KIT-Fakultät für Architektur - Bachelor-Arbeiten Sommer 2020 – Teil 1/2

Page 1

Intermedius Waldinstitut, Campus Nord Karlsruhe Cara Hähl-Pfeifer

Bachelor-Thesis Sommer 2020

1

1

3

Aktuell liegt der Campus Nord wie ein inselartiger Fremdkörper mitten im Meer der Bäume ohne jegliche Beziehung zum umgebenden Hardtwald aufzubauen. Den allgegenwärtigen Kontrast zwischen Mensch und Natur vor Ort gilt es aufzubrechen. Intermedius steht für das Zwischenglied und beschreibt die Rolle des Waldinstitus, zwischen den Elementen Wald und Campus zu vermitteln, sie miteinander zu verbinden und den Campus neu zu aktivieren. Das Institut liegt direkt auf dem Hirschkanal und der Grabener Allee, die bis zum Schloss führt und baut dort entlang der Achse eine Brücke zwischen Wald und Campus auf. Die einzelnen Riegel des Gebäudekomplexes sind in die 4 Forschungsbereiche „Romantisches Ideal“, „Materielle Ressource“, „Ökolo-

4

gische Ressource“ und „Waldm unterteilt und ragen verschied Wälder links und rechts des K Dort gibt es einmal den weites rührten, „romantischen“ Wald der Natur und auf der andere Nutzwald, der die Campus Str det und zum Forschen und Int gedacht ist. Jedes Fachgebiet mit unterschiedlichen Aspekte denn die Forschung im Innere Außenbereich. Geforscht wird immer an den Riegel, während es in den mit über dem Kanal Gemeinschaf Strukturell werden die Riegel relemente miteinander verbun



Bachelor-Thesis Sommersemester 2020 Teil 1

Die Publikation enthält alle für die Veröffentlichung eingereichten Beiträge.


Thema

Das Waldinstitut Fachgebiet Raum und Entwerfen Prof. Marc Frohn Historisch als das Gegenteil der Stadt betrachtet, ist der Wald heutzutage zunehmend zu einer von Menschenhand geschaffenen Institution herangewachsen. So kann seit dem Aufkommen der modernen Forstwirtschaft im späten 18. Jahrhundert der Wald längst als künstliche Typologie betrachtet werden, mit der die Holzproduktion maximiert werden soll. Aktuell rückt speziell die hochindustrialisierte Weiterverarbeitung zum Ingenieurholz – mit dem Wald als Quelle nachwachsender Rohstoffe – verstärkt in den Fokus. Sein Gegenstück, der wilde Wald, wurde insbesondere von den Künstlern und Dichtern der Romantik thematisiert und stellt seit den 1970er Jahren ein ökologisches Symbol für Aktivisten dar. Irgendwo zwischen dem Romantischen, Rationalen, Nachhaltigen und zu Nutze Gemachten liegt ein unerforschter Raum für architektonische Interventionen. Im Studio werden vier Bedeutungen des Waldes als Produkt des Anthropozäns untersucht: Als ökologische wie materielle Ressource, romantisches Ideal und bürokratische Institution. Wir werden ein Waldinstitut entwerfen, das die Bereiche Forschung, Entwicklung und Vermittlung zu einer Reihe den Wald betreffenden Themen unterstützen soll. In zentraler Lage zwischen Schwarzwald, Pfalz und Vogesen bietet dabei der KIT Campus Nord, eingebettet in den Karlsruher Hardtwald, einen idealen Standort. Die Herausforderung wird darin bestehen, das Institutsgebäude sowie das Außenprogramm zu entwickeln und miteinander in Beziehung zu setzen, um dadurch die Außengrenze vom Campus Nord zum umgebenden Hardtwald neu zu verhandeln.


Das Waldinstitut, Karlsruhe Luca Diefenbacher

Raum+Entwerfen Prof. Marc Frohn Architekturtheorie Prof. Georg Vrachliotis VECTORWORKS EDUCATIONAL VERSION

VECTORWORKS EDUCATIONAL VERSION

Treetop

Erschließung FORMEL FORSCHUNG Erschließung INFORMEL ÖFFENTLICHKEIT

Materielle Ressource

Waldmanagement

Konstruktion

Romantisches Ideal

Hirschkanal

Ökologische Ressource

gemeinsame Infrastruktur

Organisation

VECTORWORKS EDUCATIONAL VERSION

A

C

VECTORWORKS EDUCATIONAL VERSION

B

B

3

Das System Wald ist geprägt von ständigem Wandel und Veränderung. Bei meinem Entwurf habe ich mir die Frage gestellt , in wie weit sich die Performanz des Waldes, die durchaus menschlichen Ursprungs ist, in der Architektur eines Waldinstitutes widerspiegeln kann. Verortet ist das Waldinstitut als Solitär am nördlichen oberen Rand des Campus-Nord. Als technische Exklave befindet sich der Campus Nord inmitten des Karlsruher Hardtwalds anliegend an einem Strahl des Karlsruher Schlosses. Teil der Entwurfsidee ist der Verlauf der Tragstruktur, welcher sich nicht nur höhentechnisch Richtung Wald entwickelt, sondern auch konstruktiv. Das heißt von massiv gefassten

A

C

A

C

Grabenerallee

Grabenerallee

Hirschkanal

Hirschkanal

B

Grabenerallee

B

Grabenerallee

A

2

C

1

4

Räumen bis hin zu immer weiter zurücktretender Tragstruktur, die sich Stück für Stück mit dem Wald verwebt. Dieser Gradient der Tragstruktur wird für die räumliche Wahrnehmung nochmals durch einen Materialwechsel hervorgehoben. Die Stützstruktur verläuft von massiven Betonpfeiler über Holzstützen bis hin zu filigranen Stahlstützen. Auch die horizontale Tragstruktur entwickelt sich von massiven Betonunterzügen bis hin zu filigranen Stahlfachwerkträgern. Im Grundriss wird weitestgehend auf durch Wände abgeschlossene Räume verzichtet. Räume die programmatischer Abgrenzungen bedürfen, wie zum Beispiel das Labor, sind durch Glas getrennt, um Einblicke für die Besucher in die Räume zu ermöglichen. Räume

die baulich festgeschrieben sind, wie beispielsweise der Hörsaal, bekommen ein Rückgrat welches als optionale Fläche für angrenzende Bereiche dient, beispielsweise als Lagerfläche oder als Stuhllager. Auf dem Dach befindet sich der umlaufende „Treetop Science Lab“, der über eine Wendeltreppe vom EG zugänglich ist. Der Ring nimmt die Höhenentwicklung des Gebäudes auf, was es ermöglicht den Wald in unterschiedlichen Höhen wahrzunehmen. Die Fassade strukturiert sich durch die nach außen tretende Tragstruktur. 1) Modellfoto 2) Konzeptdarstellung 3) Grundriss EG 4) Dachaufsicht


Intermedius Waldinstitut, Campus Nord Karlsruhe Cara Hähl-Pfeifer

Fachgebiet Raum und Entwerfen Prof. Marc Frohn Architekturtheorie Prof. Dr. Georg Vrachliotis

1

2

3

Aktuell liegt der Campus Nord wie ein inselartiger Fremdkörper mitten im Meer der Bäume ohne jegliche Beziehung zum umgebenden Hardtwald aufzubauen. Den allgegenwärtigen Kontrast zwischen Mensch und Natur vor Ort gilt es aufzubrechen. Intermedius steht für das Zwischenglied und beschreibt die Rolle des Waldinstitus, zwischen den Elementen Wald und Campus zu vermitteln, sie miteinander zu verbinden und den Campus neu zu aktivieren. Das Institut liegt direkt auf dem Hirschkanal und der Grabener Allee, die bis zum Schloss führt und baut dort entlang der Achse eine Brücke zwischen Wald und Campus auf. Die einzelnen Riegel des Gebäudekomplexes sind in die 4 Forschungsbereiche „Romantisches Ideal“, „Materielle Ressource“, „Ökolo-

4

gische Ressource“ und „Waldmanagement“ unterteilt und ragen verschieden weit in die Wälder links und rechts des Kanals hinein. Dort gibt es einmal den weitestgehend unberührten, „romantischen“ Wald zum Erfahren der Natur und auf der anderen Seite den Nutzwald, der die Campus Struktur abbildet und zum Forschen und Intervenieren gedacht ist. Jedes Fachgebiet beschäftigt sich mit unterschiedlichen Aspekten des Waldes denn die Forschung im Inneren fließt in den Außenbereich. Geforscht wird immer an den Enden der Riegel, während es in den mittleren Bereichen über dem Kanal Gemeinschaftszonen gibt. Strukturell werden die Riegel durch Sonderelemente miteinander verbunden, in denen

meist öffentliches, besonderes Raumprogramm zu finden ist wie z.B. die Galerie oder der große Kongresssaal. Auf das Dach eines der Riegel führen von beiden Seiten Treppen nach oben, die die beiden Wälder wortwörtlich miteinander verbinden. Von Außen gesehen stufen sich die Brückenbereiche über dem Kanal ab und erzeugen so einen einen betonten, gerahmten Blick. Richtung Karlsruhe.

1) Grundriss 2) Perspektive 3) Axonometrie 4) Modell


Waldinstitut, Karlsruhe Georg Anton Heil

Fachgebiet Raum und Entwerfen Prof. Marc Frohn Fachgebiet Architekturtheorie Prof. Dr. Georg Vrachliotis

1

4

2

5

7

Das Waldinstitut soll vier Themenkomplexe, mit je eigenen Werten, Methoden und Traditionen fassen. Gemeinsam ist ihnen nur die Auseinandersetzung mit dem Objekt Wald. Der Wald wird zur Projektionsfläche für die eigene Betrachtung. Aber ist der Wald nicht zu komplex um ihn mit einer Lupe zu untersuchen? Aus diesem Grund sehe ich die Herausforderung in einem Institut, dass eine übergreifende Diskussion zwischen den Forschungsfokusen anregt und dem Besucher eine ganzheitliche Sicht auf den Wald vermittelt. Meine Arbeit trägt den Titel „vom Tunnelblick zum Tellerrand“. Im Sinne der Aufklärung schlage ich einen platonischen Körper vor, der als exponierter Solitär mit möglichst geringem Fußabdruck

3

6

8

auf der Lichtung positioniert wird. Mit der Idee eines Interdisziplinären Instituts wird auch das Raumprogramm neu verknüpft und geordnet. Mit dem Ziel guter Forschung und voller Transparenz werden die Grenzen zwischen Öffentlichen Bereichen und der internen Forschung neu verhandelt. Es resultiert ein öffentliches Raumkontinuum, dass sich entlang der vier inneren Labore windet. Verbunden werden die Raumsequenzen durch programmatisch aufgeladene Tunnel. Durch die vertikale Ausrichtung der Raumspirale werden durch Tunnelblicke die Schichten des Waldes erlebbar. Von der Stammebene über die Baumkronen bis zum Blick über die Baumkronen hinweg. Der Dialog zwischen Forschung und Öffentlichkeit wird durch

gezielte Einblicke und konstruierte Blickbeziehungen provoziert. Ein zentrales Element im Kern meines Entwurfs ist die Blackbox. Sie funktioniert als Fläche der Wissensvermittlung, die durch das Begehen der Raumspirale aktiviert wird. Die Kombination aus virtueller Wissensvermittlung und der unmittelbaren Wahrnehmung des Waldes soll den Besucher endautomatisieren und eine ganzheitliche Sicht auf die Thematik fördern. 1) Lageplan 2) Visualisierung außen 3) Grundriss 2. OG 4) Visualisierung innen 1 5) Visualisierung innen 2 6) Modellfoto 1 7) Modellfoto 2 8) Schnitt


Waldinstitut - In Between Nature and Architecture, Karlsruhe Joshua Lars Wacker

Fachgebiet Raum und Entwerfen Prof. Marc Frohn Fachgeiet Architekturtheorie Prof. Georg Vrachliotis

B

Open Lab

A

A Open Library

Open Simulation

Droneport/ Anlieferung

Open Lab

B

1

2

„BAUMSTÄMME“

„BAUMKRONE“

„WALD“

4,8m 4m

0

5

10 m

GSEducationalVersion

„DICHTE“

„WALDVOLUMEN h=1m“

„VERBINDUNG“

4,5m

0

„WALDVOLUMEN h=15m“

„RAUM TASCHEN“

3

5

10 m

„SONNENEINSTRAHLUNG“

„Forest Equations“

4

Open Lab

5

Ein Versuch den Dialog zwischen Natur und Architektur zu finden, war die primäre Entwurfsintention. Im Distanzraum Wald, artikuliert durch die Autonomie Verhältnisse, gibt es immer wieder kleinere Räume, die sich durch die Zwischenfelder der Baumstämme bilden. Dahingehend gibt es im Wald verschiedene Räumliche Parameter, die sich aus den primitiven gewachsenen Strukturen ergeben. Das Kulturobjekt Architektur versucht sich innerhalb dieser Struktur einzubinden. Dies geschieht durch die Übernahme der räumlichen Parameter, die im Wald zu sehen sind. Die Zukunft der Waldforschung liegt im Entwurf in der Gesamtheit und der Multiflexibilität der Raumstruktur, die durch den Wald schon immer geboten wurde.

6

Hermetische Kreise bilden für das Raumprogramm eine feste Verankerung, währenddessen die umliegende Erschließungsstruktur in einer Art Wald-Gebäude-Gefüge aufgelöst wird. Hiermit stellen sich natürlich unglaublich viele Schwellenräume ein, die immer neue Entdeckungsfelder bieten. Die Mobilität der Struktur versucht nicht dem Wald im Weg zu stehen, sondern stellt im wesentlichen ein großen Zwischenraum da, in dem Akteure der Forschung ihre Prozesse ausführen können. Die Möblierung nimmt jetzt die Hauptfunktion ein als Raumbildendes Element und verantwortet die Raumflexibilität. Ob der Raum durch Deterministische Prozesse oder Stochastische Prozesse (wie z.B.: das Simulationslabor ) ausformuliert wird, liegt in der

Hand der Entwicklung und Verläufe einer Alltagssituation und kann angepasst werden. Durch das öffnen der hermetischen Kreise, lässt sich die jeweilige Raumfunktion beliebig erweitern. Beispielsweise können somit Labore ausserhalb der definierten Fläche aufgebaut werden.

1) Perspektive 2) Grundriss 3) Analyse Wald Parameter 4) Ansicht, Schnitt BB 5) Vertiefung 6) Modell


Raum und Entwerfen Prof. Marc Frohn

5x5 Lichtungen (Waldinstitut), Karlsruhe Theresa Maria Klingler

ducationalVersion

GSEducationalVersion

1

ducationalVersion

GSEducationalVersion

2

Im Umgang mit einem Entwurf, welcher sich in Thematik und Lage unmittelbar mit Wald auseinandersetzt, ist die architektonische Verhandlung dieses Verhältnisses essenziell. Um den sehr diversen Funktionen des Raumprogramms gerecht zu werden und ihren individuellen Umgang mit dem Wald zu bearbeiten, werden die Funktionen räumlich getrennt und einzeln als architektonische Lichtungen in den Wald gesetzt. Hierbei sind diese auf einem orthogonalen Raster angeordnet, der dort stattfindenden Architektur der Lichtungen liegt die geometrische Grundform des Quadrats zugrunde. Es steht die Rationalität der Lichtungen dem ungeordneten natürlichen Wuchs des Waldes entgegen. Durch die Opposition und das Inein-

3

andergreifen dieser beiden Strukturen stärken sie sich gegenseitig und der Mensch erfährt in der Durchwegung den Kontrast der menschgemachten Struktur mit der ursprünglichen Natur sowie die unterschiedlich ausformulierte Kommunikation von Architektur und Wald. Um diese Erfahrung in Nuancen erfahrbar zu machen gibt die Architektur dem Wald unterschiedlich viel Raum. Die Lage des Grundstücks im Übergangsgebiet zwischen Campus Nord und Hardtwald nutzt der Entwurf um die Funktionen anhand zweier orthogonaler Achsen vermittelnd zu verteilen. Hierbei fungiert die Ost-West-Achse vermittelt zwischen der Öffentlichkeit der Grabener Allee und der nicht-öffentlichen Forschung, die Nord-Süd-Achse schafft den

Übergang zwischen der Natur des Waldes und der Kultur des menschgemachten Campus. Die dadurch erreichte Struktur der Lichtungen im Wald erlaubt nun den Umgang der Architektur mit dem Wald zu verhandeln. Grundlegend hierfür sind vier Arten der Beziehung von Lichtung und Wald: die komplette Abschottung, die gezielten Öffnungen, die lediglich thermische Grenze sowie das Fehlen jeglicher baulichen Grenze.

1) Geländegrundriss 2) Geländeübersicht 3) Strukturausschnitt 9x9


Waldinstitut, Karlsruhe Julius Friedrich Maisch

Raum und Entwerfen Prof. Marc Frohn Architekturtheorie Prof. Dr. Georg Vrachliotis

VECTO

RWOR

KS ED

UCATI

ON

VECTORWORKS EDUCATIONAL VERSION

GRABEN

ER ALL EE

HIRSCH KANAL

1

TESTIN

G ARE A

HIRSCH KANAL

VECTORWORKS EDUCATIONAL VERSION

GRABEN ER ALL EE

VECTORWORKS EDUCATIONAL VERSION

GRABEN

ER STR ASS

E

2

VECTORWORKS EDUCATIONAL VERSION

3 VECTO

RWOR

KS ED

UCATI

ONAL

VERSIO

N

Kerngedanke meines Entwurfes war die Frage: Wie kann ich einen Übergang zwischen konzentriertem urbanen Betonmassen und umliegenden angrenzenden Waldgebieten schaffen? Gerade der hochtechnisierte Campus Nord ist zum Ausenraum sehr abgeschottet und introvertiert. Das Waldinstitut bildet für mich den Gradienten, welcher sich nun erstmals mit dem umliegenden Hardtwald auseinandersetzt. So entsteht diese diagonale Schwelle in der sich nun Wald und Architektur auf wissenschaftlichem Wege begegnen. Der Gebäudekomplex gliedert sich primär in ein Hauptgebäude und die vier Forschungsbereiche: Materielle Ressource, Ökologische Ressource, Romantisches Ideal und Waldmangement. Diese lösen sich hin zu dieser Schwelle

an ihren Achsen hin zu dieser Schwelle in ihre spezifischen Funktionen auf und betasten den Wald dadurch quasi mit ihren Fühlern welche zehn Meter vom Boden abgehoben wurden, um eine gleichgesinnte Gegenüberstellung mit dem Wald zu erzeugen. Diese bilden etwa Funktionen wie das Treetop Science Lab zur Baumkronenforschung, einem Droneport zur Überwachung der verschiedenen Forstgebiete oder einfach einen Viewpoint für Ornithologen oder ähnliches. Der angrenzende bildet in seiner Struktur eine Art Spiegelbild des Instituts, welcher sich aus seiner großen, wild gewachsenen Struktur hin zu kultivierten Testsfeldern und Versuchsaufbauten formt. Angebunden an die vorhandene Campus Infra-

struktur ist eigentlich nur das Hauptgebäude welches technische, organisatorische und gemeinsam genutzte Funktionen enthält. Verbunden sind die dreizehn Solitäre durch ein Gängesystem im zweiten Obergeschoss, das sich aus dem Organisationsbereich des Hauptgebäudes bis in die spezifischen Bereich erschließt.

1) Modell 2) Schnitte 3) Lageplan


Waldinstitut, Karlsruhe Louisa Pape

Fachgebiet Raum und Entwerfen Prof. Marc Frohn Architekturtheorie Prof. Dr. Georg Vrachliotis

1 A

18,0 17,0

12,9

B

8,6

4,3

‘B

-4,6

-7,6

2

Das Campusgelände Nord soll an der östlichen Schwelle zum Hardtwald um ein weiteres Gebäude ergänzt werden. Das dort neu entstehende Waldinstitut hat sich zur Aufgabe gemacht, ungleich des bisher für die Öffentlichkeit schwer zugänglichen Campus Nord, eine breite Masse anzusprechen und somit einen transparenten Wissens- und Forschungsaustausch zu generieren. Über einen Wald-Trampelpfad werden Besucher von der Grabener Allee zum Waldinstitut umgeleitet und bekommen im Erdgeschoss erste Eindrücke der vier ausstellenden Institute. Material-Bibliothek, Black Box, Drone Port und eine Büchersammlung repräsentieren die Schwerpunkte: Material, Ökologie, Waldmanagement und Romantik. Im Erdgeschoss

3

noch als eigenständige Bereiche ablesbar, verwachsen die Institute mit steigender Geschosszahl immer mehr und ermöglichen eine transparente Forschung unter Einbezug aller Blickwinkel. Die Entwicklung nach oben lässt sich somit zum einen als isoliert zu fachübergreifend, zum anderen als minimaler Fußabdruck zu maximalem Raumfluss beschreiben. Den Abschluss des Gebäudes bildet das 3.Obergeschoss/ Gemeinschaftsebene, welche durch durchstoßende Lichtkegel des 2.Obergeschosses/ Forschungsebene zum Dach, Einblicke in Labore und Arbeitsplätze der Wissenschaft bekommt. Die Schnittlogik verdeutlicht die zentrale Bedeutung des Innenhofs und zeigt die Organisation und Anpassung der Ringe an

‘A

das Raumprogramm. Erwähnenswert ist die „hineinschwappende“ Landschaft in Form des Forschungs- und Agrarfelds, welches in dem tiefergelegenen Hof von Angestellten und Besuchern der Galerie und Werkstatt (UG) erfahrbar wird. Der Outdoorhörsaal im Kern des 15 vervollständigt die SchnittfiForschungsfelds gur und wird ähnlich einem Kuppelauge durch die kreisrunde Öffnung belichtet und in Szene gesetzt.

1) Modellfoto 2) Schnitt AA‘ 3) Grundriss 2.OG („Forschungsebene“)


Das Waldinstitut, Karlsruhe Rouven Ruppert

Raum und Entwerfen Prof. Marc Frohn Architekturtheorie Prof. Dr. Georg Vrachliothis

A

1

C

C

B

B

A

VECTORWORKS EDUCATIONAL VERSION

2

3

4

Die Geschichte von Mensch und Wald ist eine Geschichte der Entfremdung, sie beginnt mit der Evolution des Menschen und dem Verlassen des Waldes, eines Systems welches er nicht zu kontrollieren vermochte und welches er deshalb als Gefahr für sich und seine Spezies erachtete. Seit dem Verlassen des Waldes dehnte der Mensch über Jahrtausende hinweg seinen Einflussbereich immer weiter in die ursprünglich vorhandene Natürlichkeit hinein aus, bis er wieder vor jenem Wald stand, den er einst verlassen hatte. Betrachten wir den Menschen als unabdingbaren Teil des Gesamtsystems Mensch-Natur und betrachten wir jede seiner Handlungen als legitim zur Sicherung seines Fortbestandes

und zur Verbesserung seiner Lebensbedingungen, so stellt sich die Frage was künftig die Prämissen für Interventionen des Menschen innerhalb einer „Neunatürlichkeit“ sein sollten. Dies zu klären und zu definieren ist die Aufgabe des Waldinstituts. Dazu gehört die Auseinandersetzung mit den Bedingungen einer Nutzbarmachung des Waldes innerhalb des Mensch-Wald Systems zur Begründung eines neuen Verständnisses von Natürlichkeit, der Neunatur. Es soll ein Gesamtverständniss von Wald etabliert werden, indem der Wald als Ressource in dreierlei Hinsicht verstanden wird, nämlich als kulturelle, ökologische und wirtschaftliche Ressource. Mit diesem neuen Naturverständnis soll die Geschichte der

Entfremdung des Menschen vom Wald enden, indem er diesen neu entdeckt. Den Wert des Waldes zu erkennen, ihn in Gänze auf allen Ebenen erfahrbar zu machen und dadurch ein neues Waldverständnis zu etablieren, ist auch die Grundintention dieses Entwurfs. Es handelt sich um eine eindeutig menschengemachte, idealisierte Struktur in direktem Bezug zu seiner Umgebung. In drei Ebenen soll der Wald als Ganzes einerseits vermittelt andererseits zugleich zum Forschungsgenstand werden. 1) Grundriss 2) Perspektive 3) Perspektive 4) Modell


Waldinstitut Neoforst, Hardtwald Vincent Laurenz Ruffra

Raum+Entwerfen Prof. Marc Frohn Architekturtheorie Prof. Dr. Georg Vrachliotis

1

2

3

Ist das romantische Ideal wie es heutzutage noch kommuniziert und idealisiert wird überhaupt noch authentisch und zeitgemäß? In meinem Entwurf Neoforst behandele ich die Etablierung eines neuen Romantischen Ideals. Das des industrialisierten Waldes. Das Gebäude gliedert sich dazu in drei Funktionsgruppen Wood/Atmos/Data. Diese werden an die öffentlichen Infrastruktur angeschlossen, die die Funktionseinheiten verbindet und versorgt. Der Besucher blickt in ein Panorama mit einem zweistufigen Aufbau. Der Blick durch die Forschung hindurch in den Wald, offenbart die neue Mensch-Wald-Beziehung und damit auch die neue Romantik, die ihr inne liegt.

Ein weiterer Schwerpunkt des Entwurfs war es, das moderne industrielle, also auch das maschinelle eines Gebäudes herauszuarbeiten. In diesem Entwurf, äußert sich das moderne maschinelle hauptsächlich durch die Programmierbarkeit der einzelnen Forschungsbereiche. Der Wood-Bereich des Instituts, lässt sich über seine Fassade und Freiflächen, der Atmosbereich über seine Bühnentechnik und der Databereich über seine digitale Fassade und Flexible Möbelstruktur, zu verschiedenen Forschungsschwerpunkten programmieren. Auch der Wald wird neu kultiviert angelegt und bildet eine neue Forschungsfeldstruktur

aus, die verschiedene Schwerpunkte in der Forschung zulässt. Dabei kann jedes Waldfeld eine Forschungsmodul, in Form eines Waldpfadabschnitts oder beispielsweise eines Treetopsciencelabmodul angefügt werden. Durch die einzelnen Stationen, die sich auf dem Feld befinden, dreht sich die Panoramaperspektive und man erlebt die Forschung durch den Wald zum Institut hin.

1) Ansicht 2) Schnitt 3) Perspektive


Waldinstitut, Karlsruhe Niclas Fridtjof Schlötke

Raum und Entwerfen Prof. Marc Frohn Architekturtheorie Georg Vrachliotis

1

2

3

DIE GRUNDFORM Der Entwurf schafft durch seine Grundform einen unmittelbaren Bezug zum Raumprogramm. Die Grundform verspricht ein gleichberechtigtes Verhältnis der vier verschiedenen Institutionen des Waldinstitutes. Die Ungerichtetheit des Kontextes - dem Wald - überträgt sich auch auf den Baukörper. Über seine gestaffelte Höhenentwicklung kreiert der Entwurf Räume mit unterschiedlichen vertikalen Dimensionen. Diese leiten sich aus den Ansprüche des Raumprogramms ab. Darüber hinaus birgt die Grundform der geschaffenen Stufenpyramide das Potenzial, als gebautes Bild ohne Weiteres vom Betrach-

4

ter ergänzt werden zu können. Dies macht sich der Entwurf zu nutze, in dem er einzelne Stufen der Pyramide durch Baumreihen ersetzt. Gebaute Strukturen werden somit durch gewachsene Strukturen ergänzt. In ihrer Widersprüchlichkeit malen beide vereint ein symbolträchtiges Bild.

Der Besucher wird so aus seinem Alltagstrott gerissen - und sich auf der Suche nach einer alternativen Route - seiner Umgebung bewusst. Auf diese Weise wird die Auseinandersetzung vom Waldbesucher mit dem Wald selbst, weniger zu einer Option und mehr zu einer Unvermeidbarkeit.

POSITIONIERUNG Der Baukörper setzt sich auf die Grabener Alee und versperrt diese frequentierte Straße somit. Jene fräst sich vom Schloss ausgehend strahlenförmig durch den Hartwald. Der somit verbaute Weg fordert vom Besucher ein Umdenken und Umlenken ein.

1) Perspektive 2) Grundriss 3) Perspektive 4) Schnitte und Ansicht


Waldinstitut KIT Campus Nord, Karlsruhe „back to the roots“ Benjamin Schönle

+4.80m

Fachgebiet Raum und Entwerfen R+E Prof. Marc Frohn Architekturtheorie Prof. Dr. Georg Vrachliotis

+4.90m +3.70m

±0.00m = 111.00müNN.

±0.00m = 111.00müNN. -1.50m

-1.50m

1

Galerie + LS + Materialbib

Werkstatt + Workshop

Werkstatt + Workshop

Management

Management

Cafe + Service

Hörsaal

Hörsaal

Kongresssaal

Kongresssaal

Erschließung

Erschließung

Laboratorien

Laboratorien

2

3

4

ßungsgräben in einzelne Schollen gegliedert.

Durch die Aufnahme der priorisierten Wege auf dem Campus in das Gelände und deren Verschneidungen mit dem Freiraum der Lichtung entsteht die Form . Durch die aus dem Ort abgeleitete architektonsiche Form, reagiert der Entwurf auf den Genuis Loci. Dieser Ansatz ist eine mögliche Antwort auf die Frage nach der grundsätzlich architektonischen Aussage, über ein Gebäude mit dem Inhalt „Waldinstitut“.

5

“Jeder Eingriff bedingt eine Zerstörung. Zerstöre mit Verstand.“ (Luigi Snozzi) Grundansatz des Entwurfes ist eine möglichst defensive Haltung gegenüber dem Organismus Wald. Die architektonische Intervention in den Naturraum soll so gering wie möglich sein. Darüber hinaus ist es das Ziel, das Thema der Materialität herauszuarbeiten und die Welt unter dem Boden, also die Welt, die uns verborgen ist, zu entdecken und wahrzunehmen. Grundidee ist es, das Gebäudevolumen auf dem bereits vorhandenen Freiraum der Lichtung zu platzieren. Das Gebäudevolumen wird teilweise eingegraben und durch Erschlie-

Der Wald wird in Form von grünen Versuchsanlagen auf der entstehenden Dachlandschaft im Sinne der Aufgabe neu interpretiert. In einem topografischen Spiel aus Architetur und Landschaft soll sich die Architektur dabei möglichst zurücknehmen und den Menschen als Gast im Naturraum verstehen. Im Wurzelraum des Waldrandes findet man die Grenze für den architektonsichen Eingriff. Das Projekt „Back To The Roots“ reagiert auf die Wurzelradien der umgebenden Bäume und erzeugt auf diese Weise einen amöbenartigen Rahmen für bauliche Maßnahmen.

1) Schnitt 2) Dachaufsicht 3) Grundriss EG 4) Grundriss UG 5) Konzeptherleitung


Waldinstitut, Karlsruhe Christina Specht

Fachgebiet Raum und Entwerfen Prof. Marc Frohn Architekturtheorie Prof. Dr. Georg Vrachliotis

3

10,32m 8,55m 5,50m 3,66m

-3,2m

-4,2m

4

1

B

5

A

A

B

2

Heutzutage steht der Wald im Forschungsfokus, denn er wird als Quelle nachwachsender Rohstoffe gesehen. Man sollte den Wald nicht unterschätzen, da er unser Klima vorteilhaft unterstützen kann. Diese wichtige Aufgabe zur Erforschung wird das Waldforschungsinstitut im Campus Nord übernehmen, welches im Hardtwald angesiedelt werden soll. Das Planungsgebiet befindet sich am nordöstlichen Bereich des Campus Nord, das momentan als Wald besteht. Eine gute Begehung für den nicht öffentlichen Campuszugang für Mitarbeiter und auch ein Zugang für Besucher außerhalb des Campusgeländes wurde berücksichtigt. Die Entwurfsidee besteht darin, das Waldforschungsinstitut als Bindeglied für Mitarbeiter und Besucher darzustellen.

6

Das primäre Ziel war die Eingliederung des Gebäudes in die Landschaft und das Hervorheben des Waldes. Deswegen wurde ein ebenerdiges Gebäude geplant, das, mit niedrigerer Gebäudehöhe als der Wald, sich unkompliziert in die Umgebung einfügt. Die konzeptionelle Idee war, das gesamte Gebäude als Quadrat aufzubauen. In der Mitte befindet sich der gemeinschaftliche, öffentliche Bereich und in den etwas kleineren, äußeren vier Quadraten sind die unterschiedlichen Forschungsfokusse untergebracht. Ökologische Ressource (o.l.): Labor Materielle Ressource (o.r.): Werkstatt Romantisches Ideal (u.l.): Galerie & Bibliothek Waldmanagement (u.r.): offene Arbeistplätze

Das ganze Gebäude ist mit einem Raster von 2,5 Meter konzipiert. Das streng gerasterte Gebäude soll den Kontrast zu dem organisch gewachsenen Wald mit wenig Struktur darstellen. Das begehbare Dach, das am tiefsten Punk (Galerie) ebenerdig erschlossen ist, gibt vom höchsten Punkt (Werkstatt) einen direkten Blick in den Hardtwald.

1) Lageplan 2) Grundriss 3) Ansicht 4) Schnitt 5) Modell 6) Modell


Das Waldinstitut, Karlsruhe Clemens Urban

Raum und Entwerfen Prof. Marc Frohn Architekturtheorie Prof. Georg Vrachliotis

1

2

3

Kongressraum Wald

Englischer Garten

Urwald Versuchsfeld

CO2-Testfeld

Wald- Arbeitszimmer

Versuchsfläche

Agrarfläche

Treetop Sience Lab

Plantage

-1,2m

+0m

- 3,9m

+0m

Hardtwald

4

+0m

- 3,9m

5

6

Der Wald kann im anthropozänen Zeitalter nicht mehr dem romantischen Idealbild des natürlichen Waldes gerecht werden. Anstelle dessen rückt eine vom Menschen selbst inszenierte Darstellung der Natürlichkeit. Der Mensch erfährt nur noch eine limitierte Illusion der Natur. Diese verlorengegangene Verbindung zwischen Mensch und Natur ist nur durch die Vermittlung der Neuen Natürlichkeit wiederherzustellen. Die Aufgabe eines Waldinstituts im 21. Jahrhundert ist somit das neue und moderne Verständnis des vielschichtigen Waldes zu vermitteln. Das Waldinstitut befindet sich entlang des von Karlsruhe kommenden Strahls der Grabener Allee, und bildet die Schnittstelle zwischen Hardtwald und Campus Nord. Es verfolgt die

Idee einer Wand als Grenze, die den bereits bestehenden Zaun ergänzt. Durch inszenierte Einblicke wird die Grenze theaterartig zum Schwellenraum, wodurch die Grabener Allee, als öffentlicher Weg die Rolle der Loge einnimmt, während das Gebäude selbst zur Bühne der Forschung wird und die angrenzenden Forschungsfelder den Hintergrund als Bühnenbild prägen. Die an der Grabener Allee liegende Ost- Fassade spiegelt den angrenzenden Hardtwald als Illusion wieder und lässt so das Gebäude bis auf die inszenierten Schwellenräume verschwinden. Durch das Herausdrücken der determinierenden Funktionen aus dem Riegel an der West Fassade wird ein Performativer Universalraum im Inneren geschaffen und die Ansicht von Seiten des

Campus Nord geprägt. Die vier Forschungsbereiche werden entlang des Riegels gegliedert, während eine Trennung der Operativen und Repräsentativen Strukturen durch zwei Geschosse definiert wird. Die Östliche massive Außenwand beinhaltet verschiedene Schwellenräume, die Durchblicke von der Außenseite inszenieren. Durch das Spiel mit vertikalen Durchbrüchen wird der Raum gegliedert ,eine Sequenz gebildet und ein visueller Bezug zwischen Öffentlichkeit und Forschung hergestellt. 1) Bildmanifest 2) Perspektive Grabener Allee 3) Inszenierte Einblicke/ Peep Holes 4) Grundriss EG 5) Grundriss OG 6) Längsschnitt


Thema

Haus der Gewässer Fachgebiet Entwerfen und Bauplanung Prof. Simon Hartmann Die Bachelorarbeit «Haus der Gewässer» bietet den Studierenden die Gelegenheit ein Infrastrukturgebäude mit unterschiedlichen Funktionen mit Bezug zum Wasser, an der Donau Mündung des Flusses Save in Belgrad zu entwerfen. Der Projektperimeter liegt am westlichen Ufer der Save, in mittelbarer Nachbarschaft zum Museum für Zeitgenössische Kunst, einem herausragenden Beispiel der jugoslawischen Architektur und ein Meilenstein im Werk des Architekt Ivan Antić in Zusammenarbeit mit Ivanka Raspopović. Der neue Gebäudekomplex soll ein alternatives Angebot der Überquerung zwischen Alt- und Neu-Belgrad auf Niveau des Wassers, statt über die hoch gelegene Branko Brücke, schaffen. Die einzelnen Programmteile sollen zu einer prägnanten neuen öffentlichen Infrastruktur entwickelt werden und den für Belgrad in den letzten Jahrzehnten so wichtig gewordenen Gewässerraum öffentlich erschließen.


House of Waters, Belgrade Jonie Benoufa

VECTORWORKS EDUCATIONAL VERSION

Bauplanung und Entwerfen Prof. Simon Hartmann Raum und Entwerfen Prof. Marc Frohn

1

VECTORWORKS EDUCATIONAL VERSION

2

3

Positioned at the confluence of Sava River and Danube, the House of Waters takes shape in the most exposed spot on the landtip of New Belgrade. Through this location the building claims its place as a reference point at the riverfront, welcomes arrivals in the name of New Belgrade and creates a public space at the end of the existing promenade. The House of Waters sits massive at the landtip and is washed around by the rivers on the one side and the park on the other, letting the tide defining its relation between the water and land.

and stacks itself through all the three levels with a central atrium. Also the main access is located here, formulated by a wide linear staircase, underlining the polarity of the entrance hall between the two elements land and water. Also it leads the visitors through its center, connecting the entrance with the library and a part of the exhibition space, both found in the upper levels.

The entrance is created by the water commune, a big open space, which is also forming the centerpiece of the building and acting as a public connector between the different programs

In each bar is located a specific program, which are all connected to the center. The water authorities and the directorate are placed towards the confluence, to take a representative position on the water and have an guaranteed access to the water through the different tide levels over the year. The water taxi stati-

on is also located on the water, surrounded by the cafĂŠ and other sitting areas, to observe the docking of the boats. Through the combination of the different programs and the mostly public ground floor with the different outside areas, the building introduces a piece of urbanity at the end of the promenade.

1) Floor plan ground floor 2) Figure ground plan 3) Perspective


House of Waters, Belgrad Friedhelm Christ

Bauplanung und Entwerfen Prof. Simon Hartmann Raum und Entwerfen Prof. Mark Frohn

1

3 GSEducationalVersion

2

Das House of Waters steht in Belgrad am Ufer der Sava, kurz vor ihrer Mündung in die Donau. An dieser exponierten Lage und in direkter Nachbarschaft zum Museum für moderne Kunst soll es verschiedenste Institutionen in Verbindung mit dem Wasser beherbergen. Das Ufer der Sava ist geprägt durch seine Topographie. Vom Wasser kommend gibt es zwei Stufen, wobei sich auf der unteren eine Promenade befindet, an der auch die Boote anlegen, während auf der oberen Stufe der dahinter gelegene Park beginnt. Diese Stufen macht sich das House of Waters zunutze und gliedert sich in die Topographie ein. Der zum Wasser ausgerichtete Grundriss des Untergeschosses gräbt sich in die Topographie des Ufers und beherbergt die großen Lager-

4

räume und Archive. Zum Wasser hin öffnet er sich und bildet eine große Front in Richtung des Flusses. Das eingelassene Untergeschoss bildet gleichzeitig einen Sockel für die beiden darüber aufragenden Türme. In den Türman gibt es nicht nur Raum für die Büros des Ministeriums für Inlandsschifffaht sowie der Wasserpolizei, sodern im Erdgeschoss, welches der Öffentlichkeit vorbehalten ist, befinden sich zudem zwei große Sääle für Conferenzen und ander Veranstaltungen, sowie ein Café. Auch die Dächer der Türme sind zugänglich und bieten einen hervorragenden Blick, sowohl über Neu-, als auch Alt-Belgrad. Das House of Waters bildet einen neuen hybriden Stadtbaustein am Ufer der Sava, der nicht nur neuen Raum für die Bürokratie und Die Autoritäten GSEducationalVersion

schafft, sondern ebenso eine neuen Raum für die Bewohner und Besucher der Stadt. Es bleit in seiner Form und Ausstrahlung schlicht und klar, und schafft dennoch eine neue, starke Präsenz am Flussufer. Es orientiert sich dabei an den Werken von Mies van der Rohe, dessen Vorgänger schon mit ihren Städtebaulichen Ideen die Gestalt von Neu-Belgrad prägten.

1) Grundriss EG 2) Perspektive 3) Ansicht 4) Schnitt


Fachgebiet Bauplanung und Entwerfen Prof. Simon Hartmann Fachgebiet Stadt und Wohnen Prof. Christian Inderbitzin

House of Waters, Belgrade Lara Verena Klein

1

2

3

GSEducationalVersion

GSEducationalVersion

4

77,0 m

73,90 m

73,30 m

69,90 m

5

Situated at the Danube estuary of the Sava River in Belgrade the capitol of Serbia the House of Waters combines water related institutions and spaces for civic issues in one complex. It gives the forgotten waterfront of New Belgrade a new potential by offereing a building which is not only providing inside and outside spaces for visitors but also pleasant working spaces for the employees of the institutions. The new port at the New Belgrade shore welcomes the visitors and invites them to have a rest on the staircases leading into water and also privides new working space for the water authority. Inside the building the ramp system as main circualtion system provides the possibility to have framed views in the directions of Old

Belgrade and New Belgrade. At the same time the public space in the middle of the building is the connector between the institutions and enables spaces for the interaction between visitors and employees of the House of Waters. To make sure there is a harmony between the administrative institutions and public spaces they are located in relation to each other and considered equal on all floor levels. The idea of framed views towards the important directions of Old and New Belgrade and along the Promenades is made more explicit through the transparent and semi-transparent fassade. The public core as well as the public spaces offer a lot of transparency through big openings whereas the fassade offers a litte bit more privacy for the institutions.

1) Public Core Visualisation 2) Ground Floor 3) First Floor 4) Elevation: River Side 5) Elevation: Promenade


House of Water, Belgrad Merve Selin Onay

1

Bauplanung und Entwerfen Prof. Simon Hartmann

2

3

4

House of Waters ist ein wasserbezogenes Infrastrukturgebäude an der Donaumündung der Save in West Belgrad, welches sich in der Nähe des zeitgenössischen Kunstmuseums befindet. Die Einrichtung ist in drei Hauptfunktionen unterteilt: Der Exekutiven, die sich aus der Wasserschutzpolizei und Feuerwehr zusammensetzt, der Administration mit dem Wasserministerium und der Assoziation, die verschiedene Aktivitäten für die Öffentlichkeit anbietet. Um das Gebäude vor der Flut zu schützen, steht es auf einem Stützenraster, wodurch die Promenade erhalten bleibt und zusätzlicher Freiraum für Ausstellungen sowie Bootsrepe-

raturen geschaffen wird. An die obere Promenade gekoppelt befindet sich das erste Obergeschoss, wodurch der Usče Park und das House of Waters miteinander verbunden werden. Außerdem ermöglichen die Atrien Blickbezüge auf die Promenade, sowohl bei natürlichem Wasserstand, als auch bei Überschwemmung. Des Weiteren wird im zweiten Obergeschoss ein Dachgarten mit Pergola für die Öffentlichkeit ausgebildet, damit begrünte Aufenthaltsflächen gefördert werden und um den visuellen Kontakt mit Kalamegdan im Osten Belgrads zu kreieren. Ebenfalls bietet das Wassertaxi des House of Waters eine alternative Möglichkeit die Ufer des alten und neuen Belgrads auf Wasserspiegelhöhe zu verbinden.

Die einzelnen Elemente des Gebäudes sollen zu einer neuen prägnanten öffentlichen Infrastruktur ausgebaut werden. Somit kann der seit jahren wichtige Wasserraum Belgrads bewahrt werden.

1) Lageplan 2) Grundriss 1.OG 3) Ansicht Ost 4) Modell


Haus der Gewässer, Belgrad Simon Rieß

Professur Bauplanung und Entwerfen Prof. Simon Hartmann Professur Stadt und Wohnen Prof. Christian Inderbitzin

1

2

GSEducationalVersion

3

GSEducationalVersion

Das HAUS DER GEWÄSSER soll als Werkzeug zur Verbindung der beiden durch den Fluss Sava getrennten und kulturell, architektonisch und infrastrukturell unabhänigen Stadtteile Belgrads dienen. Die artifizielle Struktur überformt und ersetzt die bisherige natürliche Halbinsel an der Mündung der Sava in die Donau. Dabei verwächst sie mit der umgebenden Natur und wird zum kulturellen und infrastrukturellen Knotenpunkt. Um dem öffentlichen Charakter und dem Ziel des Verschmelzens mit der umgebenden Natur gerecht zu werden, ist das Erdgeschoss als ein offener, fluider Raum konzipiert, der durch ein klares Regelwerk geordnet wird. Entlang der zentralen Achse sind die vier mas-

4

siven Kerne der Türme arrangiert. Sie definieren durch ihre transversale Positionierung den Raum. In der Konsequenz entstehen zwei Raumtypen: Zum einen der nicht-öffentliche Arbeitsbereich, welcher zusätzlich durch Glas abgetrennt ist und die Werkstatt mit Hangar, sowie die Docks von Polizei und Feuerwehr beinhaltet. Zum anderen der öffentliche Raum, welcher durch große Granitplatten markiert wird und 24/7 zugänglich ist. Er beinhaltet u.a. die Eingagnshalle, das Auditorium, ein Cafe und die Wassertaxi-Station. Auch das Kassettendach übernimmt eine raumbildende Funktion im Innen- und Außenbereich. Es überspannt die drei Level Park, Promenade und Fluss und artikuliert somit

den Übergang von Land zu Wasser. Außerdem trennt es den Sockel von den Türmen, welche die spezialisierten Teile des Raumprogrammes vertikal komprimieren und auslagern. Die filigrane Fassadenkonstruktion aus Glas und Stahl umhüllt das Betonskelett der Türme und stellt deren innere Prozesse zur Schau. Das empfindliche Gleichgewicht zwischen der Schwere des Daches und der Monumentatlät der Türme wird somit sichergestellt.

1) Grundriss EG + Umgebung 2) Schnitt 3) Ansicht Süd 4) Modellfoto


House of Water, Belgrad Lür Schäfer

Bauplanung und Entwerfen Prof. Simon Hartmann Raum und Entwerfen Prof. Marc Frohn

1

2

GSEducationalVersion

GSEducationalVersion

3

The Bridge, soll als Infrastrukturgebäude, das sich auf alle wasserbezogenen Institutionen an der Donaumündung der Save in Belgrad bezieht, verstanden werden. Die Brücke verbindet Kalemegdan, ein altes römisches Kastrum, welches ein strategisch wichtiger Ausgangspunkt für die Entwicklung der Stadt war, mit dem Neu - Belgrader Ufer. Das Neu- Belgrader Ufer der Save, eine etwas vernachlässigte Uferpromenade, ist die Folge eines größeren (gescheiterten) Traums, Neu Belgrad, einst Marschland, in eine moderne Hauptstadt der föderalen Volksrepublik Jugoslawien mit Verwaltungszentrum zu verwandeln.

4

Die Brücke wird zum Haus für eine Vielzahl von wasserbezogenen kommunalen Einrichtungen von Flusspolizei und Flussfeuerwehr zu Wasserministerium und Raum für Bürgerversammlung mit Bibliothek. Des weiteren bietet sie eine alternative Möglichkeit, die Ufer von Alt- und Neu- Belgrad an einem unteren Teil des Flusses anstelle der hoch gelegenen Brankow Brücke zu verbinden. Diese Brücke teilt sich erneut in eine Fußgänger- und eine funktionale Brücke auf. In der funktionalen Brücke befinden sich die verschiedensten Institutionen. An gewissen Orten weitet sich die Fußgängerbrücke in die funktionale Brücke aus. An diesen Plätzen ordnen sich öffentliche Funktionen des Programs an,

sodass die Besucher der Plazas einen Blick auf die Flussmündung und die alte Festungsanlage bekommen. Von diesen Plazas, an denen sich Cafes, Ausstellungsräume, Reisezentrum etc. angliedern, gehen Treppen auf den öffentlichen Dachgarten. Dieser dient der Erholung und lädt zu einem Ausblick über ganz Neu- und Alt-Belgrad ein. Unter der Brücke befindet sich eine Werkstatt, Einsatzbereich der Polizei und eine Fährhaltestelle.

1) Modellbild 2) Grundrisse von oben: EG,OG, Dach 3) Schnittperspektive Plaza 4) Schnittperspektive Water Authority


Haus der Gewässer, Belgrad Jakob Urban

Bauplanung und Entwerfen Prof. Simon Hartmann Stadt und Wohnen Prof. i.V. Christian Inderbitzin

Vectorworks Educational Version

Vectorworks Educational Version

1

2 Vectorworks Educational Version

Vectorworks Educational Version Vectorworks Educational Version

3

4 Vectorworks Educational Version

Vectorworks Educational Version

Vectorworks Educational Version

+76.00 m +73.89 m High Fairway

+73.30 m

+69.90 m Low Fairway

5

6 +76.00 m

High Fairway

+73.30 m

Low Fairway

Vectorworks Educational Version

Vectorworks Educational Version

7

Vectorworks Educational Version

Das „Haus der Gewässer“ („House of Waters“) repräsentiert aufgrund seiner Lage das Bindeglied zwischen Alt- und Neubelgrad. Gelegen am westlichen Ufer des Flusses Save, separiert als Plattform ragt es im Charakter der typischen Hausboote Belgrads in den Fluss hinein. Eine Brücke verbindet es mit dem auf dem Festland gelegenen Ušće-Park. Als direkte Referenz in unmittelbarer Nachbarschaft dient das Museum für zeitgenössische Kunst. Als Einheit kombiniert das Gebäude sämtliche Aspekte des Raumprogramms, von Taxihafen und Polizei / Feuerwehr auf Wasserebene bis hin zu Büroeinheiten in oberen Geschossen. Die Blickbezüge in Kombination mit den öffentlichen Aspekten werden durch die zent-

ralen Bühne verwirklicht, welche die Kulisse der historischen Kalemegdan-Festung in Altbelgrad nutzt. Der Öffentlichkeitsbezug setzt sich im weiteren Erdgeschoss fort, sowohl die Ausstellungen als auch Warteraum und Café bieten hier Aufenthaltsqualität mit Ausblick. Die Trennung zwischen Hafeninstanz, Schiffswerkstatt, Wache und Behörde wird durch Höhenstaffelung der verschiedenen Bereiche erzielt, sodass mit zunehmender Gebäudehöhe mehr und mehr Privatheit entsteht. Educational Version Gedrehte Boxen,Vectorworks die Großraumbüros mit internen Atrien beinhalten, bilden die Verwaltungsebene. Den Abschluss stellt ein durch das zentrale Treppenhaus / Foyer unterbrochener Riegel dar, in welchem ebenfalls Büros untergebracht sind.

Die vielen Versprünge, Atrien und begehbaren Boxen mit spannendem Ausblick auf den Fluss machen diesen Entwurf besonders außergewöhnlich. Auch in der monumentalen Eingangshalle mit Treppenhaus, welche durch die Transparenz wieder Blickbezüge auf das Ostufer liefert, finden sich Zitate des Museums wieder. Diese sind umgesetzt in der Fassade der Ausstellungen, sowie in den schrägen Atrien der beiden obersten Geschosse. 1) Lageplan Belgrad 2) Perspektive Fluss Save 3) Grundriss EG 4) Perspektive Bühne 5) Querschnitt 6) Ansicht Süd 7) Ansicht Ost


House of Waters, Belgrad Vincent Witt

Fachgebiet Bauplanung und Entwerfen Prof. Simon Hartmann

GSEducationalVersion

Für das House of Waters - ein Infrastrukturbau für Wasserfeuerwehr, Wasserpolizei, Wasserkommune und Schifffahrtsbehörde - ist ein Baugebiet im Ušće Park ausgewiesen. Der Park befindet sich direkt an der Mündung der Save in die Donau und ist Teil des Stadterweiterungsprojekts Neu Belgrad. Am Ufer der Save bildet der Park drei Wege aus. Der Entwurf entscheidet sich, diese wegen ihrer angestammten Nutzer unangetastet zu lassen und ergänzt sie um einen vierten, in den rückwärtigen Teil des Parks führenden Weg. Auf der Wasserseite wird der Weg durch Personenfähren erweitert und der Park so von vielen Stellen Belgrads aus zugänglich. Das Gebäude berührt an drei Stellen den Boden. Ein Volumen steht im Wasser und

beherbergt die Bootswerkstätten, Bootslager sowie die Einsatzräume der Wasserfeuerwehr. Auf der Landseite befindet sich der Aussichtsturm, welcher den Blick über die Mündung ermöglicht, sowie auf dem höher gelegenen Teil des Parks die Ausstellungsflächen mit Besuchercafé der Wasserkommune. Unter dem Träger wird ein Steg ausgebildet, welcher eine Außenbühne und weitere Ausstellungsflächen bereit hält. In dem Trägervolumen, ab dem erstem Obergeschoss, reihen sich von Land zu Wasserseite: Wasserkommune mit Konferenzsälen, Bibliothek und Serviceschaltern, Schifffahrtsbehörde mit Großraumbüros, kleineren Besprechungssälen und großzügigem Mitarbeitercafé und Wasserpolizei und Wasserfeuerwehr mit Büros, Archiven und

Schulungsräumen. Das Bootslager und die Einsatzräume der Wasserfeuerwehr sind auf Funktionalität ausgelegt. So lassen sich Boote mit einem Portalkran direkt aus dem Wasser in die Werkstatt oder in das Lager heben. Die Einsatzräume der Wasserfeuerwehr sind im Hinblick auf eine möglichst schnelle Einsatzbereitschaft organisiert. Die Wohnräume der Wasserfeuerwehr sind im dritten Obergeschoss angesiedelt und genießen so einen besonderen Blick über die Save ins innere von Belgrad. 1) Axonometrie 2) Blick von Beton Hala 3) Perspektivschnitt Bootslager 4) Mitarbeitercafé


Impressum Bachelor-Thesis Sommer 2020 Teil 1/2 Die Beiträge dieser Publikation wurden von den Absolventinnen und Absolventen erstellt. Die Rechte liegen bei ihnen. Gestaltung Dipl.-Des. Frank Metzger Bildnachweis Umschlag: Vorderseite: Intermedius Waldinstitut, Campus Nord Karlsruhe Cara Hähl-Pfeifer Rückseite: Lür Schäfer House of Water Herausgeber KIT-Fakultät für Architektur Englerstraße 7 76131 Karlsruhe arch.kit.edu Karlsruhe, September 2020



Turn static files into dynamic content formats.

Create a flipbook
Issuu converts static files into: digital portfolios, online yearbooks, online catalogs, digital photo albums and more. Sign up and create your flipbook.