NR. 2 Februar 2015
Februar 2015
www.das-ideale-heim.ch CHF 9.50
WOHNEN MIT KLASSIKERN: Drei Sammlergeschichten
PORTRÄT Zu Besuch bei Kultur-Operator Ugo La Pietra BAUEN IN DEN BERGEN Holzhaus von Lacroix Chessex Architekten im Wallis
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PORTRÄT: Ugo La Pietra BAUEN IN DEN BERGEN: Lacroix Chessex im Wallis SPEZIAL: Küchen
ZEITLOS SCHÖN DESIGNKLASSIKER SIND NICHT DER MODE UNTERWORFEN. DAS MACHT SIE WERTVOLL. DREI SAMMLERGESCHICHTEN.
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A.D. NATALIA CORBETTA / FOTOGRAFIA MARIO CIAMPI
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Foto: Bruno Helbling, Stuhl von Arne Jacobsen by Republik of Fritz Hansen über www.holmsweetholm.ch
Kulturgut und Sammlerwut Wer bei Wikipedia unter «Merkmale eines Klassikers» sucht, findet folgende Stichworte: hoher, überregionaler Bekanntheitsgrad über einen längeren Zeitraum hinweg (oft auch generationsübergreifend), gewisser Traditionswert, hoher Wiedererkennungswert, hohe Qualität, Innovationspotenzial, Einfluss auf die Kultur. Gerade letzteres Merkmal scheint mir von überaus wichtiger Bedeutung zu sein. Weil Klassiker eben im kollektiven Gedächtnis gespeichert sind, werden sie zum Kulturgut. Im mitteleuropäischen Raum gilt das sicher für alle Entwürfe, die vom Bauhaus ausgingen. Von Marcel Breuer über Walter Gropius bis zu Ludwig Mies van der Rohe. In Paris bilden Le Corbusier, Charlotte Perriand, Pierre Jeanneret und Jean Prouvé eine solche «Designzelle». Gerade weil viele Entwürfe spezifisch für einen Bau realisiert wurden und daher nur kleine Stückzahlen vorhanden sind, entwickelte sich ein Markt für Sammler und Designliebhaber. Und wer einmal zu sammeln beginnt, den packt die Wut. Wir zeigen Ihnen in dieser Ausgabe drei Beiträge zum Thema. Einerseits das belgische Zuhause von Jean François Declercq (Seite 48), dann ein Interview mit dem Sammler Daniel Lebard (Seite 58) und – last but not least – die neue Bleibe von Ruggero Tropeano (Seite 106). Auch im Küchenbereich gibt es Klassiker. Wir geben Ihnen einen Überblick über die Angebote auf dem Markt und machen einen Vergleich der meistinstallierten Steamergeräte (ab Seite 66). Ein Klassiker unter den Baumaterialien ist das Holz. Die Architekten Lacroix Chessex haben dieses im Wallis virtuos eingesetzt und ein Holzhaus entwickelt, das jenseits von Chaletchic und Hüttenzauber angesiedelt ist (ab Seite 90). Ein bisschen Hüttenzauber vermittelt jedoch unsere Architektur-Geschichte aus dem französischen Wintersportort Avoriaz (Seite 40). Zum Thema Klassiker bleibt noch zu sagen: Bei aller Liebe zu den wuchernden Reeditionen – die Essenz finden Sie nur im Original. Dies gilt auch für Wohn-Zeitschriften. Seit 1928. Gute Lektüre wünscht herzlichst
ANITA SIMEON LUTZ Chefredaktorin anita.simeon@archithema.ch
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statt
Hauptstrasse 45 CH – 6260 Reiden Tel 062 749 50 00
www.kissling-reiden.ch Das Ideale Heim im Februar 2015 — Editorial
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Auslese
Februar 2015
NEWS
Seite 16
Porträt UGO LA PIETRA
Seite 60
Frankreich BERGHÜTTE
Seite 40
15 Mein Ideales Heim –— Rolf Sachs fühlt sich im Engadin heimisch. 16 Auslese –— Produkte, Restaurants und Ausstellungen im Februar. 24 Design –— Auf der Blickfang Zürich, im SAS Hotel Kopenhagen und im Swissôtel wird Design grossgeschrieben. 30 Architektur –— Das Musée d’ethnographie in Genf zeigt seine Sammlung in neuen Räumen. Charme der Dreissiger: Der Kunstsammler Jean-Francois Declercq lebt in Brüssel inmitten von Klassikern aus den Dreissigerjahren. (Titelbild: Serge Anton / Living Inside)
32 Kunst –— Conrad Jon Godly inszeniert zwei Bronzeplastiken am Bundesstrafgericht Bellinzona. 34 Reisen –— In Wien pflegen «The Guesthouse Vienna» und das «Park Hyatt Vienna» die Geschichte. 36 Bücher –— Villen, Alpen und Möbelklassiker in Büchern gebannt. 38 Let’s Play –— Stein auf Stein mit Architekt Valéry Clavien.
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40 Frankreich –— Eine sechsköpfige Familie füllt das Haus des Architekten Jacques Labro mit neuem Leben. 48 Brüssel –— Kunstsammler Jean-François Declercq schmückt sein Haus mit Designklassikern aus den Dreissigern. 58 Fokus –— Interview mit Daniel Lebard zum Thema Kunst und Klassiker. 60 Ugo La Pietra –— Die Wohnung des Universalisten Ugo La Pietra ist gefüllt mit Büchern, Zeichnungen und Objekten.
Wohnen 84 Zürich –— Das Kino Razzia und ein Mehrfamilienhaus bilden einen neuen Anziehungspunkt im Seefeldquartier. 90 Les Jeurs –— Wie ein Fels steht das Haus von Lacroix Chessex Architekten im Wallis.
Fotos: Gianni Colombo (1); Laura Fantacuzzi / Maxime Galati-Fourcade (1); Gaelle Le Boulicaut (1); Oliviero Toscani (1)
Entree
Fokus Leben mit Klassikern
Das Ideale Heim im Februar 2015 — Inhalt
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Classic Original LC2 designed by Le Corbusier, P. Jeanneret und C. Perriand
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Innovativ für eine nachhaltige Zukunft
Die Ikone der Moderne. Die LC Kollektion seit 1965 exklusiv bei Cassina. Von vielen imitiert, aber das Original bleibt unerreicht.
Vegetabil gegerbtes Leder, Waterborn-Stoff, dreiwertiges Chrom (CR3), Zertifizierung nach Greenguard und ISO14001: Weil die großen Klassiker mit der Zeit immer besser werden.
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Visite MERIDIANI
Rückblick 1984
Seite 98
CH-KLASSIKER
Seite 106
Bad LEBENS(T)RAUM
Seite 100
98 Visite –— Meridiani setzt auf zeitloses, filigranes Design aus einer Hand. 100 Bad –— Für jeden das Richtige. betterliving.ch und Richner bieten fünf ausgeklügelte Stilwelten. 104 Jubiläum –— 50 Jahre Neumarkt 17. Das architektonisch beeindruckende Möbelhaus feiert Geburtstag.
Standards
Spezial «Küche» 66 Küchenmöbel –— Ästhetik und praktische Arbeitsabläufe sind die Kriterien für eine gute Küche. 76 Dampfmaschinen –— Essen gesund zubereiten mit den Steamern von V-Zug, Electrolux und Miele. 78 Küchengeräte –— Egal ob Dunstabzugshaube, Kühlschrank oder Kaffeemaschine – es gibt viel Neues!
106 Das Ideale Heim 1984 –— Ruggero Tropeano ist Spezialist für Schweizer Design und wohnt im Haus «Schlehstud», gebaut vom Künstler und Architekten Hans Fischli.
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Editorial Impressum Köpfe Wettbewerb Prämien Vorschau März
Serviceguide 116 Profis 119 Service: Neues auf einen Blick 122 Die Experten 127 Designhotels 128 Adressen
Küche
Titelthemen sind farbig markiert
NUTZEN & CHIC
Seite 66
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Fotos: Kaldewei (1); Meridiani (2); Similor (1); Jürg Zimmermann (1)
Rundgang
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AUSLESE LAUSANNE MOBILAB GALERIE
Laboratorium für Design
Designgeschichten von heute: Geplant sind pro Jahr zwei limitierte Editionen zu einem vorgegebenen Thema.
Fairshop Der Helvetas Fairshop an der Weinbergstrasse in Zürich wurde von Mach Architektur entwickelt. Die Idee war, die Substanz des Gebäudes aus dem 19. Jh. zu neuem Leben zu erwecken. Im Sinne der weltweiten Förderung des lokalen Handwerks, die Helvetas kennzeichnet, liessen die Architekten die Möbelstücke von Schreinern aus Zürich anfertigen. www.fairshop.helvetas.ch, www.macharch.ch
Magie des Einfachen Der Brasilianer Alvaro Abreu schnitzt Löffel aus Bambus. Jeden Tag einen Löffel, immer aus einem einzigen Stück Bambus. Das Gewerbemuseum Winterthur holt Alvaro Abreus Reich der Bambuslöffel gemeinsam mit einigen grossformatigen Originalfotografien von Hans Hansen als Schweizer Premiere nach Winterthur. Gleichzeitig präsentiert das Material-Archiv eine Sonderschau mit Alltagsgegenständen aus Bambus sowie Hintergrundinformationen zu Verarbeitung und Nutzung des hochwertigen Materials. www.gewerbemuseum.ch
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Design von der Insel
Seit Ende letzten Jahres gibts die Fogo Island Inn Collection aus Kanada auch in Europa zu kaufen. Hergestellt werden die Möbelstücke auf der Insel Fogo in Neufundland; die Designer besuchten die Insel, um sich mit den Besonderheiten dieses magischen Stücks Erde vertraut zu machen und die einzigartige Stimmung in Entwürfe zu übersetzen. Zu kaufen über: www.klausn.com, www.fogoislandinn.ca
Fotos: Tonatiuh Ambrosetti (1), David Willen (1)
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Die Ende letzten Jahres eröffnete Designgalerie versteht sich als Plattform für zeitgenössisches Design: Sie ist Geschäft, Galerie und Ideen-Laboratorium zugleich. Zweimal pro Jahr möchte der Gründer dieses ungewöhnlichen Projekts mit jungen Designern Designstücke in limitierter Auflage herausgeben. Für die erste Edition hat er acht weitgehend unbekannte Schweizer Designer eingeladen, ein Objekt oder Werk zum Thema «Rohr» zu gestalten. Zugleich finden Designinteressierte bei Mobilab auch eine Auswahl an speziellen Entwürfen. «Ich richte mich nicht nach Moden, sondern folge meinem Instinkt», erklärt Hérard. Der Franzose erkennt in der Schweiz ein grosses Potenzial auf diesem Markt. Man wünscht sich mehr solche Wagemutigen, auch in der Deutschschweiz. SK Mobilab, Rue du Simplon 35, 1006 Lausanne www.mobilabgallery.ch
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AUSLESE Appetitanregend: Kacheln aus Marmor und Granit kombiniert mit warmem Holz.
Herzhaft: Einst hatten Metzger ihren Sitz im Augustinerviertel. Die Tradition wird im AuGust wiederbelebt.
BOUCHERIE AUGUST
Zünftig speisen! Neueröffnung im Hotel Widder Die Architektin Tilla Theus und ihr Team konzipierten Bau und Ausstattung der neu eröffneten «Boucherie AuGust» im Zürcher Augustinerviertel. Die Mischung aus Bistro und Metzgerei steht mit ihrer Erscheinung und ihrem gastronomischen Konzept in Bezug zur Widder-Zunft, einer Metzgerzunft. Feine Wurst, Fleisch und vieles andere wird hier trotz Vegi-Welle ganz ohne Zögern, stolz und währschaft angeboten, und fast vergessene Gerichte wie Siedfleischsalat, Kutteln, Nierli und Schwartenmagen lassen die Herzen von Gourmets höher schlagen. Absolut geschärft sind hier nicht nur die Messer, sondern auch der Blick für nachhaltig hergestellte Metzgerwaren. AH www.au-gust.ch
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Designed by you
Das modulare System von Montana gibt es seit vielen Jahren. Immer wieder neu jedoch sind die Möglichkeiten, aus dem modularen System Regale, Schränke und andere Möbel zu konfigurieren. Mit der neuen App «Montana Designed by you» kann alles ganz einfach ausprobiert werden – endlos hin- und herschieben, gross, klein, geschlossen, offen, rot, grün … www.montana.dk
Duftorigami Drei Duftkerzen, ein Duftstein und ein parfümiertes Origami-Pferd, gefaltet in mattem Weiss. Die neuen Wohnraumdüfte «Rêveries» hat Céline Ellena für Hermes kreiert. Die fünf Objekte gestaltete Guillaume Bardet aus Keramik. Dabei legte er Wert auf «die Feinheit einer Falte, die Textur einer Keramik, welche an Papier erinnert». www.hermes.com
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Zukunftsweisend
Die Galerie Monica De Cardenas in Zuoz zeigt bis zum 7. Februar Werke des italienischen Künstlers Gianni Colombo (1937– 1993). Dieser war einer der bedeutendsten Figuren der internationalen Kinetischen Kunst. Die Ausstellung ist als Retrospektive in kleinem Massstab gedacht. Jeweils eine beispielhafte Arbeit aus den unterschiedlichen Werktypologien wird in der Ausstellung vertreten sein. www.monicadecardenas.com Das Ideale Heim im Februar 2015 — Auslese
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Architektur Gold: Umbau und Erweiterung der Halle 181 von Kilga Popp Architekten.
SCHWEIZER BOXSPRING TRADITION SEIT 1895
Fotos: Oliviero Toscani (1), Courtesy Archivio Gianni Colombo and Galleria Monica De Cardenas, Zuoz; Pit Brunner (1), Lorenz Cugini (2)
Elite sorgt für natürliche Entspannung
DIE BESTEN 2014
in Architektur, Design, Landschaft «Hochparterre» vergab seine Hasen Wie jedes Jahr seit 1993 vergab die Zeitschrift «Hochparterre» Anfang Dezember 2014 ihre Hasen. Mit dem Preis werden jeweils «Die Besten in Architektur, Design und Landschaft» geehrt. Zumindest aus Sicht der Jury und der Redaktion des Magazins. Einen Hasen in Gold (die Holzfiguren werden von Severin Müller geschnitzt) erhielt in der Kategorie Architektur der Umbau und die Erweiterung der Halle 181 in Winterthur, ein weiterer Umbau (Türalihus in Valendas) bekam einen Hasen in Bronze. In der Kategorie Design gab es Preise für Materialinnovation, ein Lehrangebot und ein ungewöhnliches Design-Projekt in einem Zürcher Café. SK www.hochparterre.ch Design Bronze: Dank «Take a Seat» nimmt der Gast im Café Z am Park auf immer neuen Stühlen Platz. Design Gold: Für «Sanitary Ware for Laufen» entwickelte Laufen ein neues Material. Konstantin Grcic erkannte das Potenzial des Werkstoffes.
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Stilwerk: Büchergestell von Charlotte Pérriand, graue Wand und Sessel von Jean Prouvé.
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Das Ideale Heim im Februar 2015 — Brüssel
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Stiller Sammler: JeanFrancois Declercq in einem Prouvé-Sessel in seinem Haus in Brüssel, das zugleich als Showroom und Galerie fungiert.
In ständigem Wandel Der Kunstsammlers Jean-Francois Declercq lebt in Brüssel inmitten von Klassikern aus den Dreissigerjahren und erzählt, wieso er kein Problem hätte, seine gesamte Sammlung zu verkaufen. Text und Redaktion: Carina Iten, Fotos: Serge Anton / Living Inside
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SPEZIAL KÜCHE
Küchenkönnen Ästhetische Vorlieben, effizienter Stauraum und einfaches Handling beim Kochen und Spülen sind massgeblich für die Wahl eines Küchenmodells. Redaktion: Antje Herrmann und Britta Limper Elbau Diese Kücheninsel von Elbau hat einen quadratischen Grundriss. Dadurch wird sie zu einem idealen Arbeits- und Begegnungsplatz für mehrere Personen. Die Kombination aus Chromstahl-Abdeckung, hellen Fronten mit integriertem Griffprofil und eingepassten Eckpfosten verlangt eine absolut präzise Verarbeitung. Die Lichtleiste im Sockel der Kücheninsel sorgt schliesslich für einen Effekt der Leichtigkeit und Eleganz. Die Fronten des Hochschrankes (rechts im Bild) sind aus schwarzem Linoleum, einem hochwertigen Naturmaterial, das durch seine angenehme Haptik überzeugt. www.elbau.ch
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Das Ideale Heim im Februar 2015 — Spezial Küche
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Poggenpohl Die «P’7350» bricht die horizontale Linienführung der klassischen Küche auf. Der Effekt wird durch die Technik der industriellen Gehrungsbearbeitung von Front und Korpus möglich. Die Front läuft in der Gehrung mit dem Korpus zusammen und bildet eine filigrane, vertikale Linie. Der Gehrungsschnitt des Korpus wird mit einem Aluminiumprofil in Edelstahloptik belegt. www.poggenpohl.ch
Boffi «Salinas» heisst die neue exklusive Küche des italienischen Premiumherstellers Boffi. Patricia Urquiola entwickelte die Küche, bei der Körper, Flächen und Linien einer Komposition folgen, die spannungsvoll und dennoch harmonisch ist. Das Prinzip des Entwurfs basiert auf einem Rahmensystem, in das Fronten in verschiedenen Materialien montiert werden können. Statt bei Verschleiss oder Nichtgefallen Jahre später die komplette Küche zu entsorgen, können bei «Salinas» die Fronten ausgewechselt werden. Das Konzept und die Wahl hochwertiger Materialien setzen auf ökologische Verträglichkeit. www.boffi-zurich.com
Hans Eisenring Grifflosigkeit, trendige Farben und Materialien wie Melamin, Furnier, Mattlack- oder Hochglanzlack machen die «Y-Line» von Eisenring besonders wohnlich. Die Ton-in-Ton-Gestaltung der Traversen und Fronten sowie das flächenbündige Frontbild setzen subtile, aber charakterstarke Akzente. Die «Y-Line» verfügt über einen planerischen Variationsreichtum, der in vielzählige ergonomisch durchdachte und ästhetisch überzeugende Ergebnisse mündet. www.küchenhauptstadt.ch
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r+s Schreinerei Küchen, Einbauschränke und andere Möbel fertigt die r+s Schreinerei in Wohlen. Herstellung und Montage erfolgen zu 100 Prozent ebenda und man erhält alles aus einer Hand. Die hier gezeigte Küche hat eine massive Edelstahlabdeckung, die Oberfläche der Fronten ist aus sogenanntem Desk Top Linol, einem Naturprodukt mit edler Optik und Haptik. Die angesetzte Ablage mit Echtholzfurnier Räuchereiche wertet die Küche zu einem repräsentativen Ort auf. www.rs-schreinerei.ch
Forster Der Holztresen setzt einen warmen Kontrast zum silbernen Metallic und knalligen Stahlblau. Das offene Regal in der Mitte der Insel fügt sich verspielt in das Gesamtkonzept ein. Die Insel bietet überdurchschnittlich viel Stauraum, ohne wuchtig zu wirken. Die auffällig gestaltete Paneelrückwand kann nach Belieben mit Accessoires bestückt werden. www.forster-kuechen.ch
Valcucine Das Modell «Meccanica» ist eine leichte Rahmenkonstruktion, bei der die tragenden Elemente ausschliesslich mechanisch miteinander verbunden sind. Die Fronten bestehen aus Kiefer-Multiplexplatten und sind in verschiedenen Farben, in Metall oder in technischen Materialien wie einem waschbaren, elastischen Gewebe mit Fleckenschutz erhältlich. Die Arbeitsplatte besteht aus HPL-Laminat. «Meccanica» ist ein revolutionäres System einer umweltverträglichen und nachhaltigen Küche. www.valcucine.com
Bulthaup Dem wachsenden Wunsch nach individuellen Wahlmöglichkeiten und weniger vordefinierten Anwendungsmöglichkeiten kommt Bulthaup mit der Linie «bulthaup Solitäre» entgegen. Die Ablagefläche aus Glas der hier gezeigten Variante ermöglicht einen Blick auf die Konstruktion des Solitärs. Ausstattbar mit verschiedenen Funktionen – Rost, Schneidbrett, Einlege- und Ausziehtablar – werden die Vitrinen zum selbstgestalteten Produkt. www.bulthaup.ch
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Das Ideale Heim im Februar 2015 — Spezial Küche
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Die echte Schweizer
Küche
BRUNNER KÜCHEN AG CH-5618 Bettwil Tel. 056 676 70 70 www.brunner-kuechen.ch Grosse, vielseitige Ausstellung mit 30 komplett eingerichteten Küchen in Bettwil. Vom Design, Planung über die Produktion bis zur Montage alles aus einem Haus.
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Eingebettet: Das Haus liegt zwischen Bäumen versteckt in der Gebirgslandschaft von Les Jeurs.
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Trouvaille In Les Jeurs im Kanton Wallis haben die Architekten LACROIX CHESSEX ein modernes Chalet in den Berghang einbettet. Text und Redaktion: Carina Iten, Fotos: JoĂŤl Tettamanti
Illusion: Von der Seite aus ist nur ein Hausteil zu erkennen, der zweite Teil bleibt verborgen.
Rundherumblick: Von einem anderen Winkel aus betrachtet, sind wiederum beide Hausteile zu sehen.
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DAS IDEALE HEIM 1984
Ensemble: Die wenigen Möbel, die Ruggero Tropeano in sein neues Heim mitgenommen hat, sind zum Teil Erbstücke (Lampe von Fulvio Bianconi für Venini), restaurierte Designklassiker (Gartenstuhl von Werner M. Moser) und BrockenhausTrouvaillen (Tisch von Eero Saarinen).
Das gute Auge RUGGERO TROPEANO ist für Das Ideale
Heim ein alter Bekannter. Wir waren kürzlich nun wieder bei ihm auf Besuch. Redaktion: Anita Simeon Lutz, Fotos: Jürg Zimmermann
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Das Ideale Heim im Februar 2015 — Das Ideale Heim 1984
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Porträt: Die erste Geschichte über Ruggero Tropeano und seine Sammlung erschien in der Mai-Ausgabe 1984. Es folgte dann ein neuer Report anno 1992.
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er in Zürich über das Thema «Wohnen mit Klassikern» schreibt, kommt um Ruggero Tropeano nicht herum. Der emeritierte ETHProfessor Arthur Rüegg und er gelten als die Spezialisten, wenn es um Schweizer Designklassiker geht. Ihre Kenntnisse haben sie aus erster Hand – nämlich dank der Recherche zu Möbeln, die sie im Laufe der Jahre über verschiedene Kanäle gesammelt haben. Kein Wunder also, dass ein grosser Teil der Exponate für die Ausstellung «100 Jahre Schweizer Design», die noch bis zum 8. Februar im Schaudepot des Museums für Gestaltung im neu eröffneten Toni-Areal stattfindet, aus der Sammlung Rüegg und Tropeano stammen. Ruggero Tropeano hat sogar 80 Prozent seiner Sammlung dem Schaudepot des Museums für Gestaltung vermacht. Warum? Ruggero Tropeano: «Ich war mit einem Bein bereits im Grab und habe erfahren müssen, dass man ins
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Jenseits nichts mitnehmen kann. Beim Museum für Gestaltung sind die Objekte in guten Händen. Das war mir wichtig zu wissen.» Und wie kommt man zu einer DesignSammlung von gut achthundert Stücken? «Es gab Zeiten, da trafen wir uns am Morgen vor dem Gang ins Büro, statt zu Kaffee und Gipfeli, im Zürcher Brockenhaus, um zu schauen, welche Trouvaillen wieder angeschwemmt wurden. Einige Designikonen habe ich auch auf der Strasse gefunden», erzählt Ruggero Tropeano, «Möbel von Alvar Aalto, Jean Prouvé und anderen wurden Anfang der 80erJahre einfach vor die Tür gestellt. Die Sensibilisierung für Designklassiker war damals weniger vorhanden als heute.» In der Zwischenzeit schiessen die SecondHand-Vintage-Läden wie Pilze aus dem Boden. Gibt es da überhaupt noch solche Trouvaillen? «Vielleicht findet man sie heute nicht mehr auf der Strasse», meint Ruggero Tropeano, «aber in Brockenhäusern wird man schon noch fündig. Den Saarinen-Beistelltisch in
Retro-Story: Die Geschichte wurde auf dem damaligen Titel als «Wohnen à la 1930–1950» angeteasert.
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