UMBAUEN+RENOVIEREN 03/2025

Page 1


Garten

Gestaltungsideen für den Lebensraum im Freien

Kraftvoll

Zeitzeugen aus unterschiedlichen Epochen, die durch den Umbau in ihrem Wesen gestärkt wurden

SaphirMatt mit kratzfester Oberfläche

Keine Fingerabdrücke, einfach zu reinigen und bis zu 4-mal widerstandsfähiger gegen Kratzer*. Das Induktionskochfeld SaphirMatt besticht durch Funktionalität und Eleganz.

For better living. Designed in Sweden.

Und wofür brennen Sie?

«Zwei Seelen wohnen, ach! in meiner Brust.» Nichts könnte mein Dilemma besser beschreiben als dieser Ausspruch von Goethes Faust. Denn sollte ich mir mal ein Haus kaufen, würde mich die Auswahl eines passenden Objektes wahrscheinlich in eine tiefe Verzweiflung stürzen. Ich liebe alte Bauernhäuser mit viel Holz, Sprossenfenstern und Steinböden, welche die Spuren der Zeit zeigen. Aber dann ist da auch die Architektur der späten 1960erund frühen 1970er-Jahre mit den markanten Betonfassaden und Sichtbackstein in den Innenräumen. Gegensätzlicher geht es wohl kaum, mögen Sie vielleicht denken. Doch vielleicht können Sie mit den zwei Umbauprojekten in dieser Ausgabe meine Faszination für das eine wie auch für das andere nachvollziehen.

Da ist zum einen die Villa Schneeberger, die 1971 von Georges-Jacques Haefeli, einem bekannten Architekten aus der «Le-Corbusier-Stadt» La Chaux-de-Fonds, ebendort erbaut worden ist. Heute wird sie von dem Architektenpaar Fabian Roth und Stéphanie Morel bewohnt, die das Haus in seinen Originalzustand zurückgeführt haben (ab Seite 34). Das zweite Projekt führt uns in den Kanton Aargau, wo Castor Huser Architekten in enger Zusammenarbeit mit der Denkmalpflege ein eindrückliches Vogthaus von 1793 umbauen durften (ab Seite 24). Zwei faszinierende Gebäude mit einer bewegten Geschichte. Apropos Geschichte: Auch in diesem Jahr verleiht die Denkmalpflege des Kantons Bern wieder den Denkmalpflegepreis und den Spezialpreis. Welche Bauten respektive Bauherrschaften die Auszeichnungen entgegennehmen dürfen, erfahren Sie ab Seite 83.

Doch nun genug der Worte über die aktuelle Ausgabe und meine persönlichen Vorlieben in puncto alte Bausubstanz. Wofür können Sie sich begeistern? Und welche unserer Themen interessieren Sie wirklich? Nehmen Sie doch bitte an unserer Leserumfrage teil und entwickeln Sie mit uns gemeinsam unsere Zeitschrift weiter. Nähere Informationen dazu finden Sie auf Seite 75. Erst mal aber wünsche ich Ihnen wie immer viel Freude beim Lesen der aktuellen Ausgabe!

MitunsererMultimarkenkompetenzbringen wirjedenLiftaufden neustenStand.

WertenSieIhreImmobilieauf: lift.ch/umbau

INHALT

MAI/JUNI 2025

Spektrum

0 8 Unterwegs. Ein Blick durch die Kamera von Jürg Zimmermann ins Atelierhaus des Bildhauers Hermann Rosa in München.

10 Inspiration. Ein Chamäleon im Garten oder doch lieber Florales auf dem Duschvorhang? Grünes und Buntes für innen und aussen.

18 Bücher. Schöne Aussichten, Kunstverbrechen und ein Kloster. Die Lesetipps der Redaktion.

20 Porträt. Hobiger Feichtner Architekt:innen schaffen Räume, die bis ins Detail ausgefeilt sind und auch mal farbig sein dürfen.

Thema Zeitzeugen

24 Alles dreht sich um die Küche. Castor Huser Architekten haben in enger Zusammenarbeit mit der Denkmalpflege ein eindrückliches Vogthaus aus dem 18. Jahrhundert umgebaut.

34 Licht, Raum und Material. Das Architektenpaar Stéphanie Morel und Fabian Roth haben für sich und ihre Familie eine Villa aus den 1970er­Jahren in La Chaux­ de­Fonds zu ihren Ursprüngen zurückgeführt.

Spezial Aussenraum

44 Unter der Sonne. Wie Terrasse, Balkon und Garten zu intimen Rückzugsorten und Orten der Zusammenkunft werden.

54 Schön kühl. Stobag, Schweizer Hersteller von Beschattungslösungen, kann auf eine erfolgreiche 60 ­ jährige Firmengeschichte zurückblicken. Ein Porträt.

56 Refugium. Der Gartengestalter Daniel Berg hat für ein denkmalgeschütztes Bauernhaus einen zeitlos schönen Grünraum geschaffen.

60 Erfrischend stimmig. Im Garten ist Erholung angesagt. Warum den Wellnessfaktor nicht noch durch Schwimmbad und Sauna erhöhen?

64 Das etwas andere Grillhaus. Ein ausdrucksstarkes Gartenhaus aus Beton, entworfen von Steinmann + Berger Architekten, ist die perfekte Ergänzung zu einem Wohnpavillon aus den 1960er­Jahren im Baselbiet.

Fokus

70 Gewusst wie. Kosten, Leistung, Photovoltaik: Was es bei der Installation einer Ladestation für E-Fahrzeuge am eigenen Zuhause zu beachten gilt.

72 Am Puls der Zeit. Bauen im Bestand, neue Lehrmethoden und Digitalisierung. Markus Meier gibt einen Einblick in das Angebot der Schweizerischen Bauschule.

76 Häuser mit Seele. Vor 20 Jahren wurde die Stiftung Ferien im Baudenkmal gegründet. Geschäftsleiterin Christine Matthey spricht im Interview über die Anfangszeiten, die Herausforderungen und warum sie die Erhaltung von Baukultur als wichtig erachtet.

Denkmalpflegepreis

83 Feuer und Flamme für gebaute Geschichte. Christian Messerli wird für sein jahrelanges Engagement für das «Wellauerhaus» in Wimmis mit dem Denkmalpflegepreis des Kantons Bern ausgezeichnet.

92 Stabiler denn je. Die Fachkommission für Denkmalpflege würdigt mit dem Spezialpreis 2025 sämtliche Personen, die sich für den Erhalt und die Sanierung der Neumühlebrücke in Lauperswil eingesetzt haben.

0 6 Impressum

75 Leserumfrage

81 Adressen

82 Wettbewerb

98 Vorschau

Titelfoto: Alexander Gempeler, Umbau Morel Roth Architekten in La Chaux-de-Fonds, S. 34 Fotos im Inhalt: Federico Farinatti, Markus Kaech, Andrin Winteler (bürobureau), Zafferano

Alles dreht sich um die Küche

Offenheit seitens Eigentümerin für das historische Haus, spezialisierte Architekten und die Bereitschaft zu vertieften Vorabklärungen durch die Denkmalpflege und Kantonsarchäologie waren entscheidende Faktoren für den gelungenen Umbau des eindrücklichen Vogthauses in Villmergen.

Text: Raya Hauri, Fotos: Markus Kaech, Redaktion: Britta Limper

Licht, Raum und Material

Die Villa Schneeberger in einem Einfamilienhausquartier oberhalb von La Chaux-de-Fonds zeigt sich wieder in alter Materialehrlichkeit. Ein Glück für das junge Baudenkmal, dass es in die Hände von Morel Roth kam.

Text: Jenny Keller, Fotos: Alexander Gempeler, Redaktion: Britta Limper

P1 A n der Südfassade wurden die Fenster im Ober- und Dachgeschoss zur Terrasse hin ersetzt. Um den Ausdruck zu erhalten, wurde dieselbe Besprossung gewählt. Anstatt der metallenen Rafflamellen sorgen nun Stoffrollos für die Beschattung.

2 Strassenseitig befindet sich der Eingang, dem später vom Hausbesitzer ein Windfang hinzugefügt wurde. Ein willkommenes Attribut im auf 1000 Meter über Meer gelegenen La Chaux-deFonds.

ierre Schneeberger war als Graveur in seinem Wohn- und Atelierhaus auf einer südöstlich der Uhrenmetropole La Chaux-de-Fonds gelegenen Hügelkuppe tätig. Sein Haus, eine skulpturale Komposition aus Beton und Sichtbackstein, liess er sich von seinem Freund GeorgesJacques Haefeli entwerfen und bezog es 1971 mit seiner Frau und den beiden Töchtern. Haefeli sei zwar nur der zweitberühmteste Architekt von La Chaux-de-Fonds (auch Le Corbusier ist hier geboren), scherzt Fabian Roth, der zusammen mit seiner Frau Stéphanie Morel die Villa Schneeberger kaufen konnte. Behutsam setzten die Architektin und der Architekt das Gebäude in seinen Originalzustand zurück, befreiten Backstein und Beton von späteren Verkleidungen.

Bekannt ist Haefeli aber durchaus trotzdem, unter anderem für das Musée international d’horlogerie, zehn Minuten zu Fuss von der Villa Schneeberger entfernt. Das in die Parklandschaft eingegrabene Museum entstand ebenfalls in den 1970er-Jahren, und zwar in Zusammenarbeit mit Pierre Zoelly, mit dem Haefeli auch weitere Gebäude schuf. Die Villa Schneeberger versteckt sich

Refugium

Unweit von Zürich hat Daniel Berg für ein denkmalgeschütztes

Bauernhaus einen zeitlos schönen Grünraum geschaffen –ausgezeichnet mit dem Newcomerpreis von Gärten des Jahres 2025

Text: Roland Merz

Fotos: Ferdinand Graf Luckner

Redaktion: Silvia Steidinger

1 Der private Ruhegarten mit kleinem Schwimmteich ist inspiriert vom Seleger Moor im Knonauer Amt. 1

Umbauen + Renovieren

1 Selbst aus dem Pool lässt sich durch das Grillhaus der Weitblick geniessen. Die Betontreppe links führt auf die Dachterrasse, die vom Erdgeschoss durch ein Fensterband abgehoben ist.

Das etwas andere Grillhaus

Steinmann + Berger Architekten haben einen Wohnpavillon aus den 1960erJahren um ein expressionistisches Gartenhaus aus Beton ergänzt, das dank grossflächiger Verglasungen den Blick ins Tal öffnet. Ein Pas de deux für ein neues Lebensgefühl.

Text: Britta Limper, Fotos: Andrin Winteler, bürobureau 1

Turn static files into dynamic content formats.

Create a flipbook
Issuu converts static files into: digital portfolios, online yearbooks, online catalogs, digital photo albums and more. Sign up and create your flipbook.