Atrium 04/2014

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Atrium SOMMERZEIT: Hofhäuser bei Zürich SALONE MILANO: News und Trends

www.atrium-magazin.de, D, A € 7.80, F € 10.–, SLO € 12.–, übrige EU-Länder € 8.80

Juli/August 2014

Atrium GARTENLAUBEN Temporäre Heime für das Leben im Grünen

SALONE MILANO Neuheiten und Trends im Möbelbereich

NR. 4 Juli/August 2014

Magazin für Wohnkultur, Design und Architektur

SPEZIA Bad

L

schen, u D , n e n n Wa und n e r u t a m Ar Badmöbel

SOMMERZEIT UNTERSCHIEDLICHE AUSSENRÄUME ZEICHNEN DIE HOFHÄUSER BEI ZÜRICH AUS. EIN ARCHITEKTURBERICHT.

GARTENLAUBEN: Wohnen im Grünen SPEZIAL: Bad AT_04_14_AA_Titel.indd 1

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E D I T O R I A L

Foto: Bruno Helbling, Stuhl von Arne Jacobsen by Republik of Fritz Hansen über www.holmsweetholm.ch

Kurze Nächte, brennende Füsse und ganz viel Design Mailand beheimatet jedes Jahr wieder ein Stelldichein der globalen Designwelt. Immer mehr findet der wahre Anlass aber nicht mehr am wirklichen Salone statt, sondern in der Stadt selbst, wo sich die Gassen, Hinterhöfe, Palazzi, Kirchen und Museen mit Menschen füllen und von Design-, Kunst- und Architekturthemen durchtränkt werden. Auch einige namhafte Möbelhersteller wie etwa B&B oder Fritz Hansen zeigen ihre neuen Produkte ausschliesslich in ihren Showrooms mitten in der Stadt. Neu werden auch die Gärten miteinbezogen. Wurde der Giardino neben der Triennale bereits seit Jahren mit Installationen bespielt, so konnte man heuer zum Beispiel auch in Milanos «Orto Botanico» einen Pavillon von Piero Lissoni unter dem Namen «Giardino Geometrico» bewundern. Mehr über die Events in der Stadt erfahren Sie ab Seite 104 unter dem Titel «Stadtbesetzung». Aber natürlich haben wir uns auch auf der Messe umgesehen und doch einige spannende Neuheiten entdeckt. Im Allgemeinen kann man sagen, dass die schweren, den Raum einnehmenden Sofas ausgedient haben. Gefragt sind wieder leichtere, kleinere, eher als gepolsterte Bank zu betrachtende Stücke. Oder dann Sitzgelegenheiten mit hohen Rücken- und Seitenlehnen, in denen das Geborgenheitsgefühl von alten Ohrensesseln wieder aufkommt. Wir zeigen Ihnen die neusten Produkte ab Seite 88. Nebst den Neuheiten der internationalen Möbelmesse haben wir Ihnen auch im Architekturbereich einige Leckereien zu bieten wie zum Beispiel die Hofhäuser bei Zürich von Think Architecture (ab Seite 52) oder das Sommerhaus von Dorothy Measer in Venice Beach (ab Seite 44). Kleinere Rückzugsorte für den Garten zeigen wir ab Seite 122 und die Neuheiten im Badbereich ab Seite 60. Gute Lektüre wünscht herzlichst

ANITA SIMEON LUTZ Chefredakteurin anita.simeon@archithema.ch

Atrium im Juli/August 2014 — Editorial

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I N H A LT

Auslese

Juli/August 2014

AKTUELL

Seite 12

Venice, L.A. SPIELHAUS

Seite 44

Schweiz HOFHÄUSER

Seite 52

Introvertiert Die Hofhäuser von Think Architecture in der Nähe von Zürich bieten verschiedene Aussenraumqualitäten. Fenster: Skyframe (Bild: Radek Brunecky)

Wohnen

10 Porträt –— Atrium hat die Künstlerin Maria Villares in ihrem Atelier in São Paulo besucht.

36 Barcelona –— Umsichtig renovierte und stimmungsvoll eingerichtete Jugendstilwohnung einer Familie.

12 Auslese –— Ausstellungen und Events rund um die Themen Design, Architektur und Kunst.

44 Venice, L.A. –— Die Architektin Dorothy Measer dachte bei der Hausplanung an Details, die Jahre später ihre Kinder efreuen sollen.

20 Reisen –— Wunderbar entspannen: Hotels und Spas für eine Auszeit nah oder fern.

52 Bei Zürich –— Hofhäuser mit Aussicht von Think Architecture.

26 Design –— Die historische Kristallglas-Manufaktur Baccarat. Ein Besuch.

74 Milano –— Über den Dächern der Stadt. Familienleben im 23. Stock.

28 Design –— Schweizer Design an der Buchmesse Leipzig.

112 Paris –— Die Wohnung des französischen Designers Jean-Marc Gady sowie ein Überblick über seine Entwürfe.

30 Kunst –— Die Pace Gallery im Engadin befindet sich in einem der ältesten Häuser in Zuoz. 32 Architektur –— Wir waren an der Eröffnung des DC Towers in Wien.

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Fotos: Radek Brunecky (1), John Ellis/Living Inside (1)

Entree

Atrium im Juli/August 2014 — Inhalt

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Porträt JEAN-MARC GADY

Seite 112 Milano

Wohnen in der Natur

NEWS & TRENDS

REFUGIEN

Seite 84

Seite 122

Salone Milano 84 People –— Begegnungen mit den Machern 86 Salone Satellite –— Jungdesigner, die alles andere als Anfänger sind.

Rundgang 118 Küche –— Kochen unter freiem Himmel macht Spass und verlängert einen schönen Sommertag. 122 Garten –— Drei temporäre Häuschen für das Leben in der Natur.

Fotos: Bisazza (1), Bonaldo (1), Poltrona Frau (1), Francis Amiand (1), A1 Architekten (1)

88 Wohnen –— Ausspannen und Geniessen plus ein Interview mit Naoto Fukasawa. 94 Tisch und Stuhl –— Ein Hoch auf das natürliche Material Holz! Sowie ein Interview mit dem amerikanischen Designer Leon Ransmeier.

Spezial «Bad» 60 Wannen & Duschen –— Die neusten Formen und Materialien.

Standards 3 7 8 34 82

Editorial Impressum Köpfe Bücher Freundschaftswerbung 126 Service: Neues auf einen Blick 128 Adressen 130 Vorschau September/Oktober

68 Planung –— Ans Alter gedacht. 100 Arbeitswelten –— Die neuen Regale und Schreibtische machen sich nicht nur im Arbeitszimmer gut.

70 Badmöbel –— Stauraum für einen wohnlichen Nassbereich.

104 Stadtbesetzung –— Der sogenannte Fuorisalone mäandert mit zahllosen Ausstellungen und Events durch ganz Milano.

Titelthemen sind farbig markiert

Spezial «Bad» NEUHEITEN

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AUSLESE

REMAKE

Marcel Breuers Stahlrohrsessel wird als Klappstuhl in die Moderne umgesetzt

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Fotoausstellung

Die Stiftung Bisazza für Design und zeitgenössische Architektur beherbergt zum ersten Mal in ihren geräumigen Sälen eine fotografische Ausstellung. Diese wird der deutschen Fotografin Candida Höfer gewidmet. Insgesamt werden zwanzig grossformatige Bilder von menschenleeren, öffentlichen Räumlichkeiten wie etwa von Museen, Bibliotheken, Archiven oder historischen Gebäuden gezeigt. Die Ausstellung findet vom 9. Mai bis 27. Juli 2014 in Montecchio statt. www.fondazionebisazza.it

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Vor bald neun Jahrzehnten entwarf Marcel Breuer die heutige Designikone, den Stahlrohrsessel «B4». Nicht etwa das Design sollte im Vordergrund stehen, sondern die Funktion. Marcel Breuer verwendete dafür nicht – wie damals üblich – Holz, sondern Stahlrohr. Entstanden ist ein schnörkellos reiner und auf seine nackte Form reduzierter Sessel, der als Symbol der Moderne galt. Heute erfährt der «B4» ein Remake und wird von Tecta werkgetreu als Klappstuhl «C4» in einen zeitgemässen Kontext gehoben. Der Baumwoll-Leinen-Bezug «Colin» ist in 132 Farben erhältlich, sodass er sich unkompliziert in jeden Raum integrieren lässt. CI Erhältlich ist der «D4» bei Tecta Bruchhäuser & Drescher OHG, Sohnreystrasse 10 37697 Lauenförde, T +49 5273 3789 0, www.tecta.de

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Bauen mit Luft Die neue Überdachung des Busbahnhofs im schweizerischen Aarau stellt das grösste luftgestützte Einkammer-Folienkissen der Welt dar. Das Luftmuseum Amberg zeigt anhand von Fotos, Filmen und Modellen, wie diese zukunftsweisende Konstruktion des Zürcher Architekturbüros Vehovar & Jauslin zusammen mit den Radolfzeller Leichtbau-Ingenieuren von formTL entstanden ist. Die Sonderausstellung «Bauen mit Luft» findet vom 26. April bis 27. Juli 2014 im Luftmuseum Amberg statt. www.luftmuseum.de

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Neue Farben, bewährtes Design Mit der Lampe «Constanza» schuf Luceplan einen Beleuchtungsklassiker, der millionenfach produziert wurde. Heute erfährt die 1986 von Paolo Rizzatto designte Lampe eine Erfrischung in zwei neuen Farbpaletten: «Radieuse» und «Mezzo Tonno». Während Ersteres dynamisch knallige Farben wie Rot und Petroleumblau beinhaltet, vereint die zweite Farbpalette sanfte Pastellfärbungen wie Rosa oder Mintgrün. www.luceplan.com

Fotos: Mensur Zulji (1); Tecta (1); Candida Höfer (1)

Schnörkellos: Die zeitlose Ästhetik des Designklassikers wird in der Klappversion «D4» zusammengefasst.

Atrium im Juli/August 2014 — Auslese

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Geberit AquaClean Das WC, das Sie mit Wasser reinigt.

Das neue Wohlbefinden. Mit Geberit AquaClean erleben Sie ein völlig neues Gefühl von Frische und Sauberkeit: Das WC mit Duschfunktion reinigt den Po auf Knopfdruck mit einem warmen WasserVWUDKO )×U PHKU +\JLHQH XQG :RKOEHƬQGHQ ̛ www.geberit-aquaclean.de oder 00 800 00 432 432 (gebührenfrei)

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AUSLESE Luftgestalten: Die Skulpturen sinken abwechslungsweise in sich zusammen und werden dann wieder aufgeblasen.

Dessau Design Das Label «Dessau Design» widmet sich dem Bauhaus und seiner Philosophie auf eine sehr ideelle Art. Die Inhaberin und Designerin Roswitha Buechting studierte das komplexe Phänomen der Ära und entwirft Möbel, die zwar vom Geist der Zeit zeugen, aber keine Nachahmungen sein sollen. Die kleine exklusive Kollektion gibt es über: www.dessaudesign.de

OTTO PIENE

Light and Air Langen Foundation Die Energien Licht und Luft sind die zentralen Themen in der Kunst Otto Pienes. Für die Museumsarchitektur Tadao Andos auf der Langen Foundation hat Otto Piene riesige Inflatables produziert. Diese aufblasbaren Skulpturen werden in rhythmischen Abständen mit Luft gefüllt, um dann wieder langsam in sich zusammenzusinken. Der zweite Ausstellungssaal ist dem Thema Licht gewidmet. Höhepunkt der Ausstellung in der Langen Foundation ist der Sky Event – eine Aktionsform, die Piene seit den 60er-Jahren durchführt. Einen ganzen Tag lang werden dabei Skulpturen an den Himmel aufsteigen. FQ Bis 15. August 2014, Langen Foundation, Raketenstation Hombroich 1, 41472 Neuss www.langenfoundation.de

Architektur bewegt! Am 28. und 29. Juni 2014 werden zum Tag der Architektur in Nordrhein-Westfalen 418 Bauwerke aller Art, Quartiere, Gärten und Parks in 166 Städten und Gemeinden für Besucher geöffnet sein. Zahlreiche Privathäuser, aber auch neue Miet- und Eigentumswohnungen, Bauwerke für Büro und Verwaltung, Schule und Bildung, Senioren und Kinder, Handwerk und Gewerbe stehen den Besuchern offen. Fachleute vor Ort sprechen über die Objekte und geben Antwort auf die Fragen der Besucher. www.aknw.de

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Zwei in einem Dieser Sessel vereint die klaren Linien und die Funktionalität dänischen Designs und den minimalistischen Stil Japans. Denn BoConcept präsentiert die «fusion Kollektion» gemeinsam mit dem Designstudio Nendo aus Tokio. Entstanden ist ein Wohnzimmer-Ensemble aus dem fusion Sessel, Sofa und Beistelltisch. www.boconcept.de

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Fotos: VG Bild-Kunst, Bonn 2014, Foto: Katja Illner (1); VG Bild-Kunst, Bonn 2014, Lena Fingerle (1); Foto: Günter Thorn (1); Clärchen u. Hermann Baus (1)

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Lichtraum: «The zero experiment» projiziert Lichtmuster an die Wände.

Atrium im Juli/August 2014 — Auslese

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Der Sonne zugewandt: Das Haus wurde zur Sonne hin ausgerichtet, nach der sich die Palmen in Venice neigen.

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Sonnenfarben das ganze Jahr: Die Stühle und das zum kalifornischen Himmelblau komplementäre Orange der Treppe leuchten immer fröhlich.

Lebenslinien Die Architektin Dorothy Measer dachte bei der Neugestaltung des Bungalows und Grundstücks bereits an architektonische Details, die Jahre später ihre Kinder erfreuen sollten. Text: Romy Gutiérrez, Fotos: John Ellis/Living Inside

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ass Kinder auch mitten in Los Angeles behütet und gleichzeitig mit viel Freiheiten – ein bisschen wie in einem Dorf oder einer Kleinstadt – aufwachsen können, belegen die Measers. Neben dem Erziehungsstil und der Wohnquartierwahl – Schule, Strand, Cafés und Geschäfte sind alle in Gehdistanz, und man kann ohne Lebensgefahr mit dem Scooter oder Fahrrad fahren – haben auch die Architektur des Hauses und die Gesamtgestaltung des Grundstücks grossen Anteil daran. Für einmal wurde die Architektin Dorothy Measer auch zu ihrer eigenen Auftraggeberin. Das geometrische Haus hat seinen Ursprung in dem Rat eines gemeinsamen Freundes des

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heutigen Ehepaars. Der erfolgreiche Werber und zufriedene Junggeselle David Measer kaufte sich ein Bungalow im für seine hohen, sich nach Wind und Sonne ausrichtenden Palmen bekannten Stadtteil Venice. Die Vorbesitzerin hatte eine ausgeprägte Vorliebe für kräftige Lilatöne, die selbst nach dem Überstreichen der Wände noch durchschienen. Die Licht- und Farbenexpertin Dorothy Kersman würde dem mit wenigen Eingriffen beikommen können, versprach der Freund. Im Verlauf des ersten Ortstermins, bei dem die Architektin die Wünsche und Persönlichkeit ihres möglichen Auftraggebers eruieren wollte, verliebten sich die beiden ineinander. Glücklicherweise konnten sie sich dem gemeinsamen Freund anvertrauen, und der wiederum beiden versichern, dass die Gefühle auf

Gegenseitigkeit beruhen. So wurde der Auftrag geändert, es sollte nun ein Zuhause für die beiden und dereinst für die gemeinsame Familie werden. Erst dachten sie nach wie vor an einen Umbau, wenn auch einen tiefgreifenden. Neben seinen farblichen Defiziten heizte sich der Bungalow im Sommer aber zu saunaartigen Temperaturen auf, und im Winter war es darin eiskalt. Permanent mussten entweder die Klimaanlage oder die Heizung bei geschlossenen Fenstern und Türen in Betrieb sein, um erträgliche Temperaturen im Hausinnern zu haben. Das Wissen der Architektin über passive Sonnennutzung und gesunde Luftzirkulation bei entsprechend ausgerichteter Architektur gab den Ausschlag, das Haus bis auf die Fundamente abzutragen. Die Baustoffe und die

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Hofhäuser mit Aussicht THINK ARCHITECTURE haben aus den

gegebenen Umständen einen Gebäudetypus entwickelt, der auf alle Fragen die bestmögliche Antwort gibt. Redaktion: Anita Simeon Lutz, Fotos: Radek Brunecky

Beton-Sinfonie: Das Spiel von Rahmen in hellem, glattem und Füllung in dunklem, grobem Beton verleiht Charakter.

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Atrium im Juli/August 2014 — Bei Zürich

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Eingebettet: Die Siedlung nimmt die Topografie des Ortes auf und schlägt daraus einen hohen Nutzen.

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igentlich würde man an dieser Lage, am Zenit des Hügels nördlich des Zürichsees, keine Hofhäuser vermuten. Die Typologie der anderen Einfamilienhäuser im Quartier ist hier ganz klar auf die Aussicht fokussiert, auf Berg und See. Die Ausgangslage für das hier gezeigte Ensemble von vier Villen war jedoch eine andere. Da, wie hinlänglich bekannt, der Quadratmeter Land an dieser Lage rund 1500 Euro kostet, war man darauf bedacht, die von der Gemeinde zugelassene Bebauungsdichte möglichst auszunutzen. Das war jedoch mit dem vorherrschenden Villentypus mit entsprechend Umschwung nicht zu bewerkstelligen. Die vier Häuser mussten also näher zueinanderrücken. Und je näher man einander kommt, desto mehr schwindet die Privatsphäre jedes Einzelnen. Die Herausforderung für das Entwerferteam der Think Architecture war es nun, eine möglichst hohe Dichte zu erhalten und trotzdem einen hohen Grad an Privatsphäre zu generieren. Und dies gelang dem jungen Architektenteam mit einem Hoftypus, der sich jedoch der Topografie des Hanges an-

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Ziel war, eine hohe Dichte zu generieren, ohne die Privatsphäre zu verletzen. Panoramablick: Die modulierte Dachlandschaft stellt dem natürlichen Berg- und Hügelpanorama ein gebautes gegenüber.

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SPEZIAL BAD

Bette Schwarz und Weiss vereint: Die frei stehende Wanne «BetteHome Oval Silhouette» in der Ausführung «BetteBicolour» zeigt, wie harmonisch der Kontrast sein kann. Weiss steht für Reinheit, Unschuld, Transparenz – und ist die Basisfarbe im Bad. Holz- oder Grautöne waren lange Zeit die einzigen Alternativen zum cleanen Weiss. Mit seinen «Black Beauties» setzt Bette nun einen klaren Gegenpol bei Wanne, Dusche und Waschtisch, hergestellt in der Hightech-Manufaktur in Delbrück. www.bette.de

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Wohlfühlwannen Entspannen und geniessen geht ganz einfach: Wellnessoasen für das Badezimmer zu Hause. Redaktion: Katharina Schäfer

Grohe Die Armaturenlinie «Grandera» von Grohe verbindet fliessende, feminine Formen mit präzise definierten maskulinen Kanten. Das Sortiment reicht von Einhandmischern und klassischen Waschtischarmaturen über Wannenbatterien mit seitlich befestigter Handbrause und Keramikablage, 5-LochWannenrandarmaturen und frei stehenden Wannenarmaturen bis hin zu Thermostaten, Kopf- und Handbrausen. Auch die Auswahl zwischen den Farben Chrom und Chrom/ Gold ist möglich. Für das Design mit einem Hauch von Nostalgie standen Vorbilder aus der ganzen Welt Pate. Ob der Pariser Eiffelturm, Schweizer Uhren, Schachfiguren bei den Weltmeisterschaften in Moskau oder Schmuck von Tiffany’s in New York. www.grohe.de

HSK Wasser aus der Handbrause oder doch lieber ein erfrischender Strahl von oben? Diese Frage lässt sich künftig am einfachsten mit «Aqua Switch» von HSK beantworten. Beim innovativen Umschalter zwischen Kopf- und Handbrause lässt sich der Wasserstrahl eindeutig zuordnen und bedienen. Einmal umgeschaltet, bleibt die Einstellung gehalten – auch nach Abdrehen des Wassers. Der praktische Wasserschalter befindet sich direkt am Armaturenkörper und ist in allen drei HSK-Designwelten, softcube, rund und eckig, erhältlich. www.hsk.de

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Wohnen über den Dächern von Mailand

Grenzenlos: Offene Räume fliessen ineinander und geben einem ein Gefühl der Leichtigkeit und Freiheit.

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Transparenzeffekt: Wände wurden durch Glas- und Schiebetüren sowie Spiegel ersetzt.

Stilvoll: Die Inneneinrichtung widerspiegelt die Designvorlieben der Bewohner für die 50er- und 60er-Jahre.

Im 23. Stock des Torre-Breda-Hochhauses von Mailand restrukturierte der junge Mailänder Architekt Fabio Azzolina die Wohnung einer vierköpfigen Familie. Text: Oliver Ike, Fotos: Grazia Branco, Redaktion: Carina Iten

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SALONE MILANO Desalto: Die von Nendo designte Kollektion «Softer than Steel» umfasst drei Bänke, einen Stuhl und eine Tischfamilie. www.desalto.it

Arco: Der Beistelltisch «Base Round» von Jorre van Ast ist ein robuster, schnörkelloser Tisch aus M Massivholz i h l undd B Beton. www.arco.nl

Cappellini: Ausgehend vom Sessel «Peg» schuf Nendo für Cappellini eine ganze «Peg»-Familie, nebst Sofa, Spiegel etc. auch ein Bett. www.cappellini.it

Ausspannen und geniessen

B&B: Den Stuhl «Almora» haben Doshi Levien nach einer indischen Region benannt. www.bebitalia.it

Gepolstertes in Stoff und Leder, kombiniert mit Holz, Stahl und Aluminium. Redaktion: Anita Simeon Lutz

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Cattelan Italia: Die Couchtischchen «Laser» mit Basis in Stahl sind in Nussbaum Canaletto, Glas extra hell geätzt, weiss oder schwarz lackiert erhältlich. www.cattelanitalia.com

Arflex: Die Sessel aus der Serie «Ladle» von Luca Nichetto widerspiegeln die Designsprache aus den 60er-Jahren. www.arflex.it

Tom Dixon: Die Leuchten «Grey Beat» sind aussen grau mit silbrigem Innenleben. www.tomdixon.net

Flexform: Die Möbelkollektion «Piuma» von Antonio Citterio ist aus edlem Mahagoniholz auf Gehrung verarbeitet. www.flexform.it

Arper: Die Sessel der Familie «Colina» zeugen von eleganter Silhouette und grosszügigem Design. Ideal zum Sofa-System «Loop». www.arper.com

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MDF Italia: Idealer Mix zwischen natürlichen und industriellen Materialien: «Rock Table» von Jean-Marie Massaud. www.mdfitalia.it

Mattiazzi: «Uncino» von Ronan und Erwan Bouroullec ist einer meiner Lieblingsstücke, die ich auf der Messe sah. www.mattiazzi.eu

Andreu World: «On Chair» von Jasper Morrison ist in einer stapelbaren und einer nicht stapelbaren Version zu haben. www.andreuworld.com

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Atrium im Juli/August 2014 — Tisch & Stuhl

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Artek: Konstantin Grcic liefert mit «Rival» seinen ersten Entwurf für den finnischen Hersteller. www.artek.fi

Carl Hansen: Der «CH88» von Hans J. Wegner war bis anhin nur ein Prototyp. Nun geht er erstmals in Serie. www.carlhansen.com

Fendi Casa: Der Tisch aus Ebenholz und Messing ist Teil der Kollektion «Star» von Thierry Lemaire. www.luxurylivinggroup.com

Zoom by Mobimex: «TIX eMotion» ist ein verstellbares Modell, das sich perfekt für die unterschiedlichen Bedürfnisse des Alltags eignet. www.mobimex.ch

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G A RT E N

Refugien Im 19. Jahrhundert wurden Lauben genutzt, um geschützt im Freien Kaffee zu trinken. Auch heute bilden Gartenhäuschen & Pavillons kleine Welten, in die jeder gern mal flüchtet. Wir porträtieren drei Häuschen, temporäre Heime für das Leben jenseits von zu Hause.

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Fotos: Gaelle le Boulicaut (3)

Minivilla im Grünen: Das 36 m2 grosse Haus ist der perfekte Rückzugsort für den Sommer.

Atrium im Juli/August 2014 — Garten

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Ein Raum für alles: Offenheit und Multifunktionalität prägen das Innere.

Maximales Minimum Das multifunktionale Sommerhaus unweit von Groningen (Holland) ist zwar nur 36 m2 gross, dennoch steht der winzige Pavillon einem richtigen Haus in keiner Weise nach. Entworfen hat die Minivilla der Architekt Haiko Meijer vom holländischen Büro Onix: «Die Dimensionen sind klein, aber darin steckt mein ganzes Wissen aus meiner 20-jährigen Tätigkeit als Architekt», erklärt er. Das Projekt widerspiegelt den ganzheitlichen Ansatz von Onix. Fliessend Wasser gibt es, die Elektrizität stammt aus einem einzelnen Sonnenkollektor. Bezüglich Materialien setzte Meijer auf Kontraste: roher Beton und Pappelholz. Das Zentrum des als offener Raum konzipierten Inneren bildet ein Volumen aus rohem Beton, das zugleich als Feuerstelle, Kochstelle, Küchenspüle und Tisch dient. Das Thema der Multifunktionalität zieht sich durch das ganze Projekt. Wie in einem traditionellen japanischen Haus werden die Bettsachen tagsüber weggeräumt und verstaut. Eine Schlafgelegenheit befindet sich unter einem treppenartigen Aufbau, dessen obere Platt-

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Nachhaltig: Fliessend Wasser ist vorhanden (geduscht wird im Freien), die Elektrizität stammt von einem Sonnenkollektor.

form wiederum als Bettstatt dient. Das Bettversteck ist ein perfekter Rückzugsort für Kinder und vermittelt Harry-Potter-Stimmung. Auch sonst ist die Einrichtung im Einraumhaus aufs Minimum reduziert. Was als Beweis dafür gelten kann, dass gut durchdachte Architektur oftmals teuren Designschnickschnack überflüssig macht. Wenige hübsche Stücke aus dem Brockenhaus und ein paar bunte Kissen. Et voilà: fertig ist die Landidylle. Eine Art nomadische Parallelwelt in der Natur aufzubauen, scheint derzeit ein allgemein präsenter Wunsch in einer konsummüden Gesellschaft. Nach dem langen Winter geniesst Haiko Meijers Familie das Leben im Grünen. Innen und aussen gehen fliessend ineinander über, das Haus ist ein durchlässiger Raum, der eher an ein grosses, offenes Zelt erinnert. Wirklich feste Wände gibt es wenige, die meisten verwandeln sich in Türen, die tagsüber offen stehen. Das Innere wird zum grossen Sonnenschirm. SK www.onix.nl

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