Das Ideale Heim 05/2013

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NR. 5 Mai 2013

Mai 2013 www.das-ideale-heim.ch CHF 9.50

FARBENFROH: Bunte Häuser in Lausanne, Potsdam und Shelter Island

FAMILIENSTORY Zu Besuch bei Joakim Lassen, Chef Design der Firma Montana WUNDER BAMBUS Schnell nachwachsender Baustoff für alle Fälle

L SPEZIA szimmer s E d n u Wohn el

n Möb e t s u e n e i D ten s g i t h c i w e für di Räume

FAMILIENSTORY: Zu Besuch bei Joakim Lassen

MIT FARBE

BAUMBUS: Flexibler Baustoff

ES MUSS NICHT IMMER WEISS SEIN. DREI BUNTE HÄUSER IN LAUSANNE, POTSDAM UND SHELTER ISLAND.

SPEZIAL: Wohn- und Esszimmer IH_05_13_AA_Titel.indd 1

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E D I T O R I A L

Farbe bekennen Pink ist ja eigentlich nicht meine Farbe und doch habe ich mir letzten Sommer für die Hochzeit meines Neffen dieses Kleid gekauft, was mir prompt das Attribut der bunten Tante einbrachte. Na ja, bunte Tante tönt ja fast so wie bunter Vogel, und der bin ich ja gerne. Solange nicht der bunte Hund dazu kommt. Bunte Häuser zeigen wir Ihnen ab Seite 46. Ob in Lausanne, Potsdam oder in Shelter Island, Farben vermitteln gute Laune und helfen den Häusern und Wohnungen, individueller und spezieller zu werden. Dass Farbgestaltung aber nicht zwingend bunt sein muss, eröffnet uns die Farbgestalterin Sonja Kretz auf Seite 66. Sie verrät aber auch, warum die meisten Mietwohnungen weiss gestrichen werden: Weil man meint, mit Weiss könne man nichts falsch machen. Doch dies ist weit gefehlt! Farbe ist für viele Häuser und Wohnungen viel besser, das beweist uns auch der Meister der Polychromie, Le Corbusier, in seiner 1932 fertiggestellten Wohnüberbauung «Clarté» in Genf, die in der Februar-Ausgabe von Das Ideale Heim anno 1933 publiziert war (ab Seite 138). Aber nicht nur Wände und Böden können Farbe aufnehmen, sondern auch Sofas, Stühle, Tische und Staumöbel. Obwohl Möbel in Schwarz und Weiss laut Möbelhändlern noch immer die meistverkauften sind, so sehen wir doch immer mehr auch Farbtupfer in den von uns porträtierten Wohnhäusern. Es muss ja nicht gerade Senfgelb, Rosarot oder Himmelblau sein. Auch gedeckte Töne können die Wohnharmonie verstärken und Wärme, Frische oder sonstige atmosphärische Begriffe verströmen. Wir zeigen Ihnen ab Seite 76 einen Überblick über das Angebot im Möbelbereich für die Einrichtung vom Wohn- und Esszimmer.

Foto: Bruno Helbling

Viel Inspiration und gute Lektüre wünscht herzlichst

ANITA SIMEON LUTZ Chefredakteurin anita.simeon@archithema.ch

Das Ideale Heim im Mai 2013 — Editorial

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05.04.2013 10:33 Uhr


I N H A LT Mai 2013

Montana ZU BESUCH

Seite 116

Architektur GRIMSELTOR

Seite 34 Fokus Farbe SOMMERLICH

Seite 46

19 Mein Ideales Heim –— Wohnen ist eines der Hobbys von Schriftsteller Thomas Meyer. 20 Auslese –— Unsere Auswahl an spannenden Ausstellungen, Projekten und sonstigen News.

Mut zur Farbe: Dirk Alten hat sich den Regenbogen ins Haus geholt. (Titelbild: Patricia Parinejad)

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46 Shelter Island –— Inspiriert von Mies van der Rohes Barcelona-Pavillon, ist das bunte Haus von Stamberg Aferiat Architekten reduziert aufs Nötige. 56 Potsdam –— Dirk Alten von Alten Architekten hat sich die schönsten Farben des Regenbogens ins Haus geholt.

30 Design –— IGN. Design fährt mit Volldampf voraus. Die Kompetenz: Massivholzmöbel der Extraklasse.

66 Fokus –— Farbgestalterin Sonja Kretz gibt Auskunft.

32 Kunst –— Ein Gespräch mit Pierre Huyghe, Träger des Roswitha-Haftmann-Preises.

68 Lausanne –— In der Wohnung von Patrick Winterhalder hat jeder Raum seine eigene Farbwelt.

34 Architektur –— Das neue Grimseltor von Gschwind Architekten.

Wohnen

36 Reisen –— Frühlingsluft in Paris schnuppern.

100 Porträt –— Ein Einblick in das Schaffen von Claesson Koivisto Rune.

40 Bücher –— Neue Publikationen zum Thema Wohnen.

106 Montcherand –— Farbenfroh und frisch erstrahlt ein kleines Schloss nach schrittweisem Umbau.

44 Let’s Play –— Spiel mit Klötzchen: Resultat von wiedemann/mettler.

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Fokus Farbe

116 Kopenhagen –— Ein Besuch bei Joakim Lassen, Sohn des Firmengründers des dänischen Labels Montana.

Fotos: Tom Bisig (1), Egon Gade (1), Paul Warchol (1)

Entree

Das Ideale Heim im Mai 2013 — Inhalt

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05.04.2013 10:40 Uhr


Bauen DER MEISTER

Wohnen und Essen

Seite 138

DIE NEWS

Seite 76

Küche BAUKNECHT

Seite 122

122 Küche –— Ein Einblick in die neue Küchengegenwart und -zukunft des Traditionsunternehmens Bauknecht. 126 Bad –— Wie man wohnliche Bäder mit den zugehörigen Schlafund Aussenräumen verbindet. 130 Garten –— Bambus ist ein vielseitiger Baustoff: Unser Verleger besuchte einen Spezialisten in Vietnam. 138 Das Ideale Heim 1933 –— Das Mehrfamilienhaus «Clarté» von Le Corbusier in Genf. 142 Tipps zum Stil –— Unsere VintageSpezialisten Joan Billing und Samuel Eberli zeigen meisterliche Entwürfe.

76 Wohnen –— Die neusten Sofas, Sideboards und Beistelltische. 88 Einrichten –— beyoo macht Innenarchitektur, welche die Wünsche der Kunden sehr ernst nimmt. 92 Essen –— Die bequemsten Stühle, raffiniertesten Tische und Staumöbel.

Porträt CLAESSON KOIVISTO RUNE

Standards 3 15 16 146 148 162

Editorial Impressum Köpfe Prämien Wettbewerb Vorschau Juni

Serviceguide 150 Profis 153 Service: Neues auf einen Blick 156 Die Experten 159 Designhotels 160 Adressen Fotos: © Fondation Le Corbusier (1), Hannes Henz (1)

Rundgang

Spezial Wohnen und Essen

Seite 100

Titelthemen sind farbig markiert

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Das Ideale Heim im Mai 2013 — Inhalt

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BODEN UND WÄNDE – ALLES ANDERE ALS GEWÖHNLICH

bodarto ® – fugenlose mineralische Boden- und Wandbeläge Die vollendete Grundlage schöner Räume. Behaglich, belastbar, atmungsaktiv und pflegeleicht. Wärmer als Stein, strapazierfähiger als Parkett und lebendiger als Kunststoff. Mehr über die Farbenvielfalt, Eigenschaften und Vorteile von Bodarto erfahren Sie in einem persönlichen Gespräch in unserer 400 m 2 grossen Ausstellung. Wir freuen uns auf Ihren Anruf. Muri + Partner AG

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AUSLESE

ANSICHTSSACHE

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Zwei Welten

Auf der Internationalen Messe in Leipzig prallten einst Sozialismus und Kapitalismus aufeinander. Sie war der wichtigste Handelsplatz zwischen Ost und West. Im Auftrag der DDR-Kombinate realisierte der freischaffende Fotograf Reinhard Mende ein Fotoarchiv von 1967 bis 1990. Die Ausstellung «Doppelte Ökonomien» entwickelte daraus künstlerische und räumliche Positionen sowie historische und theoretische Analysen. Bis 23. Mai 2013, ETH Zürich. www.ausstellungen.gta.arch.ethz.ch

Architekturfotografie in Graubünden Bündner Kunstmuseum Chur Die Baukultur in Graubünden hat eine lange Geschichte. Ebenso die Dokumentation derselben. Das fotografische Festhalten der Bauwerke ist im 19. Jahrhundert eng verbunden mit der Geschichte des Tourismus. Im ersten Teil der Ausstellung «Ansichtssache» im Bündner Kunstmuseum Chur sind historische Fotografien thematisch geordnet und erlauben Einblicke in vergangene Welten. In einem zweiten Teil stehen eher individuelle Sichten verschiedener Lichtbildner im Vordergrund. Dabei wird die Landschaft oft zum integralen Bestandteil der Bildkompositionen und reflektiert damit den Kontext, in welchem die Architektur jeweils steht. SK Ansichtssache – 150 Jahre Architekturfotografie in Graubünden, bis 12. Mai. Zur Ausstellung ist ein Katalog im Verlag Scheidegger & Spiess erschienen. www.buendner-kunstmuseum.ch

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Zuhören

Die Departmentsvorträge der ETH Zürich hinterleuchten die gegenwärtigen Tendenzen in der Architektur. Im Verlauf der kommenden vier Semester sollen neben Architekten auch Vertreter anderer Disziplinen, die für Architekten prägend sind, zu Wort kommen. «Tendencies», 14. Mai 2013: Atelier Bow-Wow, 21. Mai 2013: Kengo Kuma. www.arch.ethz.ch

Raumbezug Ben Willikens Gemälde setzen sich mit dem Raum auseinander. Die von ihm dargestellten leeren Räume bleiben trotz der Abwesenheit des Menschen auf diesen bezogen. So wird auch die Renaissance und deren Eroberung der Perspektive zu einem Ausgangspunkt für Ben Willikens. Forum Würth, «Gemälde aus 4 Dekaden». Bis 3. November 2013. www.forum-wuerth.ch

Fotos: Archiv Mende/Produzieren 2013 (1); Sammlung Würth (1); Hans Hansen für Franco Clivio (1); Atelier Bow-Wow (Foto): Ani House

Dialog zwischen Berg und Bau: Viamalabrücke (Christian Menn), abgelichtet von Margherita Spiluttini.

Das Ideale Heim im Mai 2013 — Auslese

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Unbena


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Lichtpoet: Mario Nanni macht Licht sichtbar.

Hybrides Design

Die Ausstellung «Dissonances» mit den neusten Stücken des französischen Designers Hervé Van der Straeten, die letztes Jahr in der Stammgalerie des Designers im Pariser Marais gezeigt wurde, wandert dieses Jahr nach New York. In der Ralph Pucci Gallery sind die Kreationen Van der Straetens bis 30. Mai 2013 zu sehen. www.vanderstraeten.fr

MARIO NANNI

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Anonym Jeder kennt sie, jeder hat sie, jeder braucht sie. Die unscheinbaren Dinge. Der Gestalter und Dozent Franco Clivio widmet sich diesen. Er spürt ihre gestalterische Qualität auf und sucht nach dem Ungewöhnlichen im Gewöhnlichen. Die Ausstellung «No Name Design» in Winterthur präsentiert rund 900 zumeist kleine Objekte. In über 40 bewegten Fotosequenzen wird veranschaulicht, wie die Gegenstände funktionieren. 5. Mai bis 6. Oktober 2013. www.gewerbemuseum.ch

Luce all’opera Einzelausstellung in Varese Die Villa Panza in Varese – von Lugano aus in 30 Minuten zu erreichen – widmet dem Lichtkünstler und Designer Mario Nanni eine Einzelausstellung. Zwanzig Arbeiten dokumentieren Nannis Schaffen, sein unermüdliches Interesse und seine Neugier für das Phänomen Licht. Für Nanni ist Licht kein Mittel zum Zweck, sondern ist etwas ganz Ursprüngliches, das am Anfang jeder unserer Handlungen steht. Der Lichtpoet macht in seinen Installationen das immaterielle Element des Lichts sichtbar, er bringt es gewissermassen zum Sprechen. Ein aussergewöhnliches Werk, das einen Ausflug in den Süden lohnt. SK Luce all’opera, villa e collezione Panza, Varese, bis 2. Juni 2013. www.fondoambiente.it, www.marionanni.com

Aus Liebe zum Holz kombinieren wir sogar Sofas mit edelstem Massivholz. vholz vholz. 10 × in der Schweiz! Crissier/VD Dietikon/ZH Dübendorf/ZH Emmen/LU Galgenen/SZ

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Beispielhaft Leuchtendes Auf einer für ihr spezielles Licht von Künstlern und Kreativen geschätzten Insel bauten sich STAMBERG AFERIAT ARCHITEKTEN ein farbenfrohes Doppelpavillonhaus. Text: Romy Gutiérrez, Fotos: Paul Warchol

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Das Ideale Heim im Mai 2013 — Shelter Island

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Erfrischung: Farben und Pool haben eine gleichermassen belebende Wirkung.

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Herein spaziert: Der einladende Eingangsbereich befindet sich auf Strassenebene. (Holzskulptur: Michael Denkler-Gietz)

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Regenbogen Wie viele Farben hat eigentlich ein Regenbogen? Diese Frage hat sich Dirk Alten von ALTEN ARCHITEKTEN gestellt und die schönsten davon in sein Haus geholt. Text: Franziska Quandt, Fotos: Patricia Parinejad, Dirk Alten

Boote zählen: Durch das abfallende Gelände erhält man einen Logenplatz mit Blick auf den See. (Stühle: Knoll; Tisch: Knoll; Sessel: Wink, Cassina, Designer: Toshiyuki Kita; Gemälde: Karl-Karol Chrobok, K. Osterschmidt)

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SPEZIAL WOHNEN

Wohnen als Ausdruck von Lebensart Ob die eigene Einrichtung puristisch, gemütlich oder floral ist, bestimmt der Geschmack. Hier finden Sie Anregungen für jeden Stil. Redaktion: Franziska Quandt

Artanova Bequem sitzen und dabei gut aussehen ist mit «Hermes», designt von Jan Armgardt, möglich. Ein weiches, loses Kissen, das zu jedem Sessel gehört, lockert den Gesamteindruck optisch auf. Je nach persönlicher Vorliebe kann man zwischen den Versionen mit einer oder mit zwei Armlehnen oder ohne wählen. www.artanova.ch

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Fraubrunnen Das Schranksystem «Primeart» ist vielseitig. Der Drehtürschrank lässt sich aus drei verschieden breiten Korpussen zusammensetzen. Die verschiedenen Zwischenmasse gewährleisten eine optimale Platznutzung. Der Schrank wird in zwei Höhen angeboten. www.fraubrunnen.com

Leolux «Shuffle», designt von Hugo de Ruiter, wird geprägt von seinem minimalistischen Design, verstellbaren Arm- und Rückenlehnen und zwei Rückenhöhen, die innerhalb des Sofas angewendet werden können. Verschiedene Grössen und Bezüge g können den Wünschen der Kunden angepasst werden. www.leolu www.leolux.de ux.de

De Sede Beim Betrachten scheint sich die asymmetrische Geometrie des Beistelltischs «DS–9011» von Angie Anakis zu verändern. Auch zwischen den unterschiedlichen Materialien entsteht ein Dialog. Die Aussenseite ist glatt und matt, während das glänzend metallene Innere ein Lic Lichtspiel chtspiel birgt. www.desede.ch

Alpnach Norm A Mit dem Gestalter G und Innenarchitekten Felice Dittli aus Luzern entwickelte Alpnach Norm das neue Sideboard «an+». Das Plus im Namen steht für eine neue Produktelinie, die auf regionalen Partnerschaften beruht und sich durch leic leichte, filigrane Linien auszeichnet. www.alpnachnorm.ch

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JOAKIM LASSEN

Chef Design & Kommunikation bei Montana Joakim Lassen ist diplomierter Kulturgeograf und begann seine Berufslaufbahn als Umweltberater einer dänischen Ingenieurfirma. Er war zehn Jahre in der Stadtplanung Kopenhagens tätig. 1998 kam er als Geschäftsführer der Firma DJOB zur Möbelbranche. Mit den Jahren entstanden immer häufiger Kooperationen mit dem von seinem Vater Peter J. gegründeten Label Montana, sodass die beiden Unternehmen 2009 fusionierten. www.montana.dk

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Das Ideale Heim im Mai 2013 — Kopenhagen

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Im Design verwurzelt

Geschützte Oase mitten in Kopenhagen: Die Häuser wurden in den späten 1970er-Jahren saniert. Sie stehen unter Denkmalschutz.

Joakim Lassen stammt aus einer der ältesten Möbelherstellerfamilien Dänemarks. Wir besuchten ihn in seiner Wohnung in Kopenhagen. Text: Susanna Koeberle, Fotos: Egon Gade

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G A RT E N

Bambus

Ein vielseitiger Baustoff Die Faszination für Bambus treibt Hao Dang jeden Tag an und lässt ihn an innovativen Projekten arbeiten. Unser Verleger, Emil M.Bisig, hat ihn in Vietnam besucht. Text: Emil M. Bisig

Idyllisch: Das Esszimmer liegt direkt am Fluss Rach Trang Bang, der mittels Stauung auch als Energiequelle genutzt wird.

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Das Ideale Heim im Mai 2013 — Garten

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Alles Bambus: Wohnanlage, Produktiongebäude und Showroom sind aus dem ökologischen Material gebaut.

Tragwerk: Mit Bambus lassen sich enorme Spannweiten realisieren.

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it seiner hervorragenden Ökobilanz ist Bambus einer der nachhaltigsten Rohstoffe überhaupt. Weltweit gibt es ungefähr 500 verschiedene Bambusfamilien mit teilweise Hunderten von Unterarten. Bambus wächst schnell und laufend nach. Während europäische Bäume viele Jahrzehnte benötigen, bevor sie verwendet werden können, kann Bambus schon nach fünf bis sieben Jahren geerntet werden. Ausserdem ist er viel härter als zum Beispiel Ahorn, Eiche oder Buche und hat eine gute Formstabilität, da sein Quell- und Schwundverhalten etwas um 30 Prozent geringer ist als dasjenige von hiesigen Hölzern.

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Zum ersten Mal ist mir Bambus als Werkstoff aufgefallen, als ich vor über 30 Jahren in Hongkong die Baugerüste der Hochhäuser bestaunte. Die absolute Faszination für das ökologische Material hat jedoch Hao Dang in mir geweckt. Im Januar 2012 begegnete ich ihm auf der Möbelmesse in Köln, wo er im Rahmen eines Sippo-Wirtschaftsförderungsprogramms für Firmen aus Entwicklungsländern seine Bambusmöbel präsentierte. Ich spürte den Visionär und seine Liebe und Leidenschaft für dieses Material und mithilfe und Vermittlung des Architekten und Consulter Hans-Peter Kälin konnte ich Hao Dang in Vietnam besuchen. Hao Dang ist in Saigon als Kind einer gut situierten Ärztefamilie aufgewachsen, wo er auch das französische Gymnasium besuchte.

Faszination: Emil M. Bisig (links) lernte den Wirtschaftswissenschaftler und Bambusfreak Hao Dang an der Möbelmesse in Köln kennen. Von seinem Besuch in Vietnam brachte er uns eine spannende Lebens-, Produktions- und Designgeschichte mit.

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