KIT-Fakultät für Architektur - Master-Arbeiten Sommer 2020 – Teil 2/2

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Sommer 2020

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des Schauspeichers. So wird die hybride und interaktive Neuausrichtung der historischen Speichertypologie umgesetzt. Der Mineralienspeicher wird durch seine archaische Grundform eines dunkel geflammten, hölzernen Langhauses mit abstrahiertem Walmdach zu einer prägnanten Speicherskulptur. Der Mythos des Schwarzwaldes, der Tradition und der Erdgeschichte wird in dieser Architektur verankert und verdeutlicht. Mit seiner puristischen Erscheinung und der differenzierten Holzfassade lehnt sich der Mineralienspeicher an die Holzbaukunst alter Schwarzwaldspeicher an. Das Gebäude macht

1) Leitidee - Synthese von Industrie und Tradition mit dem Fokus auf den Begriff des Speicherns 2) Städtebauliches Gesamtkonzept - Sammelspeicher, Mineralienspeicher und Steg 3) Perspektive Außenraum - Ankunftssituation 4) Schnittperspektive - Bearbeitungsprozess der Mineralien in den einzelnen Ebenen 5) Grundriss Erdgeschoss - Arbeitsspeicher (Werkstattschiene und öffentliche Nutzungen wie Café, Bibliothek und Shop) 6) Explosionsdarstellung - Sammel- und Mineralienspeicher 7) Perspektive Innenraum - Raumgitter im Schauspeicher 8) Perspektive Außenraum - Mythos Schwarzwald



Master-Thesis Sommersemester 2020 Teil 2 / 2

Die Publikation enthält alle für die Veröffentlichung eingereichten Arbeiten.


Urban Habitat: Wohnen und der Wert vom Teilen Jennifer Kilenberg

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1 Lebensmittel

Putzraum

Putzraum Abfallsammlung

Spülen Spülen

Verwertung

Geschirrrückgabe

Vorbereitung

Kasse

Fairteiler

Stadtküche

Lebensmittel Geschirrrückgabe

Cafe

Verzehr

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Gesellschaftsraum

Gesellschaftsküche

Spielzimmer

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Wohnen ist ein Grundbedürfnis, doch erschwinglicher Wohnraum ist insbesondere in den urbanen Zentren Mangelware. Diesem Sachverhalt liegen komplexe Aspekte zu Grunde, die Einfluss auf die zukünftige Wohnstruktur nehmen. Das klassische Gefüge der Kleinstfamilie erlebt eine Reform und es hat sich eine Vielzahl neuer Haushaltsformen gebildet. Auch das Verhältnis von Arbeit und Wohnen verändert sich und mit ihm der Nutzen des Wohnraums. Darüber hinaus fällt dem Besitzdenken der modernen Wohlstandsgesellschaft und dem hier durch gesteigerten Wohnflächenbedarf eine große Rolle zu. Der Entwurf setzt sich mit Fragen nach dem Flächenbedarf des Individuums, dem Stellenwert des Privateigentums und wie die Architek-

[Zeichnungstitel]

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Maßstab: 1:100

tur Einfluss auf die Diskrepanz zwischen gemeinschaftlichen und individuell genutzten Flächen nehmen kann, auseinander. Kann das Teilen von (Wohn)raum die Lösung für das zukünftige Zusammenleben im urbanen Raum sein? Vor diesem Hintergrund hat es sich angeboten über den Rand des Wohnens hinauszublicken und das Raumprogramm zu erweitern, um so das Projekt in den städtischen Kreislauf mit einzubinden. Der Entwurf umfasst einen Wohnturm mit vielfältigem Wohnangebot, das keine Einschränkung der Nutzergruppen erzwingt und unterschiedliche Lebensentwürfe zulässt. Die architektonische Umsetzung zielt darauf ab, dass sich eine soziale Gemeinschaft bildet. Den raumprogrammatischen Mittelpunkt der Wohngrundrisse

bildet das Kochen und Essen. Es ordnet sich als kongruentes Element bei allen Wohntypen als Pufferzone vor dem Erschließungskern an. Daran angeschlossen finden sich das gemeinschaftliche Wohnen und die Individualräume. Bei der Entwicklung der Wohnkonzepte stand vor allem die Frage nach der architektonischen Lösung der Schnittstelle zwischen gemeinschaftlichem Raum und individualraum im Vordergrund. Die Wohntypen unterscheiden sich im Grad der Privatsphäre und der Rückzugsmöglichkeit. Das Angebot reicht von vollständigen Individualwohnungen bis hin zur Auflösung der Individualfläche. Vor allem die Wohntypen Time Lab und Flaneur dienen der Reflexion über das dauerhafte Angebot von Exklusivflächen für jede Nutzung.


Raum und Entwerfen Prof. Marc Frohn Architekturkommunikation Prof. Riklef Rambow

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Die Verbindung zwischen der Hausgesellschaft und der Stadtgesellschaft bildet ein breites Kultur- und Freizeitangebot. Hierfür wird der zur Stadt zugewandte Gebäudeteil umgenutzt und der untere Bereich des Wohnturms mit einbezogen. Die Nutzungen sind vertikal nach (Ver)teilen, Teilnehmen und Teilhaben geordnet. In der Horizontalen liegt dem Gebäude eine thematische Ordnung vom Untergeschoss bis zum 3. Obergeschoss (Logistik und Mobilität, Austausch und Interaktion, Güter, Lebensmittel und Raum) zu Grunde. Die Nutzungen umfassen das Teilen von Fahrrädern, Autos, Raum und Maschinen sowie gebrauchter und ungenutzter Kleidung, Gütern und Lebensmitteln. Die Erschließungskerne des Wohnturms und des Kulturgebäudes sind über einen Neu-

bau, die Stadtterrasse, verbunden. Daneben besteht eine vertikale Verbindung in Form von vorgestelltenBalkonen und Treppenläufen. Die Treppen verbinden die Wohngeschosse und bilden eine Ebene des Austausches und der Interaktion unter den Bewohnern. Den Betonfertigteilen ist eine neue Fassade aus Mash vorgesetzt, die das einst homogene Fassadenbild aufrechterhalten soll. Das Wohn- und Kulturobjekt als Teil des städtischen Lebens zeigt exemplarisch, wie das Teilen unter der Beachtung sozialer, ökologisch und ökonomischer Aspekte in einer kapitalistischen Gesellschaft funktionieren kann. Wer teilt hat mehr!

1) Modellfoto 2) Grundriss 2. Obergeschoss 3) Modellfoto Loggia Westfassade 4) Modellfoto Fassade Kriegsstaße 5) Modellfoto Tiefgarage 6) Ansicht West 7) Schnitt Wohnturm 8) Wohngrundriss Time Lab 9) Wohngrundriss Flaneur


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Begegnungsraum für Familien - Eine Erweiterung für das Kinderhospiz Bärenherz Suna-Maria Knell

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Die Grundidee des Entwurfes ist es für Erkrankte, Familien und Angehörigen ein Zuhause auf Zeit zu gestalten. Der Begegnungsraum für Familien soll durch eine wohltuende Atmosphäre, einfühlsame Betreuung und ergänzende Angebote eine Auszeit für Familien, die durch Krankheit geprägt sind, ermöglichen und ihnen erlauben, neue Kraft zu tanken. Prägendes Element des Entwurfes ist es, dass durch die Architektur eine Art von Gemeinschaft entsteht. Die verschiedenen Bereiche sind klar zoniert, um die richtige Balance zwischen Gemeinschaft und Rückzug finden zu können. Grundlage war es also, Bereiche für die Gemeinschaft als Treffpunkt und Kommunikationsort zu schaffen, aber auch Nischen und Rückzugsmöglichkeiten zu integrieren.

Ein weiterer Entwurfsgedanke befasst sich mit der Integration der Natur und den verschiedenen Blickbezügen in den Wald. Die Landschaft soll vor allem als Hoffnungsträger dienen und ein Gefühl von Freiheit vermitteln. Außerdem soll die Natur als therapeutisches Mittel dienen, die Erholung fördern und als Kraftort und Quelle der Selbstheilung wahrgenommen werden. Die Typologie des Erweiterungsbaus entwickelt sich aus der Situation als Schnittstelle zwischen Architektur und Natur. Es entsteht eine Raumstruktur, die sich dem Verlauf der Landschaft anpasst. Die freistehenden, eingeschossigen Pavillons fügen sich in den Wald ein und lassen der Natur Raum, sich zwischen

den Häusern ihren Weg zu bahnen. Durch die geometrische, geradlinige Form der Pavillons entsteht aber dennoch ein Kontrast zur organischen Form des Waldes. Das architektonische Ensemble soll eine schützende Atmosphäre ausstrahlen, weshalb es nach außen eine klare Kante bildet und sich zum Inneren hin auflöst. Durch die Anordnung der einzelnen Häuser bilden sich verschiedene Plätze und Nischen aus und es entsteht ein Gefüge von öffentlicheren und intimeren Raumzonen. Die Bebauung löst sich immer wieder auf, es entsteht ein Wechselspiel zwischen architektonischem und landschaftlichem Raum. Wichtig war vor allem, dass ein Ort entsteht, der als kraftvoller, gemeinschaftsstärkender Ort wahrgenommen wird.


Entwerfen und Gebäudelehre Prof. Meinrad Morger Architekturkommunikation Prof. Dr. phil. nat. Riklef Rambow

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Zum Park hin ist die Typologie klar ablesbar: zwei Häuser markieren durch einen Vorplatz die Eingangssituation. Hier wird der Besucher in das architektonische Ensemble und zunächst in eine geschützte Vorzone geleitet. Die ausgebildete Offenheit bleibt vom Park aus jedoch zunächst verborgen. Erst nach Eintritt in das Gebäudeensemble werden die Struktur und die aufgereihten Pavillons sichtbar. Die Anordnung der einzelnen Funktionen folgt den der Nutzung angepassten, Anforderungen nach Tageslicht, Ausblick, Intimität und Offenheit. Neben der reinen Beherbergung bietet der Entwurf sowohl die Möglichkeit zum sozialen Austausch, wie auch zu Rückzug und Entspannung. Das Angebot wird durch introvertierte und extrovertierte Nutzungen ergänzt, die

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sich anhand von verschiedenen Gebäudehöhen ablesen lassen — so sind die privateren, introvertierten Nutzungen in den Pavillons mit der niedrigsten Höhe untergebracht. Die gemeinschaftlichen Nutzungen befinden sich in den Pavillons mit der mittleren Höhe und die extrovertierten Nutzungen, die auch der Öffentlichkeit zugänglich sind, haben die höchste Gebäudehöhe. Die Höhen der einzelnen Gebäude ergeben sich außerdem aus den Anforderungen der jeweiligen Nutzung und tragen zu einem besseren Raumgefühl bei. Das architektonische Ensemble wird den vielfältigen Anforderungen durch unterschiedlichste Nutzungen – Wohnen und Schlafen, Büroarbeit und Beratung aber auch Therapie und Spielen – gerecht.

1) Grundriss 2) Ansicht 3) Schnitt 4) Perspektive 5) Perspektvie 6) Modellfoto


Artenübergreifende Architektur - Eine Wohnanlage für Senioren und Hunde, Konstanz Daniela Langer

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Es ist allgemein bekannt und wissenschaftlich bewiesen, dass sich Menschen und Hunde positiv auf die Gesundheit und das Wohlbefinden des jeweils anderen auswirken können. Diese besondere artenübergreifende Beziehung brachte mich dazu eine Wohnanlage für Senioren und ein Tierheim für Hunde zusammenzulegen, damit beide voneinander profitieren können. Die Besonderheit besteht darin, dass die Senioren Verantwortung für die Tiere übernehmen. Die Wohnanlage richtet sich damit in erster Linie an Senioren, die sich noch in einem guten gesundheitlichen Zustand befinden, jedoch aus unterschiedlichen Gründen nicht mehr in ihrer eigenen Wohnung weiter leben möchten. So kann das von mir anvisierte Projekt z.B. dabei helfen,

den Senioren ein Gefühl des Gebrauchtwerdens nach dem Austritt des Berufslebens zu verschaffen. Das Leben in Gemeinschaft mit den anderen Hausbewohnern hilft dabei die Verantwortung für die Tiere mit mehreren Personen zu teilen. Die Hunde können mehr Kontakt zu Menschen erhalten, als es in gewöhnlichen Tierheimen möglich ist. Demnach richtet sich mein Entwurf auch auf die gegenseitige Förderung durch die Architektur als Vermittler der Mensch-Tier-Beziehung. Zudem wurde der Tierheimarchitektur bislang selten Aufmerksamkeit geschenkt. Die Gestaltung ist meist nur funktional und dient dem körperlichen Wohlergehen der Tiere. Dabei wird das psychische Wohlergehen der Tiere und, dass die Atmosphäre auch auf die Mitarbeiter und

Besucher wirkt, vernachlässigt. Dieser Aspekt soll im Entwurf berücksichtigt werden. Beim Entwurf handelt es sich um ein Gebäudeensemble, welches sich in den umliegenden Grünraum integriert. Die Baukörper sind je für eine andere Funktion verantwortlich. Im größten Gebäude befindet sich die Hausgemeinschaft der Senioren. Das nördlich darüber liegende Gebäude beinhaltet das Tierheim. Dabei befinden sich die Schutzräume der Hunde im westlichen und die Funktionsräume des Tierheims im östlichen Ring. Der Baukörper im südlichen Abschnitt des Grundstücks enthält Freizeiträume für sportliche Aktivitäten. Im Norden schließt das Grundstück mit einem kreisrunden, nach oben hin offenen Gehege ab.


Fachgebiet Gebäudelehre Prof. Meinrad Morger Fachgebiet Architekturkommunikation Prof. Riklef Rambow

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Die Haltung gegenüber der grünen Umwelt war ein wichtiger Ausgangspunkt der Gestaltung. Die Baukörper sollen mit der Landschaft harmonieren. Hierfür bietet sich die einfache Geometrie des Kreises an. Die Eingeschossigkeit der horizontal wachsenden Baukörper legt sich in den Landschaftsraum ein. Neben der Reaktion auf den Gebäudekontext ist die Form des Kreises ein geeignetes Motiv, um Gemeinschaftlichkeit zu symbolisieren. Das Grundrissraster auf den runden Scheiben ist dabei orthogonal, um eine effiziente Nutzung der Räume zu ermöglichen. Durch die orthogonale Anordnung der vor- und zurückspringenden Fassaden auf den radialen Bodenplatten entstehen zum einen Freiräume auf der Außenseite der Gebäude, die bei der Hausge-

meinschaft als überdachte Terrassen und beim Tierheim als überdachter Auslauf genutzt werden. Zum anderen entstehen Räume auf der Innenseite, die dem Erschließungsgang Struktur und einen Aufenthaltscharakter verleihen. Die Erschließung der Kreise erfolgt von innen, sodass vom gemeinschaftlichen Innenhof bis zur Gebäudeaußenseite die Intimität zunimmt. Die verwendeten Materialien Holz und Lehm gehen von derselben Zurückhaltung aus, die auch auf die Kubatur angewandt wurde. Sie bieten einen einladenden Eindruck mit Verweisen auf den umliegenden Wald. Bei der Farb- und Materialwahl der Innenräume wurde zudem besondere Rücksicht auf die Wahrnehmung und Bedürfnisse der Senioren bzw. der Hunde gelegt.

1) Perspektive Wohnanlage 2) Perspektive Lamellenfassade Seniorenhausgemeinschaft 3) Lageplan 4) Ansichten / Schnitte 5) Grundriss EG 1 6) Grundriss EG 2 7) Perspektive Erschließungsgang, Seniorenhausgemeinschaft 8) Perspektive Schutzräume mit Ausläufen, Tierheim


Verheißung des Loft Manuela Leidenberger

INDEX

VOLUMEN

STRUKTUR

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Schnittperspektive - M 1:200 Verheißung des Loft, Manuela Leidenberger [2235478], Sommersemester 2020, Fachgebiet Raum + Entwerfen - Prof. Marc Frohn, Fachgebiet Architekturtheorie - Prof. Georg Vrachliotis

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Das Loft, das im allgemeinen Sprachgebrauch als Raum definiert wird, dessen Ursprung in der Umnutzung einer ehemaligen Fabriketage als Wohnraum beruht, weicht mit dieser Definition bereits von der Standardwohnung ab. Es stellt dabei nicht nur einen Prozess dar, bei dem die Gesellschaft sich einen leeren industriellen Raum aneignet, sondern war auch nur für maschinelle Größenverhältnisse geplant, weswegen menschlich determinierte Funktionen nicht vorgesehen waren. Basierend auf dieser Prämisse begründet sich die Verheißung des Loft eines aneignungsoffenen Raums, der frei programmierbar ist. Erste Aneignungen sind in den ehemaligen

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Künstlerlofts in New York zu finden mit ihrer Umprogrammierung des Loft in einen performativen Raum. Als Atelier diente dieser sowohl zum Wohnen, als auch zum Arbeiten. Durch eine weitere gesellschaftliche Flexibilisierung, die sich ebenso in experimentellen Wohnformen widerspiegelte, entwickelte sich eine Neudefinition des Privaten und ein Aufbruch der Standardwohnung, die noch immer vom Funktionalismus geprägt war. Es entstand ein aneignungsoffener Grundriss, der sich in einer Doppelcodierung der Räume manifestiert. Durch die zunehmende Abflachung der Hierarchien und die Auflösung des standardisierten Großraumbüros findet sich die Verheißung des Loft auch 0

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im Wandel der Wertschöpfung wieder. Freizeitaspekte erhielten Einzug in Bürolandschaften, die in Coworking Spaces zu einer institutionalisierten Entgrenzung weitergeführt wurden. Durch Formen des aneignenden Gebrauchs und nicht nur der zweckorientierten Nutzung entsteht eine Neudefinition der Lofttypologie, die eine Nutzungsneutralität als Möglichkeit formuliert und sich aus einem Paradigmenwechsel als aneignungsoffene Struktur begründet. Das Entwurfskonzept basiert auf dieser Auflösung einer konventionellen Funktionstrennung und beinhaltet eine Neuinterpretation verschiedener Szenarien


Raum und Entwerfen Prof. Marc Frohn Architekturtheorie Prof. Georg Vrachliotis

COWORKING GEMEINSCHAFT

KIOSK

COWORKING GEMEINSCHAFT

AUSSTELLUNG

MUSIKERBUND

INFORMATION

MUSIKERBUND MUSIKERBUND

KONSUMFORUM

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KÜNSTLERKOLLEKTIV

POSTTRADITIONELLE FAMILIE

KÜNSTLERKOLLEKTIV

KÜNSTLERKOLLEKTIV

POSTTRADITIONELLE FAMILIE

POSTTRADITIONELLE FAMILIE

HACKERNETZWERK NEOLIBERALE REFORMGRUPPE

HACKERNETZWERK

NEOLIBERALE REFORMGRUPPE

Grundriss Erdgeschoss - M 1:200

Grundriss 3. Obergeschoss - M 1:200

Verheißung des Loft, Manuela Leidenberger [2235478], Sommersemester 2020, Fachgebiet Raum + Entwerfen - Prof. Marc Frohn, Fachgebiet Architekturtheorie - Prof. Georg Vrachliotis

Verheißung des Loft, Manuela Leidenberger [2235478], Sommersemester 2020, Fachgebiet Raum + Entwerfen - Prof. Marc Frohn, Fachgebiet Architekturtheorie - Prof. Georg Vrachliotis

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der Aneignung an den Schnittstellen: Wohnen / Arbeiten / Freizeit, wie beispielsweise einen Musikerbund, ein Künstlerkollektiv, Werkstätten, etc. Diese Cluster sind in eine Raumsubstanz implementiert, die an den Paradigmenwechsel des Kaufhauses anknüpft, der bereits seit mehreren Jahren durch den Onlinehandel stattfindet und nun durch die Schließung zahlreicher Filialen von Karstadt Kaufhof weiter zunimmt. Exemplarisch hierfür steht der Galeria Kaufhof am Paradeplatz in der Quadratestadt Mannheim. Dieser füllt mit seinem Gebäudevolumen einen gesamten Blockrand aus und bringt eine Bestandsstruktur

Grundriss 1. Obergeschoss - M 1:200

mit, die eine gewisse Unregelmäßigkeit im Raster beinhaltet, das die Grundlage für die Lufträume bildet. Deren Prinzip beruht auf der Dreiecksform, die durch drei einander zugeordnete Stützen entsteht. Sie zeichnen sich bereits im Erdgeschoss mit ihrer Grundform ab, die sich ins Untergeschoss drückt und damit Licht ins Innere des Gebäudes wirft. Die Lichthöfe stellen hier nicht nur die Schnittstelle zwischen den Einheiten dar. Sie sorgen zudem für eine Neudefinition von privat & öffentlich und bilden Terrassenflächen im Außenraum aus, die sich über die Geschosse hinweg weiter auffalten und ein internes Volumen bilden.

1) Konzept Volumen 2) Ansicht / Fassadenschnitt 3) Collagen Innenraum 4) Schnittperspektive 5) Isometrie 6) Grundriss EG 7) Grundriss 1.OG 8) Grundriss 3.OG 9) Grundriss 5.OG

Grundriss 5. Obergeschoss - M 1:200


Capriccio su Caritas, Ghent Era Merkuri

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In his book “Madness and Civilisation,” Michel Foucault states that since the enlightenment period at the end of the 18th century, the constitution of madness as a mental illness separated the world of madness with that of reason, whose evidence is their broken dialogue. The language of psychiatry, according to Foucault, is, in fact a monologue of reason about madness that has been established based on such a silence. In the 21st century, we have managed to further separate these worlds by creating a dual relationship: good-bad, sanity-insanity, and continuously trying to define, tackle, and eliminate the latter and any irrationalities that make up the human mind. By considering

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insanity an illness, we have simplified its complex nature and placed it into a purely quantifiable medical condition. Architecturally speaking, with the emergence of the first asylums during the 17th century, we have considered the environments for the insane as separate from the other part of the society: either a place for the unwanted part of the society, or a strange place for the patients to be “cured” as in other hospitals. What this thesis questions, therefore is the relevance of the grey area between the sane and insane, and most essentially, questions the elimination of the ambiguity in today’s architecture for health. Furthermore, it questions the placing of psychological problems into the healthcare department, which has a static approach

towards the handling of this dynamic situation. What makes the mental health issue even more challenging today is that due to social and economic causes, the number of children and adolescents with mental health problems has significantly risen since the beginning of the 21st century. Biologically considered as the most resilient of the humans, children today are increasingly manifesting mental health problems because the rational adults are depriving them from the one thing they crave the most: freedom. By removing their free spaces and free time to play, children and adolescents are in crisis. So how does architecture resolve this issue?


Raum und Entwerfen Prof. Marc Frohn Architekturtheorie Prof. Dr. Georg Vrachliotis

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While working on an 100 year old site of the Psychiatric Center of Caritas, it is pretentious and outdated to think of a building as a solitary unit that expresses the architect’s genius. Whatever we do, affects the whole neighbourhood. So the challenge in this site would be how to expand in an area that is compact and has a strong character on its own. We have seen with the buildings built in the late 70s and 90s that they are a misfit in the campus, or the other expansions that are seen as a weak addition without proper character. So how to design a flexible building with a playful character in a solid site, questioning the norms of the mental healthcare? It certainly is a capriccio: Capriccio su Caritas.

Psychologically speaking, this thesis concerns the relationship between the irrational complex mind of child and the imposing supposedly reasonable mind of the adult and how they come together in the same environment. Socially, the thesis confronts the causes of mental health problems in children because of a failing social environment. Architecturally, it proposes an architectural capriccio, a surprising collage of different layers of history, an architectural fantasy, placing together buildings in fictional combinations. Philosophically the thesis concerns the act of play as the ultimate expression of freedom and creativity and how architects often neglect playfulness and opt for the straightforward rational solution. In its essence, Capriccio su Caritas is about play against problems.

1) General Axonometry of the Campus 2) Ground Floor Plan 3) Longitudinal Section 4) “ Morning in the Open-Air Classroom „ Scene 5) “ Midday Workshop and Classroom Scene 6) “ Afternoon in the Living Room„ Scene 7) “ After the Party in the Central Circulation „ Scene 8) “ Children Playing in the Woods at Dusk „ Scene 9) “ A quiet Contemplative Night „ Scene


Zwei Städte, ein Fluss Odermosaik, Frankfurt (Oder/Slubice) Julia Mues

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Mosaik: „Durch Zusammenfügen von verschiedenfarbigen oder verschieden geformten Teilen entstehen Muster oder Bilder.“ Der Fluss, der Frankfurt (Oder) und Słubice solange voneinander trennte, bietet das Potential, zu einem zu Ort werden, an dem sich die Städte und ihre Bewohner wiedertreffen und eine gemeinsame Zukunft gestalten. Der Blick auf den Lageplan zeigt die vielen Gesichter der beiden Städte und ihrer Umgebung. Sehr städtische Bereiche auf der einen, liegen riesigen unberührten Naturräumen auf der anderen Seite gegenüber. Kultur geprägte Räume schließen sich an sportlich genutzte Flächen an. Eines haben sie jedoch

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alle gemeinsam. Sie orientieren sich hin zur Oder, auch wenn dies im Moment noch nicht zu spüren ist. Der Entwurf sieht die Aufwertung der einzelnen, sich an die Oder angliedernden, Stadtbereiche vor, in dem der Fluss als verbindendes Element diese zu einem großen „Odermosaik“ formen soll. Dabei entsteht ein neues Bild, dass die Erlebbarkeit der Stadt bzw. der Städte am Fluss intensiviert und die Gemeinsamkeiten, der einzelnen Mosaiksteine, trotz aller Verschiedenheit hervorhebt und so durch eine gemeinsame Struktur verbindet. Die Oder bzw. das Erleben an der Oder steht dabei im Mittelpunkt und macht den Fluss und seine Uferräume zum neuen Zentrum der Doppel-

stadt. Die einzelnen Bereiche sollen wieder zum Fluss „geöffnet“ werden. Die Kante zum Wasser wird dabei je nach „Thema“ des Mosaiksteins gestaltet, wobei die Planung darauf achtet, nur Eingriffe vorzunehmen, welche den Charakter und die Potentiale des Ortes unterstützen und so die Bereiche wieder an den Fluss heranführen. Die neu gestaltete Promenade soll als verbindendes Glied zwischen den einzelnen Uferzonen dienen, und diese so zu einer großen Struktur, welche wieder mit dem Fluss in Kontakt tritt, formen. Ziel ist es, die einzelnen Mosaiksteine untereinander zu einer Einheit zu verbinden, sowie die Ufer der beiden Städte mithilfe des Flusses zu verbinden.


Landschaftsarchitektur Prof. D.P.L.G. Henri Bava Architekturkommunikation Prof. Dr. Riklef Rambow

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Das zentrale verbindende Element zwischen den beiden Städten bildet die Stadtbrücke. Zusätzlich wird eine Bootslinie als verbindende Struktur zwischen den beiden Städte eingerichtet. Diese läuft unterschiedliche Punkte entlang der beiden Oderpromenaden an und ermöglicht dem Benutzer so, das gesamte Gebiet zu erfahren. Durch die Gestaltung und Bespielung der jeweiligen Oderufer, werden Blickbeziehungen zwischen den beiden Seiten geschaffen. Das Verkehrskonzept sieht den Rückzug des Autoverkehrs aus der vor dem Słubicer Damm gelegenen Hauptstraße vor. Dieser wird nun hinter dem Collegium Polonicum entlang geführt, und die Hauptstraße wird bis zum Bereich des Sportboothafens als verkehrsbe-

ruhigter Bereich geplant. Durch den Wegfall des Autoverkehrs wird die Öffnung der hinter dem Damm liegenden Stadtteile zum Fluss hin möglich. Durch die einzelnen Maßnahmen wird die Aufenthaltsqualität verbessert. Die Bespielung der Uferkanten der einzelnen Mosaiksteine wertet so die Promenade auf und macht sie zu einem Attraktor in der Stadt. Dabei bilden die Promenade auf Frankfurter Seite und der die Stadt umschließende Damm auf Słubicer Seite entlang der Oder die Verbindung der einzelnen Mosaiksteine.

1) Konzept Mosaik 2) Konzept Uferband 3) Konzept Neue Oder Bootslinie 4) Konzept Entstehung Blickbeziehungen 5) Konzept Stärkung Verbindung Innenstadt Flussufer 6) Katalog Uferkanten 7) Grundriss Römertreppe am Komzerthaus 8) Lageplan geplante Eingriffe 9) Atmosphäre Oderpromenade 10) Schnitt Römertreppe


Ein Haus für Hand:werk Vanessa Neumeier VECTORWORKS EDUCATIONAL VERSION

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Das Handwerk ist heute im Angesicht sich schnell verändernder Technologien und zunehmender Globalisierung einem Bedeutungswandel unterworfen. Gerade die zunehmende Automation wird als Bedrohung wahrgenommen. Es gilt die nicht ersetzbaren Aspekte des Handwerks zu stärken. Dazu gehört die Wertschätzung, die handwerklich produzierten Produkten und Dienstleistungen gegeben wird durch die Tatsache, dass in jedem Schritt des Prozesses ein Mensch involviert ist und die Arbeit durch die Hand und mit Hilfe von angeeignetem Wissen und Fähigkeiten verrichtet wird, und somit eine höhere Qualität erreicht werden kann. Um diese Bedeutungen des Handwerks zu stärken, muss der Diskurs wieder stärker in

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die Mitte der Gesellschaft gebracht werden. Da es sich beim Handwerk um eine Praxis bezogene Tätigkeit handelt, sollte die Auseinandersetzung vor allem über die Praxis erfolgen. Um die Sichtbarkeit des Handwerks und der zugehörigen Prozesse zu erhöhen, sollten Werkstätten wieder stärker in die (Innen-) Städte gebracht werden. In meinem Entwurf nutze ich zu diesem Zweck eine ehemalige Dampfmühle im Mannheimer Jungbusch um. Ergänzt wird diese Umnutzung mit zwei kleineren Neubauten. Zum einen eine „Bauhütte“, die auch als solche im Bauablauf genutzt wird und aus wiederverwendetem Material aus dem Bestandsgebäude errichtet wird. Zusätzlich wird ein Wohnrie-

gel ergänzt, der sowohl Studiowohnungen beinhaltet als auch günstigen Wohnraum. Die Rückseite des Bestandsgebäudes wird als neue Vorderseite inszeniert und neue Zugänge geschaffen und betont. Die Bauhütte dient im Umbauprozess des Bestands als Produktions- und Vorfertigungsort, das Erdgeschoss funktioniert in dieser Phase als Aufschlagplatz. Nachdem das Bestandgebäude reaktiviert wurde, finden im Erdgeschoss ein Bistro und Ausstellungsräume Platz, die als Schaufenster dienen für alle Nutzungen und Produkte, die in den Werkstätten stattfinden. In den oberen Stockwerken befindet sich dann eine Forschungswerkstatt, die das Handwerk im Austausch mit anderen Institutionen stärker in die Material-


VECTORWORKS EDUCATIONAL VERSION

Konstruktive Entwurfsmethodik Prof. Renzo Vallebuona Architekturtheorie Prof. Georg Vrachliotis

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und Technologieforschung involviert. Um den Werkstattbetrieb in den Gebäuden sichtbar zu machen, Austausch zu fördern und um ein möglichst breites Publikum anzusprechen, werden weitere öffentliche Nutzungen ergänzt, z.B. eine offene Werkstatt, Restaurant, anmietbare Workshop Räume und eine Dachterrasse. Diese öffentlichen Funktionen erhalten auch eine höhere Raumhöhe gegenüber der restlichen Werkstattnutzung, die sich an der Geschossigkeit des ursprünglichen Bestands orientiert. Die rote Rampe dient als verbindendes Element, sowohl als Erschließung als auch um die Gebäude als Ensemble zusammen zu bringen und auf die neue Nutzung aufmerksam zu machen. Sie verbindet alle öffentlichen Funktionen und ermöglicht

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zeitgleich Einblicke in den Werkstattalltag. Zusätzlich funktioniert sie als Begegnungsraum. Übergänge in den Werkstattbereich und Abkürzung sorgen für eine unkomplizierte Nutzung als Erschließung. Als Abschlusspunkt der roten Rampe dient die Dachterrasse, die gemeinschaftlich und öffentlich genutzt wird. Die Werkstätten selbst haben eine eigene punktuelle Erschließung, an die wiederum die gemeinschaftlich genutzten Nebenräume angegliedert sind. Die Werkstattgrundrisse können dabei als beispielhaft betrachtet werden, da durch die Konstruktionsweiße des Gebäudes alle Zwischenwände jederzeit verändert und neuen Anforderungen angepasst werden können.

1) Grundriss 3.OG 2) Ansicht Hoffassade 3) Visualisierung Hofansicht 4) Visualisierung Rampe/ Gebäudeeinschnitt 5) Schnittperspektive 6) Visualisierung Einblick Werkstatt 7) Visualisierung Bauhütte/ Bestand


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Wohnhaus Schneider, Karlsruhe Katrin Oldörp

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Anlieferung

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Gewerbe und Werkstätten

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Concierge

Waschsalon

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Pop-Up Fläche

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Wer kennt es nicht? Ein leerstehendes Gebäude. Einzeln, mal so zwischendrin, keine ungewöhnliche Sache, aber wenn im Zentrum der Stadt an ganzen Häuserblöcken die Fenster verhängt sind wirkt es doch etwas beunruhigend. Hier stehen Kaufhäuser oder andere Großstrukturen leer, die der heutigen Zeit nicht mehr gewachsen sind. Aber was hat sich verändert, dass die Magneten der Innenstädte heute kaum noch jemanden interessieren? Zum einen die Gesellschaft. Leben und arbeiten ist anders, werden anders miteinander verknüpft. Die Arbeit muss Spaß machen und mit dem eigenen Lebensstil vereinbar sein. Flexibel, unkompliziert und

arbeitnehmerorientiert. „Work-life-balance“ ist das neue Motto und in der Freizeit wird sich selbst verwirklicht, Körper und Geist gepflegt und vor allem bequem von zu Hause aus eingekauft. In vielen Städten stehen nicht nur Läden und Kaufhäuser leer, sondern auch Bürogebäude. Wieso das, kann man sich zurecht fragen. Arbeiten muss man schließlich immer irgendwo, aber dafür gibt es verschiedene Gründe. Das Problem ist, dass, obwohl große und viele Flächen frei wären, vielerorts neue Wohnhäuser und Bürogebäude gebaut werden. Das Argument ist immer, man bräuchte den Platz, mehr Wohnungen, mehr Arbeitsplätze. Aber die vorhandenen Strukturen zu nutzen

ist selten die erste Idee. Im schlimmsten Fall wird der Bestand abgerissen und an dessen Stelle ein „besseres“ Gebäude neu gebaut. Andersfalls wird auf einer neu ausgewiesen Fläche, die vorher Ackerland, Wiese der Wald war gebaut, und Grünfläche vernichtet. Da Großleerstände das Stadtbild und die Stadtentwicklung beeinflussen hat oftmals die Stadt die Verantwortung eine gewünschte Entwicklung voranzubringen. Dazu gehört erst einmal herauszufinden wer der oder die Eigentümer sind und wie sie Veränderungen gegenüberstehen. Hinzu kommt die Frage nach dem Bedarf. Was ist in der näheren Umgebung vorhanden, woran fehlt es und was davon ist tatsächlich zukunftsfähig? In Karlsruhe konzentriert sich die ältere


Nachhaltiges Bauen Prof. Dirk E. Hebel Architekturkommunikation Prof. Dr. Riklef Rambow

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Ansicht Ost 1:200 19.10.2020

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Ansicht West 1:200 19.10.2020

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Bevölkerung, genauso wie Familien, eher auf die Randgebiete der Stadt. Verständlich wenn man das Familienheim auch im Alter als Wohnort nutzt, aber im Hinblick auf häufiger werdende Arztbesuche, vielleicht Pflege und die allgemein sinkende Mobilität ist es eher unpraktisch außerhalb zu leben. Die Innenstadt ist durch das ausgeprägte öffentliche Nahverkehrsnetz für Personen ohne Auto besser geeignet und bietet auch eine höhere Dichte an notwendigen Leistungen und Gütern. Das ehemalige Kaufhaus Schneider in Karlsruhe wird seit seinem Bau 1956 gewerblich genutzt und ist so ein extrem kompakter und massiver Baukörper. Um dem

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Wohnungsmangel in Karlsruhe gerecht zu werden wird das Gebäude in vier Baukörper aufgebrochen und mit einer Mischund aus Wohn-, Gewerbe- und Büroflächen. Die Wohnungen sind zu einem großen Teil gemeinschaftlich geplant und kleine, flexible Gewerbe- und Bürobereiche finanzieren sich über einen großen Dauermieter. Das Stahlbetonskelett aus den 50ern wird so weit es geht erhalten, sowie sämtliche Fenster und einige Fassadenplatten die bei der Sanierung 2010 verwendet wurden. Die Platten werden als Sonnenschutz in unterschiedlich großen Rahmen vor die Außenbereiche der Wohnungen montiert und 45% der benötigten Fenster im Umbau werden von Bestandsfenstern gedeckt.

1) Grundriss EG 2) Grundriss 2.OG 3) Baukörper 4) Perspektive Nord 5) Ansicht Ost 6) Perspektive Süd 7) Perspektive Innenhof 8) Perspektive Stadtbalkon


Ideenfabrik. Neue Nutzung für alte Möbelindustrie, Edenkoben Christine Paulus

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K R E AT I V EDENKOBEN PROBLEM LEERSTAND Großteil der Hof-MöbelFabrik steht leer

BÜRGERBETEILIGUNG

IDEENFINDUNG

LÖSUNG Neue Nutzung als Kreativareal

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Die Masterarbeit beschäftigt sich mit dem Thema der Revitalisierung leerstehender Gebäude im ländlich geprägten Raum und der Frage der Partizipation in einem solchen Kontext. Als Entwurfsobjekt wurde die alte HofMöbel-Fabrik in Edenkoben, einer Kleinstadt in Rheinland-Pfalz, herangezogen. Die Stadt ist vor allem durch ihrer Landschaft geprägt, dem Pfälzer Wald und den Weinbergen, aber kann auch mit einer guten Bildungs- und Infrastruktur aufwerten. Die Hof-Möbel-Fabrik steht zu einem großen Teil leer. Ein Brand und der marode Bestand machen die aktuelle Nutzung als Wohnraum nicht mehr möglich. Eine Idee für den zukünftigen Umgang mit dem teilweise denkmalgeschützten Areal muss gefunden werden. Durch

Befragungen, Gespräche und Beteiligung der Bürger von Edenkoben wurde die Idee eines Areals für junge Kreative geboren. Weitere Analysen und Befragungen möglicher Nutzer folgten, um die neue Nutzungsmöglichkeit zu untersuchen und auszubauen. Die Hof-Möbel-Fabrik soll ein kollektiver Raum werden, in dem sich die Menschen gerne aufhalten, da sie aktiv bei der Gestaltung des Areals mitwirken können. Die „Kreativfabrik“ wird auf dem Grundstück etabliert. Das Raumprogramm beinhaltet Ateliers und Büros, einen Coworking-Space, Meeting-Räume, eine Do-It-Yourself-Werkstatt, einen Ausstellungsraum und eine Stadtküche. Außerdem werden öffentliche Treffpunkte zum Verweilen und zur Kommunikation eingerichtet.

Die Architektur soll den Gemeinschaftsgedanken unterstreichen. Der Abriss des brandgeschädigten Gebäudebereichs ist Voraussetzung für die Umsetzung des Konzeptes. Der Innenhof rückt in den Mittelpunkt. Er bildet die Schnittstelle zwischen allen Funktionen und hat die wichtige Aufgabe der Erschließung des Gebäudes. Die Laubengänge als Mittel der Erschließung sind gleichzeitig Treffpunkte für die Nutzer. Tritt man in den Innenhof eröffnet sich eine neue Welt, die im Kontrast zur engen Umgebung steht. Das Licht, die Weite und Offenheit, die in den angrenzenden Straßen fehlt, wird hier umso deutlicher. Im ersten und zweiten Obergeschoss, sowie dem neu ausgebauten Dachgeschoss finden sich die Arbeitsräume zur Vermietung. Im


Building Lifecycle Managment Prof. Dr.-Ing. Petra von Both Architekturkommunikation Prof. Dr. Riklef Rambow

TRANSLUZENTE ERGÄNZUNG DES COWORKING SPACE

GRÜNE ZUGÄNGE

MASSIVER SOCKEL AUS SANDSTEIN

LAUBENGANG ZUR ERSCHLIESSUNG

DACHAUSBAU, NEUE DACHFENSTER UND GAUBEN

DACHGÄRTEN ALS FREIRAUM ZUM SELBSTGESTALTEN

NEUER AUSSTELLUNGSUND EVENTRAUM

ERHALTEN DER DENKMALGESCHÜTZTEN FASSADE

NEUE SPROSSENFENSTER NACH HISTORISCHEM VORBILD

INNENHOF: NEUES ZENTRUM

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Erdgeschoss findet man die öffentlichen Nutzungen wie die Stadtküche, die DIY-Werkstatt und den Ausstellungsraum. Die Hauptorientierung aller Gebäudeteile ist zum Innenhof hin. Im früheren Hauptgebäude mit Außenwirkung hat die Stadtküche für die Edenkobener Bevölkerung ihren Platz. Während sich das Areal zu den übrigen Seiten nur durch begrünte Zugänge öffnet, soll hier durch wenige Eingriffe Präsenz zur Straße hin geschaffen werden und der vorhandene Vorplatz integriert werden. Das Gebäudeensemble wird durch zwei wesentliche Ergänzungen reicher. Einerseits wird im Innenhof ein neuer Bereich für Ausstellungen und Events geschaffen. Dieser kann von den Kreativen des Areals genutzt werden,

aber auch von Externen gemietet werden. Die zweite Ergänzung wird auf das Erdgeschoss des rückwertigen Gebäudes aufgesetzt und enthält das Herzstück der neu geschaffenen Arbeitslandschaft – den Coworking-Space. Die neue Architektur beruht auf dem Konzept eines massiven Sockels aus regionalem Sandstein – eine solide Basis für die neue Nutzung. Darauf wird in leichter Bauweise auf den hinteren Gebäudeteil eine transluzente Haube aus Polycarbonat-Stegplatten gesetzt. Die einfache Satteldach-Form konkurriert nicht mit den Gebäuden der Umgebung und fungiert in den Abendstunden als Wiedererkennungsmerkmal für die Kreativfabrik. Eine gebaute leuchtende Laterne, weithin sichtbar von der Umgehungsstraße, als Wegweiser zum Areal.

1) Außenwirkung Coworking-Space 2) Prozess 3) Dachgarten 4) Coworking-Space 5) Massnahmen / Konzept 6) Schnittperspektive


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Architektur im Einklang mit der Würde des Alters, Stuttgart Pia Pamela Petric

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Die Zahl der älter werdenden Menschen in Deutschland steigt rapide an. Gründe hierfür sind soziale, medizinische und ökonomische Lebensverhältnisse. Lange leben und gesund alt werden – das ist heute nicht mehr nur ein Wunsch, sondern vielfach schon Realität. Der Fokus liegt dabei auf der Frage, wie das Älterwerden gestaltet werden kann, um möglichst viele Lebensjahre beschwerdefrei und selbstständig erleben zu können. Aus biografischer Perspektive wird die eigene Wohnung mit zunehmendem Alter verstärkt zum Lebensmittelpunkt, da mehr Zeit zu Hause verbracht wird. Ältere Menschen, die nicht mehr erwerbstätig sind,halten sich täglich im Durchschnitt weniger als 3 Stunden außerhalb der Wohnung auf. Neben der Wohnform ist auch das Wohnumfeld

wichtig für die selbständige und selbstbestimmte Lebensführung älterer Menschen. In diesem sozialen Nahraum finden Nachbarschaft und Begegnung statt. Für die Mehrheit der älteren Menschen sind Kontakte zu Nachbarn – nach Freunden und Familie – wichtig. Bedeutend ist auch die lokale Infrastruktur: die gute Erreichbarkeit von Einkaufsmöglichkeiten, Ärzte, Apotheke etc. Dabei beklagt allerdings jeder vierte Seniorenhaushalt in Deutschland Versorgungsmängel in Bezug auf die fußläufige Erreichbarkeit dieser Einrichtungen und Angebote. Das Wohlbefinden des Bewohners ist Maßstab der Architektur für die Synergie aus Wohnen, Leben und medizinischer Versorgung in den letzten Lebensjahren. Das Ziel der Masterarbeit war die Erstellung eines architektonischen

Synergie-Konzepts, bestehend aus: Wohnen, Leben und medizinischer Versorgung. Hierbei werden verschiedenste Möglichkeiten und Lösungen der drei Elemente verknüpft. Die unterschiedlichen Bedürfnisse, sei es aus Sicht des Betroffenen oder der Familie und der Pfleger bzw. der Ärzte müssen bei der Konzipierung des Gebäudes beachtet und angewendet werden. Aufgrund dessen soll die These die Möglichkeit erschaffen, den Anwohnern ihren Alltag selbst zu gestalten zu dürfen, ohne Abstriche der persönlichen Bedürfnisse, der örtlichen medizinischen Versorgung und der Selbstbestimmtheit zu ermöglichen. Neue Perspektiven anhand von Wohnformen sollen den neuen Anwohnern ermöglichen, Kontakte unter Gleichgesinnten und dem Quartier anzuknüpfen. In Basis von


Entwerfen und Gebäudelehre Prof. Meinrad Morger Architekturkommunikation Prof. Riklef Rambow

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Rechercheunterlagen von Referenzen sowie die Untersuchung des geschichtlichen Kontextes zum Thema „Wohnen und Leben im Alter“ entstanden die Rahmenbedingungen und Grundstein für den Entwurf. Besonders stark treten gemeinschaftliche Wohnformen hervor. Dieser Ansatz sowie die Kombination aus privaten Wohnungen und der Anknüpfung zum Ärzte- und Therapiehaus sind erste Grundsteine für die Entwicklung des Entwurfes. Die Wünsche der Anwohner, das Wohnen und Leben im Quartier sowie in den privaten Räumlichkeiten spielt nach den Recherchen mit die wichtigste Rolle im Entwurf. Qualitativ hochwertige und sinnvolle Architektur kann nur erfolgreich sein, wenn die späteren Akteure des Hauses sich wiederfinden. Aufgrund der mangelnden

barrierefreien Wohnungen ist die Relevanz der Fragestellung und die Bearbeitung des Themas sehr groß. Barrierefrei bauen bedeutet nicht nur, die Bewegungsfreiheit für alle zu gewährleisten, sondern bedeutet ebenfalls langfristig und zukunftssicher zu bauen. All diese Bausteine und Faktoren wurden im Entwurf berücksichtigt und fanden Ihren Platz. Zu den Bausteinen zählen beispielsweise der Laubengang als Raum und Fläche für Kommunikation und Kontakt; die Küche, das Herzstück und Mittelund Drehpunkt der Wohnungen und das Ärztehaus, die Grundversorgung medizinischer und pflegerischer Aspekte (Hybrid) sowie die Loggia als geschützter Raum für mehr Ausblick.

1) Modellfoto Böheimstraße 2) Grundriss OG 1 - 3 3) Perspektive Wohnung 4) Perspektive Cluster 5) Perspektive Innenhof 6) Ansicht Böheimstraße


Murgarten, Graz Justine Profehsner

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Das Konzept wurde nach der Analyse der Bestandssituation bezüglich Mobilität, Ufersituation, Gestaltung und Nutzung der vorhandenen Aufenthaltsräume wie Grünraum und öffentlicher Plätze erstellt. Schloßberg und Augarten stellen bisher die zwei größten Grün- und somit Aufenthaltsbereiche der Stadt dar – es gibt aber keine durchgehende Verbindung zwischen den Elementen, die nicht durch den Autoverkehr gestört wird. Der Entwurf sieht einen „Murgarten“ vor, der neben der blauen auch zur grünen Ader der Stadt wird. Er verbindet die Stadtteile miteinander und bietet den Bewohnern der Stadt neue öffentliche Räume. Die Eingriffe beziehen nicht nur die Mur, sondern auch die Stadt Graz die vorhandenen Gefüge ein.

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Zunächst erfolgt die Umstrukturierung der beiden Kaistraßen mit einer Vergrößerung der vorhandenen Uferzonen und dem größeren öffentlichen Raum am Ufer. Der Autoverkehr in der östlichen, rechten Kaistraße wird entfernt und die bestehende Fußgängerzone in der Altstadt wird um die nun freien Flächen am Ufer von Schloßberg bis Augarten erweitert. Durch den größeren Abstand zwischen dem rechten Ufer und der ersten Häuserreihe entsteht eine topografische Umgestaltung der Straßenbereiche. Dabei werden auch Fahrrad- und Fußgängerwege verbreitet. Um den innerstädtischen Verkehr weiterhin aufrecht zu erhalten, wird die westliche, linke Kaistraße in eine doppelspurige Fahrbahn mit jeweils einer Fahrbahn in Richtung Norden und

Süden umgewandelt. Da die linke Muruferseite der Stadt Graz urbaner geprägt und der vorhandene Straßenraum am Ufer begrenzt ist, wird eine Erweiterung in den Stadtbereich vorgenommen. Hier werden die vorhandenen, derzeit nicht genutzten Plätze neugestaltet und durch die Neuordnung und Begrünung der Straßenverbindungen zum Fluss in der Stadt sichtbar gemacht. Der Murgarten kann unterschiedlich genutzt werden und stellt viele Freizeitmöglichkeit zur Verfügung: Im Bereich des Schloßbergs auf der rechten Muruferseite bietet der Murgarten Naherholungsund Aufenthaltsbereiche, die hauptsächlich begrünt und naturbelassen sind. Am Ufer der Altstadt bieten Cafés und Bars neue Treffpunkte am Ufer. Zudem wird hier die Ufer-


Landschaftsarchitektur Prof. Henri Bava Bau- und Architekturgeschichte Prof. Joaquin Medina Warmburg

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kante weiter in die Stadt hinein verschoben, sodass der Raum auf Höhe der Ufer größer wird. Im Bereich südlich der Altstadt werden neue Sportflächen und Gastronomieangebote zur Verfügung gestellt. Am Augarten werden die vorhandenen Grünflächen durch Cafés und eine wieder errichtete Badelagune ergänzt. Die Bereiche spiegeln sich auch auf der linken Muruferseite wider, werden dort jedoch anders umgesetzt. Am Ufer entlang werden lediglich kleinere Eingriffe, wie Sitzflächen, eine Promenade sowie Stadtbalkone ausgeführt. Die Uferzonen werden begrünt und durch die Beruhigung des Autoverkehrs als Promenade nutzbar. Dabei bleiben die Ufer in einem unberührteren Zustand und durch die dichte Begrünung wird eine natürliche Barriere

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zwischen Straßen- und Stadtlärm und der ruhigen Uferzone geschaffen: Es entsteht eine grüne Verbindungsachse zwischen den vorhandenen, neu bespielten Plätzen und den begrünten Uferzonen an der Mur. Die Brücken im Planungsgebiet sind ebenfalls ausschließlich für Fußgänger, Fahrradfahrer und Bahnen nutzbar. Sie werden ebenfalls begrünt und mit Sitzmöglichkeiten ausgestattet und bilden somit Querachsen, die die zwei Stadtteile oberirdisch miteinander verknüpfen. Der Fluss wird wieder in die Stadt und den Alltag der Menschen integriert. Der „Murgarten“ wird zum Rückgrat und Erholungsort in der Stadt; die Mur wird zum Aushängeschild und wie die historische Altstadt und der Schloßberg.

1) Lageplan 2) Konzeptskizzen 3) Perspektive 4) Schnitt an der Erzherzog-Johann-Brücke 5) Schnitt am Marburger Kai 6) Grundriss Andreas-Hofer-Platz 7) Grundriss Lendplatz


Hybrid Wohnen – Verflechtung von Stadt & Land, Niederanven (Luxemburg) Urban-Mining-Design als neuer Lösungsansatz in der Architektur Solange Querinjean

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Unsere Wirtschaft braucht ein Update: ein neues Denken und Handeln — weg von den linearen Prozessen von Rohstoffgewinnung, -verbrauch und -entsorgung und hin zu den zirkulären Kreisläufen, wie wir sie in der Natur finden. In der Circular Economy steht die Transformation im Bauwesen im Vordergrund – es geht nicht mehr nur um die Recyclingfähigkeit der eingesetzten Materialien und Produkte – sondern um ein Denken und Handeln in Kreisläufen, den Erhalt von Qualität und das Etablieren neuer Konzepte. Neue Lösungsansätze sind in der Architektur notwendig, um der Ressourcenknappheit, dem Bevölkerungswachstum und dem verschwenderischen Konsumverhalten der Gesellschaft

entgegenzuwirken. Das Konzept des UrbanMining-Designs stellt hierfür neue Lösungschancen in der Architektur dar. Neubauten sollten in Zukunft als Rohstoff-Zwischenlager rückbau- und recyclingfähig geplant sein. Es gilt, durch Kreislaufführung von (Sekundär)Rohstoffen die ökonomische Wertschöpfung vom Primärressourcenverbrauch zu entkoppeln (These). Durch meinen Entwurf möchte ich zeigen, wie man der akuten Wohnungsnot in Luxemburg entgegenwirken kann, indem man ein neues Konzept des sozialen und nachhaltigen Miteinander schafft, in einem Wohnquartier was sich selbstversorgt und eine Zukunftsvision des klassischen Ökodorfes darstellt.

Das Planungsgebiet „Hybrid Wohnen“ verbindet die Vorteile von Stadt und Land. Das Konzept des „Hybriden“ soll zum einen den ruralen Charme mit der städtischen Denke verknüpfen. Die neuen Wohntypologien lehnen sich an die Grundform der ehemaligen luxemburgischen Bauernhaustypologie an, welche somit einen ländlichen Charakter in das Planungsgebiet miteinbringen. Die temporären, gemeinschaftlich genutzten Gebäudekubaturen bestehen aus einem Werkhof, einem Hofladen mit Café, Co-Working-Spaces, einem Gewächshaus, welches sich immer zwischen zwei Gebäudehälften befindet und einem zentralen Parkhaus mit Vertical-Farming auf dem Dach. Diese vermitteln durch ihre Materialität, stammend aus der urbanen Mine, einen


Nachhaltiges Bauen Prof. Dirk E. Hebel Bauphysik und Technischer Ausbau Prof. Dipl. - Ing. Andreas Wagner

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städtischen, vertrauten Charakter. Das neue Quartier „Hybrid Wohnen“ weist durch den bewussten Umgang mit Materialien und einem ganzheitlich gedachten, nachhaltigen Nutzungs- und Versorgungskonzept neue, zukunftsweisende Lösungsansätze in der Architektur auf. Wie anfangs in der These beschrieben, spielt hierbei das Konzept des Urban-Mining-Designs eine wichtige Rolle. Anhand der temporär gedachten Gebäudestrukturen in der Mitte des Quartiers wird gezeigt, wie ein ressourcenschonendes und kreislaufgerechtes Bauen möglich ist. Alle Verbindungen der einzelnen Bauteile sind so entwickelt, dass sich die Materialien leicht wieder separieren lassen. Dadurch wird eine neue Flexibilität erreicht, jedoch nicht auf Kosten

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der ohnehin begrenzten Rohstoffe. Das Projekt bezieht die drei Aspekte der Nachhaltigkeit ein. Neben der Verwendung von ökologischen Baumaterialien wird auch auf einen nachhaltigen sozialen Umgang miteinander wert gelegt. Die unterschiedlichen Wohntypologien bieten vielfältige Formen der Gemeinschaft an. Durch ein ganzheitliches Energie- und Versorgungskonzept zeigt das Quartier vorbildlich, wie Abfälle und Emissionen so weit wie möglich reduziert werden können, ohne dass sich dafür in Verzicht geübt werden muss. Das Projekt soll als Denkanstoß dienen, wie in Zukunft nachhaltig und kreislaufgerecht gebaut werden kann.

1) Visualisierung – Eingangssituation 2) Visualisierung – Gewächshaus 3) Grundriss Erdgeschoss 4) 3D Schnittperspektive 5) Visualisierung – Quartiersmitte 6) Modellfoto 7) Explosionsdarstellung – Konstruktion


Recycling im dichten Raum durch bestehende Infrastrukturen, Manhattan Lion Rust, Xavier Walter

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Am 1. Januar 2018 beschließt China den Import zahlreicher Arten Altmaterialien aus europäischen Ländern und den USA stammend, einzustellen. Weitere Länder Asiens beenden anschließend ebenfalls das Importieren von Abfällen und beeinträchtigen somit den weltweiten Reststoffhandel. Aus dem daraus resultierenden wirtschaftlichen Wertverlust der Reststoffe, stellen in den USA zahlreiche Gemeinden das Aufsammeln von Abfällen ein. Abfälle häufen sich innerhalb der Städte. Mit täglich produzierten 2,5kg pro Person, ist New York die am meisten Abfall-produzierende Stadt der USA, gegen 2,0kg im Rest des Landes, und weltweiten 1,1kg. Manhattans Reststoffe werden von über 50 verschiedenen privaten Unternehmen aufgesammelt.

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Dadurch vervielfachen sich die zurückgelegten Wege : die entsorgten Reststoffe legen 312 Mal den Umfang der Erde zurück, bevor sie in einem “landfill” eines benachbarten Staates für einen jährlichen Betrag von über 300 Millionen US-Dollar vergraben werden. Der Entwurf zeigt drei Hybridgbäude auf, die jeweils eine Wiederverwertungsanlage für einen bestimmten Typ von Reststoff beherbergen. Zudem werden öffentliche Programme integriert, die das Gebäude durch die symbiotische Verflechtung der Nutzen, in den urbanen Kontext einbetten. Die Wahl der drei Projekte basiert auf die Manhattans meist produzierten Abfälle : Rest-, Plastik- und Papiermüll. Jedes der Altmaterialien besitzt ein eigenes Transport-

mittel und einen daraus geographisch folgenden eigenen Recyclingbetrieb. Das aus dem Wiederverwertungsprozess gewonnene Produkt wird innerhalb des gleichen Gebäudes konsumiert oder an die Stadt verteilt. Die bestehenden Subway-Linien 1,2,3 und 4,5 verlaufen von Harlem bis zum Battery Park im Süden, unter den Ufern des East, sowie des Hudson Rivers. Sie dienen außerhalb der Stoßzeiten als Transportmittel für Restabfälle, die somit zu ihrem Recyclingort an der Rector Station in Lower Manhattan gebracht werden, wo die Linien konvergieren. Durch das Verbrennen der Altmaterialien wird Strom erzeugt der Manhattan versorgt. Die physikalischen Eigenschaften des Prozesses und die damit erzeugte Hitze temperieren


Architecture et Complexité Dominique Coulon

Bauplanung und Entwerfen Prof. Simon Hartmann Entwerfen und Bautechnik Prof. Ludwig Wappner

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weitere Nutzungen, wie z.B. ein Kapselhotel oder einen tropischen Garten, die das Gebäude beherbergt. Die Plastik-Reststoffe werden über den peripherischen Highway zu dem bestehenden Busbahnhof PABT in Midtown gebracht. Die dort entworfene Recyclinganlage nutzt die Infrastruktur und Anbindung des Busterminals für den Transport der Altmaterialien, sowie die Etablierung einer Klinik, eines Ausbildungszentrums und Wohnungen. Aus den Plastikreststoffen wird Hydrogen gewonnen, welches als rentabler und umweltfreundlicher Treibstoff für öffentliche Transportmittel, ergo den vorhandenen Bussen, dient. Das dritte Gebäude befindet sich auf dem Pier 36 am East River, in der Nähe der

Manhattan Bridge. Frachtschiffe werden, je weiter sie Fluss abwärts treiben, zunehmend mit Papierabfällen beladen. Der Papier Recyclingbetrieb funktioniert wie eine hyperaktive Plattform. Eine Zeitungsredaktion und eine Druckerei werden mit dem Wiederverwerten des Papiers assoziiert. Ein Theater, ein öffentliches Schwimmbad, ein Hotel und ein Markt auf dem Pier für das benachbarte Wohngebiet werden ebenfalls in das Gebäude integriert, um programatische Bezüge zu erstellen. Jedes der Projekte versucht Möglichkeiten anhand des Potenzials eines Ortes zu generieren, verschiedene Szenarien durch symbiotische Verflechtungen gegensätzlicher Programme zu ermöglichen, basierend auf das Entwerfen mit bestehenden Infrastrukturen.

1) Perspektive Hotelzimmer des Papier-Recyclingbetriebs 2) Isometrie Papier-Recyclingbetrieb 3) Schnitt Reststoff-Wiederverwertungsbetrieb 4) Perspektive des durch die Maschinen erheizten tropischen Gartens des Reststoff-Wiederverwertungsbetriebs 5) Grundriss 2.OG des Papier-Recyclingbetriebs 6) Epoxid Situationsmodelle 1:2000 7) Isometrie Plastik-Recyclingbetrieb 8) Außenperspektive Plastik-Recyclingbetrieb


Mehr als Wohnen Elisa Schaub

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Unsere Welt ist geprägt von einem demografischen Wandel, der uns vor viele neue Herausforderungen stellt. Durch sich verändernde Lebenslagen und Lebensstile ändern sich auch die Anforderungen und Ansprüche der Menschen. Nicht nur in sozialer, kultureller und politischer Hinsicht müssen neue Perspektiven eröffnet werden, sondern auch im Hinblick auf planerische, räumliche und ästhetische Gesichtspunkte. Zugleich stellt der Klimawandel die wohl größte Herausforderung der Menschheit in diesem Jahrhundert dar. Der schonende Umgang mit Ressourcen über den gesamten Lebenszyklus von Gebäuden ist wichtiger denn je und sollte bei zukünftigen Projekten berücksichtigt werden. Das Ziel muss eine nachhaltige Archi-

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tektur sein, bei der der Bestand geschützt und Neubauten mit sortenreinen und langlebigen Materialien konstruiert werden. Die Agenda 2030 führt zur Schließung mehrerer Krankenhäuser und bietet so die Chance einer möglicher Umnutzung der Gebäude. Das Bestandsgebäude stammt aus den 50er Jahren. Über die Jahre folgten mehrere Anbauten, was dem Gebäude heute einen unzusammenhängenden Charakter verleiht. Da die größte Masse in den tragenden Bauteilen steckt, werden die massiven Bauteile und die Tragstruktur erhalten. Die Dachkonstruktion ist von schlechter Qualität und nicht für eine Aufstockung geeignet. Das Dach wird rückgebaut, und das anfallende Restholz weiterver-

wertet. Das Innere des Gebäude wird größtenteils entkernt und neu strukturiert. Die Erschließungskerne werden erhalten und auch die Leitungsführungen für Bäder und Küchen werden weiter genutzt und bestimmen so die spätere Anordnung der Funktionsräume. Zur Verbesserung der energetischen Eigenschaften des Gebäudes wird eine Dämmebene vorgebaut. Dies bietet zusätzlich die Möglichkeit das äußere Erscheinungsbild des Gebäudes zu verändern. Die neue Fassadenverkleidung besteht ausschließlich aus weiterverwendeten Materialien, die aus der Urbanen Mine stammen. An der südlich ausgerichteten Seite des Gebäudes wird ein Balkonbau vorgestellt. Der Vorbau wird aus einer vollständig rückbauund trennbaren Stahlkonstruktion. Die neue


Nachhaltiges Bauen Prof. Dirk E. Hebel Bauphysik und Technischer Ausbau Prof. Andreas Wagner

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Aufstockung wird als eine Holzständerkonstruktion ausgeführt. Das neue Pultdach wird vollständig mit Photovoltaik belegt. Allgemein wird darauf geachtet, alle neuen Materialien sortenrein und mit lösbaren Verbindungen zu verbauen. Darüber hinaus sollen durch zwei verschiedene Energiekonzepte die Möglichkeiten eines nachhaltigen Gebäudebetriebs bestimmt werden. Das Erdgeschoss bildet den öffentlich zugänglichen Bereich des Gebäudes. Hier findet sich ein großzügig gestaltetes Foyer mit Café, Ladengeschäft, Medizinischem Versorgungszentrum, Bibliothek und Airbnb Zimmern. Die Wohnnutzung erstreckt sich über das erste bis dritte Obergeschoss. Durch verschiedene

Wohnungsgrößen soll eine möglichst starke Durchmischung der Bewohnerschaft, die Förderung des Miteinanders und eine Vielfalt von Haushalts- und Lebensformen erreicht werden. Alle Wohnungen werden barrierearm konzipiert, um auch die ältere Generation zu integrieren. Zusätzlich zu der Wohnnutzung befinden sich in den drei Obergeschossen Gemeinschaftsräume. Jede Etage erhält eine Gemeinschaftsküche, eine Waschküche und einen Co-Working-Raum. Sie fördern den Austausch zwischen den Bewohnenden und stärken die Gemeinschaft. Darüber hinaus gibt es einen Fitnessraum und einen multifunktionalen Gemeinschaftsraum für Hausversammlungen, Feste, Workshops, Treffen, und weitere gemeinschaftliche Aktivitäten.

Das verbindende Element aller Wohnungen bildet der neu vorgestellte Balkonbau. Die Wohnungen erhalten einen eigenen Außenbereich. Durch verstellbare Vorhänge können die privaten Bereiche abgetrennt werden, durch Öffnen dieser entsteht eine Kommunikationszone für informelle und spontane Kontakte zwischen den Bewohnerinnen und Bewohnern.

1) Konzeptdarstellung 2) Perspektive 3) Ansichten 4) Perspektive Hinterhof 5) Perspektive Wohnung 6) Perspektive Multifunktionaler Gemeinschaftsraum 7) Grundriss Erdgeschoss 8) Grundriss 2. Obergeschoss 9) Konstruktionsdetail


Forum für moderne Landwirtschaft, Maasdorf Viktoria Schimassek

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Um die vielschichtige Problematik der modernen Landwirtschaft aufzugreifen und mögliche Lösungen zu entwickeln soll ein Forum entstehen, welches als Ort des Austausches und Treffpunkt aller Beteiligten agiert. Hierbei wird ein Schwerpunkt auf den Dialog zwischen Landwirtschaft, Politik und Gesellschaft gelegt. Es wird neben der fachlichen Auseinandersetzung auch ein Lehrangebot für interessierte Bürger geschaffen, welches neben einem Ausstellungsbereich auch Einblicke in aktuelle Arbeiten bietet. Das Forum soll die gesellschaftlich entfremdete landwirtschaftliche Tätigkeit wieder ins Bewusstsein rücken und aufklärenden Charakter beweisen. Der zweite Schwerpunkt liegt auf die Forschungstätigkeit und Zukunftsvision der

modernen Landwirtschaft. Hierbei sollen Problemstellungen wie Klimawandel, Verdichtung und Bodenknappheit angegangen werden. Forschungsarbeiten im Labor werden durch entsprechende Testfelder ergänzt und durch kommunikationsfördernde Architektur angeregt. Als Teil der ‚Hochschule Anhalt‘ bildet das Forum den angewandten Lehrbereich, welcher zudem die Attraktivität landwirtschaftlicher Studiengänge steigern soll. Das derzeit leerstehende ‚Schweinehochhaus‘ in Maasdorf, Sachsen-Anhalt, wird einer Transformation unterzogen, in welcher die positiven Intentionen der Anfangszeit aufgegrif-

fen, die negativen geschichtlichen Entwicklungen jedoch nicht verleugnet werden. Das Kerngebäude des Campus wird durch den Neubau eines Vierkanthofs gefasst. Diese neue Rahmung, vergleichbar mit einem erweiterten Sockel, festigt den hohen zentralen Baukörper in seiner Umgebung und wirkt durch die leichte Holzbauweise als Gegenspieler zum schweren Betongebäude. Vierkanter: Die längere östliche Seite verläuft parallel zur Erschließungsstraße. Hier werden Parkmöglichkeiten für PKW und Busse sowie eine Haltestelle des ÖPNV vorgelagert. Durch den östlichen Haupteingang des Campus gelangt


ationalVersion

Entwerfen und Gebäudelehre Prof. Meinrad Morger Stadtquartiersplanung Prof. Markus Neppl

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man in den zentralen Innenhof. Neben dem Eingang befinden sich im östlichen Trakt die Werkstätten der landwirtschaftlichen Versuchs- und Arbeitsmaschinen sowie der Agrarrobotik. Der südliche Trakt richtet sich gen Maasdorf. Hier befindet sich der zentrale Konferenz- / Tagungssaal des Forums. Die als Außenklimastall konzipierten Versuchsstallungen sind im westlichen Trakt verortet. Den Stallungen ist eine Lagerhalle für das Schweinefutter sowie die bedarfsweise genutzten Verarbeitungsbereiche angeschlossen. Richtung Westen grenzen Versuchsfelder an den Campus an. Der nördliche Trakt wird durch die Mensa, entlang der zu einem artifiziellen See gewandelten, ehemaligen Jauchegrube bestimmt.

Campus Hochhaus: Im Erdgeschoss liegen Ausstellungsräume, die über moderne Landwirtschaft und die Geschichte der Mastzuchtanlage in einer Dauer- und Wechselausstellung informieren. Das 1. OG beherbergt das gemeinsame Fachgebiet der ‚Hochschule Anhalt‘. Offene Labore des Campus finden sich im 2. OG. Hauptthema des 3. OG ist ‚Vertical Farming‘. Hier wird unter anderem in der Forschung an Nahrungserzeugung auf beengtem Raum die ursprüngliche Thematik des Gebäudes wieder aufgegriffen. Im 4. OG finden Studierende und Interessierte die Campus Bibliothek mit Lernräumen, Gruppenarbeitsplätzen und Literaturausleihe. Das 5. OG ist Gästewohnungen vorbehalten, welche kurzzeitig durch Gastpro-

fessoren, Doktoranden und wissenschaftliche Mitarbeiter genutzt werden. Im Zuge der Transformation des Campus Hochhauses wird das 6. OG als bewachsene Dachterrasse nutzbar gemacht. Durch die geschossübergreifende Begrünung des Hochhauses wird die Natur auf jeder Ebene erlebbar gemacht.

1) Grundriss EG 2) Bestandsfoto 3) Modellfoto 4) Perspektive Dachterrasse 5) Längsschnitt


Zukunftsperspektive Wasser Modulare Siedlungsstrukturen als Reaktion klimatischer Veränderungen am Beispiel Bangladesch Elena Schmitt

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Gebäude der kommunalen Module Struktur der kommunalen Module

Gebäude der Wohnmodule Struktur der Wohnmodule

Landfläche dauerhaft über Wasser mit Bestandsgebäuden

Landfläche zeitweise überflutet

Landfläche dauerhaft überflutet

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Bangladesch verliert wie auch viele andere Länder der Welt immer größere Teile seiner Landfläche als Folge klimatischer Veränderungen. Kalabogi, ein Dorf auf einer Landzunge am Rande der Mangrovenwälder, ist von diesen Entwicklungen besonders stark betroffen. Aufgrund von Erosion und dem steigenden Meeresspiegel ist ein Großteil der Landfläche bereits zurückgegangen, wodurch viele Bewohner ihren Lebensraum verloren haben. Außerdem werden durch das Ansteigen des Wasserpegels in der Monsunzeit und durch die Gezeiten Teile der Landzunge regelmäßig überflutet. Als Reaktion auf diese sich ständig verändernde Umwelt und als alternativen Lebensraum für die Bewohner Kalabogis wurde eine Siedlungsstruktur geschaffen, die

auf die Probleme vor Ort und die Bedürfnisse der Menschen eingeht. Sie setzt sich aus verschiedenen zwölfeckigen Polygonen zusammen, die den Menschen Alternativen zu ihren bisherigen Lebens-, Wohn- und Arbeitsweisen bieten. Die Module lassen sich flexibel auf und zwischen den verbliebenen Landflächen Kalabogis anordnen und ermöglichen ein organisches Wachstum. Dadurch kann die Siedlung mit nur wenigen Modulen beginnen und mit der Zeit an Größe gewinnen. So wird auch bei einem fortschreitenden Rückgang der Landfläche bis hin zum kompletten Landverlust eine Alternative für den verlorenen Lebensraum geschaffen. Die Module lassen sich in kommunale Module, die etwas größer und als Pfahlbauten auf der

Landzunge befestigt sind und Wohnmodule, die kleiner sind und zwischen den Landflächen mit Hilfe von Polyethylenfässern auf dem Wasser schwimmen, einteilen. Alle Wohngebäude bestehen aus einer kleinen Basis-Einheit, die nachträglich durch einen Anbau erweitert werden kann. So kann jeder Bewohner sein Haus individuell ausbauen, sobald er den zusätzlichen Raum benötigt und es die finanziellen Mittel ermöglichen. Diese Anbauten können als kleine Gewerbeeinheiten genutzt werden, die als Verkaufsflächen oder Dienstleistungsbetriebe fungieren können. Somit wird die Thematik der Wachstumsfähigkeit nicht nur im großen Siedlungsmaßstab, sondern auch in den einzelnen Wohngebäuden aufgegriffen. Die zahlreichen kommunalen


Konstruktive Entwurfsmethodik Prof. Renzo Vallebuona Architekturkommunikation Prof. Riklef Rambow

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Module bieten den Bewohnern Kalabogis sowohl Gemeinschafts-, als auch Arbeits- und Freizeitbereiche. Mit Hilfe von alternativen und nachhaltigen Landwirtschaftstechniken wird in den Agrarmodulen die Nahrungsgrundlage der Siedlung gesichert. Ein Schulmodul ermöglicht neben der Bildung der Kinder auch verschiedene Weiterbildungsmöglichkeiten und Entwicklungshilfen für Erwachsene. Durch verschiedene Häfen und Bootsanlegestellen wird zudem die Mobilität der Bewohner gesichert. Die flexible Siedlungsstruktur ermöglicht eine Anpassung an unterschiedliche Umgebungsbedingungen. Das Konzept, das stellvertretend auf Kalabogi entworfen wurde, kann demnach als beispielhafte Strategie angesehen und

auch an anderen Orten verwirklicht werden. Der Entwurf Zukunftsperspektive Wasser löst somit in erster Linie die Problematik des Rückgangs der Landfläche in Folge sich ändernder klimatischer und ökologischer Umweltfaktoren. Hierbei stellen die Module nicht nur einen künstlich konstruierten Lebensraum dar, sondern schaffen mit den lokalen Gegebenheiten und Materialien vor Ort ein kollektives Zusammenleben. Folglich bietet die Siedlung den Bewohnern Bangladeschs nicht nur eine Zukunftsperspektive auf dem Wasser, sondern auch einen anpassungsfähigen Lebensraum, der auf die Bedürfnisse der Menschen eingeht und diese in ein gemeinschaftliches Siedlungskonzept mit individuellen Wachstumsmöglichkeiten transformiert.

1) Lageplan 2) Explosionsdarstellung 3) Ansicht Wohnmodul 4) Ansicht kommunales Modul 5) Grundriss Wohnmodul 6) Grundriss kommunales Modul 7) Visualisierung der Siedlung

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Euphoria: Forum Europaeum Berlin Chris Soltysiak

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Angesichts zunehmender Herausforderungen stehen Europa schwierige Zeiten bevor und das nicht nur wirtschaftlich, sondern auch gesellschaftlich: Themen wie die Flüchtlingskrise, der Brexit, der Rückgang des Vertrauens in europäische Institutionen, die Zunahme der Missachtung europäischer Regeln durch EU-Staaten und immer stärker werdende rechtspopulistische Parteien führen zu einer Spaltung der Nationen und verhindern bis zerstören die Idee eines vereinten Europas. So soll für mich der Fokus auf den Einwohnern der Europäischen Union liegen. Das Erstarken rechtspopulistischer Parteien liegt auch in der Tatsache begründet, dass die großartigen Ideen, die zur Gründung der Europäischen Gemeinschaft geführt haben, in

Vergessenheit geraten sind. Die Überwindung jahrhundertelanger feindseliger Auseinandersetzungen zwischen den Staaten Europas muss wieder als große Errungenschaft transportiert werden. Die Europäische Union sollte nicht als bloße bürokratische Institution wahrgenommen werden, sondern als weltweite Bastion gegen Krieg, Totalitarismus und Isolationismus. Um den dargestellten Herausforderungen zu begegnen, soll eine neue Institution entstehen um den Europäischen Gedanken und die Vorteile der Europäischen Integration zu vermitteln. Sie soll der Bildungs- und Kulturvermittlung dienen. Die Vielfältigkeit der europäischen Regionen mit ihren Kulturen, Sprachen und Gebräuchen soll in Ausstellun-

gen, Konzerten, Vorträgen, Seminaren etc. vermittelt werden. Es sollen in ganz Europa mehrere solcher Zentren entstehen und so einen Austausch garantieren. Im Rahmen meiner Masterthesis wurde anhand eines Standortes exemplarisch der Entwurf zu einem Forum Europaeum entworfen. Hierfür wurde anhand der Debatte zum Bürgerforum in Berlin zwischen Kanzleramt und Paul-Löbe-Haus dieser Standort ausgewählt. Ich möchte das Forum Europaeum jedoch nicht dazwischen verorten, sondern nebenan auf dem Spreebogen. Das Forum soll aus dem entspringen, wo der politische Betrieb stattfindet mit dem Gedanken, dass europäische Nationalstaaten sich immer an eine europäische Idee erinnern und hier eine


Baukonstruktion Prof. Ludwig Wappner Architekturkommunikation Prof. Dr. Riklef Rambow

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Rückkoppelung stattfinden sollte. Zentrales Entwurfselement ist der Verbindungsweg zwischen den Gebäuden, welcher zum Einen die Erschließung der einzelnen Bauten sichert und darüber hinaus als städtebauliches und landschaftsgestaltendes Element das Ideal der Zugänglichkeit von (Staats-)architektur ausdrücken soll. Das Ankommen zu den Gebäuden ist hier jeweils unterschiedlich, entlang des Steg, mittig, an der Seite und übers Eck, und soll so die Monumentalität brechen, aber auch immer eine neue Perspektive des Ensembles ermöglichen. Die Wahl der aufgelockerten Figur-Architektur soll die demokratischen Ideale der AntiApparate-Architektur ausdrücken und so die Zugänglichkeit für den Bürger verdeutlichen.

Alle vier Gebäude beinhalten das gleiche Fassadenkonzept eines „Vorhangs“, weisen aber verschiedene Grundrisskonzepte im Inneren auf, passend zu ihrer Funktion: Ankommen, Ausblick, Austausch und Unterkommen. Das Hauptgebäude mit der Funktion des Austauschs beinhaltet, neben Hörsälen, Konferenzräume, den Multi-Saal. Dieser kann klassisch als Plenarsaal, aber auch z.B. als Konzertsaal genutzt werden. Für diese Multifunktionalität wurde das Hexagon gewählt um so einen Bezug zwischen den Teilnehmenden, aber auch zu der Bühne zu gewähren. Prägendes Element ist hier das Tor, das bei Diskussionen oder Vorführungen geöffnet werden kann und so den Spreebogenpark bespielt und jeden daran teilhaben lassen kann.

1) Situationsplan, 1. Obergeschoss 2) Schnittperspektive durch Multi-Saal 3) Volumenmodell 4) Außenperspektive 5) Innenperspektive Galerie 6) Innenperspektive Foyer 7) Umgebungsmodell 8) Axonometrie


Burg Husen

Speicher Nockenhof

Konradleshof

Kinzig

Burg Gutach

Unterer Wirtshof

Oberer Wehrlehof

Freilichtmuseum Vogtsbauernhof

Auf Schatzsuche im Schwarzwald - Mineralienspeicher Grube Clara Clara Süßmann Kirnbach

Bollenhut Talwegle

Jockeleshof Mühle

ehem. Grube Johannis Segen

Sumhofspeicher

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ev. Kirche Kirnbach

Gutach Farrenkopf Hasemann Hütte

Naturfreundehaus Sommerecke

Rappenstein ehem. Grube Michelsberg

historische, industrielle und touristische Gebäude und Orte in Kirnbach und Umgebung

Industrie Tradition

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Mineralien

Landschaft

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1 Synthese aus Industrie (Bergbau und industrielle Speicherarchitektur) und Tradition (Schwarzwälder Speicherbaukultur) AUF SCHATZSUCHE IM SCHWARZWALD MINERALIENSPEICHER GRUBE CLARA Clara Süßmann I 1925060 I SS 2020 FG Baukonstruktion Prof. Ludwig Wappner FG Architekturkommunikation Prof. Dr. Riklef Rambow

Sammelspeicher

Mineralienspeicher

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Steg 2

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Historisch ist der Speicherbegriff fest mit der Geschichte des Schwarzwaldes und seiner traditionellen Bauernhofarchitektur verbunden. Die historische Typologie des hölzernen Kornspeichers zeigt noch heute seine Bedeutung als Schatzkammer des Schwarzwaldhofes und liefert die architektonische Verankerung des Themas. Der Entwurf des Mineralienspeichers der Grube Clara im Schwarzwald verkörpert die abstrakte Weiterführung dieser Uridee des Speicherns und setzt sie in Beziehung zum geologischen Erbe der Schwarzwaldmineralien. Beide Strömungen prägen die Identität des Ortes Kirnbach und des Grundstücks an der Kinzig. Die Mineralienhalde der Grube Clara funktioniert als Initiator für den Mineralienspeicher, der

neben dem realen Speichergut der Mineralien auch den thematischen Diskurs, die gesamte Wertschöpfungskette sowie die Herkunft aus Bergbau und Industrie beherbergt. Die Architektur als Symbol des Speicherns kann die historischen Themen des Ortes wiederaufleben lassen und in der aus den geschichtlichen Strömungen heraus entwickelten Synthese aus Tradition und Industrie bezogen auf den Begriff des Speicherns für den Schwarzwald neu ausdrücken. Es geht um eine zeitgemäße Architektursprache, die die historischen Speicher auf ihre Grundelemente reduziert und über Prinzipien der Abstraktion und Interpretation neue Entwurfsparameter entwickelt. In der architektonischen Umsetzung dient das schwarzwaldtypische, mächtige Walmdach als Vorbild.

Es wird im Schnitt zum Trapez abstrahiert und drückt die Synthese des aufstrebenden Schwarzwaldspeichers und einer industriellen Lagerhalle aus. Das übergeordnete, städtebauliche Gesamtkonzept sieht ein lineares Band entlang der Kinzig vor. Den Anfang markiert der kleine Sammelspeicher aus Beton direkt an der Mineralienhalde. Über den Mineralienspeicher hinaus läuft das Band als hölzerner Steg in den Fluss aus. Für das innere Konzept des Mineralienspeichers liegt der Fokus auf der Verräumlichung des gesamten Bearbeitungs-, Bestimmungs- und Lagerungsprozesses der Mineralien vom groben Steinfund auf der Halde bis zum verfeinerten Ausstellungsstück. Daraus ergeben sich für die verschiedenen Etagen charakteristische Speicherfunktionen

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Baukonstruktion Prof. Ludwig Wappner Architekturkommunikation Prof. Dr. Riklef Rambow

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(Bodenspeicher, Arbeitsspeicher, Wissensspeicher, Schauspeicher, Zukunftsspeicher und separater Sammelspeicher). Der lineare Prozess nach industriellem Vorbild wird ausgehend von der Halde im Gebäude aufgegriffen, in die Vertikale geleitet und geschossweise über einen räumlichen Auflösungsprozess inszeniert. Das Element der Schicht aus Beton schiebt sich aus dem Boden und die hölzerne, hermetische Dachhülle stülpt sich von oben darüber. In den einzelnen Etagen entsteht ein Wechselspiel aus freiem, offenem und geschlossenem Raum in der mittigen Schicht. Der direkte Bezug zum Menschen ergibt sich durch die freie Zugänglichkeit, die Erfahrbarkeit aller Ebenen und das Teilhaben am gesamten Prozess bis zur finalen Lagerung im musealen Speichergitter VECTORWORKS EDUCATIONAL VERSION

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des Schauspeichers. So wird die hybride und interaktive Neuausrichtung der historischen Speichertypologie umgesetzt. Der Mineralienspeicher wird durch seine archaische Grundform eines dunkel geflammten, hölzernen Langhauses mit abstrahiertem Walmdach zu einer prägnanten Speicherskulptur. Der Mythos des Schwarzwaldes, der Tradition und der Erdgeschichte wird in dieser Architektur verankert und verdeutlicht. Mit seiner puristischen Erscheinung und der differenzierten Holzfassade lehnt sich der Mineralienspeicher an die Holzbaukunst alter Schwarzwaldspeicher an. Das Gebäude macht die Schatzsuche nach Mineralien zu einem allumfassenden Erlebnis und trägt diese erdgeschichtlichen Werte weiter in die Zukunft.

1) Leitidee - Synthese von Industrie und Tradition mit dem Fokus auf den Begriff des Speicherns 2) Städtebauliches Gesamtkonzept - Sammelspeicher, Mineralienspeicher und Steg 3) Perspektive Außenraum - Ankunftssituation 4) Schnittperspektive - Bearbeitungsprozess der Mineralien in den einzelnen Ebenen 5) Grundriss Erdgeschoss - Arbeitsspeicher (Werkstattschiene und öffentliche Nutzungen wie Café, Bibliothek und Shop) 6) Explosionsdarstellung - Sammel- und Mineralienspeicher 7) Perspektive Innenraum - Raumgitter im Schauspeicher 8) Perspektive Außenraum - Mythos Schwarzwald


Ein Stück Heimat in der Heimat Kulturell zusammenwachsen, statt kulturell anpassen. Mevlüde Tasli GSEducationalVersion

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Wir leben nun seit mehreren Jahren in einer vielfältigen Gesellschaft. Diese Vielfalt besteht aus Herkunft, Geschlecht, Religion und ist eine Bereicherung, die einen gemeinsamen Dialog benötigt. Nur auf diesem Wege kann ein Ort für jemanden wohltuend sein und als Heimat bezeichnet werden. Von den 20,8 Millionen in Deutschland lebenden Menschen mit Migrationshintergrund bilden die Türkischstämmigen die größte Gruppe und etwa die Hälfte von ihnen ist eingebürgert. Trotz dessen, dass ihre Migrationsgeschichte bis in das Jahr 1961 zurückreicht, werden sie von der Mehrheitsgesellschaft noch immer als Fremde gesehen und obwohl sie schon so lange in Deutschland leben, besteht eine ausgeprägte Distanz zwischen ihnen und der deutschen Be-

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völkerung. Häufig werden diese Menschen mit dem Begriff „Ausländer“ gleichgesetzt. Folglich werden alle vermeintlichen oder tatsächlich vorhandenen Probleme im Zusammenleben mit Ausländerinnen und Ausländern und die daraus entstehenden Vorurteile auf diese Bevölkerungsgruppe projiziert. Das Ziel dieser Arbeit ist, ein generationenund staatsangehörigkeitsübergreifendes Gefühl des „Dazugehörens“ in Deutschland zu schaffen. Um den räumlichen Segregationen in einer Stadt, die keine Berührungspunkte der türkischen Gesellschaft zu deutschen Gruppen zulassen, entgegenzuwirken, oder die Ängste Kontakte aufzusuchen zu überwältigen, muss ein Bindeglied zwischen beiden entstehen.

Das Projekt ist in Rastatt (-Mitte) angesiedelt. Eine Stadt, die geprägt ist von türkischstämmigen Migranten. Zudem weist Rastatt einen wirtschaftlichen und produktiven Standort auf. Der Ort als Kulturmittler ist zentral in der Stadt Rastatt eingegliedert. Somit kann es symbolisch durch ein positives Image in einem Quartier das Selbstbild der Türken und deren Kultur repräsentieren. Deshalb entsteht auf dem 7.700 m² großen Hatz Areal des ehemals ansässigen Hofbrauhauses Hatz ein Mix aus Arbeiten, Kultur und Wohnen. Das Grundstück befindet sich in unmittelbarer Nähe vieler Kultureinrichtungen und ist in einem innerstädtische Quartier eingebunden, das in einer äußerst exponierten Lage, als Entrée zur Innenstadt, seinen Platz findet.


Konstruktive Entwurfsmethodik Prof. Dipl. -Ing. Renzo Vallebuona Architekturkommunikation Prof. Dr. phil. nat. Riklef Rambow

MARIA studiert Lehramt und wohnt in einem 12,5 m² WG-Zimmer in Rastatt. In ihrer Freizeit berät sie ehrenamtlich ihren WG-Partner Cemal. Neben ihrem Studium ist sie für ein paar Stunden in der Woche die Babysitterin der Kinder ihrer Nachbarn oder gibt Nachhilfe, um ihr Taschengeld zu verdienen.

FELIX und URSULA lieben die multikulturelle Gesellschaft und interessieren sich sehr für andere Kulturen. Deshalb freuen sie sich, wenn sie ihre türkischen Nachbarn treffen und sich gemeinsam unterhalten können. Zudem hat Ursula dank ihren Nachbarn gelernt türkische Spezialitäten zu kochen.

ROSALINDA kommt aus Italien und war dort als Schneiderin tätig. Sie geht ihrem Beruf im Erdgeschoss nach und bildet zudem die Ankömmlinge aus, wenn sie Verstärkung braucht.

AHMED wohnt gemeinsam mit seiner Familie und seinen Eltern, die als Gastarbeiter nach Deutschland kamen. Wenn Ahmed und seine Frau arbeiten gehen, verbingen seine Eltern liebendgerne die Zeit mit den Kindern auf der Dachfarm, da sie in ihrer Heimat auch als Landwirt gearbeitet haben. Dort treffen sie meist ihre Nachbarn an. Was auf dem Dachgarten geerntet wird, verkauft Ahmed dann unten in seinem kleinen Laden im Basar.

PENG verbringt seinen ganzen Tag im Studio. Er und sein Studiopartner tauschen sich sehr oft aus und freuen sich auf die Gastfreundschaftlichkeit der Nachbarn, wenn sie eine Pause einlegen und auf dem Laubengang gemeinsam einen Selbstgemachten kuchen genießen können.

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Das gesamte Komplex basiert auf einer sozialen Gemeinschaft, das die Integration und den kulturellen Austausch von Migrantinnen und Migranten mit deutschstämmigen Bewohnerinnen und Bewohnern im Stadtteil fördern soll. Das Erdgeschoss mit den Basarflächen ermöglicht ein nachbarschaftliches Arbeiten und Aufhalten im Hamam und Friseursalon mit Menschen unterschiedlicher Herkunft. Diese fungieren als identitätsstiftendes Merkmal für die türkeistämmigen Migranten. Drei Orte, an denen unterschiedliche Menschen zusammenkommen, gemeinsam am Geschehen teilhaben und somit Neues erfahren. Zudem wird die soziale Gemeinschaft auch im Wohnbereich durch Verbindungen der Lagerflächen, als privater Treffpunkt, zwischen zwei Wohnungen

geschaffen. Der Hof im zweiten Obergeschoss verbindet die beiden Wohnhäuser und schafft einen weiteren Treffpunkt imöffentlichen Raum. Der Laubengang ermöglicht eine nachbarschaftliche Beziehung durch Antreffen der Bewohner auf der horizontalen Ebene. Zudem wird ebenfalls eine vertikale Verbindung über Durchblicke auf dem Laubengang, in Wohnund Arbeitsbereichen erzeugt. Eine Dachfläche wird ebenfalls von den Bewohnern als Garten genutzt und eine Konnektivität durch das gemeinsame Arbeiten geschaffen. Die Kombination von Wohnen und Arbeiten erzielt durch das Arbeiten auf der Dachfläche einen weiteren Treffpunkt der Bewohner des Hauses und stärkt den Zusammenhalt.

1) Grundriss Erdgeschoss 2) Grundriss 2. Obergeschoss 3) Situationsplan - Rastatt Hatz Areal 4) Perspektive Basar 5) Schnittperspektive 6) Perspektive Hamam 7) Perspektive Laubengang


Stadtmäuse zu Besuch: Heimatsuche in Kleinasien Ayşe Tüzün

Çanakkale

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Geyikli

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Kazdağı Nationalpark

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d Gürpınar

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Sind Landmäuse glücklicher oder Stadtmäuse? Die Frage ist nicht neu. In der über 2500-jährigen Geschichte von Äsop wird klar ausgedrückt, das Stadtleben sei nicht den Stress wert. Das Land des Globus erzählt jedoch anderen Geschichten von finanziellen, kulturellen, existenziellen Sackgassen. Wahrscheinlich beruht diese Frage auf einer falschen Dichotomie. Während die Dörfer versuchen, sich zu verstädtern, werden in Großstädten dörfliche Qualitäten angestrebt. In den letzten Jahrzehnten, zeitgleich mit den lawinenartigen Gentrifizierungen und spekulativen Entwicklungen in den innerstädtischen Quartieren von der ewigen Ankunftsstadt Istanbul, wuchs langsam die Gegenwanderung: von der Stadt (zurück) ins Land.

Mit ihren pastoralen Qualitäten und ihrer Nähe zu den Metropolregionen wurde die Biga-Halbinsel und insbesondere der Landkreis Ayvacık unter den populärsten Ankunftsorten der Gegenwanderung. Das Wort Mobilitätsrecht hat verschiedene Bedeutungen und Assoziationen. Von Personenfreizügigkeit bis Straßenverkehrsordnung geht es in allen Maßstäben um die egalitäre Bereitstellung und Schutz konkreter und abstrakter Infrastruktur für die menschliche Bewegung. Ebenfalls in allen Maßstäben stehen dem Mobilitätsrecht oftmals Hindernisse entgegen. In unmittelbarer Nähe von Ayvacık, im Hinterland, befinden sich einzigartige Qualitäten, allerdings gibt es eine unsichtbare Barriere, eine sozialräumliche Segregation, die

es verhindert, dass die Lebensqualität in der Kleinstadt davon positiv beeinflusst wird. Im Gegenteil wird das Leben negativ beeinflusst, denn gesamte Landschaften werden nach den Wünschen und Bedürfnisse der Tourismusindustrie geformt. Für das Küstenhinterland interessiert sich das Kapital weniger: Folge ist in erster Linie die unangemessene forst- und landwirtschaftliche Ausnutzung der „touristisch wertlosen“ Flächen. Ferner befindet sich das Leben auf der Halbinsel vor allem durch die Cyanidlaugerei für Goldgewinnung in Gefahr. Dass mehrere große Bergbau- und Geothermieprojekte, die den Flächennutzungsplänen widersprechen und mit Sondergenehmigungen realisiert werden, überhaupt zustande kommen können, ist ein


Landschaftsarchitektur Prof. Henri Bava Stadtquartiersplanung Prof. Dipl.-Ing. Markus Neppl

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Zeichen dafür, dass ein bedeutender Anteil von Land mit seinen Metadaten für die Bewohner unerreichbar ist. Die Verkehrswende ist eine ökologische und soziale Wende. Die Erhöhung der Porosität und die Bewegungsfähigkeit der Bewohner durch aktive Mobilität (nicht-motorisierte Verkehrsarten & leichte E-Mobilität) hat sowohl einen ökologischen als auch einen sozialen Beitrag. Über den Verkehrsbedingten Emissionen hinaus ist die Förderung der aktiven Mobilität wirksam, um die Interaktion der Menschen mit ihrem Umwelt zu erhöhen, und dadurch ihre Rechte und Pflichten gegenüber der Region sichtbar zu machen. Mit diesem Gedanken wurden unterschiedliche Typen von Pfaden definiert und unterschiedliche

Strategien zur Errichtung und Wartung der Pfade auf kommunaler sowie regionaler Ebene konzipiert. Die Kooperation von einheimischen Quellen und neukommender Energie bildet ein großes Potenzial für die Erhaltung der Natur und die nachhaltige Entwicklung der Region. Wen nennt man Städter und wen Dörfler? Hängt es nur von dem Wohnort ab? Sind wirtschaftliche Beschäftigungen entscheidend? Bildungsniveau? Dialekt? Das erste Ziel dieser Arbeit war es, die Akteure kennenzulernen, sowie die Bühne: Ayvacık und Südwest-Biga. Danach ging es darum, ein zukunftsweisendes Mobilitätskonzept für die Region zu entwickeln, das die artikulierten Elemente miteinander nachhaltig verbindet.

1) Masterplan 2) Visualisierungen


Baden in der Natur | Therme und Hotel in Ecuador Samantha Vinueza 3

Trafostation

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In Ecuador steht eine Vielzahl von unberührten Gebieten zur Verfügung. Aufgrund seiner geologischen Lage, bietet das Land unterschiedliche natürliche Ressourcen zur Entspannung und Erholung. Ein Beispiel dafür ist das Heilwasser. Der Antrieb meines Projektes ist es, den Stadtbewohnern der Hauptstadt Quito einen Ort in ihrer Nähe anzubieten, wo sie vom urbanen Kontext abschalten können. Das Grundstück befindet sich in der Nähe der Stadt in einem Dorf namens Lloa. Hier ist hier bereits eine Therme vorhanden, die von der Urauco Gemeinde verwaltet wird. Eine Verbesserung der Einrichtungen und das Hinzufügen von Übernachtungsmöglichkeiten würden die Attraktivität des Ortes verbessern und mehr Besucher anziehen. Außerdem wür-

den neue Arbeitsplätze für die landwirtschaftliche Gemeinde geschaffen. Das Konzept entstand aus der Idee, Plätze und Höfen zu nutzen, wie es in vielen Altstädten Ecuadors der Fall ist. Diese Organisation habe ich für die gesamte Anlage übernommen und die Gebäude in einerm Raster platziert. Die Gebäude bilden kein geschlossener Block, damit eine Beziehung zur Natur entsteht. Die neue Anlage bietet ein Empfangsgebäude mit Restaurant und Rezeption, ein Hotel und eine Thermalbadanlage an. Der Hauptplatz verbindet das Empfangsgebäude mit der Therme. Die Hotelzimmer befinden sich auf einer höheren Ebene, die durch die Topographie des

Geländes entsteht. Aufgrund dieses Höhenunterschiedes sind die Hotelzimmer in einem intimeren und ruhigeren Bereich abgetrennt. Die Häuser sind in zwei Gruppen unterteilt. Jede Gruppe umfasst vier Häuser, die um einen Hof herum platziert sind. In einer ViererGruppe gibt es zwei Häuser, die Doppel- und Einzelzimmer beinhalten. Die anderen zwei Häuser bieten jeweils ein Familienzimmer an. Die beiden sind miteinander verbunden, so dass der Hof gefasster wirkt. Der Eingang zu den Zimmern erfolgt von der Hofseite. Um die Einzel- und Doppelzimmer Privatsphäre zu vermitteln, sind die Türen nach innen gerückt. So bleibt der Schlafbereich unsichtbar, wenn man die Tür aufmacht. Die Dachneigung der Häuser öffnet sich in die


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Baukonstruktion Prof. Ludwig Wappner Landschaftsarchitektur Prof. Henri Bava

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entgegensetze Richtung der Höfe und zeigt einen Ausblick durch das große Fenster in die Landschaft. Die Therme unterteilt sich in zwei Gruppen und hat auch die Hoftypologie. Die erste beinhaltet die Funktionsräume und die zweite die Thermalbecken. In der ersten Gruppe befinden sich die Eingangshalle, Kasse und Handtücher-Ausgabe. Dieser Eingangsbereich wird von einem Gang getrennt, in den Licht durch Öffnungen in der Wand eindringt. Als nächstes kommen die Umkleideräume und der Kiosk. Einige Thermalbecken werden mit einer Überdachung und Mauern versehen. Diese schützen nicht nur vor der Wetterlage, sondern dienen auch als Sichtschutz, um eine

Privatsphäre für den Badegast zu schaffen. Die Becken organisieren sich nach Temperatur und unterteilen sich in intimen oder öffentlichen Bereiche. Die Thermalbecken bieten Liegeflächen, Sitzmöglichkeiten und Wasserstrahlen an. Zwischen den Bauten entstehen Räume, in denen sich Liegeflächen befinden oder sich Grünräume in das Gebäude einfügen. Die Dächer öffnen sich zur Hofseite, um diesen zu betonen. Die Hotelzimmer werden aus Wänden mit Stampflehm gebaut. Das Sparrendach wird mit lokalen Dachziegeln bedeckt. Das Empfangsgebäude und die Thermalbadanlage werden aus Stampfbetonwände gebaut. Die geneigten Dächer werden aus Beton ausgeführt und sind mit Solarthermie versehen.

1) Lageplan 2) Ansicht Süd 3) Grundriss Therme 4) Schnitt Therme 5) Grundriss Hotel 6) Perspektive Thermalbecken 7) Perspektive Hotelzimmer 8) Perspektive Eingang Thermalbad


N REHABILITATIONSZENTRUM FÜR Mensch | Architektur | Natur RNOUTERKRANKUNGEN

Ein Rehabilitationszentrum für Burnouterkrankungen, Kaltenbronn

RITZ WIEDENMANN Moritz Wiedenmann MMERSEMESTER 2020 OF. MEINRAD MORGER EITPRÜFER : RENZO VALLEBUONA

PIKTOGRAMM - ERSCHLIESSUNG DES KOMPLEXES

d als unberührter Erholungsraum und die Natur als ein Ort der Ursprünglichkeit sind utigen Zeit, in der die zunehmende Urbanisierung ein immer größer werdender wichtiger als jemals zuvor. Der Mensch zerstört durch das rasante Wachstum der haft, immer weiter seine lebensnotwendige Umgebung und verliert seinen Blick für Dieses Phänomen lässt sich als „Verlust des Naturbezugs“ beschreiben. Wir leben in italter, in der das alltägliche Leben durch die Digitalisierung und den Fortschritt der eine stetige Beschleunigung erfährt. Diese Beschleunigung lässt den Stresslevel, ag für Tag begleitet, immer weiter steigen. Stress ist nicht nur ein temporär störender ondern kann sich auch langfristig, negativ auf unsere Gesundheit auswirken. Eine gsten Stressbasierten Erkrankungen der modernen Zeit ist das Burnout Syndrom. n meisten Menschen ein Begriff und dennoch sehr schwer zu diagnostizieren.

Ettlingen

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hat auf Grund diverser Mechanismen die positive Eigenschaft, den Stresslevel des n zu senken und sich somit positiv auf Körper und Psyche auszuwirken. Aus diend habe ich mich in meiner Arbeit mit den Wechselwirkungen zwischen Mensch r auseinander gesetzt. Der entstandene Entwurf ist ein Rehabilitationszentrum für rkrankungen in Kaltenbronn, im Schwarzwald. In einer terrassenartigen Klinik, mitNatur sollen Patienten durch die Umgebung und ein breites Angebot an Therapieeiten möglichst schnell genesen. Durch direkten Naturkontakt, nicht nur durch die ng, sondern auch durch den Aufbau der Anlage wird den Patienten die Relevanz rbezugs auf eine neuartige Weise präsentiert. Die Architektur, in einer Symbiose n- und Inneräumen, bietet ein neues Konzept für die Heilung von stressinduzierten en, insbesondere dem Burnout-Syndrom. Der Charakter des Komplexes wird geÜbergängen aus Landschaft und Gebäude, einer Mischung aus natürlichen und en Materialien und unterschiedlich diffizielen Lichtstimmungen die der Stimmung es nahe kommen.

KAPITEL 6

BadHerrenalb

BadenBaden Bühl

BadWildbad Kaltenbronn 10 MINUTEN

Besucherzentrum Nationalpark

Nagold

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Freudenstadt

60 MINUTEN Abb. 16 | Einzugsbereich von Kaltenbronn

PIKTOGRAMM - EINGANGSBEREICH EINZUGSGEBIET KALTENBRONN

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PIKTOGRAMM - POSITIONIERUNG DER SCHLAFRÄUME

SCHWARZPLAN

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PIKTOGRAMM - POSITIONIERUNG DER THERAPIEBEREICHE

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GRUNDRISS EINGANGSBEREICH

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MENSCH | ARCHITEKTUR | NATUR

MENSCH | ARCHITEKTUR | NATUR PIKTOGRAMM - ABSCHLUSS DES KOMPLEXES EIN REHABILITATIONSZENTRUM FÜR BURNOUTERKRANKUNGEN

EIN REHABILITATIONSZENTRUM FÜR Das Land als unberührter Erholungsraum kann sich auch langfristig, negativ auf unsere BURNOUTERKRANKUNGEN MORITZ WIEDENMANN und die Natur als ein Ort der UrsprüngGesundheit auswirken. Eine der häufigsten SOMMERSEMESTER 2020 lichkeit sind in der heutigen Zeit, in der die Stressbasierten Erkrankungen der modernen zunehmende Urbanisierung ein immer größer Zeit ist das Burnout Syndrom. Es ist den meiswerdender Faktor ist, wichtiger als jemals ten Menschen ein Begriff und dennoch sehr zuvor. Der Mensch zerstört durch das rasante schwer zu diagnostizieren. Wachstum der Gesellschaft, immer weiter seine lebensnotwendige Umgebung und verliert Die Natur hat auf Grund diverser Mechanisseinen Blick für selbige. Dieses Phänomen men die positive Eigenschaft, den Stresslevel lässt sich als „Verlust des Naturbezugs“ bedes Menschen zu senken und sich somit posischreiben. Wir leben in einem Zeitalter, in der tiv auf Körper und Psyche auszuwirken. Aus das alltägliche Leben durch die Digitalisierung diesem Grund habe ich mich in meiner Arbeit und den Fortschritt der Technik eine stetige mit den Wechselwirkungen zwischen Mensch Beschleunigung erfährt. Diese Beschleunigung und Natur auseinander gesetzt. Der entstanlässt den Stresslevel, der uns Tag für Tag bedene Entwurf ist ein Rehabilitationszentrum gleitet, immer weiter steigen. Stress ist nicht für Burnouterkrankungen in Kaltenbronn, nur ein temporär störender Faktor , sondern im Schwarzwald. In einer terrassenartigen

Klinik, mitten in der Natur sollen Patienten durch die Umgebung und ein breites Angebot an Therapiemöglichkeiten möglichst schnell genesen. Durch direkten Naturkontakt, nicht nur durch die Umgebung, sondern auch durch den Aufbau der Anlage wird den Patienten die Relevanz des Naturbezugs auf eine neuartige Weise präsentiert. Die Architektur, in einer Symbiose aus Außen- und Inneräumen, bietet ein neues Konzept für die Heilung von stressinduzierten Krankheiten, insbesondere dem Burnout-Syndrom. Der Charakter des Komplexes wird geprägt von Übergängen aus Landschaft und Gebäude, einer Mischung aus natürlichen und künstlichen Materialien und unterschiedlich diffizielen Lichtstimmungen die der Stimmung des Waldes nahe kommen.

MORITZ WIEDENMANN SOMMERSEMESTER 2020


Fachgebiet Gebäudelehre Prof. Meinrad Morger Fachgebiet Konstruktive Entwurfsmethodik Prof. Renzo Vallebuona

VISUALISIERUNG - KLINIK EINGEBETTET IM HANG

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PERSPEKTIVSCHNITT PATIENTENZIMMER

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MENSCH | ARCHITEKTUR | NATUR EIN REHABILITATIONSZENTRUM FÜR BURNOUTERKRANKUNGEN MORITZ WIEDENMANN SOMMERSEMESTER 2020

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8 1) Axonometrische Piktogramme 2) Lageplan 3) Grundriss Eingangsbereicht mit Dachaufsichten des Komplexes 4) Detailsschnitt Wohnräume 5) Detailschnitt Gemeinschaftsräume 6) Visualisierung im landschaftlichen Kontext 7) Visualisierung Innenhof 8) Visualisierung Abschlussterrasse


Hafenschule , Mannheim Marie Wuchterl

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STADTSCHULE HEUTE Gegenwärtige Tendenzen im deutschen Bildungssystem, sowie neue pädagogische und organisatorische Anforderungen bedingen ein Umdenken der Schulbau-Architektur. Der rein funktionale Schulbau von früher hat mittlerweile ausgedient. Schule ist nicht mehr nur Lern-, sondern ebenso Lebensraum. Merkmale einer „Stadtschule“ sind die Lage in einer innerstädtischer Umgebung, aber gerade auch die Vernetzung mit dem Stadtteil sowohl baulich, wie auch programmatisch. Sie übernimmt nicht nur die klassische Funktion als Haus des Lernens, sondern wird zum entscheidenden Baustein eines Quartiers. Sie wird zum Identifikationspunkt für die Schüler selbst und darüberhinaus auch für die Bewoh-

ner des Stadtteils.Eine solche Schule soll in Mannheim am Verbindungskanal entstehen. Das Grundstück liegt in direkter Wasserlage an der Hafenprommenade im Stadtteil Jungbusch. Dieses kreative Szeneviertel bietet einem innovativen Schulbau die richtige Umgebung. STÄDTEBAU Das Schulgebäude, sowie die dazugehörige Stadthalle nehmen die städtebaulichen Kanten der Umgebungsbebauung auf und führen diese fort. Zur in Mannheim typischen Blockrandbebauung bilden die Gebäude eine starken Rücken mit geschlossener Fassade aus. Zum Wasser hin öffnet sich das Schulgebäude durch eine Terrassierung.

Eine Erweiterungsmöglichkeit der Schule wird von Planungsbeginn an mitgedacht, da eine potentielle Nachverdichtung durch steigende Schülerzahlen in der heutigen Zeit besonders wichtig scheint. Durch Platzbildungen werden nicht nur neue Freiräume für das Quartier geschaffen, sondern auch Durchwegungen zur Promenade hin, welche durch das Schulgebäude gestärkt wird. Die Stadthalle wird als markanten städtebaulichen Hochpunkt am Brückenfuß der Auffahrt auf die B44 gesetzt. GEBÄUDEKONZEPT Bei innerstädtischen Schulbauten birgt das Verhältnis von knapp bemessenem Grundstück und umfangreichem Raumprogramm


Entwerfen und Baukonstruktion Prof. Ludwig Wappner Entwerfen, Kunst und Theorie Prof. Dr. Riklef Rambow

Individualförderung

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BEWEGUNGS-/ GANZTAGSFLÄCHE

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KOMMUNIKATION

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Stammgruppe Klassen 9

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OFFENE LERNLANDSCHAFT

OFFENE LERNLANDSCHAFT

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LERNTERRASSE

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BEWEGUNGS-/ GANZTAGSFLÄCHE

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KOMMUNIKATION

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Klasse 5.2

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CLUSTER

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Klasse 6 und 7

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VERWALTUNG

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Klasse 7.3

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LEHRER

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Pädag. Koordinator

Schülerverwaltung

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KREATIVITÄT

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Lehrerzimmer

Erste-Hilfe- Raum

BEWEGUNG

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Stellvertreter

Rektorat

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Empfang / Sekretariat Hausmangement 35 m2

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Kochen

Physik

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HAUPTEINGANG

Klasse 5.1

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Gruppenraum

Klasse 5 und 6

UPT

LERNTERRASSE

CLUSTER

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LERNTERRASSE

Gruppenraum

Lager Pausenhof

Musikpädagogik

Kunstpädagogik

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Textileswerken

Küche

Fahrräder

Kühlzelle

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Rückgabe

WERKHALLE

KREATIVFORUM

Sammlung 20 m2

EXPERIMENTIERFORUM

Ausgabe

Vorbereitung 20 m2

Werkbänke

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Musikunterricht

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Biologie

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Leseterrasse

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WERKEN

eine große Herausforderung. Die Hafenschule umfasst vier Geschosse. Umschlossen von zwei Gemeinschaftsgeschossen befinden sich in den mittleren beiden Ebenen die Unterrichtssräume. Im ersten Obergeschoss sind die Lernhäuser als jahrgangsübergreifende Cluster angelegt. Zwischen den einzelnen Lernhäusern befinden sich gemeinsam genutzte Lernterrassen. Im zweiten Obergeschoss befinden sich in den drei Lernhäusern offene Lernlandschaften für die älteren Schüler. Dabei wird auf ein maximales Maß an Flexibilität Wert gelegt. Die Lernterrassen befinden sich auf dieser Ebene vor den Lernlandschaften vorgelagert und sind zum Verbindungskanal hin ausgerichtet. Im Erdgeschoss sind Gemeinschaftsbereiche angesiedelt. Sie

NATURWISSENSCHAFTEN

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sollen als freie und flexible Bereiche gestaltet werden. Ebenso befinden sich hier zwei Fachraumcluster für Naturwissenschaften und für Kunst und Musik. Die oberste Ebene ist ebenfalls eine Gemeischaftsebene und besteht aus Pausenflächen, Sonderräumen, wie Fitness und Meditation, sowie aus großen Dachterrassen, die unterschiedlich genutzt werden sollen. Die Stadthalle ergänzt die Hafenschule in ihrem Programm, stellt dadurch eine Verbindung zwischen beiden Gebäuden her und bietet durch die räumliche Trennung eine Nutzung nach Schulende für das ganze Quartier ohne Komplikationen.

MENSA

1) Perspektive 2) Grundriss EG - Gemeinschaft 3) Grundriss 1. OG - Lerncluster 4) Grundriss 2. OG - Offene Lernlandschaft

GRÜNES KLASSENZIMMER

STADTTERRASSE


Eine Bibliothek für St. Gallen Jonas Zink

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Unsere Städte werden immer enger. Eine Aussage, deren Richtigkeit sich inzwischen in fast jeder Stadt mit bloßem Auge bestätigen lässt. Der anhaltende Zuzug in die Städte und Ballungsräume verursacht einen erhöhten Wohnungsbedarf. Um diesen Wohnungsbedarf kompensieren zu können, verfolgen viele Städte die Strategie der Nachverdichtung. Diese Strategie ermöglicht es, die noch nicht genutzten Flächen einer Stadt auszunutzen und den dringend benötigten Wohnraum bereitzustellen. Aber auch diese Methode stößt zwangsläufig an ihre Grenzen, denn Freiflächen stehen nicht unbegrenzt zur Verfügung. Außerdem übernehmen Freiflächen wichtige

Aufgaben innerhalb des Stadtgefüges. Sie bilden das Rückgrat der Städte, schaffen Identität und bestimmen, wie wir uns in der Stadt bewegen. Was passiert also, wenn wir alle noch existierenden Freiflächen innerhalb einer Stadt als unverzichtbar erklären? Gibt es dennoch Möglichkeiten weiteres Bauland innerhalb der Städte zu erschließen? Als möglicher Lösungsansatz für diese Fragen thematisiert der Entwurf, die Möglichkeit der unterirdischen Nachverdichtung. Dabei handelt es sich um eine Möglichkeit der Nachverdichtung, welche mit den bestehenden Freiflächen resourcenschonend umgeht und diese im besten Falle um eine Dimension erweitert.

Konkret beschäftigt sich der Entwurf mit der Erweiterung eines bereits bestehenden Gebäudes in St. Gallen. Dieses soll, gemäß der Planung der Stadtverwaltung, in eine neue Bibliothek umgebaut werden. Der denkmalgeschützte Bestand und die städtebauliche Ausgangssituation erfordern einen sensiblen Umgang mit der Bausubstanz. Um diesen Anforderungen gerecht zu werden, wird das Gebäude nicht um einen weiteren Hochbau ergänzt, sondern unter der Erde erweitert. Die hierbei gewonnene Fläche bildet den Mittelpunkt des Entwurf und zeigt exemplarisch auf, welche Potentiale die Erweiterung von Besandsbauten unter der Erde bietet.


Baukonstruktion Prof. Ludwig Wappner Architekturkommunikation Prof. Dr. Riklef Rambow

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Wegen der denkmalgeschützten Fassade des 1951 erbauten Bestandsbautes, bleiben die meisten Eingriffe in die Struktur des Gebäudes auf den ersten Blick verborgen. Erst im Inneren der neuen Bibliothek oder auf dem neu entstandenen Platz dahinter, werden die Eingriffe ersichtlich. Der Bestandsbau wird durch einen neu implementierten Kern sowohl in Längs-, als auch in Querrichtung neu strukturiert. Durch diesen Kern entstehen im Inneren verschiedene Zonen, welche je nach Raumqualität unterschiedliche Aufgaben erfüllen: Während sich in der schmalen, zur Straße gerichteten Zone Arbeitsplätze befinden, wird die breite, zum Platz gerichtete Zone als Freihandmagazin, und somit als klassischer Bibliotheksraum genutzt.

Diese klassischen Bibliotheksräume werden durch eine Leselandschaft im 1. Untergeschoss ergänzt. Die festen architektonischen Möbel schaffen es dabei den großzügigen Raum zu gliedern und gleichzeitig eine lebendige Landschaft entstehen zu lassen. Die Gestaltung dieser Landschaft bleibt für den Besucher auch auf dem darüber liegenden Platz spürbar. Die verschiedenen Bereiche der Leselandschaft bilden hier die Platzgestaltung aus, und schaffen es zusammen mit den Oberlichtern und dem Innenhof eine Verbindung der beiden Bereiche zu schaffen.

1) Explosion 2) Perspektive 3) Perspektivschnitt 4) Grundriss 1.UG 5) Grundriss EG 6) Grundriss 1.OG


Pavillon

Corniche Road

Cineopolis - Der Erste Filmpalast in Jeddah, Saudi-Arabien Tanja Zuppé

C Au afe tog mit ec ram ke -

Prince Faisal bin Fahad Street

Corniche Road

Filmfesthalle

Kinder Betreuung

Medien

Film Merch Laden

Cafe

Parkhaus

Shishabar

Restaurant

Kinogebäude

Pavillon

Abdulrahman

bin Safwan Street

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Hilton Hote

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In Deutschland und dem Rest der Welt sind Kinos ein nicht wegzudenkender, fester Bestandteil der Gesellschaft, so selbstverständlich wie Schulen und Einkaufsmöglichkeiten. Es gab allerdings bis vor kurzem ein Land, in den es keine Kinos gab, in dem sie sogar verboten waren. Erst 2018 hat Saudi-Arabien das Kino-Verbot nach 35 Jahren aufgehoben.

Landes hin zur restlichen Welt und ein großer Schritt hin zu einem modernen Leben.

Die Masterarbeit beschäftigt sich mit der Planung des ersten Filmpalasts in Jeddah, Saudi-Arabien. Endlich ins Kino gehen zu können ist für die Menschen in Saudi-Arabien ein weiteres Stück Freiheit. Es ist eine weitere Öffnung des

Das Grundstück befindet sich in unmittelbarer Nähe zur Küste des Roten Meeres in einem beliebten Stadtviertel in Jeddah, der zweit größten Stadt in Saudi-Arabien. Auf dem Grundstück wurden verschiedene Gebäude geplant: Im nördlichen Teil des Grundstücks wurden Räumlichkeiten geplant für das seit 2020 jährlich in Jeddah stadtfindende „Red Sea International Film Festival“. Dazu gehören eine Eventhalle, welche auch für Konzerte genutzt werden kann und ein großer Freibereich vor der Eventhalle für den Roten Teppich und Fanbereiche.

Hilton Hall

Im östlichen Teil des Grundstücks wurde ein großes Parkhaus geplant. Im Herzstück des Areals wurde der Palmengarten angelegt. Hier finden sich verschiedene Treffpunkte wie Cafés, Restaurants und ähnlichem. Außerdem wurden hier verschiedene Grünflächen, Wasserflächen, Sitzgelegenheiten und Palmen integriert, um einen Treffpunkt für alle zu schaffen, um sich unteranderem über Kinofilme auszutauschen. Im westlichen Teil des Grundstücks wurde das wichtigste Gebäude geplant: Der Filmpalast. Im Filmpalast wurden verschiede Nutzungen integriert: Die Kinosäle, verschiedene gastronomische Angebote und Räumlichkeiten für kleine Filmproduktionen.


iche Road

Baukonstruktion Prof. Ludwig Wappner Architekturkommunikation Prof. Dr. phil. nat. Riklef Rambow

Projektor und Technik Kino 1

Technik

Kino 1 IMAX

Luftraum

Schleuse Kino 1

Lager Kino 1

Treppenhaus Filmproduktion

306 Sitze 2 Rollstühle

Cafe mit Autogrammecke

Sitzbank

Schleuse Kino 2

Fluchtweg

Lager Kino 2

Filmfigur

Kino 2

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378 Sitze 12 Komfort Sitze 2 Rollstuhlplätze

Schleuse Kino 2

Projektor Kino 2

Filmplakate

Cafe & Snack Theke

Filmplakate

Snack Theke

Lager Snack Theke

Schleuse Kino 3

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Kino 3 Projektor Kino 3

380 Komfort Sitze 4 Rollstuhlplätze

Kinder Betreuung

Film Merch Laden

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Lager Kino 3

Schleuse Kino 3 Filmfigur Filmplakate

Filmfigur

Filmfigur

Filmfigur Filmfigur

Luftraum Filmfigur

Filmfigur

Filmfigur

Filmfigur

Schleuse Kino Privat

Filmplakate

Filmfigur

Filmfigur

Projektor Kino Privat

Kino Privat 24 Plätze

Lager Kino Privat

Snack Theke

Schleuse Kino Kinder

Schleuse Kino VIP

Rutsche

Bällebad

Kinder Ecke

Projektor Kino Kinder

Bällebad

Kino VIP 40 Plätze 1 Rollstuhlplatz

Projektor Kino VIP

Shishabar

Kino Kinder

Lager Kino Kinder

Treppenhaus Personal

131 Plätze 1 Rollstuhlplatz

Lager Kino VIP

Filmplakate

Sitzbank

Schleuse Kino 5 WC - D. WC - D. Vorraum Händetrockner

Kino 4

Cafe & Snack Theke

WC Beh.

843 Sitze 4 Rollstuhlplätze

WC - H.

Putz Raum

Pavillon

Schleuse Rollstuhl Kino 4

WC - H. Vorraum

Händetrockner

Filmplakate

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Die Form des Filmpalastes leitet sich von der geschwungenen Hauptstraße, die am Grundstück vorbeiläuft, ab. Die Kinosäle wurden dabei so angeordnet, dass von außen ablesbar ist, wo im Gebäude sich die Kinosäle befinden; zudem rahmen die Kinosäle zu Straßenseite hin das Gebäude im Kontrast zur geschwungenen Fassade. Von den oberen Stockwerken aus hat man einen freien Blick über die Küste vom Roten Meer. Von der anderen Seite aus hat man zwischen den Kinosälen hindurch einen Blick zum Palmengarten. Der Haupteingang wurde im Erdgeschoss, zentral im Gebäude, vom Palmengarten aus geplant. Weitere Eingänge führen, ebenfalls

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vom Palmengarten aus, zu den Restaurants und zu dem Eingang der Filmproduktionsräume auf dem Dach. Alle Kinosäle werden vom ersten Obergeschoss aus erschlossen. t Auf dem Dach wurde hm einanFreiluftkino bin Safwan Streeund Abdulra eine Sky Lounge geplant. Ebenso werden auf dem Dach Räumlichkeiten für kleinere Filmproduktionen, für Selbständige und kleine Firmen zur Verfügung gestellt. Es wurden typische traditionelle Muster der Stadt in dem Entwurf integriert, sodass sich der erste Filmpalast in Jeddah gut in die Stadt einfügt. Der Filmpalast trägt dabei zur Öffnung des Landes bei, ohne die Tradition des Landes zu vergessen.

1) Lageplan 2) Nutzungen auf dem Grundstück 3) Piktogramme: Lage Kinosäle, Blick zum Meer, Blick zum Palmengarten 4) Grundriss 1.OG 5) Modellfoto Grundstück 6) Modellfoto Filmpalast 7) Visualisierung Palmengarten



Impressum Master-Thesis Sommer 2020 Teil 2/2 Die Beiträge wurden von den Absolvent*innen erstellt. Die Rechte liegen bei ihnen. Gestaltung Dipl.-Des. Frank Metzger Bildnachweis Umschlag-Vorderseite: Auf Schatzsuche im Schwarzwald – Mineralienspeicher Grube Clara Clara Süßmann Umschlag-Rückseite: Verheißung des Lofts Manuela Leidenberger Herausgeberin KIT-Fakultät für Architektur Englerstraße 7 76131 Karlsruhe arch.kit.edu Karlsruhe, Dezember 2020



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