DasArchitekturpreis hausEinfamilienbeste-
Der Architekturpreis8
Die Jurypräsidentin Barbara Holzer hat es auf den Punkt gebracht: «Die Suche nach dem ‹besten Einfamilienhaus› ist seit einigen Jahren durch einen neuen Fokus bestimmt, der sich nicht mehr massgeblich auf Ästhetik und gestal terische Komponenten bezieht, sondern auch innovative Ansätze hervorhebt, die nachhaltige Lösungen in einem ganzheitlichen Sinn entwerfen und soziale, gesellschaftli che, ökologische und ökonomische Themen miteinbezie hen, sich von standardisierten Wohn- und Arbeitswelten befreien, Identität stiften und Leitplanken für zukünftige Wohnformen setzen. So geht es um Prototypen und Erfin dungen im Grossen wie im Kleinen, die wegweisend sein können. Dabei hat uns die Pandemie gezeigt oder viel leicht prophezeit, wo der Wandel in den gesellschaftlichen Strukturen einsetzen könnte und dass sich Grenzen zwi schen den standardisierten Lebensformen auflösen – Home zum Office und Office zum Home werden kann. Nachbar schaftliche Kontakte und soziale Verantwortung gewin nen an neuer Relevanz, Leistbarkeit und partizipativer In teraktion – im städtischen wie im ländlichen Kontext – sind weiterhin von grosser Bedeutung.» Im Jahr 2024 wird der Architekturpreis sein 20-Jahre Jubiläum feiern. Um in diesem wichtigen Diskurs ein Zei chen zu setzen, wird dieser und seine Ausrichtung eine Veränderung erfahren. Wie «Das beste Einfamilienhaus» bei der 10. Austragung heissen wird, steht noch in den Sternen. Die ersten Ideen geistern in unseren Köpfen. Doch eines ist klar, dass wir uns stets die Frage stellen: Was ist ein ideales Heim? Wir sind Geschichtenerzähler und wer den diese Wohngeschichten auf spannende und vielfältige Weise immer wieder neu erforschen und erzählen!
9Der Architekturpreis
A rchitektur ist Baukunst. Dies jedenfalls sagt uns die lateinische oder altgriechische Übersetzung: Architektur ist die Wissenschaft und Kunst des planvollen Entwurfs der gebauten menschlichen Umwelt, sprich die Auseinandersetzung mit dem vom Menschen geschaffenen Raum und insbesondere der Wechselbezie hung zwischen Mensch, Raum und Zeit. Der römische Ar chitekt und Architekturtheoretiker Vitruv, der im 1. Jahr hundert v. Chr. gelebt hat, war bei der Erklärung noch konkreter: «Architektur ist die Mutter aller Künste.» Im heutigen akademischen Diskurs beschreibt der Begriff «Architektur» die Kunst des Schaffens und Gestaltens von Räumen im Allgemeinen. Und für den Altmeister Le Corbusier ist die Baukunst «das wissende, genaue und grossartige Spiel der Baukörper unter dem Licht». Eines ist sowohl dem Fachpublikum als auch Laien klar: Architektur gestaltet unsere Umwelt. Die Schweiz steht dabei in bester Tradition hochwertiger Baukultur. In der Vielfalt der baulichen Aufgabenstellungen nimmt das Einfamilienhaus eine besondere Rolle ein als spannendes Experimentierfeld für manchmal unkonventionelle Lösun gen. Seit bald 20 Jahren widmet sich die Wohnzeitschrift «Das ideale Heim» mit ihrem Architekturpreis «Das beste Einfamilienhaus» dieser wichtigen Aufgabenstellung. Na türlich kann diese Wohnform als nicht zeitgemäss und gar als Auslaufmodell betrachtet werden. Und trotz der hitzi gen Diskussionen über den Platzmangel in unserer kleinen Schweiz, über den Landschaftsschutz im Allgemeinen und so über die Zukunft des Wohnens ist und bleibt das Einfa milienhaus der «Liebling» von uns Schweizer*innen. Vor allem die letzten zwei Jahre haben den Rückzugsort «Ein familienhaus mit Garten» als Zuflucht wieder in den Vor dergrund gerückt. Und trotzdem wissen wir, dass neue Wohnformen zwingend diskutiert werden müssen. Auch die Fachjury unseres Architekturpreises wollte sich dieser Problemstellung nicht verschliessen.
Was ist ein ideales Heim?
Das Einfamilienhaus ist eine viel diskutierte Wohnform, die nach wie vor der «Liebling» von uns Schweizer*innen ist. Und doch muss dieses Auslaufmodell differenziert betrachtet und diskutiert werden. Auf der Suche nach dem «idealen» Heim verändert sich der Architekturpreis «Das beste Einfamilienhaus» und wird fürs Jubiläum fit für die Zukunft gemacht!
Roland Merz, Projektleiter & Chefredaktor Archithema Verlag
Die Gewinner16 1 1 Das Haus nimmt die Typologie einer Scheune auf und fügt sich Dorfstruktur.inselbstverständlichwiedieländliche
Die Gewinner 17 550101 N Der YvonneArchitekturbüroJurypreisRütsche, Basel BS Haus «Jura libre» Ort Lajoux JU Baujahr 2019/2020 Wohnfläche 168 m2 Situation 0 10 N
Die Gewinner18 22
Die Gewinner 19 3 2 Der Wohnraumgrosse öffnet sich vollständig zu einer mittenWeide,unverbaubarenunddiesimDorf. 3 Der Bauherrschaft.ReiselustzeugtmitHauses.HerzstückdasWohnraumzweistöckigeistedelgestaltetedesDieTapeteKarawanenmotivvonderder
Die Gewinner26 1 Das Haus lehnt sich bezüglich Materialien und Erscheinung an den Vorgänger an; dennoch wirkt zeitgenössisch.es 1
Die Gewinner 27 Architetti,RuinelliPublikumspreisAssociatiSoglio GR Haus am Lago MaggioreOrt Gerra (Gambarogno TI) Baujahr 2017–2020 Wohnfläche 115 m2 Situation N 0 10
Die Gewinner28 2 Die beiden gespiegel ten Rechtecke –einmal undzwischentisierenOberlichtFenster,einmal–thema-denBezugInnen-Aussenraum. 3 Im Atmosphäre.KastanienholzlienprägenErdgeschossdieMateria-Beton,Steinunddie 2
Die Gewinner 29 ErdgeschossSchnitt3 N0 5 1 Schlafen 2 Terrasse 3 Wohnen 4 Bad/Toilette 5 Koch- und Essbereich 1 Terrasse 2 Koch- und Essbereich 3 Bad/Toilette 1 2 3 4 452 2 3 1
Die Nominierten44 1 Alt- und ganzerandWohnen«permanentes»perfektergänzenNeubausichundmachenamStadtvonGenfdasJahrmöglich.1
Die Nominierten 45 Architectes,Comte/MeuwlyGenf und Zürich The WeekendPermanentHouseSchnitt Grundriss Ort Genf GE Baujahr 2017–2019 Wohnfläche 145 m2 0N 5
Die Nominierten56 1 Das Pavillondach ist ein Hybrid aus Beton und Holz und über ragt alle Bereiche des Wohnens im Innenwie im Aussenraum. 1
Die Nominierten 57 Gus Architects,WüstemannZürich ZH Nur-Dach-HausDachgeschoss OrtErdgeschoss Buchberg SH Baujahr 2020 Wohnfläche 234 m² Untergeschoss 0N 5