Atrium 05/2013

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September/Oktober 2013 PERFEKT: Hochqualitative Häuser in Augsburg, Berlin und Stuttgart

www.atrium-net.de, D, A € 7.80, F € 10.–, SLO € 12.–, übrige EU-Länder € 8.80

Atrium

Atrium

NR. 5 September/Oktober 2013

Magazin für Wohnkultur, Design und Architektur

L SPEZIA Küche

INTELLIGENT Ein bioklimatisches, energieautarkes Dorf auf Teneriffa

chnik, e T e n r e d Mo n und g i s e D s e t gu innovative en Oberfläch

NAPA VALLEY In dieser Region gibt es nicht nur gute Weine, sondern auch gute Architektur

INTELLIGENT: Bioklimatisches Dorf auf Teneriffa

25 JAHRE ATRIUM Rückblick

NAPA VALLEY: Wein und Architektur SPEZIAL: Küche

PERFEKT DREI HÄUSER VON HÖCHSTER QUALITÄT IN AUGSBURG, BERLIN UND STUTTGART

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Was Designfans einschalten, wenn sie abschalten. Samsung HW-F750

Musikgenuss in seiner schönsten Form. Natürlich könnten Sie auch meditieren. Doch ein Abend mit der HW-F750 ist ähnlich entspannend, macht aber mehr Spaß. Einmal eingeschaltet, streichelt der integrierte Röhrenverstärker der HW-F750 Ihr Trommelfell mit warmen Tönen. Für den nötigen Druck sorgt der kabellos verbundene Subwoofer*. Erholen können sich dabei auch Ihre Augen. Das minimalistische Metallgehäuse hebt sich wohltuend vom übrigen HiFi-Design ab. www.samsung.de/soundbars *

Subwoofer nicht abgebildet.

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hgschmitz.de

E D I T O R I A L

Foto: Bruno Helbling, Stuhl von Arne Jacobsen by Republik of Fritz Hansen über www.holmsweetholm.ch

Mit viel Liebe zum Detail In dieser Ausgabe zeigen wir Ihnen drei Architektenhäuser von höchster Qualität, die von deutschen Architekten gebaut wurden. Alexander Brenner realisierte in der Nähe von Stuttgart ein luftiges Haus mit verspielten Details. Die Technik liess er dabei gekonnt hinter die Wände verschwinden (ab Seite 26). Schmid Architekten aus Augsburg fertigten in der Nähe ihrer Heimatstadt ein Einfamilienhaus, das subtil auf das vorhandene Terrain eingeht und innen wie aussen mit Liebe zum Detail auftrumpft (ab Seite 50). Und last but not least zeigen wir Ihnen auch ein historisches Beispiel im Berliner Hansaviertel, das von bfs d architekten gekonnt und detailgetreu renoviert wurde (ab Seite 36). Wir wären aber nicht wir, wenn wir nicht auch über die deutsche Grenze hinaus einen Blick in die internationale Architekturwelt werfen würden. Als Erstes besuchten wir einen speziellen Kunstort im Tessin (ab Seite 42), dann haben wir uns in der diesjährigen Kulturhauptstadt Marseille umgesehen (ab Seite 98), und wem die Kombination von guter Architektur und gutem Wein zusagt, der ist sicher in der kalifornischen Region des Napa Valley gut aufgehoben (Report ab Seite 78, Reisetipps auf Seite 22). Mit Liebe zum Detail wird auch in der Küche hantiert. Nicht nur Spitzenköche, sondern auch immer mehr Private zaubern aus ihren Steamern, Teppan Yakis und Wokmulden wahre Traumgerichte hervor. Die Geräte der neusten Generation sind aber nicht nur intelligent, sondern lassen sich auch hervorragend in das Design und die Architektur der Küche integrieren. Den Überblick über die neusten Küchentrends finden Sie ab Seite 62. Die Intelligenz der Geräte macht nicht in der Küche halt. Gebäudeautomation, KNX-Sensoren und das alles vereint in einem Smart Grid sind die aktuellen Schlagwörter. Dabei darf vor lauter Bäumen der Wald nicht vergessen gehen, denn das effizienteste Haus ist nicht nur bezüglich Technik, sondern auch bezüglich Ausstattung der Gebäudehülle und des Designs im besten Sinne des Begriffes nachhaltig (ab Seite 88). Gute Lektüre wünscht herzlichst

Intelligente Gebäudetechnik einfach steuern – zu Hause und unterwegs Licht, Heizung und Jalousien automatisch steuern, Musik in alle Räume verteilen, sämtliche Elektrogeräte mit einem Tastendruck ausschalten: Der Gira Home Server macht Gebäude komfortabler, sorgt für mehr Sicherheit und hilft gleichzeitig beim Energiesparen. Er steuert alle Funktionen der KNX / EIB Installation und integriert Türsprechanlagen, Multimedia-Systeme, Kameras, Haushaltsgeräte und vieles mehr nahtlos in die Gebäudesteuerung. Als zentrale Bediengeräte stehen die Gira Control Clients mit brillanten Touchdisplays in zwei Größen zur Auswahl. Zusammen mit der Gira Home Server / Facility Server App ermöglicht er zudem die mobile Steuerung der gesamten Gebäudetechnik – per iPhone, iPad und iPod touch sowie mit Android-Geräten. Mehr Informationen: www.gira.de/homeserver Abb.: Gira Control 19 Client, Glas Schwarz / Aluminium, Gira Home Server App auf dem iPhone [Interface Konzeption/ Design: schmitz Visuelle Kommunikation]

ANITA SIMEON LUTZ Chefredakteurin anita.simeon@archithema.com

Atrium im September/Oktober 2013 — Editorial

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Auslese

I N H A LT

NEWS

Seite 10

September/Oktober 2013

Stuttgart LUFTIG

Seite 26

Tessin BEHERZT

Seite 42

10 Auslese –— Neue Produkte, spannende Ausstellungen und vieles mehr. 18 Design –— Die Basler Ausgabe der Design Miami präsentierte sich erstmals in der Messehalle von Herzog & de Meuron. 20 Kunst –— Massimiliano Gioni ist der junge Kurator der 55. Biennale in Venedig. 22 Reisen –— Im Napa Valley vereinen sich Naturgenuss und kulinarische Höhenflüge. Versteckspiel Dank dem gekonnten Verstecken der Technik kommen die Räume des Hauses in Stuttgart perfekt zur Geltung (Titelbild: Zooey Braun)

24 Architektur –— Das Vorarlberg Museum erstrahlt in neuem Glanz.

Reportagen & Porträts 26 Stuttgart –— Alexander Brenner Architekten bauten ein luftiges Haus mit vielen Details.

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36 Berlin –— Ein schlichtes Atriumhaus strahlt in neuer Frische. 42 Kunst mit Herz –— Elena Buchmann ist schon seit fast 40 Jahren im Kunstbusiness. Ein Besuch bei ihr. 50 Augsburg –— Schmid Architekten haben ein Wohnhaus mit präzisen Aus- und Durchblicken geschaffen. 58 Xavier Mañosa –— In seiner Keramikmanufaktur fertigt der Designer verspielte Stücke. 78 Napa Valley –— Im Bilderbuchort St. Helena schufen Butler Armsden Architects ein modernes Haus. 98 Kulturhauptstadt Marseille –— Frankreichs zweitgrösste Metropole verabschiedet sich von ihrem rauen Image. 106 Nordisches Dreigestirn –— Die schwedischen Architekten und Designer Claesson Koivisto Rune sind Disziplinnomaden. 110 Visite –— Parkett Dietrich garantiert seit 1918 höchste Qualität.

Fotos: Grazia Branco (1), Zooey Braun (1)

Entree

Atrium im September/Oktober 2013 — Inhalt

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Marseille STADT DES LICHTS

Architektur

Seite 98

VORARLBERG

Seite 24 Berlin AUFGEFRISCHT

Seite 36

Rundgang

Spezial Automation

112 Bad –— Eine Winzerfamilie zeigt, wie sich moderne Architektur bis ins Bad fortsetzen lässt.

88 Häuser mit Grips –— Im Südosten von Teneriffa entstand ein bioklimatisches Dorf.

116 Garten –— Zauberhafter Garten im Süden Frankreichs.

94 Willkommen zu Hause –— Intelligente Software und technische Spielereien machen Häuser zu ferngesteuerten Komforttempeln.

Fotos: Christian Schaulin (1), Annette Kisling (1), Hanspeter Schiess (1)

120 Jubiläum –— Die Werke Santiago Calatravas waren bereits in den ersten Ausgaben von Atrium ein Thema.

Spezial Küche 62 Die Weinküche –— Nach Mass und auf Genuss der edlen Tropfen gestaltet.

Porträt

Standards 3 7 8 122 124 126 128 130

Editorial Impressum Köpfe Freundschaftswerbung Bücher Service Adressen Vorschau November/Dezember

XAVIER MAÑOSA

Seite 58

Titelthemen sind farbig markiert

64 Küchenmöbel –— Material- und Gestaltungsvielfalt vereint mit wohnlichen Verwöhnmomenten. 68 Kochen im Freien –— Grills haben sich zu kompletten Kochstellen für den Aussenraum entwickelt. 70 Küchengeräte –— Mehr als gut integriert.

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AUSLESE Orange: Der Paravent «Partition» von Philippe Nigro und die Chaiselongue «Matières» von Antonio Citterio.

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Glückliche Teppiche

HERMÈS

Les Nécessaires d’Hermès Neue Kollektion

Aus Wolle von artgerecht gehaltenen und auf Brandenburgs Wiesen umherziehenden, glücklichen Schafen produziert das junge Potsdamer Label mariemeers wunderbar weiche Teppiche und Sitzkissen in reiner Handarbeit. Genauer ist die Handarbeit bei mariemeers ein Fingerspiel, denn die voluminösen Wollstränge werden nur mit den Fingern verstrickt. www.mariemeers.de

«Les Nécessaires d’Hermès» heisst die neue Kollektion, designt von Philippe Nigro. Verschiedene Kleiderdiener, Sitzgelegenheiten und Aufbewahrungsmöbel sind in Zusammenarbeit entstanden. Stücke wie diese waren bis ins 19. Jahrhundert essentielle Helfer im täglichen Leben. So erfüllen sie auch in dieser Kollektion hilfreiche Dienste. Um kurz auszuruhen, zur Aufbewahrung oder zum Verbergen unpassender Objekte. «Les Nécessaires d’Hermès» kombiniert hochwertige Handwerkskunst und exquisite Materialien, etwa «Canaletto»-Nussbaumholz in warmen Farbtönen, gebürstetem Stahl, Leder und Stoffe von Hermès. FQ Hermès Deutschland, Tauentzienstrasse 21–24, 10789 Berlin www.hermes.com

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Kleinigkeiten mit grosser Wirkung

Das kleinste Museum der Welt, die Kunsthalle Marcel Duchamp (KMD) ersetzt während Renovierungsarbeiten das Institut Mathildenhöhe Darmstadt. Vom 21. April bis 3. November 2013 zeigt die KMD «La Broyeuse de Chocolat» in Miniaturen. Die Schweizer Caroline Bachmann und Stefan Banz feiern so das 100-Jahr-Jubiläum der Duchamp-Ausstellung. Und die Kunsthalle, sonst im schweizerischen Cully am Genfersee beheimatet, wechselt zum ersten Mal ihren Standort. www.akmd.ch, www.mathildenhoehe.eu

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Die Ausstellung «Phnom Penh: Das Verschwinden verhindern» in der ifa-Galerie Stuttgart zeigt bis zum 15. September 2013 Künstler aus Kambodscha, die sich mit dem Erfassen und Bewahren der Stadt im Wandel beschäftigen. Ausgangspunkt ist die Architektur des Kambodschaners Vann Molyvann. Er bestimmte die neue Khmer-Architektur der 1960er-Jahre massgeblich. www.ifa.de

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Fotos: Frederik Ferschke (1); Copyright Khvay Samnang (1)

Altes und Neues

Atrium im September/Oktober 2013 — Auslese

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BEGA – das gute Licht.

mein Haus | mein Garten | mein Licht

Die neue Broschüre „Licht für Haus und Garten“ zeigt eine Leuchtenauswahl aus unserem Gesamtprogramm, welche sich besonders für die Beleuchtung und Gestaltung des privaten Außenraums eignet. Der Vertrieb unserer Produkte erfolgt über den Elektrofachhandel, das Leuchtenfachgeschäft sowie das Elektrohandwerk. Mehr dazu finden Sie unter: www.bega.de

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AUSLESE Orte der Begegnung: Das Projekt BUS:STOP hat sieben internationale Büros eingeladen.

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Auerberg: Erfrischend anders Auerberg ist bekannt für schlichte Produkte mit einem besonderen Dreh. Nun ist die Produktfamilie dieses sympathischen Herstellers gewachsen. Die drei neuen – wie immer cleveren – Produkte heissen Bâton, Bücherbank (im Bild) und HULK. Umwerfend witzig und erfrischend anders sind auch die Produkt-Illustrationen der Freunde des Hauses, Martin und Thomas Poschauko. www.auerberg.eu

KRUMBACH

Bus:Stop Internationales Architekturprojekt Vorarlberg gilt als eine aussergewöhnliche Kultur- und Naturlandschaft. Gerade im Bereich Architektur wurden in den letzten Jahren neue Standards gesetzt, was die Verbindung von traditioneller Handwerkskunst mit zeitgenössischer Architektur betrifft. Das Projekt BUS:STOP in der Gemeinde Krumbach im vorderen Bregenzerwald knüpft an diese Kompetenz an. Weltweit renommierte Architekten wie Sou Fujimoto, Pritzker-Preisträger Wang Shu, Rintala Eggertson Architects sowie weitere Büros wurden eingeladen, Wartehäuschen zu entwerfen. Die Wahl der Kuratoren fiel auf Architekturbüros, die wegen ihrer kontextuellen Haltung geschätzt werden. Das unkonventionelle Projekt bringt richtungsweisend Tradition, Gegenwart und Zukunft zusammen. SK Weitere Informationen über: www.krumbach.at

Welche Wirkungen erzeugen Visionen? Was ist Teil ihres geheimnisumwobenen Wesens? Erstmals widmet sich die Ausstellung «Visionen – Atmosphären der Veränderung» ausführlich dem Phänomen der Vision in der zeitgenössischen Kunst. 35 internationale Künstler spüren in ihren Werken der gesellschaftspolitischen Bedeutung und Funktion von Visionen nach. Wie unterscheiden sie sich von Utopien? Welche Energien liegen in ihr für eine aktive Zukunftsgestaltung? Sichtbar wird ein schier unendliches Potenzial. Marta Herford (Gehry-Galerien), bis 8. September 2013. www.marta-herford.de

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Öffne dich!

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Walter Gropius wäre im Mai 130 Jahre alt geworden. Zum Jubiläum bringt die Bauhaus-Manufaktur «Tecnoline» eine Sonderedition des Türdrückers «130» von Gropius heraus. Die neue Serie «130» wird in Bremen nach dem traditionellen Sandgussverfahren produziert. Alle Einzelteile werden dazu in einer Form aus Natursand bei 1400 Grad gegossen. Dieses Verfahren ermöglicht den Vintage-Look. www.tecnoline.de

Fotos: BUS:STOP Krumbach, Adolf Bereuter 2013 (1)

Vorausschauend

Atrium im September/Oktober 2013 — Auslese

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tzt u n och ada . k n itze amin V-ZUG p S h n C Auc eas am vo r i-Ste d n A Comb den

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Gut erfunden: Gourmet-Menü auf Knopfdruck.

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Entscheiden Sie sich für Schweizer Qualität: der Combi-Steam XSL mit der Weltneuheit GourmetDämpfen. Zu Hause kochen wie die Maîtres de Cuisine: Dank vorprogrammierter Gourmet-Rezepte gelingen Ihnen die feinsten Menüs auf Knopfdruck. Erfahren Sie mehr über unsere einzigartigen Innovationen und unsere 100-jährige Geschichte unter vzug.de

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Acting Things IV: «Material Flow» von Studio Judith Seng.

Handwerk und Farbe Die diesjährige Basler Ausgabe der DESIGN MIAMI in der neuen Messehalle von Herzog & de Meuron präsentierte sich reichhaltig und stimmungsvoll. Redaktion: Romy Gutiérrez

Victor Hunt: Für die «Contrast»Leuchten liess Julien Carretero Messing, Stahl, Edelstahl, Kupfer Bronze und Alu oxidieren.

Fotos: Courtesy of Design Miami (3), Hélène Binet (1)

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ie Rolltreppe der neuen Halle 1 Süd der Messe Basel wirkt wie rahmender Hintergrund der Performance von Judith Seng. Selbst gemachte Maschinen, sie selbst und ihr Partner schaffen aus farbigem Granulat Objekte live. Die Ausstellung im oberen Stockwerk der schwarzen Halle wirkte vor diesem eleganten Hintergrund sehr stimmungsvoll. Eine neue Grosszügigkeit durch den vielen und hohen Raum liess die Exponate besser denn je wirken. Mit dem Umzug in die neue Halle von Herzog & de Meuron wurde zum Leidwesen der Autorin die traditionelle AussenraumInstallation vor Ort nach innen verlegt. Mit Vitra als neuem Sponsor, der die Lounges mit Möbeln ausstattete, wurde aber die Brücke zum Campus des Herstellers geschlagen, wo Zaha Hadid, von Swarovski beauftragt, eine solche vor ihrer Fire Station platzierte. Einem Feuerwerk gleich erhellten dieses Jahr aussergewöhnlich viele bunte Exponate die Stände und die Mienen. Die Leuchten von Julien Carretero für Victor Hunt und von Bethan Laura Wood im Rahmen ihrer Ausstellung als «W Hotel Designer of the Future» sind Mini-Feuerwerke à porter. Wood liess sich für ihre runden Glasschichten-Leuchten von Süssigkeiten inspirieren, die in Mexikos Strassen an jeder Ecke von fliegenden Händlern feilgeboten werden. Sie sind dünn wie Papier, wie Federn geformt und in bunten Farben erhältlich. Es gelang Wood dieses Spiel mit Transparenz und verschiedenen Leuchtstufen zu materialisieren. Mexikanische und

Swarovski: Zaha Hadids von Kristallschliffen inspirierte Objekte laden zum Sitzen und Liegen ein.

Sebastian+Barquet: Der BankTisch von George Nakashima verbindet Natur und grafisch anmutende Handwerkskunst.

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Southern Guild: Der Sekretär von Joe Pain öffnet und schliesst sich mit einem handbetriebenen Zahnradmechanismus. italienische Glasspezialisten fertigten die einzelnen Schichten der Leuchten. Wenn diese aus sind, wirken sie wie Dessertteller und -schälchen. Pilze waren die Vorlage für Beatrice Brovias handwerklich gefertigten Multifunktionsobjekte. Mit Schraubengewinde versehen, lassen sie sich überall anbringen und können so als Garderobe, Türknaufe, Schubladengriffe oder Wandschmuck dienen. Sichtbares Schicht- und Handwerk zeigte auch die Arbeit von Tim John für Audi, welche die Geschichte des Vierradantriebs des deutschen Autoherstellers darstellt. John schnitt Tausende von dünnen Kartonschichten und verleimte diese zu einem mehrere Meter langen 3D-Kabinett. Markige Sprüche von Fahrerlegende Walter Röhrl stehen neben Darstellungen ebensolcher Werbespots und detailgetreuen Modellen des Antriebs und einer Veranschaulichung der intelligenten Elekronik – faszinierend in jeder Hinsicht.

W Hotel Bangkok: Bangkoks rollende Essens- und Verkaufsstände finden sich im Design von Seung-Yong Song wieder.

Caroline Van Hoek: Beatrice Brovia schuf aus Marmor 13 «Pilze», die als Installation, als Türknaufe, Schubladengriffe oder Garderobenhaken dienen.

www.designmiami.com

W Hotel Mexiko: Bethan Laura Wood liess sich für ihre Glasschichtenleuchten in Mexiko von bunten federartigen Süssigkeiten inspirieren.

m John fügte Tausende Audi: Tim schnittene Kartonlasergeschnittene schichtenn zu einer Geschichtschnikreise ch hnikr kreei eise ddes es «Audi Audi dii und Technikreise ttr tro» zzusammen. usam us usam amm men. men me Quattro»

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Gr端n, Weiss, Blau: Der moderne Bau setzt sich sowohl von den Farben als auch von der Architektur der Umgebung ab.

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Versteckspiel

ALEXANDER BRENNER ARCHITEKTEN bauten in Stuttgart ein

luftiges Haus mit verspielten Details. Text: Franziska Quandt, Fotos: Zooey Braun

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Im Licht der Moderne Ein schlichtes Atriumhaus in Berlins denkmalgeschütztem Hansaviertel strahlt nach einer umsichtigen Renovierung in neuer Frische und zeitgemässer Wohnlichkeit. Text: Mirko Beetschen, Fotos: Annette Kisling, Redaktion: Antje Herrmann

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as Berliner Hansaviertel liegt innerhalb des riesigen Tiergartenparks und befindet sich in einer Phase des Wandels. 1957 war es anlässlich der internationalen Ausstellung Interbau 57 als Beitrag zum Wiederaufbau im boomenden Nachkriegsdeutschland errichtet worden. Heute stellt das Quartier ein einzigartiges Konglomerat hochstehender, teilweise experimenteller Wohnbauten der späten Moderne dar und kann sich mit so grossen Namen wie Alvar Aalto, Oscar Niemeyer, Walter Gropius oder Arne Jacobsen als Erbauer brüsten. Die Stadt Berlin strebt derzeit sogar die Aufnahme des gesamten Viertels ins Inventar des Unesco-Weltkulturerbes an. Mit dem Generationenwechsel haben sich in dem Viertel in den vergangenen Jahren auch die Besitzverhältnisse gewandelt. Während viele Wohnungen durch die Jahrzehnte den Ansprüchen unterschiedlichster Bewohner genügen mussten, hat nun eine designund architekturaffine Käuferschaft das moderne Erbe entdeckt und führt es vielerorts

wieder in einen Zustand, der der ursprünglichen Ästhetik der Erbauer gerecht wird. Auch die lokalen Architekten des Büros bfs d erhielten kürzlich einen Auftrag zu Sanierung und Umbau eines Bungalows im Hansaviertel. Der Kunde hatte eines von fünf Atriumhäusern erworben, die der deutsche Architekt Eduard Ludwig im südlichen Teil des Quartiers gebaut hatte. Ludwig hatte mit seiner auch als Hungerkralle bekannten Luftbrücken-Skulptur vor dem Flughafen BerlinTempelhof Berühmtheit erlangt, studierte bei Mies van der Rohe am Dessauer Bauhaus Architektur und arbeitete einige Zeit in dessen Berliner Büro. Zeitlebens blieb der Grossmeister der Moderne sein Vorbild. Würdige Erben Mit diesem Hintergrundwissen machten sich die beiden Architekten Michael Schultz und Stefan Flachsbarth ans Werk. Schultz erinnert sich an den ersten Eindruck des Hauses, das die Zeile von fünf Bungalows zum Park hin abschliesst: «Das Wohnhaus war in einem völlig überformten Zustand. Einbauten aus den

Erinnerung: Das Haus hatte ursprünglich einen ähnlichen Kamin wie heute. Der Boden erhielt eine fugenlose PU-Beschichtung, die Decken einen Anstrich in hellem Rosa. (Kamin: Focus; Vorhänge: Création Baumann; Stuhl: Artek)

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Engagiert: Die Galeristin Elena Buchmann mit Werken von Emilio Vedova. Seine Arbeiten sind zurzeit an der Biennale in Venedig sowohl in der Fondazione Emilio Vedova als auch in der Chiesa San Rocco zu sehen.

Kunst mit Herz Elena Buchmann ist schon seit fast 40 Jahren im Business. 1998 liess sie sich im Tessin nieder. Besuch in einem bemerkenswerten Kunstort. Text: Susanna Koeberle, Fotos: Grazia Branco/ikebranco

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Atrium im September/Oktober 2013 — Kunst mit Herz

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Wohnen und Arbeiten: Elena Buchmann zog 1998 mit ihrem Mann von Basel ins Tessin. In Agra fanden sie einen Ort, der alles vereinte. Rote Skulptur von Felice Varini.

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SPEZIAL KÜCHE

Team 7 Seit mehr als 20 Jahren stellt der Naturholzspezialist aus Österreich nicht nur Möbel, sondern auch hochwertige Küchen her mit dem Ziel, Wohnen, Essen und Kochen miteinander zu verbinden. Die edlen Fronten sind aus verzugssicheren Dreischichtplatten, die Oberflächen mit Kräuteröl behandelt. Das Inselelement der «K7» ist stufenlos höhenverstellbar. Tischplatte, Stuhllehnen und das Regal sind alle aus demselben Massivholz wie die beiden Inseln und die Einfassung der deckenhängenden Abzugshaube mit integriertem Stauraum. www.team7.at

Verwöhnlich Mit der Übertragung von Material- und Gestaltungsvielfalt aus dem Wohnraum in die Küche, vereint diese kulinarischen Genuss mit wohnlichen Verwöhnelementen. Redaktion: Romy Gutiérrez

Varenna Poliform Für die Varenna-Küche «Artex» gibt es eine Vielzahl neuer Oberflächenmaterialien und -farben, die auf das Möbel und Stauraumsortiment von Poliform abgestimmt sind. So lässt sich von Küche bis Schlafzimmer eine Einheit schaffen. Im Beispiel links wurde für die Inselfronten und die Abzugshaube Grafit gewählt, für die Bar Eiche natur und für die raumhohen Wandschrankelemente Eiche braun. Die Arbeitsplatte ist gleichfarbig wie die Fronten. Die Haube mit integrierter Lichtgebung korrespondiert der Form und Farbe nach mit der Insel, und ihre Aufhängung erscheint wie die Umkehrung der filigranen Beine der Bar. www.poliform.it

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SieMatic Moderne Elemente treffen bei der «SE 4004 H» in Eiche geschiefert auf industrielle Funktionalität. Eingeriebenes Schiefermehl erzeugt die ausdrucksstarke dunkle Pore des grün-grauen Eichenfurniers. Die grifflosen, mit elektronischer Öffnung versehenen Unterschränke und die Edelstahl-Arbeitsplatten in Ein-Zentimeter-Optik betonen die kubische Gestaltung. Die dunkle Steinwand, Deckenbalken und Eisenhocker sowie -tische unterstreichen die Industrie-Chic-Komponente dieses Küchenplanungsbeispiels, die Edelstahlblende des Dunstabzugs setzt einen glänzenden Akzent. www.siematic.de

Leicht Die neue Eichefront «Xylo» hat durch Äste, Risse und die gebürstete Oberfläche den Charakter von knorrigem Altholz. Diese Wirkung wird von den vertikal auf Bild gearbeiteten Furnierriegeln mit versetzten Stössen unterstützt. Das Bild zeigt die Farbvariante «alteiche schiefer», die Palette umfasst aber auch «alteiche natur», «alteiche kupfer» und «alteiche moor». Die an der Wand ausgerichteten Hochschränke bieten mit dem integrierten Leicht-Vorratscenter und einem zweigeteilten Apothekerauszug gut zugänglichen Stauraum. www.leicht.de

Alno Bei den Keramik-Küchen von Alno bestehen Fronten, Seitenverkleidungen und je nach Wunsch auch die Arbeitsplatten aus einem drei Millimeter starken Keramik-Mantel. Neben den dunklen und weissen Farbtönen steht nun auch eine Variante in Graubeton-Optik (Oxide grigio) zur Auswahl für die individuelle Gestaltung der modular aufgebauten, grifflosen Küche. Wandhängende Elemente sind ebenso in geschlossener wie offener Ausführung erhältlich, wie der Unterbau für die Inselelemente. www.alno.de

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AUTOM AT I O N

Willkommen zu Hause! Intelligente Software und technische Spielereien machen Häuser heute zu ferngesteuerten Komforttempeln. Redaktion: Franziska Quandt

Busch-Jaeger Durch eine Kooperation von Busch-Jaeger mit Gardena kann jetzt auch der Garten in die Gebäudeautomation mit einbezogen werden. Die Gardena-Gartentechnik lässt sich über die Gebäudesteuerung «Busch-ComfortPanel» und die Raumsteuerung «Busch-priOn» fernbedienen. Das Spektrum der Möglichkeiten reicht von der automatischen Bewässerung über die Schaltung von Gartenteichpumpen bis zur Beleuchtungssteuerung. Eine drahtlose Funktechnik ermöglicht eine nachträgliche Installation ohne zusätzliche Verkabelung im Innen- und Aussenbereich. Frei konfigurierbare Programme ermöglichen die Realisierung individueller Wünsche. Zum Beispiel die «Partyschaltung». Sie sorgt dafür, dass die Bewässerung Pause macht, wenn die Gäste im Garten feiern. www.busch-jaeger.de

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Atrium im September/Oktober 2013 — Spezial Automation

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Philips Die Ministereoanlage «DCM3155» von Philips ist ausgestattet für klaren Sound in der ganzen Wohnung. Mit Dockingstation für iPod und iPhone sowie CD-Wiedergabegerät, USB-Anschluss und UKW-Empfänger wird sie zum Musik-Allrounder. Der Audio-Eingang ermöglicht die direkte Wiedergabe von MP3-Inhalten eines tragbaren Mediaplayers. Mit der «wOOx»-Technologie lassen sich tiefe Bässe in hoher Qualität hören und spüren. Spezielle Lautsprecher ergänzen den «wOOx»-Bassstrahler, und exaktes Tuning zwischen Hauptlautsprecher und Hochtöner sorgt für einen weichen Übergang von den unteren und mittleren auf die hohen Frequenzen. Durch das angewinkelte Lautsprecherdesign entsteht der Stereo-Raumklang. www.philips.de

Gira Das Gira-Unterputz-Radio «RDS» sitzt in der Wand, genau wie Lichtschalter und Steckdosen. Das Sensorfeld lässt sich durch leichte Berührung einfach steuern und der neu konzipierte Lautsprecher sorgt für einen reinen Klang. Der Einsatz in Küche oder Bad vermeidet lästige Kabel und hält die Arbeits- und Ablageflächen frei. Das Unterputz-Radio ist in die Gira-Schalterprogramme aus den Systemen «55», «E 22» und Flächenschalter integrierbar. Diese bieten eine grosse Auswahl unterschiedlichster Designs, Farben und Materialien, passend zum Einrichtungsstil. www.gira.de

Jung Die KNX-Tastsensoren «F 50» wurden mit dem Plus X Award 2013 für High Quality, Design und Funktionalität prämiert. Sie ermöglichen die Regelung verschiedener Raumautomationskomponenten wie Licht-, Jalousie- oder Lüftungssteuerung. Die DesignSerien «AS», «A», «CD» und «LS» ermöglichen es, moderne Elektroinstallationen mit unterschiedlichen Funktionen in einheitlicher Optik zu realisieren. www.jung.de

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