UMBAUEN + RENOVIEREN 02/2023

Das neue Bad

Vielfältige Gestaltung & verborgene Technik

ZURÜCK ZUM WISSEN

Untersuchungen an einem energetisch sanft sanierten Gebäude

VORHER/NACHHER

Ein raffinierter

Dach ausbau im Bündnerland

Mehr Raum

Mit Anbauten an Wohnfläche gewinnen, Verbindungen schaffen und sein Zuhause neu erleben

swiss

Vermittler

Es lohnt sich, neugierig zu sein, zuzuhören, zu hinterfragen, kritisch zu bleiben und zwischen den Zeilen zu lesen. Immer wieder. Denn nicht alles, was uns für die ultimative Lösung verkauft oder in Normen und Standards festgeschrieben wird, macht auch in jedem Fall Sinn. Selbst um das wichtige Thema Energie kursieren Halbwahrheiten und Gerüchte. Natürlich befinden wir uns in diesem Bereich in einer fortdauernden Erprobungsphase und müssen uns eingestehen, dass es den einen richtigen Weg gar noch nicht gibt und vielleicht auch niemals geben wird. Umso wichtiger ist es, sich bei einem Umbau umfassend zu informieren und sich Zeit zu nehmen, um für das eigene Projekt die beste Lösung zu finden. Einer, dessen Projekte sich durch kreative Nachhaltigkeitskonzepte und ein ganzheitliches Verständnis des Bauprozesses auszeichnen, ist Daniel M inder von Atelier M Architekten. Im Interview mit Raya Hauri spricht er über seine Erfahrungen, graue Energie und den Einsatz sowie die Vermittlung von Wissen (ab Seite 92). Anlass für das Gespräch ist die Studie «Untersuchungen an einem sanft renovierten Gebäude» der Hochschule Luzern, mit der vermutlich erstmals in der Schweiz die energetische Sanierung eines Altbaus bis ins Detail geprüft wurde. Das Interview bildet den Auftakt zu einer Serie rund um das Thema energetische Sanierungen in unserer Zeitschrift.

Die Rolle des Vermittlers nehmen auch Anbauten ein. Sei es zwischen Gebäudeteilen aus verschiedenen Bauzeiten wie beim Um- und Anbau der Architektin Nina Anaïs an einen Doppeleinfamilienhausteil von 1923 (ab Seite 24) oder zwischen innen und aussen wie beim Einfamilienhausumbau von Bureau Krause Architektur (ab Seite 36). Anbauten können einem Gebäude eine neue Wohnqualität verleihen und – wenn sie projektspezifisch und «mit Rücksicht auf den gebauten und historischen Kontext» geplant werden – zur Erhaltung und Aufwertung einer Immobilie beitragen, wie der Architekt Roger Moos erläutert (ab Seite 34). Beide – Roger Moos und Daniel Minder – legen dar, dass die Lebensdauer eines Gebäudes ein entscheidender ökologischer Faktor ist und der grauen Energie zwingend mehr Beachtung geschenkt werden sollte. Mit dem Thema Umbauen sind wir also in jedem Fall auf dem richtigen Weg. Ich wünsche Ihnen viel Freude mit der aktuellen Ausgabe.

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Britta Limper, Chefredaktorin Foto: Jürg Zimmermann

INHALT

MÄRZ/APRIL 2023

Spektrum

09 Unterwegs. Der Fotograf Martin Koziel gibt uns Einblicke in sein Schaffen.

10 Inspiration. Ein buntes Sammelsurium aus aktuellen Ereignissen und Dingen rund ums Wohnen, Bauen und Modernisieren.

18 Agenda. Unsere Veranstaltungshinweise.

20 Bücher. Vom Design-Kompendium über Speisekarten und ein Handbuch über Natursteinfassaden bis zu einem Leseausflug nach Zürich Nord, unsere Lesetipps.

22 Porträt. Anouk Schepens und Nicole Würth vermitteln mit atelier tau und ihren Projekten Freude an der Architektur.

Thema Anbau

24 Bindeglied. Mit einem pointierten Anbau verbindet die Architektin Nina Anaïs Geschosse eines Doppeleinfamilienhausteils von 1923 aus unterschiedlichen Zeiten.

34 Nachgefragt. Ein Gespräch über das Thema Weiterbauen mit Roger Moos von moos. giuliani. herrmann. architekten.

36 Musterhaus. Auf einem herausfordernden Grundstück in Freienbach haben Bureau Krause Architektur ein Einfamilienhaus mit einem spannenden Anbau aufgewertet.

Spezial Bad

46 Wie es euch gefällt. Materialien, Farben, Formen und Strukturen – die persönliche Gestaltung des Badezimmers.

58 Aus einem Guss. Ein neuer Wellnessbereich für ein Einfamilienhaus dank der Küng Wellness AG und der Schärer Beck AG.

60 Harmonie durch Kontrast. Die drei Bäder von Roger Furrer und Maximilian Grieger – ein Gespräch, das Einblicke gewährt

64 Unverzichtbar. Technik im Bad, die hübsch verpackt Grossartiges leistet.

68 Berührungspunkte. Mit diesen neuen Armaturenmodellen wird der Griff zum Wasserhahn zum bewussten und erfreulichen Akt.

72 Naturschauspiel. Diese Wand- und Bodenbeläge sorgen für Wohlgefühl im Bad.

74 Saubere Leistung. Waschmaschinen und Wäschetrockner, die uns den Alltag erleichtern.

Vorher/Nachher

78 Platzwunder. Mit einem raffinierten Dachausbau haben Staubach Putzmann Architekten ein überraschend grosszügiges Zuhause für eine Familie geschaffen.

Fokus

88 Gewusst wie. Finanzierungsmöglichkeiten für den Umbau.

90 Swiss made. Der Möbelhersteller Embru.

92 Zurück zum Wissen. Die energetische Sanierung eines Zürcher Stadthauses aus der Gründerzeit wird auf Herz und Nieren geprüft.

96 Gestaltete Lebensfreude. Unendliche Konfigurationsmöglichkeiten mit Mymito und Cubit.

98 Für die Zukunft. Die Renovationsfenster «RF1 design» von 4B.

100 Zu Recht gefragt. Überstunden und Überzeit: Regelung der Mehrarbeit für Architekt*innen.

101 Mehrere Leben. Das Möbelrestaurationsangebot der Profis vom Viadukt*3.

102 Noblesse oblige. Das traditionsreiche Hotel Palace in Luzern nach vier Jahren Renovation.

Titelfoto: Bruno Helbling, Um- und Anbau von Bureau Krause Architektur, S. 36 Fotos im Inhalt: Contardi Lighting, Laura Egger, Embru, Elisa Florian, KWC, Seraina Wirz

Bindeglied

Mit einem pointierten Anbau verbindet die Architektin Nina Anaïs Geschosse eines Doppeleinfamilienhausteils von 1923, die zu unterschiedlichen Zeiten entstanden sind, und schafft für die Besitzerfamilie mehr Wohnraum und Bezug nach aussen.

Text: Silvia Steidinger, Fotos: Seraina Wirz

1 Mutig reckt der Anbau seine Nase vor. Darunter liegt das zum neuen Eingangsbereich ausgebaute Untergeschoss. Links der Anbau des Nachbarn von circa 2017. Die ursprüngliche Architektur zeigt das Nachbargebäude ganz links.

2 Der Anbau trägt das Wohnen bis in den Garten hinaus – näher ist man dem Draussen im Drinnen kaum zu kommen.

Der Kontrast zwischen Anbau und Bestand wurde von den Architekten bewusst hervorgehoben.

Musterhaus

Auf einem herausfordernden

Grundstück in Freienbach haben

Bureau Krause Architektur, ehemals

Bonnot Krause Architektur, ein Einfamilienhaus mit einem Anbau aufgewertet.

Text: Alina Walser, Fotos: Bruno Helbling.

Durch den Anbau ergab sich eine neue Haupterschliessung, die direkt in das Wohnzimmer führt. Die alte Haustür wird weiterhin als privater Eingang genutzt.

Platzwunder

Beim Umbau einer ehemals eingeschossigen, engen Wohnung im Obergeschoss eines Zweifamilienhauses in Araschgen GR haben Staubach Putzmann Architekten durch einen raffinierten Dachausbau ein grosszügiges Zuhause für eine Familie geschaffen.

Text: Alina Walser, Fotos: Elisa Florian

Die zwei Gauben sowie das neue, grosse Esszimmerfenster lassen die neue Grosszügigkeit im Innern der oberen Wohneinheit erahnen.