ERSCHEINUNGSORT WIEN | Verlag Holzhausen GmbH, Leberstraße 122, 1110 Wien | ÖSTERREICHISCHE POST AG, P.b.b. 17Z041223 M
4 / 2019 // Juli / August
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43. Jahrgang € 18,00
Schulbauten
Moderne Lernlandschaften fördern Offenheit
ARCHITEKTURJOURNAL WETTBEWERBE – DAS MAGAZIN FÜR BAUKULTUR
Bildungscampus Berresgasse, Wien HAK Wels Volksschule Bütze, Wolfurt
Campus Rotkreuz Lustenau Bildungscampus Graz Wohn- und Gewerbebau Schönaugürtel 20, Graz Unterkunftsgebäude Von-der-GroebenKaserne, Feldbach Special IMMOBILIEN: Smart City Neue Bürowelten Wohnbau
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@AJ_WETTBEWERBE www.wettbewerbe.cc © Raphael Kanfer
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© Raphael Kanfer
EDITORIAL
RAUM FÜR KREATIVITÄT Mehr Raum für individuelles Lernen, mehr Raum für Bewegung und Kreativität, mehr Raum für ein Miteinander und für Begegnung. Schulbauten sind heute Lichtjahre entfernt von den verstaubten pädagogischen Konzepten, denen noch die Generation der Eltern heutiger Schüler ausgesetzt war. Vielfältige gesellschaftliche Veränderungen – Verflachung der Autoritätskurve, ganztägiger Betreuungsbedarf, zunehmende Übernahme der Erziehungsfunktionen durch die Schule – machen es notwendig, in Planung und Bau von Schulgebäuden neue Wege zu gehen. Wo es die städtebaulichen Gegebenheiten zulassen, werden heute Schulen gebaut, die offene Lernland schaften und Gruppenräume mit freier Arbeitsplatzwahl für die Kinder und Jugendlichen statt Klassenzimmer für den Frontalunterricht vorsehen. Raum für Bewegung ist sowieso mehr denn je ein Muss. Das Konzept Schulcampus kommt diesen Ansprüchen ideal entgegen. Ursprünglich nur im universitären Bereich üblich, waren damit außerhalb von Städten angesiedelte Gebäudeensembles gemeint, die neben Räumlichkeiten für Lehre und Forschung auch Wohnunterkünfte für Lehrpersonal und Studenten sowie Erholungsflächen anbieten. Die im 18. Jahrhundert gegründete Princeton University war der erste derartige Campus. Mit der Erfindung des Schulcampus in Skandinavien und den Niederlanden vor einigen Jahren wurde der Gedanke der Verschränkung unterschiedlicher Funktionen auf den schulischen Bereich übertragen. In Österreich, wo der Begriff Gesamtschule, über den seit Jahrzehnten ideologisch gestritten wird, verpönt ist, gehen Gemeinden oft den Umweg über die Errichtung eines Campus, um Volksund Haupt- oder Mittelschule an einem Standort zu ver einen, manchmal noch erweitert um einen Kindergarten. An den Architekten liegt es dann, wie durchlässig sie die Grenzen zwischen den einzelnen Bildungsstufen baulich gestalten. Die in dieser Ausgabe präsentierten Beispiele – sowohl realisierte Projekte als auch Wettbewerbe – sind positive Beispiele für die notwendige Durchlässigkeit und Offenheit.
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Roland Kanfer Chefredakteur
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Wohnbau In der Wiesen Ost, Bauplatz 5, Wien
© Jürgen Pletterbauer
© Raphael Kanfer
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Editorial 3 Infos / Tipps / Vorschau / Impressum
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Menschen Atelier Frühwirth
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Schenker Salvi Weber
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Schuberth und Schuberth
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Schulbau
Wettbewerb Wohn- und Geschäftsbau Schönaugürtel 20, Graz / Dietger Wissounig Architekten
© Dietger Wissounig Arch. ZT GmbH
Bildungscampus Berresgasse, Wien
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In der Wiesen Ost – Urban Gardening, Bauplatz 5, Wien / Superblock / M&S Architekten
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Generationen: Wohnen Donaustadt – Hirschstettner Straße, Wien / Dietrich / Untertrifaller Architekten
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Das war der Wohnbaupreis 2019
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Forum Forschungsprogramm zur nachhaltigen Sanierung von Gebäuden und Städten
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Immobilien
Steinbacher / Velux
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Knauf Insulation / Ardex / Hunter
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Interior Design Büromöbel: Thonet / Klöber / Arper / Wilkhahn
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Licht: Molto Luce
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Licht: Zumtobel / Artemide
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Naturstein Platzgestaltung mit Qualität
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Smartness der Städte am Scheideweg
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Interview: Anton Helbich-Poschacher
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Die smarte Seestadt Aspern
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Neue Bürowelten
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Ortsbilder mit Anspruch (Steiermark, Tirol, Salzburg, Burgenland, Niederösterreich)
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Zentrum für Menschen im Alter, Wien
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Bildungsbau aus einer Hand
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Gefördertes Wohnen in Wien
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Wohnbau
Wohnbau: massiv und wertbeständig
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Klingende Projektnamen: „In der Wiesen“ und „Generationen: Wohnen“ 30
Campus Rotkreuz Lustenau, Vbg.
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Produkte & Systeme
Die richtige Schule fürs Leben
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Bildungscampus Berresgasse, Wien / PSLA Architekten
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HAK I + II, Wels / Gärtner + Neururer Architekten
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Kindergarten und Volksschule Bütze / Schenker Salvi Weber Architekten
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In der Wiesen Ost – Urban Gardening, Bauplatz 4, Wien / synn architekten
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Bildungscampus Graz, Stmk. 104
BIM: Alle arbeiten am Modell
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Software: Archicad / Faro / Revit
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Schönaugürtel 20, Graz, Stmk.
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Von-der-Groeben-Kaserne, Feldbach, Stmk.
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MENSCHEN
ATELIER FRÜHWIRTH GRUNDSÄTZLICH IST ...
Sonja und Martin Frühwirth firmieren gemeinsam seit 2014 unter dem Namen Atelier Frühwirth in Graz. Darüber hinaus ist dies auch der Name, den sie unter ihre Architekturbilder setzen. Überdies arbeiten beide in der Lehre – an der TU Graz und an der FH Joanneum Graz. Diese drei Standbeine beeinflussen und formen sich gegenseitig. Weitere Tätigkeiten nehmen sie im Gestaltungsbeirat in der Südsteiermark und in der ZT-Kammer für Steiermark und Kärnten wahr.
... das Wettbewerbswesen in der Architektur ein gutes Instrument, um Qualität zu sichern. Trotzdem sind Wettbewerbe ambivalent zu betrachten: einerseits sehr spannend, aufregend, fördern sie eine „positive Konkurrenz“, andererseits aber auch mega-anstrengend: Man benötigt mitunter einen langen Atem, bis sich ein Wettbewerbserfolg einstellt, der wiederum neue Türen öffnen kann. Es kann unserer Meinung nach sehr wohl auch eine öko nomische Bürostrategie sein, an Wettbewerben teilzunehmen und dies als Akquise einzusetzen.
WIR HABEN AM ANFANG … … – ohne uns auf einen bestimmten Schwerpunkt zu fokussieren – begonnen, an den unterschiedlichsten Wettbewerben teilzunehmen. 2016 haben wir den ersten Wohnbauwettbewerb gewonnen, was die Weiterentwicklung unseres Büros stark beeinflusst hat. Wir beschäftigen uns seither hauptsächlich mit geförderten und frei finanzierten Wohnbauten, was für uns eine ausgesprochen interessante, aber auch mitunter herausfordernde Aufgabe darstellt.
FÜR UNS IST … … der Wettbewerb nach wie vor der wichtigste Weg, an Aufträge zu gelangen. Außerdem gibt es immer wieder spannende Wettbewerbsausschreibungen, die uns einfach „reizen“, es gibt noch viele Themenfelder, mit denen wir uns auseinandersetzen möchten. Auch wenn wir schon viele Wettbewerbe verloren haben, entstanden unsere aktuellen Büroprojekte, die auch umgesetzt werden, durchwegs aus Wettbewerbserfolgen. Der Frust über die verlorenen Wettbewerbe ist lange nicht so hoch wie die Freude an den gewonnenen ... •
„IM ENTWURF SUCHEN WIR NACH EINER ZEIT GEMÄSSEN ARCHITEK TUR, DIE ORTSBEZOGEN IST UND EINE ÜBER GEORDNETE ATMO SPHÄRE GENERIERT.“
© Karl Peter Prem
Sonja und Martin Frühwirth
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ATELIER FRÜHWIRTH Graz / gegründet 2014 atelier-fruehwirth.at
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MENSCHEN
© Bengt Stiller
UNSERE KOMPETENZ IST, NEUE TYPOLOGIEN ZU DENKEN UND IN EINEM GEMEINSCHAFTLICHEN PROZESS ZU REALISIEREN.
Team Schenker Salvi Weber
Andres Schenker, Michael Salvi und Thomas Weber haben sich 2009 in Wien zu einer Arbeitsgemeinschaft zusammen gefunden. Zahlreiche gewonnene Wettbe werbe in Österreich, Deutschland und der Schweiz innerhalb der ersten Jahre spre chen für die erfolgreiche Zusammenarbeit der zwei Schweizer und des deutschen Ar chitekten. Die langjährige Erfahrung in teil weise sehr unterschiedlichen Büros machen Schenker Salvi Weber zu einem starken Team mit viel Know-how. Die Lust am Diskurs ist dennoch steter Begleiter.
UNS IST WICHTIG, … … die Konzepte immer wieder zu hinter fragen. Jeder von uns dreien hat unter schiedliche Zugänge zur Arbeit und den Inhalten. Es traut sich jeder, in jeder Phase, kritische Fragen zu stellen. Kontrovers zu diskutieren ist wichtig, und wenn man diese Zeit nicht mehr hat, leidet die Qualität. Wir sind „Langsambrüter“.
WIR GEHEN GRUNDSÄTZLICH ... … jeden Wettbewerb mit Leidenschaft an und versuchen ein eigenständiges Konzept zu suchen und hoffentlich zu finden. Beson ders emotional war für uns sicherlich der Gewinn des Wettbewerbs für die Konzern zentrale der österreichischen Post. Der
Rendering: © Schenker Salvi Weber
SCHENKER SALVI WEBER ARCHITEKTEN
Bauherr hat von Beginn an das Projekt und uns als junges Team geglaubt. Mit der Post hat sich auch unsere Bürostruktur positiv entwickelt.
FÜR UNS BIETET ... … der Architekturwettbewerb die Chance, unsere Inhalte zu schärfen und möglichst neue Typologien zu testen. Die positivste Konsequenz bedeutet der Gewinn eines Wettbewerbs, denn damit verbunden sind die Chance und die Disziplin, eine Idee zu realisieren. Auch wenn wir mittlerweile öfter zu Wettbewerben eingeladen werden und uns anhand unserer Referenzen bewerben
Wohnbebauung Eisweiher Lörrach, 1. Rang
können: Ohne den öffentlichen Wettbe werb hätten wir keine Chance gehabt. Inso fern appellieren wir für diese Vergabeform als Zugang für die nächste Generation und im Sinne der Baukultur. •
SCHENKER SALVI WEBER ARCHITEKTEN ZT GMBH 1070 Wien // gegründet 2009 schenkersalviweber.com
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MENSCHEN
SCHUBERTH UND SCHUBERTH
Eine Steuerung für alle Gewerke Integrale, PC-basierte Gebäudeautomation von Beckhoff
Johanna und Gregor Schuberth
© Michael Dürr
„DU SOLLST MODISCH SEIN. ODER UNZEITGEMÄSS.“ Das Geschwisterpaar Johanna und Gregor Schuberth plant und entwirft mit seinen Mitarbeitern und Studierenden unterschied lichste Projekte: Wohnhäuser, Büros, Innenarchitektur und gele gentlich Würstelstände – von klassischer Architektur über Design bis zu Kunstprojekten. Meist sind dabei Architektur und Innenarchi tektur eng verflochten. Man bemüht sich stets um die beste, weil einfachste und intelligenteste Lösung, bei der die breite Erfahrung eingebracht werden kann. Diesen Qualitätsanspruch setzen die beiden seit 2005 gemeinsam um. 2014 belegten sie gemeinsam mit Prenn Architekten und Ostertag Architects den ersten Platz beim Wettbewerb Rathausstraße 1, Wien, beim Wettbewerb Althan Quartier 2018 in Wien den dritten Platz. Für ihre Entwürfe sind sie immer auch auf der Suche nach The men, nach einem tragenden Gedanken. Wie kann so ein architek tonisches Thema aussehen? Eine Schiffsanlegestelle in der Gestalt eines Dampfers wirkt bald simpel. Ein Labor mit dem Grundriss einer Doppelhelix hält möglicherweise nicht, was die Präsentation versprochen hat. Ein Eisstandl in der Form eines Eisstanitzels hin gegen ist immer wieder reizvoll. Gerne würden sie für ihre Ent würfe einen Drehregler konstruieren, mit dem sie beim Entwerfen zwischen den Polen „modisch“ und „zeitlos“ hin und her springen können. Häufig benutzen sie ihre Drehregler unterschiedlich, so dass sich bei einem Projekt nüchterne und kühle Abschnitte mit weicheren oder abschweifenden vermischen.
UNSER WETTBEWERBSLEBEN … ... betont die anderen Räume. Vom Gang gelangt man durch eine Tapetentür direkt in das Modellbauzimmer. Hier wird handwerklich gearbeitet und gebastelt, ein Raum ohne Computer. Entwürfe werden als Arbeitsmodell erprobt. Das Zimmer ist Zettelkasten, Skizzenbuch, Labor und ein bisschen Hexenküche. Wir machen insgesamt weniger Wettbewerbe als wir uns vornehmen. Die Uni-Stimmung, die vor Abgaben aufkommt, tut einem Büro letztlich gut, schon atmosphärisch. Elektronische Musik und Chanson, blasse Gesichter im hellen Licht der Monitore, spätabends. Das leichte Zischen der Styrocut, wenn die Klötzchen vom heißen Draht geschnitten werden. Die Grundplatte unter den vielen Styropor stücken kaum noch zu sehen. Überkritzelte Ausdrucke, Lagepläne, Grundrisse, erste Renderings an die Türstöcke geklebt. Cola und Soletti. •
SCHUBERTH UND SCHUBERTH – ARCHITEKTUR UND INNENARCHITEKTUR
Microsoft Technology Center, Köln: Die integrale Gebäudeautomatisierung wurde mit PC- und Ethernet-basierter Steuerungstechnik von Beckhoff realisiert.
www.beckhoff.at/building Die offene, PC-basierte Steuerungstechnik von Beckhoff bildet die Grundlage einer integralen Gebäudeautomation, die alle Anforderungen an eine nachhaltige und effiziente Lösung erfüllt. Eine einheitliche Hardund Softwareplattform steuert alle Gewerke, von der nutzungsgerechten Beleuchtung über die komfortable Raumautomation bis zur hocheffizienten HLK-Regelung. Das Ergebnis: Durch die optimale Abstimmung aller Gewerke werden die Energieeinsparpotenziale über die Energieeffizienzklassen hinaus voll ausgeschöpft. Darüber hinaus reduziert die integrale Gebäudeautomation Hardware-, Software- und Betriebskosten. Für alle Gewerke stehen vordefinierte Softwarebausteine zur Verfügung, die das Engineering enorm vereinfachen. Funktionserweiterungen oder -änderungen sind jederzeit möglich.
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1060 Wien // gegründet 2005 schuberthundschuberth.at
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© Arkitema Architects/Kontraframe
THEMA
Die richtige Schule für ein erfolgreiches Leben Pädagogische Architektur ist eine eigene Domäne. Die Idee vom prägenden Raum ist nicht neu, gerade im Design von Schulbauten aber häufig zu wenig beachtet und unterrepräsentiert. Neue Schulkonzepte brauchen durchdachte Raumkonzepte. Schule soll auf das Leben vorbereiten. Der alte, von Seneca dem Jüngeren überlieferte, im Original so lau tende und als Kritik an den römischen Philosophen schulen seiner Zeit gedachte Spruch „non vitae sed scholae discimus“ („Nicht für das Leben, sondern für die Schule lernen wir“) deutet auf die lang anhaltenden Unstimmigkeiten zwischen Unterrichtsinhalten und de ren Eignung für das „echte Leben“ hin. Die jeweiligen Auffassungen finden einen selbstverständlichen Aus druck in der Architektur von Lernräumen. Lange
ähnelten diese den sakralen Anordnungen, bei denen von einer Kanzel herab die Wahrheit gepredigt wurde. Diese Zeiten sind längst vorbei, doch scheinen Schul modelle immer noch den Entwicklungen in Gesellschaft und Technologie hinterherzuhinken. Zukunftsfähigkeit Bereits 2003 listet eine OECD-Studie „Schlüsselqualifi kationen für ein erfolgreiches Leben und eine gut funk tionierende Gesellschaft“ auf. Die wichtigsten sind die folgenden drei Fähigkeiten: autonom zu handeln, in heterogenen Gruppen zu interagieren und Werkzeuge interaktiv einzusetzen. Der Schwerpunkt von Pädagogik muss sich dem nach danach ausrichten, selbstständig denkende, flexi ble Individuen auszubilden und sie mit der Fähigkeit
Susanne Karr 8
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SCHULBAU
auszustatten, eigene Entscheidungen in wechselnden Personenkonstellationen zu treffen. Ein entsprechendes Schulkonzept orientiert sich daher mehr an Clustern, erleichtert diverse Gruppenkonstellationen und bietet offen zugängliche Kommunikationsorte. Zahlreiche Schulen in Skandinavien und den Niederlanden führen bereits seit einiger Zeit erfolgreiche Modelle zur Erneuerung von Unterricht und entsprechenden Schulbauten durch. Die Innovationsfreude wird dort nicht von traditionalistischen Widerständen gebremst. Inzwischen finden aber einige Ansätze auch in anderen europäischen Ländern Anklang. So erntet etwa das Konzept offener Lernlandschaften zunehmend Aufmerksamkeit und Zuspruch. Bei den Vorreitern im Norden Europas ist seit langer Zeit das Konzept „offener Unterricht“ in die Schulabläufe integriert. Bestandteile davon sind offene Lernlandschaften, Auditorien, Gruppenräume in unterschiedlichen Größen, Think-Tanks und Lehrerarbeitsplätze. Große Gemeinschaftsflächen, Einzelarbeitsplätze für konzentrierte Phasen und kleinere abgetrennte Räume bilden das Grundkonzept der Einteilung. So dient häufig ein zentral platziertes Auditorium gemeinsamer Nutzung und ist von offenen Lernbereichen umgeben, die wiederum aus größeren gemeinsamen Lernzonen und kleineren Gruppen räumen bestehen. Die Integration digitaler Tools ist selbstverständlich. Die Idee der „Schule ohne Wände“ und der „Schule ohne (fixe) Klassenzimmer“ bietet viele Variationsmöglichkeiten.
©Arkitema Architects/Kontraframe
Offene Lernlandschaften fördern Offenheit und hierarchiefreie Kommunikation: Hellerup Skole in Gentofte, Dänemark von Arkitema Architects (beide Bilder)
der an die Schule angeschlossen ist. Auch ein Café kann als temporärer Arbeitsplatz gewählt werden. So bilden sich im Schulalltag die neuen Arbeitsweisen ab: Co-Working, Home-Office, Teamarbeiten und eigenverantwortliche Aufgaben wechseln einander ab. Wie in den Gebäuden von Arkitema Architects. Die Architekten aus Aarhus in Dänemark sind Spezialisten im Schulbau und haben auch Universitäten gestaltet, etwa KUA2, ein Teil des Campus Kopenhagen. Interessanterweise folgt auch das von ihnen für vier Regierungsabteilungen geplante Gebäude diesem Konzept. Für diese Gebäude gilt im gleichen Maße wie für Ausbildungsstätten, dass sie Offenheit und hierarchiefreie Kommunikation fördern sowie Lust an Innovationen aufrechterhalten sollen. Im Prinzip unterscheiden sich die Grundkonzepte dieser Lernorte kaum, egal ob è
Frontalmodelle ad acta In Zeiten des digitalen Wandels, der auch Unterrichtsgestaltung und Lernverhalten massiv mitprägt, werden alte Frontalmodelle ad acta gelegt. Eigene Lernlandschaften werden gestaltet, in denen sich Schüler je nach Aufgabe einen Arbeits- und Lernplatz aussuchen. Der normale Schultag beginnt mit kurzen „Instruktionsphasen“, die in sechseckigen Schulräumen erfolgen. Danach begeben sich die Schüler zur Vertiefung der Themen in „offene Lernzonen“. Das sind Räume, die sowohl für Gemeinschaftsprojekte als auch für Einzel arbeiten ausgestattet sind. Es gibt aber auch Tage, an denen von zu Hause aus gearbeitet wird oder im Park,
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© Julia Schambeck
THEMA
die Nutzer jünger oder älter sind. Es geht um optimale Arbeitsorte. Offenheit, Helligkeit, natürliche Materiali en, Farben und Großzügigkeit könnte man als Stich worte nennen.
hier als Marktplatz bezeichnet wird. Um ihn herum sind Klassenzimmer gruppiert, die zum raumhaltigen Dach hin offen sind. Unterricht mit Lehrern und eigenständi ges Lernen können so parallel stattfinden. Mit solchen Konzepten wird die Schule dann doch zur Vorberei tung für das „echte Leben“. •
Freude am Lernen Das Credo von Arkitema Architects für Lernumgebun gen, egal ob für Kinder, Jugendliche oder junge Er wachsene: Räume sollen die Freude am Erforschen und Lernen fördern. Die Hellerup Skole in Gentofte im Nor den Kopenhagens wurde in Kooperation von Architek ten, Lehrern, Schülern, Eltern, Gemeindevertretern und Experten entworfen, unter der Prämisse „Vom Konzept zum Raum“. Eine offene Lernumgebung, so zeigt dieses Schul konzept, motiviert nicht nur Schüler und Lehrer, sie fördert auch Inklusion. Weil ein variables Nutzungsmo dell auf unterschiedlichste Situationen reagieren kann und dadurch individuelle Förderung erleichtert, wie Lasse Reichstein, der Leiter der Hellerup Skole, erklärt. „Beim Thema Inklusion spielt uns die Architektur unse rer Schule in die Hände.“ Der Tagesablauf in der Hel lerup Skole erinnert mehr an spielerische Selbstbe stimmtheit und die Kreativität neuer Officemodelle als an klassischen Schulalltag. Auch die deutschen Architekten Hirner und Riehl haben sich für die Schule in Langenpreising bei Mün chen diese Vorgaben zu Herzen genommen. Nicht oh ne anfängliche Widerstände, die sich vor allem auf die Holzkonstruktion bezogen, welche Kirche und Schul bau direkt verbindet. So entstand eine auf den ersten Blick ungewöhnliche Kombination Kirche – Pfarrhaus – Wirtshaus – Schulhaus. Die Architekten haben ein „modernes“ Schulhaus mit Satteldach in den idylli schen Ortskern implementiert. Bau und Innenleben der Schule sind auf ein offenes Lernkonzept hin ange legt. Es gibt einen zentralen Versammlungsraum, der
© Julia Schambeck
Die Architekten Hirner und Riehl haben in Langenpreising bei München ein modernes Schulhaus in den idyllischen Ortskern implementiert, das auf ein offenes Lernkonzept hin angelegt ist.
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GEHT NICHT, GIBT’S NICHT. Nehmen Sie uns beim Wort. Darum bedrucken wir auch Küchenfronten und Rückwände ganz nach Ihren Wünschen für noch mehr Individualität.
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ARCHITEKTUR
© Alle Fotos: Raphael Kanfer
Rudolf Preyer
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SCHULBAU
Der Bildungscampus in Hirschstetten beherbergt einen zwölfgruppigen Kindergarten, eine 17-klassige Volksschule und eine zwölfklassige Mittelschule.
Ein Haus des spielerischen Lernens Bildungscampus Berresgasse, Wien / PSLA Architekten Hirschstetten ist Teil der Donaustadt, des größten der „Flächenbezirke“ Wiens mit rund 190.000 Einwohnern und einem riesigen Stadtentwicklungspotenzial. In einer Gegend, deren Straßen so bezeichnende Namen tragen wie „Spargelfeldstraße“, „Arnikaweg“ oder „Eidechsengasse“, werden auf den grünen Wiesen Wohnbauten für Tausende Menschen geplant und errichtet. So auch in der Berresgasse beim Hirschstettner Badeteich, wo Ende vergangenen Jahres Bauträgerwettbewerbe für 3000 Wohnungen auf einer Fläche von 170.000 Quadratmetern abgeschlossen wurden (siehe Ausgabe 1/2019).
Roland Kanfer
Bildungsbereiche statt Schulklassen So viele neue Familien brauchen natürlich auch entsprechende Bildungseinrichtungen. Dort, wo neue Wohnbauten entstehen, muss Wien also, um der wachsenden Bevölkerungs- und damit Kinderzahl gerecht zu werden, auch Schulen bauen – rund 100 zusätzliche Klassen pro Jahr will Wien im ganzen Stadtgebiet zur Verfügung stellen. Die Stadt Wien setzt dabei seit dem Jahr 2009 auf das Konzept eines Schulcampus, bei dem Kindergärten, Schulen und Freizeiteinrichtungen an einem zentralen Standort vernetzt sind. Die Kinder und Jugendlichen werden ganztags betreut, Unterricht und Freizeit werden verschränkt. In Wien stehen fünf solcher Campusse: am ehemaligen Nordbahnhofgelände, am Laaer Berg, im Sonnwendviertel, in Floridsdorf und in der Seestadt Aspern. Mit dem im Herbst 2017 eröffneten Campus Attemsgasse in Wien-Donaustadt è
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ARCHITEKTUR
Das mehrfach geknickte Grundlayout erzeugt drei nichtorthogonale Freibereiche. An der Ostseite ist ein begrünter und möblierter Raum entstanden.
zur Einreichung und Detailplanung beauftragt werden). 84 Architekturbüros hatten am Wettbewerb teilgenommen – und das, obwohl sich die Wiener Architektenkammer dazu veranlasst sah, ihre Mitglieder vor einer Teilnahme zu warnen, weil dieses Modell, das international durchaus üblich ist, ihrer Ansicht nach zu Qualitätsverlust und fehlender Qualitätskontrolle führt. Als Sieger u nter den vorwiegend aus Wien, aber auch aus Restösterreich sowie Ländern wie Deutschland und Portugal stammenden Teilnehmern wurde das Wiener Architekturbüro PSLA gekürt. Das von Lilli Pschill und Ali Seghatoleslami 2013 gegründete, aus einer Partnerschaft mit PPAG a rchitects hervorgegangene Büro liebt Wettbewerbe und sieht diese als eine Art Hochleistungssport an, bei dem man, wie in jedem Sport, auch das Verlieren lieben lernen müsse.
ging das erste Gebäude nach dem sogenannten „Campus-plus“-Modell in Betrieb. Dabei werden jeweils vier Schulklassen, zwei Kindergartengruppen und ein Sonderbildungsraum in einem Stockwerk zu einem Bildungsbereich zusammengefasst. Damit soll die traditionelle Zuordnung der Kinder auf Klassenräume aufgelöst und gruppen- und klassenübergreifende Zusammenarbeit ermöglicht werden. Wettbewerb mit Kammerwarnung Mit dem neuen Bildungscampus in der Berresgasse, der im September in Betrieb geht, wurde der zweite Standort nach diesem Konzept realisiert. Damit wird für Hirschstetten im Einzugsbereich der geplanten Wohnbauten Platz für rund 1000 Kinder geschaffen. Bereits 2015 hatte die Stadt Wien den Architekturwettbewerb für einen zwölfgruppigen Kindergarten, eine 17-klassige Volksschule und eine zwölfklassige Mittelschule ausgeschrieben, die alle unter einem Dach beheimatet sein sollten. Vergeben wurde das Projekt im Public- Private-Partnership-Modell (PPP ist ein Modell der Zusammenarbeit zwischen der öffentlichen Hand und einem privaten Bauunternehmen, das die gesamte Um setzung übernimmt, während die Architekten meist bis
Höchst komplexes Konstrukt Beim von PSLA entworfenen Campus handelt es sich um kein einfach ablesbares Gebäude, sondern um ein höchst komplexes Konstrukt. Das Grundlayout ist mehrfach geknickt, das Gebäude liegt überdies dia gonal im Grundstück, wodurch drei unterschiedliche, nichtorthogonale Außenbereiche entstehen, die das Grundstück gliedern: Die asphaltierte, von Grüninseln durchbrochene Haupteingangszone im Westen liegt an der quer zur Berresgasse neu angelegten Verbindungsstraße zur Grete-Zimmer-Gasse. Östlich ist ein keil è förmiger, teilweise begrünter, möblierter und mit 14
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SCHULBAU
Grundriss Erdgeschoß
Grundriss 1. Obergeschoß
Grundriss 2. Obergeschoß
Pläne und Visualisierung: © PSLA Architekten
Grundriss 3. Obergeschoß
Schnitte
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ARCHITEKTUR
Durch die sternförmig ausgebildeten Bereiche entstehen in jedem Geschoß Fassaden- und Höhensprünge sowie Terrassen.
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SCHULBAU
Projekt Bildungscampus Berresgasse Berresgasse 31, 1220 Wien
Bauherren MA 56 – Wiener Schulen, Mollardgasse 87, 1060 Wien MA 10 – Wiener Kindergärten, Thomas-Klestil-Platz 11, 1030 Wien
Architektur PSLA Architekten ZT GmbH, Wien psla.at
Landschaftsplanung EGKK Landschaftsarchitektur M. Enzinger | C. Kolar GBR, Wien egkk.at
Statik FCP Fritsch, Chiari & Partner ZT GmbH, Wien
Fotos Raphael Kanfer
Projektdaten
Grundstücksfläche: 19.069,74 m2 Bebaute Fläche: 7189 m2 Nutzfläche: 16.783,16 m2 Bruttogeschoßfläche: 19.280,58 m2
Projektablauf Wettbewerb 11/2015 Planungsbeginn 12/2015 Baubeginn 10/2017 Fertigstellung 08/2019
Der Freizeitbereich ist über Freitreppen und Terrassen mit jedem Geschoß verbunden.
Konstruktion Außen- und Innenwände: Stahlbeton
Fassade
Spiel- und Sportgeräten ausgestatteter Bereich entstanden. Über eine Freitreppe und Terrassen ist diese Zone mit jedem Geschoß verbunden. Im Süden, an der Berresgasse, liegen eine Turnhalle und Sportplätze. Diese Turnhalle war von der Wett bewerbsjury als Einschränkung der sonst stadträumlich und organisatorisch hochqualitativen, überzeugenden Gesamtorganisation des Gebäudes kritisiert worden. Im Unterschied zur diagonalen Orientierung des Hauptgebäudes stellt die Turnhalle einen formal eigenständigen Anbau dar, der sich nicht an der Gebäudeachse ausrichtet und der freien Sicht von der Berresgasse auf den Campus teilweise im Weg steht.
Großteils hinterlüftete unbehandelte Lärchenholzfassade Sockelbereich: ca. 1000 m2 Glasfaserbetonplatten Rieder concrete skin, Farbe Ivory, Oberfläche matt
Baukörperstudie der an den Schulcampus angrenzenden geplanten Wohnbauten Berresgasse (oben)
Fassadensprünge und Terrassen Das aus zwei rechteckigen, orthogonal angeordneten Volumina bestehende Sockelgeschoß beherbergt den Ess- und Spielbereich, den Kindergarten und die basalen Förderklassen für behinderte und pflegebedürftige Kinder. Weiters gibt es einen Mehrzweckraum, in dem sich auch Garderoben und Sanitärräume befinden. Die drei Obergeschoße sind dem Campus-plus-Konzept entsprechend so angeordnet, dass mehrere è 17
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ARCHITEKTUR
Kindergarten und Volksschule sind Ăźber einen zentralen Luftraum miteinander verbunden.
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SCHULBAU
Sichtbeton, Holz und Stahl im Inneren
pavillonartige Bildungsbereiche entstehen, mit jeweils radial um eine zentrale Multifunktionsfläche angelegten Räumen. Diese Klassenzimmer sind alle übereck angeordnet. Dadurch werden die sternförmigen Bildungsbereiche von allen Richtungen mit Tageslicht versorgt. Im ersten und zweiten Obergeschoß sind vier dieser Bereiche zweigeschoßig ausgebildet und über einen zentralen Luftraum miteinander verbunden, wobei raumhohe Gittergeflechte im zweiten Ober geschoß vor Abstürzen schützen, gleichzeitig aber Blickverbindungen zwischen den Geschoßen ermöglichen. Die beiden Bildungsbereiche für die Mittelschule befinden sich im dritten Obergeschoß und besitzen jeweils eine Terrasse, die über Freitreppen mit den anderen Geschoßen verbunden sind. Diese starke funktionale Gliederung im Inneren ist von außen ablesbar und sorgt für eine äußerst differenzierte, plastische Ausformung des Baukörpers. Durch die sternförmig ausgebildeten Bereiche entstehen in jedem Geschoß Fassaden- und Höhensprünge sowie Terrassen. Zusätzlich machen die in unterschiedlichen Höhen angeordneten Fenster mit automatisch gesteuerten außen liegenden Jalousien sowie die abwechselnd horizontal und vertikal an den Fassaden verlegten, unbehandelten Lärchenholzbretter den Bildungscampus zu einem abwechslungsreichen, spannenden und damit kinder- und jugendgerechten Haus des spielerischen Lernens. •
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© Alle Fotos: Andrew Phelps
ARCHITEKTUR
Mehr Licht in die Schulen Zubau HAK 1+2, Wels / Gärtner + Neururer Architekten Natürliches Licht schafft Wohlbefinden, und Wohl befinden steigert wiederum die Produktivität, auch in der Schule. Mit dem Abriss einer bestehenden Turn halle und einem Zubau erhielten die beiden Handels akademien in Wels im ehemaligen Schulhof nicht nur mehr Klassen- und Übungsräume, sondern auch Auf enthaltsräume und Lernzonen, die für die moderne Pädagogik unerlässlich sind.
2014 hatte die Bundesimmobiliengesellschaft den Realisierungswettbewerb für den Zubau zu dem 1965 errichteten Schulgebäude mit einer Nutzfläche von rund 2500 Quadratmetern ausgeschrieben, der Ab bruch des Turnsaals war Teil der Ausschreibung. Unter 18 geladenen Architekturteams gewannen Gärtner + Neururer den Wettbewerb. Statt der geforderten 17 neuen Klassenzimmer brachten die Architekten è 20
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SCHULBAU
Projekt Zubau HAK 1+2, Wels (OÖ) Stelzhamerstraße 20, 4600 Wels
Bauherr BIG Bundesimmobiliengesellschaft, Linz
Architektur Architekten Gärtner + Neururer ZT GmbH, Vöcklabruck gaertner-neururer.at
Statik H+W Ziviltechniker GmbH, Alkoven (OÖ)
Fotos Andrew Phelps andrew-phelps.com
Projektdaten
Grundstücksfläche: 7300 m² Bruttogeschoßfläche: 4040 m² Nutzfläche: 3330 m² Bebaute Fläche: 790 m²
Projektablauf Wettbewerb 07/2014 Planungsbeginn 04/2015 Baubeginn 07/2016 Fertigstellung 09/2018
Über eine Brücke im ersten Stock verbindet sich der Neubau mit dem Altbestand.
Erdgeschoß
Obergeschoß
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ARCHITEKTUR
Hofseitige Ansicht mit der abgesenkten Terrasse, die Licht in das Untergeschoß bringt.
aus Vöcklabruck 18 unter, außerdem vier betriebswirt schaftliche Zentren, zwei naturwissenschaftliche Säle mit Vorbereitungsräumen, einen naturwissenschaft lichen Übungsraum, einen Präsentationsraum, einen Projektraum und einen Mehrzwecksaal für 400 Personen. Klare städtebauliche Lösung Überzeugt hat die Jury unter dem Vorsitz von Markus Klaura die klare städtebauliche Lösung. Der Zubau, ein kompakter dreigeschoßiger Baukörper mit zurückver setzem Dachgeschoß, ist nach allen Seiten belichtet. Der Mehrzwecksaal im Erdgeschoß ist sowohl straßenals auch hofseitig barrierefrei zugänglich. Ein Teil des Hofes an der Ostseite des Zubaus wurde abgesenkt, dadurch erhält der Veranstaltungsraum im Unterge schoß ebenfalls Licht.
Freibereiche am Dach Rampen und eine Verbindungsbrücke koppeln den Neubau im ersten Obergeschoß an den Altbestand des Schulgebäudes. Die Aufenthaltsbereiche und Lern zonen im ersten Stock sind rund um das zentrale Stie genhaus angeordnet, von dort sind auch die Terrassen begehbar. Im zweiten Obergeschoß ist der Zubau über das alte Stiegenhaus angeschlossen. Da das Dachgeschoß nach allen Seiten zurück springt, sind vor allem nach Süden, in Richtung der Verbindungsbrücke, Freibereiche am Dach über dem zweiten Stock entstanden. Der Lichthof ist oberhalb des zweiten Obergeschoßes verglast. Der Stahlbetonbau ist im Niedrigenergiestandard ausgeführt. Die Fassaden der beiden Obergeschoße sind weiß verputzt, während Erd- und Dachgeschoß mit grau gefärbten Betonfertigteilen verkleidet sind. •
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SCHULBAU
Die hofseitigen Fronten sind verglast.
Der Lichthof im zweiten ObergeschoĂ&#x;
Innenraumgestaltung
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g: Gfora-Vteis ranstaltun In 9 3.9.201
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ARCHITEKTUR
Die Schnittstelle zwischen Alt und Neu markiert den Eingang in den Campus.
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WETTBEWERB REALISIERT
Unprätentiös und klar Volksschule Bütze, Wolfurt (V) / Schenker Salvi Weber Architekten Einen modernen, offenen Unterricht verspricht der neue Campus Bütze in Wolfurt. Er fasst Schule und Kindergarten zusammen, die beide aus den Sechzigerjahren stammten und nicht mehr den heutigen Anforderungen entsprachen. Da sich die Vorarlberger Gemeinde Wolfurt zur „Bedeutung einer umfassenden, werteorientierten Bildung für Mensch und Gemeinschaft“ sowie zur Förderung des Bildungsinteresses durch entsprechende Angebote bekennt, wurde 2015 ein Realisierungswettbewerb für Sanierung und Neubau der Volksschule und des Kindergartens ausgeschrieben, die unter einem Dach zusammengelegt werden sollten. Das in Wien tätige schweizerisch-deutsche Architekturbüro
Alle Fotos (9) © Adolf Bereuter
Ein Fachwerk aus Stahlträgern und Stützen überbrückt die Turnhalle des Altbestands.
Schenker Salvi Weber gewann den Wettbewerb mit einem Projekt, das „eine klare konzeptionelle Haltung verkörpert, die sowohl den pädagogischen Anforderungen als auch den Vorgaben des Bestandes zu entsprechen vermag“, wie die Jury feststellte. Lernlandschaft Das dreigeschoßige Schulgebäude blieb erhalten, ebenso der eingeschoßige Erweiterungstrakt mit Turnhalle. Durch dessen Aufstockung ist im ersten Stock ein komplettes Klassengeschoß mit Gruppenräumen und einer großzügigen, zusammenhängenden Lernlandschaft entstanden. Die teilweise von oben belichteten Gruppenräume liegen im inneren Bereich und sind von den Klassen zimmern direkt erreichbar. Raumhohe Verglasungen lassen Licht und Blickbezüge in OstWest-Richtung zu. Die Turnhalle hat durch è
Perspektive Ostfassade
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ARCHITEKTUR
Die schlanken, zweigeschoßigen Stützen an beiden Stirnseiten unter streichen die von der Jury gewürdigte unprätentiöse und klare Haltung.
1. Obergeschoß
Erdgeschoß
Querschnitt
Pläne © Schenker Salvi Weber Architekten
Längsschnitt
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WETTBEWERB REALISIERT
An den ost- und westseitigen Stirnfassaden bilden Auskragungen der Geschoßdecken überdachte Veranden, die von zweigeschoßigen, schlanken Stützen arkadenartig eingefasst sind.
Die im inneren Bereich liegenden Gruppen räume sind teilweise von oben belichtet.
die Aufstockung einen überdachten Bereich erhalten. Der Keller des Kindergartens wurde erhalten. Zum Kindergarten im Erdgeschoß, der über einen lang gezogenen Garderobenbereich erschlossen wird, gehört ein Garten- und Landschaftsraum. Ein zentraler „Dorfplatz“ wird seitlich und von oben belichtet. Dort, wo sich der Altbestand mit dem Neubau trifft, befindet sich der von der Ostseite über eine Rampe und vom Westen
über einen Parkplatz erreichbare Haupt eingangsbereich. Dieser multifunktionale Raum mit 280 Quadratmetern ist mit einer zentralen Küche ausgestattet, die den Raum gliedert und mithilfe von Raumteilern in kleine Einheiten unterteilt werden kann. Schlanke Stützen An den ost- und westseitigen Stirnfassaden bilden Auskragungen der Geschoßdecken überdachte Veranden, die von zweigeschoßigen, schlanken Stützen arkadenartig è 27
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ARCHITEKTUR
Im ersten Stock ist ein Klassengeschoß mit Gruppen räumen und einer großzügigen, zusammenhängen den Lernlandschaft entstanden.
eingefasst sind. Auf diesen ruht ein in OstWest-Richtung verlaufendes, mit Kreuzlagenholz ausgefachtes Traggerüst aus Stahl trägern und -stützen. Auf diesem Fachwerk, das als Überbrückung der Turnhalle fungiert, sitzt das Obergeschoß der Volksschule. Die Außenwände der Längsseiten sind in Holzständerbauweise errichtet. Auch die der Aussteifung dienenden Innenwände sind als Pfosten-Riegel-Konstruktion ausgeführt. Die Verschränkung von Kindergarten und Volksschule und die Organisation als offene Lernlandschaft im Inneren stehen nicht im Widerspruch zum strengen geometrischen Aufbau der Konstruktion und der Gebäudehülle. Die schlanken Stützen an den beiden Stirnseiten unterstreichen diese Klarheit. Um es in den Worten der Jury auszudrücken: Das Projekt besticht durch seine unprätentiöse klare Haltung, seinen hohen Nutzwert und angemessene gestalterische Qualitäten. •
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WETTBEWERB REALISIERT
Projekt Volksschule Bütze Montfortstraße 14, 6922 Wolfurt
Bauherr Gemeinde Wolfurt, Schulstraße 1, 6922 Wolfurt
Architektur Schenker Salvi Weber Architekten, Wien schenkersalviweber.com
Landschaftsplanung DnD Landschaftsplanung ZT KG, Wien dnd.at
Statik Hämmerle Huster Statik, Bregenz
Fotos Adolf Bereuter
Projektdaten • Grundstücksfläche: 7691,81 m2 • Bebaute Fläche: 2097,50 m2 • Bruttogeschoßfläche: 4150 m2
Projektablauf • Wettbewerb 10/2015 • Planungsbeginn 03/2016 • Baubeginn 05/2017 • Baufertigstellung 08/2019
Wettbewerbsdokumentation ARCHITEKTURJOURNAL / WETTBEWERBE 2/2016 (325) Blickbeziehungen und Licht von Ost nach West
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ARCHITEKTUR
© Jürgen Pletterbauer
In der Wiesen Ost, Bauplatz 5 (Mascha & Seethaler / Superblock Architekten)
Was sich hinter klingenden Projektnamen verbirgt „In der Wiesen Ost“ im 23. und „generationen: wohnen“ im 22. Wiener Bezirk: Bauträgerwett bewerbe an Wiens Peripherie müssen gerade soziale und ökologische Aspekte berücksichtigen. In der Wiesen Ost. Lässt man diese Orts wurden in der Ausgabe 338, zwei Projekte bezeichnung – ohne jegliche weitere Erklä aus dem Areal Ost in 344 präsentiert, das rung – einfach so stehen, hat das fast schon letzte wird in der nächsten Ausgabe doku eine poetische Anmutung. Zweifellos malt mentiert), liegen im Entwicklungsgebiet In In der Wiesen Ost auch Laute. Da kommen der Wiesen Ost, das dritte findet sich im einem schon Orte wie Urfahr West oder Projektgebiet Hirschstettner Straße, in der Neue Vahr Süd in den Sinn. Letzterer Ort benachbarten Donaustadt – und gehört zur gab übrigens dem gleichnamigen Roman „generationen: wohnen“-Reihe. von Sven Regener den Titel – und ist ein Die verbindende Klammer? Für die zwei Bremer Stadtviertel. In der Wiesen Ost ist In der Wiesen Ost-Projekte und das gene tatsächlich aber in Wien. Wo genau? rationenübergreifende Wohnprojekt im Die Wiesen, von der die Rede ist, liegt „22.“ wurden seitens des wohnfonds_wien im 23. Wiener Gemeindebezirk. Genauer: jeweils Bauträgerwettbewerbe ausgeschrie zwischen den U6-Stationen Alterlaa und ben. Und: Diese Bauträgerwettbewerbe Erlaaer Straße. Zwei der drei Projekte, die fanden im Rahmen der sogenannten auf den folgenden Seiten vorgestellt wer „Wohnbauoffensive“ statt. Erinnern wir uns den (die Wohnbauten In der Wiesen Süd nochmals an deren Ziele.
Rudolf Preyer
Ambitionierte Ziele „Als Antwort des wohnfonds_wien auf die von Wohnbaustadtrat Dr. Michael Ludwig initiierte Wiener Wohnbauoffensive wurde
Anfang April 2016 ein Zweijahresprogramm gestartet, mit dem rund 11.000 Wohnun gen aus Bauträgerwettbewerben hervorge hen sollen“, heißt es in einem – schon his torisch zu nennenden – Artikel auf der Website des wohnfonds_wien. Nun, der damalige Wohnbaustadtrat ist inzwischen Bürgermeister, und die Wohnbauoffensive erlebt mittlerweile ihre – bislang – „zweite Welle“: Der Wohnbauoffensive 2016–2018 folgte die Wohnbauoffensive 2018–2020 … und ein Ende ist nicht abzusehen. Auch die aktuelle Zahl der im Zuge von Bauträgerwettbewerben zu errichtenden Wohnungen hat sich erhöht: 17 Wettbe werbe für voraussichtlich 66 Bauplätze mit rund 13.800 Wohneinheiten sind das ambi tionierte Ziel des aktuellen Programms. Was hat sich bei diesem – wesentlich – ge ändert? Die Stadt Wien erklärt dazu: „Vom Bauträgerwettbewerb bis zur Wohnungs übergabe vergehen künftig im Regelfall
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WOHNBAU
In der Wiesen Süd, Bauplatz 10 (atelier 4 architects)
Wohnungsgemeinnützigkeitsgesetzes: „Keine Rede ist von einer Senkung der Bau kostenzuschüsse, die viele Mieter im ge meinnützigen Bereich vor eine unüberwind bare Hürde stellen.“ Und weiter: „Auch Maßnahmen für die soziale Treffsicherheit bei gemeinnützigen und kommunalen Wohnungen müssten dringend gesetzt werden.“ So könnten ausfinanzierte Sozial wohnungen „völlig frei“ vergeben werden, moniert der ÖVI, „und kommen oft nicht
bei jenen an, die ihre Förderungs würdigkeit nachweisen können.“ Nicht zu reden von den Beschwerden der privaten Bauträger, die sich – die Stadt drückt ihrer Ansicht nach die Preise – in eine enorme Kostenschraube gepresst sehen. Wie auch immer man zu dieser Kritik stehen mag, Tatsache ist: Wien braucht Wohnungen – wenn sie dann noch so klin gende Namen wie In den Wiesen tragen: umso wunder- oder eben klangvoller. • In der Wiesen Ost, Bauplatz 1 (Treberspurg & Partner Architekten)
© Treberspurg & Partner Architekten
Fairer Wettbewerb? Doch zuvor noch zurück zu In der Wiesen Ost. Östlich der U-Bahn-Linie U6 entsteht hier eine Siedlung, die die Idee des Urban Farmings mit dem geförderten Wohnbau kombiniert. „Das Projekt greift die Traditio nen des Wiener Gemeindebaus der 1920er-Jahre auf und verschmilzt sie mit den sozialökologischen Notwendigkeiten der Gegenwart“, heißt es dazu vonseiten der Stadt Wien. Und weiter: „Gärtnern in der Stadt“ sei eine „substanzielle Antwort“ auf die „Kernfrage: Wie wächst Stadt?“. Die Antwort: „Wachsen bedeutet gleichzei tig, hochwertige Freiräume zu entwickeln.“ Kritiker der Wohnbauoffensiven sehen das naturgemäß anders, immer wieder fällt in diesem Zusammenhang das Wort von der „Zersiedelung“, aber auch von der „Wettbewerbsverzerrung“. Von den ca. 13.800 neuen Wohneinhei ten, von denen vorhin die Rede war, sind tatsächlich ca. 9000 dem geförderten Be reich zuzuordnen. Welchen Einfluss das auf die Ausgewogenheit unter den Bauträgern hat? Der Österreichische Verband der Im mobilienwirtschaft (ÖVI) kritisierte zuletzt etwa in Hinsicht auf die Novelle des
© atelier 4 architects
maximal 32 Monate. Das entspricht einer Verkürzung um vier Monate.“ Neben einer Verkürzung der Wettbewerbe selbst um zwei Monate entfällt nunmehr der Wohn bauförderungsbeirat, was einen Monat Zeitgewinn bringt, der weitere gewonnene Monat erklärt sich aus der Beschleunigung der Widmungsverfahren. Abgesehen von der – zweifellos – „gewonnenen Zeit“ gibt es freilich auch Kritik an der Idee der Wohnbauoffensiven.
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ARCHITEKTUR
Gerichtet und gezielt
„querbeet“ In der Wiesen Ost – Urban Gardening, Bauplatz 4, Wien / synn architekten Querbeet – laut Duden bedeutet das ziellos, ohne festgelegte Richtung. Eigentlich genau das Gegenteil dessen, was dieser Wohnbau von synn architekten repräsentiert. Städtebaulich einerseits eingebunden in den streng linearen, zweizeiligen Masterplan des Areals In der Wiesen Ost, andererseits eingebettet zwischen dem Wohnpark Alt-Erlaa im Norden und der, wie es die Architekten sehr freundlich formulieren, „sachlichen Wohnbebauung“ der Putzen doplersiedlung im Osten, verfolgt das
Projekt das Ziel, eine vermittelnde Schnittstelle zwischen diesen Polen zu sein. Der Wohnbau besteht aus drei Elementen mit unterschiedlichen Höhen, die entlang einer in Längsrichtung versetzten Achse angeordnet sind: „Turm“, „Spange“ und „Green Box“. Im Süden und im Norden begrenzen die beiden elfgeschoßigen Türme den Baukörper. Verbunden werden sie im zweiten und dritten Obergeschoß von einem dazwischen liegenden, viergeschoßigen Bauteil, den in Achsrichtung liegenden 32
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Die Bauteile Turm, Spange und Green Box sind anhand der unterschied lichen Fassadengestaltung ablesbar.
Verlängerungen der beiden Türme. Sie treffen sich in der Mitte des Bauplatzes und bilden aufgrund der versetzten Achse an ihrem Knotenpunkt einen Winkel.
eschoßige B g auteile, die „Green Boxes“, an. Ihre Dachflächen sind als gemeinschaftlich nutzbare Grünflächen ausgebildet, ebenso wie das Dach der darunter liegenden Spange, das im vierten Obergeschoß von beiden Seiten erreicht werden kann. Diese deutlich strukturierte Gliederung des Baukörpers war für die Jury des vom wohnfonds_wien 2016 ausgelobten Bau trägerwettbewerbs ein entscheidendes Kriterium, das Projekt von synn architekten, der Landschaftsplanerin Carla Lo und dem è
Strukturierter Baukörper Zwei auskragende Geschoße bilden dort den sogenannten Marktplatz – eine Aufenthaltszone, von der aus der Kindergarten sowie ein Pavillon und andere Gemeinschaftseinrichtungen erschlossen werden. An die Türme schließen zwei acht33
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ARCHITEKTUR
Erdgeschoß und Lageplan
3. Obergeschoß
8. Obergeschoß
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Projekt In der Wiesen Ost – Urban Gardening Bauplatz 4 Helene-Thimig-Weg 9, 11, 13, 15 1230 Wien
Bauherr Österreichisches Volkswohnungswerk Gem. Gesellschaft m.b.H., Wien
Architektur synn architekten ZT-OG, Wien synn.at Mitarbeit: Monika Kuch, Vera Fischer, Daniela Stöger, Nicole Mange
Landschaftsplanung Carla Lo, Wien carlalo.at
Statik Dr. Roland Mischek ZT GmbH, Wien
Fotos Manfred Seidl manfred-seidl.com
Projektdaten Grundstücksfläche: 8790 m² Bebaute Fläche: 3633 m² Nutzfläche: Wohnnutzfläche: 17.000 m² inkl. Kindergarten (NFL 1250 m²) Bruttogeschoßfläche: 28.600 m² Wohnungsanzahl: 243 Wohneinheiten
Projektablauf Weiß gestrichene Balkonregale sind der braunen Außenmauer vorgehängt.
Wettbewerb
04/2016 (1. Stufe)
07/2016 (2. Stufe)
Planungsbeginn
04/2016
Baubeginn
08/2017
Fertigstellung
04/2019
Wettbewerbsdokumentation ARCHITEKTURJOURNAL / WETTBEWERBE 5/2016 (328)
Schema der versetzten Achse, die im Knotenpunkt einen überdachten Markt platz und einen Dachgarten schafft
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ARCHITEKTUR
Ansicht vom Marktplatz
Längsschnitt
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Alle Fotos: © Manfred Seidl
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gemeinnützigen Wohnbauträger ÖVW zur Realisierung zu empfehlen. Aufgrund ihrer Vielfalt, so die Beurteilung, würden die drei Elemente in ihrer stimmigen Anlage aus gewogene, differenzierte Innen-Außen- Beziehungen bilden. Gemeinschaftsküche, Marktplatz und ein Tauschregal sind auch für die Bewohner der benachbarten Wohnbauten nutzbar. Die gesamte Erdgeschoßzone ist von öffentlichen Durchgängen durchzogen, die den Marktplatz erweitern und für Durchlässigkeit der Anlage sorgen.
an den Ecken der beiden Türme, während die Green Boxes ausschließlich in Braun gehalten sind. Die viergeschoßige Spange besitzt wiederum weiß gestrichene Balkonregale, die der braunen Außenmauer vorgehängt sind. Dem Motto der Siedlung – „Urban Gardening“ – entsprechend ist neben den zum Garteln bereitstehenden Dachterrassen jeder Wohnung ein Pflanzentrog zugeordnet. Die Wohnungen selbst sind, wie in allen Projekten des Wohnfonds heute verlangt, sowohl als klassische als auch als SMART-Wohneinheiten ausgeführt. Die größeren Wohnungen sind übereck gehend in den Türmen angeordnet, die kleineren Wohnungen west- und ostseitig und werden über Mittelgänge erschlossen. •
Ein Pflanzentrog für jede Wohnung Die starke Strukturierung des Baukörpers wird von unterschiedlich ausgeprägten Fassaden und Farbgebungen unterstrichen. Weiß und Braun akzentuieren die Loggien 37
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© Alle Fotos: Jürgen Pletterbauer
ARCHITEKTUR
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Das gemeinsame Erleben des Wachsens
Der Wohnbau von Superblock und M&S Architekten markiert den südlichen Schlusspunkt des Wohnareals.
„Auf lange Sicht“ / In der Wiesen Ost – Urban Gardening, Bauplatz 5, Wien // Superblock / M&S Architekten Entlang der Wiener U-Bahnlinie 6, zwischen den Stationen Alterlaa und Erlaaer Straße, erstreckt sich in NordSüd-Richtung das Wohnquartier „Erlaaer Flur“. Begrenzt von den Straßen In der Wiesen, Helene-ThimigWeg, Ostrandstraße und Rößlergasse liegt das Bebauungsgebiet „In der Wiesen Ost“ mit seinen fünf Bauplätzen. Während im Norden das Projekt der Architekten Treberspurg & Partner die Eingangsfunktion in das Areal mit rund 1000 Wohnungen markiert (siehe Ausgabe 344), setzt der Wohnbau der Architekturteams Superblock und M&S (alias Mascha & Seethaler) den Schlusspunkt im Süden.
nennen die Architekten ihr Konzept des in drei Zonen geteilten Wohngebäudes: ein Sockel mit Gemeinschaftsräumen und Pflanzenbeeten, die darüber liegende Stadtlandschaft mit Gemeinschaftsgärten sowie die Dachlandschaft mit Hochbeeten, Bäumen und Sonnendecks. Vor allem die zahlreichen Gemeinschaftsterrassen und Wintergärten im Sinne des Leitthemas „Urban Gardening“ wurden von der Jury lobend erwähnt. Eine große Gemeinschaftsterrasse befindet sich am Dach über dem vierten Obergeschoß des Bauteils Nord. Auf demselben Niveau liegt im Bauteil Süd auch die sogenannte Winterterrasse mit Glashäusern. Die „Frühlingsterrassen“ im achten Stock können mit Hochbeeten bepflanzt werden. Dachgärten auf unterschiedlichen Niveaus stehen den Bewohnern der einzelnen Stiegen zur gemeinsamen Verfügung. Die höchstgelegene, am Dach des elften Obergeschoßes, wird als Sommerterrasse bezeichnet. è
Auf lange Sicht Gemeinsam mit den gemeinnützigen Wohnbauträgern Eisenhof und EBG sowie den Landschaftsplanern Yewo hatten die beiden Teams 2016 den Bauträgerwettbewerb auf diesem Bauplatz gewonnen. „Auf lange Sicht“ 39
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Die hohe Anzahl an Kleinwohnungen wird durch Gemeinschaftsräume und anmietbare HomeOffice-Flächen im Erdgeschoß kompensiert.
Die im Mittelteil gelegenen, zum Innenhof orientierten Wohnungen werden über Laubengänge erschlossen.
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Gemeinschaftsbildend Gewürdigt wurde von der Jury auch die im Zuge der Planung für die Bewohner bereitgestellte Mitbestimmung bei der Nutzungsfestlegung und Ausgestaltung der Gemeinschaftsräume. Das gemeinsame Erleben des Wachsens und des Austauschs von Saatgut, Pflanzen und Gedanken soll, so lautet das von Bauträgern und Architekten vorgeschlagene Konzept der sozialen Nachhaltigkeit, gemeinschaftsbildend wirken. Begleitet werden diese Partizipationsprozesse durch ein Quartiersmanagement des Büros Realitylab, das die Bewohner beim „Garteln“ unterstützt. Im Erdgeschoß dienen allgemeine Freiflächen mit Aufenthaltsbereichen, Treffpunkten, Kleinkinder- und Jugendspielbereichen und Gartenbauflächen der gesamten Hausgemeinschaft. Mittel- und Laubengänge Jedes der Architektenteams steht für einen Bauteil. Der südliche, mit 172 Wohnungen der etwas größere, stammt von Superblock und markiert mit seiner drei seitigen, halb offenen Hofform den Abschluss des gesamten Areals In der Wiesen Ost. Die feinteilige und abwechslungsreiche Fassadengestaltung gliedert den großformatigen südlichen Baukörper. Nördlich daran schließt der Bauteil von M&S Architekten an, der im Verbindungsbereich die Gemeinschaftseinrichtungen beherbergt und mit versetzter Achse zu einem lang gestreckten Wohnungstrakt wird. Jeder der insgesamt 314 Wohnungen, auch den SMART-Wohnungen, ist eine Loggia, eine Terrasse, ein Balkon oder ein Mietergarten zugeteilt. Erschlossen wird der Großteil der Ein- bis Fünfzimmerwohnungen in Größen zwischen 41 und 129 Quadratmetern über Mittelgänge, lediglich die im Mittelteil gelegenen, zum Innenhof orientierten Wohnungen verfügen über gedeckte Laubengänge. Neben klassischen è
Projekt In der Wiesen Ost – Urban Gardening, Bauplatz 5, Helene-Thimig-Weg 6–10, 1230 Wien
Bauträger EISENHOF, Gemeinnützige Wohnungsgesellschaft m.b.H., Wien EBG Gemeinnützige Ein- und Mehr familienhäuser Baugenossenschaft reg. Gen. m. b. H., Wien
Architektur Bauteil Süd: Superblock ZT GmbH, Wien superblock.at Bauteil Nord: M&S Architekten ZT GmbH, Wien architects.co.at
Landschaftsplanung YEWO Landscapes GmbH, Wien yewo.at
Statik Buschina & Partner, Wien
Fotos Jürgen Pletterbauer pletterbauer.net
Projektdaten
Nutzfläche: 22.773 m² Bruttogeschoßfläche: 33.478 m² Wohneinheiten: 314, davon 105 SMART-Wohnungen • Bauteil Süd (SUPERBLOCK) – 172 Wohnungen, davon 54 SMART-Wohnungen; • Bauteil Nord (M&S) – 142 Wohnungen, davon 51 SMART-Wohnungen
Projektablauf Wettbewerb 07/2016 Planungsbeginn 09/2016 Baubeginn 03/2017 Fertigstellung 05/2019
Wettbewerbsdokumentation ARCHITEKTURJOURNAL / WETTBEWERBE 5/2016 (328)
Die Winterterrasse mit Glashäusem ist nur eine von zahlreichen Gemeinschaftsflächen.
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Lageplan mit Bauplatz 5 (rot markiert)
Die abwechslungsreiche Fassaden gestaltung gliedert den großformatigen südlichen Baukörper.
Die Indoorsporthalle steht auch anderen Bewohnern des Areals In der Wiesen Ost zur Verfügung.
Geschoßwohnungen gibt es auch Gartenwohnungen mit Vor- oder Eigengärten. Kleinstwohnungen für Menschen mit besonderen Bedürfnissen sind barrierefrei errichtet und sollen, so das dem Motto des Projekts entsprechende Konzept der Bauträger, „auf lange Sicht“ auch gehbehinderten Bewohnern der angrenzenden, nicht barrierefreien Wohnsiedlung in der Putzendoplergasse zur Verfügung stehen. •
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Grundriss Erdgeschoß Bauteil M&S Architekten
Grundriss Erdgeschoß Bauteil Superblock Architekten
Grundriss 2./3. Obergeschoß
Grundriss 6./7. Obergeschoß
Längsschnitt
Schnitt Bauteil Süd
Ansicht Süd
Schnitt Bauteil Nord
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Verwebt mit der Nachbarschaft Generationen: Wohnen Donaustadt – Hirschstettner Straße, Wien // Dietrich | Untertrifaller Architekten Generationen: Wohnen in Wien Favoriten, Währing und Donaustadt – unter diesem Titel hatte die Stadt Wien im Jahr 2015 Bauträgerwettbewerbe für zwei Bauplätze im Sonnwendviertel und je einen Bauplatz auf der Pötzleinsdorfer Höhe und in der Hirschstettner Straße ausgeschrieben. Ziel war die Realisierung von kostengünstigen, qualitätsvollen, innovativen und ökologischen Wohnbauten mit je einem Drittel Anteil an SMART-Wohnungen. Bauträger und Architekten mussten in der ersten Wettbewerbsstufe Konzepte erarbeiten, wie generationenübergreifendes und flexibles Wohnen realisiert werden kann und wie Kooperationen mit sozialen
Nachbarschaft, die soziale Kontakte und niederschwellige Hilfe ermöglichen soll.
Offen verankert „Offen verankert“ nannte sich das Siegerprojekt der Architekten Helmut Dietrich und Much Untertrifaller und des Wohnbauträgers Heimbau am Bauplatz in der Donaustadt. Das Grundstück mit einer Größe von rund 6600 Quadratmetern wird im Norden durch die Ostbahn und im Südwesten durch die Hirschstettner Straße begrenzt. Im Südosten des Bauplatzes befindet sich das Bundesgymnasium Contiweg, im Südwesten Einfamilienhäuser und Kleingartensiedlungen, nördlich der Bahnstrecke Wohnhausanlagen. Der Schwerpunkt des Konzeptes an dieser Schnittstelle zweier sehr unterschiedlicher städtischer Strukturen liegt auf der Bildung einer aktiven
Ensemblebildung Das Projekt besteht aus zwei unterschiedlich großen Baukörpern, die in spitzem Winkel zueinander angeordnet sind. Der kleinere der beiden Baukörper liegt parallel zur benachbarten Schule, so reagiert der Wohnbau auf das Schulgebäude und bildet mit diesem ein Ensemble. Die Jury des Bauträgerwettbewerbs unter dem Vorsitz des damaligen Wiener Planungsdirektors Kurt Puchinger lobte diese städtebaulich schlüssige Positionierung der beiden Baukörper, die für eine Verwebung mit der heterogenen Nachbarschaft sorgt und keine „Gebäuderückseiten“ erzeugt. Dem Anspruch auf Nachbarschaftsbildung kommt die für gemeinschaftliche è
Alle Fotos: © Bruno Klomfar
Zwei unterschiedlich große Baukörper sind in spitzem Winkel zueinander angeordnet.
Einrichtungen im Bereich des Generationenwohnens umzusetzen sind.
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Projekt
Baukörper ohne Gebäuderückseiten
Wohnen für Generationen – Hirschstettner Straße, Wien Hirschstettner Straße 119, 1220 Wien
Bauherr Heimbau Gemeinnützige Bau-, Wohnungsund Siedlungsgenossenschaft, Wien
Architektur Dietrich | Untertrifaller Architekten, Wien Projektleitung: Maria Megina, Melanie Högl
Landschaftsplanung Auböck+Kárász, Wien auboeck-karasz.at
Statik Raunicher+Partner, Wien
Fotos Bruno Klomfar
Projektdaten Grundstücksfläche: 6600 m² Bebaute Fläche: 2413 m² Nutzfläche: 9492 m² Bruttogeschoßfläche: 13.289 m² Wohnungsanzahl: 118 geförderte Wohnungen, davon 40 SMART-Wohnungen Sonstige Einrichtungen: Fünfgruppiger Kindergarten, 69 Tiefgaragenplätze, Geschäfte
Projektablauf Wettbewerb
10/2015 1. Stufe
02/2016 2. Stufe
Baubeginn
04/2017
Fertigstellung
12/2018
Wettbewerbsdokumentation ARCHITEKTURJOURNAL / WETTBEWERBE 2/2016 (325)
Lageplan der beiden Baukörper mit dem Bundesgymnasium Contiweg (hellgrau)
Das zentrale Atrium mit den Aufenthaltszonen 46
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WETTBEWERB REALISIERT
Nutzungen vorgesehene Erdgeschoßzone beider Bauteile mit den zum Park hin offenen Gemeinschaftsräumen ebenso entgegen wie das große, zentrale Atrium im größeren Bauteil mit diversen Aufenthaltszonen auf unterschiedlichen Ebenen. Im Atrium werden die Wohnungen von innen liegenden Laubengängen erschlossen, die durch Brücken in unterschiedlichen Positionen miteinander verbunden sind. Es entsteht ein Luftraum, der von oben durch ein verglastes Sheddach belichtet wird. Im kleineren Bauteil führt eine einläufige, zentral gelegene Stiege zu den Wohnungen. Der Boden im großen Bauteil wurde vom in Wien lebenden südamerikanischen Künstler Carlos Perez mit geometrischen Formen in leuchtenden, vielfältigen Farben zu einer Collage mit dem Namen „Der Ort des Wildes“ gestaltet.
Wellenbewegungen Gewürdigt wurde von der Jury auch die Ausbildung der markanten, durchgehenden Loggienbänder mit den raumhohen Fensterelementen. Die massive, nach außen geneigte und im Zickzack verlaufende Brüstung dient als Schallschutz für die Wohnungen und erzeugt gemeinsam mit den nach innen geneigten, öffenbaren Balkonverglasungen vertikale und horizontale Wellenbewegungen an der Fassade. Markant ist die braune Färbung und die mithilfe von Schalungsmatrizen reliefartige Gestaltung der Brüstungselemente aus Betonfertigteilen.
Von den insgesamt 118 mit Holz-AluFenstern und Laminatböden ausgestatteten Mietwohnungen in diesem Wohnbau be finden sich zwei Drittel im größeren der beiden Baukörper. 40 Einheiten sind als SMART-Wohnungen ausgebildet, weiters gibt es ein Wohnheim für Jugendliche und ein Kindertagesheim. Heiztechnisch sind die Wohnungen mit Fernwärme versorgt und mit Abluftanlagen mit schallgedämmter Fassadennachströmung ausgestattet. •
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Erdgeschoß
Dachgeschoß
Schnitt Hauptgebäude
Regelgeschoß
Vertikale und horizontale Wellen bewegungen an der Fassade.
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ARCHITEKTUR
© Andreas Buchberger
Mit dem Publikumspreis ausgezeichnet: Baugruppe LiSA – Leben in der Seestadt Aspern, 22., Maria-Tusch-Straße 8, aspern Seestadt, Bauplatz D13B Bauträger: Schwarzatal Architektur: wup – wimmerundpartner Freiraumplanung: zwoPK
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© PID / Christian Fürthner (3)
WIENER WOHNBAUPREIS 2019
Das Sieger-Team von ARTEC Architekten, Dietrich I Untertrifaller Architekten und Auböck + Karasz mit dem Geschäftsführer des wohnfonds_wien Gregor Puscher (1. v. r.), dessen Stellvertreter Dieter Groschopf (2. v. l.) und Wohnbaustadträtin Kathrin Gaál (4. v. r.)
Die Anerkennung für königlarch und Rajek Barosch für das Projekt in der Polgarstraße 30a, 1220 Wien
Der Publikumspreis ging an wup – wimmerundpartner und zwoPK Lanschaftsarchitektur.
Innovativ und richtungsweisend Im Juni wurden wieder herausragende geförderte Wohnprojekte in Wien mit dem Wohnbaupreis ausgezeichnet. Zum dritten Mal nach 2009 und 2015 hat der wohnfonds_wien heuer den Wiener Wohnbaupreis vergeben. Bei einer Veranstaltung am 19. Juni in der Gösserhalle in Favoriten wurden die Preise im feierlichen Rahmen überreicht. Der erste Preis ging nach Liesing in die Carlbergergasse 105. Die Jury unter der Leitung von Kunibert Wachten strich die „faszinierende Selbstverständlichkeit“ des Projekts von ARTEC und Dietrich I Untertrifaller und Auböck + Kárász hervor. Den Anerkennungspreis gewann ein Projekt im 22. Bezirk von königlarch und Rajek Barosch in der Polgarstraße 30A, bei dem die „innovative gelungene Qualität trotz des schwierigen Standorts“ gekürt wurde (ausführliche Dokumentation siehe vorige Ausgabe 344*).
Baugruppen-Projekt LiSA – Leben in der Seestadt Aspern (wup – wimmerundpartner und zwoPK Landschaftsarchitektur). Das Projekt wurde mit einem be sonders hohen Grad an Partizipation geplant. Die Wohnungsgrundrisse wurden in Einzelterminen der künftigen Bewohner mit den Architekten erarbeitet. Der nachbarschaftliche Austausch findet „über den Zaun“ zwischen den offenen Laubengängen und der angrenzenden Balkonzone vor den Wohneinheiten statt. Im Haus gibt es zahlreiche Gemeinschaftsräume: Gemeinschaftsküche, Dachterrasse, Kinderspielraum mit Terrasse, Food-Coop, Musikraum, Sauna, Wasch küche, Foyer, Gästebereich, nutzungsoffener Gemeinschaftsraum. •
Begegnung und Gemeinschaft Den Publikumspreis, für den man auf der wohnfonds-Website und im Rahmen einer Ausstellung im Architekturzentrum Wien stimmen konnte, erhielt das
* In der Dokumentation des Wiener Wohnbaupreises in der Ausgabe 344 ist leider ein Fehler passiert: Beim nominierten Projekt in der Alfred-Adler-Straße 12 von Heimbau, Geiswinkler & Geiswinkler und Auböck + Kàràsz wurde der falsche Jurytext abgedruckt. Den korrekten Text finden Sie auf unserer Website wettbewerbe.cc im Artikel „Wiener Wohnbaupreis 2019“.
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Entgeltliche Einschaltung
THEMA
© PIXNIO Public Domain
FORUM
Bei der thermischen Sanierung von Gebäuden stellen frei auskragende Balkone ein besonderes Problem dar.
Gesenkter Verbrauch, gesteigerte Attraktivität Ein neues Technologieprogramm erforscht und entwickelt Lösungen für die nachhaltige Sanierung von Gebäuden und Teilen zukünftiger Städte.
Im Mittelpunkt des Forschungs- und Technologie programms „Stadt der Zukunft“ steht die Reduktion des Energieverbrauchs und der Einsatz erneuerbarer Energien in Gebäuden, Stadtteilen und Quartieren bei gleichzeitiger Steigerung der Attraktivität für die Bewohner und die Wirtschaft. Das umfasst die Bereiche Digitales Planen, Bauen und Betreiben, Plus-Energie- Quartiere und innovative Begrünungstechnologien. Zur Umsetzung von nationalen Klima- und Energiestrate gien gibt es mehrere Forschungsvorhaben. Im Folgenden einige Beispiele.
Wohneinheiten scheiden auch derzeitig verfügbare dezentrale Lösungen aus Platz- und Kostengründen häufig aus. Ziel des Forschungsvorhabens SaLüH! ist es, Wohnungsbaugesellschaften, Herstellern von Lüftungsbzw. Heizungsgeräten sowie Planern Konzepte und Entwicklungsrichtungen für ein Gesamtpaket für die dezentrale (wohnungsweise) Lüftung, Heizung und TWW-Versorgung in die Hand zu geben. Damit wird die kostengünstige und baulich einfache Umstellung auf effiziente Haustechnik im Rahmen der Sanierung schrittweise Wohnung für Wohnung ermöglicht, ohne die Nutzer im gewohnten Wohnumfeld einzuschränken. Ein abgestimmtes Gesamtpaket aus Wärmedämmung, Fenster, einer Lüftungsanlage mit Wärmerückgewinnung sowie Heizung (und ggf. Kühlung) und Trinkwarmwasserversorgung soll entwickelt werden, welches kostengünstig und mit minimalem Eingriff in der Wohnung umgesetzt werden kann. Es erfolgt eine simulationsgestützte Bewertung der Innenraumqualität (thermischer Komfort + Luftqualität) und der Energieeffizienz sowie eine Wirtschaftlichkeitsbewertung.
SaLüH! Bei der Sanierung von Geschoßwohnbauten mit oft kleinen Wohnungen mit inhomogener Wärmeversorgung (Gas-, Öl- oder Stückholz-Einzelöfen, Elektro boiler usw.) ist eine Gesamtsanierung inklusive Umstellung auf zentrale Heizung und TWW-Versorgung mit z. B. Fernwärmeanschluss, Biomassekessel mit oder ohne Solarthermie oder Grundwasserwärmepumpe in der Regel nicht möglich. Für Wohnbauten mit kleinen 50
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Entgeltliche Einschaltung Foto: Archiv © Andreas Kronberger
FORUM
Das Forschungsprojekt SaLüH! entwickelt für die Wohnhaussanierung ein abgestimmtes Gesamtpaket aus Wärmedämmung, Fenster, Lüftungsanlage sowie Heizung.
FiTNeS Das Ziel von FitNeS ist die Entwicklung modularer Split-Wärmepumpen mit sehr kompakten fassaden integrierten Außeneinheiten für die Verwendung zur wohnungsweisen Heizung und Trinkwarmwasserversorgung. Einerseits soll eine modulare Bauweise mit einem hohen Grad an Vorfertigung möglich werden, andererseits sollen die architektonische Gestaltung und ein ansprechendes Design besondere Berücksichtigung finden. Eines der wesentlichen Entwicklungsziele ist die Minimierung der Schallemissionen durch eine optimierte Strömungsführung.
IEA EBC Annex 75 Gebäude stellen einen der größten Verursacher von Treibhausgasemissionen dar. Die Reduktion des Energieverbrauchs ist vor allem für den Gebäudebestand schwierig. Im Gegensatz zum Neubau gilt es in der Sanierung nämlich oft, architektonische oder technische Hürden für die Erreichung niedriger Treibhausgas emissionen und eines geringen Energiebedarfs zu überwinden. Die Kosteneffizienz für hochwertige Sanierungen ist außerdem oft geringer als für Neubauten. Für die Umwandlung von bestehenden Gebäuden zu Niedrig(st)energiegebäuden mit geringen Treibhausgasemissionen ist wichtig zu wissen, welche Strategien am kosteneffizientesten sind, um Emissionen und Primärenergieverbrauch der Gebäude zu senken. Insbesondere ist es wichtig, die richtige Balance zwischen Energieeffizienzmaßnahmen und Maßnahmen zum Einsatz erneuerbarer Energieträger zu finden. Dieser Frage geht das Projektvorhaben IEA EBC Annex 75 nach. •
THERM-opti-BALKON Bei der thermischen Sanierung von Gebäuden stellen frei auskragende Balkone ein besonderes Problem dar. Im derzeit laufenden FFG-Projekt wird unter Laborbedingungen das THERM-opti-BALKON-System erforscht. Dieses System soll die thermisch entkoppelte Neu errichtung von Balkonen an thermisch zu sanierenden Fassaden bei optimierter Praxistauglichkeit und optimiertem Kostenaufwand mit einem Betonschrauben- Rückverankerungssystem ermöglichen. Im vorliegenden Projekt THERM-opti-BALKON-P2 (Phase 2) wird der derzeitige Entwicklungsstand aufgegriffen und das THERM-opti-BALKON-System in einer In-situ-Versuchsanlage vor Ort an einem 30 Jahre alten Gebäudeobjekt unter realen Bedingungen implementiert.
Informationen
nachhaltigwirtschaften.at bmvit.at
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Smartness der Städte am Scheideweg Was muss getan werden, um Österreichs Kommunen in den kommenden 30 Jahren in eine fossilfreie Volkswirtschaft umzuwandeln? Nicht nur im Energiebereich stehen unsere Städte vor großen Herausforderungen.
Zu Anbeginn des dritten Jahrtausends hielt sich die Verteilung noch angenommen die Waage: Statista hat erstmals im Jahr 1985 den Anteil der Bevölkerung in Städten weltweit mit 41 Prozent angegeben, bis zur Jahrhundertmitte sollen es schon 68 Prozent sein. Was heißt das aber, wenn in 30 Jahren zwei von drei Weltenbürgern in Städten leben? Oder anders gefragt: Was bedeutet das für uns Zeitgenossen, wenn die nächste Generation als „mehrheitlich urban“ zu begreifen ist? Beginnen wir in Wien – und fragen uns zunächst: Wie werden wir uns in der näheren Zukunft bewegen? Von der Stadt aufs Land oder vice versa?
vierte in Deutschland produzierte Auto das „E“ davorstehen haben werde. Elektromobilität braucht freilich die entsprechende Ladeinfrastruktur. Schon im nächsten Jahr werden insgesamt 1000 Ladestationen in Wien zur Verfügung stehen, erklärte dazu Wirtschaftsstadtrat Peter Hanke in seinem Konferenzbeitrag. Der U-Bahn-Ausbau – als eine der Trägersäulen des öffentlichen Nahverkehrs – werde intensiviert werden, so Hanke, der sich überdies für eine dritte Piste am Flughafen Wien aussprach – als „notwendige Verkehrs infrastrukturmaßnahmen“ aber auch auf den Lobautunnel und den zu errichtenden neuen Busbahnhof hinwies.
Visionäre der Mobilität Die Konferenz vie-mobility versammelt in der Donaumetropole alljährlich „Visionäre der Mobilität“. Bei der diesjährigen Ausgabe Mitte Juni ließen die deutschen Automobilmanager Anno Mertens und Dominik Ziriakus mit ihrer Prognose aufhorchen, dass 2025 jedes
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Geändertes Mobilitätsverhalten Wirtschaftskammerpräsident Walter Ruck stellte weitere Förderungen für Elektromobilitätsmaßnahmen in Aussicht und Vorstand Michael Strugl unterstrich, dass der Verbund künftig noch mehr auf CO2-neutralen Strom – aus Wasserkraft bzw. erneuerbaren Energiequellen – setzen werde. Apropos: Bilanziell werden in Österreich aktuell etwa 73 Prozent des Stroms aus erneuerbaren Energieträgern gewonnen, eine ehrgeizige Zielsetzung diverser politischer Kräfte möchte bis 2030 gar
Rudolf Preyer
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SMART CITY
Smart Cities machen die Welt zu einem „vernetzten Dorf“.
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Schon 2020 sollen in Wien 1000 Elektroladestationen (wie hier in Paris) zur Verfügung stehen.
100 Prozent beim erneuerbaren Strom – aus Wind-, Sonnenkraft und Biomasse – erreichen. Flughafen-Vorstandsdirektor Julian Jäger kündigte den Hub Wien bis 2030 als CO2-neutral an. Sommerurlauber haben es schon bemerkt: Von Neusiedl nach Neapel, von Baden nach Baden-Baden – das geht jetzt auch e-mobil und zwar mit nur einer Ladekarte. Der heimische Anbieter SMATRICS hat durch neue Roamingvereinbarungen im Rahmen des EU-Projekts EVA+ die Langstreckentauglichkeit für E-Autos erweitert: Mit den Partnerstationen von EnBW und Enel X stehen SMATRICS-Kunden nun fast 6000 zusätzliche Ladepunkte zur Verfügung. Nützen statt besitzen Das oberösterreichische Familienunternehmen Kreisel Electric arbeitet überhaupt an der „Weltrevolution
punkto Batterielösungen“ – Arnold Schwarzenegger präsentierte diese Innovationsschmiede der Weltöffentlichkeit wiederholte Male –, jüngst hat das Mühlviertler Hightech-Unternehmen den Chimero vorgestellt, der Lastspitzen erst gar nicht zulässt und mit bis zu 55 kW aus Windkraft- oder Photovoltaikanlagen gespeist werden kann. Kreisel verspricht nichts weniger als die „Abschaffung der Infrastrukturkosten fürs Schnellladen“. Fazit von vie-mobility: In der Zusammensetzung des Verkehrs, überwiegt jetzt schon der Öffentliche Nahund Fernverkehr. Neue Mobilitätsformen wie Car sharing, E-Bikes, E-Scooter oder -Roller bekommen einen breiteren Zwickel im Tortendiagramm. Fahrrad-Highways gibt es bereits in Kopenhagen und London, Berlin möchte folgen. In Hinblick auf die nächste Generation lässt sich vorhersagen: Immer öfter steht „nützen statt besitzen“ im Vordergrund. è
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Entwicklung gestalten Strategie | Organisation | Planungsbegleitung | Betreiben | Ausschreibung | Inbetriebnahme | Lebenszykluskosten | CAFM
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© ZOOM VP.AT
Wasserstoffnation Nummer eins Wien nimmt – mit Stolz darf man schon darauf hinweisen – im Smart City Strategy Index zum zweiten Mal in Folge Platz eins ein. Die Studie vergleicht 153 Städte. Wien hat sich diesbezüglich die Smart City Strategie verordnet, die etwa auch vorsieht, den CO2-Ausstoß in der Bundeshauptstadt bis zum Jahr 2050 auf null zu senken. Hierzu könnten bestimmt auch innovative Ideen aus dem geplanten elektrolytischen Wasserstoff-Produktionszentrum kommen. Für diese Kooperation zwischen der OMV und dem Verbund wurde Anfang Juli ein Letter of Intent unterzeichnet. Österreich soll zur „Wasserstoffnation Nummer eins“ werden – Titel der Strategie: „H2-Ö“. Entscheidend ist jedenfalls die Frage, wie nachhaltig der gewonnene Wasserstoff ist – ob also bei der Herstellung regenerative oder fossile (und damit wieder CO2-erzeugende) Energie eingesetzt wird. Ein Manko sind in Österreich freilich die lediglich 35 Wasserstoffautos und die erst fünf Tankstellen. Bis 2025 soll daher ein flächendeckendes Netz aufgebaut werden. Zum Vergleich: In Norwegen ist jeder zweite verkaufte Neuwagen ein E-Auto. Gegenwärtig haben Wasserstoff-Pkw eine Reichweite von ca. 500 km, pro Tank also besser als bei E-Autos, die im Schnitt 300 km weit fahren. Eine Wasserstoff-Tankfüllung ist derzeit ähnlich teuer wie bei Benzin. Pilotprojekt „Kühle Meile Zieglergasse“: Kühlbögen gegen Hitzeinseln
Zukünftige Leitenergie? Unentschieden! Welche Technologie sich letztendlich durchsetzen wird? Ob die Elektrotechnologie oder doch der Wasserstoff? Das sei laut Wolfgang Hesoun, dem seit Juli neuen Präsidenten des Fachverbandes der Elektro- und Elektronikindustrie (FEEI), noch nicht entschieden: „Wir werden diese Technologien länger parallel sehen.“ Stichwort „Hitzeinseln“: Ein Pilotprojekt ist hier die „Kühle Meile Zieglergasse“ im 7. Wiener Gemeindebezirk. Entlang von gut einem Kilometer werden vier Kühlbögen errichtet, wodurch Straßenabschnitte um mehrere Grad gekühlt werden können. 25 Bäume sollen für Beschattung sorgen und Wasserentnahmestellen gehören einfach dazu. Man sieht: „Hitze und Wasser“ – diese Themenkreise werden uns noch heftig beschäftigen.
In der mit 100 Millionen Euro an öffentlichen Geldern dotierten „Morgenstadt-Initiative“ der Fraunhofer-Gesellschaft wird an Lösungen für die Stadt der Zukunft gearbeitet. Dabei haben die beteiligten Kommunen die Chance, Pilotprojekte zur Demonstration neuer Wirkzusammenhänge durchzuführen. Zudem bietet sich Bauträgern, Wohnungsverwaltern und Anbietern urbaner Technologien (z. B. Smart Home, Smart Lighting, Mobility-on-Demand, Smart Energy Grids, Home Consumer Electronics usw.) die Möglichkeit, Innovationen für „smarte“ und „nachhaltige“ Stadtquartiere in enger Kooperation mit angewandter Forschung zu gestalten.
Handreichung zwischen Forschung und Anwendung „In den Städten wird auf allen Gebäuden Solarenergie genutzt. In den umliegenden Regionen wird Biomasse und Windenergie sowie gegebenenfalls Geothermie und Wasserkraft für die Städte erzeugt“, zeichnet Gerhard Stryi-Hipp, Leiter der Gruppe „Quartiere und Städte“ am Fraunhofer Institut für Solare Energiesysteme ISE, ein Szenario urbaner Energiesysteme der Zukunft. „Eine hohe Effizienz und sichere Versorgung werden dabei durch die Kopplung des Strom- und Wärmesystems, also durch Kraft-Wärme-Kopplung und Wärmepumpen sowie die Integration von Strom- und Wärmespeichern in Verbindung mit intelligenten Netzen (Smart Grid) und Lastmanagement gewährleistet“, so Stryi-Hipp weiter.
Bürger als Zukunftspartner Hingewiesen sei schließlich auf das Internet of Things (IoT): Dieses wird es uns ermöglichen, Informationen aus der Außenwelt ständig zu erfassen und zu verarbeiten, um den Alltag in der Stadt effizienter zu gestalten. Datensicherheit wird ergo auch immer wichtiger. Die Stadt von morgen im Fazit: Aspekte wie Gesundheit und Sicherheit, aber auch Komfort sind genauso zentral wie kluge Mobilitätslösungen, griffige energieeffiziente Ansätze sowie smartes Arbeiten – ja, vielmehr: nachhaltiges Leben. Die Stadt der Zukunft braucht den Bürger als Partner. Ein Allgemeinplatz? Mitnichten. Innovation kann tatsächliwch nur Erfolg haben, wenn sie von den Bewohnern angenommen wird. • 54
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SMART CITY
Eine Steuerung für alle Gewerke
© Wien 3420
Integrale, PC-basierte Gebäudeautomation von Beckhoff
Clever and smart
In der Seestadt Aspern fühlt man sich von der Smart City Rahmenstrategie der Stadt Wien angespornt.
© Ludwig Schedl
Wien gilt nicht nur als eine der lebenswertesten Städte der Welt, sondern führt auch im Smart City Ranking von Roland Berger den internationalen Vergleich an. Dieses Renommee gilt es zu bestätigen und auszubauen. Mit der Smart City Rahmenstrategie hat sich Wien einem zeitlich bis 2050 gestaffelten, mit konkreten Zielen definierten Prozess verschrieben, um sich den aktuellen Herausforderungen in den Bereichen Klimaschutz, Energie, Autoverkehr, Wohnbau, Gesundheitsversorgung und Kommunikation zu stellen. In der Seestadt Aspern in Wien-Donaustadt, einem der größten Stadtentwicklungsgebiete Europas, sieht man diese Rahmenstrategie als Ansporn und Aufgabe, bei allen Projekten die Themen Lebensqualität, Ressourcenschonung und Innovation an die erste Stelle zu setzen. Der Klimaschutz-Anspruch spiegelt sich zum Beispiel im Mobilitäts- und Energiekonzept wider, in der Architektur oder im Baustellenmanagement. Positive Erfahrungen hat man auch mit der Partizipation gemacht, etwa bei der Weiterentwicklung des lokalen Mobilitätskonzeptes und der Nachbarschaftsaktivitäten. Auch die Digitalisierung steht im Fokus – von der ASCR-Energieforschung über automatisierte Produktion im Technologiezentrum der Wirtschaftsagentur bis hin zu digitalen Anwendungen in der Bauwirtschaft, einem Gesundheitsprojekt und den Anforderungen, die „New Work“ an den Standort stellt. Wohn- und Lebensqualität sowie leistbares Wohnen sind selbstverständliche Ansprüche an die Seestadt. Entwickelt werden günstige Familienwohnungen mit Freiflächen ebenso wie Smart Homes, Eigentumswohnungen, Serviced Apartments oder Baugruppenprojekte. Voraussetzung, alle diese Ziele auch zu erreichen, ist der ständige Kontakt mit Entwicklern, Bauherren, Unternehmen, der Forschung, den Bewohnern der Seestadt und vernetztes Arbeiten. Die Mobilitätsund Freiraumplanung und viele Partizipationsprozesse zahlen zum Beispiel in das Einkaufsstraßen- und Business-Konzept der Seestadt ein. Seit heuer hat außerdem der DBS (Digital Building Gerhard Schuster, Solutions)-Club, der sich als CEO Wien Innovationstreiber der Bau3420 aspern und Immobilienwirtschaft Development versteht, seinen Sitz und eine AG Veranstaltungsreihe in der Seestadt. •
Informationen
Microsoft Technology Center, Köln: Die integrale Gebäudeautomatisierung wurde mit PC- und Ethernet-basierter Steuerungstechnik von Beckhoff realisiert.
www.beckhoff.at/building Die offene, PC-basierte Steuerungstechnik von Beckhoff bildet die Grundlage einer integralen Gebäudeautomation, die alle Anforderungen an eine nachhaltige und effiziente Lösung erfüllt. Eine einheitliche Hardund Softwareplattform steuert alle Gewerke, von der nutzungsgerechten Beleuchtung über die komfortable Raumautomation bis zur hocheffizienten HLK-Regelung. Das Ergebnis: Durch die optimale Abstimmung aller Gewerke werden die Energieeinsparpotenziale über die Energieeffizienzklassen hinaus voll ausgeschöpft. Darüber hinaus reduziert die integrale Gebäudeautomation Hardware-, Software- und Betriebskosten. Für alle Gewerke stehen vordefinierte Softwarebausteine zur Verfügung, die das Engineering enorm vereinfachen. Funktionserweiterungen oder -änderungen sind jederzeit möglich.
Die ganzheitliche Automatisierungslösung von Beckhoff:
Flexible Visualisierung/ Bedienung
Skalierbare Steuerungstechnik, modulare I/OBusklemmen
Modulare SoftwareBibliotheken
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Heute schon an morgen gedacht
In der Frankfurter Niederlassung eines österreichischen Bau herrenberaters wurde die neue Arbeitswelt als „WirkRaum“ um gesetzt – kreiert aus den Erfahrungen aus zig Kundenprojekten.
Anstatt nur ein Ort des Arbeitens zu sein, kann das Office heute die ursprünglichen Funktionen eines Marktplatzes übernehmen: reden, essen, erfahren, austauschen, miteinander sein.
Die Zeiten, wo ein Büro einfach ein Büro war, sind vorbei. Ein Wohnzimmer ist schließlich auch nicht mehr nur zum Wohnen und eine Küche nur zum Kochen da. Die Kochrezepte dafür haben sich stark verändert und die weltweiten Entwicklungen stellen alle bisherigen Spielregeln infrage. Aber wie damit gut umgehen? Da müssen die Experten heran. Viele Faktoren müssen beachtetet werden: Dichte, Preis, aber auch Fläche und Design – allesamt müssen zukunftskompatibel sein und auch bleiben, wenn man nachhaltig denkt. Offen bleiben Für Immobilieninvestoren und -entwickler ist gerade Dichte eines der wichtigsten Themen. In Hinblick auf die zukünftigen gesellschaftlichen Herausforderungen rangiert dabei die Shared Community an oberster Stelle – die besten Beispiele dafür
Barbara Jahn
reichen etwa von den mietbaren E-Scootern bis hin zu WeWork, dem größten Shared- Office-Anbieter der Welt in London. Aus der Erfahrung in der Vermietung einer Bürofläche für beispielsweise zehn Jahre herrscht immer die unbekannte Größe, wie groß oder klein der Mieter in ein paar Jahren sein wird und ob die gemietete Fläche dann noch passt. Wie geht der Investor, der gerne baut und Architektur macht, damit um? Im Vergleich zu WeWork als positives Beispiel hat Wien nach Meinung von Christoph Stadlhuber von Signa Prime Selection noch viel Aufholbedarf: „Hierzulande wird vieles durch die Start-up-Brille betrachtet, ein wichtiges Element. Die meisten Nutzer der Shared Offices sind allerdings Unternehmen zwischen 700 und 1000 Mitarbeitern. Betrachtet man Kontinentaleuropa, so ist Berlin in dieser Hinsicht am weitesten entwickelt. Großkonzerne legen dort ihre Entwicklungsabteilungen aus ihren eigenen Standorten hinaus. Versicherungskonzerne lassen ihre Kreativagenturen in Shared Offices verlegen, wo sie vermischt mit Start-
ups neues Leben und Ideen schaffen können. Das ist ein völlig neuer Ansatz, zu arbeiten und anders als jener, den wir derzeit in unseren Köpfen haben. In der Realität haben die Architekten seit vielen Jahren schon das New Work vorgelegt, insbesondere so, wie es viele Architekturateliers selbst leben.“ Gemeinsam denken Doch Wien kommt langsam in die Gänge. Ein Indikator dafür sind Projekte wie der Stadtelefant des Architekturbüros Franz&Sue, die über alle Grenzen hinweg im Sonnwendviertel eine neue Arbeitswelt erschaffen haben. Mit ihrem Architekturcluster am Helmut-Zilk-Park haben sie den EU-weit offenen zweistufigen Wettbewerb gewonnen und ein komplett neues Kapitel in Sachen Arbeiten in der Zukunft aufgeschlagen. Die Grundidee, die das gesamte Projekt begleitet, ist immer der gemeinschaftliche Gedanke. Zusammen mit Partnern aus der Architekturbranche – SOLID, PLOV, a-null Bausoftware, Hoyer Brandschutz etc. – wurde das sechsstöckige
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Gebäude realisiert. 2019 wurde das Haus besiedelt. Warum man so etwas macht? „Weil wir neugierig sind. Uns interessieren das kooperative Arbeiten auf Augenhöhe und der intensive Wissensaustausch, innerhalb unseres Teams, aber auch mit anderen. Aus dieser Überzeugung heraus gründeten wir vor zehn Jahren den Fight Club, ein monatlicher Jour fixe mit befreundeten Architekturbüros und Interessierten, der bis heute regelmäßig stattfindet. Dort diskutieren wir offen und intensiv über aktuelle Architekturprojekte und lernen stetig dazu. Anfang 2015 gingen wir mit der Fight-Club- Kerngruppe in Klausur und kamen zu dem Schluss, ein gemeinsames Bürohaus zu bauen.“ Das Projekt ist dabei selbsterklärend: Nicht nur im Haus gibt es die Gemeinschaft, diese findet auch in öffentlich zugänglichen Räumlichkeiten statt. Ein offenes Haus für eine offene Gesellschaft, wo man in der Früh ankommt, einen Kaffee in der eigenen Kantine trinkt und gleichzeitig die News im Gespräch mit anderen Mietern aufschnappt. Ja, so könnte es gehen, und nicht nur wegen der verführerischen, vom klassischen Wiener Gründerzeithaus inspirierten 3,20 Meter Raumhöhe, die zwar ein Geschoß weniger bedeuten, jedoch viel mehr an Raumqualität bieten.
bleiben. Wenn der Arbeitsplatz offener und flexibler wird, darf die Identität eines Unternehmens nicht auf der Strecke bleiben. Daher lautet ein Trend im Jahr 2019 und darüber hinaus: Corporate Architecture. Davon ist Sven Bietau, geschäftsführender Gesellschafter des Münchner Architektur- und Beratungsunternehmens CSMM überzeugt. „Weil die Bedürfnisse der Mitarbeiter nach Agilität firmen- und branchenübergreifend ähnlich sind, gleichen sich immer öfter Bürokonzepte und Arbeitswelten an. è
Viele Menschen haben Schwierig keiten, im Open Office zu arbeiten. Mobile Kabinen sind ein Ausweg.
Im Stadtelefanten von Franz&Sue pulsiert das gemeinsame Leben in Schwarz – beruflich und privat.
© Louai Abdul Fattah
Profil zeigen Ein wichtiger Punkt bleibt – und der könnte bei allem Mainstream übersehen werden – dass identitätsstiftende Merkmale erhalten
© Framery
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© Steelcase
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Firmen müssen daher verstärkt lernen, sich über ihre Einrichtung unterscheidbar zu machen.“ Besonders bei kreativen Köpfen muss das Arbeitsumfeld passen wie ein Maßanzug. Ihnen ein angenehmes und dennoch unternehmensspezifisches Arbeitsumfeld zu schaffen, obliegt den Architekten. Dabei kommt es auch auf Feinheiten der Corporate Identity an. „Es lohnt sich im Kampf um Talente mehr denn je, die eigenen Unternehmenswerte gestalterisch umzusetzen und dadurch für alle Beteiligten erlebbar zu machen“, sagt Bietau. Corporate Architecture als gebaute Identität eines Unternehmens. Sich freispielen Ordnerregale und Papierakten waren gestern. Der Platz wird in Speichermedien geschaffen und der frei gewordene physische Platz wird anderweitig genutzt. „Bei der Konzeption von Büros spielen in Zukunft einige Parameter eine entscheidende Rolle, die heute noch nicht berücksichtigt werden“, erklärt Bietau mit Blick auf Akustik, Internetbandbreite und Freiräume zum Erleben von virtueller Realität. Um das Potenzial voll ausschöpfen zu können, steht für Unternehmen anhaltend der notwendige Ausbau technischer Infrastruktur auf der Agenda. Weitere Beispiele sind unter anderem zusätzliche Räume für virtuelle Meetings und Workshops sowie die sogenannte Holoportation – eine Form der dreidimensionalen Objektpräsentation – oder die Integration von digitalen Sprachassistenzsystemen im Büro. Für Florian Danner, Partner von Moocon in Frankfurt, lautet die
wichtigste Regel immer: „Nutzen vor Machbarkeit“. Sein Ziel ist es, mit dem Smart Office bessere Gebäude-, Nutzerund Betriebsdaten zu lukrieren. „Während die Anbieterseite oftmals die nahezu un endlichen Möglichkeiten aufzeigt, kann es sein, dass auf Anwenderseite nur der Mehrwert im Fokus steht. Hier gilt es insbesondere, vom geplanten Endergebnis auszugehen. Daraus werden dann die notwendigen Entscheidungen abgeleitet. Dann werden die Daten identifiziert, die ich wirklich brauche“, sagt er im Interview mit Ralf Ressmann. „Im letzten Schritt können dann die Sensoren, Schnittstellen und Analysen abgeleitet werden. Vielen Kunden hilft es erst mal, mit kleinen Lösungen zu beginnen, deren Mehrwert aufgrund der Dringlichkeit, mit der die dabei entstehenden Daten benötigt werden, leichter zu argumentieren ist.“ Teilen in jeder Hinsicht Wissen wird geteilt. Erfahrung auch. Warum also nicht auch der zur Verfügung stehende Raum. Das ist da und dort schon gelebte Praxis. In den Signa-Projekten sind mindestens 10 bis 15 Prozent Anteil für gemischte Nutzung, um für einen potenziellen Büromieter die richtige Antwort zu haben auf die Frage nach der Entwicklung des Unternehmens, die vorab nicht absehbar ist: Expandiert der Mieter, kann er zur gemieteten Fläche in den Shared-Office-Bereich ausweichen und dort für definierte Zeiträume Flächen dazumieten. Daraus ergibt sich, dass nicht mehr Quadratmeter pro Arbeitnehmer gemietet werden, sondern
Jeder Arbeitsplatz wird mit diesem modula ren System zum Start-up-Unternehmen.
Arbeitsplätze. Daraus resultiert wiederum ein ganz anderer Zugang zur Ökonomie und Flächenberechnung, weil mit dem Arbeitsplatz mietet man nicht nur Fläche, sondern gleichzeitig auch Besprechungsräume, soziale Infrastruktur, einen Steuerberater, der Vorträge halten kann, etc. – all das sind Angebote, die man als vorausdenkender Immobilieninvestor mitdenken sollte, wenn man Büroflächen vermietet. Für die Architektur bedeutet dies Flexibilität. Man kann nicht voraussehen, wie das Büro in einigen Jahren aussehen wird. Was weiters zu bedenken ist, sind globalisierte Unternehmen, eine internationale Arbeitswelt und multikulturelle Mitarbeiter: Mit dem gesellschaftlichen Wandel verändern sich stetig die Ansprüche einzelner Generationen an die Arbeit im Allgemeinen. Eine Besonderheit: In den nächsten Jahren werden erstmals bis zu fünf Generationen an einem Tisch sitzen. Trends wie Mixed-Used-Offices, bei denen es statt dem klassischen festen Schreibtischplatz ein vielfältiges Angebot an unterschiedlichen Arbeitsplatzsituationen gibt, aber auch die zunehmende Teamarbeit bringen die Generationen noch stärker, schneller und näher zusammen. „Anstatt zu vereinheitlichen, sollten Unternehmen eher auf die Unterschiedlichkeiten der Angestellten verschiedener Generationen, Geschlechter, Kulturen und Arbeitsweisen eingehen und diese gewinnbringend für sich nutzen“, sagt Sven Bietau von CSMM.
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Konkret konkurrieren Unternehmen künftig um Talente und hoch qualifizierte Fachkräfte aus den Generationen X, Y und Z, die wiederum mit den Babyboomern an einem Tisch sitzen. „Jede Generation bringt unterschiedliche Erwartungen an die Arbeit und die technische sowie gestalterische Ausstattung des Büros mit. Dabei berücksichtigt eine individuelle Planung auch die Selbstbestimmung der Angestellten und ihre freie Arbeitsplatzwahl – you work where you are.“ Darüber hinaus haben die Generationen unterschiedliche und teilweise diametrale Ansprüche in puncto Status, Flexibilität, Arbeitsmaterial oder Sinnhaftigkeit. „Die Hauptaufgabe wird weiterhin darin bestehen, die Kommunikation und Zusammenarbeit der Kollegen untereinander zu fördern und das Büro als einen Ort der Begegnung zu gestalten.“ •
© Alias
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© Franziskus Spital (2)
IMMOBILIEN
Historischer Standort neu definiert Zentrum für Menschen im Alter, 1030 Wien / DELTA Das Krankenhaus der Elisabethinen ist ein historischer Standort. Hier wurde Wiens erstes Krankenhaus für Frauen eröffnet. Das Franziskus Spital plante hier die Errichtung eines Zentrums für den Menschen im Alter, das nicht nur medizinische Behandlung bietet, sondern vor allem eine menschliche Betreuung. Die Bestandssituation vor zwei Jahren machte eine für alle Beteiligten zufriedenstellende Umsetzung zur Herausforderung. Eine zentrale Palliativstation
musste möglichst gut umgesetzt werden. Das Team von DELTA hatte die Idee, den alten OP-Bereich abzureißen und die Flächenwidmung durch die Anbindung des Neubaus an den Bestand optimal auszunutzen. In nur zwei Wochen wurden Vorentwurf und Kostenrahmen auf die Beine gestellt.
Umsiedlung des Spitalsfriedhofs aus dem 18. Jahrhundert unter archäologischer Begleitung waren eine Herausforderung. Beim Abbruch im Dachgeschoß wurde eine Granate aus der Kriegszeit gefunden und musste unter strengsten Sicherheitsvor kehrungen entfernt werden.
Viele Herausforderungen Nicht nur der denkmalgeschützte Bestand, die innerstädtische Lage und die
Das große Ganze sehen Bei der Eröffnung des neuen Zentrums am 9. Mai 2019 feierte der Orden gemeinsam mit DELTA den erfolgreichen Projektabschluss. Markus Hiden, Projektleiter und Architekt bei DELTA, erklärt zum Verlauf dieses außergewöhnlichen Projektes: „Bei einem Projekt mit so vielen unerwarteten Hürden, aber auch großen Chancen rate ich: optimistisch sein und das große Ganze, sehen – denn zum Schluss wird man belohnt!“ Renate Schraml, Leiterin der Betriebsorganisation und des Baumanagements der Elisabethinen Wien, ist ebenfalls zufrieden: „Die neu errichteten und sanierten Gebäudeteile sind klar, einfach und stimmig. Im Mittelpunkt des Geschehens steht der Patient mit seinen Bedürfnissen.“ •
Informationen delta.at
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© Internorm
Visualisierungen © Arch. Martin Kohlbauer ZT GmbH (li.), kub a / Marc Lorenz
IMMOBILIEN
Bildungsbau aus einer Hand Mit der permanent wachsenden Komplexität moderner Bauprojekte steigen auch die Anforderungen an die Menschen, die sie realisieren. Vor allem bei sozialen Infrastrukturprojekten müssen alle Projektbeteiligten konstruktiv, offen und vertrauensvoll zusammenarbeiten und die Kompetenzen der Projektentwicklung und des Hochbaus gebündelt werden. Aus diesem Grund vergibt etwa die Stadt Wien die Errichtung ihrer im Rahmen des Konzepts „Campus plus“ realisierten Schulbauten in Form von Public-Private-Partner ship-Modellen. Private Unternehmen übernehmen die Ausführungsplanung und die gesamte Umsetzung im Auftrag der öffentlichen Hand, Architekten sind mit Entwurf, Einreichung und Detailplanung beauftragt. Ein Beispiel für ein PPP-Modell im Bildungsbereich ist der Bildungscampus Aron Menczer im Stadtentwicklungsgebiet Aspanggründe im 3. Wiener Gemeinde bezirk, dessen Spatenstichfeier Ende Juni stattfand. Der Campus Aron Menczer (Entwurf: Architekt Martin Kohlbauer, Wien) bietet Platz für drei Kleinkindergruppen, elf Kindergartengruppen, eine Vorschulklasse, eine 16-klassige Ganztagesvolksschule und eine Musikschule. Der Schulbau ist darüber hinaus die erste
Der Bildungscampus Aron Menczer (links) und der Bildungscampus Seestadt Aspern Nord werden 2021 eröffnet.
Bildungseinrichtung, die mit sieben sonderpädagogischen Bildungsräumen sowie vier Basalen Klassen auch eine Schule für schwerstbehinderte Kinder integriert. Der Schulbetrieb soll planmäßig mit Beginn des Schuljahres 2021/2022 aufgenommen werden. Zur selben Zeit wird der Bildungscampus Seestadt Aspern Nord seinen Betrieb aufnehmen. Der Spatenstich für diesen Campus im Mai war der Startschuss des ersten großen Projekts, mit dem die Stadt Wien eine BIetergemeinschaft aus HYPO NOE Leasing GmbH und STRABAG Real Estate GmbH mit den Partnern STRABAG AG und Siemens Gebäudemanagement & -Services GmbH beauftragt hat. Diese neue Bildungseinrichtung (Entwurf: Karl und Bremhorst Architekten, Wien) umfasst einen zwölfgruppigen Kindergarten, eine 17-klassige Ganztagesvolksschule und eine 16-klassige Neue Mittelschule für insgesamt 1100 Kinder sowie ein Jugendzentrum. •
Informationen
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© Velux
BUSINESS LEBENSQUALITÄT
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© Rupert Steiner
IMMOBILIEN
Mit der Kategorie SMART-Wohnungen in Wiens geförderten Wohnbauten sollen auch sozial Schwache einfacheren Zugang zu leistbarem Wohnraum bekommen.
Wie „anders“ ist Wien eigentlich? Wien wird von deutschen Kommunalpolitikern gerne über den grünen Klee gelobt. Dabei gibt es in der Donaumetropole auch Kritiker, die meinen, dass viele sozial schwache Gruppen keinerlei Zugangsmöglichkeit zu günstigem geförderten Wohnraum hätten. Wenn viele Deutsche, die gerade nicht in der Spreemetropole leben, zuletzt staunend und verständnislos den Kopf über ihre Bundeshauptstadt Berlin schütteln mussten, wundern sich gleichzeitig immer mehr Bundesbürger, was Wien anders macht. „Berlin enteignet“, hieß es da in einer fetten Headline, während man in Wien vermelden konnte: „Wohnbau in Wien: Zwei Drittel müssen künftig gefördert sein“. Jüngst beschäftigte sich sogar ein ZDFzoom von Renate Werner mit dem Titel „Das Drama um die Sozialwohnungen“ mit der vielgestressten Problematik des „leistbaren Wohnens“ (der sehenswerte Film ist in der Mediathek verfügbar). Um ein BestPractice-Beispiel abzubilden, reiste das ZDF-Team dafür eigens nach Salzburg. Zwar seien die Mietpreise in Österreich insgesamt „drastisch gestiegen“, trotzdem habe Österreich im sozialen Bereich kein Wohnungsproblem. Stimmt das auch?
Rudolf Preyer
Dem Gemeinwesen dienen „Genossenschaften sind neben Kommunen die wichtigsten Player bei gefördertem Wohnbau“, erklärt die Regisseurin heimische Verhältnisse, „im Unterschied zu Deutschland, wo Privatinvestoren die zentrale Rolle spielen.“ In Deutschland fehlt über eine Million Sozialwohnungen, das Problem habe längst auch selbst kleinere Städte erreicht. Die Hälfte der Österreicher, unterstrich Werner, wohne in gefördertem oder kommunalem Wohnbau. Zudem sei – eben am Beispiel Salzburgs – geförderter Wohnbau nicht „verscherbelt“ worden, denn, so die Politikerin Anja Hagenauer (SPÖ), Vizebürgermeisterin von Salzburg: „Geförderter Wohnbau soll dem Gemeinwesen dienen und nicht nach einer gewissen Zeit wieder aus der Sozialbindung herausfallen.“ Schauen wir nun aber in die Donaumetropole: Ist Wien tatsächlich so anders? Zwei Drittel Gemeinnützigkeit Die neue Widmungskategorie „Geförderter Wohnbau“, die in der Bauordnungsnovelle verankert wurde, sieht vor, dass bei Neuwidmungen ab 5000 Quadratmeter Wohnnutzfläche zwei Drittel „gefördert“ sein müssen. Von der Bauordnungsnovelle sind auch sogenannte Aufzonungen betroffen – also,
wenn bestehende Gebäude (auch Hochhäuser) aufgestockt oder mit einem Zubau versehen werden. Leistbarer Wohnraum bedeutet hierbei eine Nettomiete von 5 Euro/m², die oberirdischen Grundstückskosten wurden mit 188 Euro/m² limitiert. „Die neue Widmungskategorie ,Geförderter Wohnbau’ ist eine von mehreren Antworten der Politik, um die uns viele – vor allem deutsche – Städte beneiden“, freut sich Bernd Rießland, neuer Obmann des Österreichischen Verbands gemein nütziger Bauvereinigungen (GBV): „Wir denken, dass die neue Widmungskategorie in den nächsten Jahren kostendämpfend wirken wird. Von einer Wettbewerbsverzerrung kann sicherlich keine Rede sein, zumal diese Maßnahmen auf alle Marktteilnehmer in gleicher Weise wirken.“ Hans Jörg Ulreich, Österreichs Bauträgersprecher (WKO), sieht das naturgemäß anders: „Tatsächlich stellt geförderter Wohnraum für jene Mehrverdiener eine Alternative dar, die sich de facto ohne Probleme am Privatmarkt eine Wohnung mieten könnten.“ Österreich brauche vielmehr Wohnungen für einkommensschwache Personen. Bereits heute lebt in der Bundeshauptstadt mehr als die Hälfte der sozial Schwächsten in privaten Mietwohnungen, so der Bauträgersprecher: „Übrig bleiben
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WOHNEN
Regelmäßige Einkommensüberprüfungen? Sollten die Einkommensverhältnisse der Haushalte im „geförderten Bereich“ dann regelmäßig überprüft werden? Dazu Rießland: „Eine Überprüfung der Einkommensverhältnisse gibt es bei gemeinnützigen Wohnungen ohnehin bei Mietbeginn bzw. bei Wohnungswechsel.“ Eine aktuelle Analyse von Eva Bauer und Gerlinde GutheilKnopp-Kirchwald (beide vom wohnwirtschaftlichen Referat des Verbandes) zeige, so der GBV-Obmann, „dass die gesteckten politischen Ziele einer Durchmischung und einer Versorgung insbesondere auch niedrigerer Einkommensgruppen in der Realität mehr als erreicht werden.“ Ulreich hält dagegen: „NGOs und die private Immobilienwirtschaft sehen hier eine andere Realität. Bestandswohnungen, die günstigsten Wohnungen im geförderten Wohnbau und am österreichischen Wohnungsmarkt, können überhaupt
beliebig – ohne jegliche Einkommensprüfung – weitergegeben werden.“ Und weiter: „Die Einkommensgrenzen sind so hoch angesetzt, dass sozial Schwache kaum und Besserverdiener sehr einfach Zugang haben.“ Außerdem: „Es bilden sich in Wien sehr wohl Gettos und sehr arme Viertel, nämlich in den Gründerzeitvorstädten. Dort, wo sich private Vermieter keine Sanierungen leisten können, und dort, wo sich die Ärmsten, die keine billige öffentliche Woh-
nung bekommen, einquartieren müssen.“ Ulreich warnt abschließend: „Der Weg, der Privatwirtschaft die Wohlfahrt aufzubrummen und günstigen Wohnraum an die eigenen Zielgruppen zu verteilen, wird sich nicht mehr lange für die Politik rechnen. Denn die Zahl der sozial Schwachen in Wien steigt – leider.“ • Wenn sich private Vermieter keine Sanierungen leisten können, entstehen in Wiens Gründerzeitvorstädten arme Viertel, so Ulreich.
© Peter Gugerell CC1.0
mit dem jetzt eingeschlagenen Weg der Wohnbaupolitik einkommensschwache Arbeiterfamilien sowie private Vermieter und kleine wie mittlere Bauträger.“
hAus unD Wohnen
Die Messe Für Wohnkultur 15.–17. nov. 2019 Design Center linz www.hauswohnen.at 062_063_Immo_Wohnen_04_2019.indd 63
DoN MF
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Wer massiv baut, schafft Werte für Generationen (Bild: In der Wiesen Ost, Bauplatz 3, Wien, Josef Weichenberger architects + Partner)
© Rupert Steiner
Entgeltliche Einschaltung
IMMOBILIEN
Massiv wertbeständig Ein nachhaltig gebauter Wohnbau punktet nicht nur mit dem ganz besonderen Wohlfühlfaktor, sondern auch mit hoher Energieeffizienz. Gut geplant und massiv gebaut, entsteht so eine Wertanlage für viele Generationen. Massive Baustoffe wie Ziegel, Beton oder mineralische Putze legen vor allem in Sachen Effizienz, Design und Komfort Standards vor, die Bauherren und Planer gleichermaßen begeistern. Nicht umsonst sind die robusten und wertbeständigen Alleskönner für die Mehrheit der Bauträger die erste Wahl. Gerade in Zeiten volatiler Anlagenmärkte spielen sowohl Eigenheim als auch mehrgeschoßige Wohnbauten einen weiteren Joker aus: Der Wiederverkaufswert eines massiv gebauten Gebäudes liegt weit über jenem, der mit alternativen Bauweisen erzielt werden kann. Und das bei effizientem Baufortschritt und moderaten Kosten – sowohl im Bereich der Errichtung als auch in der Erhaltung.
ausgleichenden Eigenschaften für einen konstant angenehmen Temperaturverlauf sorgen und vor Überhitzung schützen. Massive Bauteile können durch intelligente Bauteilaktivierung so geplant werden, dass ein zusätzlicher Energieeinsparungseffekt bei noch mehr Wohnkomfort erzielt werden kann. Bauträger sparen sich so aufwendige Heizsysteme und stromfressende
Klimaanlagen – in Zeiten der Klima erwärmung ein unschlagbares Argument. Gemeinsam mit ihren schalldämmenden Eigenschaften sind die Baustoffe darüber hinaus auch in Sachen Lärmschutz unschlagbar. Und durch den Einsatz von speziellen Wärmedämmputzen wird mit dieser schlauen Schicht der Energiebedarf eines Hauses deutlich gesenkt. Die Zahlen
Klimaregulierung und erstklassige Brandschutz eigenschaften (Wohn bau Gartenlounge, Wien, wup_wimmerund partner Architekten) © Bernhard Weinberger
Voller Komfort – null Firlefanz Massive Baustoffe sind in Sachen Energieeffizienz echte Alleskönner. So speichern Beton und Ziegel im Winter auf ganz natürliche Art und Weise Wärme, während in den Sommermonaten die temperatur64
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Entgeltliche Einschaltung
MASSIVBAUWEISE
© Daniel Hawelka
Der Wiederverkaufswert eines Massivbaus liegt über alternativen Bauweisen (Einfamilienhaus Gallneukirchen, skyline architekten).
Massive Baustoffe legen Standards vor, die Bauherren und Planer b egeistern (In der Wiesen Ost, Bauplatz 1, Wien, Treberspurg & Partner).
sprechen für sich: Modern geplante Massiv häuser benötigen bis zu 80 Prozent weniger Energie als herkömmliche Bauten.
© Treberspurg & Partner Architekten
Hoch hinaus Wie stark sich beispielsweise der Ziegel als Material mit Geschichte zum High-TechBaustoff entwickelt hat, zeigen moderne Hochbauten, die in monolithischer Bau weise errichtet werden. Neben den herausragenden Eigenschaften in Sachen Wohnkomfort schafft es der Ziegel durch seine Druckfestigkeit und hervorragenden U-Werte, auch bei mehrgeschoßigen Bauten seine Vorzüge auszuspielen: Perfekte Dämmung, natürliche Klimaregulierung und erstklassige Brand- und Wärme schutzeigenschaften sind nur einige der vielen Vorzüge. In die Riege der effizienten Baustoffe reiht sich übrigens auch der Ytong-Porenbeton ein, der – ähnlich dem Ziegel – ohne zusätzliche Dämmung auskommt und als wirtschaftlicher Baustoff durch seine Basis aus Kalk oder Kalkzement darüber hinaus auch besonders ökologisch ist. Egal ob Ziegel, Beton, Ytong oder Putz: Architekten und Planer setzen ganz bewusst auf den Einsatz der vielseitigen Bau stoffe. Denn wer massiv baut, schafft Werte für Generationen. •
Informationen baumassiv.at
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PRODUKTE & SYSTEME
© AllesWirdGut Architektur
Open-BIM von Anfang an: Das Projekt Electronic Based Systems Center in Graz hat gesteigerte Planungsqualität zum Ziel.
Alle arbeiten am Modell Demonstrationsprojekte geben beim Planen, Bauen und Betreiben mit BIM den Rhythmus vor.
Ab nächstem Jahr sollen in einem „Lab“ in der Seestadt Aspern in Wien smarte Gebäudelösungen erlebbar werden. Dies war zu Beginn des Sommers angekündigt worden. Für Gerhard Schuster, Vorstandsvorsitzender der Wien aspern 3420 development AG, geht es um Anschaulichkeit: „Projektentwickler und Errichter können sich dann hier kompakt über digitale Lösungen für unterschiedlichste Bauprojekte informieren.“ Entwicklungsplattform ist der DBS (Digital Building Solutions) – ein Club mit Fokus auf die Digitalisierung der
Peter Matzanetz
Bau- und Immobilienwirtschaft. Im Format unterschiedlicher „Challenges“ werden von ihm Themen bearbeitet und vorangetrieben. Die Wiener Internationale Bau Ausstellung (IBA) 2022 wird laut Organisator Kurt Hofstetter die hervorgebrachten Ergebnisse übernehmen: „Die entwickelten Lösungen können eingereicht werden und damit beitragen, den aktuellen Herausforderungen des sozialen Wohnbaus zu begegnen.“ Es geht also fortan um den breiteren Nutzen von Building Information Modeling (BIM). Eva Czernohorsky vom Projektpartner Wirtschaftsagentur Wien betont die Hebelwirkung: „Am Ende soll für alle am Gebäudelebenszyklus beteiligten Bereiche aus den damit generierten Daten mehr heraus geholt werden.“ Forschungspartner ist das AIT (Austrian Institute of Technology). Dessen Vertreter im
Club, Steffen Robbi, will Innovation für alle: „Um skalierbare Effekte für die gesamte Bau- und Immobilienbranche zu erzielen, liefern ausgewählte Start-ups ihren technologischen Input.“ Für alle Phasen Die Sanierung und der Ausbau einer landwirtschaftlichen Lehranstalt im Tiroler Ort Rotholz ist ein Pionierprojekt mit durchgängiger BIM-Anwendung. Die sehr komplexe Bauaufgabe hatte mit zu viel Datenvolumen die Rechenzeit zunächst überstrapaziert. Um Informationsverlusten vorzubeugen, wären von den Fachplanern anfänglich detailgetreue 3D-Planungsbausteine eingespielt worden. „Wir haben uns dann über die Modellgenauigkeit für die Einzelobjekte nachträglich Gedanken machen müssen“, sagt Klaus Adamer, geschäftsführender
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B U I L D I N G I N F O R M AT I O N M O D E L I N G
© KurtKuball
© AllesWirdGut Architektur
Geplant wird das Electronic Based Systems Center in Graz von AllesWirdGut Architektur und FCP.
Ab nächstem Jahr können sich Projektentwickler im Technologiezentrum der Seestadt Aspern über digitale Lösungen für unterschiedlichste Bauprojekte informieren.
Gesellschafter bei Architekten Adamer Ramsauer. Den erforderlichen Detaillierungsgrad zu bestimmen, sei laut Adamer knifflig: „Es ist schwer zu wissen was an Modellgenauigkeit für andere Beteiligte wichtig ist.“ Den BIM-Koordinator sieht man vor diesem Hintergrund als Schlüssel figur an, die allerdings noch zu wenig institutionalisiert sei. Gerhard Draxler,
eschäftsführer beim Bauträger, der G Landwirtschaftlichen Bundesversuchswirtschaften (BVW) GmbH, will den mit BIM eingeschlagenen Weg jedenfalls weiter gehen: „Für uns zählen in Zukunft elektronische Einreichungsmöglichkeiten und einfache Sanierungsmaßnahmen ohne lästige Sachverständigenbestellung.“ Beim zweiten Anlauf eines Pionierprojektes mit durchgängigem BIM wird es um einen Büroneubau am Schulstandort Steinach-Irdning gehen, der nicht so komplex ist. è
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© Architekten Adamer°Ramsauer
PRODUKTE & SYSTEME
Die Sanierung der Landwirtschaftlichen Lehranstalt in Rotholz ist ein Beispiel für durchgängige BIM-Anwendung.
Offene Planung Mit dem Projekt „Electronic Based Systems” will auch die Technische Universität Graz auftrumpfen, wobei hier als Endziele gesteigerte Planungsqualität sowie -inno vation im Raum stehen. Generalplaner ist wieder eine ARGE aus AllesWirdGut Architektur und dem Ingenieurbüro FCP. „Wir arbeiten als Team nur mehr nach der BIM-Methodik, weil wir damit bessere Planungsergebnisse in Bezug auf Fehler freiheit, Transparenz sowie Pünktlichkeit oder auch Schnelligkeit erzielen”, erläutert Agron Deralla, die BIM-Managerin von AllesWirdGut. Eine Novität wäre hier die Projektentwicklung per „Open-BIM“ von Anfang an. Auf diese Weise könne früh zeitig auf einen detaillierten Plan zurück gegriffen werden, so Deralla.
Pilotprojekts wurde letztes Jahr auf Initiative des Kärntner Wirtschaftsförderungsfonds (KWF) bei einer Kindergartenplanung aufgesetzt. „Das Besondere ist die Projekt arbeit vieler Beteiligter über alle Gewerke hinweg“, erzählt Karl Friedl vom strategischen Berater M.O.O.CON. Damit würde kleinen Unternehmen die Möglichkeit geboten, in einem überschaubaren Rahmen projektbasiertes Wissen aufzubauen. Einmal erstellt, gelte es mit dem BIM-Modell weiter zu operieren. „Auch Beschaffungen werden anders abgewickelt, weil jener Prozess nunmehr auf digitaler Basis läuft“, so Friedl. Parallel zum Projektdurchlauf finden periodisch wiederkehrend Seminare statt. Mit einem ausschreibungsreifen digitalen Projektstand wird mit Ende 2019 gerechnet. Den endgültigen Realisierungsbeschluss vorausgesetzt, soll der Kindergarten dann nach Ausschreibung und Vergabe nächstes Jahr errichtet werden.
Wissen praktisch erarbeiten Ein Qualifizierungsprogramm für Planende und Ausführende auf Basis eines
Für Kleine und Große Eine Orientierungshilfe hierfür liegt mit „BIM in der Praxis“ von der Österrei-
chischen Bautechnik Vereinigung (öbv) seit Juni vor. Dabei handelt es sich um eine Richtlinie, die aus Erkenntnissen und Erfahrungen zur Digitalisierung von Bauprojekten abgeleitet wurde. Enthalten sind Auftraggeber-Informations-Anforderungen (AIA). Zielgruppe sind neben öffentlichen und privaten Auftraggebern auch große und kleine Unternehmen in unterschiedlichen Rollen, ob Planer, Konsulent oder Lieferant. „Mit BIM-basierten Ausschreibungen ergibt sich mehr Transparenz“, stellt Wolfgang Bereuter fest, ein in Wien tätiger Architekt aus Vorarlberg mit Schwerpunkt Holzbau und Bestandsgebäude. In seinem Ziviltechnikbüro steht aktuell der Einstieg ins „BIM-Zeitalter“ bevor: „Wir beginnen mit einem Dachgeschoßausbau als Pilotprojekt.“ Ganz andere Dimensionen, mit einem Budget von 1,4 Milliarden Euro, wird die Sanierung des Wiener AKH haben. Diese wird bereits mit BIM abge wickelt. 3D-Modellierung über Bestandspläne und Nachführung mit künstlicher Intelligenz sind demnach geplant. Das Großprojekt läuft bis 2030. •
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SOFTWARE
© Faro
3D-Rekonstruktionsmodell der Kathedrale Notre-Dame, Paris
Digital rekonstruiert Nach dem verheerenden Brand der Pariser Kirche Notre-Dame hat ein Team von Art Graphique & Patrimoine AGP gemeinsam mit dem Messspezialist FARO eine Sofortmaßnahme zur Sicherung der Kathedrale durchgeführt. Die Daten, die das Team bei den 3D-Messungen mit den FARO Focus Laserscannern gewonnen hat, können mit den
Bestandsdaten, die AGP bereits vor dem Brand von Notre-Dame erstellt hat, verglichen werden. Sie liefern wichtige Informationen für den Wiederaufbau und die laufende Untersuchung. •
Knauf: BIM-Plugin für Revit 2020 Das vom BIM-Beratungsunternehmen „Die Werkbank“ mit Knauf entwickelte BIM-Plugin steht in der aktuellen Version für Revit 2020 zum Download bereit. Planer und Architekten können d adurch in der neuesten Revit-Version auf mehr als 4000 Decken-, Boden- und Wandsysteme zurückgreifen. Mithilfe des System finders ist es möglich, entsprechend der Planungsanforderung das geeignete Knauf-System zu ermitteln, das im Anschluss in Echtzeit erzeugt wird. Ein struktureller Vorteil des Plugins ergibt sich aus einem automatisierten Abgleich zwischen BIM-Objekten, die zur Verfügung gestellt werden, und dem ProductInformation-Management-(PIM-)System von Knauf. •
Informationen
Informationen
bim-more.com
faro.com
© Graphisoft
BIM-Umstieg 3D-Modellieren und BIM werden immer wichtiger. Der Software- Anbieter GRAPHISOFT befragte Architekten, warum sie sich für ARCHICAD entschieden haben. Ganz vorne bei den Wechselgründen ist die 2D-/3D-Thematik. Viele Büros nutzen Softwarelösungen, die noch stark der Zweidimensionalität verhaftet sind. Bei ARCHICAD bildet das Arbeiten direkt am 3D-Modell seit
jeher das Herzstück. Man plant in tuitiv und zügig an einem zentralen Modell. Jede Änderung muss nur einmal vorgenommen werden und erscheint auch automatisch in allen Grundrissen, Ansichten und Schnitten. •
Informationen
wir-steigen-um.de
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PRODUKTE & SYSTEME
Das einfallende Tageslicht trägt wesentlich zur Verbesserung des Innenraumklimas bei.
© Christian Hemmelmeir
Licht und Luft für die Volksschule Bütze Bei der Planung des Vorarlberger Kindergartens und der Volksschule Bütze durch das Architekturbüro Schenker Salvi Weber wurden offene Lernlandschaften geschaffen (siehe Seite 24). Diese sorgen für eine besondere Atmosphäre und für die Gesundheit wesentliche Aspekte wie gute Belichtung und frische Luft. Das einfallende Tageslicht und die durch die Lüftungsmöglichkeiten optimierte Luftqualität tragen wesentlich zur Verbesserung des Lernens der Schulkinder bei. Ein gutes Innenraumklima sowie der Bezug zum Außenraum sind laut Studie zur Steigerung des Lernfortschritts ebenfalls wichtig. Die Tiefe des Korridors wurde durch mehrere Lernlandschaften und dessen Belichtung von oben aufgelockert. Die dadurch entstehenden „Lichthöfe“ dienen als autarke Zone, die zum Spielen und Lernen animieren soll. „Durch die eingesetzten Oberlichter hat man eine schöne
Begleitung und eine Art Rhythmus durch das Tageslicht“, so Architekt Michael Salvi. Verwendet wurden VELUX Modular Skylights, eine Innovation im Bereich der Belichtung von öffentlichen und gewerblichen Gebäuden. Das Produkt wurde gemeinsam mit dem Londoner Architekturbüro Foster + Partners entwickelt. Ein Grundmodul bildet die Basis des Systems. Dieses kann je nach Bedarf beliebig erweitert werden und ist somit flexibel und modular einsetzbar. Die Bauteile werden komplett vorgefertigt, was eine Klassifizierung und Zertifizierung des Systems ermöglicht. Dadurch und durch die Möglichkeit, BIM/CAD-Objekte kostenlos und unkompliziert in die Planung zu integrieren, wird diese wesentlich vereinfacht. •
Informationen velux.at
Komplizierte Dachformen
© Lukas Schaller
Das neue Justizgebäude in Salzburg von Franz&Sue Architekten vereint Sanierung und Neubau in besonders klimaschonender Weise: Der denkmalgeschützte Teil des Gebäudes wurde nach höchsten energetischen und ökologischen Standards umgebaut und saniert, ein moderner Zubau verbindet die beiden Gebäudetrakte miteinander. Die komplizierten Dachformen erforderten eine ausgetüftelte Lösung mit komplexen Gefällebildern. Eine weitere Herausforderung waren die vielen Flachdächer mit unterschiedlichen Anforderungen an die Aufbauhöhen und Dämmstärken. Bereits in der Gefälleplanung wurden die einzelnen Flächen erfasst und dämmtechnisch auf die jeweiligen Bedingungen hin optimiert. Die steinopor-Gefälledämmplatten wurden entsprechend den Einzelflächen beschriftet ausgeliefert. •
Informationen steinbacher.at
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PRODUKTE & SYSTEME
Zehn Jahre natürliche Bindung Nach intensiver Forschung gelang es dem Mineralwollehersteller Knauf Insulation im Jahr 2009, gänzlich auf das branchenübliche Bindemittel aus Phenol-Formaldehydharz zu verzichten und damit auf eine nachhaltige Dämmstoffproduktion umzustellen. Möglich macht dies das natürliche Bindemittel ECOSE Technology, mit dem Glaswolle nicht nur gut dämmt, sondern auch nicht brennbar, schalldämmend und
angenehm in der Verarbeitung ist, da sie kaum mehr juckt, staubt oder riecht. Zudem trägt sie Auszeichnungen wie das EUROFINS Indoor Air Zertifikat in Gold für gesunde Raumluft und das Umweltsiegel Blauer Engel. •
Informationen
knaufinsulation.at
© Knauf Insulation
Die naturbraune Mineralwolle bewährt sich seit zehn Jahren am Markt.
© Ardex
Eine für alle Ardex bringt ein neues Produkt auf den Markt: die Designspachtelmasse panDOMO Studio, mit der Wand-, Decken- und Bodenflächen mit nur einem Material ausgeführt werden können. Mit ihr entstehen Oberflächen in einheitlicher Optik. Vor 20 Jahren hat das Unternehmen die ersten panDOMOProdukte auf den Markt gebracht – damals revolutionär. Denn bis 1999 waren Spachtelmassen normalerweise unsichtbar. Jetzt wurde das Sortiment mit diesem „grenzenlosen“ Produkt erweitert, das komplett einheitliche Flächen ermöglicht. Es lässt Wand-, Decken- und Bodenflächen
miteinander verschmelzen und so zu einem Ganzen werden. Genauso wichtig wie die Optik war den Entwicklern die Handhabung. Die Spachtelmasse ist leicht zu verarbeiten, haftet hervorragend und ist sehr ergiebig. Je nach den Wünschen und Vorstellungen von Planern, Architekten und Auftrag gebern kann die Oberflächenstruktur variabel gestaltet werden – von strukturiert bis homogen. •
Informationen ardex.at
Hunter Douglas Architectural weitet sein Angebot für das Filzdeckensystem HeartFelt mit zusätzlichen Profilhöhen und Trägerprofilen aus. Bislang waren die Deckenpaneele in 55 mm Höhe (40 mm breit) in sieben Grau- und fünf weiteren Erdtönen erhältlich. Jetzt gibt es auch Profilhöhen von 80 mm und 105 mm, ebenfalls jeweils 40 mm breit. Auch bei den Trägerprofilen für das modulare System gibt es zukünftig mehr Gestaltungsmöglichkeiten: Die Zwischenräume zwischen den Paneelen können mit neuen Trägerprofilen mit 16 verschiedenen Breiten von 50 bis 200 mm, jeweils aufgeteilt in 10-mm-Schritte, ausgebildet werden. Die Profile sind in Silber und Schwarz erhältlich. •
Informationen
hunterdouglasarchitectural.eu/de
© Hunter Douglas Architectural
Filzdecken
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© Thonet / Constantin Meyer
INTERIOR DESIGN
Der PBSA-Seminartisch, entwickelt vom Designstudenten Zohair Zouirech nach dem Vorbild des berühmten Freischwingers S 43 von Mart Stam
Mart Stams Freischwinger als Vorbild Studentinnen und Studenten der Fachbereiche Design und Architektur der Hochschule Düsseldorf entwickelten über zwei Jahre einen neuen Stahlrohr-Seminartisch, der mit dem ikonischen Thonet Freischwinger S 43 von Mart Stam optisch verwandt ist. Eine Jury, bestehend aus Professoren und Professorinnen sowie Vertretern der Firma Thonet, wählte aus diversen Entwürfen den Siegerentwurf von Zohair Zouirech: den PBSA-Tisch, benannt nach dem Zusammenschluss beider Fachbereiche als Peter Behrens School of Art.
Die Studenten nahmen sich den Stahlrohrklassiker, einen streng kubischen, hinterbeinlosen, federnden Stuhl, und entwickelten im Rahmen von Entwurfsseminaren und Wettbewerben Seminartische für unterschiedliche Anforderungen. Sie sollten auch als vertikale Präsentationsfläche funktionieren, Platz für vier bis sechs Personen bieten sowie lang lebig, werkzeuglos um- und leicht abbaubar sein. Thonet produzierte Prototypen der besten Entwürfe und testete sie eingehend. Über ein Jahr lang entwickelte Zouirech gemeinsam mit Thonet, der Modellbau- und Proto typenwerkstatt, dem Labor für Form + Raum
der Peter Behrens School of Art und der Firma Bahsys (Tischbeschlag) den PBSA- Seminartisch. Thonet lieferte die Stahlrohr-Tischgestelle in einem grauen Farbton, passend zu den Gestellen der S 43. Im Fachbereich Architektur findet sich zudem das Grau der Formholzteile für Sitz und Rücken des Stuhls in der Platte des PBSA-Tisches wieder. Der PBSA-Seminartisch wurde nur für die Hochschule Düsseldorf hergestellt und ist nicht auf dem Markt verfügbar. •
Informationen thonet.de
Bürosessel für Trendbeobachter Der ConWork in Kombination mit der Trendfarbe Living Coral (links) und extra vagant im Art-Déco-Stil
© Klöber (2)
Living Coral ist laut Farbinstitut Pantone heuer die absolute Trendfarbe in Design-, Einrichtungs- und Modetrends. Angeblich soll sie sich hervorragend in moderne Farb konzepte von Start-ups, kreativen Agenturen und Coworking-Spaces einfügen. Aber auch alle anderen, weniger hippen Büromenschen dürfen zum Beispiel im Bürostuhl ConWork von Klöber Platz nehmen. Der Hersteller bietet den Stuhl auf Anfrage maßgeschneidert als exklusive Sonderanfertigung an, gerne auch in Kombination mit der als Trend identifizierten Farbe Korallenrot. •
Informationen kloeber.com
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MÖBEL
© Arper
Kiik bietet die passenden Module für Räume zwischen Ankunft und Aufbruch, Ruhe und Aktion.
Inseln der Begegnung Tische und Ablagen, Sitzmöbel und Liegen – die Kollektion des japanischen Designers Ichiro Iwasaki schafft variantenreiche Konturen für die Momente des Arbeitens, der Begegnung und der Entspannung. Ihr flexibler Modulcharakter in Kombination mit einem reichen Oberflächen- und Farbrepertoire machen Kiik zu einem modernen Einrichtungssystem für jeden Kontext – ob moderner Warte- und Aufenthaltsbereiche, ob in Bildungseinrichtungen, im Büroumfeld, in Lobbybereichen oder gemischt genutzten Räumen. Die Grundform von Kiik umfasst Sitze mit und ohne Rückenlehne, dazu Liegen und dreieckige, runde, quadratische oder rechteckige Tische sowie Ab lagen in verschiedenen Höhen. Zusätzliche Einsatzmöglichkeiten
bieten ein Kissen mit hoher Rückenlehne für größere Unterstützung, ein Sitz mit rechtwinkliger Rückenlehne für 90°-Konfigurationen, Armlehnen, die am Ende oder zwischen den Sitzen angebracht werden können, sowie ein Sitzteiler für die Bank ohne Lehnen in öffentlichen oder geteilten Sitzkontexten. Unterschiedliche Bezugsstoffe und Farbtöne verleihen Kiik eine individuelle Note passend zum jeweiligen Umfeld. •
Informationen arper.com
Neues für die Denkwerkstatt
Der Timetable Lift eröffnet neue Dimensionen für kreative Teamprozesse.
© Wilkhahn
Schon vor einem Vierteljahrhundert hat Wilkhahn mit dem Programm Confair das damals völlig neue Konzept der „Konferenz-Werkstatt“ vorgestellt, das auf die Förderung von Beteiligung und Selbstorganisation in Veränderungsprozessen ausgelegt ist. Der neue, vom Designer Andreas Störiko entworfene mobile „Timetable Lift" mit schwenkbarer Platte kann elektrisch jederzeit per Knopfdruck von der Sitzin die Stehhöhe wechseln. Das fördert Gesundheit, Agilität, Beteiligung und Effizienz gleichermaßen – zumal das Tischprogramm in der magnetisch haftfähigen und beschreibbaren Ausführung auch noch zum interaktiven WhiteBoard werden kann. Dann lässt sich das gemeinsam Erarbeitete im Handumdrehen dokumentieren und präsentieren. •
Informationen wilkhahn.de
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© Molto Luce (2)
INTERIOR DESIGN
Bürokonzept mit Lichtblicken Ende Mai hat der deutsche Ableger des Baukonzerns Strabag seine neue Unternehmenszentrale in KölnDeutz mit dem Namen „SIEGI.241“, benannt nach der Adresse Siegburger Straße 241, offiziell eröffnet. In dem fünfgeschoßigen Gebäude sind auf einer Bruttogeschoßfläche von 17.100 Quadratmetern 365 Büros, ein großzügiges Foyer, Besprechungszonen mit Videokonferenzräumen, Think Tanks und Shared Spaces, eine Kantine, Teeküchen, ein Eltern-Kind-Zimmer, ein Gymnastikraum und das IT-Rechenzentrum untergebracht. Das Bürogebäude hat vier Innenhöfe und rund 1600 raumhohe Fenster. Fast alle Gänge haben daher zwar einen hohen Tageslichtanteil, dennoch wurde auf das Beleuchtungskonzept im Inneren besonderes Gewicht gelegt. Gemeinsam mit dem deutschen Planungsbüro Dörflinger und Beikirch wurde die Köln-Niederlassung des in Österreich gegründeten Beleuchtungsspezialisten Molto Luce mit der Planung und Ausführung des Lichtkonzepts beauftragt. Um die Gänge optisch breiter erscheinen zu lassen, wurden die in der Decke integrierten LED-Profile der Serie LOG-IN quer zur Laufrichtung montiert. Die mit Teppichböden ausgestatteten Gänge sind zudem mit warmweißem Licht beleuchtet. Auch die Grundbeleuchtung der Empfangszone erfolgt mit diesen LED-Profilen, die bündig in der Decke liegen. Die in den Leuchten verwendeten Prismenoptiken gewährleisten blendfreies Arbeitsplatzlicht für die Mitarbeiter am Empfang. Die rundum laufende Sockelbeleuchtung lässt die in Betonoptik gehaltene Theke scheinbar schweben. Runde LED- Pendelleuchten in unterschiedlichen Durchmessern leuchten den hohen Raum mit warmer Lichtfarbe aus. Die Kommunikationszonen, offenen Kreativzonen und Kojen befinden sich großteils im Gebäudeinneren und bekommen daher kein direktes Tageslicht, auch wenn manche von ihnen mit Glaswänden ausgeführt sind. Diese Bereiche sind mit steuerbarem Kunstlicht ausgestattet,
Die Kommunikations zonen sind mit steuer barem Kunstlicht ausgestattet.
das über Touchpanels individuell geregelt werden kann. Die Beleuchtung erfolgt zum einen über großformatige, dimmbare LED-Ringleuchten, die passend zu den jeweiligen Farbwelten in Sonderfarben geliefert wurden. Zum anderen bringen rundumlaufende LED-Profile ein über die färbigen Wandflächen reflektiertes Licht in den Raum. In der großen Unternehmenskantine sorgen flache Pendelleuchten über den Tischen für sanftes Licht. •
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In der Kantine sorgen flache Pendelleuchten für sanftes Licht.
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LICHT
ActiveLight An der Herstedlund Schule in Albertslund, Dänemark, begleitet Active Light Lehrer und Schüler im Schulalltag. Es fördert die Konzentration, erhöht die Leistungsfähigkeit und sorgt für Entspannung. Dazu kreiert Zumtobel dynamische Lichtstimmungen im Klassenzimmer – je nach Unterrichtssituation: belebend, anregend oder auflockernd. Active Light wirkt wie Tageslicht. Die Beleuchtung berücksichtigt Sehleistung, Sehkomfort und Bedürfnisse der Schüler und Lehrer und schafft so eine angenehme Lernatmosphäre. Mit dem Smartboard lässt sich die Lichteinstellung ändern, um den Schülern die Konzentration der projizierten Inhalte auf der elektronischen Tafel zu erleichtern. Vier vorprogrammierte Lichtstimmungen stehen zur Verfügung. Forscher der Universität Aalborg entwickelten die Design-Kriterien für die Lichtstimmungen im Klassenzimmer. Zumtobel setzte diese anschließend um. Über drei Monate sammelten die Partner mithilfe der Lichtinfrastruktur und dem Lichtmanagementsystem LITECOM Daten zum Einsatz des Lichts im Unterricht. •
Informationen © Zumtobel
zumtobel.com
Active Light unterstützt die Schüler der Herstedlund Schule mit verschiedenen Lichtszenarien.
Rampenlicht
Curiosity erhellt die Umgebung, in der sie steht, und ist tragbar.
© Artemide
Der Designer Davide Oppizzi hat in Zusammenarbeit mit Artemide eine tragbare Leuchte namens Curiosity entworfen, mit der man Lieblingsstücke wie in einer kleinen Ausstellung im Schein des Lichts präsentieren kann. Sie erhellt die Umgebung, in der sie steht, und die Objekte, die sie präsentiert. Neutral und essenziell in ihrer anmutigen Struktur unterstreicht sie auf funktionale Weise den Inhalt. Curiosity ist in zwei Größen und Ausführungen erhältlich: in einer strengeren Version mit Lichtspot und in der dekorativen Variante, bei der eine weiße Glaskugel eine warme und gemütliche Atmosphäre schafft. Die Leuchte kann bis zu 16 Stunden vom Ladenetz entfernt sein. •
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Die Rubrik „Pro Naturstein“ erscheint in Kooperation mit der Vereinigung Österreichischer Natursteinwerke (VÖN). Für den Inhalt verantwortlich: VÖN. Sonstige Angaben siehe Impressum Seite 128.
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© Richard Watzke (2)
Platzgestaltung mit politischem Auftrag: Kapitolsplatz in Rom nach dem Entwurf von Michelangelo
Qualitätsvoll(en) Freiraum schaffen Jeder öffentliche Raum folgt einer eigenen Logik. Waren historische Gestaltungen politisch motiviert, sind Planer heute mit Fragen der Ökologie und universellen Nutzbarkeit sowie der Anforderungen an die Baustoffe konfrontiert. Dank ihrer langfristigen Nachlieferbarkeit sind regionale Natursteine vielerorts hoch im Kurs.
Ausgerechnet eine Platzgestaltung war Michelangelos erster größerer Architekturauftrag. Jahrzehnte, nachdem das Universalgenie den David geschaffen und die Decke der Sixtinischen Kapelle bemalt hatte, beauftragte ihn Papst Paul III. Farnese 1537, einen der berühmtesten, aber auch am meisten verwahrlosten Plätze Roms auf
Richard Watzke
dem Kapitol neu zu gestalten. Als Drehund Angelpunkt des antiken Roms spielte der Ort bis ins Mittelalter eine bedeutende politische Rolle. Hier versammelte sich der römische Senat und tagte die weltliche Stadtregierung Roms als Gegenspieler der päpstlichen Macht. Hintergrund der Neugestaltung war der geplante Rombesuch Kaiser Karl V. Bis dahin war das Kapitol nur ein Schatten der Vergangenheit. Als schlammig beschreiben es Zeitgenossen
und auch die umliegenden Bauwerke waren in desolatem Zustand. Michelangelos Auftrag lautete, im Sinne der repräsentativen Gesamtwirkung auch den Senatorenund den Konservatorenpalast einzubeziehen. Politisch richtungsweisend war die Neuausrichtung des trapezförmigen Platzes, in dessen Zentrum das antike Reiterstandbild Marc Aurels thront: Um dem bedeutsamen Ort eine klare Orientierung zu geben, fügte Michelangelo ein drittes Gebäude
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In Radstadt wich das herkömmliche Straßenbild einer Begegnungszone.
Nutzung und Pflege berücksichtigen Die Hintergründe moderner Platzgestaltungen scheinen weniger vielschichtig, ihre Umsetzung ist aber keinesfalls anspruchslos. Der Ausgleich der Kräfte findet zwischen Individualverkehr und Fußgängern statt, konsumfreier Erlebnisraum versus kommerzielle Nutzbarkeit lautet die andere Paarung. Auf Basis der Novelle der österreichischen Straßenverkehrsordnung von 2013 werden Verkehrsstraßen in Begegnungszonen umgewandelt. Die aktuellen Planungen verfolgen das Ziel der Verkehrsberuhigung und Entschleunigung der Bereiche, in denen der Individualverkehr
© Richard Watzke
hinzu, den Palazzo Nuovo. Durch diese dreiseitige Einfassung des Platzes deutet die Blickachse über die offene Stirnseite symbolisch hin zum Vatikan als Sitz der Päpste und – nach deren Rückkehr aus dem Exil in Avignon – neuen Herrscher Roms. Vom Respekt vor den Plänen Michel angelos zeugt die lange Baugeschichte des Kapitolsplatzes. Nach seinem Tod wurde seine Planung ohne nennenswerte Änderungen schrittweise vollendet. Den Abschluss fanden die Arbeiten erst 1940 durch die Pflasterung aus dunklem Basalt mit dem prägnanten Sternenmuster aus hellem, römischem Travertin.
mit Autos bislang den Vorrang hatte. Urbane Freiräume sollen dadurch nicht vollständig vom Verkehr ausgenommen werden, sondern statt eines Gegeneinanders allen Nutzern ein gleichberechtigtes Miteinander erlauben. Damit dieses Miteinander das Belagsmaterial nicht unter Stress setzt, folgen Planer klaren Vorgaben, die sich vielerorts bewähren. Neben dem tragfähigen Untergrund und einer ausreichenden Plattenstärke sind es Details wie allseits gestrahlte Seitenflächen, die für eine gute Verzahnung des Platten-Fugen-Systems sorgen. Weitere Faktoren für erfolgreiche Pflasterungen sind Materialien è
è Leuchtender Blickfang: Massiver Kristall auf Onyxsockel im Wellnessbereich des Park Hyatt Wien
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Charakteristisch: gleichberechtigtes Miteinander aller Nutzer des öffentlichen Raums
© Karin Oleandersson
Begegnungszonen Radstadt und Wien Seit Herbst 2017 führt eine Begegnungs zone durch den Ortskern von Radstadt. Die Gestaltung auf Basis eines Bürgerbeteiligungsmodells umfasst Wohn-, Geschäftsund Gastronomiebereiche. Als dauerhafte Grundlage für Fußgänger, Autos, Radfahrer und den Busverkehr dient eine Pflasterung aus Waldviertler Granit in ungebundener Bauweise. Zum Einsatz kamen 5000 Quadratmeter Herschenberger Granit aus der Nähe der Stadt Gmünd. Entscheidend bei der Materialentscheidung waren ökologische und wirtschaftliche Erwägungen, denn ein heimischer Granit erzeugt weniger CO2 beim Transport, hält die Wertschöpfung im Inland, ist widerstandsfähig gegenüber den klimatischen Einflüssen nördlich der Alpen und lässt sich wegen seiner Dauerhaftigkeit nach einem Rückbau problemlos wiederverwenden. Vergleichbare Argumente gelten für die Rotenturmstraße in Wien, die bis November 2019 in eine Begegnungszone umgewandelt wird. Die stark frequentierte Geschäftsstraße im 1. Wiener Gemeindebezirk verbindet den Stephansplatz mit dem Franz-Josefs-Kai. Bislang plagte sich è
© Richard Watzke
mit kurzen Transportdistanzen. Neben geringen Umweltbelastungen beim Transport bieten regionale Materialien – im Falle des Pflasters vorwiegend Granit und vergleichbare Hartgesteine – den Vorteil, dass Planer und Auftraggeber die Abbaustellen jederzeit besichtigen und prüfen können. Regionale Materialien mit gut dokumentierten und sorgfältig erschlossenen Abbaustellen bieten auch den Vorteil, dass Nachlieferungen und Ergänzungen langfristig gesichert sind.
Große Bandbreite: Neben unterschiedlichen Plattenformaten zeigen auch die Oberflächen vielfältige Bearbeitungen.
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Š Karin Oleandersson
Schauraum fĂźr Naturstein: Neugestalteter Brunkebergstorg-Platz in Stockholm
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Lebensraum statt Verkehrschaos: die Rotenturmstraße als künftige Begegnungszone
© ZOOM-VP.AT/MA28
ein dichter Strom von Fußgängern, Pkw und Fiaker-Fuhrwerken durch die beidseitig von Parkflächen verengte Straße. Nach Abschluss der Arbeiten überspannt eine Kombination aus Pflasterflächen und mittiger Betonfahrbahn die gesamte Freifläche. Aufgrund der guten Erfahrungen in der Kärntnerstraße und am Stephansplatz erhält auch die Rotenturmstraße ein Pflaster aus mehr als 6000 Quadratmetern öster reichischer Granite. Nach Entwürfen des Wiener Architekturbüros Katzberger werden die drei Granite Herschenberger, Mardetschläger und Hartberger verlegt. Beim großformatigen Pflaster ist eine Mischung der Granite angedacht, um das Verlegemuster zu betonen und so einen lebendigen und durch die Dominanz von Herschenberger und Mardetschläger hellen Charakter zu erzeugen. Entlang der Hausfassaden hebt sich eine Bistrozone mit kleineren Plattenformaten aus dunklerem Hartberger Granit optisch ab. Die Randeinfassungen zur Fahrbahn sind ebenfalls in Hartberger vorgesehen. Für eine gute Verzahnung, gute Rutschfestigkeit und sanfte Anmutung sind alle Steine gestrahlt. Zwei Brunnen aus Waldviertler Granit, eine Baumallee und zahlreiche Sitzbänke werden zur Aufenthaltsqualität beitragen.
Beliebter Treffpunkt im Hochsommer: Wasserspiel in der Salzburger Altstadt
© Richard Watzke
Ein Platz aus privater Schatulle Einen ungewöhnlichen Hintergrund hat der 2017 neu gestaltete Brunkebergstorg-Platz im Zentrum von Stockholm. Während der Belle Époque war der Platz Mittelpunkt des gehobenen Bürgertums. In den 1970ern jedoch führten Umbaumaßnahmen zu einer allmählichen Vernachlässigung der Umgebung, bis Investoren den Platz neu entdeckten und sich neue Hotels und Gastronomiebetriebe ansiedelten. Um für dieses Ambiente eine angemessene Kulisse zu schaffen, machten die Investoren Druck auf die Stadt, das Areal wieder aufzuwerten. Einer der Geldgeber – ein schwedischer Pensionsfonds – stellte die Mittel für die Neugestaltung aus eigener Tasche bereit und gab dem Platz mit Bohus-Granit von der Westküste Schwedens eine hoch wertige Erscheinung. •
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Regionale Baustoffe im Aufwind Wer am Material spart, baut auf lange Sicht teurer, erläutert Anton Helbich-Poschacher, Eigentümer der Poschacher Natursteinwerke, im Interview mit Richard Watzke. Planer sollten regionale Natursteine aus Österreich dezidiert in der Ausschreibung definieren.
Wie wichtig ist die Regionalität für Auftraggeber? Der Gedanke „Zurück zum Ursprung“ setzt sich nicht nur in der Lebensmittelindustrie immer stärker durch. Wir merken, dass auch bei vielen Auftraggebern das Bewusstsein steigt und sie auf Qualität aus Österreich setzen. Warum sind billige Bodenbeläge langfristig teuer? In der Heimat gewachsene Natursteinvorkommen haben meist eine höhere Qualität und bessere technische Kennwerte. Spart man hingegen an falscher Stelle beim Material, können Sonderanfertigungen, Sanierungen oder Erweiterungen zu einem späteren Zeitpunkt schnell teuer werden. Oft gibt es das Material nicht mehr oder Nachlieferungen sind empfindlich teurer. Ebenso sind stärker dimensionierte Bodenplatten um ein Vielfaches dauerhafter als dünnere und billigere Platten. Sie halten den Belastungen länger stand und müssen seltener saniert oder ausgetauscht werden. Heimisches, hochwertiges Pflaster hält „ewig“ und bietet darüber hinaus eine Topqualität gegenüber Belagsmaterialien wie Asphalt.
Was sind die Hauptargumente für österreichische Granite? Ein zentrales Kriterium sind die sehr guten technischen Kennwerte und damit verbunden die hohe Beständigkeit und Langlebigkeit, wie sich an vielen Projekten belegen lässt. Österreichische Natursteinvorkommen sind gut erschlossen und Nachlieferungen schnell und einfach zu gewährleisten. Darüber hinaus stärkt ihre Verwendung den Arbeitsmarkt und die heimische Wirtschaft, gepaart mit kurzen Transportwegen und einem kleinen ökologischen Fußabdruck. Welche Vorteile bietet die Gewinnung und Verarbeitung aus einer Hand? Eine ideale Abstimmung zwischen der Gewinnung und Verarbeitung, denn die Blockgrößen werden auf die Formatwünsche des Bauherrn abgestimmt. Ebenso lassen sich Sonderwünsche schneller realisieren, wenn die gesamte Produktionskette in einer Hand ist. Was müssen Planer bei Belägen aus Naturstein unbedingt beachten? Was Architekten und Planer vorgeben, trägt maßgeblich zum Gelingen eines Projekts bei. Ist in der Ausschreibung einfach nur Granit ohne genauere Spezifikationen angeführt, wird von den Bietern fast immer das billigste Produkt angeboten, also irgendein Material, welches oft nicht einmal aus Österreich oder der EU kommt, sondern aus dem asiatischen Raum. Möchte der Bauherr aber Qualität aus Österreich
Foto: Poschacher
Welche Anforderungen gelten für Baustoffe im öffentlichen Raum? Auftraggeber wünschen ein einheimisches Material in bester Qualität, eine hohe Maßgenauigkeit und schnelle Lieferfähigkeit, Flexibilität in der Produktion und Lieferung, und das alles noch ressourcenschonend und umweltfreundlich.
„Geringer ökologischer Fußabdruck heimischer Natursteine wird immer mehr zum Thema.“ Anton Helbich-Poschacher
haben, ist es wichtig, diese Vorgaben in die Ausschreibungen einfließen zu lassen. Dazu gehören nicht nur der Name eines Materials, sondern auch technische Kennwerte wie Wasseraufnahme und Abriebfestigkeit, die Abbauregionen, die Distanz des Abbauorts und vieles mehr. Zu beachten sind auch die betreffenden Verarbeitungsnormen, denn manche Import-Bodenplatten entsprechen nicht unseren Ö-Normen. Das gilt etwa für die Mindestrauigkeit auf den Unterseiten und Seitenflächen. •
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© Freiland ZT GmbH
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Neuhauser Granit, Herschenberger Granit und Gebhartser Syenit am Hauptplatz Knittelfeld
Projekt Hauptplatz Knittelfeld 2018
Bauherr Stadt Knittelfeld, Steiermark
Ortsbilder mit Anspruch Öffentliche Plätze und Freiräume sind das Aushängeschild jeder Gemeinde. Individualität und Tradition des Natursteins prägen das unverwechselbare Ortsbild.
Planung
Die Anforderungen an öffentliche Flächen sind grundsätzlich so individuell wie deren Benutzer. Keine Fläche gleicht der anderen, kein Lebensraum dem anderen. Die Gestaltung öffentlicher Räume mit Pflastersystemen bietet langfristig eine funktionelle und ästhetische Flächengestaltung, die deren Attraktivität erhöht. Die lange Gebrauchstauglichkeit, die hohe Beständigkeit und das Wiederverlegen bei nachträglichen Aufgrabungen ermöglichen ein optimales Kosten-Nutzen-Verhältnis mit hoher Lebensdauer, das den Bauherren langfristigen Nutzen bietet und die Kriterien der Nachhaltigkeit erfüllt. Nachhaltig sind gebaute Strukturen, wenn sie ökologisch, ökonomisch und sozio-kulturelle langfristige Perspektiven anbieten. Bei der Ermittlung des Investitionsbedarfs sind nicht nur Herstellungskosten, sondern auch Folgekosten abzuschätzen sowie Nachhaltigkeitskriterien zu berücksichtigen.
Freiland ZT GmbH, Graz
Naturstein 2630 m² Bodenplatten: Neuhauser Granit, Herschenberger Granit, Gebhartser Syenit sandgestrahlt Formate: 40 x 30 x 14 cm, 50 x 30 x 14 cm, 60 x 30 x 14 cm 310 m² Bodenplatten: Neuhauser Granit, Herschenberger Granit, Gebhartser Syenit sandgestrahlt Formate: 40 × 30 cm, 50 × 30 cm, 60 × 30 cm, in 8 und 10 cm Stärke 172 m² Bodenplatten: Neuhauser Granit, Herschenberger Granit, Gebhartser Syenit sandgestrahlt Formate: 40 × 30 cm, 50 × 30 cm, 60 × 30, in 4 cm Stärke 127 lfm Mundelsteine mit Ausnehmung: Neuhauser Granit, sandgestrahlt Format: 49 x 40 x 14 cm 55 Tonnen Kleinsteine: Neuhauser Granit, gespalten Format: 11 x 11 x 11 cm
Informationen
Natursteinlieferant der folgenden Projekte: Poschacher Natursteinwerke GmbH, 4222 Langenstein Weitere Projekte unter: poschacher.com
900 lfm Randsteine: Neuhauser Granit, sandgestrahlt Querschnitt: 20 x 24 cm 66 lfm Randsteine hoch: Neuhauser Granit, sandgestrahlt Querschnitt: 20 x 40 cm
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Herschenberger Granit in Grau-, Gelb- und Brauntönen
Projekt Andrä-Kranz-Gasse, Lienz, Tirol 2017
Bauherr Stadt Lienz, Tirol
Naturstein 850 m² Bodenplatten: Herschenberger Granit grau/gelb/ braun, sandgestrahlt Bahnen in 24, 30, 35, 50, 55 cm, in Stärken 8 und 10 cm 51 lfm Muldensteine: Herschenberger Granit grau/gelb/ braun, sandgestrahlt Format: 80–100 x 55 x 12 cm
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© Alle Fotos: POSCHACHER
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Projekt Friedhof Bischofshofen 2016
Bauherr Bestattung Bischofshofen, Salzburg
Naturstein 455 m² Bodenplatten: Herschenberger Granit grau/gelb/ braun, sandgestrahlt Format in Bahnen: 40 × 8 cm 360 m² Bodenplatten: Herschenberger Granit grau/gelb/ braun, sandgestrahlt Format in Bahnen: 30 × 8 cm 280 m² Bodenplatten: Herschenberger Granit grau/gelb/ braun, sandgestrahlt Format in Bahnen: 24 × 8 cm 250 lfm Randsteine: Herschenberger Granit grau/gelb/ braun, sandgestrahlt Querschnitt: 20 x 8 cm
Herschenberger Granit in Grau-, Gelb- und Brauntönen
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Projekt Residenzplatz Salzburg 2018
Bauherr Stadt Salzburg
Planung Architekten Erich Wagner & Eduard Widmann, Salzburg – Wien DI Dietmar Krammer, Puch/Hallein
Naturstein 3856 m² Bodenplatten: Herschenberger Granit grau/gelb/ braun, sandgestrahlt Format: 119 x 59 x 16 cm 115 m² Bodenplatten: Herschenberger Granit grau/gelb/ braun, sandgestrahlt Format: 59 x 59 x 16 cm 711 m² Bodenplatten: Herschenberger Granit grau/gelb/ braun, sandgestrahlt Sonderformate mit Schrägschnitten in Querschnitt 59 x 16 cm 200 lfm Muldensteine Eingefräst in Bodenplatten im Querschnitt 59×16 cm 83 m² Bodenplatten Herschenberger Granit grau/gelb/ braun, sandgestrahlt Format: 65–85 x 59 x 4 cm 92 m² Pflastersteine: Herschenberger Granit grau/gelb/ braun, sandgestrahlt, Restflächen gespalten
Auch am Salzburger Residenzplatz dominiert Herschenberger Granit in Grau-, Gelb- und Brauntönen.
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© Alle Fotos: POSCHACHER
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Neuhauser Granit, Herschenberger Granit und Gebhartser Syenit am Kirchenvorplatz Edelstal
Projekt Kirchenvorplatz Edelstal 2018
Bauherr Gemeinde Edelstal, Burgenland
Planung Kräftner Landschaftsarchitektur, Wien
Naturstein 1280 m2 Pflastersteine: Neuhauser Granit, Herschenberger Granit, Gebhartser Syenit Formate: 18 × 18, 27 × 18, 24 × 24, 24 × 36, 24 × 24 cm in 10 cm Stärke 665 lfm Randsteine: Herschenberger Granit, sandgestrahlt Querschnitt: 20 × 20 cm 24 Tonnen Kleinsteine: Neuhauser Granit, gespalten Format: 9 x 9 x 9 cm
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Projekt Kirchenvorplatz Rohrendorf 2018
Bauherr Gemeinde Rohrendorf, NÖ
Naturstein 700 m2 Krustenpflaster: Herschenberger Granit grau/gelb, Gebhartser Syenit Formate: 18 × 34, 18 x 12–16 cm 1300 m2 Krustenpflaster Herschenberger Granit grau/gelb, Gebhartser Syenit, Neuhauser Granit Formate: 18 × 34, 18 x 9–12 bzw. 6–9 cm 650 m2 Bodenplatten: Herschenberger Granit grau/gelb, Gebhartser Syenit Formate: 16 × 32, 16 x 8 cm 900 lfm Leistensteine Neuhauser Granit, gespalten Querschnitt: LS1: 11 × 15 und LS3: 11 × 19 cm 75 Tonnen Kleinsteine: Neuhauser Granit, gespalten Format: 9 x 9 x 9 cm
Neuhauser Granit, Herschenberger Granit grau/gelb und Gebhartser Syenit am Kirchenvorplatz Rohrendorf
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ARCHITEKTUR /
WETTBEWERBE Campus Rotkreuz Lustenau fasch&fuchs ZT Gmbh, Hausmannstätten/Wien
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Bildungscampus Graz
Franz&Sue ZT GmbH, Wien
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Ausschreibung Concrete Student Trophy 2019
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Schönaugürtel 20, Graz
Dietger Wissounig Architekten ZT GmbH, Graz
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Von-der-Groeben-Kaserne, Feldbach
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sps÷architekten ZT GmbH, Thalgau
© Wissounig Architekten
Realisierungswettbewerb Wohn- und Geschäfts gebäude Schönaugürtel 20. Graz Siegerentwurf Dietger Wissounig Architekten
Realisierungswettbewerb Campus Rotkreuz Lustenau Siegerentwurf fasch&fuchs.architekten
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WETTBEWERBE
CAMPUS ROTKREUZ LUSTENAU, VBG
Auslober
Beurteilungskriterien
Beteiligung
Marktgemeinde Lustenau, Rathausstraße 1, 6890 Lustenau
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30 Architekturbüros wurden eingeladen, 22 Projekte wurden fristgerecht eingereicht.
Art des Wettbewerbs Nicht offener, zweistufiger Realisierungswettbewerb mit EU-weiter Bekanntmachung
• •
Gegenstand des Wettbewerbs Erlangung von Vorentwürfen für die Sanierung/Erweiterung der Volksschule und des Sonderpädagogischen Zentrums Rotkreuz bzw. den Neubau eines Kindergartens
• • •
Städtebauliche Lösung Funktionelle Lösung und Umsetzung des Raum- und Funktionsprogramms, Übereinstimmung mit den pädagogischen Konzepten der Bildungseinrichtungen Architektonische und innenräumliche Gestaltungsqualität Wirtschaftlichkeit der Errichtung und Nutzung Konstruktive Lösung Energetische/ökologische Qualitäten Berücksichtigung des Lowtech- Ansatzes
Jurysitzungen 8./9. Juli 2019
Jury Fachpreisrichter: Arch. Marta Schreieck (Vorsitzende), Arch. Matthias Bär (Schriftführer), Arch. Susanne Fritzer, Arch. Helmut Kuess Sachpreisrichter: Dr. Kurt Fischer (Bürger meister Marktgemeinde Lustenau), Daniel Steinhofer (Gemeinderat), Mag. Doris Dobros (Bildungsreferentin Markt gemeinde Lustenau), DI Bernhard Kathrein (Gemeindeplanung Marktgemeinde Lustenau)
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CAMPUS ROTKREUZ LUSTENAU
Ein Meilenstein für die Gemeinde Lustenau Der großzügige Campus Rotkreuz in Lustenau vereint Volksschule, Sonderpädagogisches Zentrum und Kindergarten an einem Ort.
© Lukas Hämmerle
Mehr Raum für individuelles Lernen, mehr Raum für Bewegung und Kreativität, mehr Raum für ein Miteinander und für Begegnung – Raum für mehr. In einem intensiven mehrjährigen partizipativen Prozess wurde ein pädagogisches Konzept erarbeitet, das auch Grundlage für den Architektur wettbewerb war. Die Volksschule, das Sonderpädagogische Zentrum sowie der Kindergarten im Gemeindegebiet Rotkreuz sollen in einen großzügigen Campus integriert werden. Der Campus Rotkreuz – Lustenaus bislang größtes Hochbauprojekt – ist nicht nur ein Leuchtturmprojekt für die vielfältige Bildungslandschaft der Marktgemeinde Lustenau, sondern wird auch dem Ortsteil Rotkreuz neue räumliche Möglichkeiten eröffnen.
Bürgermeister Dr. Kurt Fischer Marktgemeinde Lustenau
komplexe Aufgabe und beweist, dass es durchaus möglich ist, hochwertige Schulbauten aus den 60er-Jahren zu erhalten, in ein größeres Ganzes zu integrieren und Bestand als Mehrwert und nicht als Belastung zu sehen. Es entsteht ein neuer, zukunftsweisender Campus, der architektonisch neue Maßstäbe setzt und die besten räumlichen Voraussetzungen für moderne pädagogische Anforderungen bietet. Wir freuen uns auf die Realisierung! •
Aus altem Bestand und Neubau sowie der Erschließung zu einem neuen Betreuten Wohnen in der Nachbarschaft mit integrierter Kleinkindbetreuung, einem neuen Fuß- und Radweg und einer Begegnungszone entsteht im nördlichen Gemeindegebiet ein neues Quartier – ein Meilenstein in der Gemeindeentwicklung! Den Projektsiegern ist es gelungen, unter größtmöglicher Erhaltung des Bestands, alle unterschiedlichen Anforderungen wie selbstverständlich in einem kompakten, gleichzeitig räumlich überaus großzügigen Baukörper zu integrieren und mit Bestand und Neubau ein gemeinsames Ganzes zu schaffen. Das Volksschulgebäude wird im Zuge der Erweiterung von allen späteren Anbauten befreit. Somit bleibt der Geist der Schule der Architektengruppe C4, die die Schule in den 1960ern geplant hatte, trotz der Erweiterung erhalten. Das Siegerprojekt gibt eine überaus gelungene Antwort auf die gestellte, sehr 93
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WETTBEWERBE
1. Preis Projekt 19
FASCH&FUCHS. ZT-GMBH
Ansicht West
Hausmannstätten/Wien © fasch&fuchs.ZT-gmbh
Gegründet 1994 faschundfuchs.com
Querschnitt
Ansicht Nord
Längsschnitt
Projektbeurteilung (Juryprotokoll-Auszug) Der Entwurf für die komplexe Aufgabenstellung Campus Rotkreuz Lustenau überzeugt auf allen Ebenen. Städtebaulich, maßstäblich, architektonisch, räumlich, im Umgang mit dem Bestand und in seiner sozialen Nachhaltigkeit setzt das Projekt neue Maßstäbe im Schulbau, stellt eine Bereicherung für das Umfeld dar und bietet beste räumliche Voraussetzungen für neue pädagogische Anforderungen. Den Projektanten ist es gelungen, unter größtmöglicher Erhaltung des Bestandes alle unterschiedlichen Anforderungen wie selbstverständlich in einem kompakten und gleichzeitig räumlich überaus großzügigen Baukörper zu integrieren und mit Bestand und Neubau ein gemeinsames Ganzes zu schaffen. Das Bestandsgebäude wird von allen späteren Anbauten befreit und auf seine ursprüngliche architektonische Aussage zurückgeführt. Der Geist der Schule der Architektengruppe C4 bleibt trotz notwendiger Zubauten erhalten. Der Neubau definiert unter Einbeziehung des Bestands einen großzügigen maßstäblichen
differenzierten Innenhof, der sich zur Heimkehrersiedung hin öffnet. Entlang der nordseitigen Grundstücksgrenze wird die Schule über einen großzügig gedeckten Freibereich erschlossen. Mehrere Eingänge führen in eine räumlich überaus reizvolle Erschließungszone, die alle unterschiedlichen Funktionsbereiche verbindet. Die Aula als räumliche Erweiterung dieser Zone kann sowohl intern als auch extern optimal genutzt werden und orientiert sich mit ihrer Längsseite zum Innenhof, der bei Veranstaltungen miteinbezogen werden kann. Der Kindergarten im ersten Obergeschoß gruppiert sich um eine großzügige Freiterrasse und bietet so ganz selbstverständlich einen geschützten Freibereich ohne notwendige Abgrenzungen im Außenraum. Interessant gibt das Projekt eine überaus gelungene Antwort auf die gestellte Aufgabe und beweist, dass es durchaus möglich ist, hochwertige Schulbauten aus den 1960er- Jahren zu erhalten, in ein größeres Ganzes zu integrieren und Bestand als Mehrwert und nicht als Belastung zu sehen. •
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CAMPUS ROTKREUZ LUSTENAU
Lageplan
Grundriss Erdgeschoß
Grundriss 1. Obergeschoß
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WETTBEWERBE
2. Preis Projekt 14
ARCHITEKT DI ERICH STROLZ
© Architekt DI Erich Strolz
Ansicht Ost
Innsbruck Gegründet 1992 unverbluemt.cc Schnitt
Projektbeurteilung (Juryprotokoll-Auszug) Das Konzept zeigt in seinem städtebaulichen Ansatz eine lineare Addition der Funktionseinheiten, wobei eine sogenannte Passarelle als Verbindungselement fungiert. Durch die Setzung der verschiedenen Volumina wird ein großzügiges Platzkontinuum im nördlichen Bereich des Areals generiert. Zur bestehenden baulichen Umgebung wird eine gute räumliche und funktionale Vernetzung erzeugt. Diese Bezugnahme wird im östlichen Bereich dadurch maximiert, dass die Aula samt Bibliothek zum Vorplatz hin orientiert ist. Dieser Ansatz wird allerdings nur möglich, weil der östliche Bauteil der Bestandsschule abgebrochen wird und durch einen zweigeschoßigen Neubau in identer Lage ersetzt wird. Diese Positionierung an der Schnittstelle zur Begegnungszone an der Rotkreuzstraße schafft einen hohen Vermittlungsgrad zwischen dem Schulcampus als Bildungseinrichtung und der Öffentlichkeit im Quartier Rotkreuz. Der erforderliche Teilabbruch der Bestandsschule kann nur durch diesen hohen Mehrwert gerechtfertigt werden. Der westliche Bauteil der Bestandsschule wird erhalten und durch einen weiteren westlichen Klassenflügel ergänzt, wodurch das ursprüngliche Schulraumkonzept im übertragenen Sinne wieder ablesbar wird. Der Baukörper für die Turnhallen wirkt einerseits als Solitär, wird aber andererseits durch die Passarelle mit dem
Gesamtkontext verknüpft. Der Außenraum zwischen Turnhallen und Volksschule ist gut proportioniert und kommuniziert mit der umgebenden Wohnsiedlung. Der nördliche Platzraum ist städtebaulich und funktional überzeugend und auch als weiteres wesentliches Angebot an das Quartier zu lesen. Dieser Außenraum verbindet alle Funktionseinheiten des Schulcampus miteinander. Das Konzept erfordert insgesamt einen hohen Flächenanspruch. Dieser Umstand kann nur mit der hohen außenräumlichen Qualität mit der sehr hochwertigen Bezugnahme zum Quartier argumentiert werden. Mit dem hohen Flächenverbrauch im Zusammenhang stehen auch die relativ langen Erschließungswege, welche jedoch von räumlicher Qualität geprägt sind. Die Baukörper sind ansprechend gestaltet und kommunizieren in ihren Proportionen (Höhenentwicklungen) gut mit der baulichen Umgebung. Aus pädagogischer Sicht sind alle wichtigen Funktionen gut gelöst. Das Konzept zeigt einen eigenständigen/mutigen Umgang mit der Bestandsschule, der jedoch einen hohen Qualitätsgewinn im Sinne der hochwertigen Bezugnahme zum Quartier zur Folge hat. Somit kann dieser Vorschlag im Sinne der Ausschreibung als möglicher Teilabbruch interpretiert werden. Der Beitrag zeichnet sich durch eine schlüssige Gesamtkomposition und durch eine gute Relevanz im Quartier Rotkreuz aus. •
Ansicht Süd
Schnitt
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CAMPUS ROTKREUZ LUSTENAU
Lageplan
Grundriss Erdgeschoß
Grundriss 1. Obergeschoß
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3. Preis Projekt 03
Ansicht Nord
ARCHITEKTUR. TERMINAL HACKL UND KLAMMER Röthis Gegründet 2000 architekturterminal.at
Projektbeurteilung (Juryprot.-Auszug) Zwei neue Baukörper – der lang gestreckte Kindergarten im Osten und der quadratische Turnsaal mit Schulrestaurant und Aula in der Mitte – bilden zusammen mit den Bestandsgebäuden den neuen Campus Rotkreuz. Eine geschwungene Erschließungszone, der sogenannte „Bildungsbogen“, teilweise als verglaster Gang, teilweise als elegantes Flugdach ausgebildet, verbindet die einzelnen Volumen und Funktionen; Blickbeziehungen zwischen den südlichen und nördlichen Wohnquartieren blieben weiterhin offen. Der neue Verbindungsweg zwischen Bahnhofs- und Rotkreuzstraße weitet sich im Bereich zw. Kindergarten und Bestandsgebäude zum Platz als einladendes Entree für Aula, Schulrestaurant und Turnsaal auf. Ein Spielplatz wird als neue Quartiersmitte vorgeschlagen. Die Rotkreuzstraße wird zur Begegnungszone und zum großzügigen Schulvorplatz. Die Bestandsgebäude bleiben zur Gänze bestehen und werden entsprechend der Planung von C4 „rückgebaut“; die Schüler und Lehrer betreten die Schule wie bisher über die beiden Zugänge an der Rotkreuzstraße. Der nördliche Zugangsbereich weitet sich einseitig zur Bibliothek auf und wird zur Pausenfläche. Die Gestaltung der Cluster in den bestehenden Klassentrakten
© architektur.terminal, hackl und klammer
WETTBEWERBE
Querschnitt Volksschule
überzeugt mit angemessenen räumlichen Eingriffen und Ergänzungen in Richtung Innenhof bzw. nach Westen. Die Einbindung der Verwaltungs-, Sonder- und ASO- Räumen in den täglichen Schulbetrieb ist räumlich und funktional gut gelungen. Der unmittelbare Freiflächenbezug von Volksschule, Schulrestaurant und Aula ist ansprechend gelöst. Auch der Kindergarten überzeugt räumlich und funktional. Kritisch gesehen wird das Volumen, das sich aus der niveaugleichen Kombination von Turnsaal, Schulrestaurant und Aula ergibt. Es wird im Kontext zur Umgebungsbebauung als zu großflächig beurteilt. Die Nähe zur südlichen Wohnbebauung erscheint dadurch wenig attraktiv. Das weite Abrücken des Kindergartens nach Westen und die Positionierung entlang des neuen Verbindungsweges ergibt zwar eine schöne Außenfläche für den Kindergarten, diese Lösung verunmöglicht allerdings die Realisierung einer großzügigeren und differenzierteren öffentlichen Freifläche (Quartierspark). •
Grundriss Erdgeschoß
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CAMPUS ROTKREUZ LUSTENAU
Nachrücker Projekt 13
PROJEKTCC HARALD KLOIBER
Ansicht Süd und Schnitt © projektCC, Harald Kloiber
Graz Gegründet 2005 projekt.cc
Projektbeurteilung (Juryprot.-Auszug) Projekt 13 erzeugt einen L-förmigen Anbau – wobei der bestehende Verwaltungstrakt ersetzt wird. Der Kindergartenbaukörper befindet sich disloziert am westlichen Rand. Die Maßstäblichkeit der vorgeschlagenen Volumina wird als verträglich beurteilt. Es entstehen zudem großzügige und gut dimensionierte Freibereiche. Durch die Positionierung der Aula an der Rotkreuzstraße ist eine Belebung der
Begegnungszone zu erwarten. Der Kindergarten ist zwar gut organisiert – aber vom Schulareal disloziert und somit etwas benachteiligt. Die Volumetrie ist wenig überzeugend und nicht nachvollziehbar. Das Projekt verfügt zwar über diverse funktionelle Mängel – insbesondere die räumliche Qualität der entstehenden Außenräume sowie innere Raumsequenzen werden ge würdigt. •
Grundriss Erdgeschoß
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WETTBEWERBE
Ankauf
ARCHITEKTEN WIMMER – ARMELLINI
Ansicht Nord
Bregenz Gegründet 1996 wimmer-armellini.at
Schnitt 1
Schnitt 3
© Architekten Wimmer – Armellini
Projekt 05
Schnitt 2
Projektbeurteilung (Juryprot.-Auszug) Der Entwurf sieht eine Aufteilung der Baumasse in mehrere frei stehende Baukörper vor. Dadurch entsteht eine durchwegte Anlage mit verschiedenartigen, interessanten Freiräumen mit einer Begegnungszone entlang der Rotkreuzstraße, einem Schulplatz im Norden, einem geschützten Spielbereich für den Kindergarten und einer offenen Rasenspielfläche südlich der Aula für Spiel und Bewegung. Aufgrund der kompakten Bauweise bleibt das Grundstück der VOGEWOSI unbebaut und steht für eine
weitere Bebauung zur Verfügung. Die Errichtung eines neuen gemeinsamen Schulplatzes im Norden ist begrüßenswert, jedoch ergeben sich gewisse Nutzungskonflikte, vor allem wegen der An- und Auslieferung bei der Großküche. Problematisch erscheint eine nur unterirdische, witterungsgeschützte Verbindung zwischen den einzelnen Baukörpern und Funktionsbereichen. Die Zugänglichkeit und die innere Organisation von Schule und Kindergarten sind gut gelöst. •
Grundriss Erdgeschoß
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CAMPUS ROTKREUZ LUSTENAU
Ankauf Projekt 8
Ansicht Süd
XANDER ARCHITEKTUR ZT GMBH Feldkirch Gegründet 2015 xander.at
© xander architektur zt gmbh
Schnitt
Grundriss Erdgeschoß
Projektbeurteilung (Juryprot.-Auszug) Projekt 8 lässt den Bestand Großteils erhalten. Der Erschließungsbereich des westlichen Klassentraktes wird abgebrochen. Ein großer kompakter Neubauteil schließt breit an die entstehende Schnittstelle an. Die entstehende Großform ist, auch aufgrund der zwei großen und gut proportionierten Innenhöfe relativ introvertiert. Die kompakte Form ist zwar sparsam im Grundverbrauch – hat aber wenig Beziehung zum Umfeld und eine geringe Integration der Außenräume. Die gewünschte Wirkung und Belebung für das Quartier sind somit eher schwer umsetzbar. Aufgrund der Setzung und Volumetrie entsteht zu den südlichen Wohnbauten ein relativ abrupter Übergang. Im Innenraum sind interessante räumliche Beziehungen erkennbar. Auch die
Organisation der Lernlandschaften ist vorbildlich. Der Kindergarten hat eine interessante räumliche Ausbildung. Dessen Überlagerung mit der Turnhalle ermöglicht im Grunde eine Gesamtorganisation mit kurzen Verbindungen – die Tagesbelichtung des Kindergartens ist aber aufgrund der großen Raumtiefen mittelmäßig. Die Ausformulierung und Platzierung der Aula ist attraktiv – die ASO ist dazu disloziert und somit etwas benachteiligt. Kritisiert wird die Ausbildung der Schnittstelle bzw. die Anbindung des Neubaus. Dieser Übergang ist sowohl strukturell als auch räumlich nicht ausgearbeitet. Insbesondere die gute Organisation und räumliche Ausformulierung werden honoriert. •
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WETTBEWERBE
Ankauf Projekt 17
BAUMSCHLAGER HUTTER ZT GMBH Bregenz Gegründet 2010
Schnitt W-O
baumschlagerhutter.com
Ansicht Nord
Abschluss der Erschließungsachse. Die Turnhalle ist zentral positioniert und zur Hälfte abgesenkt, um die Baumasse in ein maßstäbliches Verhältnis zu bringen und die angrenzenden Freiräume erlebbarer zu machen. Durch die kompakte Bauweise bleibt das Grundstück der VOGEWOSI unbebaut und steht für eine weitere Bebauung zur Verfügung, die mit einer Tiefgarage mit dem Campus bis zur Turnhalle verbunden wird. Die Aufstockung der C4-Schule wird nicht nur aus baukultureller Sicht kritisch gesehen, sondern auch aufgrund der sich neu ergebenden Lichtverhältnisse im Innenhof der Volksschule. •
© Baumschlager Hutter Architekten
Grundriss Erdgeschoß
© Baumschlager Hutter ZT GmbH
Projektbeurteilung (Juryprot.-Auszug) Strukturell organisieren sich die einzelnen Baukörper und Nutzungseinheiten entlang einer Erschließungsachse. Dieser Verbindungsraum ist an die bestehenden und neuen öffentlichen Räume angebunden. Es ergeben sich dadurch ein Quartiersplatz, ein Vorhof im Norden, ein etwas unterdimensionierter öffentlicher Spielplatz im Süden und ein großzügiger Außenbereich für den Kindergarten. Der Entwurf reagiert auf die komplexen Rahmenbedingungen mit einer Aufstockung der Klassentrakte bei der bestehenden Volksschule. Aula und Schulrestaurant sind in einem Neubau nördlich der Volksschule untergebracht. Der Kindergartenneubau bildet den
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CAMPUS ROTKREUZ LUSTENAU
Ankauf Projekt 18
Ansicht Nord
CUKROWICZ NACHBAUR ARCHITEKTEN ZT GMBH Bregenz Gegründet 1996 cn-architekten.at
Schnitt
Projektbeurteilung Projekt 18 erzeugt drei separierte, gut gesetzte und maßstäblich überzeugende Baukörper. Die entstehenden Außenräume sind sehr gut proportioniert und verteilt. Die Baukörper sind ausschließlich unterirdisch verbunden. Dies ist der Durchlässigkeit/ Durchwegung des Quartiers zuträglich, erzeugt aber lange Wegverbindungen. Der Hauptbaukörper integriert den Bestand vollständig und erzeugt eine neue transformierte Hallenschule. Der derzeitige Innenhof wird zum zentralen Innenraum mit der großen Aula. Die Platzierung der gemeinschaftlichen Nutzungen im Erdgeschoß ermöglicht eine konfliktfreie Erschließung der Obergeschoße. Bei den Clustern im
Obergeschoß wir die teilweise fehlende Verbindung zwischen Klassen und Lernlandschaft kritisiert. Das Erdgeschoß des Hauptbaukörpers ist etwas introvertiert, wodurch wenig Außenbeziehung zur Rotkreuzstraße bzw. zum Quartier zu erwarten ist. Der Eingriff in den Bestand ist sehr intensiv. In den Ansichten ist eine Auseinandersetzung bzw. Weiterführung der C4-Struktur erkennbar, wobei ein wesentliches Merkmal – die Beziehung zum Außenraum – durch die Überbauung des Hofs verloren geht. Die kleineren Baukörper sind architektonisch gut gelöst und organisiert. Im Gesamten handelt es sich um einen architektonisch und ortsbaulich hochwertigen Beitrag. •
© Cukrowicz Nachbaur Architekten ZT GmbH
Grundriss Erdgeschoß
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WETTBEWERBE
BILDUNGSCAMPUS PUNTIGAM, GRAZ, STMK Nutzer/Grundeigentümer Stadt Graz – Abteilung für Bildung und Integration, Keesgasse 6, 8010 Graz
Auslober und Verfahrensorganisation Stadt Graz – Stadtbaudirektion/Referat Hochbau, Europaplatz 20, 8011 Graz
Auftraggeber/Baubetreuung GBG Gebäude- und Baumanagement Graz GmbH, Conrad-von-Hötzendorf-Straße 94, 8010 Graz
Wettbewerbsbüro (Verfahrensbetreuung und Vorprüfung) grabner I konrad architektinnen, Arch. DI Karin Grabner-Trummer, Brandhofgasse 10, 8010 Graz
Art des Wettbewerbs EU-weit offener, anonymer, einstufiger Realisierungswettbewerb mit anschließendem Verhandlungsverfahren nach BVergG 2018
Gegenstand des Wettbewerbs Erweiterung der bestehenden Volks- und Neuen Mittelschule Puntigam in zwei Etappen. Im ersten Bauabschnitt ist der Neubau von 16 Volksschulklassen geplant. Im zweiten Abschnitt erfolgt die Erweiterung der VS um vier weitere Klassen, also in Summe auf 20 Klassen, und der NMS von derzeit acht auf zwölf Klassen. Neben den angeführten Klassen liegt ein Fehlbestand von Sonder-, Sport- und Verwaltungsräumen für beide Schultypen vor.
Beurteilungskriterien
Beteiligung
Städtebauliche Kriterien: Gliederung und Gestaltung der Baukörper, Einbindung in die Umgebung/Grünraum, Gestaltung der Außenräume Architektur/baukünstlerische Kriterien: Qualität der äußeren Gestaltung, innenräumliche Qualität, Beitrag zur zeitgenössischen Baukultur, Umsetzung des pädago gischen Konzeptes Funktionelle Kriterien: funktionelle Gesamtlösung, Zuordnung der Funktionsbereiche, interne Erschließung im Gebäude und am Wettbewerbsareal, Orientierbarkeit, Variabilität in Hinblick auf die Nutzung, Nutzbarkeit der Außenräume, natürliche Belichtung der Arbeits- und Lernbereiche Ökonomische Kriterien: Wirtschaftlichkeit bei der Errichtung, Wirtschaftlichkeit im Betrieb und in der Erhaltung, Einhaltung des vorgegebenen Kostenrahmens Ökologische Kriterien: Energieeffizienz, Umweltverträglichkeit, Nachhaltigkeit, Versiegelungsgrad
50 Projekte
Jurysitzungen 8. und 9. Mai 2019 18. Juni 2019 finale Reihung
Jury Fachpreisrichter: Vorsitz Michael Steinlechner (ZT-Kammer), Bettina Brunner-Krenn (ZT-Kammer), Sonja Gasparin (Fachbeirat für Baukultur), Heinz Reiter (Stadtbaudirektion), Andreas Roschitz (Stadtplanungsamt) Sachpreisrichter: Winfried Ranz (Stadt Graz – Abt. für Bildung und Integration), Amir Istfanous (GBG – Gebäude- und Bau management Graz GmbH)
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BILDUNGSCAMPUS PUNTIGAM GRAZ
Lebensraum, Arbeitsstätte und Unterrichtsraum Die Stadtbaudirektion/Referat Hochbau der Stadt Graz lobte den Wettbewerb zum Neubau des Bildungscampus Graz-Puntigam aus.
„Kinder sind ein Geschenk (für die Welt) – diese Wahrheit ist universal und allseits anerkannt. Kinder sorgen nicht nur für den Fortbestand der Menschheit, sondern auch für die stetige Weiterentwicklung unserer technischen Errungenschaften, der Künste, Wissenschaften und der Philosophie. Dieser Fortschritt und die damit einhergehende ständige Veränderung bestehender Einrichtungen und Werte werden selten von allen gleichermaßen willkommen geheißen und begrüßt, denn sie stehen dem Wunsch, dass alles so bleiben möge, wie es ist, entgegen. Gerade die dadurch entstehende Reibung macht es aber möglich und sogar aufregend für uns alle, neue Wege des kreativen Miteinanders zu finden.“ (Jesper Juul, Kinder sind Geschenke für die Welt) Möglichkeitsräume Wir, die Abteilung für Bildung und Integration, als künftige Nutzerin der Schulen, sehen unsere Bildungsräume als Möglichkeitsräume für unterschiedliche Lern- und Lehrszenarien. Diese Orte des produktiven Miteinanders sind Lebensraum, Arbeitsstätte und Unterrichtsraum zugleich. Sie sind im Maßstab und in den Bedürfnissen den Kindern angepasst, ohne kindlich zu sein. Sie bieten den Lehrenden Raum zum kooperativen Arbeiten und unterstützen das Gemeinsame einer durch Diversität geprägten Gesellschaft unserer Stadt.
Denken und Kreativität. Den notwendigen Input zu diesen Themen liefert ihnen die Anlage „Exploring Future Classroom Lab“. Zudem halten Mobile Devices Einzug in den Unterrichtsalltag. Planerinnen und Planer bilden diese neue Art des Unterrichtens räumlich ab. Lebensraum Schule Die Abteilung für Bildung und Integration legt Wert auf eine hohe Gestaltungs- und Nutzungsqualität der Innen- und Außenräume ihrer Schulgebäude. Die Bibliothek zur Förderung des analogen Lesens als Ergänzung zur digitalen Bildung ist wesentliches Element im Raumgefüge. Die Architektinnen und Architekten waren eingeladen, für den „Lebensraum Schule“, in dem sich die Schülerinnen und Schüler zunehmend ganztags aufhalten, geeignete Raumkonzepte zu gestalten, welche den Kindern eine hohe Aufenthaltsqualität sowohl für die Phasen des Lernens als auch der Freizeit bieten. Dabei ergeben gut gelöste funktionale Zusammenhänge zwischen Innen- und Außenraum und die Ausbildung von hochwertigen Freiräumen wichtige Mehrwerte im Schulbetrieb.
Lernen lernen Unsere Schulräume beinhalten Interaktionsund Präsentationszonen, Bereiche zum Forschen, zur Entwicklung von Kreativität und des Austauschs. Diese Räume unterstützen die Pädagoginnen und Pädagogen im Vermitteln der notwendigen „Skills“, wie persönliche und soziale Verantwortung, Kollaboration, Lernen lernen, digitale Kompetenzen, Kommunikation, kritisches
Weiterentwicklung der Baukultur Mit der Auslobung eines Architekturwettbewerbs zur Lösungsfindung bekennen wir uns zur Weiterentwicklung der Baukultur und zur Förderung modernen pädagogischen Handelns. Wir haben uns vielfältige Interpretationen eines zeitgemäßen Schulbaus erhofft und legten als Stadtverwaltung dabei Wert auf Nachhaltigkeit, Wirtschaftlichkeit und Zweckmäßigkeit in der Errichtung sowie im Betrieb unserer Schulen. •
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WETTBEWERBE
1. Preis Projekt 30
FRANZ UND SUE ZT GMBH Wien Gegründet 2017 franzundsue.at Mitarbeit: Hana Benova, Claude Probst, Julia Sonnleitner Landschaftsgestaltung: Clemens und
© Franz und Sue ZT GmbH
Martin Freinschlag
Lageplan
Projektbeurteilung (Juryprot.-Auszug) Das Projekt sieht einen zwei- bis dreigeschoßigen nordsüdgestreckten und in den Obergeschoßen mäandrierenden Baukörper entlang der Nippelgasse vor. Der Baukörper reagiert gekonnt auf die städtebau lichen Gegebenheiten, indem er z. B. im Bereich des gegenüberliegenden Kindergartens frontseitig eingeschoßig wird und auch im Norden mit zwei Geschoßen den Baukörper abschließt. Mit der vorgeschlagenen Aufstockung der NMS bildet sich eine angemessene und durch das Zurücksetzen wohltuende Gesamterscheinung und Vorplatzbildung. Der Vorschlag der Fassadengestaltung versucht das Vorhandene aufzunehmen und im Bereich der Neubauten weiterzuentwickeln. Die sich ergebenden Halbhöfe mit dem Angebot der den VS-Clustern zugeordneten Terrassen werden auch mit deren angedeutetem Materialwechsel sehr positiv gesehen. Überzeugend sind die Lage und die Anordnung des zentralen Einganges, der ergänzt mit den Aulen und dem VS-Speiseraum ein großzügiges, flexibel nutzbares Gelenk zwischen den beiden Schulen ergibt. Außerordentlich gut funktioniert der VS-Cluster mit dem großzügigen Freibereich, seiner
Erschließung und den zentral liegenden und gut belichteten Lernlandschaften. Die Zusammenlegung der bestehenden Innenhöfe der NMS zu einem großen Freiraumvolumen bringt neben der Belichtungsverbesserung eine immense räumliche Bereicherung mit sich. Die entstandene Struktur der NMS kann auch mit dem Ergänzungsvolumen zum Turnsaal hin überzeugen. Das Projekt erfüllt zudem alle ökologischen und ökonomischen Anforderungen. Folgende Empfehlungen des Preisgerichtes werden für das Siegerprojekt mit der Bitte um Berücksichtigung formuliert: Die Durchwegung im Bereich der Garderobe und deren notwendige Flexibilität sind mit dem Nutzer abzustimmen. Die Belichtung des VS-Turnsaales soll an der Nordseite erfolgen. Auf den zugeordneten Terrassen der Cluster werden fixe Sonnen schutzdächer erwartet. Der thematische Unterschied in den Fassaden im Bereich der Halbhöfe soll weiterentwickelt werden. Der externe Turnsaalzugang NMS ist im Zubaubereich anzuordnen. •
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BILDUNGSCAMPUS PUNTIGAM GRAZ
Ansicht Gradnerstraße
Grundriss Erdgeschoß
Ansicht Nippelgasse
Schnitt Volksschule
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WETTBEWERBE
2. Preis Projekt 8
.MEGATABS ARCHITEKTEN ZT GMBH Wien Gegründet 2014 megatabs.com Mitarbeit: Tsvetelina Stoyanova Bsc., DI Kerstin Jahn, DI Erwin Winkler
Lageplan
Projektbeurteilung (Juryprot.-Auszug) Das Projekt sieht einen dreigeschoßigen Zubau entlang der Nippelgasse vor und belässt die NMS als zweigeschoßigen Bau mit einer zweigeschoßigen Kubaturergänzung im südlichen Bereich des Turnsaals. Es entsteht eine städtebaulich sehr klare Struktur, die bestehende Kanten aufnimmt, ausreichend Freiraum schafft und eine wohltuende Baumassenverteilung mit sich bringt. Hervorzuheben ist die Eingangssituation, die durch die Anordnung der VS-Garderobe im UG eine überzeugende Großzügigkeit erhält. Diese Aula wird durch die direkt angeschlossenen Speiseräume ergänzt und lässt damit vielfältige Nutzungen für den Schulbetrieb erwarten. Die Clusterbildung
in der VS funktioniert mit dem ergänzenden Angebot an Freiflächen in Form von zugeordneten Terrassen überaus gut. Negativ wird die Überschneidung von VS und NMS im westlich gelegenen Stiegenhaus gesehen. Kritsch wird auch die Überwindung von drei Geschoßen zum Erreichen der Garderobe im UG gesehen. Das Angebot der südseitigen Terrasse der NMS erscheint ohne Bereichszuordnung im Betrieb als unvorteilhaft. Erwähnenswert ist die prominente Lage der Bibliothek mit dem Angebot von Sitzlandschaften in der Fassade, die dadurch auch einen aktiven Beitrag im Straßenraum liefert. Die Realisierung der Bauetappen ist gut möglich. •
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BILDUNGSCAMPUS PUNTIGAM GRAZ
© .MEGATABS architekten ZT GmbH
Ansicht Süd
Grundriss Ergeschoß
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Ansicht Ost
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WETTBEWERBE
3. Preis Projekt 14
ARCH. DI SVEN KLÖCKER
Südansicht
BAU – Büro f. Architektur und Urbanismus Lissabon (PT) Gegründet 2007 bau-architekten.com
© Arch. DI Sven Klöcker
Mitarbeit: Arch. Marta Pimentel
Grundriss Erdgeschoß
Projektbeurteilung (Juryprot.-Auszug) In städtebaulicher Hinsicht zeigt das Projekt mit dem Schluss des Schulhofes entlang der Nippelgasse und dem Abrücken von der Gradnerstraße eine klare Lösung. Im Süden der NMS entsteht so ein weitläufiges Vorfeld, an dem auch der Haupteingang der NMS liegt. Der neue Körper der VS ist zweigeschoßig konzipiert. Die Differenzierung im 1. OG bildet die vier Cluster ab, im EG sind diese Zäsuren nicht überall gleich durchgezogen. In einer der Fugen ist der Haupteingang der VS, am südlichen Beginn der verkehrsberuhigten Zone, nahe am Kreisverkehr, angelegt. Eine Verbindung der beiden Aulen-Teile zu einem Ganzen ist nicht möglich und demnach funktionell einschränkend. Neben den für die Schüleranzahl etwas beengten Eingängen ist eine Entflechtung von VS und NMS nicht optimal möglich. Die Situierung der Garderobe
im UG ist mangels Tageslichts und ob der langen Gänge unattraktiv, auch der Konnex zum Freiraum ist nicht gegeben. Der abgesenkte Turnsaal ist nicht extern separiert zugänglich. Die Cluster im OG der VS sind sehr gut konzipiert, die großzügigen Freiräume eine wesentliche Bereicherung. Ähnlich der Differenzierung durch die FreiraumEinschnitte im Osten könnte eine tiefere Fugenbildung im Westen gegenüber dem eingeschoßigen Kindergarten maßstäblich Vorteile bringen. Die NMS ist in sich günstig konzipiert. Funktionelle Einschränkungen ergeben sich aufgrund der geringen Dimension des Lichthofes. Das Ausmaß des kleinen Osthofs ist wenig nutzungsfreundlich. Dadurch, wie auch durch die Trakttiefe der VS, erscheint der Freiraum der beiden Schulen etwas schmal. Die Logistik der Etappierung ist gut gelöst. •
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BILDUNGSCAMPUS PUNTIGAM GRAZ
1. Ankauf Projekt 24
ARCH. MAG. DR. CHRISTIAN KRONAUS
Südansicht
Wien Gegründet 2003 © Kronaus / Mitterer
kronaus.com
ARCH. DI PETER MITTERER Wien
Schnitt
Gegründet 2015
Projektbeurteilung (Juryprot.-Auszug) Positiv: klare Ausformulierung der Bau körper, großzügiger Vorbereich im Süden, große, zusammenhängende Freifläche im Innenhof, gegliederte Fassaden mit ablesbaren Funktionen, koppelbare Pausenhallen, Cluster VS und NMS funktionieren gut, Zusammenschalten der Gruppen- und Lehrerräume VS Negativ: Durch den langen Baukörper wird ein sehr dominantes Gegenüber zum
petermitterer.com
Kindergarten geschaffen, dieser rückt sehr nahe an die nördliche Grundgrenze, sehr prominente Position der Zentralgarderobe, Introvertiertheit der VS- und NMS-Cluster, schlecht nutzbare (kleine) Freibereiche der Cluster, schlechte Orientierbarkeit durch serielle Anordnung, EG ist offen dargestellt, de facto entsteht durch die unterschiedliche Raumnutzung über weite Strecken eine Mittelgangsituation. •
Mitarbeit: Bsc. Jana Lusconova, DI Selma Sarcevic, Luca de Angelis
2. Ankauf Projekt 1
Südansicht
HUBER+THEISSL ARCHITEKTEN DI Georg Huber
© huber und theissl arch.
DI Brigitte Huber-Theissl Salzburg Gegründet 1996 huber-theissl.at Schnitt
Mitarbeit: Arch. DI Margit Spreitzer,
Projektbeurteilung (Juryprot.-Auszug) Der Versuch, die Großform des Baukörpers durch eine differenzierte Baumassenverteilung zu strukturieren, wird zwar positiv gesehen, aber nicht als befriedigend gelöst beurteilt. Besonders eine Gebäudehöhung im Bereich des Kindergartens wird kritisch gesehen. Der Eingang für die VS an der Nippelgasse wird als zu beengt beurteilt.
DI Walter Schuster,
Weiters wird darauf hingewiesen, dass das Vordach in diesem Bereich in die Freihaltezone reicht. Positiv werden die VS-Cluster beurteilt, deren gut belichtete Lernlandschaften sich nach Osten zu einer vorgelagerten Terrasse hin öffnen. Kritisch gesehen wird, dass der 5. Cluster nicht konditioniert barrierefrei erreichbar ist. •
MArch Sebastian Vilanek
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© YF Architekten
3. Ankauf Projekt 2
YF ARCHITEKTEN ZT GMBH
Südansicht
Wien Gegründet 2007 ypsilonef.com Schnitt
Mitarbeit: Jennifer Kalser, Malte Weisweiler, Martina Ribic, Kathrin Künig, Robert Leitner
Projektbeurteilung (Juryprot.-Auszug) Der durchgehend zweigeschoßige, sehr tiefe Baukörper wird mithilfe zahlreicher Lichtbzw. Innenhöfe und Terrassen auch in der problematischen Mittelzone mit genügend Licht versorgt. Durch die klare L-Form entsteht ein gut nutzbarer großer Außenbereich. Der Versuch, dem Bildungscampus ein einheitliches neues Auftreten zu verleihen, wird gewürdigt. Jedoch ist der undifferenzierte Baukörper mit der vorgeschlagenen Fassade letztendlich eine
unmaßstäbliche Geste. Der Vorplatzbereich ist angemessen dimensioniert und die Eingangszone mit den zwei getrennten Zugängen für VS und NMS funktioniert. Durch die serielle Anordnung der in sich gut funktionierenden Cluster ist die Orientierung im OG schwierig. Dieses ragt teilweise geringfügig in die Freihaltezone lt. Verkehrskonzept. Die Orientierung der Sheddächer ist nicht nachvollziehbar. •
© pool Architektur
1. Nachrücker Projekt 45
POOL ARCHITEKTUR ZT GMBH Wien Gegründet 1998 pool-arch.at Mitarbeit: Lisa Posch
Südansicht
Projektbeurteilung (Juryprot.-Auszug) Im Projekt wird eine Aufstockung der NMS entlang der Gradnerstraße auf drei Ge schoße sowie die Errichtung einer zweigeschoßigen VS entlang der Nippelgasse vorgeschlagen. Die dabei entstehende
Baumassenverteilung sowie die Vorplatzgestaltung werden positiv bewertet. Die Eingangssituation erscheint schleusenartig, der Funktionsbereich im EG weist einen langen Mittelgang Richtung Norden auf. •
© Arch. Schermann, Stolfar
2. Nachrücker Projekt 10
ARCH. KONRAD SCHERMANN, WERNER STOLFAR Wien/St. Andrä-Wördern Gegründet 1995 schermann-stolfa.at
Südansicht
Projektbeurteilung (Juryprot.-Auszug) Das Projekt beschreibt einen dreigeschoßigen Neubau der VS an der Nippelgasse, der im Süden beinahe bis an die Gradnerstraße ragt. Im Norden greift ein zweigeschoßiger Baukörper tief in den Bauplatz ein und fasst mit den Bestandsvolumina
einen neuen Schulhof (Campus). Die NMS bleibt zweigeschoßig und wird funktional in den Hofbereichen ergänzt. Die gewählte Dreigeschoßigkeit wird durchaus positiv gesehen, ebenso der Versuch einer klaren Strukturierung der Baumassen. •
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9 1 0 2 BRÜCKENBAU STEG AN DER OSTBAHN
Die CONCRETE STUDENT TROPHY ist ein Preis, der für herausragende Seminararbeiten, Projektarbeiten und Entwürfe vergeben wird, bei deren Gestaltung und Konstruktion dem Werkstoff Beton eine wesentliche Rolle zukommt. 2019 soll eine barrierefreie Fuß- und Radwegbrücke in Betonbauweise von Simmering über den Donaukanal in den Prater entworfen werden. Der Preis ist mit insgesamt 12.000 Euro dotiert.
angelegten Studentenwettbewerb Voraussetzung. Teilnahmeberechtigt sind bundesweit Studierende der Architektur- und Bauingenieurfakultäten der österreichischen Universitäten.
Das interdisziplinäre Arbeiten zwischen Architektur und Bautechnik ist bei dem zweistufig
Alle Unterlagen finden Sie unter www.zement.at/concretestudenttrophy.
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WETTBEWERBE
SCHÖNAUGÜRTEL 20, GRAZ, STMK Auslober Platinum Beteiligungs GmbH, Grabenstraße 178, 8010 Graz
Verfahrensbetreuung KAMPUS Raumplanungs- und Stadt entwicklungs GmbH, Joanneumring 3/2, 8010 Graz
Art des Wettbewerbs einstufiger, geladener Wettbewerb nach dem Grazer Modell
Gegenstand des Wettbewerbs Die Platinum Beteiligungs GmbH, Graz, beabsichtigt auf den Liegenschaften am Schönaugürtel eine Wohn- und Geschäftsbebauung zu entwickeln. Die Liegenschaften (Schönaugürtel 20) umfassen u. a. die Grundstücke Nr. 863, 2652 und 2653/2, alle KG 63106 Jakomini und eine Gesamtfläche von rund 0,56 ha. Die Bereiche sind im Flächenwidmungsplan 4.0 der Landeshauptstadt Graz als Bauland der Kategorie Kerngebiet (EA) mit einer Bebauungsdichte von 0,8–2,0 festgelegt.
Beurteilungskriterien Städtebauliche Kriterien: Gliederung und Gestaltung der Gesamtanlage unter besonderer Rücksichtnahme auf die örtlichen Gegebenheiten (wie z. B. Lärm) und Beziehungen zur Umgebung, Lage der Baukörper zur Umgebung und zueinander, unter Berücksichtigung der Baumassenverteilung, der Außenraumgestaltung, Grünraumgestaltung und Freiraumnutzung sowie der Belichtung und Besonnung, Erschließung des Bauplatzes hinsichtlich Fahrverkehr und Wegeführung für Fußgänger und Radfahrer, Aufenthaltsqualität, Qualität der Außenund Freiräume; Einbeziehung der Umgebung in das Konzept
Architektonische Qualität: Qualität der Erdgeschoßzone, Bezug zum Straßen- und Außenraum, Zweckmäßigkeit der beispielhaften Grundrisse unter Berücksichtigung der Qualitätsanforderungen, Flexibilität in der Grundrissgestaltung Funktionelle und ökonomische Kriterien: optimale Ausnutzung der Bauplätze unter Berücksichtigung der maximalen Dichte und architektonischen Verträglichkeit, sinnvolle Erschließung der Baukörper, Zweckmäßigkeit und Wirtschaftlichkeit des Tragsystems, Wirtschaftlichkeit durch Brutto- bzw. Nettonutzflächenvergleiche, Zweckmäßigkeit und Wirtschaftlichkeit des Tragsystems, hinsichtlich einer möglichst flexiblen Nachnutzung über die gesamte Lebensdauer bzw. der technologischen Weiterentwicklung der Bauelemente langfristig Rechnung tragen zu können.
Jurysitzung 28. November 2017
Beteiligung Acht Büros wurden eingeladen, acht Projekte sind fristgerecht eingelangt. Hohensinn Architektur ZT GmbH (Graz), DI Norbert Frei (FWB Architekten, Hausmannstätten), Arch. Michael Neuwirth (Graz), GSarchitects ZT-Gesellschaft m.b.H. (Graz), Dietger Wissounig Architekten ZT GmbH (Graz), Architektur Strobl (Graz), Tritthart + Herbst Architekten ZT-OG (Graz), Architekt DI Dr. techn. Ivan Redi (Graz)
Jury Vorsitzender: Arch. DI Andreas Gratl (Kammer der ZiviltechnikerInnen Stmk. und Kärnten), Mag. Stefan Gary (Platinum Beteiligungs GmbH), ), DI Angelika LingenhöleKohlbach (Stadtplanungsamt), Arch. DI Gerhard Sailer (stv. Vorsitzender, Fachbeirat für Baukultur), DI Wilfried Krammer, MSc (Stadtbaudirektion), Arch. DI Jörg Wiehn (Schriftführer, Platinum Beteiligungs GmbH)
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SCHÖNAUGÜRTEL 20, GRAZ, STMK
Leistbares Wohnen in Gründerzeitlage Das Grundstück am Schönaugürtel besticht durch seine zentrale Lage, eingebettet zwischen Stadthalle und Mur. Das Stadtzentrum ist fußläufig erreichbar und die Straßenbahnlinie 5 hält direkt vor der Haustür. Es liegt am südlichen Rand der Grazer Gründerzeitbebauung und wurde im Hinblick darauf als neue Interpretation der Blockrandbebauung entwickelt. Die charakteristischen Merkmale der gründerzeitlichen Bebauung – ein begrünter, ruhiger Innenhof und ein homogenes, repräsentatives Erscheinungsbild – dienten als Grundlage zur Findung des Wettbewerbsgewinners. Der nicht offene, anonyme Wettbewerb wurde nach dem Grazer Modell durchgeführt, welches als Verbindungsglied zwischen Investor und Stadt Graz zur Sicherung qualitätsvoller Baukultur und nachhaltiger Stadtentwicklung geschaffen wurde. Ein interessanter Nutzungsmix aus Gewerbe, Wohnen und studentischem Wohnen war Ausgangslage für die Wettbewerbsteilnehmer. Entlang des Schönaugürtels wird im Erdgeschoß eine große Gewerbezone geschaffen, um den Straßenzug zu beleben und aufzuwerten. Durch das Abrücken der Gebäudefront konnte eine großzügig gestaltete Allee entlang des Schönaugürtels geschaffen werden, um der immer weiter ansteigenden Bodenversiegelung entlang einer der meistfrequentierten Straßen in Graz durch großzügiges Entsiegeln und Begrünen entgegen zu wirken. Über der Erdgeschoßzone erstreckt sich ein fünfgeschoßiger Wohnbau mit zurückspringendem Staffelgeschoß im 5. Obergeschoß, der Wohnungen mit einer Größe von 35-80 m² umfasst. Eigene zugeordnete Freiflächen sind eine Selbstverständlichkeit und Grundvoraussetzung für modernes Wohnen. Die begrünte Gemeinschaftsdachterrasse ist allen Bewohnern des Gebäudes zugänglich und ist für die Nutzer eine grüne Ruheoase abseits des Straßenlärms. Hier kann im Sommer die Sonne genossen, gegrillt und entspannt werden. Der ruhige begrünte Innenhof (Benützung erwünscht!) schafft einen weiteren Rückzugsort für die Bewohner. Spielelemente für kleine und größere Kinder, Treffpunkte für die Bewohner und Aufenthaltsbereiche für Studenten finden auf verschiedenen Niveaus ihren Platz. Jede Erdgeschoßwohnung hat ihren eigenen kleinen Garten und gibt den Menschen ein Stück Grün inmitten der Großstadt. Die Entscheidung der sechsköpfigen Jury aus Vertretern der Investoren, der Stadt Graz und der Kammer der ZiviltechnikerInnen Steiermark und Kärnten war eindeutig. Der Entwurf des Grazer
Architekturbüros Dietger Wissounig Architekten ZT GmbH wurde zum Siegerprojekt gekürt und wird ab Herbst 2019 realisiert. Immer WIGA gerne Seit über zehn Jahren steht die WIGA-Gruppe für die Schaffung von leistbarem Wohnraum in und um Graz. Unser Markt ist ein laufend wachsender und wechselnder, welcher die Bereiche Immobilien, Bau und Finanzen verbindet. In einem Wohnungsmarkt, welcher Jahr für Jahr herausfordernder und die Kostenbelastung für den Endkunden immer höher wird, haben wir uns das Ziel gesetzt, qualitatives Wohnen zu einem leistbaren Preis zu schaffen. Dies erfordert innovative Lösungen sowie einen Blick für die Gesamtheit des Projekts. Die WIGA begleitet sowohl Endkunden als auch Investoren von der Kaufentscheidung bis hin zur schlüsselfertigen Übergabe. Darüber hinaus stehen wir als serviceorientierte Hausverwaltung über den gesamten Lebenszyklus eines Objekts an der Seite unserer Geschäftspartner. Im Jahr 2007 gründete der „gelernte“ Architekt DI Markus Lampesberger die IMMOLA Liegen schaftsverwertung und Projektentwicklungs GmbH als Ein-Mann-Unternehmen und hat diese stetig aufgebaut. Unter der Devise „Wir erschaffen urbane Lebensräume“ verfolgt die IMMOLA einen qualitätsorientieren Kurs mit Fokus auf städtebauliche Nachhaltigkeit und die Schaffung urbaner Wohnwelten. Mittlerweile besteht die IMMOLA Gruppe aus mehreren Tochterunternehmen, die stets um die Umsetzung von Lebens(t)räumen bemüht sind. Wir bieten dem Kunden Betreuung aus einer Hand – von der Planung über die Betreuung von Sonderwünschen bis hin zur Schlüsselübergabe verfolgen wir stets das Credo, ein Bauvorhaben zu optimieren. „Mit unseren Projekten verfolgen wir das Ziel, dauerhaft wertbeständige, rentable Immobilien in urbanen Lagen zu entwickeln und zu realisieren, welche architektonische Akzente setzen“, so DI Markus Lampesberger. •
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WETTBEWERBE
1. Preis Projekt 06
DIETGER WISSOUNIG ARCHITEKTEN ZT GMBH Graz Gegründet 2015 wissounig.com Mitarbeit: DI Thomas Hörmann, Matthias Holzner, BSc
Projektbeurteilung (Juryprot.-Auszug) Städtebauliche Kriterien Die klare Blockrandbebauung mit Differenzierung der Gebäudetypologie in studentisches und klassisches Wohnen wird positiv bewertet. Daraus resultiert eine klare, funktionale Trennung, welche sich in der differenzierten Baukörperstrukturierung widerspiegelt. Das interne Erschließungssystem mit überbreitem Laubengang im Bereich des Baukörpers studentisches Wohnen am Schönaugürtel, übergehend in eine Mittelganglösung und dem Einsatz eines Spännertyps für den Bahnkörper führt insgesamt zu überzeugenden qualitätsvollen Grund rissen, teilweise durchgesteckten Wohnungen, alle mit gutem Außenbezug. Architektonische Kriterien Äußerst interessant sind die terrassierte Auflösung der nordöstlichen Blockecke und der daraus entstehende Mehrwert für die gemeinschaftliche Freiflächennutzungen des studentischen Wohnens und der harmonische Übergang der Geländemodellierung des Innenhofs sowie die Gestaltung
der gesamten Dachfläche als fünfte Fassade für eine gemeinschaftliche Außennutzung. Der Ansatz der plastisch gestalteten Straßenfassaden in Anlehnung an die umliegende Gründerzeitbebauung wird prinzipiell als architektonischer Ausdruck für ein Stadthaus hoher Qualität positiv beurteilt, verortet den Baukörper im Stadtraum und "bekleidet" das Gebäude mit einer besonderen architektonischen Wertehaltung. Der Hinweis auf den von den Verfassern zitierten Gründerzeitbezug stellt die Frage, ob in einer weiteren Bearbeitung dieses Motiv der plastischen Gestaltung im Innenhofbereich durchgestaltet werden muss. Dies in dem Sinne, dass das Gewöhnliche den Bestand einer Sache, das Besondere aber den Wert einer Sache sichert. Funktionelle und ökonomische Kriterien Die Grundrisslösungen sind allesamt gut durchdacht, gut möblierbar und größtenteils beidseitig belichtet. Die gesamte Lösung des Untergeschoßes ist einfach und funktionell. •
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© Rendering und Pläne: © Dietger Wissounig Arch. ZT GmbH
SCHÖNAUGÜRTEL 20, GRAZ, STMK
Grundriss Erdgeschoß
Lageplan
Schnitt/Ansicht West (Innenhof)
Grundriss 1. Obergeschoß
Ansicht Ost (Stichstraße)
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WETTBEWERBE
2. Preis Projekt 07
FWB ARCHITEKTEN ZT GMBH Hausmannstätten Gegründet 2005 fwb-architekten.at Mitarbeit: DI Florian Paula, DI Andreas Ellenfeld, DI Sara Gonzales Novi, AAPS Atelier für Architektur Rendering: DI Ana Ocic
Projektbeurteilung (Juryprot.-Auszug) Städtebauliche Kriterien Die Kombinatorik aus U-förmiger Hoffassung und dazu leicht verschwenkter NordSüd-Spange des studentischen Wohnens führt zu einem attraktiven, hallenartigen und hellen internen Erschließungsraum, der vom Schönaugürtel bis zur Bahn vermittelt und in der städtebaulichen Silhouette
ablesbar ist. Ausgehend von diesem Gliederungs- und Erschließungssystem werden qualitätsvolle, gut orientierte Wohnungs typen angeboten. Äußerst gut gelöst ist die gesamte Erdgeschoßsockelzone. Architektonische Qualitäten Die Fassadendurchbildung entspricht der qualitätsvollen Solidität der Gesamtlösung. Die Stichstraße erscheint in ihrer Oberflächengestaltung zu platzartig/urban, übernimmt vorrangig Aufschließungs- und Abstellfunktionen und ist in die Tiefe zu wenig differenziert in Richtung Wohnen. Funktionelle und ökonomische Kriterien Allein was die Verschränkung von studentischen Wohnungen und klassischem Wohnen über den gemeinschaftlich genutzten Aufschließungsraum betrifft, bestehen vonseiten der Errichter/Betreiber gewisse Bedenken hinsichtlich Lärmbelastung und zu erwartender Nutzungskonflikte. Die durchgängige, offensive Haltung des studentischen Wohnens zum begrünten Innenraum wird hinsichtlich der großzügigen Verglasung in wirtschaftlichen und brandschutztechnischen Belangen und hinsichtlich Nutzungstauglichkeit skeptisch gesehen. •
Ansicht Ost
Schnitt Nord-Süd
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© Rendering: DI Ana Ocic; Pläne: FWB Architekten ZT GmbH
SCHÖNAUGÜRTEL 20, GRAZ, STMK
Lageplan
Grundriss Erdgeschoß
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WETTBEWERBE
3. Preis Projekt 08
GSARCHITECTS ZT GMBH Graz Gegründet 2011 gsarchitects.at Mitarbeit: DI Martha Stiel, DI Leo Ruhs, Ing. Rainhard Blümel
Projektbeurteilung (Juryprot.-Auszug) Städtebauliche Kriterien Eine unaufgeregte, kompakte Blockrandschließung mit teilweise beträchtlichen Trakttiefen exerziert auch im Inneren eine klare Trennung zwischen studentischem und klassischem Wohnen durch. Im Bereich des studentischen Wohnbaus wird eher ein offenes Heimsystem angeboten als die Erfüllung der Erwartungshaltung hinsichtlich studentischer Wohneinheiten unterschiedlicher Größen und Zimmeranzahl. Für diesen Bereich müsste der Nachweis des Gelingens erst im Zuge einer weiteren Bearbeitung erfolgen. Insgesamt ein überzeugender Auftritt, dem die Überwindung der rigiden Verknappung durch das Einführen eines Entspannungsmomentes noch nicht
ganz gelungen ist: So wäre ein Weniger an Wohnungen und Zimmern zugunsten einer größeren nutzbaren Alltagstauglichkeit mehr gewesen. Architektonische Qualitäten Die Fassadenlösung folgt dem Prinzip, ein Abbild der inneren Verhältnisse zu sein, und ist gerade dadurch in der Lage, Urbanität und das positive Image eines Stadthauses zu vermitteln und zwar für den Vorbeifahrenden mit dem Zug wie auch für die Passanten am Schönaugürtel. Bei aller Schlichtheit kann der Erscheinung Noblesse zugeordnet werden. Auch die Außenraumgestaltung ist von wohlüberlegter Qualität geprägt, lediglich die im Erdgeschoß an liegende Wohnung ist durch die tribünen artige Freitreppenanlage so gut wie kaum belichtet. Funktionelle und ökonomische Kriterien Die angedachten Grundrisslösungen in Form von durchgesteckten Maisonette typen im Bereich der klassischen Wohnbebauung entlang der Bahntrasse werden als sehr innovativ angesehen und reduzieren die internen Erschließungsflächen. Diese extrem schmalen und tiefen Maisonette typen versprechen eine Einzelstellung im Rahmen des üblichen Schematismus der gängigen Grundrisslösungen des aktuellen Wohnbaus und somit eine gute Markt positionierung. •
Ansicht Ost
Schnitt
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SCHÖNAUGÜRTEL 20, GRAZ, STMK
© Rendering und Pläne: GSarchitects ZT GmbH
Lageplan
Grundriss Erdgeschoß
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WETTBEWERBE
VON-DER-GROEBEN- KASERNE, FELDBACH, STMK Auftraggeber
Art des Verfahrens
Zuschlags-/Bewertungskriterien
Republik Österreich, vertreten durch den Bundesminister für Landesverteidigung, dieser vertreten durch das Militärische Immobilienmanagementzentrum (MIMZ), Roßauer Lände 1, 1090 Wien
EU-weites zweistufig offenes Verhandlungsverfahren
Die Bewertung der Angebote erfolgt in ei nem ersten Verfahrensschritt anonym durch die Bewertungskommission, welche hier bereits Punkte vergibt und eine Reihung vornimmt. In einem zweiten Schritt haben die Bewerber die Möglichkeit, ihre Projekte zu präsentieren und auf allfällige Fragen der Bewertungskommission einzugehen. Die angeführten Subkriterien werden je nach erreichter inhaltlicher Qualität bewer tet. Als Anhalt gilt folgendes Bewertungs system mit Zuordnung der zu vergebenen Punkte.
Ausschreibende Stelle Militärisches Immobilienmanagement zentrum, Roßauer Lände 1, 1090 Wien Ansprechpartner im Verfahren: Militärisches Immobilienmanagementzentrum, Abteilung Budget- & Finanzmanagement (MIMZ/ Budg&FinMngt), AG Rossau, Roßauer Lände 1, 1090 Wien
Gegenstand des Verfahrens Generalplanerleistungen (Architektur, Trag werksplanung, Bauwerktechnik, Bauphysik und Tätigkeit des Planungskoordinators gem. BauKG) zur Entwicklung eines Unter kunftsgebäudetyps in Holzbauweise für das österreichische Bundesheer. Eine erstma lige konkrete Umsetzung jenes Gebäude typs soll in der Von-der-Groeben-Kaserne, Gleichenberger Straße 7, 8330 Feldbach, erfolgen.
Bewertungssystem überdurchschnittlich
= bestmöglich
bis
100 %
der max. Punkte
sehr gut
= sehr überzeugend
bis
75 %
der max. Punkte
durchschnittlich
= befriedigend
bis
50 %
der max. Punkte
unterdurchschnittlich
= wenig überzeugend
bis
25 %
der max. Punkte
nicht erfüllt
= nicht überzeugend
bis
0%
der max. Punkte
Beurteilungskriterien und maximal erreichbare Punktezahlen 1. Funktionelle Kriterien: Gewichtung 30 % 1.1. Anordnung der Funktionsbereiche innerhalb des Gebäudes bezogen auf die Regelabläufe sowie den täglichen Betrieb: 50 1.2. Umsetzung des Raum- und Funktionsprogram mes: 50 2. Baukünstlerische & städtebauliche Kriterien: Gewichtung 30 % 2.1. Gestalterische und räumliche Qualitäten des Entwurfs; architektonische Intention; Erscheinungsbild (Erkennbarkeit der Funktion, Nutzung und Identität): 80 2.2. Integrationsfähigkeit in ein breites Liegen schaftsspektrum (verschiedene Umgebungen im Bundesgebiet): 20
3. Ökonomische und bautechnische Kriterien: Gewichtung 20 % 3.1. B eachtung Brandschutz sowie Barrierefreiheit: 10 3.2. Berücksichtigung und Erläuterung von Flexibili sierungsmaßnahmen bei möglichen Nutzungs änderungen des Gebäudes (z. B. Wohnen auf Büro): 30 3.3. Gewählte statische Konstruktion (Tragsystem, Wirtschaftlichkeit …): 20 3.4. Vorgeschlagene Konstruktion und Bauphysik hinsichtlich Betriebskosten und Erhaltungs qualitäten mit dem Ziel der Minimierung der Lebenszykluskosten sowie Darstellung jener Lebenszykluskosten: 40
4. Ö kologische Kriterien: Gewichtung 7 % Maßnahmen zur Energieeinsparung und alterna tive Energienutzung. Einhaltung der Vorgaben hinsichtlich Niedrigstenergiestandard: 100 5. Z uschlagskriterium Honorarangebot: Gewichtung 13 %: 100 Der Bieter mit der niedrigsten Honorarsumme (Hmin) erhält Pmax Punkte. Die Punkteanzahl (P) der übrigen Bieter errechnen sich nach folgender Formel:
Punkte =
niedrigstes angebotenes Honorar x maximal erreichbare Punkteanzahl Honorarangebot des zu bewertenden Bieters
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VON-DER-GROEBEN-KASERNE FELDBACH
Modulares Unterkunftsgebäude in Holzbauweise Das Österreichische Bundesheer entwi ckelt einen Unterkunftsgebäudetyp, der auf einem breiten Liegenschaftsspektrum zur Umsetzung kommen soll. Seitens des Bauherrn wurde bewusst auf den Baustoff Holz gesetzt, um so die Regionalität sowie die Wertschöpfung der österreichischen Unternehmen zu stärken. Im Zuge der Generalplanerausschrei bung, welche als EU-weites zweistufig of fenes Verhandlungsverfahren mit vorheri ger Bekanntmachung durchgeführt wurde, stellte sich heraus, dass ein Großteil der abgegebenen Konzepte auf eine modula re, raumzellenartige Bauweise mit hohem Vorfertigungsgrad setzte. Als Bestbieter von insgesamt acht Bewerbern ging das Architekturbüro sps÷architekten zt GmbH in Thalgau aus diesem Verfahren hervor. Mit der Raum zellenbauweise soll der Zeitgedanke für die Umsetzung einer fundierten Planung in möglichst kurzer Bauzeit mit hoher Kostensicherheit Rechnung getragen werden. Die Planung des Unterkunftsgebäudes wird in zwei Hauptplanungsphasen unter teilt. In der ersten Phase entwickelt der Generalplaner, basierend auf einem öster reichweit gültigen Raum- und Funktions programm für Unterkunftsgebäude, die Planung für ein breites Liegenschaftsspek trum bis auf die tiefe Entwurfsplanung. Im zweiten Schritt wird, aufbauend auf der in der ersten Planungsphase fertiggestellten Entwurfsplanung, auf die Spezifika im Erst umsetzungsstandort Von-der-GroebenKaserne Feldbach, wiederbeginnend mit dem Vorentwurf, fortgesetzt. Auf die durchgängige Planung, vom möglichen österreichweiten Umsetzungs konzept bis zu den Gegebenheiten des tatsächlichen Realisierungsstandortes, wird großer Wert gelegt. Das neue Unter kunftsgebäude soll den Wiedererkennungswert des Bundesministeriums für Landesverteidigung festigen.
Der geplante Neubau ist als zentrales Unterkunftsobjekt mit einer Kapazität von 210 Betten vorgesehen. Es erfolgt keine fixe Zuordnung zu einer Kompanie oder Einheit. Die Belegung wird zentral gesteu ert und kann durch alle Bedarfsträger ei ner Garnison genutzt werden. Zur Steigerung der Attraktivität für den Dienst im Österreichischen Bundesheer und zur Wahrung der Privatsphäre werden zum überwiegenden Teil Vierbettzimmer mit integrierter Sanitäreinheit angeordnet. Für Personen, die längerfristig im neuen Unterkunftsgebäude einquartiert sind, werden Zweitbettzimmer, ebenfalls mit Sa nitärbereich, angeboten. Zur Erhaltung der Alarmbereitschaft sowie für die Lage rung der persönlichen Ausrüstung für Ta gespendler sind sogenannte „Spindzim mer“ vorgesehen. In jedem Geschoß wird ein allgemeiner Aufenthaltsraum inklusive Teeküche für den sozialen Austausch der Gebäudebelegung situiert. Der gewählte Baustoff Holz soll sowohl von außen als auch von innen ablesbar sein. In der Planung wird ein besonderer Fokus auf den Einsatz von ökologischen (ressourcenschonenden) Produkten gelegt. Zur Beachtung der Sommertauglichkeit wird die Größe der verglasten Flächen in Kombination mit ausreichenden Verschat tungsmaßnahmen berücksichtigt. Ände rungen in der Nutzungsanforderung und eine mögliche Flexibilisierung sollen in der Planung ebenfalls Berücksichtigung finden. Das BMLV nimmt seine Vorbildstellung zur Umwelt- und Energiepolitik sowie zu den nationalen Rechtsvorschriften (Bundes-Energieeffizienezgesetz) wahr und veranlasst in Zusammenhang mit der Planung und Umsetzung eine Gebäude zertifizierung nach den „klimaaktiv Kriterien“. •
© Vzlt. Gerhard Seeger
für den optionalen Einsatz im gesamten Bundesgebiet mit erster konkreter Umsetzung in der Von-der-Groeben-Kaserne Feldbach
Ing. Bernhard Krenn, projektverantwortlicher Referent im MIMZ
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WETTBEWERBE
1. Preis Projekt 191191
SPS÷ ARCHITEKTEN ZT GMBH Thalgau Gegründet 2006 © sps÷architekten zt gmbh
sps-architekten.com
Bewertung der Kommission Erklärung der einzelnen Punkte siehe Ausschreibung S. 122 1.1.: 87,5 % 1.2.: 75 % 2.1.: 100 % 2.2.: 100 % 3.1.: 75 % 3.2.: 100 % 3.3.: 87,5 % 3.4.: 75 % 4.: 50 %
Lageplan
Grundidee (Projektbeschreibung) • Vorfertigung von Raummodulen in Holzbauweise • Baukastenprinzip – flexibles System – überall einsetz-, erweiter- und reduzierbar • hohe Ausführungsqualität – schnelle Bauzeit – Kostensicherheit • ökologische Baustoffe – nachhaltige Bauweise – geringe Lebenszykluskosten
•
• • • •
Aufnahme der städtebaulichen Grund struktur entsprechend jeweiligem Standort möglich großzügiger Eingangsbereich – Durch blick und Durchwegung zentrale Gemeinschaftsflächen große raumhohe Fenster für mehr Wohnqualität und Ausblicke lebendige Fassade durch Schiebe elemente •
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VON-DER-GROEBEN-KASERNE FELDBACH
Nordansicht
Längsschnitt
Grundriss Erdgeschoß
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WETTBEWERBE
2. Preis Projekt 300208
WGA ZT GMBH Wien Gegründet 1958 wg-a.com
© WGA ZT GmbH
Bewertung der Kommission Erklärung der einzelnen Punkte siehe Ausschreibung S. 122 1.1.: 75 % 1.2.: 75 % 2.1.: 75 % 2.2.: 100 % 3.1.: 75 % 3.2.: 87,5 % 3.3.: 87,5 % 3.4.: 62,5 % 4.: 75 % •
Grundriss Erdgeschoß
Schnitt B-B
Lageplan
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VON-DER-GROEBEN-KASERNE FELDBACH
3. Preis Projekt 833026
© Dietger Wissounig Architekten ZT GmbH
DIETGER WISSOUNIG ARCHITEKTEN ZT GMBH Graz Gegründet 2003 wissounig.com
Bewertung der Kommission Erklärung der einzelnen Punkte siehe Ausschreibung S. 122 1.1.: 75 % 1.2.: 75 % 2.1.: 100 % 2.2.: 100 % 3.1.: 75 % 3.2.: 25 % 3.3.: 50 % 3.4.: 50 % 4.: 37,5 % • Grundriss Erdgeschoß
Längsschnitt
Lageplan
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I N F O R M AT I O N E N
Neue Architektur in Südtirol – Die Städte 27. September bis 31. Oktober 2019 Architekturhaus Salzburg, Sinnhubstraße 3, 5020 Salzburg
architecture speaks: the language of MVRDV bis 28. September 2019 aut. architektur und tirol, Lois-Welzenbacher-Platz 1, 6020 innsbruck
Der Blick auf die aktuelle Baukultur im Land südlich des Brenners liefert den Beweis, dass diese Region gegenwärtig zu den interessantesten architektonischen Experimentierfeldern Europas zählt. In einem umfassenden Überblick zeigt die Ausstellung das aktuelle Architekturgeschehen in der nördlichsten Provinz Italiens. Eine Jury hat eine Auswahl von 38 Gebäuden getroffen, die neben architektonisch, städtebaulich und gesellschaftlich relevanten Lösungen das zeitgemäße und zugleich denkmalverträgliche Bauen im Bestand repräsentieren. Die Ausstellung wird in Salzburg in zeitlich aufeinanderfolgenden Teilen gezeigt. Im ersten Anlauf werden die Projekte in den städtischen Gebieten wie Bozen, Brixen und Meran gezeigt – auch als eine Referenz an die seit vielen Jahren lebendige Städtepartnerschaft zwischen der Kur- und der Festspielstadt.
Das 1993 von Winy Maas, Jacob van Rijs und Nathalie de Vries gegründete Architekturbüro MVRDV realisiert Gebäude und städtebauliche Projekte auf der ganzen Welt. Zu ihren bekanntesten zählen der Niederländische Pavillon auf der Expo 2000 in Hannover, das markante Wohnbauprojekt Silodam in Amsterdam und die Markthalle in Rotterdam. In der Ausstellung im aut setzt sich das Büro mit dem eigenen Werk und den dabei angewandten Entwurfsmethoden sowie den zentralen Fragen der Gestaltung unserer Zukunft auseinander: Kollektivität, Mannigfaltigkeit, Soziales und Nachhaltigkeit.
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Beilage: GLAS und METALL
Themen
Die innovativen Bauprodukte Glas und Metall bieten Bauherren und Planern heute zahlreiche Möglichkeiten in der modernen Architektur.
Metall- und Glasfassaden / Innovative Gebäudekonzepte / Energieeffizienz und Nachhaltigkeit / Brand- und Schallschutz / Best-Practice-Beispiele
Herausgeber, Medieninhaber und Verleger: Verlag Holzhausen GmbH, Leberstraße 122, 1110 Wien // Geschäftsführer: DDr.in Gabriele Ambros // Chefredaktion: Roland Kanfer +43-1-740 95-559, kanfer@wettbewerbe.cc // Redaktion: Mag. Claudia Süß +43-1-740 95-557, suess@wettbewerbe.cc // Lektorat: Mag. Dorrit Korger // Anzeigenleitung: Karin Kaan +43-1-740 95-476, kaan@wettbewerbe.cc // Sonderbeilagen: Marion Bockberger +43-1-74095-250, marion.bockberger@verlagholzhausen.at // Anzeigenassistenz: Silvija Stevanovic +43-1-740 95-117, office@wettbewerbe.cc // Abo-Hotline: +43-174095-466, abo@verlagholzhausen.at Preise: Einzelpreis/Jahresabonnement, Inland: € 19,–/€ 90,00 (inkl. Mwst.), Ausland € 22,00/ € 105,00 (Preise laut den gesetzlichen Vorschriften, inkl. Porto). Das Abonnement ist spätestens 30 Tage vor Bezugsjahresende kündbar. Postanschrift: Leberstraße 122, A-1110 Wien, T: +43-1-740 95-0 F: +43-1-740 95-183 // www.wettbewerbe.cc // Autorinnen und Autoren dieser Ausgabe: DI Barbara Jahn, Dr. Susanne Karr, DI Peter Matzanetz MA, Mag. Rudolf Preyer, Mag. Richard Watzke // Layout: Bohmann Repro-Media und Online GmbH, Stefan Vagner // Repro: Bohmann Repro-Media und Online GmbH, A-1110 Wien, Leberstraße 122 // Produktionsleitung: Joachim Mittelstedt // Druck: Johann Sandler GesmbH & Co KG, 3671 Marbach // Druckauflage: 10.000 //
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Büros wie Kleboth und Dollnig steigen auf ARCHICAD um. Für Andreas Kleboth ist es ein ideales Programm, „um von einem abstrakten Planungszustand in einen konkreteren überzugehen. Wir setzen es dort ein, wo es nicht ausreicht, simple 3D-Massenmodelle aufzubauen, sondern es darum geht, einen intelligenten Inhalt mit darzustellen. ARCHICAD ermöglicht uns, dies ohne Programmwechsel zu machen.“
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ARCHITEKTURJOURNAL WETTBEWERBE – DAS MAGAZIN FÜR BAUKULTUR
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Archicad hilft uns, konkret zu werden.
Andreas Kleboth, K L E B O T H
4 / 2019 // Juli / August
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