Das Ideale Heim 06/2016

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NR. 6 Juni 2016

Juni 2016 www.das-ideale-heim.ch CHF 9.50

SO WOHNEN ARCHITEKTEN: Drei herausragende Beispiele

SALONE MILANO Das Neuste von den DesignCatwalks in Mailand MY DAY WITH Zu Besuch im Sommersitz von Armand Louis, Mitinhaber von Atelier oï

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Kulissen, d e un Leinwänd die Bretter, uten ede die Welt b

MY DAY WITH: Zu Besuch bei Armand Louis, Atelier oï SALONE MILANO: Die Neuheiten SPEZIAL: Boden & Wand

SO WOHNEN ARCHITEKTEN

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DREI HERAUSRAGENDE BEISPIELE

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E D I T O R I A L

L IVE IT WELL

Saluti da Milano Bekanntlich erwachen die Lebensgeister im Frühling zu neuem Leben. Das Stelldichein der guten Laune und der Inspiration findet für uns Redaktorinnen jeweils Anfang April statt, wenn wir uns an einem Montagmorgen in den Zug setzen und den Gotthard Richtung Süden verlassen – voller Erwartung, was uns der Salone del Mobile und damit ganz Mailand wieder auf dem Serviertablett präsentieren. Das Stelldichein des Weltdesigns in Kombination mit der einmaligen Atmosphäre rund um Palazzi, Pärke und Kathedralen ist unbeschreiblich reich und wohltuend. Wir saugen jeweils alles auf, was innerhalb der Zeit, die uns zur Verfügung steht, möglich ist. Dieses Jahr waren wir gestaffelt da. Darum sind auf dem Bild oben auch nur drei von uns zu sehen. Carina Iten (links im Bild) war vor allem der neusten Designergeneration auf den Fersen und berichtet sowohl vom Salone Satellite (ab Seite 82) als auch vom Fuorisalone (ab Seite 96). Cornelia Etter (rechts) befasste sich vor allem mit den Neuheiten des Salone Bagno, und meine Wenigkeit besuchte in erster Linie die italienischen Labels am Salone und ausserhalb – und dies bis spät in die Nacht hinein. Die neusten Möbel, Trends und Farben, die wir in Milano entdeckt haben, finden Sie ab Seite 84 dieser Ausgabe. Am Mittwoch kreuzte sich dann mein Heimreisezug mit dem Anfahrtszug von Antje Herrmann, die Ihnen ab Seite 102 die Neuheiten der Eurocucina vorstellt. Es ist augenfällig, dass immer mehr Architekten in der Designwelt mitmischen. Oft ist nicht mehr klar zu sehen, wo Design aufhört und wo Architektur beginnt. Darum haben wir uns gefragt, wie heutige Architekten wohnen, wie ihre Häuser aussehen, was ihnen beim Wohnen wichtig ist. Wir zeigen Ihnen in dieser Ausgabe das ideale Heim von Rebekah und Casey Vallence (ab Seite 40) und die Sommerresidenzen von Roberto und Ludovica Palomba (ab Seite 50) sowie von Armand Louis von Atelier oï (ab Seite 58). Gerade an den beiden letzteren Reports kann man gut erkennen, dass auch für Architekten gilt: jedem das Seine. Gute Lektüre wünscht herzlichst

ANITA SIMEON LUTZ Chefredakteurin anita.simeon@archithema.ch

Das Ideale Heim im Juni 2016 — Editorial

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I N H A LT

Salento

Juni 2016

SOMMERDOMIZIL

Seite 50

Australien PUZZLE-HAUS

Seite 40

Auslese AUSGEZEICHNET

Seite 18

17 Mein Ideales Heim –— Textildesignerin Sonnhild Kestler in ihrem bunten Laden.

36 Swissmade –— Batzberg entwirft Home- und Lifestyle-Accessoires der Extraklasse.

18 Auslese –— Neuigkeiten aus der Architektur-, Design- und Kunstwelt.

38 Bücher –— Diverse Lektüren für lange Abendstunden im Freien.

24 Kunst –— Die europäische Kunstbiennale Manifesta gastiert in diesem Jahr in Zürich.

So wohnen Architekten: Der Aussenbereich des Eigenheimes von Casey & Rebekah Vallance. (Titelbild: Lisa Cohen)

26 Architektur –— Christian Kerez über sein Projekt für den Schweizer Pavillon an der diesjährigen Architekturbiennale in Venedig. 30 Design –— Der japanische Porzellanhersteller Arita schlägt 2016 ein neues Kapitel auf. 32 Reisen –— Das einstige Hotel Atlantis in Zürich ist wiederauferstanden. 34 Ausflug –— Das Foyer im Kunstmuseum Luzern überzeugt dank MinottiMöbeln und Kunst von Urs Lüthi.

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So wohnen Architekten 40 Australien –— Das Puzzle-Haus sei wie ein riesiges, zusammengewürfeltes Möbelstück, findet der Hausherr. 50 Italien –— Das Architekten- und Designerpaar Ludovica und Roberto Palomba wohnt im Sommer in einem Bau aus dem 16. Jahrhundert. 58 Wohnexperiment –— Armand Louis, Mitbegründer von Atelier oï, wohnt im Sommer mit seiner Familie auf einer Halbinsel am Bielersee.

Fotos: Lisa Cohen (1), Luca Selvi (1), Ritter Schumacher AG Chur & Lenzerheide Bergbahnen AG (1)

Entree

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The Other Conversation

Maralunga sofa designed by Vico Magistretti at Shore House by Mount Fuji Architects, Japan cassina.com

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Mailand

Mailand

MÖBELMESSE

ÜBER DEN DÄC HERN

Seite 84

Seite 74

Fuorisalone INSPIRATION

Seite 96

74 Mailand –— 8&a Architekten haben ein Penthouse mitten in Mailand umgestaltet.

64 Boden –— Diese Bodenbeläge legen einen schönen Auftritt hin: Teppich, Keramik, Laminat oder Parkett.

82 Salone del Mobile –— Eindrücke der Redaktion von der grössten Möbelmesse der Welt in Milano.

70 Wand –— Schlicht bis heiter: Textilien und Tapeten, die das Zuhause zur einmaligen Kulisse verwandeln.

100 Visite –— Das Familienunternehmen Loosli aus dem Emmental-Oberaargau feiert sein 60-Jahre-Jubiläum. 102 Küche –— Ein Rundgang auf der Eurocucina in Mailand. 106 Bad –— Der italienische Badhersteller Agape setzt auf modernes Design. Die Designer im Interview. 110 Garten –— Ein Stadtbalkon zeigt, wie sich auch mit wenig Platz eine kleine persönliche Oase gestalten lässt.

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Spezial BODEN & WAND

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Standards 3 13 14 114 125 130

Editorial Impressum Köpfe Prämien Wettbewerb Vorschau Juli/August

Serviceguide 116 Profis 119 Service: Neues auf einen Blick 122 Die Experten 127 Designhotels 128 Adressen

Titelthemen sind farbig markiert

Fotos: Andrea Martiradonna (1), Dimorestudio (1)

Rundgang

Spezial «Boden & Wand»

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Home at last.

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AUSLESE Chilenische Projektreihe «Elemental»: Minimalwohnung als Antwort auf räumliche und ökonomische Grenzen.

NEUERSCHEINUNG

Cover: Das Buch erschliesst den Gedanken von Modularität in verschiedenster Form.

Zum 50-Jahre-Jubiläum von USM versuchte die Ausstellung «Rethink the Modular» am letztjährigen Salone die Vision des Modularen neu zu denken. Dazu haben sieben international bekannte Architekten und Designer gemeinsam mit den Teilnehmern der USM Master Classes Projekte dazu entwickelt. Die kommunikativen Aspekte von Modularität werden in verschiedenen Kapiteln gezeigt: Modularität kann hier «Rhythm», «Interference» oder «Structure» bedeuten. Knapp ein Jahr später ist nun das Buch zum Projekt von Burkhard Meltzer, Herausgeber und Kurator der Ausstellung, erschienen. Dieses greift auch modulare Umsetzungsideen aus Architektur und Design auf. SK/CI www.usm.com

«Imagination Mies»

1 Leuchtend Am Salone del Mobile 2016 präsentierte Fritz Hansen seine neue Accessoire-Linie. Diese umfasst zwölf verschiedene Produkte, darunter Kerzenständer, ein Spiegel, Tablets sowie eine Tagesdecke und Vasen. Dafür wurden dänische und internationale Designer verpflichtet wie das Design Studio Roso, Wednesday Architecture und Jaime Hayon. www.fritzhansen.com

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Die Ausstellung «Imagination Mies» im Architekturforum Zürich ist dem Architekten Ludwig Mies van der Rohe gewidmet. Dennoch geht es in der Ausstellung nicht nur um den Architekten. Die Zürcher Malerin Rita Ernst arbeitet konzeptuell, indem sie Grundrisspläne und Fotografien von Bauten des Architekten in Malerei übersetzt (im Bild: Haus Lemke). Die Ausstellung findet vom 2. Juni bis 16. Juli 2016 statt. www.af-z.ch

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3 Kornsilo 1889/1890 öffnete die Brauerei Tiefenbrunnen in Zürich ihre Tore, musste den Betrieb aber bereits nach 20 Jahren wieder einstellen. Das Gebäudeensemble wurde zur Mühle umgenutzt, die bis 1983 in Betrieb blieb. Kürzlich eröffnete im ehemaligen Getreidesilo der Mühle das Café «Kornsilo». Nach einer intensiven Umbauphase werden in den stimmungsvollen Räumen täglich frisches Brot, guter Kaffee und eine verantwortungsvolle Küche serviert. www.kornsilo.ch

Fotos: Rita Ernst (1), Allan Wexler (1), Elemental (1)

Crate House: Das «Kistenhaus» wurde 1990 von Allan Wexler entworfen.

Rethink the Modular Das Buch zur Ausstellung

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AUSLESE

Münchenstein: Datacube geht beim 5. Award für Marketing und Architektur als Gesamtsieger hervor.

1 Frisch lackiert Passend zur warmen Jahreszeit präsentiert Little Greene neue Farben für den Outdoor-Bereich: Die seidenmatten Lacke eignen sich für Holz und Metall. «Tom’s Oil Eggshell» ist durch ihre Ölbasis absolut wetterfest, während «Intelligent Exterior Eggshell» eine wasserbasierte Farbe ist, die ohne Grundierung direkt auf unbehandeltes Holz und passend grundiertes Metall aufgetragen werden kann. Beide Lacke sind in allen Little Greene Farbtönen erhältlich. www.littlegreene.eu

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GELUNGENE BAUTEN

Award für Marketing und Architektur Sieben Projekte wurden ausgezeichnet Der Datacube in Münchenstein wurde zum Gesamtsieger des fünften Award für Marketing + Architektur 2016 erkoren. Laut Jury setze die Quickline AG mit dem Bau ein Zeichen und mache damit beste Werbung in eigener Sache. Wie Werbeschilder strecken sich die Stirnseiten in die Höhe und lassen die notwendige Technik nur andeutungsweise erkennen. An der Preisverleihung im KKL Luzern wurden sieben weitere Beispiele vorbildlicher Corporate Architecture prämiert. CI Der Award für Marketing + Architektur 2016 wurde am 22. April 2016 im KKL Luzern verliehen. www.baukoma.ch, www.marketingarchitektur.ch

«wert/haltung» Die Architekturtage – Österreichs grösste Veranstaltung für Architektur und Baukultur – ermöglichen alle zwei Jahre eine intensive Auseinandersetzung mit dieser Thematik sowie einen Blick hinter die Kulissen Architekturschaffender. Unter dem Titel «wert/haltung» rückt die gesellschaftliche Rolle der Architektur in den Mittelpunkt der diesjährigen Architekturtage, die am 3. und 4. Juni 2016 in ganz Österreich stattfinden werden. www.architekturtage.at

Verspielt

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Artemide präsentiert drei neue Leuchtenkollektionen – unter anderem die Leuchtenserie «Décomposé Light» des Schweizer Designbüros Atelier oï. Die leicht und verspielt anmutende LED-Leuchtenfamilie aus der Danese Light Kollektion offenbart sich dem Betrachter wie ein eingefrorener Moment, bei dem Materialität, Schwerkraft und Zeit verschmelzen. Erhältlich sind sie als Decken-, Pendel-, Tisch- oder Stehleuchte in Rauchgrau, Orange, Rot oder Gold. www.artemide.com

Fotos: Johannes Marburg, Genf (1), Ritter Schumacher AG Chur & Lenzerheide Bergbahnen AG (1), Hertha Hurnaus (1), David Aebi (1), Studio Mumbai (1)

Churwalden: Das Portal Churwalden gewinnt in der Kategorie Touristikanlagen. Insgesamt gab es sieben verschiedene Kategorien.

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Utopien Mit der Ausstellungsreihe für junge Kunst bietet das Aargauer Kunsthaus eine Plattform für junge Künstler. So zeigt die junge Künstlerin Pauline Beaudemont aus Paris in der Ausstellung «Caravan», was sich zwischen Träumen und Utopien verbirgt, und richtet in den Sammlungsräumen ein surreal anmutendes Setting ein, in dem goldene Schnecken die Protagonisten einer Videoinstallation sind. www.aargauerkunsthaus.ch

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Wasserspiele David Adjaye, Werner Aisslinger, Front, Gam-Fratesi, Jean-Marie Massaud: Im Rahmen des Fuorisalone in Mailand haben fünf international renommierte Architekten und Designer ihre Visionen zum Axor WaterDream 2016 präsentiert. Ihre persönliche Interpretation eines Auslaufs, basierend auf der innovativen «Axor U-Base», einem universalen Armaturensockel. www.hansgrohe.de

Studio Mumbai im Fokus Das Deutsche Architekturmuseum beleuchtet in der Ausstellung «Between the Sun and the Moon» die indische Arbeitsgemeinschaft Studio Mumbai, das 2005 von Bijoy Jain gegründet wurde. Moderne Entwürfe, Materialität und traditionelles Handwerk inszenieren hier einen selbstverständlichen Dialog mit der Umgebung. Der in Mumbai geborene Architekt studierte in den USA und arbeitete danach bei Richard Meier in Los Angeles und in London. www.dam-online.de

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Das Puzzle-Haus Das Haus sei wie ein riesiges zusammengewürfeltes Möbelstück, findet der Hausherr. Aber eines, das reich an Geschichten und voller überraschender kleiner Schätze ist. Text: Margie Frasier, Fotos: Lisa Cohen, Redaktion: Cornelia Etter

Herzstück: Das Atrium ist das Zentrum des Hauses. Den Esstisch und die Beistelltische haben die Bewohner selbst entworfen und produziert.

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ls zwei junge Architekturabsolventen vor zwölf Jahren ihr erstes Haus kauften, begaben sie sich auf eine lange und beglückende Reise der Renovation und Entdeckung. Das Team aus Ehemann und -frau Casey und Rebekah Vallance hatte im Zentrum von Brisbane (Australien) ein heruntergekommenes Holzhaus entdeckt und an der Auktion teilgenommen – jedoch ohne grosse Hoffnung, es kaufen zu können. «Es wurde als das billigste Haus in Paddington (einem der ursprünglichen Vororte) angepriesen, das es je gegeben hat», sagt Casey, Leiter des internationalen Architekturunternehmens Cox Rayner. «Wir dachten, wir würden es nie kriegen. Da standen all diese teuren Autos auf dem Parkplatz, und wir waren bloss arme Architekturabsolventen.» Zum Glück wollte keiner der anderen Mitbietenden ein Haus kaufen, das so viel Arbeit erforderte, weshalb es die Vallances praktisch für ein Butterbrot kaufen konnten. «Es war ein winziges Haus mit drei Zimmern, aber es hatte so viel Charakter», erinnert sich Rebekah, Mitgründerin von Cultivar. «Es war Teil der Geschichte dieses Bezirks und über hundert Jahre alt. Wir dachten, dieses Vergnügen sollten wir uns nicht entgehen lassen!» Mit Vergnügen am Werk Wie es sich herausstellen sollte, dauerte das Vergnügen über zehn Jahre. Zusammen mit einem Bauarbeiter und Caseys Vater, einem Ingenieur, verbrachte das Paar elf Jahre lang jedes Wochenende vor Ort. Sie renovierten das Haus in Etappen, während sie darin leb-

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SPEZIAL BODEN Ganz Baukeramik Ganz Baukeramik bietet neu Retroplättli in ihrer Plattenwelt an. Erinnerungen an die schwarz-weissen oder rosafarbenen, kleinformatigen Fliesen im Badezimmer der Grosseltern werden wach. Solche Muster und Farben werden heute modern und trendig interpretiert und im Vintage-Stil für verschiedenste Anwendungen angeboten. www.ganz-baukeramik.ch

Object Carpet Das Label «Object Carpet Manufaktur» ist Sinnbild für Luxusteppiche im Wohnund Objektbereich. Es werden nur die edelsten und hochwertigsten Materialien verarbeitet: reine Seide und reine Wolle. Die Teppiche zeichnen sich durch zeitlose Eleganz und natürliche Beständigkeit aus. «Object Carpet Manufaktur» wurde dieses Jahr erstmalig im deutschsprachigen Raum präsentiert. www.object-carpet.com

Schöner Auftritt Bodenbeläge sind die Basis eines jeden Raums. Ob Teppich, Keramik, Laminat oder Parkett – die Qualität muss stimmen. Ob uni, farbig oder mit Muster ist wohl Geschmackssache. Redaktion: Anita Simeon Lutz

Texolit Seit mehr als 30 Jahren befasst sich die Firma Texolit mit dem Bau von fugenlosen Bodenbelägen. Mit der Eigenkreation «Texolit Rustico» wurde ein mineralischer Spachtelbelag entwickelt, der das Bedürfnis der modernen Architektur, Industriebodenbeläge auch in Wohnräumen einzusetzen, vollumfänglich abdeckt. Dieser fugenlose Designbelag wird sowohl als Boden- als auch als Wandbelag eingesetzt. www.texolit.ch

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Das Ideale Heim im Juni 2016 — Spezial Boden

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Lea Die Keramikplattenserie «Naive» aus der Feder des Designers Patrick Norguet für Lea Ceramiche spielt mit diagonalen Linien, die aneinandergereiht fast so etwas wie ein Bleistiftgekritzel ergeben. Das Linienmuster ist in den Farben Schwarz, Grau, Blau und Erde erhältlich. Die Linien sind aber nicht nur aufgetragen, sondern eingraviert, was das Produkt auch zur einmaligen Kombination von technischen Möglichkeiten, von Industrie und Handwerk sowie von Porzellan und Glasur macht. www.ceramichelea.com

Swiss Krono

Vorwerk

253 Dekors in 21 Oberflächenstrukturen – das ist die «One World Swiss Collection» von Swiss Krono. Nebst altbekannten Bestsellern findet man darin auch eine ganze Palette an erfrischenden Uni-Farben und gewagten Fantasie-Dekors. Die Kollektion lädt dazu ein zu experimentieren. Von präzisen und tiefen Synchronporen-Strukturen bis hin zu gewagten Farbmustern im Fantasiebereich bietet sie alles an. Ihrer Kreativität sind keine Grenzen gesetzt – lassen Sie sich inspirieren. www.swisskrono.ch

Wohnen mit Teppich liegt im Trend – das zeigt die neu aufgelegte Kollektion «Fascination» mit ihrer Fülle an neuartigen Strukturen und Optiken und mit ihren begeisternden aktuellen Farben bei höchster Qualität. In Zusammenarbeit mit international renommierten Gestaltern und Farbexperten entwickelt Vorwerk sie laufend weiter, spürt wandelnde Designbedürfnisse auf und setzt Impulse im Markt. www.vorwerk-flooring.com

Bauwerk Mit «Flow Edition» hat Bauwerk einen Boden geschaffen, der das Parkett radikal neu interpretiert. Eine fliessende Fläche, ohne sichtbare Fase mit einer maximalen einheitlichen Farbgebung. Bei «Flow Edition» wird der Wohlfühlfaktor eines Holzparketts mit dem fugenlosen Erscheinungsbild eines Gussbodens kombiniert. Die für einen Holzboden ungewöhnlichen Farbtöne «Bianco», «Grigio» und «Nero» unterstützen das einheitliche Aussehen. So haben auch Architekten die Möglichkeit, mit einem Holzboden eine fliessende Fläche – unaufdringlich, souverän und geschlossen – in den Wohnraum zu integrieren. www.bauwerk-parkett.com

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SPEZIAL WA N D

Alea Auch unifarbene Wände können ohne Zutun von Farben oder Mustern zum Leben erwachen! Etwa mit diesen 3D-Fliesen aus der Kollektion «Aleatory» der Marke Alea. Die attraktive Baukeramik erobert zunehmend alle Bereiche des privaten Wohnens: Aus der Diele und dem Treppenhaus, aus der Küche sowie dem Wohn- und Essbereich und natürlich von Terrassen und Balkonen sind keramische Fliesen heute nicht mehr wegzudenken. www.tileofspain.de

Kulissen & Leinwände Seit Beginn seiner Existenz nutzt der Mensch die Wand, um sein Umfeld zu gestalten, oder als Ausdruck seiner Kreativität. Redaktion: Silvia Steidinger

Cole & Son Cole & Son sind bekannt für ihre grosse Auswahl an klassischen und historischen Tapeten, die in Häusern auf der ganzen Welt zum Einsatz kommen. Aber auch ihre zeitgenössischen Tapetendesigns überzeugen, zuweilen durch Extravaganz: «Miami Wallpaper» etwa ist inspiriert von der überschwänglichen Architektur und Vegetation von South Beach, Miami. www.cole-and-son.com

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Auro Auro hat sich auf ökologische Farben, Imprägnierungen, Anstrichmittel und Klebstoffe sowie die zugehörigen Reinigungs- und Pflegemittel spezialisiert. Die nachhaltigen Produkte basieren vorwiegend auf pflanzlichen oder mineralischen Grundstoffen. www.auro.ch

Élitis Bei Élitis erhält der Ausdruck Wandbekleidung eine völlig neue Bedeutung: Kein Hersteller experimentiert so erfolgreich mit unterschiedlichen Oberflächenbeschaffenheiten, Texturen und Materialien. Das Ergebnis sind Produkte, die sowohl mit Optik als auch mit Haptik überraschen. www.elitis.fr

Wall & decò Der italienische Tapetenhersteller Wall & decò führt ein riesiges Sortiment an Wandverkleidungen, das von der klassischen Dekorationstapete über wasser- und feuchtigkeitsresistente Tapeten für den Nassbereich bis hin zur innovativen Outdoortapete für ganze Gebäudefassaden reicht. www.wallanddeco.com

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Farrow & Ball

La Païva

Als eine der wenigen Hersteller bedruckt Farrow & Ball seine Tapeten noch mit richtiger Farbe anstelle von Digitalprints. Die aktuellen Motive – hier zu sehen ist die Tapete «Feather Grass» – sind von der Natur Dorsets, dem Standort der Manufaktur, inspiriert und verändern je nach Farbwahl der Farrow&Ball-Farbpalette ihre Wirkung. Schön sind und bleiben sie in jeder Farbe. www.farrow-ball.com

«La Païva» stammt aus der Kollektion «Impératrice Eugénie», die Bezug auf die Zeit des zweiten Kaiserreichs unter Napoleon III. nimmt. Die Stoffe und Tapeten verweben klassische Eleganz mit exotischer Opulenz. www.pierrefrey.com

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Zum Anfassen: Beim Tête-à-Tête mit dem Dom sitzt man auf Stühlen von Romano Marcato für LaPalma. Tisch: Sonderanfertigung von 8&a Architekten.

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Mondän: Der Wohnbereich im unteren Stock. Beistelltisch von Classicon, Sessel von Living Divani.

(M)armore Mitten in Mailand haben 8&a Architekten ein Penthouse für einen japanischen Bauherrn in eine Liebeserklärung an die Stadt, das Land und seine Künstler verwandelt. Text: Katharina Schäfer, Fotos: Andrea Martiradonna

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S A LO N E DE L M O BIL E

Neue Leichtigkeit Das Ideale Heim war für Sie am SALONE DEL MOBILE unterwegs. Eine Spiegelung unserer Wahrnehmung. Redaktion: Antje Herrmann, Carina Iten, Cornelia Etter und Anita Simeon Lutz

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ekanntlich ist die Wahrnehmung sehr subjektiv. Wenn sich die Wahrnehmungen von verschiedenen Leuten jedoch decken, kann man vielleicht von einem Trend reden, oder von einer Tendenz. Beim allabendlichen Gespräch über das Gesehene sind uns doch einige Gemeinsamkeiten aufgefallen. Grundsätzlich werden die Möbel in der Optik immer leichter und die Schauräume dadurch immer leerer und luftiger. Einige Hersteller, wie etwa Cassina, Lema oder Magis, präsentieren die neuen Design-Entwürfe als Kunstwerke auf einer Ausstellungsbühne. Don’t touch and Don’t sit. Die Möbel werden so entrückt und einzig als Objekte des Begehrens inszeniert. Wir für unseren Teil würden gerne mal ein Sofa ausprobieren, darauf sitzen, seine Tauglichkeit am menschlichen Massstab ausprobieren, den Stoff oder das Leder spüren, aber das ist bei einer solchen Art von Ausstellung nicht möglich. Es gibt aber durchaus auch gegenteilige Ausstellungskonzepte. Wie etwa jenes von Missoni Casa, das nicht minder mit der Inszenierung spielt, durch den Einsatz von Licht und Textilien aber doch eine Art Wohnatmophäre schafft, die zum Verweilen einlädt. Bei Missoni kommt aber auch ein anderes Thema stark zum Tragen: Jenes der Farben und Muster. Es ist erstaunlich, welche Farben miteinander kombiniert werden können. Dass Rot mit Pink geht, wissen wir schon länger, aber Türkis mit Hellgrün? Oder Aubergine mit Braun? Fakt ist: Eigentlich lassen sich alle Farben miteinander kombinieren. Nichtsdestotrotz dominieren in den meisten Fällen dennoch die Nichtfarben Schwarz und Weiss. Vor allem bei Living Divani, die sich diese entgegengesetzten Pole zum Thema gemacht haben, aber dafür mit verschiedenen Oberflächen und Materialien spielen. Bei Living kommt ein weiteres Thema zum Vorschein, das uns auf der Messe immer wieder begegnet ist: Geflochtenes und Geknüpftes.

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Die älteren Redaktorinnen haben sich bereits überlegt, ihre Makramee-Kurse aus den 80erJahren wiederaufzufrischen. Und schliesslich wollen wir noch auf etwas anderes hinweisen. Es ist nicht von der Hand zu weisen, dass Architekten immer mehr in den Designbereich vordringen und dement-

sprechend finden konstruktive und statische Themen auch wieder mehr Platz in den Entwürfen. Ausserdem ist zu beobachten, dass ein Produkt selten allein kommt, sondern eine Familie hat, die einen Raum aufspannt und Objekt und Umgebung zu einem Ganzen vereint. Lassen Sie sich inspirieren. ——

Gervasoni: Die Stehleuchte «Spin» aus naturbelassenem Peddigrohr ist mehr Objekt als richtiger Lichtspender. Die Form ist aber eindeutig der Natur entlehnt. www.gervasoni.com

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Arflex: Die Bonsai-Sessel-Kollektion von Claesson Koivisto Rune ist von der japanischen Ästhetik und Kultur inspiriert. Die Sitzkissen verfügen über weiche, runde Formen, die an gestutzte Büsche erinnern. www.arflex.it Alias: Der raffinierte Stil von Ron Gilad wird Teil der Kollektion Alias, für die der israelische Designer das Thema des vierbeinigen Tischs in einer Basic-Ausführung entwickelt hat. Beim «Tavolo zero» wird die Ecke zum leeren Raum, der durch Farbe hervorgehoben wird. www.alias.design

Desalto: Der Tisch «25 wood» von Fattorini+Rizzini+Partners erscheint in neuem Look: Die Tischplatte aus Verbundmaterial mit Eichenüberzug steht in raffiniertem Kontrast zu den avantgardistischen Beinen. www.desalto.it

FILIGRAN Geflochtenes und Lineares dominieren manche Neuheiten. Viele Designs scheinen schon fast zu schweben.

Bonaldo: Der von Alain Gilles zum 80-JahreJubiläum von Bonaldo entworfene «Mass Table» markiert einen Bruch mit dem traditionellen Bild eines Tisches mit stabilem, massivem Gestell. Der Unterbau wirkt leicht und zart, während die Tischplatte aus Holz optisch dominiert. www.bonaldo.it Draenert: Das Sideboard «Twin» verfolgt die Idee der modernen Anrichte und sorgt für genügend Stauraum und Abstellfläche am Esstisch. Die Steinplatten verleihen ihm einen Finish der besonderen Art. www.draenert.de

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S A LO N E DE L M O BIL E

Mattiazzi: Das neue Kind der «Medici»Familie von Konstantin Grcic für Mattiazzi ist eigentlich eine Bank, die doppelt so breit ist wie der hier gezeigte Stuhl. Zusammen mit dem Ottomanen ergibt das schon fast ein Generationen-Projekt – natürlich aus Holz. www.mattiazzi.eu

Laura Meroni: Zur Kollektion «Drapè» (Design: Bartoli Design) gehören Sofa, Sessel und Pouf. Die Polstermöbel sind mit Leder bezogen, das weiche Falten wirft und jedes Möbel zu einem Einzelstück macht. «Drapè» wirkt sowohl casual als auch luxuriös. www.laurameroni.com

Glas Italia: Das Bücherregal «Layers» (Design: Nendo) besteht aus extraleichtem, acht Millimeter dickem, lackiertem Glas und ist teilweise mit Schiebetüren verdeckt. Die Überlappung der Türen erschafft chromatische Bilder, die ständig ändern. Erhältlich ist eine Version in warmen Farbtönen und eine in kalten. www.glasitalia.com

FARBEN & MUSTER Das Formale ist das eine, Farben und Dekors das andere – sie potenzieren Vielfalt und Individualität.

Minotti: Der Sessel «Wood» aus der Creed-Kollektion (Design: Rodolfo Dordoni) hat eine spezielle Rückenlehne aus gebogenem, furniertem Schichtholz und einem ebenso gebogenen Polster. Der Sessel kann mit dem passenden Hocker, LoungeSofa oder anderen Möbeln der Kollektion kombiniert werden. www.minotti.com

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Kvadrat: Eine der neusten Textilkollektionen von Kvadrat heisst «Forest Comes Home» und stammt aus der Feder des japanischen Textildesigners Akira Minagawa. Die Stoffe tragen Dekors aus stilisierten Bäumen, die Farbpalette ist riesig. www.kvadrat.dk

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Verywood: Das charakteristischste an den Stühlen der neuen Kollektion «Halo» (Design: Odo Fioravanti) ist dessen Lehne. Die reduzierte Form entspricht ergonomischen Kriterien, besteht aus Schichtholz und kann mit Textil, Leder oder Vinyl gepolstert sein. www.verywood.it

Hülsta: Das Magnettafelsystem «now! mag» von now! by hülsta macht Gestaltung so einfach wie noch nie. Magnettafeln lassen sich zu kleinen oder grossen Magnetwänden kombinieren und werden mit Magnetkästen, Magnethaken, Metallwinkeln oder Spiegeln bestückt. Ein Alleskönner! www.huelsta.com

Brühl: Das Sofa «attitude» (Design: Kati Meyer-Brühl) verfügt über einen schmeichelnden, weichen Sitzkomfort. Die Armlehnen lassen sich um 90 Grad vorschwenken und absenken, wodurch Stellflächen mit Abdeckplatten sichtbar werden. «attitude» gibt es als Zwei- oder Zweieinhalb-Sitzer. www.bruehl.com

MDF: Das Regalsystem «Heron» (Design: Rodolfo Dordoni) beruht auf der Basis eines Stahlgestells, besitzt Einheiten mit Türen, Schubladen und offenen Fächern. «Heron» wurde für eine private Wohn- sowie für eine Büroumgebung entwickelt und ist in drei verschiedenen Höhen und vielen farblichen Ausführungen erhältlich. www.mdfitalia.it

B&B: Der kleine, gepolsterte Sessel «Do-Maru» (Design: Doshi Levien) wurde nach den Rüstungen der Samurais benannt, die aus dicken dekorierten Lederplatten gefertigt wurden und den Heldenkörper schützen sollten. www.bebitalia.com

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