Das Ideale Heim 6/2015

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NR. 6 Juni 2015

Juni 2015 www.das-ideale-heim.ch CHF 9.50

EINGEBETTET: Bauen im Kontext

GARTEN Verjüngungskur für den privaten Aussenbereich

SALONE DEL MOBILE Die neusten Trends von der weltweit einflussreichsten Möbelmesse in Mailand

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SALONE DEL MOBILE: Das Neuste aus Mailand GARTEN: Verjüngungskur SPEZIAL: Wand & Boden

EINGEBETTET JEDER BAU IST TEIL DER REGIONALEN KULTUR. WIR ZEIGEN ANHAND DREIER BEISPIELE, WIE HÄUSER AUF IHR UMFELD REAGIEREN.

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E D I T O R I A L INSPIRIERT VON

QUALITÄT

Foto: Bruno Helbling, Stuhl von Arne Jacobsen by Republik of Fritz Hansen über www.holmsweetholm.ch

Im Kontext Kein Haus steht heute auf der grünen Wiese. Immer ist da ein kulturelles, bauliches oder landschaftliches Umfeld, auf das es Bezug zu nehmen gilt. Die «Analoge Architektur», wie die Auseinandersetzung mit dem Kontextuellen in Fachkreisen genannt wird, wurde unter anderem vom Architekten, Architekturtheoretiker und Professor an der ETH Zürich, Miroslav Šik, begründet. «Um den Kontext im Neubau aufnehmen zu können, bedarf es in erster Linie an Empathie. Es geht darum, die Stimmung des Ortes zu spüren und diese in den Entwurf zu integrieren», sagt er in einem ausführlichen Interview, das Sie auf unserer Website unter www. das-ideale-heim.ch lesen können. In dieser Ausgabe zeigen wir Ihnen drei Beispiele, die sich besonders stark mit dem Thema der kulturellen Integration auseinandersetzen. Als Erstes ein Wohnhaus für eine Familie in Köln, das aus dem Bedürfnis der Bewohner heraus die Architektur der 30er-Jahre wieder aufnimmt und neu interpretiert (ab Seite 38). Als Zweites ein Haus in der Nähe von Wien, dessen vorgelagerte Holzhaut alpine, bäuerliche Ornamente zeigt und so einen deutlichen Bezug zur ruralen Umgebung herstellt (ab Seite 46). Und als Drittes ein Strohhaus in Kroatien, das sich vor allem aufgrund der verwendeten Materialien in den Kontext einbettet (ab Seite 52). Der Bezug zum Kontext, was im Falle einer Firma auch als Bezug zur eigenen Geschichte zu verstehen ist, wird auch in der Möbelbranche immer wichtiger. Es kommt nicht von ungefähr, dass die Reedition von Klassikern weiterhin boomt, dass man sich als Produzent auf seine eigentlichen Kernkompetenzen besinnt und eine DNA spüren lässt, die modische Elemente etwas ausklammert. In diesem Sinne war der Salone del Mobile in Milano auch eine Konsolidierung langjähriger Trends (kleiner, feiner, haptischer und ökologischer), die jedoch trotzdem sehr Stimmungsvolles, zum Teil auch Neues hervorbrachte. Sehen Sie unsere Nachberichte zum Fuori- (ab Seite 24) und Internosalone (ab Seite 82). Gute Lektüre wünscht herzlichst

ANITA SIMEON LUTZ Chefredakteurin anita.simeon@archithema.ch

Das Ideale Heim im Juni 2015 — Editorial

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I N H A LT Juni 2015

Interview MARCO DESSÌ

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Mailand NEUES WOHNEN

Seite 74 Österreich ORNAMENT UND MODERNE

Seite 46

17 Mein Ideales Heim –— Für Patricia Lunghi ist ein ideales Heim ein stetiges Work in progress. 18 Auslese –— News aus der Architektur-, Design- und Kunstwelt. 24 Design –— Eine Tour durch den «Fuorisalone» anlässlich des «Salone del Mobile» in Milano. 28 Kunst –— Jean Baiers Relief am Schlieremer Spital und die Frage, ist Kunst am Bau eine Frage des Geldes? Altes neu interpretiert: Der Umbau eines Bauernhauses im kroatischen Hinterland zitiert Tradition mit einem Dach aus Stroh. (Titel: Foto © Damir Fabijanic)

30 Architektur –— Das Solothurner Stadttheater im Rampenlicht. 32 Reisen –— Die Adler Mountain Lodge auf der Seiser Alm. 34 Bücher –— Neue Fitmacher für die Sinne. 36 Let’s Play –— Karim Noureldins Bauen als Balanceakt.

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38 Neues Haus mit altem Charakter –— Nailis Architekten bauen für eine Familie ein 30er-Jahre-Haus noch einmal neu. 46 Kommunikative Ornamente –— Alexander Diems zeitgenössisches Bauen mit traditionellen Elementen. 52 Stroh zu Gold spinnen –— Proarh Architekten machen aus einem alten Haus und alten Materialien neue kroatische Architektur.

Wohnen 74 Mailand –— Der Interior-Designer Pietro Russo inszeniert zeitgenössische Designkultur in einem historischen Gebäude. Titelthemen sind farbig markiert

Fotos: Andreas Balon (1), Filippo Bamberghi (1)

Entree

Fokus Bauen im Kontext

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S l S lli Salone Satellite JUNGES DESIGN

Seite 96 Garten VERJÜNGUNG

Seite 110

Spezial Boden & Wand UNS ZU FÜSSEN

Rundgang 82 Salone del Mobile –— Viele Mitbringsel von der Möbelmesse in Milano, Interviews mit Designpersönlichkeiten und einen Blick in die Zukunft am Salone Satellite. 98 Jubiläum –— 80 Jahre Designgeschichte in der Brianza. Molteni & C feiert Jubiläum. 100 Visite –— Auf Spurensuche beim österreichischen Holzspezialisten und Möbelhersteller Team 7. 102 Küche –— Miele ist einer der ältesten Hausgerätehersteller. Ein Rückblick.

Spezial Boden & Wand 60 Bauwerk Parkett –— Der klassische Bodenbelag Parkett mit neuen Verlegemustern. 62 Boden & Wand –— Der Wohnung neue Kleider: Bodenbeläge, Teppiche und Textilien.

Standards 3 13 14 114 127 131

Editorial Impressum Köpfe Prämien Wettbewerb Vorschau Juli/August

Fotos: Mathias Marx (1)

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Serviceguide Milano MÖBELMESSE

Seite 82

116 Profis 119 Service: Neues auf einen Blick 122 Die Experten 128 Adressen 130 Designhotels

106 Bad –— Der Armaturenhersteller Axor Hansgrohe lädt Studenten ein, technische Innovationen mit neuer Gestaltung zu interpretieren. 110 Garten –— Eine Verjüngungskur für den Garten mit dem Gartenbauunternehmen Diebold Zgraggen.

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AUSLESE Theater oder Film?: «The Nose Ensemble Costume Maquettes», 2009.

Mehrschichtig: «Traité D’Arithmétique», 2007, Lithografie und Collage.

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HAUS KONSTRUKTIV

William Kentridge «The Nose» Das Haus Konstruktiv zeigt vom 4. Juni bis 6. September erstmals in der Schweiz eine umfassende Einzelausstellung des international geachteten südafrikanischen Künstlers William Kentridge. Im Zentrum seiner Präsentation steht die 8-teilige Videoinstallation «I Am Not Me, the Horse Is Not Mine», die zuvor im MoMA, New York, und in der Tate Modern in London gezeigt wurde. Einzigartig ist, dass die Ausstellung im Museum Haus Konstruktiv auch Werke präsentiert, die inhaltlich im Zusammenhang mit dem Werkkomplex entstanden und kaum bekannt sind. Dazu zählen Bronzen, Tapisserien, Zeichnungen, Collagen und Papierskulpturen. Die Vernissage am 3. Juni findet in Anwesenheit des Künstlers statt. www.hauskonstruktiv.ch

Kokons am Flughafen

Architektouren Vom 11. bis 14. Juni führen renommierte Architekten am «Tage der Architektur 2015 – Neues Leben für alte Mauern» Interessierte durch die spannendsten Objekte der Region Vinschgau. Dabei kann man sehen, wie ein Altbau saniert wird, sodass sein individueller Charakter bewahrt wird. Altstädte, Ansitze und Abteien sind im Rundgang inbegriffen. www.tagederarchitektur.it, www.vinschgau.net

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Im September 2014 wurde das neue Terminal des Heydar Aliyev International Airport in Aserbaidschan unweit der Hauptstadt Baku eröffnet. Das Studio Autoban aus Istanbul zeichnete verantwortlich für die experimentelle Innenarchitektur. Kokons aus amerikanischer Weisseiche (AHEC) bieten den Besuchern die Möglichkeit, in einem geschützten Raum abzuschalten. www.autoban212.com www.americanhardwood.org

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Reduzierte Grafik

Bis zum 26. Juli 2015 zeigt das Schaudepot des Museums für Gestaltung «Swiss Style». Die Ausstellung öffnet den Blickwinkel auf den internationalen Kontext des modernen Grafikdesigns. Neben den stilprägenden Arbeiten von Gestaltern aus der Schweiz sind wichtige Werkgruppen von Wim Crouwel, dem Doyen des internationalen Stils holländischer Prägung, zu sehen. www.museum-gestaltung.ch

Fotos: Kerem Sanliman (1); Jörg Hamburger, «Chum mach mit», 1962, Museum für Gestaltung Zürich, Plakatsammlung (1); Courtesy William Kentridge (3) and Goddman Gallery, Johannesburg (1)

Transmedial: Ansicht der Videoinstallation «I Am Not Me, the Horse Is Not Mine», 2008

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Die rahmenlosen Schiebefenster von Sky-Frame gehen schwellenlos in ihre Umgebung über. Innenräume verwandeln sich so zu Aussenräumen und ermöglichen eine einzigartige Wohnatmosphäre: SKY-FRAME.CH

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AUSLESE Vereinte Kräfte: Wichtige Schweizer Institutionen haben sich eine Vertiefung des Themas Design vorgenommen.

Welche Wege?: Designer und Unternehmer im Dialog.

1 Feng-Shui für alle Die Homegate AG tritt als Herausgeberin an und präsentiert in Zusammenarbeit mit der Feng-Shui-Beraterin und Homestylistin sowie Homegate.ch-Fachexpertin Barbara Rüttimann einen Wohnratgeber nach Feng-Shui. In ihrem Einsteiger-Handbuch «cu@home» beweist die Autorin, dass sich Feng-Shui und modernes Homestyling nicht ausschliessen, sondern vielmehr virtuos ergänzen. Bestellbar über: www.homegate.ch

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ZWEITER DESIGN DAY

Design & Unternehmertum Protagonisten diskutieren Design wird allmählich als Innovationsfaktor anerkannt, der auch zum ökonomischen Wachstum einer Gesellschaft beiträgt. «Design Thinking» etabliert sich bei Firmen als wichtiges Werkzeug der Kommunikation. Doch welche Rolle spielen dabei die Designer selber? Was bedeutet dies für die Wahrnehmung von «Swiss Design» beim grossen Publikum oder bei der Politik? Der Design Day findet zum zweiten Mal anlässlich der Präsentation der Swiss Design Awards in Basel statt und möchte genau solchen Fragen nachgehen. Verschiedene Gäste diskutieren zum Thema «Design & Unternehmertum». SK 16. Juni, Messe Basel, Halle 4, www.swissdesignawards.ch, www.prohelvetia.ch, www.engagement-migros.ch, www.creative-hub.ch, www.designpreis.ch

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Eröffnung Der Schweizer Küchenhersteller Orea präsentiert auf 380 Quadratmetern einen neuen Showroom in Zürich West. Drei hochwertig ausgestattete Küchen-Wohnräume fanden dort im Frühling eine neue Adresse. Orea setzt auf Handwerk aus dem Muotatal und spezialisiert sich auf ein Angebot, das die Verschmelzung von Küche und Wohnraum berücksichtigt. www.orea-kuechen.ch

Gepriesenes CH-Design Die LED-Leuchte «Conversio» von Illuminartis (entworfen von Atelier Oï) gewinnt – nach dem Innovationspreis für Architektur & Technik 2014 – den Red Dot Award für Produktdesign 2015. Zudem hat sich Illuminartis anstelle einer Preiserhöhung zu einer Preissenkung um 8% auf allen LED-Leuchten in der Schweiz bei gleichzeitiger Anpassung des Wechselkurses im EU-Raum entschieden und setzt damit ein Zeichen. www.illuminartis.ch Das Ideale Heim im Juni 2015 — Auslese

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Schlichte Eleganz: Das Haus sollte keinen unnÜtigen Schnickschnack besitzen, sondern eine Ruhe ausstrahlen, als ob es schon immer da gestanden hätte.

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Ein neues Haus mit altem Charakter Auf Wunsch der Bauherren entwarf der Architekt Cornelius Nailis in Köln eine Villa, die mit ihrem sinnlichen Charakter an die Dreissigerjahre erinnert. Text: Christian Tröster, Fotos: Henning Rogge, Redaktion: Carina Iten

Durchblick: Mit dem Fenster vom Flur zum Wohnzimmer wird bereits beim Hereinkommen die Perspektive geöffnet.

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Repetition: Der gemusterte Boden findet sich unter anderem in der Küche sowie im Badezimmer wieder.

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Stroh zu Gold spinnen Nur eine halbe Stunde von der kroatischen Hauptstadt Zagreb entfernt, bauten PROARH ARCHITEKTEN ein uraltes Bauernhaus zu einem gemßtlichen und bequemen Ferienhaus um. Text: Antje Herrmann, Fotos: Damir Fabijanic´

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Optische T채uschung: Die einheitliche Deckung mit Stroh verbinden die Senkrechten der Fassade mit der Neigung des Daches.

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SALONE DI MILANO

Antipasti alla milanese

Das Ideale Heim hat sich für Sie am SALONE DEL MOBILE in Mailand umgesehen und präsentiert Ihnen ein ganzes Menü. Redaktion: Antje Herrmann, Carina Iten und Anita Simeon Lutz

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laudio Luti, Botschafter der Expo 2015, hat die diesjährige Möbelmesse als AmuseBouche für die Weltausstellung bezeichnet, die vom 1. Mai bis 31. Oktober in Mailand stattfindet. Einige der Aussteller – vor allem Fuorisalone – haben denn auch das Thema der Expo, Feeding the Planet, aufgenommen und im Hinblick auf das Thema Design, Einrichtung und Kunst beleuchtet. Vor allem die zwei Ausstellungen in der Triennale unter den Titeln «Cucine & Ultracorpi» sowie «Arts & Foods – Rituali dal 1851» zeigen in eindrücklicher Weise, wie Essen und Kochen mit Produktdesign und Kultur verquickt ist. Am Salone selbst waren dann aber doch die Möbel wieder die Hauptprotagonisten. Vom Esszimmertisch über Stühle für den Salotto bis hin zu Sofalandschaften wurde für jeden Geschmack etwas geboten. Der Trend hin zu kleineren, feineren Möbeln bleibt aber dennoch bestehen. Ebenso derjenige nach voluminöseren, samtigen Stoffen. Ausserdem scheinen uns die Entwürfe immer «weiblicher» zu werden. Organische, runde Formen dominieren das Bild. Wir haben Ihnen, ganz nach dem Motto der Expo, einen Dreigänger zusammengestellt, der es in sich hat. Als Vorspeise, also als sogenannten Antipasto, präsentieren wir Ihnen die angesagten rundlichen Formen. Dabei steht die Angleichung an die Proportionen und Dimensionen des Menschen an vorderster Stelle. Im Sofabereich fördern gekurvte Formen jedoch auch die Kommunikation. Die Richtungsänderung schliesst den Mitsitzenden in das Gespräch mit ein, weil der Blick nicht nur stur nach vorne gerichtet ist. Als Primo Piatto servieren wir Ihnen dann eigentlich die Antithese zur Vorspeise. Will heissen: eher eckige, geometrische Formen – frei nach dem Motto: keine These ohne Antithese oder Gestaltung und Geometrie gehören zusammen. Als Hauptgang oder sogenannten Secondo Piatto wird die Rolle des Materials

hinterfragt. Von Holz, Metall, Kunststoff und Glas – die materielle Beschaffenheit der Möbel prägt Form, Farbe und Charakter. Gespickt wird das Dreigangmenü mit drei Interviews mit unterschiedlichen Designern. Als Erstes ein Gespräch mit dem jungen österreichischen Designer Marco Dessí, der für Wittmann den Klassiker des kleinen Kamin-

sessels neu interpretiert hat. Als Zweites ein Interview mit Oki Sato, dem Chef des angesagten japanischen Designstudios Nendo. Und last but not least ein Auf-den-Zahn-Fühlen bei dem norwegischen Designerduo Anderssen & Voll, das mit sanften Symbiosen den Nerv der Zeit trifft. Wir wünschen Ihnen einen guten —— Appetit!

Minotti: Das Sofaprogramm«Seymour» ist eine moderne Annäherung an einen klassischen Stil, mit sanften Formen und geschmeidigen Kurven. www.minotti.com

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Meridiani: Elegante Formen und warme Farben dominierten den Präsentationsstand von Meridiani. www.meridiani.it Fast: Die Gartenmöbelkollektion der italienischen Firma Fast wird in der Schweiz und in Deutschland über Weishäupl vertrieben. www.weishaeupl.de

ORGANISCH Runde Kurven, weiche Linien, warme Stoffe. Welche Attribute sind näher am menschlichen Körper als diese?

Rolf Benz: Mit dem zierlichen Sessel «Rolf Benz 384» lassen sich gemütliche Lese- und Entspannungsinseln schaffen. www.rolf-benz.com

Molteni: Die Giò Ponti Collection wurde in Mailand um zwei Stücke erweitert. Hier der Sessel «D.154.2», nach dem Design von Ponti für die Villa Planchart in Caracas 1954. www.molteni.it

Lema: Der portable Pouf «Notch» ist das Resultat einer ersten Zusammenarbeit zwischen dem schwedischen Designer Johan Lindstén und Lema. www.lemamobili.it

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Cappellini: Der Salontisch «Anemos» wirkt in geschlossenem Zustand ruhig und monolithisch. Im Innern verbirgt er aber vier zusätzliche Poufs. www.cappellini.it

Maruni: Das Armsofa «Beech» ist neu auch in exklusiven Kvadrat-Stoffen erhältlich. www.maruni.com

Leolux: Der «Caruzzo» ist ein charismatischer Drehsessel, der im Mittelpunkt stehen möchte. www.leolux.ch

Crassevig: Die Stuhlfamilie «Lene» (Design: This Weber) wurde um einige Mitglieder erweitert. www.crassevig.com

Fritz Hansen: «Fri» ist der neue Sessel von Jaime Hayon. Er bildet eine natürliche Erweiterung des «Ro». Einfach ohne Ohren. www.fritzhansen.com

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Das Ideale Heim im Juni 2015 — Milano

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HDG: In Zusammenarbeit mit Vistosi präsentiert die Hangar Design Group die Leuchtenfamilie «Futura». www.hangar.it

Fredericia: Fredericia präsentierte in Milano den neuen Sofaentwurf «Haiku Low» von GamFratesi. www.fredericia.com

Koinor: Mit sanftem Schwung und einer besonderen Ästhetik ist das Sofamodell «Flirt» ein echter Eyecatcher – mal zum schöner Sitzen, mal zum schöner Liegen. www.koinor.de

Poliform: Nach dem Erfolg von «Mad Chair» präsentiert Marcel Wanders nun für Poliform den Sessel «Mad King» www.poliform.it

Arflex: Das Sofasystem «Mangold» mit den zwei Sesseln «Jules & Jim» – beides designt von Claesson Koivisto Rune. www.arflex.it

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