Q. [kju_point] 2015 »detail_widerstand«

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rg, Halle/S. e b n le u a K n lo a S


Q.] 2015 erprobt Widerständigkeit Nach zwei wunderbaren Jahren voller gemeinsamem Ausprobieren, Umgestalten, Kennenlernen, Umdenken, Lachen, Grübeln, Tanzen und Werkeln konnten wir einfach nicht widerstehen: Auch ein dritter Q. muss her! In diesem Jahr steht unsere queer_feministische Veranstaltungswoche unter dem Motto »detail_widerstand«. Weil wir manchen Dingen einfach nicht widerstehen wollen und anderem dagegen die Stirn bieten und in Ablehnung gegenübertreten. Weil wir immer wieder Widerstandspotenziale ausloten und nach erschöpfenden Episoden gemeinsam unseren Stand wieder finden.

Wer wir sind Auch denen, die im letzten Jahr nicht schon dem Weg der Gummiringe gefolgt sind, sei gern verraten, wer wir sind: Hallo! Wir sind ein zusammengewürfelter Haufen von Menschen, die sich in verschiedenen Kontexten immer wieder begegneten und spürten, dass ihnen dieselben Themen am Herzen liegen. Vielleicht hast du schon einmal auf einer unserer Queer Action Partys in der Reil78 getanzt, mit uns bei den Queer Movie Nights Filme geschaut, manche unserer Stimmen auf 95.9 FM Radio Corax gehört oder bist von anderen bei einem que(e)r_einsteigen-Vortrag begrüßt worden. Vielleicht sind wir uns in der halleschen alternativen Kulturszene auch noch gar nicht über den Weg gelaufen, weil du frisch in diese Stadt


gezogen bist. So oder so: Wir wollen dich kennenlernen oder endlich mal wiedersehen!

Was wir sind Q. [kju_point] versteht sich als ein queer_feministischer Netzwerkpunkt in Halle/Saale. Wer sich für queer_feministische Themen interessiert, ist jederzeit gern eingeladen, vorbeizukommen oder bei uns mitzumischen. Wir hecken gemeinsam Pläne aus, spinnen rum und träumen von einer gewalt- und diskriminierungsfreien Welt. Wir interessieren uns für Seinsweisen jenseits von Norm und starren Kategorien. Wir möchten die Stimmen von Menschen hör- und erlebbar machen, die in unserer Gesellschaft immer wieder an den Rand gedrückt werden, schieben den Fokus dahin, wo er viel zu selten ist und fragen uns immer wieder, ob Miteinanderleben und Voneinanderlernen nicht auch anders geht – und viel schöner sein kann. Wir laden jede*n ein, unsere Veranstaltungswoche zu nutzen, um im respektvollen Miteinander den eigenen Horizont zu erweitern und zu hinterfragen, was vermeintlich »normal« ist. Wir wollen mit euch Alternativen denken, in denen wir uns alle wohlfühlen können. Und dabei eine ganze Menge Spaß haben. Dazu bieten wir euch einen bunten Korb voller Workshops, Vorträge, Konzerte, Filme und vielem mehr.


Wie du mitmachen kannst Q. [kju_point] als temporärer alternativer Raum im halleschen Herbst ist wiederum ein »detail_widerstand«, ein kreatives Abseits und schönes Anderes. Wie ein Kleidungsstück, das unverbindlich anprobiert werden kann und überraschend wie angegossen passt. So ging es einst uns und wir wollen nicht mehr ohne. Deshalb stecken wir freiwillig sehr viel Zeit, Energie und Herz in diese Woche und freuen uns sehr über kurz- oder langfristige Mitstreiter*innen, die im Rahmen ihrer Möglichkeiten mitwirken können. Daher: Wir suchen immer helfende Menschen, die sich mal für zwei Stunden hinter den Tresen stellen, unsere Programmhefte verteilen, mit uns ins Gespräch kommen, uns anregen und konstruktiv kritisieren. Getreu dem Motto vieler LaDIY-Feste ticken wir nach der Philosophie: selber denken, selber machen, selbst einbringen, voneinander lernen.

Ein schöner Raum für alle Wir freuen uns auf schöne Stunden in entspannter Atmosphäre mit euch, in der sich alle wohl und vor allem sicher fühlen dürfen sollen. Das kann nur gelingen, wenn alle dazu beitragen. Im Q. [kju_point] soll keine*r aufgrund von rassistischen Zuschreibungen,


Geschlechtsidentität, sexueller Orientierung, Klassenposition, Alter, Religion, körperlicher Verfassung, Aussehen oder aufgrund anderer kursierender Diskriminierungsformen verurteilt, dumm angemacht oder anderweitig belästigt werden. Wir möchten, dass der Q. [kju_ point] ein Raum ist, in dem wir alle ein Interesse daran haben, dass es allen gut geht. Kurz: Passt aufeinander auf! Denn das ist sowas von widerständig. Bei Problemen jedweder Art sind wir Veranstalter*innen jederzeit ansprechbar. Wendet euch am besten an die Leute hinterm Tresen – die helfen euch gerne weiter. Wenn du irgendetwas brauchst, damit du den Q. [kju_point] nutzen kannst, wende dich gern an uns und wir schauen, was sich tun lässt! (kju_point@gmx.de)

Kleine Menschen (auch bekannt als Kinder) Kleine Menschen sind im Q. [kju_point] herzlich willkommen. Es gibt eine kleine Ecke zum Ausmalen, Lesen und Spielen und kleine Menschen können gerne auch ihre Bezugspersonen in die Angebote begleiten. Wir wollen damit explizit alle ermutigen und ansprechen, uns zu besuchen und teilzunehmen, die sonst auf Grund von Sorgearbeit o.ä. nicht oder eingeschränkt an Veranstaltungen teilnehmen können oder sich in anderen Räumen auf Grund ihrer Sorgearbeit unwillkommen fühlen.


Wer sich eine Betreuung wünscht, um an Veranstaltungen teilnehmen zu können, schreibt vorher eine Email an kju_point@gmx.de. Die SJD – Die Falken werden versuchen, eure Betreuungswünsche zu ermöglichen. Für Menschen zwischen 8–12 Jahren gibt es am Samstag eigene Workshops.

Was der Spaß kostet Wir möchten keine*n aufgrund finanzieller Notlagen von unserem Programm ausschließen. Deswegen werden fast alle Veranstaltung einen Eintritt auf Spendenbasis nach eigener Einschätzung haben. Wer gar nichts hat, kommt auch ohne finanzielle Mittel herein. Wir möchten dennoch darauf hinweisen, dass diese Veranstaltungswoche uns etwas kostet und die meisten Menschen in der Organisation unentgeltlich ihre Zeit und Energie in dieses Projekt stecken. Deswegen möchten wir dich gern darum bitten, im Rahmen deiner Möglichkeiten einen Eintritt zu zahlen. Wir nutzen das eingenommene Geld, um Veranstaltungen wie diese zu ermöglichen. Danke! Für Workshops erheben wir eine Teilnahmegebühr von 5 €. Solltest du diese nicht aufbringen können, kannst du dich an uns wenden und wir finden eine Lösung. Generell bittet wir um verbindliche Anmeldungen für Workshops über kju_point@gmx.de, da die Teilnehmer*innenzahl begrenzt ist.


Wann es losgeht Wir öffnen den Q. [kju_point] immer eine Stunde vor Veranstaltungsbeginn, den ihr in den einzelnen Programmpunkten einsehen könnt.

Wo ihr uns findet Wir laden euch herzlichst ein, einem Wieder- oder Neubegegnen nicht zu widerstehen. Das Herz unserer kleinen utopischen Zelle schlägt dieses Jahr im Salon Kaulenberg (Kaulenberg 6, 06108 Halle). Dieser ist direkt am Uniplatz und ihr könnt einfach aus der Vorlesung raus und in den Q. rein fallen. Im Netz findet ihr uns bei tumblr: kjupoint.tumblr.com bei facebook: facebook.com/kjupoint bei diaspora: kju_point@pod.geraspora.de per mail: kju_point@gmx.de


Do, 08.10. Sa, 10.10.

11:00 Lecker Schmecker Mitbringbrunch 14:00–18:30 Workshop: »Ist das romantisch oder kann das weg?« – Widerstand gegen den romantischen Normalzustand

14:00–15:30 Workshop: Junge sein heißt Mädchen sein heißt Mensch sein, oder? 16:15–17:45 Workshop: Wer lebt mit wem? 19:00 Vortrag: Feminismen in Slowenien 22:00 Konzert: Tall As Trees, anschließend: Tanzen

15:00–18:00 Workshop: ...weil keine epische Geschichte mit Salat beginnt? 19:00 Vortrag: Wandel der Normen? 21:30 Konzert: Hansen_Windisch

19:00 Ausstellungseröffnung: blood pieces 19:30 Film: The Moon Inside of You – A Secret Kept Too Well 21:00 Konzert: Songs für Huckleberry

Fr, 09.10. So, 11.10.


Mo, 12.10. 19:00–21:00 Großgruppenworkshop: Ist das jetzt ne Party oder ist das politisch?

Spielwiese: We are born naked the rest is drag? Performance: D.R.A.G. Film: Sounds Queer Konzert: Anna Maria Zinke

Mi, 14.10. 17:00 19:30 20:00 21:00

17:00 Film: Transgender Parents 19:00 Vortrag: Trans* Aktivismus durch Kunst

11:00–18:30 Workshop: Stift. Schere. Papier. Widerstand. 19:00 Film: Olya‘s Love

Di, 13.10. Do, 15.10.


Zur Eröffnung unserer Fotoausstellung zum Thema Menstruation möchten wir mit euch einen Dokumentarfilm zum Thema schauen und gern anschließend ins Plaudern kommen.

The Moon Inside You - A Secret Kept Too Well Donnerstag, 08.Oktober 2015, 19:30 Uhr Doku von Diana Fabianova, 75 min, Slowakei, 2009, Slowakisch mit deutschen Untertiteln Wie viele Frauen hat die Slowakin schmerzhafte Monatsblutungen. Ist das vielleicht ein Zeichen für Krankheit? Haben diese Krämpfe tiefere Gründe, vielleicht familiärer, sozialer, kultureller oder gar politischer Art? Mit diesen ganz persönlichen Fragen stürzt sich die junge Frau in unorthodoxe, aber sehr ernstgemeinte Recherchen über die Menstruation, die noch weitgehend hinter vorgehaltener Hand behandelt wird.
Der Film gibt keine Antworten, sondern öffnet vielmehr den Wahrnehmungshorizont. Allein schon durch die Tatsache, bestimmte Dinge auszusprechen, zu erfahren und weiterzugeben kommt er seinem Ziel, der Emanzipation, etwas näher. Eintritt gegen Spende.


O´#lya´'s Love

Montag, 12. Oktober 2015, 19 Uhr Doku von Kirill Sakharnov, 68 min, Russland/Österreich, 2014, Russisch mit deutschen Untertiteln In der dokumentarischen Momentaufnahme Olya’s Love begleitet Kirill Sakharnov die beiden Protagonistinnen Galiya und Olya durch ihren Alltag, der vornehmlich vom Geschehen auf den Straßen Moskaus und von Gesprächen zuhause bestimmt wird. Olya und Galiya sind seit zwei Jahren ein Paar. Sie bekennen sich offen zu ihrer Liebe und nehmen regelmäßig an Protestmärschen und Versammlungen gegen die Gesetze der russischen Justiz gegen Homosexuelle teil. Olya ist aktives Mitglied der LGBT-Bewegung, hält Reden, organisiert Veranstaltungen – und möchte ihre Liebe zu Galiya mit einem gemeinsamen Kind unter Beweis stellen. Der Film zeigt, auf welche Weise das Private und das Öffentliche vor dem Hintergrund eines restriktiven gesellschaftlichen Systems verschränkt sind: Wie weit sind die Freiheiten, für die man täglich kämpft, auch in der eigenen Beziehung möglich? Eintritt gegen Spende.


Transgender Parents Dienstag, 13. Oktober 2015, 17 Uhr Doku von Rémy Huberdeau, in Kooperation mit der Reihe »Kids & Cake«, 45min, Canada, 2014, Englisch mit deutschen Untertiteln Der Film Transgender Parents handelt vom Leben mit Kindern nach der Transition. Er zeigt wie Trans*personen mit den Herausforderungen von Elternschaft umgehen: von der Schwangerschaft bis zum Leben mit Kindern und Teenagern. Der Film erzählt die Geschichte von sechs Menschen, die alle offen als Trans*personen und Eltern leben – auf eine Weise wie es vor 20 Jahren noch nicht möglich war. Im Vorfeld zum Film Transgender Parents entstand der Kurzfilm Familie trans*formieren. Im Internet gibt es ihn unter dem Titel Transforming Family zu sehen. In diesem erzählen mehrere Trans*leute davon, wie sie Elternschaft (er)leben. Der Dokumentarfilm porträtiert aktuelle Auseinandersetzungen und Kämpfe und zeigt die innere Stärke von (seienden und werdenden) Trans*Eltern in Nordamerika. Bei Kids & Cake treffen sich lesbische, schwule, trans*, bisexuelle, und queere Menschen mit Kindern/Kinderwunsch, um sich kennenzulernen und auszutauschen. Wir laden queere Eltern und all jene ein, die vielleicht einmal Eltern werden wollen – ob als


Alleinerziehende, Großfamilie, Co-Eltern, Pflege- oder Adoptiveltern. Kids & Cake findet einmal monatlich (meistens in den Räumen des Frauenzentrums Weiberwirtschaft) statt. Kontakt: fzweiberwirtschaft@arcor.de. Eintritt gegen Spende.

Sounds Queer Donnerstag, 15. Oktober 2015, 20 Uhr Doku von Dan Bahl, 60 min, 2013, Deutschland, Deutsch mit englischen Untertiteln Auf den Spuren der drei DJs Tama Sumo, Resom & Ena Lind geht Sounds Queer der Frage nach, inwiefern weibliche TechnoDJs andere Erfahrungen machen als ihre männlichen Kollegen. Die Portraits geben einen subjektiven Einblick in ihre Lebenswelt und in ihre Auseinandersetzung mit diesem noch immer männlich dominierten Feld. Tama Sumo legt bereits seit den 90ern in Berlin auf und ist inzwischen Resident-DJ im Berghain, bzw. der Panoramabar, einem Club, der es zur weltweiten Bekanntschaft gebracht hat. Resom bricht von Leipzig nach Berlin auf, um dort ihre DJ-


Karriere voranzutreiben und Veranstaltungen im ://about blank zu organisieren, einem Club, der sich zwischen Techno-D.I.Y.-Kultur und kollektiven linken Strukturen bewegt. Ena Lind ist Organisatorin der europaweiten queeren und feministischen Partyreihe Bend Over und will ihre DJ-Laufbahn nun weiter professionalisieren. Sounds Queer ist auch eine Auseinandersetzung mit der Sehnsucht nach Selbstverwirklichung und dem Auflegen als Arbeit. So sehen die drei DJs auf unterschiedliche Weise in Berlin die Möglichkeit, ihre künstlerischen Träume und ihre queeren Lebensentwürfe zu verwirklichen. Darüber hinaus regt der Film dazu an, über Techno als Soundtrack zu urbanen Räumen nachzudenken. Dan Bahl studierte Kulturwissenschaften und Neuere deutsche Literatur an der Humboldt-Universität zu Berlin. Seit 2002 DJ, seit 2008 hauptsächlich im Bereich elektronische Musik. Eintritt gegen Spende.


Wandel der Normen? Sexualität, Ehe & Co im Umbruch Freitag, 09. Oktober 2015, 19 Uhr Vortrag von Prof. Dr. Heinz-Jürgen Voß Nachdem im Frühjahr und Sommer die »Ehe für alle« in aller – auch konservativer – Munde gewesen ist, möchten wir mit euch diskutieren: Kann »Ehe für alle« Ehe für alle sein? Heinz-Jürgen Voß fokussiert an diesem Themenabend die gesellschaftlichen Veränderungen um Sexualität und Ehe. Er zeichnet nach, wie auch die geschlechtlichen und sexuellen Pluralisierungen in der Gesellschaft nur partiell erfolgen und in Herrschaftsmechanismen eingebunden sind. Heinz-Jürgen Voß hat Diplom-Biologie in Dresden und Leipzig studiert und 2010 zur gesellschaftlichen Herstellung biologischen Geschlechts promoviert. Seit Mai 2014 hat er die Professur für Sexualwissenschaft und sexuelle Bildung an der Hochschule Merseburg inne und forscht zu den Schwerpunkten: Sexualwissenschaft (sexuelle Bildung, sexuelle Gewalt), biologisch-medizinische Geschlechtertheorien, Geschichte und Ethik der Medizin und Biologie, Queer-feministische und kapitalismuskritische Theorien. Mehr Infos: heinzjuergenvoss.de Eintritt gegen Spende.


Feminismen in Slowenien Samstag, 10. Oktober 2015, 19 Uhr Vortrag von Tea Hvala (Cerkno, Slowenien) Tea Hvala spricht über die aktuelle soziopolitische Situation in Slowenien und feministische Antworten darauf. Sie geht von folgenden Fragen aus: Welche linken feministischen Gruppen und Individuen sind gerade sichtbar? Was sind ihre politischen Ansichten und was ihre aktivistischen Strategien? Wie sind sie mit anderen linken Strömungen verbunden und wie mit LGBT Gruppen? Welche Themen werden dank Feminist*innen in der Öffentlichkeit diskutiert und welche politischen Siege wurden errungen? Welche Themen werden weiter ignoriert? Teil des Vortrags sind auch Filme und Videos verschiedener feministischer Initiativen. Tea Hvala ist Autorin und Organisatorin. Sie hat Komparative Literaturwissenschaft, Kultursoziologie und Gender Studies studiert. Sie schreibt Kolumnen und Essays über lokalen feministischen Aktivismus, grassroots media und die Rückforderung des öffentlichen Raums, von denen die meisten auf ihrem Blog Prepih (»Durchzug«, prepih.blogspot.de) zu lesen sind. Sie ist Co-Moderatorin der feministischen Radiosendung Sektor Ž (»Sektor F«) und hat von 2002 bis 2013 das internationale queer-feministische Festival Rdeče


zore (»Rote Zoras«) mitorganisiert. Ihr letztes Zine heißt Stiff Smiles (2013). Vortragssprache: Englisch mit deutscher Übersetzung. Eintritt gegen Spende.

Trans*** Aktivismus durch Kunst

Dienstag, 13. Oktober 2015, 19 Uhr Gesprächsrunde mit Sophie Labelle (Montreal, Kanada) Wir möchten miteinander ins Gespräch kommen und darüber nachdenken, wie künstlerische Werke sich für trans*aktivistische Zwecke nutzen lassen. Sophie hat dafür einen Kurzvortrag im Gepäck, in dem sie von ihren eigenen Arbeiten spricht. Sophie Labelle ist Trans* Cartoonistin, Aktivistin und Autorin des Internetcomics Assigned Male. Durch ihre Kunst möchte sie die gesellschaftliche Wahrnehmung von Trans* verändern und ein Verständnis für Geschlechterthemen schaffen. Mehr Informationen: assignedmale.tumblr.com Vortragssprache: Englisch mit deutscher Übersetzung. Eintritt gegen Spende.


...weil keine epische Geschichte mit Salat beginnt? Freitag, 09. Oktober 2015, 17–20 Uhr Workshop mit Rhea Ein paar Begriffe, Raum für Reflexionen und Beispiele. Wie hängen Drogen und queere Räume zusammen? Es soll ein unüblicher Zugang versucht werden, dabei gibt es viele Fragen und Antworten müssen wir uns selber bauen. Wie wir zum Beispiel mit Konsens unter Alkoholeinfluss umgehen. Wo wir drogenfreie Räume brauchen. Wie wir einen (queeren) Umgang mit einer Gesellschaft finden, in der Rausch etwas Normales ist – ohne dabei moralisch zu werden. Ohne Rausch abzulehnen – und was ist eigentlich unser Verständnis davon? Einige Ansätze werden erläutert und hoffentlich gemeinsam ausgebaut. Alle, die Interesse haben, sind eingeladen! Es wird kein Vorwissen benötigt, Antworten gibt es nicht von vornherein. Rhea ist seit einigen Jahren politisch aktiv – hauptsächlich in Wien. Das Sommersemester 2015 studierte Rhea in Leipzig, mit einigen Ausflügen nach Halle. Rheas Lieblingssocken sind dunkelblau. Anmeldung per Mail an: kju_point@gmx.de max. 15 Teilnehmer*innen, Teilnahmebeitrag: 5 €


Junge sein heißt Mädchen sein heißt Mensch sein, oder so? Samstag, 10. Oktober 2015, 14–15:30 Uhr Workshop für Menschen von ca. 8–12 Jahren mit Marleen & Flo Mach mal die Augen zu und stell dir eine Person vor, die du nicht kennst. Eine Person, die du gern haben könntest, oder eine, die du bewundern würdest. Wen stellst du dir vor? Macht es einen Unterschied, ob die Person ein Junge oder ein Mädchen ist? Macht es überhaupt irgendwann einen Unterschied, welches Geschlecht mensch hat? Zum Beispiel beim Fahrradfahren oder beim Eis essen? Im Workshop stellen wir uns genau solche Fragen. Wir wollen spielerisch erforschen, ob Geschlecht wichtig ist, welche Eigenschaften wir mit Jungen oder Mädchen fest verknüpft haben und ob das nicht auch ganz anders funktionieren kann. Dafür haben wir, Marleen und Flo, Methoden in Form von Geschichten und kreativen Rätseln mitgebracht. Wir freuen uns auf dich! Marleen und Flo sind beim Kinder- und Jugendverband SJD – Die Falken aktiv und bauen aktuell Verbandsstrukturen in Halle auf. Marleen studiert in Leipzig und diskutiert (gerne) in Fernbussen mit Antifeminist_innen. Mehr Spaß macht ihr die Arbeit mit jungen Menschen auf Zeltlagern. Flo geht in Leipzig der Lohnarbeit nach und gibt gern spontane, politische Stadtführungen. Auch er hat sein Herz an Zelte verloren, vor allem, wenn man sie gemeinsam aufstellt. Anmeldung per Mail an: kju_point@gmx.de max. 10–12 Personen, Teilnahme gegen Spende.


Wer lebt mit wem? Samstag, 10. Oktober 2015, 16:15–17:45 Uhr Workshop für Menschen von ca. 8–12 Jahren mit Marleen & Flo Mutter, Vater, Lieselotte – kann schon sein, dass es so oder so ähnlich auch bei dir oder bei Menschen aus deiner Klasse aussieht. Aber kennst du nicht auch andere Familien? Welche mit Schwestern, Brüdern oder Hund? Und das ist ja erst der Anfang… Im Workshop geht es um verschiedene Arten und Weisen, wie Menschen miteinander zusammen leben und welche Geschichten hinter Familien stecken können. Dafür haben wir, Marleen und Flo, einige Beispiele und Rätsel dabei. Wir freuen uns auf dich! Marleen und Flo sind beim Kinder- und Jugendverband SJD – Die Falken aktiv und bauen aktuell Verbandsstrukturen in Halle auf. Marleen studiert in Leipzig und diskutiert (gerne) in Fernbussen mit Antifeminist_innen. Mehr Spaß macht ihr die Arbeit mit jungen Menschen auf Zeltlagern. Flo geht in Leipzig der Lohnarbeit nach und gibt gern spontane, politische Stadtführungen. Auch er hat sein Herz an Zelte verloren, vor allem, wenn man sie gemeinsam aufstellt. Anmeldung per Mail an: kju_point@gmx.de max. 10–12 Personen, Teilnahme gegen Spende.


»Ist das romantisch oder kann das weg?« Widerstand gegen den romantischen Normalzustand Sonntag, 11.Oktober 2015, 14–18:30 Uhr Workshop mit Jolly Roger Was ist eigentlich Romantik und wozu brauchen wir das? Oder brauchen wird das überhaupt? Welche gesellschaftlichen Erwartungen sind daran geknüpft und was macht das mit uns und unseren Beziehungen? Mit diesen Fragen wollen wir uns im Workshop auseinandersetzen und auch betrachten, inwieweit der »romantische Normalzustand« sich auch in queeren Kontexten zeigt und Geschlechterrollen beeinflusst. Dabei geht es auch darum, unsere eigenen Vorstellungen von Romantik zu reflektieren und sie in einem gesellschaftlichen Kontext zu betrachten. Am Ende soll die Frage stehen, wie wir einzeln und kollektiv den Widerstand gegen den »romantischen Normalzustand« wagen und leben können. Jolly Roger ist ein trans*queer veganer Antifaschist. Wenn er nicht gerade auf Demos herumspringt, betreibt er Jugendbildungsarbeit in internationalem Kontext zu queeren und gesellschaftlichen Themen. Anmeldung per Mail an: kju_point@gmx.de max. 15 Personen, Teilnahmebeitrag: 5 €


Stift. Schere. Papier. Widerstand. Montag, 12. Oktober 2015, 11–18:30 Uhr Workshop mit Katrin In dem Zine-Workshop wird es die Möglichkeit geben, Zines näher kennenzulernen und selbst zu gestalten. Ein kurzer Input gibt einen Überblick zu deren Herkunft und den Inhalten queer/feministischer Zines sowie deren jetzige Verbreitung. Anschließend könnt ihr selbst kreativ werden. Mit Schreibübungen werden die Finger und Gedanken in Bewegung gesetzt und einige Techniken der ZineGestaltung näher gebracht. Es wird die Option geben, ein eigenes Zine oder in der Gruppe zu erstellen. Gerne könnt ihr Texte, Bilder und Collagen mitbringen und einarbeiten, die ihr bereits erstellt habt. Alte Zeitschriften, Postkarten und ausrangierte Bücher bieten auch einen schönen Ausgangspunkt für die Gestaltung von Zines. Katrin ist Diplom-Politologin und hat von 2007–2014 das ZineDistro Heavy Mental betrieben. Sie hat das Zinefest Berlin im Jahr 2011 mitbegründet und mehrere Jahre mitorganisiert sowie das Compilation-Zine 15 ¾ Stories über Self-Care und Self-Love zusammen mit Maria herausgebracht. Im September 2014 hat sie das (Mini-)Queer-Zinefest Berlin zusammen mit Freund*innen


ins Leben gerufen, welches im halbjährlichen Turnus stattfindet. Momentan arbeitet sie mit anderen Teamer*innen an einem ZineWorkshop, der an Schulen durchgeführt werden soll. Anmeldung per Mail an: kju_point@gmx.de max. 10 Personen, Teilnahmebeitrag: 5 €

Ist das jetzt ne Party oder ist das politisch? Mittwoch, 14. Oktober 2015, 19–21 Uhr Großgruppenworkshop ohne Voranmeldung mit Lisa Wartala Ist alles queer, was glitzert? Ehe für alle, muss ich jetzt klatschen? Ist schlechte Repräsentation besser als keine? Was ist pinkwashing? Und was passiert eigentlich außerhalb von Deutschland? Dieser Workshop versucht eine Verortung queeren Widerstands im internationalen Kontext. Wir schauen, was andere machen und auch was andere daran kritisieren und dann kann jede*r selbst entscheiden. Lisa Wartala ist Queerfeministin und mit Herzblut in der freien politischen Bildung verankert. Sie ist im Queerforum der SJD - Die Falken aktiv und teamt seit fünf Jahren auf Queer Easter, einer der größten internationalen Seminarwochen für junge linke Queers. Keine Teilnahmebeschränkung. Eintritt gegen Spende.


Songs für Huckleberry Donnerstag, 08. Oktober 2015, 21 Uhr Konzert Die Hallenser Band Songs für Huckleberry wurde 2012 von Andreas ins Leben gerufen, der erst spät das Gitarrenspiel für sich entdeckte, um seinen Liedern – die bis dahin lediglich Skizzen auf dem Papier waren – einen Ton zu geben. Er fragte seine langjährige Freundin Käte, ob sie nicht die Arrangements für die Songs schreiben würde. 2013 kam Martin hinzu und sitzt seitdem an den Percussions und zaubert zudem Soundteppiche über die sehr persönlichen, akustisch vorgetragenen Songs in deutscher Sprache, die sich mit Verlust, Hoffnung und Sehnsucht auseinandersetzen. Songs für Huckleberry haben bisher nur Wohnzimmerkonzerte gespielt. Zum ersten Mal überhaupt stellen sie bei uns ihre eigenen Songs und einige ihnen ans Herz gewachsene Cover-Versionen der Öffentlichkeit vor. Eintritt gegen Spende.


Hansen_Windisch Freitag, 09. Oktober 2015, 21 Uhr Konzert »Schwärende Dronesounds auf groovige Bratzelbeats, verpilzte Hooklines zu nervösen Industrialriffs. Darauf eine Stimme: wie die Quadratur eines mittelpunktlosen Kreises, an dessen Rand raunende Reminiszenzen an Kraftwerk und Anne Clark, Goldene Zitronen und Einstürzende Neubauten, Joy Division und Can erklingen. In einer digitalen Transmutation dessen, was New und Dark Wave immer schon mit Post-Punk und Psychedelic Rock gemeinsam hatten, trifft sich das Duo zu einem rauschigen Rendezvous von Krautrock und Electronic Dance Music.« (sagte einst Alexander Friedrich) Eintritt gegen Spende.


Tall as Trees Samstag, 10. Oktober 2015, 22 Uhr Konzert Während andere schon in ihrer Teenagerzeit angefangen haben Musik zu machen, haben wir uns erst mit Ende 20/Anfang 30 zusammengetan, um Musik zu machen. Wir konnten es gar nicht glauben, aber etliche Kaffee- und Kuchenproben später gab es sogar Lieder zu hören! Musikalisch sind wir irgendwo im breiten Spektrum des Punk und Emo/ Screamo anzutreffen, mögen melodische Gitarren genauso gerne wie Schreiparts. Textlich behandeln wir Themen, mit denen wir uns im Alltag auseinandersetzen, wie z.B. problematische Schönheitsnormen, (Szenen-) Zugehörigkeit, Herkunft/Aufarbeitung deutscher/eigener Vergangenheit. Dass es noch keinen Kaffee/Kuchensong gibt, ist überaus verwunderlich. In diesem Sinne: »Für uns ist es wertvoll, für uns ist es gut!« Eintritt gegen Spende.

Tanzen mit Fatal und Cynthesiza Samstag, 09. Oktober 2015, 23 Uhr Musik aus der Konserve zum Zappeln Eintritt gegen Spende.


Anna Maria Zinke Donnerstag, 15. Oktober 2015, 21 Uhr Konzert Geboren auf einem DDR-Hippie-Bauernhof im düsteren Harz zog es Anna Maria bald in die Musikmetropolen dieser Welt. So verbrachte sie einige Monate in einem Abbruchhaus in der Dubliner Hafenvorstadt, wo sie abgeschieden vom Trubel der Welt ihre Songs schrieb. Zurück in der zweiten Heimat Berlin, suchte die junge Musikerin nach BandMitstreiter*innen, fand diese aber erst in Halle, der kleinen Stadt an der Saale mit der bekannten Kunsthochschule. So pendelt sie, wie in ihren Songs, auch im Leben, ständig zwischen den Welten. Vom himmelhoch jauchzend bis hinab ins düstere Tal nebeliger Gedanken. Gerade noch das kleine Mädchen, das sich träumend im Gras von Eichhörnchen mit Nüssen bewerfen lässt, ist sie im nächsten Augenblick die Großstadtpflanze mit abgeschabter Lederjacke, die niemanden braucht, um unglücklich zu sein. Ihre Musik ist eigen, arbeitet sich genauso unerschrocken an großen Vorbildern des Folk, als auch an regionalen Helden wie Gundermann ab. Sparsam instrumentiert mit Bass, Akustik-Gitarre und einem Mini-Schlagzeug sind ihre Lieder wie winzige ungeschliffene Diamanten – nicht edel funkelnd, aber wertvoll, roh und unverstellt. Eintritt gegen Spende.


Lecker Schmecker Mitbringbrunch Sonntag, 11. Oktober 2015, 11 Uhr Die Füße zucken noch vom Tanzen, aber der Bauch hat schon wieder Hunger? Kein Problem: Schnappt alles, was ihr an veganen und vegetarischen Leckerein in eurer Küche mit müden Augen finden könnt und bringt sie in den Q. [kju_point]. In gemütlicher Runde wollen wir das Erbeutete dann gemeinschaftlich verzehren und charmant plauschen und plauzen. Wir bitten euch, nicht-vegane Speisen gesondert zu markieren, damit keine*r essen muss, was er*sie nicht essen mag. Eintritt frei, Nahrungsmitbringsel erwünscht.

We are born naked the rest is drag? Donnerstag, 15.Oktober, 17 Uhr Spielwiese, nicht angeleitet Nach mehreren Inputs zu Drag und cross*dressing in den vergangenen Jahren soll dieser Nachmittag als Freiraum, offener Raum oder Spielwiese dienen, um das Spannungsverhältnis zwischen jemand anders sein und mehr selbst sein (wagen?) ganz persönlich in ruhiger Atmosphäre auszuloten. Alles, was ihr wollt, ist möglich: #drag #cross*dressing #tauschen #anprobieren #ausprobieren #anmalen #ausmalen #verkleiden #glitzern #färben #tapen #binden #packen #bärtebasteln ...


Wichtig: Das Angebot ist ein offener, aber geschützter Raum. Es gibt keine Anleitung, keinen Workshop im herkömmlichen Sinn. Das Angebot lebt davon, dass ihr Kram mitbringt, Eigenes, Fremdes, Altes, Neues, Buntes, Graues, Zweckentfremdbares, ... Es gibt das Angebot, sich vor Ort in einem Minifotostudio von Ara Kropp (queer_feminist photo artist_activist aus Halle, stimmefrisstfeuer. tumblr.com) vorher/nachher/dabei fotografieren zu lassen, hierfür möglichst einen USB-Stick mitbringen. Keine Teilnahmebeschränkung, je mehr desto besser. Eintritt frei, Dragmitbringsel erwünscht. anschließend:

Performance/D.R.A.G. Donnerstag, 15. Oktober 2015, 19.30 Uhr mit Maïté Gender ist (k)eine Schublade. Ich ziehe sie heraus und wühle, suche, finde… Ich (ver)kleide mich, um unterzutauchen und stattdessen tauche ich in einer neuen Blase wieder auf. Mein Körper ist eine leere Hülle, doch am Ende immer noch das, was ICH aus ihm mache. Dauer: ca. 10 min


blood pieces. monthly art project with my period blood 08.–15. Oktober 2015, immer wenn der Q. geöffnet ist Fotoausstellung von Ara Kropp Ara hat vor 15 Jahren zum ersten Mal menstruiert, vor 12 Jahren den ersten eigenen Fotoapparat geschenkt bekommen, ist vor fünf Jahren zum ersten Mal in queer_feministische Kreise eingetaucht und hat vor vier Jahren das erste Mal in einem queeren Zine von Menstruationstassen gehört. Seitdem bestreitet Ara das eigene Menstruieren mit einem solchen Cup und kam dabei zunehmend in Kontakt mit dem eigenen Spieltrieb. Daraus entstand im März 2014 spontan das erste thematische Fotoshooting. Seitdem wird aus jedem Zyklus mindestens ein Foto produziert. Ara mag es, Schönheit und Empowerment sichtbar werden zu lassen in Dingen, die weh tun und von denen uns immer wieder eingetrichtert wird, sie seien hässlich, schmutzig, gefährlich, unsichtbar und inakzeptabel. Wir mögen das ebenso und hängen deshalb einen Teil der Werke an unsere Wände und möchten darauf hinweisen, dass auf den Fotografien tatsächlich Blut zu sehen sein wird und keine sterile blaue Flüssigkeit, wie wir sie aus der Werbung kennen. Ara Kropp ist queer_feministische*r Fotokünstler*in und Aktivist*in und arbeitet zu Menstruation, positivem Körpergefühl, Haut, Narben, Körperbehaarung, Emotionen, Empowerment, Geschlecht und Verletzlichkeit.


Q. [kju_point] ist eine Kooperation von Dornrosa e.V., Radio Corax und SJD – Die Falken (Halle). Wir werden gefördert durch das Land Sachsen-Anhalt. Wir danken allen Förder*innen, Unterstützer*innen, Helfer*innen, Mitmachenden und Ideengeber*innen.

Programmheftgestaltung von: Ara Kropp (stimmefrisstfeuer.tumblr.com) Hanska (strengthen.portfoliobox.me)



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