Fokus Bad
Die richtige Mischung aus Technik und Design
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FLIEGENDES DACH Im Gespräch mit dem Architekten Lorenz Bachmann
WIE FINANZIEREN?
Stolpersteine und Möglichkeiten beim Umbau
Die richtige Mischung aus Technik und Design
FLIEGENDES DACH Im Gespräch mit dem Architekten Lorenz Bachmann
WIE FINANZIEREN?
Stolpersteine und Möglichkeiten beim Umbau
Zwei Bauernhäuser, die mit ihren zeitlichen Bauschichten und ihrer heutigen Nutzung überraschen
Jetzt entdecken.
feller.ch/edizioliv
EDIZIO.liv ist über den Grosshandel erhältlich.
Manche Wörter finden heute kaum noch Verwendung, verstauben im wahrsten Sinne des Wortes zwischen Bucheinbänden. Eigentlich schade, denn die meisten von ihnen tragen nicht nur zu einer grösseren verbalen Vielfalt bei, sondern ermöglichen dank ihrer unterschiedlichen Bedeutungen eine sprachliche Raffinesse und leise oder auch mal laute Zwischentöne. Eines dieser verschwindenden Wörter ist «Zwiegespräch». Ich mag nicht nur dessen Klang, sondern auch seinen Bedeutungskanon von «Aussprache» über «Gedankenaustausch» und «Dialog» bis hin zur gemeinen «Unterhaltung». Sie fragen sich jetzt vielleicht, was das alles mit dem Thema Umbau zu tun hat. Nun, zum einen gibt es auch in der Architektur Elemente, Formen oder Materialien, die nicht mehr gefragt sind und in Vergessenheit geraten. Und zum anderen führen zum Beispiel Ebenen aus verschiedenen Bauzeiten, die in einem Gebäude aufeinandertreffen, nicht selten zu Zwiegesprächen. Etwa bei dem Bauernhaus in Winterthur, dessen Wurzeln bis ins 17. Jahrhundert zurückreichen. Wer jetzt im Inneren niedrige, dunkle Räume erwartet, wird überrascht sein. Denn ein erster grosser Umbau in den 1970er-Jahren hat markante, zeittypische Formen hinterlassen. Marazzi Reinhardt Architekten ist es gelungen, die prägenden Zeitebenen zu einem stimmigen Neuen zu verweben (ab Seite 34). Auch das steinerne Bauernhaus in Soglio, das von Christian Speck umgebaut wurde, lebt von der Spannung zwischen Vergangenheit und Gegenwart (ab Seite 24).
Solch gekonnte Interventionen fordern Architekt:innen, Handwerker:innen und Bauherrschaften eine Menge Feingefühl ab. Zudem braucht es Zeit, um ein Gebäude und die baulichen Eingriffe in seiner Geschichte zu verstehen, Bedeutungen und Nuancen zu erspüren. Nur so lässt sich ein Bau respektvoll weiterentwickeln und im Optimalfall Gelerntes auch anderswo anwenden. Ich wünsche I hnen viel Freude bei Ihren Erkundungen!
Britta Limper, Chefredaktorin
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08 Unterwegs. Der Architekt-Urbanist, Autor und Kurator Andreas Kofler nimmt uns mit in seine Heimatstadt Meran.
10 Inspiration. Ein buntes Sammelsurium aus aktuellen Ereignissen und Dingen rund ums Wohnen, Bauen und Modernisieren.
18 Agenda. Unsere Veranstaltungshinweise.
20 Porträt. Das Architekturbüro Balissat Kaçani aus Baden strebt mit seinen Projekten möglichst zukunftstaugliche Bauten an.
24 Behutsame Umkehrung. Christian Speck hat in Soglio ein Bauernhaus aus dem 17. Jahrhundert umgebaut und das frühere Raumgefüge in ein modernes Wohnhaus überführt.
34 Zeitebenen. Ein Winterthurer Bauernhaus aus dem 17. Jahrhundert, umgebaut in den 1970erJahren: Marazzi Reinhardt ist es gelungen, die prägenden Zeitebenen zu einem stimmigen Neuen zu verbinden.
46 Drum prüfe … Immer wieder aufs Neue überraschen uns Designer:innen und Unternehmen mit ihren frischen Ideen für Badmöbel, Badewannen, Duschen und Waschtische.
56 Nachhaltig wohlfühlen. Bewährtes und Neues für den Wellnessbereich zu Hause.
60 Gut zu wissen. Design, Funktion, Material. Bei der Auswahl der passenden Armaturen spielen verschiedene Faktoren eine Rolle.
66 Zauberkräfte. Heizkörper, WC, Duschrinne. Die richtige Technik macht das Bad.
70 Natur hält Einzug. Marmor, Blätter und d ie Farben des Wassers zieren Wände und Böden.
74 Eine Frage der Einstellung. Praktische Helfer, um den Wäschebergen Herr:in zu werden.
78 90 10 60 34
78 Ein Raum, der das ganze Haus verändert. Der Architekt Lorenz Bachmann spricht im Interview über sein Projekt «Fliegendes Dach», den Ersatz eines Dachgeschosses bei einem Einfamilienhaus in Winterthur.
86 Gewusst wie. Umbaufinanzierung – Chancen, Stolpersteine und strategische Überlegungen.
88 Swiss made. Ein Besuch in der Messermanufaktur sknife in Biel.
90 Naturverbunden. Das junge Unternehmen Structura C bringt Produkte aus Hanf der Schweizer Baubranche näher.
92 Wertvolle Arbeit. Durch die Stiftung Baustelle Denkmal können Freiwillige aktiv an Sanierungsprojekten mitarbeiten.
94 Schlusspunkt. Das Therma Schaulager in Schwanden ermöglicht Einblicke in ein Stück Schweizer Industriegeschichte.
1 Das Haus liegt mitten im Dorfkern von Soglio. Das kleinmaschige Gassengefüge sowie die stattlichen Häuser prägen die Atmosphäre der Bergeller Ortschaft.
Der Architekt Christian Speck hat im Dorfkern von Soglio ein Bauernhaus aus dem 17. Jahrhundert umgebaut. Mit viel Feingefühl überführte er das frühere Raumgefüge in ein modernes Wohnhaus, das zugleich seine Geschichte ehrt.
Text: Susanna Koeberle, Fotos: Christian Speck, Redaktion: Britta Limper
Es war weniger nötig als erwartet, um die Bedürfnisse der Bewohner und des historischen Hauses unter dem riesigen Klosterziegeldach in Einklang zu bringen. Mit präzisen Eingriffen gelang es den Winterthurer Architekten Marazzi Reinhardt, die prägenden Zeitebenen des Bauernhauses aus dem 17 Jahrhundert zu einem stimmigen Neuen zu verweben.
Text:
1 Das historische Haus wurde in den 1970er-Jahren umfassend umgebaut, worauf unter anderem die vertikalen Fassadeneinschnitte im gemauerten Erdgeschoss verweisen.
1 Unter einem neuen Giebeldach ist ein vielfältig bespielbarer Raum entstanden, der das ganze Geschoss einnimmt und unterschiedliche Ausblicke in die Umgebung bietet.
2 Von der ursprünglichen Konstruktion blieben nur die beiden Sparren in der Raummitte übrig, die weiterhin der Aussteifung dienen und dem rundum verglasten Raum auch optisch Halt verleihen.
Lorenz Bachmann hat in Winterthur ein Einfamilienhaus erweitert, indem er das Dachgeschoss vollständig ersetzt hat. Durch die ungewöhnliche Lösung hat sich nicht nur der Ausdruck des Hauses stark gewandelt, sondern auch dessen Nutzung.
Interview: Daniela Meyer, Fotos: Lukas Murer, Redaktion: Britta Limper