KIT-Fakultät für Architektur - Master-Arbeiten Sommer 2016

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Sommer 2016



Sommersemester 2016 Andreyana Andreeva, Fatma Avci (geb. Özkan), Lukas Bessai, Kevin Bischoff, Helen Theresa Bossmann, Celine Bouchire, Abdelfatah Bounjoum, Thomas Bourgeaise, Victoria Brandt, Carlo Brötz, Minseok Chang, Thérèse Christ, Anne Conrad, Sebastian Delgado, Stephan Dietzel, Marlene Dorbach, Nicklas Dorsch, Bruno Fialho Farias, Benjamin Gabler, Maximilian Goes, Patrick Häussermann, Saskia Hofmann, Shuyue Huang, Laura Kampers, Max Kaske, Koko Kato, Sinah Kaufmann, Isabel Kirchgässner, Fabian Kraus, Sabrina Krieger, Hyunji Lee, Jingyuan Liu, Saskia Mayer, Thomas Mildenberger, Noémie Muller, Mino Nachtegaal, Irina Österreicher, Moritz Simon Peikert, Jennifer Pfadt, Ersi Qylafku, Franziska Reichenbach, Lukas Rottländer, Isabelle Runte, Theresa Sester, Matthias Spath, Christian Sünnen, Fanny Thomas, David Ullmer und Santiago David Vinan Herrera


Kulturcampus im Stadtzentrum von Stara Zagora Andreyana Zhivkova Andreeva

Baukonstruktion Prof. Ludwig Wappner Internationaler Städtebau Prof. Barbara Engel

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Die Stadt Stara Zagora ist als einer der wichtigsten Wirtschafts- und Kulturzentren Bulgariens von der Migrationsproblematik und der Schrumpfung der bulgarischen Städte betroffen. Sie kann ihre Attraktivität für jüngere Generationen immer noch zurückerlangen und die größten Potentiale dafür trägt das Marktviertel im Herzen der Stadt. Das Schaffen von nutzbarem öffentlichem Grün- und Aufenthaltsraum innerhalb des Marktviertels bildet das erste Hauptziel des städtebaulichen Entwurfs. Es sollen Plätze und Grünflächen mit unterschiedlichem Charakter entstehen, die die Verbindung zwischen den beiden Stadtgärten entlang der Marktstraße stärken und erlebbar machen.

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Das nächste Ziel des Konzeptes ist die geeignete Bestandsbebauung mit neuem Inhalt zu verleihen und mit Neubauten zu ergänzen, die einen starken Bezug zum öffentlichen Raum haben. Dadurch wird ein Kulturquartier geschaffen, das die drei Zonen des Viertels mit neuen Begegnungsorten sinnvoll aufwerten soll. Der Höhepunkt des Konzepts bildet der Kulturcampus. Der Kulturcampus besteht aus Bildungs-, Bürger- und Kulturzentrum. Die Anordnung der Baukörper berücksichtigt die Blickachse zwischen den beiden Stadtgärten. Die Position der Gebäude zueinander definiert den Platz, der sich zum Museum öffnet und von der Hauptpromenade im Süden klar sichtbar wird.

Die Materialität des Ensembles knüpft mit hell pigmentiertem Beton an die hellen Fassaden der Umgebung an. Die gewählte Perforationsmuster stellt eine Interpretation von der naturbezogenen Ornamentik der bulgarischen traditionellen Architektur und der römischen Baukunst dar. Die Qualität des Entwurfs liegt in der vermittelnden Funktion zwischen den Menschen und dem öffentlichen Stadtraum. 1) Außenraumperspektive 2) Isometrie Städtebauliches Konzept 3) Grundrisse Erdgeschoss 4) Ansichten Süd 5) Innenraumperspektive


Besucherzentrum Naturpark Thüringer Wald, Oberhof Victoria Romy Brandt

Fachgebiet für Baukonstruktion Prof. Dipl. Ing. Ludwig Wappner Fachgebiet für Landschaftsarchitektur Prof. Dipl. Ing. Henri Bava

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Der Entwurf eines neuen Besucherzentrums für den Naturpark Thüringer Wald zeigt Antworten und Lösungsansätze auf, wie die deutschlandweite Bedeutung jenes Naturparks als Erholungs- und Naturerlebnisgebiet gefördert und gestärkt werden kann. Die Besucher sollen im Gebäude erfahren, nach welche Leitideen der Naturpark Thüringer Wald strebt. Ein bewusster Umgang mit der Materialität des Gebäudes, sorgfältiges Eingehen auf Landschaft, Umgebung und Topografie sollen die Besucher für ihre Umwelt sensibilisieren. Das Besucherzentrum nimmt in seiner äußeren Form die Bewegung der Topografie auf und öffnet sich mit seiner langen Seite in das Tal. Ein Baumwipfelpfad ist neben der

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Ausstellung ein wichtiger Besuchermagnet für den Naturpark Thüringer Wald. Der Pfad startet im Inneren des Gebäudes und führt über die Wiese in den angrenzenden Waldbereich. An unterschiedlichen Punkten weitet sich der Pfad und bildet Plattformen aus, auf denen verschiedenen Themen behandelt werden. Das Besucherzentrum besteht aus drei Ebenen, von denen die beiden oberen für die Ausstellung vorgesehen sind. Raumhaltige Wände bilden ein wesentliches, entwurfliches Element für den Grundriss des neuen Besucherzentrums. Die Tiefe dieser besonderen Wände ermöglichen, dass auf der Eingangsebene Sitznischen, Garderobe- oder Regalflächen für Jacken, Zeitschriften und Auslage ausgebildet werden können. In den

beiden Museumsebenen werden die Nischen in die Ausstellung integriert. Exponate können frei oder in Vitrinen ausgestellt werden. Das Dach des Besucherzentrums faltet sich über die lange Seite des gesamten Gebäudes. Die Faltung erinnert an die sanfte Berglandschaft der Kammlage von Oberhof und des Rennsteigweges und wird vor allem auf der letzten Ebene für den Besucher spürbar.

1) Lageplan Oberhof 2) Axonometrie durch die Geschosse 3) Innenperspektive Ausstellungsraum


Moselschleife - Aktivhafen am Trierer Moselufer, Trier Anne Conrad

Baukonstruktion Prof. Ludwig Wappner Landschaftsarchitektur Prof. Henri Bava

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Ob Menschen einen Fluss erleben können, hängt maßgeblich von der Zugangsmöglichkeit der Ufer ab. Doch gerade diese ist in Trier momentan kaum gegeben. Die Stadt nutzt ihre Flusslage nicht - die Mosel ist momentan kein Teil des Trierer Stadtbildes und Stadtlebens. Ziel der Planung und der Neugestaltung des Moselufers Trier Nord ist somit die bessere Erreichbarkeit und Nutzbarkeit des Flussraumes, sowohl als touristisch interessante Promenade als auch als Naherholungsbereich für Anwohner, und somit eine gelungene Verknüpfung von Stadt und Fluss, in Verbindung mit der Ansiedlung öffentlicher und touristischer Nutzungen mittels eines „Hafens“. Die Aufgabe des Entwurfes besteht in dem

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Umgang mit dem vielschichtigen Durchgangsverkehr und dessen Ansprüchen an die Uferzone. Daher bildet das Konzept verschiedene Wege, Adressen und angepasste Angebote aus. Es entstehen Destinationen für Radfahrer, Wanderer, Schiffpassagiere und Naherholungssuchende in Form einer Tourist-Information, eines Kiosks, eines Fahrradverleihs und einer Radwerkstatt, sowie ein speziell auf den Aktivurlauber angepasstes Hotel. Dieses Aktivhotel zieht den, am Ufer entlang laufenden Radweg in Form von Fahrradrampen ins Innere der Gebäude und erlaubt es dem Besucher sein Sportgerät mitzunehmen und in Nischen vor den Zimmern zu parken oder die zahlreichen Gemeinschaftsräume, die sich aus den Flurzonen entwickeln, zu nutzen. Auch

das kulturell-, geschichts- und regionsaffine Publikum wird durch Kulinarik und heimische Produktangebote in Form eins Cafés, eines Restaurants und eines Weinshops, angesprochen. Diese Angebote bespielen die zum Fluss und zur Stadt orientierten, öffentlichen Plätze, ziehen gleichzeitig Urlauber und Einheimische an und bilden eine abwechslungsreiche Promenade. Dadurch verschwimmt die Grenze zwischen Fluss- und Stadtraum, sowie Besuchern und Einheimischen und es entsteht ein Hafen, der es vermag Trier seinem Fluss näher zu bringen. 1) Ansicht Moselseite 2) Grundriss Erdgeschoss 3) Außenraumperspektive 4) Innenraumperspektive


FRA T3, Terminal 3, Flughafen Frankfurt am Main Sebastian E. Delgado

Gebäudelehre Prof. Daniele Marques Architekturkommunikation Prof. Dr. Riklef Rambow

3. OG Abflug Passkontrolle Sicherheitskontrolle Duty Free

2. OG Ankunft Gepäcksortierhalle Zoll Gates

1. OG Check In Gepäckabgabe Café und Gastronomie Gates

EG Intermodale Verkehrsanbindung Sky Train Omnibusbahnhof

UG Parkebenen

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Funktionsdiagramm FRA T3 l Sebastian E. Delgado 1413452 Karlsruher Institut für Technologie Institut Entwerfen, Kunst und Theorie Fachgebiet Gebäudelehre Prof. Daniele Marques SS 2016

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Oft ist ein Flughafenterminal der erste Eindruck, den Reisende haben, wenn sie in eine andere Stadt fliegen. Deswegen wirkt ein solches Gebäude repräsentativ für eine Region, Stadt oder sogar für ein Land. Die Aufgabenstellung dieser Masterarbeit bestand darin, eine architektonische Lösung für den neuen Terminal 3 im Süden des Flughafengeländes am Frankfurter Flughafen zu entwerfen und zu konzipieren. Außerhalb der funktionalen Aspekte, die so ein Bauwerk mit sich bringt, war die Frage der Erscheinung und der Atmosphäre sehr wichtig: Wie könnte ein solches Gebäude im Frankfurt des 21. Jahrhunderts aussehen und funktionieren? Der Entwurf beschäftigt sich sehr stark mit

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der Umgebung des Flughafengebietes und des in den 70er Jahren fertiggestelleten Terminal 1 im Norden des Flughafengeländes. Städtebaulich wirkt der Fußabdruck des Entwurfs wie eine neue stilisierte Weiterentwicklung des Terminal 1. Direkt gegenüber, fast wie eine Spiegelung auf der anderen Seite der Start- und Landebahnen, bildet der neue T3 eine räumlich zusammenhängende Struktur und verleiht dem Flughafen eine Gesamtform. Um funktionale Aspekte eines solchen Gebäudes zu gewährleisten, musste der Platzmangel des Frankfurter Flughafens berücksichtigt werden und eine Gebäudeform gefunden werden, in der möglichst viele Flugzeuge auf möglichst wenig Fläche andocken können. Dadurch wird ein neues Konzept vorge-

schlagen und der Terminal wird von den Fluggaststegen oder Gates getrennt, um mehr Andockpositionen zu ermöglichen. Das Gebäude schafft einen Funktionsablauf in aufeinander gestapelten Schichten. Unterirdische Parkplätze, im Erdgeschoss ein Busbahnhof und die Skytrain-Haltestelle, im 1. OG die Abflughalle, im 2. OG die Ankunftshalle sowie der Ausgang der Gates und im 3. OG der Duty Free-Bereich sowie der Zugang zu den Gates.

1) Lageplan 2) Funktionsdiagramm 3) Ansicht/Schnitt 4) Modellausschnitt 5) Perspektive


Dorf. Struktur. Kontext. Die Weiterentwicklung von Wohnen und Handel im Ortskern Stephan Dietzel

Bauplanung Prof. Walter Nägeli Gebäudelehre Prof. Daniele Marques

AUFGESETZTE HÄUSER Die Wohngebäude liegen auf dem Sockel auf. Ebenso das Technikgebäude als Neuinterpretation des Typus des Wirtschaftsgebäudes landwirtschaftlicher Anwesen KERNE UND GASSEN Über drei Erschließungskerne werden die drei Wohngebäude mit dazwischenliegenden Gassen erschlossen RÜCKGRAT UND SOCKEL Erschließungsspanne mit dienenden Gebäudeteilen

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AUFGESPANNTER RAUM Supermarkt wird von Rückgrat gefasst. Wohngebäude drücken sich von oben in das Volumen ein

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Der Entwurf basiert auf der Kritik an der expansiven Einfamilienhauspolitik seit Gründung der BRD und den daraus resultierenden Auswirkungen auf die Ortskerne ländlicher Kommunen. Mit dieser Arbeit soll ein möglicher Weg aufzeigt werden, die Chancen zu nutzen, die sich für Dörfer in der Innenentwicklung ergeben: das Aufbrechen des monotonen Wohnungsmarktes, die Revitalisierung und Aktivierung von Flächen sowie die Sicherung der Nahversorgung. Das Entwurfsareal liegt in Zuzenhausen, einer 2.100 Einwohner zählenden Gemeinde im Norden Banden-Württembergs. Auf dem im historischen Ortskern liegenden Grundstück befindet sich seit jeher ein Bauernhof und wird nach wie vor landwirtschaftlich genutzt.

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Aufgrund der Lage am Elsenzufer zwischen Dorfgemeinschaftshaus und dem bestehenden Nahversorgungsmarkt bietet sich das Areal mittelfristig zur Umnutzung an. Der Entwurf sieht hierbei neben den Nutzungen von Handel und Wohnen die rückseitige Erweiterung des Dorfgemeinschaftshauses vor. Nach dem Rückbau eines bestehenden Wohngebäudes samt Nebengebäuden, entsteht auf dem Grundstück zwischen historischem Bestand entlang der Hauptstraße und altem Schulhaus ein Gebäudehybrid. Dieser bietet mit der Überlagerung unterschiedlicher Nutzungen die Möglichkeit in der Innenentwicklung, große Nutzungseinheiten auf geringen Grundflächen im dichten Ortskern zu integrieren, sowie räumliche Nähe zu

generieren. Im Erdgeschoss bietet er Raum für die örtliche Nahversorgung, sowie Wohnraum in den aufgesetzten Gebäudevolumen. Städtbaulich fügt sich der Gebäudehybrid aufgrund der Ausdifferenzierung des Gebäudevolumens mit den ortstypischen Giebeldächern in die Körnung des Ortskerns. Die Giebelständigkeit der Gebäudeteile definiert den öffentlichen Dorfraum, in dem durch Rückspringen ebendieser Möglichkeitsräume entlang des Elsenzufers entstehen sowie wichtige Raumbeziehung im Dorf erhalten bleiben. 1) Axonometrisches Gebäudeschema 2) Modellausschnitt des Ortskerns von Zuzenhausen 3) Passageneingang Hauptstraße 24 4) Blick in den Mühlweg mit altem Schulhaus 5) Blick in die Brunnengasse


FG Baukonstruktion Prof. Ludwig Wappner FG Tragkonstruktion Prof. Matthias Pfeifer

Jalachaya, Wasser als Wegweiser Marlène Dorbach

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Dieses Projekt widmet sich den Bewohnern von Hadghutu, einem Dorf in einer Region im Nordosten von Indien. Im Rahmen der engen Zusammenarbeit mit dem Verein Engineers Without Borders und einer indischen Hilfsorganisation, befasst sich die Arbeit mit den lokalen Problematiken. Da vor Ort kein sauberes Trinkwasser vorhanden ist, soll eine Wasseraufbereitung für die Dorfbewohner geplant werden. Der Name Jalachaya bedeutet auf heimischen Sprache Orya « Wasserstation ». Das Regenwasser soll gesammelt, aufbereitet und für Trockenzeiten in einem Wasserturm gespeichert werden. So können die Bewohner das Wasser für den alltäglichen Bedarf, wie Haushalt und Körperpflege, verwenden. Er-

gänzend hierzu sind sanitäre Anlagen vorgesehen. Außerdem wird ein neuer Treffpunkt für die Dorfgemeinde geschaffen. Es ist denkbar, dass in dem neuen Gemeindehaus Workshops zu Themen, wie Aufklärung und Aufbereitung von Wasser, angeboten werden. Um ein einfaches und kostengünstiges Bauen für die Bewohner zu ermöglichen, wird eine auf den traditionellen Bauweisen basierende Konstruktion verwendet. Der Fokus liegt auf der Betrachtung von lokal vorhandenen Baustoffen, wie Bambus, Lehm und Mauerwerk, und lokalen Baumethoden. Das Augenmerk liegt vor allem auf den Anschlusspunkten und Verbindungen der einzelnen Bauelemente.

Da die Bauweise einem regelmäßigen Raster folgt, kann es auf andere Projekte in der Region übertragen werden. Trotz des Rasters kann eine Varietät durch Veränderung der Raumhöhe und der Länge geschaffen werden. Das Projekt soll als Pionier für eine optimierte Bauweise mit lokalen Materialien und traditionellen Baumethoden dienen.

1) Perspektive, Seminarraum 2) Perspektive, Innenhof 3) Schnitt


Baukonstruktion Prof. Ludwig Wappner Landschaftsarchitektur Prof. Henri Bava

Alter Hafen, Speyer Nicklas Dorsch

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Ehemalige, stadtnahe Hafenflächen, die aufgrund des Bedarfs an großen Umschlaghäfen ihre Funktion verlieren, sind überall in Deutschland zu finden. Während in vielen Städten Projekte zur Umstrukturierung solcher Areale bereits realisiert wurden oder werden, so stagnierte die Umplanung des Speyrer Hafens seit einigen Jahren. Gerade hier stellt der Alte Hafen einen wichtigen Baustein in der Stadtsilhouette mit dem Kaiserdom dar. Hinzu kommt, dass die Stadt an die Grenzen ihrer geografischen Ausdehnung gestoßen ist, weshalb der Fokus auf Nachverdichtung und Innenentwicklung unumgänglich ist, um dem Bedarf an neuem Wohnraum gerecht zu werden.

Das Ziel der Arbeit ist die Reaktivierung des Alten Hafens in Speyer in Form von Umnutzung der Brachflächen im Sinne der von Speyer zuvor formulierten Zielsetzungen für die Stadt und neuer Wohntrends. Das Gebiet des Alten Hafens wird auf einer Fläche von 2,1 Hektar mit einer Mischnutzung aus Wohnen und Gewerbe/Einzelhandel belebt. Den Auftakt des Gebiets bildet ein Markplatz, der räumlich durch das bestehende SeaLife, einer Markthalle, ein Hotel und einem ersten Wohnturm begrenzt wird. Den mittleren Teil der Landzunge bilden vier Wohntürme, die im Erdgeschoss mit einer öffentlichen Nutzung bespielt werden. Den Abschluss des Areals stellt eine Vinothek mit Veranstaltungsräumen dar.

Die einzelnen, polygonalen Baukörper sind gegeneinander verdreht, um die Struktur aufzulockern und um den einzelnen Wohnung mehr Privatheit und eine bessere Belichtung zu gewährleisten. Ein direktes Einblicken in das Gegenüber der Wohnungen wird verhindert bzw. stark reduziert. Die lockere Struktur hat gegenüber einer starren den Vorteil, dass die Stadtsilhouette nicht gestört wird und der Dom weiterhin vom Rhein aus sichtbar bleibt.

1) Perspektive Rheinseite 2) Perspektive Öffentlicher Raum 4) Modell 1:500 5) Modell 1:200


Grabungshaus Saint-Rémy-de-Provence Benjamin Gabler

Gebäudelehre Prof. Daniele Marques Landschaftsarchitektur Prof. Henri Bava

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In der wechselhaften Geschichte der antiken Provence war die Landschaft zwischen Zentralmassiv, Alpen und Mittelmeer von Unterschiedlichen Kulturen geprägt. Am Baugrundstück der hier gezeigten Masterarbeit entstand zunächst eine keltische Siedlung mit griechischem Einfluss welche später von römischen Bauten überlagert wurde. Diese in den letzten 100 Jahren nach und nach freigelegten Strukturen sind heute auf einem Grabungsfeld zugänglich. Der Entwurf befasst sich mit dem Thema Grabungshaus in Einheit mit einem für Besucher zugänglichen Museums und strukturiert sowohl den Weg über das südlich gelegene Grabungsfeld, als auch die Verbindung zu

weiteren vor Ort befindlichen Strukturen; zwei römische Monumente, sowie ein romanisches Kloster.

Provence eingliedern. Diese Prinzipien führen konstruktiv zur Bildung des Tragwerks aus Kreuzstützen und Kassettendecken.

Die Verbindung zum Ort wird über ein System von Wegschleifen geschaffen, auf denen sich der Besucher durch das Gebäude, sowie dessen Umgebung bewegt und die Grabung mit zugehöriger Ausstellung als eine verwobene Einheit begreift.

Durch das Material Sichtbeton mit Zuschlag aus hellbraunem regionalen Muschelkalkstein integriert sich die Färbung des Gebäudekörpers in den historischen römischen und romanischen Bestand.

Der Gebäudekörper selbst wurde aus Gestaltungsprinzipien geschaffen, welchen grafische Analysen römischer Mosaike der Region zugrunde liegen. Hierdurch soll sich das Gebäude thematisch in die heutige stark von antiken römischen Bauwerken geprägte

1) Modellperspektive 2) Modellperspektive 3) Modell 4) Modell 5) Lageplan 6) Grundriss 1.OG

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algorithm is a dancer. Kunstbörse Amsterdam Maximilian Johannes Goes

Raum und Entwerfen Prof. Marc Frohn Architekturtheorie Prof. Dr. Georg Vrachliotis

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Unsere zeitgenössischen Handelsräume haben sich in den vergangenen Jahrzenten gesamtheitlich virtualisiert. Die Räume der Informationsübertragung haben sich im Bezug auf unsere zeitgenössischen Handelsräume in technisch-infrastrukturelle Räume verwandelt. Mit ihnen geht gleichzeitig allerdings auch der Fortbestand von Räumen der Inszenierung einher. In meiner Auseinandersetzung mit dem Finanzmarkt und zeitgenössischen Handelsräumen entstand ein architektonisches Projekt, welches davon ausgeht, dass Kunst gesamtheitlich börslich handelbar ist. Der Handel mit Kunst folgt dem Ausweitungsparadigma der Finanzindustrie, welche durch Diversifizierung der Handelsgüter eine

Absicherung in Form von neuem Kapital und gestreuten Märkten sucht. Kunst als Investment zu begreifen führt zum Wunsch nach Sichtbarmachung der Kunstwerke und dem Ausstellen von Ihnen, da das Kunstwerk durch die Sichtbarmachung an finanziellem Zuwachs gewinnt, einem Wert der rein auf Informationen basiert. Gleichzeitig beschreibt ein Kunstwerk einen doppelten Wert: einen finanziellen sowie kulturellen Wert. Die Amsterdamer Börse, ebenfalls von ihrer ursprünglichen Nutzung als Waren-, Kornund Wertpapierbörse befreit, wird zu einer Kunstbörse umcodiert, welche aus einem Depot (Verwahrungsstelle), einem Rechenzentrum (Börse), sowie einer Ausstellung (Parkett) besteht.

All diese Elemente sind zu einem gewissen Teil öffentlich zugänglich, indem ihre gängigen räumlichen Bestandteile architektonisch transformiert werden. Die Eingriffe bilden die Neucodierung der Räume der Informationsübertragung in der Börse von Hendrik Petrus Berlage beziehungsweise ihrer Höfe, oder überinszenieren den Handel in Form des Parketts. In ihrer räumlichen Disposition beschreiben sie einen transformierten musealen Rundgang durch die, von den Algorithmen des Marktes kuratierte, Indexausstellung und das Kunstdepot. 1) Modell 1.100 2) Parkett 3) Depot 4) Börse


HinterHOF Potentiale, Karlsruhe Saskia Hofmann

Baukonstruktion Prof. Ludwig Wappner Stadtquartiersplanung Prof. Markus Neppl

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Zeichnung

Schwarzplan

Maßstab

1 : 5000

GSEducationalVersion

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Der Entwurf beschäftigt sich mit den Potentialen der Innenentwicklung in Karlsruhe. Beispielhaft an einem innerstädtischen Block in der Oststadt wurde das Thema Wohnen & Arbeiten erarbeitet. Das Projekt soll die Vereinbarkeit von den zwei Nutzungen auf engstem Raum darstellen und in die Jahre gekommene Blockrandbebauungen wieder attraktiver machen, sowie städtebauliche Fehlentwicklungen korrigieren. Dabei lag der Fokus bei der Konzepterstellung des Blockes in der Entstehung einer großzügigen Gemeinschaftsparzelle, die in Zukunft durch alle Bewohner benutzt werden kann. Insbesondere die vermehrte Begrünung des Innenhofes, das Angebot an Urban Gardening Bereichen, sowie die Umnutzung mehrerer geschichts-

trächtiger Bestandsgebäude zu Gemeinschaftsgebäuden in Form von Werkstätten, als auch Vergnügungsräumen, tragen zur neuen Hinterhofqualität bei. Im Detail wurde dann die Baulückensituation in der ersten, sowie zweiten Blockreihe ausgearbeitet. Hierbei lag der Schwerpunkt auf dem Geschosswohnungsbau und dessen öffentlichen Nutzungen in den Erdgeschosszonen. Zusätzlich befasst sich ein weiterer Neubau an der Brandwand des Nachbargebäudes mit dem Thema Durchwohnen. Als prägender Ortsidentifikationsfaktor spielen die neu entwickelten Hinterhofgebäude eine wichtige Rolle. Dort befinden sich in Zukunft die handwerklichen Tätigkeiten. Im Gegensatz dazu sind in der ersten Reihe die sauberen Bürotätigkeiten.

Um die Einheitlichkeit in der Umgebung zu gewährleisten, wird die Materialität des Ziegels fortgeführt. Holzlamellen werden als Gestaltungselement eingesetzt, um einerseits einen Kontrast zu bilden, andererseits um die Kleinteiligkeit der Fassade aufzuheben. Dahingegen bilden sich die Treppenhäuser an der Fassade durch das Fehlen von einzelnen Ziegeln ab, um ein interessantes Licht- und Schattenspiel im Inneren zu erzeugen. 1) Schwarzplan 2) Innenperspektive - Blick in den Hinterhof 3) Grundriss Erdgeschoss 4) Herleitungskonzept - Block 5) Städtebaumodell 6) Gebäudemodell 7) Gebäudeausschnitt


Die Therme im Changbai-Gebirge, China Shuyue Huang

Konstruktive Entwurfsmethodik Prof. Renzo Vallebuona Landschaftsarchitektur Prof. D.P.L.G. Henri Bava

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Der Ort befindet sich im Changbai-Gebirge. Das Gebirge liegt in der chinesischen nordöstlichen Provinz Jilin und grenzt an die Nordkorea. In dieser wundervollen und unvergleichbaren Gegend möchte ich eine Therme schaffen, in dem man das heiße Quellenbad und die schöne Landschaft gleichzeitig genießen kann. Entlang der bestehenden Promenade kommt man an dem See, und eine neue gerade Promenade führt zum Eingang der Therme (im OG). Die Besucher wandeln sich auf die Promenade, um die Stimmung sich zu beruhigen. Das Gefühl der Zeremonie von der Badekultur und die entspannte Laune ins Bad werden ein ganz besonderes Erlebnis zu führen. Die Hauptfunktion im

Obergeschoss ist Umkleidekabinen und Duschen. Die sind das Vorbereitung eines Bades. Alle Badebecken sind im Erdgeschoss, wo man in unterschiedliche Route umlaufen kann, ohne gesetzliche Schritt. Die hinten Seite im Erdgeschosses sind 5 Becken mit verschiedenen Höhe und Funktion vorhanden. Die Sauna, Schwitzsteineraum und Spa-Räume mit einem Innenhof werden als einen Block aufgestellt. Im Winter kann man in der wärmen Sauna sitzen und die Schneelandschaft gleichzeitig erfahren. Vergleich zur dunklen hinten Seite ist die vorne Seite ein hoher, heller und luftiger Raum. Dieser Raum verbindet Innen mit Außen. Die drei Becken haben verschiedene Eigenschaften und gegen unterschiedliche

Landschaft. Die dreiseitige Glasfassade bieten einen vollständigen Panoramablick, wie ein gerahmtes Bild, an. Die Veränderung der Szenen zwischen Architektur und Landschaft erscheinen hier immer, um eine entspannende Badeatmosphäre zu schaffen. Zum Beispiel, der durchsehende Eingangbereich, die lange Treppe mit beideseitige Fenster, die Glasfassade und die Oberfenster.

1) Perspektive 2) Schnitt 3) Lageplan vom Tal 4) Modelle 5) Lageplan 6) Grundriss EG


New Town Hall[e] Rat- und Stadthaus in Halle Neu-Stadt Max Kaske

Raum und Entwerfen Prof. Marc Frohn Architekturtheorie Prof. Dr. Georg Vrachliotis

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Die Stadt kann als ein sich stets veränderndes System wachsen und schrumpfen. Letzteres Phänomen und der damit entstehende Verlust infrastruktureller Angebote verlangt nach einer architektonischen Auseinandersetzung um das Leben in verschwindenden Städten möglichst lange aufrecht zu erhalten.

ehemalige Nutzung oder konstruktive Grundlagen des Bestandes bilden eine Sprache, die es zu erkennen und, bei einer neuen Nutzung, anzupassen gilt. Die entstandenenen Eingriffe des Entwurfs besitzen unterschiedliche Hierarchien und Themenfelder. Sie organisieren die Erschließung, durch neue Verteilerbereiche und deren Zugänglichkeit, sowie die Raumnutzungen, durch katalogisierte neue statische Bauteile, des Gebäudes.

System zu begreifen, sondern verlangt in kontextueller Hinsicht eine langfristige Überprüfung und Anpassung. Im Entwurf entsteht ein Angebot staatlicher und privater Dienstleistungen, das den Bewohnern der Stadt Halle zur Verfügung steht. Tägliche Arbeitsplätze, Werkstätten, Leihstationen sowie temporäre Wohnungen stellen Nutzungen dar, welche das Gebäude auch darüber hinaus zugänglich und benutzbar werden lässt.

Die Typologie des Rathauses ist in ihrer Nutzung ein zwischen Dienstleistung, Verwaltung und Repräsentation stehender Baustein, der seine Wichtigkeit im dem städtischen Netzwerk langfristig verlieren wird. Daher ist das entstandene Prinzip nicht als festgelegtes

1) Hauptfassade mit Rolltreppe zum Dienstleistungszentrum 2) Leerstehende Hochhausscheiben von Halle Neu-Sadt 3) Eingriffe mit verschiedenen Hierarchien an der Fassade 4) Ankunft im „Fachgebiet für Soziales“ im Bürgeramt 5) Tagesarbeitsplätze zur freien Nutzung 6) Schalterhalle im Dienstleistungszentrum

Der Leerstand, der an Orten des Postwachstums steigt, verlangt nach einer Klärung, inwiefern der Abriss, oder die Nutzbarkeit dieser Gebäude für den verbleibenden Teil schrumpfender Städte von Belang ist. Im Zentrum von Halle Neu-Stadt stehen seit der Wiedervereinigung die ehemaligen Arbeiterwohnheime, fünf markante Hochhausscheiben, leer. Vorgefundene Systeme wie die


Museum des Wassers, Yokohama Koko Kato

Bauplanung Prof. Walter Nägeli Landschaftsarchitektur Prof. Henri Bava

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Schnitt A_A 1_200 Masterarbeit SS 2016 Koko Kato 1613841 Fachgebiet Bauplanung Prof. Walter Nägeli Museum des Wassers in Yokohama

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Das Entwurfsgrundstück befindet sich in der Bucht von Tokyo in Japan an einem ehemals genutzten Hafenkai in Yokohama. Ausschlaggebend für den Entwurf ist die Verzahnung von Wasser mit der umgebenden Struktur auf unterschiedlichen Ebenen. Mit einem Museum des Wassers wird die direkte Umgebung, also das Wasser, thematisiert und dem Besucher nähergeführt. Es gibt verschiedene Themen innerhalb des Museums. Dabei soll das Museum nicht nur zur Veranschaulichung von Wasserthemen sein, sondern den Besucher auffordern, eigene Erkenntnisse durch Experimente zu gewinnen. Die Gebäudegröße ist ähnlich der Containerstrukturen der umliegenden Häfen und hat

Schnitt B_B somit den Maßstab der Bucht aufgegriffen. 1_200 Der Baukörper bildet nicht nur eine Masterarbeit SS 2016selbstKoko Kato 1613841 Fachgebiet Bauplanung Prof. Walter Nägeli Museum des Wassers in Yokohama bewusste Figur, sondern nimmt durch die Höhenstaffelung in der Gebäudekubatur zum Grünraum und zum Meer hin einen greifbaren, menschlichen Maßstab auf und fügt sich gleichzeitig so in die Umgebung. Die äußere Erscheinung des Gebäudes behält durch die variierenden Größen und Platzierungen der Öffnungen ihr eigene Maßstabslosigkeit bei und erzeugt Spannung. Daher ist es für den Betrachter fast unmöglich, auf den ersten Blick die wahren Dimensionen des Hauses abzulesen. Somit verhüllt es seine wahre Größe und Ausdehnung. In und um das Gebäude gibt es verschiedene Durchwegungsmöglichkeiten.

Eine Promenade am Wasser führt an der Landzunge entlang und schließt sich somit in die vorhandene Fußgängerroute am Wasser an. Die Passanten haben ebenfalls die Möglichkeit auf die Dachlandschaft des Museums zu gehen und von dort aus über die Hafenwache die Bay Bridge anzuschauen. Diese Dachlandschaft verzahnt sich mit dem landschaftlich gestalteten Bereich der Landzunge.

1) Lageplan 2) Modell 3) Innenraumperspektive 4) Längsschnitt


Vergangene Architektur in der Zukunft Revitalisierung des alten Bahnbetriebwerks in Heidelberg Sabrina Krieger

Baukonstruktion Prof. Ludwig Wappner Landschaftsarchitektur Prof. D.P.L.G. Henri Bava

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Das alte Bahnbetriebwerk in Heidelberg liegt südwestlich des Hauptbahnhofs. In den 90ern wurden Teile für die Werkstattschule Heidelberg umgenutzt und setzten sich gezielt für dessen Erhalt ein. Seit 2010 gehören die denkmalgeschützten Industriebauten zur neuen Bahnstadt. Dennoch wird das alte Industriewerk bei der Planung des neuen Viertels bewusst vergessen, da man die Meinung vertritt, die alten Backsteinbauten passen nicht zur neuen Bahnstadt. Der Charakter des alten Bahnbetriebwerks mit seinen Erinnerungen, seiner Geschichte und Atmosphäre steht wohl gegen den der neuen modernen Bahnstadt. Doch der Erhalt des Bahngebäudes ist dennoch wünschenswert und kann mit einer neuen Nutzung und dem richtigen Umgang gut in die

Umgebung eingegliedert werden. Der Inselcharakter, der sich durch den Kontext von verschiedenen Nutzungsgebieten und die direkte Infrastruktur ergibt, schenkt dem Bahnbetriebswerk eine eigenständige Atmosphäre vor Ort. Doch durch gezieltes Setzen von neuen Baukörpern erhält das Gebäudeensemble aus Alt und Neu nicht nur seinen inneren Kern, sondern tritt auch in Verbindung zu seiner Umgebung. Der neue Hochpunkt erreicht eine Blickbeziehung zur Altstadt Heidelberg und dem neuen Ortsteil Bahnstadt und wirkt gleichzeitig als Blickfang für Außenstehende. Die Innenhöfe mit ihren Durchgängen und Verbindungen werden auf den Neubau übertragen und ziehen sich bis in den

Hochpunkt. Auf diese Weise können Alt und neu nebeneinander, aber auch füreinander stehen. Baukörper, Material und Fassade verstärkt den Zusammenhang von Alt und Neu und bringt so den Mehrwert des neuen Gebäudeensembles.

1) Lageplan 2) Perspektive 3) Nutzungsdiagramm 4) Grundrissausschnitt Hochpunkt 3., 7. und 11. OG


Fachgebiet Bauplanung Prof. Walter Nägeli Fachgebiet Architekturtheorie Prof. Dr. Georg Vrachliotis

Collaborative Living. Wohnen in der alten Feuerwache Thomas Mildenberger

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Hohe Nachfrage, geringes Angebot: Der Wohnraumbedarf nimmt überproportional zu der ansteigenden Stadtbevölkerung zu. Dafür ist der hohe Anteil der 1-Personenhaushalte am Haushaltszuwachs verantwortlich, bei denen die Wohnfläche pro Einwohner am größten ist. Im Jahr 2015 waren bereits 41,4% der Haushalte 1-Personenhaushalte; weitere 34,2% waren 2-Personenhaushalte. Somit leben in 3/4 aller Haushalte nur 1 oder 2 Personen und benötigen eine durchschnittliche Wohnfläche von 68,3 bzw. 48,2m² pro Kopf. (Vergleich: 30,7m² pro Kopf in 4-Personenhaushalten).

denen ausgelagerte Tätigkeiten in Gesellschaft ausgeübt werden können. Dieses Angebot umfasst Aufenthaltsräume, Koch- und Essbereiche, Waschküche, Werkstätten, Gärten etc., aber auch unspezifische Räume, die sich die Bewohner nach Bedarf aneignen können. Dadurch werden soziale Kontakte gefördert und der eigene Wohnraum kann kleiner ausfallen, ohne dass auf Wohnfunktionen verzichtet werden müsste. Durch den Zusammenschluss zu einer Nachbarschaft profitiert jede Partei von einem großzügigen Zusatzangebot, welches kollektiv verwaltet wird und den eigenen Haushalt erweitert. Es stellt keinen Verzicht mehr dar, sondern es ist der neue Luxus: wenig zu haben, aber alles haben zu können. Es kommt darauf an, ob man Teil der Netzwerke

Einen Lösunsgsansatz bietet das Co-LivingKonzept: Ergänzend zu den einzelnen privaten Haushalten gibt es Gemeinschaftsflächen, in

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und Gemeinschaften ist, welche das bereitstellen, worauf man Zugriff begehrt. Neben der Aufgabe, eine maximale Anzahl an Wohneinheiten mit unterdurschnittlichem Flächenverbrauch anzubieten, spielte der Umgang mit dem denkmalgeschützten Bestandsgebäude von 1926 eine zentrale Rolle. Die „alte“ Feuerwache in Karlsruhe steht kurz vor einer Umnutzung, wobei die von Hermann Billing entworfene Fassade nicht verändert werden darf. 1) Collage der Ansicht zum Innenhof 2) räumliche Darstellung der 1-/ bzw. 2-Personenhaushalte 3) Gemeinschaftsflächen im Geschoss/ Haus/ Block/ Stadtviertel 4) Explosionsaxonometrie des Gebäudes


Grenzräume. Vom Durchgangsort zum Ort des Verweilens. Gambsheim - Freistett-Rheinau

Regionalplanung und Bauen im ländlichen Raum

Noémie Muller

Prof. Kerstin Gothe Architecture, Ville et Territoire (ENSAS) Dominik Neidlinger, Volker Ziegler

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Im Oberrhein bildet der Fluss die Grenze zwischen Frankreich und Deutschland. Aber der Rhein, ein breiter Strom der Konstanz mit der Nordsee verbindet, ist hauptsächlich eine geographische und landschaftliche Einheit, das über eine reiche Fauna und Flora verfügt. Als attraktives und einigendes Element hat der Rhein eine wichtige Rolle zu spielen in der Beziehung zwischen den Ufern und den angrenzenden Gemeinden; er bereichert dieses grenzüberschreitende Gebiet und seine Bevölkerung. Man kann sich fragen, auf welche Weise zwei Gemeinden beiderseits des Flusses durch die Rheinlandschaft gefördert werden und gleichzeitig die Durchgangsorte über den Fluss mit neuen Nutzungen in Harmonie mit dem Umfeld umgestaltet werden können.

Landschaftsarchitektur Prof. D.P.L.G. Henri Bava

Um die Problematik zu erläutern, trug sich die Wahl auf den Grenzübertritt zwischen Gambsheim (Frankreich) und Freistett-Rheinau (Deutschland). Dieses grenzüberschreitende Gebiet setzt mehrere Räume in Bezug zueinander, für die neue Nutzungen und fördernde Aktivitäten angeboten werden sollen, um es in einen Ort voller Leben umzuwandeln. Die Brücke wird zum Träger neuer Interaktionen mit den Ufern und der Rheinlandschaft. Es soll eine Kontinuität zwischen verschiedenen Aktivitätspolen und Entdeckungsorten geschaffen werden, eine Verbindung mit „grünen“ Verkehrsmitteln, um eine Zentralität auf diesem Grenzübertritt zu schaffen. Die räumlichen Interventionen bestehen

aus einfachen Elementen mit Bezug zur Landschaft. Sie dienen dem Alltagsgebrauch genauso wie der kontemplativen Promenade. Die verschiedenen Landschaftszonen entlang der Überquerung werden so aufgewertet und erlauben es, sich dem Rhein und seiner Geschichte zu nähern. Die Überschreitung der Brücke wird ein Ereignis für Fußgänger und Radfahrer, aber auch für den Autofahrer, der dazu eingeladen wird, die Landschaft wiederzuentdecken, die das strukturierende Element des Entwurfs darstellt. 1) Analyse des Gebiets 2) Concept 3) Grundriss und Schnitt des Gebäudes 4) Perspektive des Gebäudes von unten 5) Perspektive vor der Brücke - die Stufen zum Fluss 6) Perspektive des multifunktionalen Platzes


Zuhausesein in Karlsruhe Raum schaffen für geflüchtete, traumatisierte Kinder und Jugendliche Irina Österreicher

Bauplanung Prof. Walter Nägeli Architekturtheorie Prof. Dr. Georg Vrachliotis

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Unbegleitete Minderjährige (UM) stellen eine besonders schutzbedürftige Gruppe unter den Flüchtlingen dar. Sie kommen ohne Eltern in Europa an und sind vollkommen auf sich gestellt. Die Zahl der UM steigt seit Jahren an. Die ohnehin schwierige Situation durch ein fremdes Land wird häufig durch Traumata verstärkt. Es ist davon auszugehen, dass 30 Prozent der UM an körperlichen und seelischen Verletzungen leiden. Neben einem neuen Zuhause brauchen die Kinder und Jugendlichen therapeutische Behandlung, damit sie sich möglichst schnell in der neuen Umgebung zu recht finden können. Diese Arbeit zeigt wie Architektur zu einem Hilfsmittel werden kann um UM die Möglichkeit der soziokulturellen Bildung, Integration

und Persönlichkeitsentwicklung zu geben. Entworfen wurde ein Gebäude-Ensemble, das die Nutzungen des Wohnens mit denen einer psychlogischen Therapie verbindet. Die Verortung des Entwurfs in Karlsruhe ist durch die Ansiedelung der Landeserstaufnahmeeinrichtung zu begründen. In Karlsruhe kommen überdurchschnittlich viele unbegleitete Kinder und Jugendliche an. Das Gebäude tritt als abgewandeltes Hofhaus auf, dessen Hof nur von drei Seiten umschlossen wird und so Kommunikationsmöglichkeiten mit den Bewohnern des Viertels bietet. Zwei Gebäudevolumen werden durch einen Gang über den Hof sowie durch einen Sockel verbunden. Das Vorderhaus übernimmt an der Straßenseite Gebäudeflucht, Geschosshöhen

und das Hochpaterre der Nachbarhäuser. Außerdem fügt sich die Fassaden in die bestehenden Bebauung ein. Das Vorderhaus beinhaltet die Nutzungen der Praxis und des Wohnens. Das Hinterhaus stellt durch die Glasfassade Bezug zur Natur im Blockinnern her. Küche, Essbereich, Spiel- und Freizeitflächen sowie Lern- und Arbeitsräume finden hier Platz. Die Wiederholung der verwendeten Materialien in beiden Gebäuden verdeutlicht deren Einheit trotz getrennter Volumen. 1) Grundriss Erdgeschoss 2) Längsschnitt 3) Lageplan 4) Perspektive Straße 5) Perspektive Hof


Konstruktive Entwurfsmethodik Prof. Renzo Vallebuona Architekturkommunikation Prof. Dr. phil. nat. Riklef Rambow

Identität, Ort, Architektur, Gemeinde Graun im Vinschgau Theresa Sester 2

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Hinsichtlich des Grundgedankens, dass der Wahrnehmung ortsspezifischer Zusammenhänge und somit dem Begreifen unserer Umwelt eine besondere Relevanz zufällt, wird die Gemeinde Graun im Vinschgau im Länderdreieck Italien - Österreich - Schweiz betrachtet. Da der obere Vinschgau aufgrund seines besonders komplexen und konträren Charakters unmittelbar und nachhaltig auf den Menschen wirkt, ist eine nähere Untersuchung der Identität dieses Ortes besonders interessant.

dienen als Grundlage des Entwurfs. Darauf aufbauend werden als Basis für eine architektonische Zielsetzung und deren Konzeptfindung Potentiale zur Stärkung der Identität des Ortes sowie Gefahren vor einer möglichen Touristifizierung erkannt. Dabei ist das Ziel der Arbeit nicht nur den Genius loci, also den Geist des Ortes, in Architektur einfließen zu lassen, sondern vielmehr, eine Architektur zu finden, die Abbild dessen wird und sich somit dem Ort und der Vermittlung der Umwelt widmet.

Die eingehende Beschäftigung mit dem Ort, der stetigen soziokulturellen Anpassung und dem damit einhergehenden Wandel zu einer von Tourismus gekennzeichneten Region

Um auf die Identität der Gemeinde Graun im Vinschgau zu verweisen und den Fokus nicht zu sehr auf die Architektur selbst zu lenken, wird keine denkmalartige Struktur gesucht,

sondern vielmehr eine Architektur, welche die Wesenszüge des Ortes durch deren alltägliche Nutzung sichtbar machen kann. Dies wird durch den Typ des Bades - einem Ort der Begegnung und des Austauschs gewährleistet. Einzelne Stationen des Badens gehen einen engen Dialog mit den spezifischen Gegebenheiten vor Ort ein und machen somit auf die Identität des oberen Vinschgaus aufmerksam. 1) Verortung der Stationen des Badens: 1. Das Bad an der Uferkante des Reschenstausees 2. Das Bad an der Grenze zwischen Südtirol und Österreich 3. Das Bad an der Staumauer des Reschenstausees 2) Grundriss: Sauna am Ufer des Reschensees 3) Innenraum: Sauna mit Blick auf den Reschensee im Winter 4) Außenraum: Das Bad an der Uferkante des Reschensees


Kleingarten

Kleingarten

Oberreut Weiterdenken, Karlsruhe Santiago David Viñan Herrera

Kleingarten

Aktives Grün

Stadtquartiersplanung Prof. Markus Neppl Internationaler Städtebau und Entwerfen Prof. Barbara Engel

Wald

Impulsprojekt

öffentlicher Grünraum

Handlungsfeld Wald

Grünzug

Sozialrelevantes Nachverdichtungspotential öffentlicher Grünraum Kleingarten

Markante Baukante Handlungsfeld

Nachverdichtungspotential mit Schwerpunkt Grünzug Verzahnung mit dem Grünzug

Verkehrsberuhigung Sozialrelevantes Nachverdichtungspotential

Städtische räumliche Fassung Grünes Rückgrat

Grüne räumliche Fassung Impulsprojekt Aktives Grün Wohnen

Wohnen

Nutzungsintensiver Bereich

Kleingarten Gelbe Schule

Gemeinschaftshof

Kleingarten

Wohnen

EG Gewerbe

Tennis Clu “Grünwin

Treffpunkt

Nachverdichtungspotential mit Schwerpunkt Nutzungsintensiver Bereich Nutzungsmischung

Nachverdichtungspotential mit Schwerpunkt Verzahnung mit dem Grünzug

Nachverdichtungspotential mit Schwerpunkt Typologische Mischung

Nachverdichtungspotential mit Schwerpunkt Nutzungsmischung

Neue Adresse

Stadtteileingang Nutzungs-& sozialgemischtes Quartier

Aktives Grün

Nachverdichtungspotential mit Schwerpunkt Typologische Mischung

Friedhof

Grünes Rückgrat

Spielplatz KITA

Wohnen

EG Einzelhandel

Fachschule

Quartierszentrum

Spiel- & Liegewiese Sophie-Scholl Schule

Aktives Grün

Grünes Rückgrat

Studentenwohnheim

Studentenwohnheim EG Einzelhandel

Alten-Wg

Wald

Impulsprojekt

Quartiersplatz

Quartierszentrum

Oberreut Zentrum urbanes Treffpunkt

Kleingarten

Wald

Impulsprojektöffentlicher Grünraum

Handlungsfeld Städtische räumliche Fassung

öffentlicher Grünraum

HandlungsfeldGrünzug

Sozialrelevantes GrüneNachverdichtungspotential räumliche Fassung

Grünzug

Nutzungsintensiver Bereich Sozialrelevantes Nachverdichtungspotential

Nachverdichtungspotential mit Schwerpunkt Markante Baukante Verzahnung mit dem Grünzug

Nutzungsintensiver Bereich

Nachverdichtungspotential mit Schwerpunkt Verzahnung mit dem Grünzug

Verkehrsberuhigung Nachverdichtungspotential mit Schwerpunkt Nutzungsmischung

Nachverdichtungspotential mit Schwerpunkt Nutzungsmischung

Nachverdichtungspotential mit Schwerpunkt Typologische Mischung

Seniorenheim

Aktives Grün

Industrie

Aktives Grün

Kleingarten

Wohnen

Gewerbe

Betreutes Wohnen Büro

EG Gastro/ Einzelhandel

Gemeinschaftshof

Nachverdichtungspotential mit Schwerpunkt Typologische Mischung

Grünes Rückgrat

Kleinseeäcker-Areal

Abschließung der Wohnbebauung Klare Trennung Wohn- / Industriegebiet

Oberreut Zentrum

Nahversorgung

Gewerbe

Wohnen Wohnen

EG Einzelhandel

EG Bar/Einzelhandel

Tennis Club “Grünwinkel“

Kleingarten

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Wald

ImpulsprojektWald

Impulsprojekt Städtische räumliche Fassung

öffentlicher Grünraum

öffentlicher Grünraum Handlungsfeld

Grüne räumliche Fassung Handlungsfeld

Grünzug

Grünzug Sozialrelevantes Nachverdichtungspotential

Markante Baukante Sozialrelevantes Nachverdichtungspotential

Nutzungsintensiver Bereich Nachverdichtungspotential mit Schwerpunkt Verzahnung mit dem Grünzug

Nachverdichtungspotential mit Schwerpunkt Verkehrsberuhigung Verzahnung mit dem Grünzug

Nachverdichtungspotential mit Schwerpunkt Nutzungsmischung

Nachverdichtungspotential mit Schwerpunkt Nutzungsmischung

Nachverdichtungspotential mit Schwerpunkt Typologische Mischung

Nachverdichtungspotential mit Schwerpunkt Typologische Mischung

Wald

Impulsprojekt

Städtische räumliche Fassung

Verbindung Kfz-Verkehr

öffentliche Gebäude

öffentlicher Grünraum

Handlungsfeld

Grüne räumliche Fassung

Bahnlinie

halböffentliche Gebäude

Grünzug

Sozialrelevantes Nachverdichtungspotential

Markante Baukante

urbaner Auftakt

Nutzungsintensiver Bereich

Nachverdichtungspotential mit Schwerpunkt Verzahnung mit dem Grünzug

Verkehrsberuhigung

Freiraumvernetzung

Nutzungsintensiver Bereich Wohnbebauung

Nachverdichtungspotential mit Schwerpunkt Nutzungsmischung Nachverdichtungspotential mit Schwerpunkt Typologische Mischung

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Oberreut ist einer der südwestlichen Randstadtteile Karlsruhes. Die Einwohneranzahl ist im Stadtviertel Oberreut seit 2004 ständig zurückgegangen. Warum ist Oberreut für die Zuwanderer unattraktiv? Kann sich die Großsiedlung den heutigen Anforderungen des demografischen Wandels und der energetischen Erneuerung anpassen? Kann der Bestand die heutigen sozialen, ökonomischen, baulichen und räumlichen Bedürfnisse einordnen? Die Weiterentwicklung des Stadtteils Oberreut soll die Defizite im Stadtteil bekämpfen und daraus neue attraktive urbane Situationen herausbilden, die nach und nach das schlechte Image des Stadtteiles und vor allem die Lebensumstände der Oberreuter verbessern.

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Die in dieser Arbeit durchgeführte städtebauliche Analyse hat die Mangel des Stadtteiles sichtbar gemacht. Jede der identifizierten Stationen verlangt eine tiefe Auseinandersetzung mit dem unmittelbaren städtebaulichen Kontext. Allerdings sind die Entwicklungsprojekte innerhalb einer übergeordneten und gezielten Planung zu ordnen, sodass das Entwicklungskonzept als ein Ganzes betrachtet wird und nicht als die Summe punktueller Lösungsansätze. In dieser Arbeit wurde er Oberreuter Leitplan entwickelt. Dieser fasst die unterschiedlichen Stationen in sechs thematisch klar definierten und differenzierten städtebaulichen Zielsetzungen und setzt einen klaren Schwerpunkt in der Vitalisierung des Grünzuges „Schmallen“.

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In einem weiteren Schritt wurden die Zielsetzungen des Leitplanes umgesetzt. Die neue Entwicklungsperspektiven entstehen in Harmonie mit den bestehenden Strukturen. Diese basieren auf einer tiefen Auseinandersetzung mit den unmittelbaren Defiziten und Mangeln. Das Ergebniss ist ein neu derfinierter Stadtteil, welcher attraktiver, entsprechend Ausgestattet, vielfätiger und vor allem ein Ganzes ist.

1) Leitplan & Vertiefungsbereiche 2) Neue Eingangssituation im Stadtteil

Tennis Clu “Grünwin


Impressum Diese Publikation versammelt alle von den Absolventinnen und Absolventen für die Veröffentlichung eingereichten Arbeiten. Die Beiträge wurden von den Absolventinnen und Absolventen erstellt. Die Rechte liegen bei ihnen. Gestaltung Dipl.-Des. Frank Metzger Bildnachweis Umschlag-Vorderseite: New Town Hall[e] Rat- und Stadthaus in Halle Neu-Stadt Max Kaske Umschlag-Rückseite: Jalachaya, Wasser als Wegweiser Marlène Dorbach Herausgeber KIT-Fakultät für Architektur Englerstraße 7 76131 Karlsruhe arch.kit.edu Karlsruhe, Oktober 2016



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