MÄRZ + APRIL 2015 ▪ WWW.UMBAUEN-UND-RENOVIEREN.CH ▪ CHF 8.50
UMBAUEN+RENOVIEREN
UMBAUEN
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DAS SCHWEIZER MAGAZIN FÜR MODERNISIERUNG
THEMA TERRASSENHÄUSER Zwei Reports und ein Interview AN SPÄTER GEDACHT Altersgerechte Badplanung GEWUSST WIE Bauen mit Lehm VORHER/NACHHER Um- und Anbau eines Riegelhauses
Grosses
Bad Spezial Badewannen, Lavabos, Saunas, Armaturen, Heizkörper & Co.
Thema: Terrassenhäuser Vorher/Nachher: Um- und Anbau eines Riegelhauses Spezial: Bad
Subtil bis deutlich Unterschiedliche Eingriffstiefen: Zwei Terrassenwohnungen aus den 60ern, ein Stadthaus von 1915 und ein Rustico
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Terrassenhaus und Rustico Terrassenhäuser gefallen wohl längst nicht jedem. Den meisten von uns fallen bei dem Stich-
wort Terrassenhaus als Erstes die heutigen Terrassensiedlungen ein, die sich zum Beispiel dem Zürichseeufer entlangziehen. Viele sind lieblos und kühl gestaltet mit riesigen Fensterfronten, möglichst viel unverwinkelter Wohnfläche und ebenerdigen, grossen Aussenbereichen. Die Vorteile von Terrassenhäusern sind jedoch nicht von der Hand zu weisen. Nebst der schönen Aussicht, die die meisten aufgrund ihrer Hanglage bieten, verfügen sie auch über zahlreiche Qualitäten eines Eigenheims wie einen eigenen Hauseingang. Zudem lässt sich durch Terrassensiedlungen mit weniger Landverbrauch mehr Wohnraum schaffen. Regula Harder von Harder Spreyermann Architekten hat meiner Kollegin Katharina Schäfer im Interview Auskunft gegeben über das Potenzial von Terrassenhäusern, wie sie sich geschickt in die Umgebung integrieren lassen und über die Herausforderungen beim Umbau alter Terrassenhäuser (ab Seite 42). Die wohl berühmteste Terrassenhaussiedlung im Aargau ist die Siedlung Mühlehalde in Umiken, die ab 1962 durch das Team 2000 gemeinsam mit der Architektengruppe Metron erbaut worden ist. «Die Überbauung schafft es, durch eine rhythmische Kleinteiligkeit und Modellierung die Massstäblichkeit des Ortsbildes nicht zu sprengen, sondern sich darin zu integrieren», so Regula Harder. Ab Seite 44 erhalten Sie einen Eindruck von der Siedlung Mühlehalde sowie einen Einblick in eine Wohnung der Siedlung, die durch Dieter Schwarz vom Architekturbüro Raumlabor renoviert worden ist. Ausserdem zeigen wir Ihnen den Umbau einer Terrassenwohnung aus den 1960er-Jahren am Zürichsee durch idA Architekten (ab Seite 32). In unserer Serie «Kleine Häuser» nehmen wir Sie dieses Mal mit ins Tessin, wo sich der Architekt Ljupco Gjorgjiev und seine Familie mit dem Kauf eines Rusticos als Ferienhaus einen lang gehegten Wunsch erfüllt haben (ab Seite 98). Das kleine Gebäude steht inmitten der wilden Natur des Verzascatals. Mit viel Energie und Herzblut hat der Architekt das Haus, das zum Zeitpunkt des Kaufes stark heruntergekommen und halb verfallen war, durch einen umfassenden Umbau in ein gemütliches Feriendomizil verwandelt. Heute wie damals ist eine Feuerstelle das Herzstück des Rusticos. Ich wünsche Ihnen viel Freude beim Lesen der aktuellen Ausgabe und beim Verwirklichen Ihrer Umbauwünsche.
Foto: Basile Bornand
Badmöbel so individuell wie Sie. Auch das unterscheidet talsee.
Britta Limper, Chefredaktorin
talsee - die edle Marke fürs wohnliche Bad. Erschaffen für Menschen, die Lebensraum und Lebensgefühl vereinen möchten. Mit Bädern, die so sind wie Sie: anders. Lassen Sie sich von unseren Ausstellungen in Hochdorf, Adliswil, Dietlikon, Pratteln und Bern inspirieren. talsee AG, 6281 Hochdorf, Tel. 041 914 59 59, info@ talsee.ch talsee.ch
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Inhalt März + April 2015
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DAS SCHWEIZER MAGAZIN FÜR MODERNISIERUNG
Sieben Fragen an 9
Evelyne Lüthi-Graf. Die Geschäftsführerin der Stiftung
«Hotelarchiv Schweiz» über ihre Arbeit und den Wert der Stiftung für die historischen Hotels der Schweiz.
Spektrum 10 Auf einen Blick. Aktuelle Produkte und Ereignisse
rund ums Wohnen, Bauen und Renovieren. 18 Bookshop. Bücher für anregende Lesestunden, von der
Redaktion zusammengestellt. 20 Pralinen gepickt. Hemmi Fayet Architekten haben im
Zürcher Seefeld für Ledermann Immobilien ein Mehrfamilienhaus von 1915 komplett ausgehöhlt und nur mit den «Pralinen» von damals und heute aufgefüllt.
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28 Porträt. Die Architektur von Patrick Reuter und Lukas
Raeber überzeugt durch verspielten Einfallsreichtum und durchdachte Funktionalität.
Terrassenhäuser
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32 Empfangen von Büchern. idA Architekten haben der
Wohnung in einem Terrassenhaus aus den 1960er-Jahren durch Öffnen des Grundrisses und Neuakzentuierung der Räume zu heutigem Wohnkomfort verholfen. 42 Nachgefragt. Die Architektin Regula Harder informiert
im Interview über die Herausforderungen beim Bauen und Umbauen von Terrassenhäusern. 44 Visionär seit 50 Jahren. Wesentliche Aspekte der Ter-
rassensiedlung Mühlehalde aus den 1960er-Jahren sind auch heute aktuell. Die Sanierung einer Wohnung.
Vorher/Nachher 80 Reduzierte Form für mehr Grösse. Raumfindung Ar-
chitekten haben in Küttigen ein 200 Jahre altes Riegelhaus umgebaut und die verwinkelten Anbauten aus den 80er-Jahren durch ein neues, klares Volumen ersetzt.
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Serie: Kleine Häuser 98 Abenteuer Rustico. Der Architekt Ljupco Gjorgjiev hat
ein Rustico im Verzascatal mit viel Liebe zum Detail zu einem kleinen, sehr feinen Ferienhaus umgebaut.
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Spezial Bäder 56 An später gedacht. Wie man ein Badezimmer zu
einem funktionalen und trotzdem attraktiven Raum ohne Hindernisse umbauen kann. 62 Für Körper und Seele. Diese Badmöbel verwandeln die
Zeit im Bad in Wohlfühlmomente mit Luxuscharakter. 74 Wasserläufe. Design, Funktionalität und eine einfache
Bedienbarkeit sind bei Armaturen entscheidend. 76 Intelligenz im Bad. Tägliche Körperhygiene wird dank
ausgefeilter Technik noch komfortabler. 78 Sanfte Maschinen. Heutige Waschmaschinen und
Trockner überzeugen durch Energieeffizienz, komfortable Bedienung und einen leisen Betrieb.
Service 94 Gewusst wie. Bauen und Umbauen mit Lehm. 96 Swiss made. Ein Porträt des Polstermöbelherstellers
de Sede aus Klingnau. 106 Auf in die Zukunft. Digitalstrom für ein Gutshaus in
Hombrechtikon, das unter Denkmalschutz steht. 108 Erster Treiber ist der Preis. Ein Interview mit dem Chef-
ökonomen der Raiffeisen-Gruppe über die Finanzierung von Eigenheim und die Zukunft des Immobilienmarktes. 111 Agenda. Tipps und Termine. 112 Schlusspunkt. Die Boucherie AuGust in Zürich.
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Impressum
105 Leserangebot 110 Branchenverzeichnis 114 Vorschau
28 Titelfoto: Markus Bertschi, Umbau Ljupco Gjorgjiev, 2eck Architekten, S. 98 Fotos im Inhalt: Markus Bertschi (2), de Sede (1), Dietiker (1), Klybeck (1), Claudia Link (1), Tece (1)
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SPEKTRUM
Gesellen aus Stoff Kleine Dinge, die das Leben bereichern und bunter machen, das ist «Tisca Things». Dazu gehören etwa Taschen, Gefässe für Pflanzen oder Stofftiere wie Hermine, die Ziege, oder der Bär Lumpaz. Spür- und fühlbar bei allen Produkten ist die textile Leidenschaft von Tisca Tiara. Informationen auf www.tiscathings.ch
Eine ganze Familie Mit «The Felber Collection – a tribute to Urs Felber» bringt Dietiker eine neue Möbelfamilie auf den Markt, die vom Design eines klassischen Dietiker Stuhls der 1940er-Jahre inspiriert ist. Sie besteht aus den Kategorien Stühle, Tische und Lounges und überzeugt durch ihre Modularität. Bisher sind 17 Produkte der Kollektion auf dem Markt. Informationen auf www.dietiker.com
Ausgezeichnet
Denkmalpflegepreis 2015
Foto: Markus Beyeler
Neue Energie in der alten Mühle Die Denkmalpflege des Kantons Bern verleiht den diesjährigen Preis an die Eigentümerfamilie eines historischen Mühlen-Ensembles. Über mehrere Generationen hinweg und mit aussergewöhnlichem Engagement hat die Familie die Gebäude sorgfältig gepflegt und restauriert. Dank umsichtiger Planung und persönlichem Einsatz meistert sie den Unterhalt der Bauten, mit geeigneten neuen Nutzungen schafft sie die Basis für das Weiterbestehen des Kulturgutes. In der anregenden Atmosphäre der früheren Wirtschaftsräume arbeiten heute Handwerker und Künstler. Die Mühle mahlt noch zu Schauzwecken, der Mühlebach treibt ein Kleinkraftwerk an. Mit frisch restauriertem Dach ist das Mühlegebäude von 1834 bereit für die Zukunft. Der Bericht zum Denkmalpflegepreis folgt in der Ausgabe 3/15. Denkmalpflege des Kantons Bern, www.be.ch/denkmalpflege
Wasser im Fluss Mit einem geschwungenen Auslauf, der den Weg des Wassers auf eine sinnliche Art beschreibt, kommt die Küchenarmatur «arwa-curveprime» daher. Die Armatur ist mit Seitenbedienung sowie dem Retrotrend entsprechend als Zweigriffmischer erhältlich. Informationen auf www.similor.ch
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Wegweisend: Die Rakete ist das Aushängeschild des neuen Stadtquartiers.
Treffpunkt: Das Kunstfestival Oslo Night, hier eine Aufnahme von 2014.
Kunstvoll: Performance, 2010, Silvia Buol, «freilager für neue musik, licht und tanz».
Fotos: Hauser-Schwarz (1), Kathrin Schulthess (2)
Neues Stadtquartier in Basel Die Transformation des Basler Dreispitzareals ist eines der grössten Entwicklungsprojekte der Schweiz. Mit der «Vision Dreispitz» entwickelten die Architekten Herzog & de Meuron vor mehr als zehn Jahren ein Konzept, das die langfristige Verwandlung des 50 Hektaren grossen Gewerbeareals in ein vielseitiges Stadtquartier vorsieht. Die Christoph-Merian-Stiftung hat als Grundeigentümerin diesen Wandel eingeleitet. Die notwendige Triebfeder der Umnutzung ist die Kultur. Wer mehr über die ersten Um- und Neubauten sowie die übergeordnete Idee des Transformationsprozesses erfahren möchte, dem sei die Publikation «Pionierbauten im Dreispitz» empfohlen. Pionierbauten im Dreispitz. Vom Gewerbeareal zum Stadtquartier, Christoph Merian Verlag, ISBN 978-3-85616-647-2, CHF 39.–
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SPEKTRUM Extravagant Wer es gerne etwas ausgefallen mag, der findet gewiss Gefallen an diesen Hinguckern von Tom Dixon. Der Designer ist bekannt für seine Begabung, aus Rohmaterial raffinierte und kreative Kunst zu kreieren. So werden die goldenen Schalen von Hand in ihre expressive Form gebracht. Sie lassen sich als Blumenvase, Fruchtschale oder einfach als Skulptur verwenden. Die Schalen sind in der Schweiz unter anderem bei Mobitare erhältlich. Informationen auf www.mobitare.ch
Duales Heizsystem Wohlige Wärme verspricht der Kombiofen «Induo» von Rika. Das Besondere: Der Ofen eignet sich sowohl zur Pellet- als auch zur Scheitholzbefeuerung – ohne Umrüsten oder Umschalten, auch während eines Brennvorgangs. Der «Induo» erkennt von selbst, ob Scheitholz oder Pellets zugeführt werden. Auch mit der Bedienung kann der Ofen punkten: Das Touchdisplay sorgt für die perfekte Steuerung aller Funktionen. Informationen auf www.rika.at
Unterwegs *
Kerstin Kottlow
* Architektinnen und Designer fotografieren und kommentieren gestalterische Besonderheiten, die ihnen unterwegs aufgefallen sind.
Architektin bei bparchitekten und Musikerin Unser Stammcafé auf Bali war eigentlich das Café Bali in Seminyak. Auf dem Weg zum Strand kamen wir täglich daran vorbei, schnappten oft schnell einen köstlichen Kaffee to go oder eine Flasche Wasser für den Tag und liessen uns am Abend das authentisch balinesische Essen schmecken. Auch wenn jeder mal sein individuelles Programm abgespult hatte, trafen wir uns im Café Bali wieder. Die mit bunten Blumengirlanden geschmückte Gottheit, am glasklaren Brunnen thronend, strahlte dabei eine friedliche Ruhe in das ansonsten lebendige Café aus. Dies wird das Erste bleiben, was mir einfällt, wenn ich an diesen Urlaub und Seminyak zurückdenke. Und doch, unser letztes Frühstück vor der Weiterreise in den Norden genehmigten wir uns im Corner House. Das von einem Engländer und einem Franzosen gegründete Restaurant im industrial Style gefiel mir auf Anhieb und bot so viele inspirierende Fotomotive, dass ich selbst beim Weg zur Toilette den Fotoapparat mitnahm. www.cornerhousebali.com
Mit Tradition Bereits seit 1893 gibt es Eagle Products. In den Anfängen hiessen die Produkte noch «Adler Fabrikate» und die Firma Franz Barth Wollwaren-Weberei. Die hochwertigen Kissen, Decken, Schals, Capes und Mützen – im Bild das Kuschelfleeceplaid «Barocco» – werden in Deutschland gefertigt. Informationen auf www.eagle-products.de
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Bereit für die energetische Zukunft Ein Schwerpunkt der diesjährigen EnergieApéros ist die Gebäudesanierung. In verschiedenen Regionen der Kantone Bern und Solothurn vermitteln die Veranstaltungen, die von energie-cluster.ch organisiert werden, aktuelle Informationen zum Bauen und Sanieren. Erörtert werden auch Fragen zur dezentralen Energieproduktion mit neuen Technologien. Neu ergänzen betreute Tischmessen die Refererate, die sich an Bau- und Energiefachleute ebenso richten wie an Hauseigentümer und Bauherrschaften. Bis zum 12. Mai kommen Experten aus unterschiedlichsten Bereichen und mit spezifischen Kompetenzen zu Wort. Behördenvertreter zeigen die Leitplanken und Rahmenbedingungen auf, Baufachleute berichten von den aktuellen Möglichkeiten und erläutern anhand von konkreten Beispielen die Umsetzung in der Praxis. Auch die Themen Plusenergiegebäude, Gebäudehülle und -technik kommen nicht zu kurz. Informationen und Anmeldung auf www.energie-cluster.ch
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Thema Report
1 Einzeln von bescheidener GrĂśsse, zusammen grossartig: Der Essbereich und die drei Zimmer entlang der Terrasse bilden eine offene Raumfolge, durch SchiebetĂźren separierbar.
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Visionär seit 50 Jahren Sinnvoll als Konzept und sowohl räumlich als auch gestalterisch überzeugend: Die Terrassensiedlung Mühlehalde aus den 1960er-Jahren gilt auch heute noch als vorbildhaft. Der Architekt Dieter Schwarz hat dort eine zu grossen Teilen original erhaltene Wohnung saniert. Text: Katharina Köppen, Fotos: Beat Bühler, Produktion: Susanna Koeberle, Katharina Köppen
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reie Sicht, viel Licht, ein grosszügiger und ebenerdiger privater Aussenraum – die Vorzüge von Terrassenhäusern liegen auf der Hand. Mit diesem Typus lassen sich zudem sonst kaum nutzbare Steilhänge einigermassen verdichtet bebauen. Für das Ortsbild hingegen sind die Anlagen meist nicht von Vorteil, da sie sich oft uninspiriert und plump die Hänge hinaufziehen. Es gibt aber durchaus auch gelungene Beispiele, die sich gut in die Umgebung integrieren, wie die Terrassensiedlung Mühlehalde in Umiken. Die an einem Südhang über Brugg im Aargau gelegene Siedlung entstand in drei Etappen; die ersten beiden der Architekten Team 2000/Scherer + Strickler + Weber zwischen 1963 und 66 und die dritte von 1969 bis 71, auf dem ursprünglichen Projekt basierend, ausgeführt vom Architekturbüro Metron. Die grossflächige Überbauung schafft es, «durch eine rhythmische Kleinteiligkeit und Modellierung die Massstäblickeit des Ortsbildes nicht zu sprengen, sondern sich darin zu integrieren», wie die Architektin Regula Harder im Inter-
view zum Thema Terrassenhäuser auf den Seiten 42/43 ausführt. Nicht pseudo-unsichtbare Glasbrüstungen, sondern Pflanztröge begrenzen die Terrassen, und auch insgesamt ist die Siedlung sehr durchgrünt. An den in Sichtbeton ausgeführten Häusern treten schmale Kuben hervor, die bei den Bauten der ersten Etappe über markante erkerartige Fenster aus dunklem Holz verfügen. Der Zugang zur Siedlung erfolgt von der unterhalb vorbeiführenden Strasse, wo sich auch die Sammelgarage befindet. Ein unterirdischer Schräglift sowie die darüber liegende Treppe erschliessen die Häuser. Von den vier Liftstationen führen Wege, Arkaden und Treppen zu den Häusern aller drei Bauetappen, die neben den Terrassenwohnungen auch Kleinwohnungen und Ateliers beherbergen. Der Architekt Hans Ulrich Scherer, der mit wechselnden Kollegen in der Arbeitsgemeinschaft Team 2000 zusammenspannte, hatte bei der Planung des erweiterungsfähigen Erschliessungsnetzes enge Gassen und kleine Höfe im Sinn, in denen sich die Bewohner begegnen, Kinder spielen, Leben herrscht. Er sah in Terrassensiedlungen
eine neue urbane Wohnform, mit deren Hilfe der Zersiedlung der Landschaft entgegengewirkt werden könnte – ein Phänomen, das bereits in den vom Aufschwung geprägten 1950er-Jahren mit dem sich abzeichnenden Bauboom zu denken gab. Allerdings auch ein Phänomen, das sich nicht aufhalten liess und das heute sehr kontrovers diskutiert wird. Visionäre Siedlung ▪ Hans Ulrich Scherer hat-
te 1958 gemeinsam mit Kollegen unter dem Titel «Brugg 2000» eine regionalplanerische Vision vorgestellt. Ein wichtiges Element darin waren Terrassensiedlungen respektive eine «Haldenstadt» am Bruggerberg. Scherer sah gar Potenzial für terrassierte Siedlungen, «ähnlich, aber doch nie gleich», an den Südhängen der gesamten Jurakette. Die Regionalplanung für Brugg blieb zwar eine Vision, jedoch konnten die Architekten nach dem Bau eines ersten Terrassenhauses im aargauischen Klingnau (Team 2000/Famos + Scherer + Schenkel) an der Mühlehalde ihre Ideen für eine Terrassensiedlung weiterentwickeln. Ihr Ansatz war ein städtebaulicher, denn «womöglich ›
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Für Körper und Seele Eine formschöne Badewanne, ein extra Schminktisch oder eine Sauna sind Highlights im Bad und ein bisschen Luxus im Alltag. Doch auch wenn es nur Platz für eine Dusche, einen Waschtisch und einen kleinen Schrank gibt: Mit einer sorgfältigen Planung und Gestaltung vom Bodenbelag bis zum Spiegel sind Entspannung und Wohlfühlen im neuen Bad garantiert.
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Redaktion: Katharina Köppen
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Spezial Badmöbel
1 Deckenhohes Glas lässt viel Licht in die Sauna der «Matteo Thun Edition» fluten, die Holzleisten in Hemlock, Eiche oder Nussbaum schützen vor Blicken von aussen und machen das Design unverwechselbar. Dieses wurde jüngst mit dem Interior Innovation Award 2015 ausgezeichnet.
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Klafs, Oberneuhofstrasse 11, 6342 Baar T 041 760 22 42, www.klafs.ch
2 Schlicht und geradlinig kommt der Waschtischbock aus Beton daher. Er besticht mit seiner eleganten und minimalistischen Bauweise. Max Frei, Nöllenstrasse 17a, 9443 Widnau T 071 727 08 38, www.maxfrei.ch
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3 Die Badewannen der Serien «Memo» (Bild) und «Uno» sind in diversen Sonderformen und -grössen erhältlich. Für Nischenlösungen, mehr Bewegungsfreiheit oder Badespass zu zweit. Richner, BR Bauhandel, Laupenstrasse 18 3008 Bern, T 031 370 48 48, www.richner.ch
4 Hält dank individuell gestaltbarem Innenleben alle Pflege- und Kosmetikutensilien parat und sorgt zugeklappt prompt für Ordnung: «Beauty Desk» von Talsee, passend zur Serie «mood». Talsee, 4B Strasse 1, 6281 Hochdorf T 041 914 59 59, www.talsee.ch
5 Mit den puristischen «Kaldewei Meisterstücken» steht das Baden im Zentrum. Die frei stehenden Wannen aus Stahlemail mit fugenloser Verkleidung gibt es rechteckig und oval.
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Franz Kaldewei, Rohrerstrasse 100, 5000 Aarau T 062 205 21 00, www.kaldewei.ch
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1 Beim Badmöbel «Vanity Tribute» umrahmt ein filigraner Korpus aus weissem Corian den dunklen Auszug. Für diesen stehen zahlreiche Frontfarben zur Wahl. Loosli Badmöbel, Gewerbestr., 4954 Wyssachen T 062 957 10 40, www.loosli-badmoebel.ch
2 Die Schiebetüren der Duschwandserie «Bella Vita 3» laufen besonders ruhig. «Push & Clean» vereinfacht die Reinigung: Auf leichten Druck von aussen schwenkt die Tür aus. Duscholux, C.-F. L.-Lohner-Strasse 30, 3604 Thun 4 T 033 33 444 11, www.duscholux.ch
3 Wenn Bad und Schlafzimmer ineinander übergehen, vermittelt ein einheitlicher Bodenbelag zusätzliche Grosszügigkeit. Keramikplatten eigenen sich gut für beide Bereiche. Ganz Baukeramik, Dorfstrasse 101, 8424 Embrach T 044 866 44 44, www.ganz-baukeramik.ch
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Spezial Badmöbel
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1 In der Kombination unterschiedlicher Formate in abgestuften Farbnuancen zeigt sich Keramik von einer verspielten und dennoch geradlinigen Seite. SPV Schweizerischer Plattenverband Keramikweg 3, 6252 Dagmersellen T 062 748 42 52, www.keramik-einzigartig.ch
2 Wohltuende und gesunde Entspannung auf nur einem Quadratmeter bietet die Dampfdusche «St.Trop», die der bekannte Designer Philippe Starck für Duravit entworfen hat. Duravit, Bahnweg 4, 5504 Othmarsingen T 062 887 25 50, www.duravit.ch
3 Kreisrund und mit einem gewölbten Glasrahmen mit Metallbeschichtung markiert der 12 Zentimeter tiefe Spiegel «Solid» mit integriertem Licht Präsenz an der Badezimmerwand. Agape, über Shape Design, Grubenstrasse 38 8045 Zürich, T 044 280 08 33 www.agapedesign.it, www.shapedesign.ch
SGVSB: Planen mit den Profis
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Hier sind Sie in den besten Händen: Der Schweizerische Grosshandelsverband ist der Branchenverband der Schweizer Sanitärfachhändler. Hier finden Sie nicht nur kompetente Beratung, wenn es um die Badgestaltung geht, sondern bekommen auch noch die besten Adressen in Ihrer Nähe. Nebst Informationen oder Tipps rund ums Thema Badezimmer können Sie sich von den neusten Trends inspirieren lassen. Auf der Website finden Sie nebst Anregungen zur Badgestaltung auch Termine zu aktuellen Badausstellungen in der ganzen Schweiz. Ob Sie bereits eine fixe Idee haben oder nur eine vage Vorstellung, die Badplaner des Grosshandelsverbands helfen Ihnen, Ihr persönliches Traumbad zu verwirklichen. Schweizerischer Grosshandelsverband der Sanitären Branche SGVSB, www.dasbad.ch
Fast 100 Prozent Luftfeuchtigkeit: Körper und Geist auf gesunde Weise im Dampfbad revitalisieren.
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SERIE: KLEINE HÄUSER
Abenteuer Rustico Ein an Unsinn grenzendes Vorhaben nannten es einige Einheimische, für den Architekten Ljupco Gjorgjiev war der Umbau des Rusticos ein lohnendes Abenteuer. Mittlerweile geht man darin einig, dass das kleine Haus im Verzascatal eine Bereicherung für den Ort ist, wie auch für unsere Serie «Kleine Häuser». Text: Silvia Steidinger, Fotos: Markus Bertschi
Erdgeschoss
Dachgeschoss
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1 Mit traditionellem Natursteinmauerwerk und Steindach fügt sich das zeitgemäss interpretierte Rustico mühelos in die wilde Umgebung ein.
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