlass genug, dieses zu feiern. Der Festreigen wurde am 17. Oktober dieses Jahrs mit einem feierlichen Gottesdienst eröffnet. Pfarrer Wiest führte in seiner Ansprache aus, dass es bei der Kirchweih um das Gebäude gehe, nicht um Heilige wie bei einem Patrozinium. Mit der Erhebung zur Pfarrei erlangte die Kirchengemeinde die Eigenständigkeit mit Pfarrkirche und eigenem Friedhof. >>


<< Pfarrer Wiest betonte jedoch, dass vor allem die Menschen wichtig sind, die in der Kirche ein- und ausgehen. Die meisten Gläubigen wünschten sich nach seinen Worten eine kirchliche Taufe, Hochzeit oder Beerdigung, unabhängig davon, ob Sie regelmäßig oder nur selten einen Gottesdienst besuchen. Wichtig sei, dass sie überhaupt den Weg in die Kirche finden. Als Paradebeispiel hierfür diene die (Motorradfahrer-) Hochzeit vom Vortag, bei der für das Brautpaar die kirchliche Trauung ein wichtiges Anliegen war. Passend dazu befanden sich am Sonntagmorgen gegenüber der Kirche noch einige Motorräder, die auf ihre Abholung warteten. Der Festtag fand nachmittags seine Fortsetzung, in dem Pater Maurus Blommer von der Benediktinerabtei St. Ottilien in seinem Festvortrag auf das Leben der Hl. Ottilia einging. In seiner Einleitung stellte er zunächst kurz sein Kloster vor. >>

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<< Bei der Abtei handle es sich um Missionsbenediktiner, die ihre Aufgabe darin sehen, den Menschen die Augen für den Glauben zu öffnen. Ihr Wahlspruch sei deshalb „lumen caecis - Licht den Blinden“, in Anlehnung an die Hl. Ottilia, die ihrer Lebensgeschichte nach durch die Taufe sehend wurde. Der Schwerpunkt der Missionsarbeit des Klosters St. Ottilien liegt in Ostafrika. Anschließend stellte Pater Maurus das Leben der Hl. Ottilia vor. Dies erfolgte jedoch nicht als herkömmliche Heiligengeschichte. Vielmehr schilderte er verschiedene Lebensstationen mit aktuellen Bezügen. Ottilia kam um 660 im Elsass blind zur Welt, unter denkbar schlechten Umständen. Auf männliche Nachkommen waren die Eltern stolz. Mädchen wurden als soziale Bürde betrachtet, zumal mit einer körperlichen Behinderung wie Blindheit. Dementsprechend wollte sie ihr strenger Vater, der Herzog Eticho, aussetzen bzw. umbringen lassen, was zu dieser

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Zeit leider immer wieder vorkam. Eticho trug fast sein ganzes Leben lang einen inneren Zwiespalt in sich: Äußerlich zwar fromm, indem er für seine Vergehen Buße tat, in seinem Handeln jedoch sehr grausam. Die blinde Ottilia wird dabei oft als Spiegel für den Vater betrachtet: Trotz äußerlicher Frömmigkeit war dieser blind für die Botschaft Gottes. Ganz anders ihre Mutter, welche Ottilia einer Amme anvertraut und damit das Leben von Ottilia gerettet hat. Die Amme wiederum dient als Bild mütterlicher Menschen, die geben, was andere Menschen nicht zu geben vermögen. Pater Maurus stellte die Mutter und die Amme als Beispiele dar, wie durch Glauben vieles zum Guten gewendet werden kann. Das Bild von Ottilia als ausgesetztem Kind tritt laut Pater Maurus in vielen unterschiedlichen Kulturen auf. Beispiele hierfür seien Ödipus in der griechischen Sagenwelt, Moses im Alten Testament oder auch Jesus. In Bezug auf die genannten Beispiele zeigte Pater Maurus auf, dass gerade diejenigen, die nicht „behaust“, also ausgesetzt sind,

etwas Neues hervorbringen. Das zentrale Ereignis sei die Taufe. Ihr Wesen ist „neu sehen.“ Die Kinder sollen dadurch sehend werden, aber gleichzeitig auch die Eltern. Letzteren schrieb Pater Maurus ins Stammbuch, dass sie die Erwartungen und Wünsche der Kinder sehen sollten und nicht die Kinder mit ihren eigenen Erwartungen überfordern. Nachdem Ottilia viele Jahre fern der Heimat verbracht hatte, kehrte sie zurück und besuchte den mittlerweile schwer kranken Vater. Sie versöhnte sich mit ihm und erhielt auf dem Mont St. Odile einen Platz zum Bau eines Klosters. Ottilia lebte als Äbtissin des Frauenklosters auf dem Ottilienberg eine Spiritualität und Wärme vor, die sich und den Mitmenschen auch was gönnt. Die Schwestern sollten deshalb nicht die ganzen Tage innerhalb der Klostermauern verbringen, sondern sich auch sozialen Aufgaben widmen. Dementsprechend ließ Ottilia die neue Kirche des Klosters St. Martin weihen, >>


<< gemäß dem Leitspruch, dass man teilen soll, was man besitzt. Als Ottilia am Ende eines erfüllten Lebens von den Schwestern des Klosters tot aufgefunden wird, wird sie der Überlieferung nach durch deren inständiges Gebet noch einmal ins Leben zurückgerufen. Ottilia ergriff dabei selbst den Kelch, nahm die Kommunion und verstarb. Die Erzählung kann nach Pater Maurus so gedeutet werden, dass Ottilia die Tätigkeit eines Priesters ausgeführt hat. Dies wird von modernen Bewegungen gerne herangezogen als Beispiel für mögliches Wirken von Frauen in der Kirche. Kurz vor ihrem Tod berichtet Ottilia den Schwestern des Klosters, dass ihr die Hl. Lucia erschienen sei. Die

Hl. Lucia gilt der Überlieferung nach als Trägerin des Lichtes des Heiligen Geistes. Ottilia und Lucia bringen Licht in die Adventszeit, ihr gemeinsamer Namenstag und damit auch das Kirchenpatrozinium in Mühlhausen wird am 13. Dezember gefeiert.

MÜHLHAUSER MINIHÜTTE 2021

Zwischen die einzelnen Abschnitte des Vortrages von Pater Maurus gesellten sich harmonische Weisen des Kirchenchores, was dem Nachmittag einen schönen Rahmen verlieh. Anschließend an den Vortrag konnte man sich im Rahmen eines Empfangs über die Worte von Pater Maurus und sonstige Dinge austauschen. Die Ministranten sorgten dafür, dass das leibliche Wohl nicht zu kurz kam.

Am zweiten August trafen wir uns also am Gemeindehaus, den Sprinter von Minihütten Legende und Betreuer Al(m)fred Branz vollgepackt und den Rest der Meute in den anderen Autos verstaut, fuhren wir in Mühlhausen in Richtung Schwarzwald ab. Angekommen auf der Hütte richteten wir uns nach kurzer Einweisung der Hausmeisterin ein und genossen anschließend den Abend am Lagerfeuer. Leider erwischten wir dieses Jahr nicht das beste Wetter, weshalb wir am zweiten Tag wider Erwarten nicht ins Freibad gehen konnten und stattdessen eine kurze Wanderung in das Dorf >>

FRANZ BÜHLER

Endlich war es wieder so weit: Nach einem Jahr Zwangspause und Entfall sämtlicher Ausflüge und Freizeitaktionen ging es wieder auf die Minihütte - diesmal aber anstatt nach Vorarlberg in den Schwarzwald.

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<< Wieden im Tal machten. Dort durften wir noch Bekanntschaft mit dem dortigen Feuerwehrkommandanten machen. Am dritten Tag meisterten wir den Belchensteig, die Aussicht auf dem Belchen konnten wir allerdings nicht genießen, da alles vernebelt war, dennoch war es eine äußerst schöne Wanderung. Auch am vorletzten Tag war das Wetter nicht auf unserer Seite, weswegen wir anstatt einem Freibadbesuch eine Wanderung in das Nachbarsdorf Utzenfeld machten. Von dort fuhren wir dann wieder mit dem Bus zur Hütte. Schlussendlich ging‘s dann nach (wie immer) viel zu kurzen vier Tagen wieder Richtung Heimat. Doch auch trotz des schlechten Wetters war es mal wieder eine gelungene Minihütte, mit Spielen wie Risiko oder Poker verging die Zeit auf der Hütte fliegend. Herzlichen Dank an unsere Betreuer Mario und Alfred. BENEDIKT BÜHLER

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Mühlhausen


ALLERHEILIGEN IN OBERESSENDORF

Oberessendorf

Allerheiligen – schon seit dem 8. Jahrhundert feiern die Katholiken dieses Sammelfest am 01. November, an dem allen bekannten und auch unbekannten Heiligen gedacht wird. Der am 02. November folgende Feiertag Allerseelen ist ein Gedenktag für verstorbenen Angehörigen. Da dies aber kein gesetzlicher Feiertag ist, finden bereits an Allerheiligen die Gedenkgottesdienste und Gräbersegnungen statt. So sind beide Tage zu einem Doppelfeiertag verschmolzen, an dem für die Seelen der Verstorbenen gebetet wird. Vielerorts werden für diese Tage die Gräber geschmückt und Lichter als Symbol für das ewige Licht entzündet. Auch bei uns im Ort ist es traditionell üblich an den Tagen vor Allerheiligen die Gräber von Angehörigen aufwändig zu säubern, herzurichten und zu schmücken. Dies verschafft die Gelegenheit, noch einmal besonders an den Verstorbenen zu denken und ihm nah zu sein. Außerdem kann der gemeinsame Grabbesuch Menschen miteinander verbinden, die sonst im alltäglichen Leben wenig Kontakt haben. >>

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<< Das Schmücken der Gräber ist Ausdruck der Verbundenheit zu den Toten, umso mehr, wenn die Grabgestaltung auf den Verstorbenen abgestimmt ist. Die Fotos zeigen beispielhaft, mit wie viel Mühe und Hingabe hier im Ort dieser Tradition nachgekommen wird. Dieses Jahr fand in Oberessendorf der Gedenkgottesdient aus Platzgründen aufgrund der CoronaAuflagen ausschließlich auf dem Friedhof statt. Der Kirchenchor und der Musikverein umrahmten jeweils in einer kleinen Besetzung den Gottesdienst mit stimmungsvollen Liedern. Nachdem Pfarrer Max Wiest am Ende des Gottesdienstes die Gräber segnete, verblieben noch viele Familien auf dem Friedhof, um sich zu unterhalten und Erinnerungen auszutauschen. Übrigens: Halloween leitet sich ab von „All Hallows’ Eve“ und bedeutet „Der Abend vor Allerheiligen“ und stammt ursprünglich aus dem katholischen Irland, bevor es in den USA stark kommerzialisiert wurde. VANESSA JABLONSKI

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KINDERGARTENKINDER FEIERN ERNTEDANK In diesem Jahr hat das Team des Kindergartens Schwalbennest in Oberessendorf gemeinsam mit Angelika Ferbach einen Erntedankgottesdienst vorbereitet und durchgeführt. Vor dem Gottesdienst haben einige Kinder gemeinsam mit den pädagogischen Fachkräften einen außergewöhnlichen Erntedankteppich gestaltet (siehe Foto). Das Obst, Gemüse und Getreide dafür wurde zu einem großen Teil von den Familien der Kindergartenkinder zur Verfügung gestellt. Die Kirche war mit all den Familien gemäß Corona-Auflagen gut ausgefüllt. Die größeren Kinder haben gemeinsam mit Frau Ferbach und den pädagogischen Fachkräften die Lesung und die Fürbitten in kindgerechter Form vorgetragen. Am Ende des Gottesdienstes hat jeder Besucher ein kleines Dankeschön in Form einer kleinen Tüte mit Blumensamen bekommen. So können die Kinder im nächsten

obErEssEndorF Jahr schauen, wie aus dem Samen eine Pflanze heranwächst, die Insekten ernährt und die Menschen mit ihren bunten Blüten erfreut. Nachdem der Erntedankteppich ein paar Tage lang bestaunt werden konnte, haben ihn die Kinder wieder wieder abgebaut und gemeinsam mit den Fachkräften das Gemüse im Rahmen eines hauswirtschaftlichen Angebots zu einer Gemüsesuppe verarbeitet. Dass diese natürlich besonders gut geschmeckt hat, braucht man nicht zu erwähnen. Durch das aktive Vorbereiten und Mitwirken an diesem Fest lernen die Kinder, dass der Mensch verantwortlich für Gottes Schöpfung ist und sorgsam mit ihr umgehen muss – das ist ein zentraler Gedanke des Erntedankfestes. THERESA BRAUCHLE UND VANESSA JABLONSKI

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Gottesdienste Weihnachten 2021 – Änderungen vorbehalten Datum 24.Dezember 25.Dezember 26.Dezember 31.Dezember

EZ Heiliger Abend

Fr 15:30/17:00

Weihnachten Heilige Familie Jahresschluss

Fr 21:30 -So 10:15 Fr 16:00

FM Fr 16:30 Fr 20:00 -So 08:45 Fr 17:00

MH Fr 16:30 -Sa 08:45 So 18:00 Fr 16:00W

OD Fr 16:30 -Sa 10:15 So 09:30W Fr 16:00W

MH Sa 18:00

OD Sa 10:15 Do 08:45 So 19:00 Sa 19:00 So 10:15 So 19:00

Krippenfeiern der Kinder Christmette Kindersegnung Vorabendmessen /Jahresschlussfeiern

Gottesdienste 1.Halbjahr 2022 – Änderungen vorbehalten Datum 01.Jan. 02.Jan. 06.Jan. 08./09.Jan. 15./16.Jan. 22./23.Jan. 29./30.Jan. 02.Feb. 05./06.Feb. 12./13.Feb. 19./20.Feb. 26./27.Feb. 02.März. 04.März 05./06.März 12./13.März. 19./20.März 26./27.März

EZ

FM

Gottesmutter/Neujahr 2.So.nach Weihnachten Erscheinung des Herrn Taufe des Herrn 2.So im JK 3.So im JK 4.So im JK

So 08:45 Do 09:30W So 10:15 So 08:45 So 09:30W So 10:15

So 10:15 Do 09:30W So 08:45 So 10:15 Sa 19:00 So 08:45

5.So im JK 6.So im JK 7.So im JK 8.So im JK Aschermittwoch

So 09:30W So 08:45 Sa 18:30 So 10:15 Mi 19:00

So 19:00 So 10:15 So 09:30W So 08:45 Mi 19:00W

Do 10:15 Sa 19:00 So 09:30W So 08:45 Sa 19:00 Mi 19:00 So 10:15 Sa 19:00 So 08:45 -Mi 19:00W

1.Fastensonntag 2.Fastensonntag 3.Fastensonntag 4.Fastensonntag

So 09:30W Sa 19:00 So 08:45 Sa 19:00

Sa 19:00 So 10:15 So 09:30W So 08:45

So 10:15 So 08:45 Sa 19:00 So 10:15

So 08:45 So 09:30W So 10:15 Sa 19:00 Mi 18:00 Fr 19:00 So 08:45 So 09:30W So 10:15 So 19:00

Aussendung/Mitgestaltung der Sternsinger

EZ:Aufnahme/Verabschiedung Minis Patrozinium Hl. Agatha Hummertsried/Blasiussegen Blasiussegen OD:Fagodi EZ:Narrenmesse Austeilung der Asche OD: Weltgebetstag der Frauen

EZ:Krankensalbung, GV Kirchenchor

ABKÜRZUNGEN & ZEICHENERKLÄRUNG: GODI: GOTTESDIENST /// W: WORT-GOTTES-FEIER /// JK: JAHRESKREIS /// EZ: EBERHARDZELL /// FM: FÜRAMOOS /// MH: MÜHLHAUSEN /// OD: OBERESSENDORF /// SE: SEELSORGEEINHEIT // FAGODI: FAMILIENGOTTESDIENST

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Datum 02./03.April 09./10.April 10.April 13.April 14.April 15.April 16.April 17.April 18.April 23./24.April 30.April/01.Mai 03.Mai 07./08.Mai 14./15.Mai 21./22.Mai 26.Mai 28./29.Mai 04./05.Juni 06.Juni 11./12.Juni 16.Juni 18./19.Juni 25./26.Juni 25.Juni

5.Fastensonntag Palmsonntag

Gründonnerstag Karfreitag Karsamstag Ostersonntag Ostermontag Weißer Sonntag 3.So der Osterzeit 4.So der Osterzeit 5.So der Osterzeit 6.So der Osterzeit Christi Himmelfahrt 7.So der Osterzeit Pfingsten Pfingstmontag Dreifaltigkeitssonntag Fronleichnam 12.So im JK 13.So im JK

EZ -So 10:15 So 19:30 Mi 18:00 Do 18:30 Fr 15:00 Sa 21:00 -So 08:45 So 10:15 So 09:30W

FM Sa 19:00 So 09:30W

MH So 08:45 So 09:30W

OD So 10:15 So 08:45

-Fr 15:00 -So 10:15 -Sa 19:00 So 08:45

-Fr 15:00 -So 05:30 So 09:30W So 08:45 So 10:15

So 08:45 So 19:00 Sa 19:00

So 09:30W Sa 19:00 So 10:15 Do 10:15 So 19:00 So 08:45 Sa 19:00 Sa 14.30 -So 08:45 So 10:15

Sa 19:00 So 10:15 So 08:45

-Fr 15:00 Sa 21:00 -So 10:15 So 09:30W Sa 19:00 Di 19:00 So 10:15 So 08:45 So 09:30W

Sa 19:00 Sa 14:30 So 10:15 Sa 19:00 -So 10:15 So 08:45

So 10:15 Sa 19:00 So 08:45 So 10:15 Do 10:15 -Sa 19:00

So 08:45 So 10:15 So 09:30W So 08:45 Do 08:45 -So 19:00

FM:Fagodi Bußfeier für die Seelsorgeeinheit Fußwallfahrt zum Kreuzberg/18:00 Uhr Gottesdienst Feier vom Letzten Abendmahl Karfreitagsliturgie Feier der Osternacht Auferstehungsfeier EZ+FM:Erstkommunion MH:Erstkommunion So:Josef der Arbeiter OD:Staigele Bittprozession zum Hagelkreuz OD:Erstkommunion OD:Fagodi Gottesdienst für die Seelsorgeeinheit MH:Hochzeit FM:Hochzeit EZ/OD mit Prozessionen FM/MH mit Prozessionen MH: Herz-Jesu-Fest Bergbesinnungstour mit W.Mettenleiter

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MONSIGNORE ALFONS WAIBEL FEIERT 70 JAHRE PRIESTERWEIHE Am Sonntag, 1. August durfte Msgr. Alfons Waibel sein 70-jähriges Jubiläum der Priesterweihe in Oberessendorf feiern, zudem seinen Namenstag. Zum Gottesdienst war Weihbischof Thomas Maria Renz aus Rottenburg gekommen, als Konzelebranten Pfarrer im Ruhestand Dieter Müller, Pfarrer Max Wiest und Diakon im Ruhestand Wolfgang Mast. Es sang der Kirchenchor unter der Leitung von Robert Stützle, unterstützt an der Orgel von Johannes Tress. Dass es ein wenig unorthodox zuging, zeigte sich schon bei der Begrüßung, die kurzerhand der Jubilar selbst übernahm. Mit seinen 99 Lebensjahren war es dem gebürtigen Wagenhaldener nur noch im Rollstuhl möglich, an der Feier teilzunehmen. Dabei stand ihm seine Hausfrau Alexandra Werner stets hilfreich zur Seite, um ihm wegen seiner Hörprobleme PFARRER WAIBEL IN JUNGEN JAHREN

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Oberessendorf alles ins Ohr zu flüstern. Die Ansprache hatte der Weihbischof extra vorher schriftlich an Msgr. Waibel überreicht. Der Jubilar zeigte sich in erstaunlicher geistiger Frische und griff immer wieder spontan ein, öfters mit den Worten zum Weihbischof: „Exzellenz, weißt du...“ Weihbischof Renz überbrachte Msgr. Waibel auch die herzlichsten Grüße und Glückwünsche der Franziskanerinnen aus Reute, wo er am Morgen bereits einen Festgottesdienst anlässlich eines Professjubiläums gefeiert hatte. Msgr. Waibel wurde am 29.Juli 1951 in der Klosterkirche in Wiblingen zum Priester geweiht und feierte am Sonntag, den 5. August 1951 in seiner Heimatpfarrkirche in Oberessendorf seine erste Heilige Messe (Primiz). >>


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FOTO: MICHAEL VON LÜTTWITZ

Während seiner hochaktiven Zeit wirkte er als Seelsorger in Speichingen, in Niederstotzingen, in Oberndorf am Neckar, in Wachendorf, in Allmendingen, in Isny und in Heggbach. Bis zum Beginn der Coronapandemie zelebrierte Msgr. auch

regelmäßig den Gottesdienst im Seniorenzentrum Josefspark in Eberhardzell. Nach dem Festgottesdienst luden die Angehörigen von Msgr. Waibel noch zu Kaffee und Kuchen ins Dorfgemeinschaftshaus Oberessendorf ein.

Oberessendorf ORGEL-FÖRDERVEREIN OBERESSENDORF

PFARRER MAX WIEST, MARION ERNE

Ein Herzliches Vergelt‘s Gott an alle, die in Form einer Geldspende oder einer Pfeifenpatenschaft den Neubau der Orgel unterstützt haben. Der Spendenstand im Oktober 2021 beträgt 80.758 € Eine Pfeifenpatenschaft eignet sich auch als ausgefallenes Weihnachtsgeschenk. Mehr Infos auf der Homepage der Seelsorgeeinheit Eberhardzell. Spendenkonto bei der Raiffeisenbank Biberach eG, IBAN: DE09 6546 1878 0106 6050 03 JOSEF KESSLER

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ABSCHIEDSGEBETE

FOTO: JPLENIO_PIXABAY, PFARRBRIEFSERVICE

Die Zeit zwischen Tod und Begräbnis eines Menschen ist geprägt von Trauer und Abschied des Verstorbenen. In diesen Tagen gedenken nicht nur die Angehörigen und Freunde des Verstorbenen, sondern auch die Pfarrgemeinde im Gebet.

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Seelsorgeeinheit Wir, das Team Abschiedsgebete, sehen es als unseren Auftrag, für Menschen in Not und Trauer die Botschaft der Auferstehung lebendig zu halten. Deshalb achten wir in der Gestaltung des Gebetes darauf, dass es zur jeweiligen Situation passt. Gebete, Lieder und Gedanken, die

uns die Angehörigen mitteilen, helfen uns bei der individuellen Gestaltung. Auch verschiedene symbolische Handlungen, wie zum Beispiel das Entzünden einer Kerze für die verstorbene Person, helfen beim Abschied nehmen. Nicht nur Trauer und Schmerz sollen im Abschiedsgebet Raum haben, auch die Botschaft der Auferstehung, Trost Gottes und seine Verheißung auf ein Weiterleben nach dem Tod. In den Gebeten und Zeichen wollen wir auch dem Verstorbenen Danken für die gemeinsame Zeit. Das Abschiedsgebet ist getragen von der Zuversicht, dass der Gott allen Trostes gerade in der Trauer seine heilende Gegenwart schenkt, aus der heraus die Angehörigen Kraft für den Abschied schaffen können. Für die Vorbereitung und Durchführung gibt es in Eberhardzell ein Team. >>


<< In den anderen drei Gemeinden sollen solche Teams gebildet werden. Aber auch hier übernehmen schon lange Ehrenamtliche die Gestaltung von Abschiedsgebeten. Wenn ein Trauerfall eintritt, gibt das Pfarrbüro den Wunsch nach einem Abschiedsgebet an die Teams und Ehrenamtlichen weiter. Diese nehmen dann Kontakt mit der Trauerfamilie auf. Das Abschiedsgebet ist ein gemeinsames Gedenken und Beten und hat somit eine andere Aufgabe als das Requiem/die Trauerfeier und die eigentliche Beisetzung, die nur von Priestern, Diakonen und Hauptamtlichen gehalten werden kann. BIRGIT BARTH

Seelsorgeeinheit

WANDERN MIT ANDERN... Seit ein paar Jahren gibt es in unserer Seelsorgeeinheit das Angebot einer Berg-und Wanderbesinnung. Durch Corona mussten wir zwischendurch aussetzen, aber in diesem Jahr waren wir wieder unterwegs und konnten mit einer kleinen Gruppe einen schönen und wohltuenden Tag für Körper und Seele erfahren. Herr Wolfgang Mettenleiter (Wanderleiter des Deutschen Alpvereins DAV) überlegt sich in jedem Jahr ansprechende Wege und Ziele. Und er schenkt der Gruppe sein Wissen über Landschaft und Natur und gestaltet den Weg mit geistlichen Impulsen. Es geht an einem solchen Tag des Unterwegsseins nicht darum, möglichst lange Strecken zu laufen oder anstrengende Berge zu erklimmen. Wer sich so einen Tag gönnt und mit anderen unterwegs ist in Gottes beeindruckender Schöpfung, >>

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sEElsorgEEinhEit

<< spürt vielleicht wieder einmal, wie gut das tut: etwas Freiraum, Zeit zum Durchschnaufen, körperliche Bewegung, das Erleben der Natur, Gespräche und Schweigen mit den anderen, vielleicht wieder auf der Spur Gottes sein und natürlich das gemütliche Einkehren. Die nächste Tour ist schon geplant:

GEDANKEN ZUM ERNTEDANK Viele Christen in Stadt und Land danken am Erntedankfest in Gottesdiensten für das tägliche Brot. Wir alle leben von den Erzeugnissen der Landwirtschaft, auch wenn einfacher Einkauf und ansprechende Verpackung und oft (zu)niedrige Preise die Herkunft der Waren vom Feld oder aus dem Stall kaum mehr erkennen lassen, die harte Arbeit der Landwirte uns oft nicht mehr bewusst ist oder wir sie in unserer Wahl ausblenden. Heute stellt sich für uns nicht mehr die Frage: habe ich etwas zu essen auf dem Tisch? sondern eher die Frage: Welche von den 40 Wurstsorten beim Metzger oder 30 Brotsorten beim Bäcker kaufe ich.

SAMSTAG, 25.06.2022 „IM EINKLANG MIT DER NATUR – ZWISCHEN HOPFEN UND ANDEREN KULTUREN“

(Vom „Schwäbischen Meer und seinen Besonderheiten) Wir laden herzlich dazu ein!

GEMEINDEREFERENTIN ANGELIKA FERBACH

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WANDERLEITER WOLFGANG METTENLEITER

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<< Unser täglicher Bedarf - geprägt vom Überfluss - ist ja mehr als Essen und Trinken. Es gehören auch Kleidung, Besitz, Freunde, Ehe und Familie, Gesundheit, Arbeit, eine gute Regierung und anderes mehr dazu. Das tägliche Brot reicht in alle Lebensbereiche. ERNTEDANK also heute noch gefragt? - im Zeitalter, wo wir im Dezember frische Erdbeeren, im Oktober Spargel und Kirschen - irgendwoher importieren, das ganze Jahr über Kiwis, Mangos und was immer auch an Exotischem essen können, und wo wir gewohnt sind, dass es alles aus aller Herren Länder täglich frisch auf den Tisch gibt. Ich denke Erntedank geht uns noch immer alle an, die leben und

leben wollen. Es erinnert uns noch immer an Gott, der ,,seine milde Hand auftut“ und uns leben lässt. In unserem modernen Zeitalter haben wir neue Begriffe erfunden für das, was wir brauchen: reine Luft, sauberes Wasser, behütete Landschaften. In den letzten Jahrzehnten sind wir sensibler geworden, wenn es um gesunde Nahrung, um Energie und Rohstoffe geht. Deren Grenzen sind uns bewusst geworden und wir wissen, dass sie nicht unerschöpflich und willkürlich auszubeuten sind. Wir gehen (hoffentlich) sparsamer damit um. Auch unsere Kinder und Enkel sollen noch eine Lebenschance haben. Das ERNTEDANKFEST erinnert uns an all das. Es stellt uns die Frage, wie wir mit dem uns Geschenkten umgehen. Es ist halt mehr als

ein Bilanztag für Landwirte oder Viehzüchter. Das Erntedankfest ist aktuell, vielleicht aktueller als je zuvor. Denn es geht uns alle an, die wir von den Gaben Gottes leben. Ein Letztes: danken hat auch etwas zu tun mit denken. Nachdenken über das, was wir zwar mit Fleiss und unserer Arbeit erschaffen können, was aber letztendlich doch von Gottes Segen abhängt. Und es hat etwas zu tun mit teilen: teilen mit denen, die (aus klimatischen Gründen, wegen Naturkatastrophen und menschenverachtenden Regierungen) das Nötigste zum Leben nicht haben oder ihnen vorenthalten wird und für die oft das ,,tägliche Brot“ unerschwinglich ist. ERNTEDANK 2021: bewusstes Denken, ein dankbares Herz sowie offene Hände für andere wünsche ich Ihnen allen. GABRIELE TESSMER

FÜRAMOOS

EBERHARDZELL

MÜHLHAUSEN

OBERESSENDORF

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ERZENGEL MICHAEL In unserer Seelsorgeeinheit befinden sich 3 Kirchen oder Kapellen, die dem Erzengel Michael geweiht sind, in Füramoos, Oberessendorf und Hedelberg. Die älteste von ihnen dürfte die Kirche in Füramoos sein, deren Anfänge im Mittelalter liegen. Schon früh gab es auf den Burgen der Adligen, die Christen geworden waren, Kapellen, die den Erzengel Michael als Patron hatten. Wenn man sich in die damalige Welt der Ritter und Wegelagerer hineinversetzt, lag den Herrschern viel daran, einen Patron zu wählen, der Stärke verkörperte. Das frühe und hohe Mittelalter, also die Zeit der Romanik, hatte Schwierigkeiten, Christus als am Kreuz Leidenden darzustellen; er wurde in der Regel als König am Kreuz abgebildet. Auch frühchristliche Märtyrer umgab in den Augen der Zeit eher der Eindruck der

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Seelsorgeeinheit Niederlage als des Sieges, da sie für ihren Gott gestorben waren. Vielleicht sahen die frühen Kirchenbesitzer im Erzengel Michael den siegreichen Recken, der dem Teufel, dem Bösen, entgegentrat, und haben ihn deshalb sehr geschätzt. Er wurde oft als Krieger gezeichnet, als siegreiche Hand Gottes am jüngsten Tag oder als Retter vor dem ewigen Tod in manchen Friedhofskapellen. Die Oberessendorfer Kirche, wie sie heute dasteht, stammt aus wilhelminischer Zeit kurz nach 1900, als das Deutsche Reich im Bewusstsein militärischer Macht und Stärke den Erzengel Michael als Patron der Deutschen verehrte. Gleichzeitig allerdings betrachtete auch der damalige Gegner Frankreich den Erzengel Michael als Patron der französischen Heimat und der französischen Armee. Widersprüche sah man darin nicht. >>

ERZENGEL MICHAEL ALS PUTTO IN FÜRAMOOS


<< Die Lieder zu Ehren des Erzengels entsprechen der pathetischen Stimmung kriegerischen Erfolges: „Unüberwindlich starker Held, Sankt Michael!, Komm uns zu Hilf, zieh mit zu Feld! Hilf uns im Streite, zum Sieg uns leite, Sankt Michael! Die Kirch dir anbefohlen ist; St. Michael! Du unser Schutz- und Schirmherr bist. Hilf uns im Streite, zum Sieg uns leite, Sankt Michael!

ERZENGEL MICHAEL ANGOULEME

ERZENGEL MICHAEL FÜRAMOOS

sEElsorgEEinhEit

Du bist der himmlisch Bannerherr, St. Michael! Die Engel sind dein Königsheer. Hilf uns im Streite, zum Sieg uns leite, Sankt Michael! Den Drachen du ergriffen hast, St. Michael! Und unter deinen Fuß gefasst. Hilf uns im Streite, zum Sieg uns leite, Sankt Michael! Beschütz mit deinem Schild und Schwert, St. Michael! Die Kirch, den Hirten und die Herd. Hilf uns im Streite, zum Sieg uns leite, Sankt Michael!“ PFARRER MAX WIEST

ERZENGEL MICHAEL HEDELBERG

ERZENGEL MICHAEL OBERESSENDORF

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DIE „ORGANISIERTE NACHBARSCHAFTSHILFE“ SEELSORGEEINHEIT EBERHARDZELL Hallo liebe Gemeinde! Unser tolles Team ist inzwischen auf vierzehn Helferinnen und einen Helfer gewachsen und auch weiterhin engagieren wir uns ehrenamtlich in der gesamten Seelsorgeeinheit Eberhardzell. Wir hatten in der akuten Coronazeit mit vielen Hürden zu kämpfen, konnten aber die meisten unserer Einsätze vor Ort oder zumindest telefonisch tätigen. Es war ein sehr herausforderndes Jahr für uns alle. Doch nach all der schwierigen Zeit wurden wir wieder herzlichst bei unseren Einsätzen aufgenommen. Unser Betreuungsangebot umfasst weiterhin alltagsunterstützende Hilfe für Menschen im häuslichen Bereich. Auch pflegende Angehörige, Menschen mit Behinderung oder Demenz, sowie Kinder und deren Familien können wir ebenfalls unterstützen. Unsere Einsätze erfolgen stundenweise und orientieren sich an den jeweiligen Bedürfnissen. Neben Unterstützung im Haushalt (keine ausschließliche Putztätigkeit), bieten wir auch Hilfe im sozialen Bereich an. >>

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Seelsorgeeinheit


<< Zum Beispiel Spaziergänge, Arztbesuche, Gespräche, Spiele, Vorlesen, Behördengänge und vieles mehr. Für unsere Tätigkeit erhalten wir eine Aufwandsentschädigung, als Anerkennung und Wertschätzung. Wir würden uns sehr über neue Gesichter in unserem Team freuen. Unsere Arbeit ist keine „normale“ Tätigkeit, sondern ein Dienst am Nächsten, durch die wir viel Freude und Dankbarkeit erfahren.

Für Fragen stehe ich gerne zur Verfügung: Einsatzleiterin: Manuela Kulil Tel. 07351 5799450, Mobil 0176 89462541 „ERSTREBENSWERT IST ALLES WAS MAN IN LIEBE WEITERGEBEN KANN“

Wir wünschen Ihnen ein wunderschönes gesegnetes Weihnachtsfest und ein hoffnungsvolles Jahr 2022. MANUELA KULIL

WIR ÜBERNEHMEN VERANTWORTUNG „Sexueller Missbrauch, vor allem an Kindern und Jugendlichen sowie an erwachsenen Schutzbefohlenen, ist eine verabscheuungswürdige Tat. Die Täter verletzen die Persönlichkeit und stören die gesunde Entwicklung und Lebenschancen ihrer Opfer massiv. Gerade wenn Kleriker oder Ordensangehörige, haupt- oder ehrenamtliche Mitarbeiterinnen bzw. Mitarbeiter der Kirche sexuellen Missbrauch begehen, erschüttert dies nicht selten bei den Opfern und ihren Angehörigen – neben den möglichen schweren psychischen Schädigungen – zugleich auch das Grundvertrauen in Gott und die Menschen. GRAFIK: STABSSTELLE >> PRÄVENTION KINDER-UND JUGENDSCHUTZ

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Die Täter und Täterinnen fügen der Glaubwürdigkeit der Kirche und ihrer Sendung damit schweren Schaden zu. Es ist ihre Pflicht, sich ihrer Verantwortung zu stellen. Als Kirche tragen wir eine besondere Verantwortung für die jungen Menschen und alle Schutzbefohlenen, die uns anvertraut sind. In der Nachfolge Jesu hat die Kirche den Auftrag zu heilen, zu versöhnen und dazu beizutragen, dass das Leben gelingt. Denn zu unserem Heil hat Jesus Christus gelebt, ist gestorben und auferstanden. Eine gute Präventionsarbeit kann dazu beitragen, dass wir dieser Verantwortung intensiv nachkommen. Sie ist die Grundlage, dass sich die schrecklichen Taten der Vergangenheit in Zukunft nicht wiederholen. Die Diözese Rottenburg-Stuttgart unternimmt umfangreiche Maßnahmen, damit sexueller Missbrauch durch Mitarbeitende in ihren Einrichtungen und Gemeinden gegenwärtig und künftig verhindert wird. Unser

Blick richtet sich deshalb verstärkt auf die verletzlichen und verletzten Menschen. Ihnen gilt unsere erste Sorge. Im Vordergrund steht dabei eine Kultur der Achtsamkeit und der Verantwortungsübernahme auf allen Ebenen unserer Organisation.” (Bischof Dr. Gebhard Fürst in der Präambel der Präventionsordnung der Diözese Rottenburg-Stuttgart 2015) In Verantwortung für den Schutz der Würde und Integrität der Menschen, die kirchlichem Handeln anvertraut sind, hat Bischof Dr. Gebhard Fürst im November 2015 eine Präventionsordnung für die Diözese RottenburgStuttgart in Kraft gesetzt. Jeder Rechtsträger in der Diözese hat danach im Hinblick auf seine Arbeitsbereiche ein institutionelles Schutzkonzept zu erstellen. (Sabine Hesse Präventionsbeauftragte der Diözese Rottenburg-Stuttgart)

und ständiger Kontrolle unterliegt. Das Konzept sieht vor, dass alle, die mit Kindern, Jugendlichen und erwachsenen Schutzbefohlenen zu tun haben in den Gemeinden, davon betroffen sind und ihren Teil dazu beitragen müssen, damit die „Kultur der Achtsamkeit und Verantwortung“ wachsen kann. Es wird manches von den Hauptund Ehrenamtlichen abverlangt werden. Aber es geht nicht um mangelndes Vertrauen im Blick auf die MitarbeiterInnen, sondern um Aufmerksamkeit und Schutz. Wenn das Konzept erarbeitet und genehmigt ist, werden wir es den Gemeinden unserer Seelsorgeeinheit unterbreiten. GEMEINDEREFERENTIN ANGELIKA FERBACH

Auch unsere Seelsorgeeinheit wird sich in einem Gremium mit einem Schutzkonzept beschäftigen, das bis 2023 umgesetzt werden muss GRAFIK: SABINE HESSE, PRAEVENTION@DRS.DE

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AUS DEN PFARRBÜCHERN

sEElsorgEEinhEit

01.11.2020 BIS 31.10.2021- SEELSORGEEINHEIT EBERHARDZELL

TAUFEN Eberhardzell Leonhard Gras Marlene Weiland Niklas Dennenmoser Füramoos Leni Waibel Janik Wiest Mailo Wiest Vivien Metzger Mara Klütsch Paula Brugger Mühlhausen Mathilda Müller

KIRCHLICHE TRAUUNGEN Hummertsried Valentin Härle Julian Groß Amelie Kibler Luisa Groß Finn Groß Oberessendorf Anna Rosa Erik Branz Robin Nohr Paul Heber Matteo Wieland Hetzisweiler Elea Zell Mittishaus Bruno Branz

Eberhardzell Daniela Epp, geb. Rundel und Alexander Epp Nicole Rundel, geb. Schnettker und Johannes Rundel Mühlhausen Teresa Lang, geb. Frick und Stefan Lang Verena Bühler, geb. Wiedenmann und Roland Bühler Hummertsried Anja Härle, geb.Mohr und Denis Härle Valérie Rogalli, geb.Wiedenmann und Markus Rogalli

BEERDIGUNGEN

aus unseren Gemeinden oder Auswärtige, die in unseren Gemeinden beerdigt wurden.

Eberhardzell

Klara Traub (90) Joachim Mohr (67) Theodor Schupp (80) Walburga Baur (104) Hildegard Forderer (90) Josef Sigg (85) Hugo Wingart (91) Angelika Kiebler (85) Gerhard Neumann (66) Alfons Strohmaier (68) Paula Groß (96) Paul Jäger (87) Rudolf Hutz (80) Frank Kiebler (35) Martha Prestel (86 Johann Kraft (94) Franz Stark (78) Stefan Wiedenmann (73) Franz Höb (77)

Füramoos

Anna Winter (97) Irmgard Daiber (85) Anneliese Hörnle (88) Josef Koch (66) Elfriede Gröber (90) Nele Bader (1 Monat) Ignaz Sproll (93) Erwin Kohler (82)

Mühlhausen

Anna Frick (96) Albert Stroß (85) Paula Groß (96)

Oberessendorf

Paul Nußbaumer (66) Irmgard Sauter (79) Elisabeth Branz (91)

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WEIHNACHTSREZEPTE ADVENTSKERZEN MIT WINTERLICHEN BLATTSALATEN UND HONIG SENF DRESSING

Zutaten

4 mittelgroße Zucchini 50g Creme fraiche 1 Ei 1 Knoblauchzehe 150g Räucherlachs 1 kleine rote Paprika 2 Schalotten Salz und Pfeffer evtl. etwas Parmesan

Zubereitung

Backofen auf 180° vorheizen. Von den Zucchini die Enden abschneiden. Die Schale mit dem Zitronenzester verzieren. Zucchini quer in drei 4-5 cm lange Stücke schneiden und mit dem Ausstecher aushöhlen, dabei einen kleinen Boden stehen lassen. Für die Füllung Creme fraiche und Ei in einer Schüssel verquirlen. Knoblauch zugeben. Lachs, Paprika und Schalotten klein würfeln

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Seelsorgeeinheit und zugeben. Abschmecken gut verrühren und mit einem Teelöffel in die Zucchini füllen. Zucchinistücke kreisförmig in die Auflaufform setzen und ca. 30 Minuten garen. Mit kleinen roten Paprikastücken als Verzierung bekommen die Kerzen noch kleine Flammen. Nach Geschmack kann man noch etwas Parmesan über die Kerzen streuen. Blattsalat Dressing 1 El. Schnittlauch 1 El Senf 2 El flüssiger Honig 1 El heller Balsamico 5 El Olivenöl Salz Pfeffer eine Prise Zimt. Alles zusammen verrühren, den Salat damit anmachen und zusammen mit den Kerzen anrichten.


ENTE MIT APFELROTKOHL UND SERVIETTENKNÖDEL

Zutaten Ente

2 Enten 1 Bund Suppengemüse Lorbeerblätter Wachholderbeeren

Soße zur Ente

1 Rote Zwiebel 20g Öl 1 El Tomatenmark 20g Stärke 130g Rotwein 250g Entenbrühe Salz, Pfeffer

Zubereitung

Ente sauber waschen. Die Enten in einen großen Topf geben mit Wasser auffüllen die Gewürze und Gemüse zugeben und Wasser salzen. die Enten ca. 1,5 Stunden darin köcheln lassen. Die Brühe kann später als Entenbrühe für eine Suppe verwendet werden. Die Ente kann schon einen Tag vorher gekocht werden. Backofen auf 200°C vorheizen. Die fertig gekochte Ente auf ein Gitter legen und mit einer Mischung von 50g Honig, 1Tl Beifuß und 10g

dunkler Balsamico einpinseln. Für ca. 30-40 Minuten im Backofen backen dabei regelmäßig mit der Marinade bestreichen. Für eine eventuell noch schönere Kruste für 15 Minuten noch auf Grillfunktion umstellen. Für die Soße die Zwiebeln fein hacken in Öl anbraten Tomatenmark zugeben und leicht bräunen. Mit dem Rotwein ablöschen und leicht einköcheln lassen mit der Entenbrühe auffüllen nochmals einköcheln lassen abschmecken und mit der angerührten Stärke abbinden.

Zutaten Apfelrotkohl 1 Kopf Rotkohl 2 Schalotten 2 El Öl 2 Äpfel 1 Stückchen Orange 3 Nelken 1 Msp. Zimt 30g Zucker 1 Tl Salz Pfeffer 30g Rotweinessig 1 Lorbeerblatt 3 Wachholderbeeren 100g Wasser 50g Rotwein

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Rotkohl in feine Streifen schneiden. Schalotten fein hacken und in dem Öl andünsten Rotkohl zugeben und ebenfalls kurz andünsten. Die restlichen Zutaten zugeben. Ca. 1 Stunde auf niedriger Hitze köcheln lassen gelegentlich umrühren.

Zutaten Serviettenknödel 500g Knödelbrot 4 Eier 2 El Butter 600g Milch 1 Zwiebel 1 Bund Petersilie Salz, Muskat

Petersilie waschen und fein hacken. Knödelbrot in eine große Schüssel geben und mit der Petersilie vermischen. Zwiebel fein hacken. In einer Pfanne 2 El Butter erhitzen und die Zwiebeln darin anschwitzen. Die Milch zugeben und erwärmen. Die lauwarme Milch zu dem Knödelbrot geben. Die Eier verquirlen und ebenfalls zur Mischung geben, würzen und alles zusammen vermischen. Den Teig ca. 1 Stunde ruhen lassen. Teig durchkneten und in 4 gleich große Teile teilen Frischhaltefolie

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ausbreiten ein Teigstück zu einer Rolle formen und auf der Folie ablegen. Mit der Folie wie eine dicke Wurst einrollen und die Enden der Folie einzwirbeln, dann mit Alufolie einrollen. In einem großen Topf Wasser erhitzen die Rollen für 30 Minuten in das leicht siedende Wasser legen und mit Deckel garziehen lassen. Die Rollen entnehmen auspacken und in Scheiben schneiden zu der Ente und dem Rotkohl reichen. SPEKULATIUS DESSERT MIT HIMBEEREN

Zutaten

300g Himbeeren TK 250g Magerquark 250g Mascarpone 100g Zucker 200ml Sahne 250g Spekulatius Himbeeren auftauen lassen. Ca 8 Dessertgläser (140ml Inhalt) Mascarpone, Quark und Zucker zusammen glattrühren die geschlagene Sahne unterheben.

Spekulatius in kleine Stücke brechen. Himbeeren nach Geschmack zuckern. In die Gläschen schichten zuerst Spekulatius dann Mascarponecreme und zum Abschluss die Himbeeren.

Gutes Gelingen und guten Appetit! TEXT UND BILDER INGRID DÖBELE


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KRÄUTERBÜSCHEL HOHBÄUMLE

WIR VERÖFFENTLICHEN TERMINE & BERICHTE VON K ATHOLISCHEN VERBÄNDEN , VEREINEN & G EMEINSCHAFTEN. SENDEN SIE IHREN TERMIN & BEITR AG A LS TEXTDOKUMENT MIT SEPAR ATEN HOCHAUFGELÖSTEN FOTODATEIEN PER E-M AIL AUSSCHLIESSLICH AN:

STM ARIA M ATER D OLOROSA .E BERHARDZELL @DRS. DE


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