NR. 3
Mai/Juni 2021
Möbeltrends
MADE INY GERMAN
HOMBROICH Kunst und Natur im inspirierenden Zwiegespräch
TESSIN Architektur-Juwele aus der Sonnenstube der Schweiz
MÖBELTRENDS: Made in Germany HOMBROICH: Kunst und Natur TESSIN: Architektur-Juwele FRÜHLING: Vier erfrischende Reports
www.metermagazin.com, D, A € 8.80, SK € 12.–, übrige EU-Länder € 9.90
Mai/Juni 2021
Magazin für Wohnkultur, Design und Architektur
FRÜHLING! LICHTDURCHFLUTETE RAUMWELTEN – VIER ERFRISCHENDE REPORTS
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Komfort in Reinkultur.
Einen Diwan für das 21. Jahrhundert zu schaffen, schwebte den Designern von Jehs + Laub vor, als sie Moss entwickelten – ein Sofa, das einen mit seinen daunengefütterten Kissen regelrecht umschlingt. Dabei sorgen mit Handwerkskunst gefertigte Details – wie der Spalt zwischen Rücken- und Armlehne oder die umlaufende Paspel – dafür, dass selbst herrlichstes Herumlümmeln sich anfühlt wie Hochkultur.
COR.DE/MOSS
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E D I T O R I A L
«Das Paradies ist ein Garten» «Bäume, Büsche und Blumen zu einem Garten zu komponieren, lässt Pflanzen über ihren reinen Nutzen hinauswachsen. Nicht Wildnis, sondern Paradies – das ist die Idee der Gärten», schreibt Nadine Olonetzky in ihrem Buch «Inspirationen – eine Zeit reise durch die Gartengeschichte». Mesopotamien, 4000 Jahre vor Christus, gilt als Wiege der Gartenkultur. Es waren die Sumerer, die das Land zwischen Euphrat und Tigris künstlich bewässert und erste Jagdparks und Dattelpalmgärten angelegt haben. Und der deutsche Maler Lucas Cranach der Ä ltere schreibt um 1530: «Das Paradies ist ein Garten.» Tauchen Sie ein in unser neu konzipiertes Extraheft «Garten», und lassen Sie sich auf 48 Seiten von grünen Oasen und den Out doortrends 2021 inspirieren – die Vielfalt ist enorm: Das Sieger projekt der «Gärten des Jahres» ist ein ganz besonderes Refugi um, das bezüglich Biodiversität und Nachhaltigkeit vorbildlich angelegt ist, Baumhaus inklusive. Oder entdecken Sie einen Rück zugsort in den Hügeln von P iacenza, der für die Bewohner den perfekten Ort der Geborgenheit und Harmonie darstellt. Auch in Atrium erzählen wir Ihnen einzigartige Wohn- und Designgeschichten. Lassen Sie sich in die Sonnenstube der Schweiz entführen und erleben Sie die architektonische Vielfalt des Tessins – mehr ab Seite 74. Doch warum weit reisen, frage ich mich – Deutschland hat enorm viel zu bieten. Auf 50 Seiten erfahren Sie Inspirierendes aus unserer Spurensuche in Sachen Möbeltrends made in Germany (ab Seite 24). Zwei besondere Häuser stehen in München und unweit von Berlin – einmal ein Logenplatz am See für eine vierköpfige Familie (ab Seite 54) oder ein Holzpavillon als Bühne für eine erlesene Designsammlung (ab Seite 66). Oder wollen Sie wahre Magie erleben, dann besuchen Sie die Museumsinsel Hombroich – ein Gesamtkunstwerk (ab Seite 114). Nehmen Sie Ihr Glück in die eigenen Hände!
Foto: Marion Nitsch
Eine inspirierende Lektüre wünscht herzlichst
SMARTE VIELFALT
IP-Video-Türsprechanlagen in über 50 RAL-Farben und exklusiven Oberflächen.
ROLAND MERZ Chefredakteur roland.merz@archithema.com
Atrium im Mai/Juni 2021 — Editorial www.doorbird.com
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I N H A LT
Möbeltrends
IDEENREICH
Seite 40
München
LUFTIG LEICHT
Seite 54
Generation Köln
HANDWERKLICH
Seite 24
6 metermagazin –— Neues aus der Welt der Architektur und des Designs.
24 Generation Köln –— Vier Designer interpretieren Handwerkskunst neu.
8 Auslese –— Über ikonische Vasen, autofreie Stadtvisionen und ein Landschaftshotel der Extraklasse.
32 Bielefelder Werkstätten –— Sessel «Daron» als wahrer Ruhepol.
12 Agenda –— Ausstellungen im April, Mai und Juni. 14 Architektur –— Ein Holzpavillon und seine heilenden Gärten.
Frühling: Wohnen, wo andere Urlaub machen. Ein Unternehmerpaar erfüllt sich diesen Traum im Süden von München. (Titel: Christoph Theurer)
Made in Germany
16 Design –— Ein spannender Rückblick auf die Stockholm Furniture & Light Fair Digital. 20 Farben –— Cremiges Erdbeereis oder süsses Himbeersorbet? 22 Bücher –— Architektur, Design und Garten – spannend und amüsant.
34 Bretz –— Sofa «Edgy» im Fokus. 36 Cor –— «Farmer» neu aufgelegt. 38 Rolf Benz –— Vier Hingucker.
40 Möbeltrends –— Frischer Wind aus deutschen Manufakturen. 46 Freifrau –— «Grace» ist ein charakterstarkes Sitzmöbel. 48 Ausstellung –— Deutsches Design im Vitra Design Museum. 50 Brühl –— Nachhaltigkeit und Design im fruchtbaren Zusammenspiel. 54 München –— Wohnen, wo andere Urlaub machen.
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Fotos: Bonaldo, Daniele de Carolis, Objekte unserer Tage, Richard Lampert, Sabrina Rothe (2), Christoph Theurer
Entree
Atrium im Mai/Juni 2021 — Inhalt
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Tessin
KUNSTVOLL
Seite 78
Hombroich MAGISCH
Seite 114
Auslese
GOLDEN
Seite 8
64 Peter Hansen –— Ein tiefer Blick in eine Keramikmanufaktur. 66 Bad Saarow –— Ein Holzhaus als Bühne für eine Designsammlung.
Tessin 74 Architektur –— Luigi Snozzi und sein Vorzeigeprojekt Monte Carasso und weitere Protagonisten der Tessiner «Tendenza». 78 Morcote –— Das neue Zuhause zweier leidenschaftlicher Kunstsammler.
Schlusspunkt 114 Hombroich –— Auf der Museumsinsel treffen Skulpturen auf urwüchsig inszenierte Landschaft – ein fragiles Gesamtkunstwerk.
Standards 3 Editorial 7 Impressum 112 Prämien 122 Vorschau Juli/August
88 Alto Malcatone –— Bei seinem Haus setzt der junge Schweizer Architekt Federico Rella auf lokale Materialien und Handwerk. 96 Lago Maggiore –— Zeitzeugen des neuen Bauens – zwei vorbildlich renovierte Ferienhäuser. 106 Onsernonetal –— Das Basler Architektenduo Buchner Bründler hat ein einzigartiges Kulturgut vor dem Untergang gerettet.
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Farben
UNGEWÖHNLICH
Seite 20
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A U S L E S E ROSENTHAL STUDIO-LINE
Jubiläumskollektion «Sixty & Twelve» 60 ikonische Vasen in neuem Look Vor 60 Jahren wirbelte Rosenthal mit avantgardistischen Vasenentwürfen von Künstlern, Designern und Architekten die Porzellanbranche auf. Nun feiert der deutsche Porzellanhersteller seine «studio-line» mit einer limitierten Jubiläumskollektion namens «Sixty & Twelve» und übersetzt dazu 60 der ikonischen Vasen mit zwölf kontemporären Farben ins Hier und Jetzt. Mit dabei im illustren Geburtstagsreigen ist nebst Rosenthal-Klassikern wie «Plissée» von Martin F reyer (1968) oder «Fast» von Cédric Ragot (2006) auch ein neuer Wurf: die e xtravagante Vase «Hop», die anlässlich des Jubiläums von Stardesigner Sebastian Herkner entworfen wurde. STS www.rosenthal.de
«Hop» von Sebastian Herkner ergänzt die ikonischen Vasen der «Sixty & Twelve»Kollektion.
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Schmuckes Gefolge
Der neuste Wurf aus dem Hause B&O überzeugt nicht nur durch starken Klang, sondern auch durch hohe Flexibilität: Der tragbare, kabellose Heimlautsprecher «Beosound Level» sorgt nämlich – ganz gleich, ob aufrecht hingestellt, flach liegend oder anmutig an der Wand hängend – für besten Sound in jeder Lage. www.bang-olufsen.com
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Nachdem Monica und Mick Born ihre alten Möbel mit neuen Fronten vom Schreiner auffrischen liessen, war die Idee zu Superfront geboren. Inzwischen bietet das Unternehmen über 2 Millionen verschiedene Abdeckungen und Co. mit denen sich sämtliche Ikea-Möbel bestücken lassen. Neu auch in sechs Holztönen aus der «Wood Collection». www.superfront.com
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3 Regenschein Die nach einem Sommerregen im Sonnenlicht glänzenden Wassertropfen waren Inspiration für «Gocce». Die tropfenförmigen Lichtquellen der von Bartoli Design entworfenen Hängelampe sorgen für eine angenehme Beleuchtung, während goldene Details – auch an grauen Tagen – Glanzmomente setzen. www.bonaldo.com
Fotos: Rosenthal (2); Superfront Studios; 3deluxe, Norbert Tukaj
Neu gekleidet
Atrium im Mai/Juni 2021 — Auslese
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Orangensessel «The Orange», ursprünglich 1955 vom dänischen Architekten und Möbeldesigner Hans Olsen entworfen, erhielt seinen Namen aufgrund seiner charakteristischen Rückenlehne und Sitzfläche, die an Orangenschalen erinnern. Ebendieser gepolsterte Schalenstuhl wurde jüngst von Warm Nordic wieder eingeführt. www.warmnordic.com
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5 Spiegelspiel «Kimo» spielt mit dem 3D-Effekt: Auf den ersten Blick scheint der Wandspiegel einen tiefen Rahmen zu haben – erst bei genauerem Hinschauen entpuppt sich dieser als plane Form des Rahmens und dessen optische Zweiteilung. Entworfen hat den Wandlungskünstler die deutsche Designerin Meike Harde. www.schoenbuch.com
Bauhaus-Kurven Mit explizitem Funktionalismus und geometrischen Formen führte die BauhausBewegung einen Paradigmenwechsel im modernen Design ein, der nach wie vor Gestalterinnen und Gestalter inspiriert. Nicht zuletzt das dänische «Séché Studio», das für Holmegaard eine grafische GlasSerie aus Vasen, Schalen und Trinkgläsern entwarf. www.holmegaard-design.de
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AUTOFREIE STADTVISIONEN
Entwurf Friedrichstrasse Berlin von 3deluxe Begegnungszone öffentlicher Raum Wie sehen urbane Räume in Zukunft aus? Geht es nach dem deutschen Designbüro 3deluxe, so sind diese bunt, durchmischt und vor allem dynamisch, wie ihre neuste Vision für die Gestaltung der Friedrichstrasse in Berlin zeigt. Statt der Linearität der klassischen Strasse sollen organische, urbane Landschaften neue, ineinander verwobene Räume bieten. Dass diese mehrheitlich autofrei sind, ist dabei kein Zufall. Denn für die Wiesbadener Kreativen ist klar, dass das Bewusstsein über Nachhaltigkeit und der damit verbundenen Fortbewegungswahl künftig steigen wird. Einen Ansatz, wie so etwas in Realität aussehen kann, zeigt das von 3deluxe bereits konzipierte und mit zahlreichen internationalen Preisen ausgezeichnete Platzprojekt «V-Plaza» in Litauen. STS www.3deluxe.de
Links: Vision für die Friedrich strasse in Berlin. Oben: Realisiertes Projekt «V-Plaza» in Kaunas, Litauen.
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M A D E
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G E R M A N Y
Generation Köln: Klemens Grund, Thomas Schnur, Karoline Fesser und Tim Kerp (v. l.) arbeiten projektbezogen zusammen.
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Handwerk schafft Identität und Verbundenheit Vier junge Möbel- und Produktdesigner sind im Kollektiv erfolgreich – und interpretieren die traditionelle Handwerkskunst einer Region neu. Text: Kristina Raderschad, Fotos: Sabrina Rothe
Glas und Beton im Dialog: Die Ausstellung der Gruppe in der Kölner Kirche St. Gertrud im Januar 2021.
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Draenert: Kennen Sie die berühmte «Himmelsscheibe von Nebra»? Die 1999 entdeckte Bronzeplatte gilt als die älteste Darstellung des Firmaments. Formal spielt sie mit Rundformen; genau wie der Couchtisch «Nebra», den der Stuttgarter Designer Stephan Veit für Draenert entworfen hat. www.draenert.de
Frischer Wind Klar, strukturiert und doch verspielt zeigen sich die neusten Entwürfe deutscher Möbelmanufakturen. Das animiert und macht Spass zum Kennenlernen. Redaktion: Roland Merz, Anita Simeon Lutz
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Atrium im Mai/Juni 2021 — Möbeltrends
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Walter Knoll: «Muud» (Design: EOOS) ist ein einzigartiges, leichtes Sofa, konzipiert für urbane, auch kleinere Grundrisse. «Muud» vereint Klarheit und Behaglichkeit mit funktioneller Vielfalt. www.walterknoll.de
Kettnaker: Die Kettnaker Möbelmanufaktur steht seit Generationen für durchdachte Systemmöbel von höchster Qualität. Im Bild: Hängeregal «Soma». www.kettnaker.com
Cubit: Das vom Designer Tim Defleur entwickelte modulare Stuhlsystem ist ein Baukasten für Interior Designer, Architekten und Liebhaber zeitgenössischen Designs. Durch das Mischen von Stuhltypen, Stoffen und Farben entstehen unzählige Varianten. www.cubit-shop.com
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Logenplatz am See
Wohnen, wo andere Urlaub machen. Ein Unternehmerpaar erfüllt sich diesen Traum im Süden von München. Trotz Beton und viel Glas entstand ein Domizil, das durch ein stilsicheres Farbkonzept und ausgesuchte Kunst zu einem entspannten Wohlfühlort wurde. Text und Styling: Claudia Durian, Fotos: Christoph Theurer
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Atrium im Mai/Juni 2021 — München
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Die unterschiedlichen Fensterformate beleben die Fassade. Das Dachgeschoss wurde mit schmalen Holzlatten verschalt.
Das loftähnliche Entrée inszeniert den Seeblick. Die Leuchtröhren sind skulpturaler Blickfang beim Treppenaufgang.
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Kunst & Farbe In Morcote am Luganersee hat ein kunst- und designaffines Paar ein altes Anwesen in sein persönliches Refugium umbauen lassen. Als Grundlage dafür kreierte Architekt Luciano Giorgi dezent reduzierte, in gedeckten Farben gehaltene Räume. Redaktion: Anita Simeon Lutz, Fotos: Daniele de Carolis
Das dunkle, warme Grau im Wohnzimmer bildet den perfekten Hintergrund für das Werk der isländischen Künstlerin Katrin Fridriks «Riding Awareness – Icelandic Sky-Walk». (Sofa: George Nelson aus den 60er-Jahren; Sessel: Finn Juhl, 1953; Glastisch: Paolo Piva, reproduziert von B&B)
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Atrium im Mai/Juni 2021 — Morcote
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Die heutigen Besitzer des Hauses: Sie ist eine Accessoire-Designerin, er ist Geschäftsführer einer Firma, die in der Toskana Accessoires für die grössten Luxusmarken herstellt. Design und Kunst begleiten die beiden bereits ihr ganzes Leben. Ihre Sammlung konzentriert sich hauptsächlich auf internationale Strassenkunst und nordisches Design.
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Der Um- und Anbau knüpft an die vorhandene Gebäudesubstanz an, wirkt aber zugleich modern. Seine raumgliedernde Funktion im Dorf wird durch eine tiefe, umzäunende Kalkmauer akzentuiert.
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Der Architekt Federico Rella hat in seinem Heimatdorf eine alte «Cascina» zu seinem Zuhause umgebaut. Dabei setzte er auf lokale Materialien und Handwerk. Text: Susanna Koeberle, Fotos: Tonatiuh Ambrosetti
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