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UMBAUEN
JULI/AUGUST WWW.UMBAUEN-UND-RENOVIEREN.CH CHF 8.50
+RENOVIEREN DAS SCHWEIZER MAGAZIN FÜR MODERNISIERUNG
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Pools & Wellness
Faszination Holz
DAS NEUSTE ÜBER SAUNAS, SCHWIMMBÄDER & CO. AUF 32 SEITEN
Thema: Faszination Holz
Der natürliche Baustoff prägt ein Bauernhaus bei Zürich und ein Ferienhaus im Glarnerland GEWUSST WIE
Vorher/Nachher: Ein Untergeschoss wird zum lichten Atelier
Gebäudeanalyse vor dem Kauf eines Hauses
EINTAUCHEN
VORHER/NACHHER
Frische Ideen fürs Badezimmer
Ein Untergeschoss wird zu einem lichten Atelier
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EDITORIAL
Die KUNST zu BEWAHREN ist ein Spagat zwischen der reinen Lehre, die Bauwerke und ihre Ausstattungen im ganzen Reichtum ihrer Authentizität zu erhalten und der Notwendigkeit funktionale und nutzungsbedingte Veränderungen zu ermöglichen. Wir haben Lösungen. Zum Beispiel für das historische Fenster:
Natur und Architektur
Foto: Jürg Zimmermann
Auf Waldspaziergängen geniesse ich jedes Mal die Ruhe und Kraft der Bäume, ihre Erhabenheit und ihre Erdverbundenheit und nicht zuletzt ihren Duft. Einen Duft, der oft auch Häusern innewohnt, die mit Holz gebaut sind. Denken wir nur an Arvenholzstuben, die ihren besonderen Geruch auch noch nach vielen Jahrzehnten und sogar Jahrhunderten verströmen. Faszinierend ist auch die Kunstfertigkeit, mit der Handwerker Holz zum Bauen einsetzen. Holz ist einer der ältesten Baustoffe und wird nahezu weltweit verwendet. Und Holz ist heute auch im Hinblick auf die 2000-Watt-Gesellschaft gefragter denn je. «Holz ist als Baustoff zur Selbstverständlichkeit geworden und muss sich nicht mehr rechtfertigen oder beweisen», sagt Thomas Rohner, Professor für Holzbau und BIM an der Berner Fachhochschule (Interview ab Seite 38). Grund zur Sorge, dass uns das Holz aufgrund seiner Beliebtheit ausgehen könnte, gibt es übrigens nicht: Fast ein Drittel der Schweiz ist mit Wald bedeckt, wovon etwa 60 Prozent Nadelholz und 40 Prozent Laubholz ist. Im Sinne der Nachhaltigkeit wird den Wäldern nicht mehr Holz entnommen, als nachwächst. Beim Umbauen und Renovieren von Häusern gilt es einerseits, bestehende Holzkonstruktionen zu renovieren oder zu restaurieren, und andererseits, bei Anbauten und Aufstockungen oder auch bei Innenausbauten Holz neu einzusetzen. Wir zeigen Ihnen anhand zweier Umbauten – dem Um- und Ausbau eines Bauernhauses bei Zürich durch Kaufmann Widrig Architekten (ab Seite 28) und dem Umbau eines Hausteils im Glarnerland durch Marti AG (ab Seite 40) –, wie unterschiedlich und individuell Holz zur Anwendung kommen kann: von einer historischen Glarnerstube, bei der das gestemmte Täfer und das Tafelparkett lediglich aufgefrischt werden mussten, bis zum modernen, loftartigen, fast schon puristischen Wohnbereich. In unserer Serie «Umbauen im Ausland» nehmen wir Sie mit auf eine Reise nach Portugal, wo das Architekturbüro Aires Mateus ein Landhaus umgebaut hat (ab Seite 100). «Ich denke, es ist wichtig, einen Lebensraum zu schaffen, der einfach und zeitlos ist», sagt der Architekt Manuel Aires Mateus. Bei der «Casa no Tempo» wurden dafür nachträglich angebaute Gebäudeteile entfernt und die hundertjährige Struktur des Gebäudes wieder freigelegt. Ein südländischer Traum, umgeben von grünen Wiesen und alten Korkeichen. Ferienstimmung pur! Ich wünsche Ihnen einen schönen Sommer und viel Freude beim Lesen der aktuellen Ausgabe.
Einsetzen einer Vakuumisolierverglasung 6.2 mm, Ug 1.1 W/m²K
Einsetzen einer Sonderisolierverglasung 17.2 mm, Vakuumisolierglas kombiniert mit der historischen Originalverglasung, Ug 0.6 W/m²K
Neckartal 161 78628 Rottweil info@homa-rw.de
Britta Limper, Chefredaktorin
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Messen 2016: Die Holzmanufaktur Rottweil GmbH Bauen & Modernisieren arbeitet in der Schweiz mit der holzmanufaktur SWISS AG zusammen. Zürich denkmal Leipzig www.homa-rw.de Bau + Energie Bern
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INHALT JULI/AUGUST 2016 Spektrum 9 10
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Unterwegs. Der Tessiner Architekt Matteo Inches zeigt, wo er Reisen nach innen unternimmt. Inspiration. Ein Sammelsurium aus aktuellen Ereignissen und Produkten rund ums Wohnen, Bauen und Modernisieren. Agenda. Veranstaltungstipps. Rückschau. Was für ein Fest! Das 30-JahreJubiläum von Umbauen+Renovieren. Aus Emils Bücherregal. Abwechslungsreiche Lektüre für spannende Lesestunden. Porträt. Wie Martin Haist mit einem Dachausbau in die Selbstständigkeit gestartet ist.
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Thema Umbauen mit Holz 28
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Weitergeflickt. Kaufmann Widrig Architekten aus Zürich haben den Wohnbereich eines alten Bauernhauses in die Tenndurchfahrt erweitert. Nachgefragt. Ein Interview zum Thema Holz mit Thomas Rohner, Professor für Holzbau und BIM an der Berner Fachhochschule. Gelebtes Handwerk. Ein Glarnerhaus konnte durch den Umbau der Marti AG vor dem Abriss bewahrt werden.
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Spezial Bad 52
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Persönlichkeit. Die Produzenten von Wannen, Lavabos, Badmöbeln & Co. sind auf die individuellen Bedürfnisse ihrer Kunden eingestellt und bieten eine grosse Auswahl an Produkten. Badplanung vom Profi. Stefan Schärer, der Präsident der BadeWelten-Genossenschaft, über die Planung von offenen Bädern. 1 Bad, 3 Möglichkeiten. Ein Beispiel für die unzähligen Möglichkeiten der Badrenovation mit Produkten von Duscholux. Natur & Hightech fürs Bad. Armaturen, Heizkörper und WCs fürs heimische Badezimmer.
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Inhalt
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Neue Welt. Durch den Umbau von Hanspeter Kälin wurde aus einem dunklen Kellergeschoss ein lichtdurchflutetes Atelier.
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Spezial Fenster & Automation 78
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Aussicht geniessen. Ein Blick auf den aktuellen Fenstermarkt, von neuen Fenstern bis hin zu Restaurierungsmöglichkeiten. Komfort fürs Zuhause. Von Lichtszenarien bis Zugangskontrollen gibt es fast nichts mehr, was in einem Smarthome nicht steuerbar ist.
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Gewusst wie. Gebäudeanalyse vom Fachmann. Swiss made. Die Käppeli AG fertigt in vierter Generation in Merenschwand Produkte aus Holz. Dreibeiner. Thomas Sutter und seine Möbelentwürfe bekommen weitere Räumlichkeiten. Restaurant ahoi! In Romanshorn am Bodensee hat sich das Restaurant Hafen zu einem beliebten Ausflugsziel entwickelt. Transparenz erhalten. Die Glas Reinhard AG beschäftigt sich seit 50 Jahren mit den vielfältigen Anwendungsmöglichkeiten von Glas. Geheimnisvoller Glanz. Die Urushi-Lacktechnik beherrschen nur wenige Menschen ausserhalb Japans. Eine davon ist Salome Lippuner. Umbauen im Ausland. Die «Casa no Tempo» in Portugal ist ein Traum, umgeben von grünen Wiesen, Rindern und Korkeichen. Schlusspunkt. Der neue Helvti Diner an der Betonrampe des Parkhauses Urania in Zürich. Impressum Wettbewerb Adressen Branchenverzeichnis Vorschau
Titelfoto: Jürg Zimmermann, Umbau und Teilrestaurierung Glarnerhaus durch Marti AG, S. 40 Fotos im Inhalt: Georg Aerni, Martin Haist, Käppeli, Schmidlin, Seleform, Sygns, Jürg Zimmermann
Inhalt
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I NS PI RAT ION
Ein hoher Raum mit übergrossen Industriefenstern, Betonboden und -wänden sowie eine schlichte, aber präsente Möblierung schaffen eine wundervolle Atmosphäre.
Möglichst regionale Produkte und eine frische Küche laut der Devise «Vom Einfachen das Gute» werden im Kornsilo aufgetischt. Das Konzept des Kornsilos fügt sich nahtlos in den Industriecharakter der Mühle Tiefenbrunnen ein.
Der Duft von frischem Brot und Kaffee legt sich um die Backsteingebäude der Mühle Tiefenbrunnen in Zürich – das «Kornsilo» hat seinen Tagesbetrieb begonnen. Wo früher das Getreide für die Mühle gelagert wurde und bis 2013 Christa de Carouges Mode erworben werden konnte, lädt heute ein Speiselokal zum Verweilen ein. Bendh Klammer Architekten schufen aus dem ehemaligen Silo einen atmosphärischen Ort, der an die Vergangenheit der Räumlichkeiten anknüpft. So wurde unter anderem die Galerie entfernt, die bei der Einstellung des Mühlebetriebs 1983 und der darauf folgenden Umnutzung im Zuge neuer Decken und Böden eingezogen worden war, was nun die überhohen Fenster und die beeindruckende Raumhöhe in den Fokus rückt. Roher Beton, klassische Holzmöbel, ein Tresen aus dunkelgrünen Fliesen und für die Raumverhältnisse adäquate Kronleuchter, die eigens für das Kornsilo angefertigt wurden, tragen zum industriellen Charakter bei, ohne dass das Lokal an Wärme einbüsst. Ursprünglich wurde die Mühle Tiefenbrunnen 1890 übrigens als Brauerei eröffnet, bis die Vorfahren des heutigen Geschäftsführers diese 1913 zur Mühle umnutzten.
Mühle Tiefenbrunnen, Mo.–Fr. 8 bis 20 Uhr, Sa./So. 9 bis 17 Uhr Seefeldstrasse 231, 8008 Zürich-Riesbach, T 044 389 90 67, www.kornsilo.ch
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Fotos: Nadia Neuhaus
Kornsilo Treffpunkt in der Mühle
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Ein Fall für Holz Um den Flächenverbrauch unverbauter Landschaft einzudämmen, wird im städtischen Raum nachverdichtet. Zum Beispiel durch «sanfte» Aufstockung, wie hier in Zürich-Giesshübel geschehen. Ein Betriebs- und Lagergebäude blieb als Betonsockel erhalten und dient nun Bürozwecken. Darüber erhebt sich ein Holzbau mit 24 Wohnungen. Für Aufstockungen ist der Holzbau prädestiniert, denn das Eigengewicht ist sehr gering im Vergleich zu massiven Materialien. www.lignum.ch
Ginstergelb Den stapelbaren Sessel «Alu 7» von Seledue – das Schweizer Original – gibt es neu auch in Ginstergelb. Jede andere RAL-Farbe ist auf Anfrage erhältlich. Durch die aus Massivholz bestehenden Armlehnauflagen gewinnt der Sessel nicht nur optisch an Komfort, er ist in jeder Jahreszeit allwettertauglich. Der «Alu 7 outdoor»-Sessel ist zudem stapelbar und kann platzsparend verräumt werden. Ein Extra an Komfort bieten graue Filze für Sitz und Rücken. Dank der Klettbandbefestigung können sie ganz einfach platziert und wieder entfernt werden. www.seleform.ch
Garten im Taschenformat Der Sack ist heute, was gestern Hochbeet oder Terracotta-Topf waren. Während die Lust am Gärtnern stetig wächst, schrumpfen die Pflanzformate. Jetzt ist es möglich, ganz ohne Garten auf Kleinstflächen eigenes Gemüse zu ziehen: im Sack! Konkurrenzlos frisch, sind Salate, Radieschen, Peterli & Co. erst noch «sackgsund». Die Gemüsesäcke sind aus Filz und in unterschiedlichen Grössen und Farben erhältlich. www.jardinsuisse.ch
Holzbau Plus Verantwortung wahrnehmen beim Hausbau Sozial und nachhaltig handeln – auch bei der Wahl der Bauunternehmen. «Holzbau Plus», das Qualitätslabel der Holzbaubranche, stellt den Menschen ins Zentrum. Es wird an Betriebe verliehen, die eine vorbildliche Unternehmens- und Führungskultur pflegen und sich für eine stetige Entwicklung der Mitarbeitenden einsetzen. Es garantiert Auftraggebern, dass in einem Unternehmen nicht nur die Mindestlöhne eingehalten, sondern auch Komponenten moderner Unternehmenskultur gepflegt werden. «Holzbau Plus» basiert auf dem Gesamtarbeitsvertrag Holzbau. Eine unabhängige Stelle garantiert durch ein systematisches Verfahren die Einhaltung der materiellen und kulturellen Anforderungen für das Gütesiegel. Bis dato wurden 31 Betriebe ausgezeichnet.
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I NS PI RAT ION V-Zug Waschen und Trocknen mit ausgeklügelten Funktionen Die Waschmaschine «Adora» von V-Zug hat einige Innovationen zu bieten: «OptiTime», Milbenstopp und Dampfglätten. «OptiTime» funktioniert so: Man programiert die Zeit, wann die Wäsche fertig sein soll. Die Maschine nutzt automatisch die zur Verfügung stehende Zeitspanne, um möglichst viel Energie und Wasser zu sparen. Das Zusatzprogramm Milbenstopp befreit Textilien vollständig von Milben. Und das Zusatzprogramm Dampfglätten nutzt den in der Waschmaschine erzeugten Dampf, um die Wäsche bereits in der Trommel zu entknittern. Beim Wäschetrockner «Adora» seien die speziellen Schonprogramme erwähnt, die es erlauben, selbst feinste Textilien wie Seide und Wolle maschinell zu trocknen. Mit der Taste Textilarten lässt sich das passende Programm für die zu trocknende Wäsche auswählen. Das Korbprogramm behandelt Textilien sogar noch sanfter: Der Trocknerkorb ist als Zubehör erhältlich und eignet sich zum Beispiel zum Trocknen von Schuhen, Handschuhen oder Plüschtieren.
V-Zug, Industriestrasse 66, 6301 Zug T 058 767 67 67, www.vzug.com
Ein Stuhl für viele Fälle
Ziegel von Mario Botta
«Adelaide» ist das flexibelste Stuhlkonzept der BoConcept-Kollektion. Der Stuhl kann für viele verschiedene Zwecke verwendet werden. Zum Beispiel als Esszimmerstuhl, Bürostuhl oder als Küchenstuhl. Er ist mit Polsterung in Stoff oder Leder oder auch ohne erhältlich. Dazu passt der neue Esstisch «Torino». Das elegante Design mit der schmalen Tischplatte wird durch Anlehnungen an Wassertropfen und Windmühlenflügel betont. www.boconcept.ch
Der renommierte Schweizer Architekt Mario Botta hat für den traditionellen Fixpencil von Maison Caran d’Ache ein neues Design entworfen. Mit den beiden Varianten eines ziegelsteinartigen Schachbrettmotivs in Schwarz und Weiss möchte er die sechseckige Form vom Fixpencil betonen. Ziegelsteine sind Bottas bevorzugtes Material. Aus dieser Idee entstand zudem eine innovative Schatulle, die sich ideal als Geschenk eignet und auch als elegantes Büroaccessoire verwenden lässt. www.carandache.com
Events in der Bauarena Bei einem Podiumsgespräch in der Bauarena Volketswil diskutierten im April professionelle Badplaner und erfahrene Fachleute darüber, worauf es beim Um- oder Neubau eines Badezimmers ankommt, gaben Tipps für die Raumplanung und zeigten neuste Trends und optimale Lösungen. Veranstaltungen wie diese finden immer wieder statt in der Bauarena, in der private Bauherren und Eigenheimbesitzer fachmännische Unterstützung und Inspiration in allen Anliegen rund ums Bauen und Wohnen finden. www.bauarena.ch
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PORTR Ä T
Nach knapp 10 Jahren Berufserfahrung ist der Architekt Martin Haist nun in die Selbstständigkeit gestartet.
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Für Licht und Ausblicke Mit Eigensinn, Hartnäckigkeit und viel Modellbau setzt sich der Architekt Martin Haist für zurückhaltende Architektur ein, die Licht und Ausblicke in den Mittelpunkt rückt. Mit seinem ersten Projekt, dem Dachausbau «Zur Sommerau», wird deutlich, wie gekonnt er die Theorie aus dem Studium mit seiner Praxiserfahrung vereint. 24 Spektrum Porträt
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ie Professoren seien fast an ihm verzweifelt, berichtet Martin Haist, der ETH-Architekt, der vor zwei Monaten sein erstes Projekt als Selbstständiger fertiggestellt hat. «Denn bei den Zwischenpräsentationen hatte ich oft nur Skizzen und Arbeitsmodelle anstatt Pläne vorzuweisen. Ich entwerfe lieber am Modell.» Und das, obwohl er durch seine Vorliebe fürs Zeichnen zum Architekturstudium gefunden hat. Doch dass das, was er da im Kopf und am Modell entwickelt, Hand und Fuss hat, zeigte sich jeweils spätestens bei der Schlusspräsentation. Seine Diplomarbeit, ein Entwurf für die Tramstation am Limmatplatz, wurde dann auch im Jahrbuch der ETH veröffentlicht. Diese Hartnäckigkeit zahlte sich nun bei dem Dachausbau «Zur Sommerau» aus. Die Ansichten eines kurz vor der Pensionierung stehenden Denkmalpflegers passten nicht mit Martin Haists Vorstellungen von guter Architektur zusammen. Er wollte mit seinen Ein-
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Infos zum Büro Dachausbau «Sommerau» 1 Für die minimalistische Gestaltung und die Grösse der Lukarne musste Martin Haist lange mit der Denkmalpflege kämpfen. 2 Einbauten wie die Küche sind hell und zurückhaltend gestaltet, um das Licht im Kern der Dachwohnung zu reflektieren. 3 Gelochtes Kupferblech bildet den von innen transparenten Sonnenschutz und integriert die neuen Öffnungen dezent in die Dachfläche.
Fotos: Martin Haist
4 Die Bäder erhalten durch Naturofloor einen homogenen Bodenbelag.
griffen für eine gute Belichtung der neuen Dachwohnung die Dachfläche so wenig wie möglich verändern. Für den Denkmalpfleger kamen aber ausschliesslich kleine Lukarnen, jeweils über den sechs Fensterachsen platziert, infrage. Und diese wären gesetzlich in jedem der beiden Dachgeschosse möglich gewesen. Der Nachfolger des pensionierten Denkmalpflegers war hingegen angetan von Martin Haists Vorschlag, diese vielen Lukarnen in einer Grossen zusammenzufassen und dafür ausnahmsweise zwei grosse, möglichst unauffällige Dachflächenfenster zu bewilligen. «Licht und Ausblicke sind mir wichtig», so der Architekt, der nach seinem Diplom erst mal Praxiserfahrung sammeln wollte und sich Büros aussuchte, bei denen er ausschliesslich Ausführung oder Bauleitung machen konnte. Zurückhaltend, minimalistisch und «ohne Firlefanz» sollen sich seine Eingriffe in den Bestand integrieren und diesen stärken. Auch beim Dachausbau «Zur Sommerau» hat er mit
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der Sonne geplant und einen luftigen, gut belichteten mittleren Kern geschaffen, um den sich die Zimmer, Bäder und Küche auf 240 Quadratmetern über zwei Geschosse verteilen. Durch grosszügige Galerien mit gezielt gesetzten Glasziegelfeldern, zwei verglasten Log gien, den Lukarnen und Dachflächenfenstern ist es ihm gelungen, den ehemaligen Estrich in eine gut funktionierende, helle Dachwohnung umzunutzen, die leicht in zwei Einheiten unterteilbar ist. Das Erscheinungsbild des 1851 erbauten Gebäudes wurde um einen dezenten zeigenössischen Eingriff bereichert. Nun freut sich der Architekt auf neue Projekte. Auf die Frage, was für Aufgaben ihn noch interessieren, antwortet er ohne Zögern: «Einen Bahnhof zu planen, wegen der Logistik, den Menschenmengen, den grossen Hallen und der Dynamik.» Es steckt also noch viel kreatives Potenzial in Martin Haist, der nicht umsonst an der Kunstgewerbeschule seine Laufbahn startete. ks
Martin Haist wurde 1976 in Basel geboren. Nach dem Vorkurs an der Kunstgewerbeschule Basel und dem Architekturstudium an der ETH Zürich (Diplom 2006 bei Professor Arthur Rüegg) sammelte er unter anderem Praxiserfahrungen in renommierten Architekturbüros wie Herzog & de Meuron und Harder Spreyermann Architekten. 2014 kam der Auftrag für den Dachausbau «Zur Sommerau» in Neunkirch, mit dem Martin Haist in die Selbstständigkeit startete. Beginnend bei der Machbarkeitsstudie, über die Planung und Bauleitung bis hin zur Schlüsselübergabe bietet Martin Haist alles für zeitlose, beständige und bedürfnisorientierte Architektur. Dabei sind ihm sein hoher gestalterischer Anspruch und eine innovative Umsetzung wichtig. Eine Besonderheit von Martin Haist ist, dass er gern den Bauherren am Modell das Projekt erklärt, um auch die Wirkung von Licht und Schatten zu verdeutlichen. Renderings findet er nicht ehrlich, da man beispielsweise eine Wand einfach aufhellen kann, die eigentlich im Schatten liegt. Und da Licht ein zentraler Aspekt seiner Herangehensweise ist, kann man sich als Bauherr nicht nur auf einen modellhaften Planungsprozess, sondern vor allem auch auf gut belichtete Räumlichkeiten freuen.
architekturatelier martin haist Zürich/Schaffhausen T 079 250 13 19 info@martinhaist.ch www.martinhaist.ch Spektrum Porträt 25
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Gelebtes Handwerk Traditionell gestemmtes Täfer und neue Holzelemente sind die Zierde eines einfachen Glarnerhauses. Text: Silvia Steidinger, Fotos: Jßrg Zimmermann
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Neue Welt Aus einem dunklen und tristen Untergeschoss ist durch geschickte Umbaumassnahmen ein lichtes und einladendes Atelier entstanden, das durch seine luftige Atmosphäre zu überzeugen weiss. Text: Britta Limper, Fotos: Jürg Zimmermann
Vorher Das unterste Geschoss ist in den 1980erJahren an das Haus angebaut worden, das an einem steilen Hang steht. Nachher An das Atelier, das nun durch eine grosse Fensterfront geöffnet ist, schliesst sich eine Terrasse an, die von Natursteinen umgeben ist.
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1 Das Atelier bietet Platz zum Arbeiten, für einen Teil der Bücher des Bewohners sowie für eine Wohn- und Sitzecke. (Tisch hinten: Lehni, Stühle und Tisch vorne: Vitra, Bücherregal hoch: S+, Regal halbhoch: St. Johanser, Pendelleuchten: Senses)
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FENSTER
Aussicht geniessen Bei der Auswahl neuer Fenster oder der Restaurierung von alten Fenstern spielt das Design ebenso eine Rolle wie Einbauart, Wärmedämmwerte und Technik. Ein Blick auf den aktuellen Fenstermarkt. Redaktion: Britta Limper
swisswindows Mit einem Renovationsfenster von swisswindows müssen keine Rahmen herausgerissen werden, die äussere Optik wird von den bestehenden Fenstern übernommen. Nach einer Vergrösserung des Lichtmasses wird der neue auf den alten Fensterrahmen montiert. Die schmale Mittelpartie und die patentierte Konstruktion des Rahmens gewährleisten einen maximalen Lichteinfall. Die verdeckten Beschläge gehören zu den einbruchshemmenden Sicherheitsfaktoren. www.swisswindows.ch
Stebler Das Dachfenster «s: 203» kann ohne grossen Aufwand eingebaut werden. Es sorgt für mehr Licht in den Räumen sowie für eine optimale Be- und Entlüftung, da es sich mit einem 24-Volt-Motor stufenlos öffnen lässt. Ein isolierter Aluminiumrahmen umläuft das Modell, wodurch die einzelnen Isoliergläser elegant auf den Schubprofilen eingehängt werden können. Der Grösse des Dachfensters «s: 203» sind keine Grenzen gesetzt. www.stebler.ch
Ernst Schweizer Metallbau Die Schiebetür «ST» in Holz/Metall ist bis zu einer Grösse von 6,0 x 2,67 Meter und einem Flügelgewicht von bis zu 400 Kilogramm erhältlich. Ergänzt mit der flachen Schwelle und der Entwässerungsschiene bietet sie völlige Barrierefreiheit. Für maximalen Bedienkomfort sorgt der vollautomatische Antrieb «Drive», der verdeckt im Unterlagsboden installiert wird. www.schweizer-metallbau.ch
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Kastenfenster
Holzmanufaktur Rottweil holzmanufaktur SWISS AG Bei der Restaurierung und Reparatur historischer Fenster gilt es, so wenig wie möglich in den Bestand einzugreifen, zugleich aber die Fenster unter funktionalen Gesichtspunkten wie Wärme, Schall und Sicherheit zu optimieren. Die Bauteile sollten auch nach den Eingriffen authentisch Auskunft über die Nutzung und Baugeschichte eines Gebäudes geben können. Die Holzmanufaktur bietet mit Vakuumierisoliergläsern ( VIG) eine absolute Neuheit. Sie können ohne Veränderung der Falzgeometrie in den vorhandenen Glasfalz eingesetzt und mit einem modifizierten Fensterkitt befestigt werden. Die Stützen im evakuierten, 0,2 mm starken Scheibenabstand sind aus einem Abstand von etwa 1 m bereits nicht mehr vom Auge wahrnehmbar. Lediglich die Schutzkappe für die Evakuierungsöffnung ist markant (Bild rechts aussen). Beim hier gezeigten Projekt handelt es sich um die Kantonsschule Freudenberg Zürich, die vom Architekturbüro Tilla Theus und Partner renoviert worden ist. Erstmals wurden hier in einem grösseren Projekt die Vakuumierisolierscheiben für die energetische Sanierung von historischen Fenstern eingesetzt. www.homa-rw.de
Einsetzen einer Vakuumisolierverglasung 6,2 mm in die innere Fensterebene.
4B Fenster Die Schiebetür «PS1» eignet sich perfekt für die Fensterrenovation. Sie sorgt dank der schlanken Holz-Aluminium-Konstruktion und der 94 mm schmalen Mittelpartie für viel Licht. Die Parallel-Schiebetür wird in den Fensterrahmen des Renovationsfensters «RF1» eingebaut. Die «PS1» besteht aus einem festen und einem beweglichen Flügel. Der bewegliche wird nicht in den Raum geöffnet, sondern mühelos vor den festen Flügel geschoben. So gewinnt man fühlbar mehr Freiraum und verschwendet keinen Platz für die Drehbewegung des Flügels. www.4-b.ch
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AUTOMATION UND SICHERHEIT
Komfort fürs Zuhause Von stimmungsvollen Lichtszenarien über sichere Zugangskontrollen bis hin zu intelliegenten Systemen, die all das steuern, gibt es vieles, was das Leben im eigenen Zuhause angenehmer macht – sogar dann, wenn man nicht dort ist. Redaktion: Britta Limper und Katharina Schäfer
digitalSTROM Das System «digitalSTROM» vernetzt sämtliche elektrischen wie elektronischen Geräte im Gebäude über bestehende Stromleitungen und integriert dabei auch Breitbandgeräte. Eine intelligente Lüsterklemme mit integriertem Chip ist die Basis dieser patentierten Innovation. «digitalSTROM» eignet sich sowohl zur Nachrüstung als auch zur Installation in Neubauten. Es ist jederzeit erweiterbar und lässt sich ganz einfach konfigurieren. Unzählige Funktionen wie Licht, Sicherheit und Energieeffizienz sind mittels Lichttaster, TabletPC und Gratis-Apps intuitiv bedienbar. Einzige Voraussetzungen für die intelligente Vernetzung sind die herkömmlichen Stromleitungen und die Ausstattung der elektrischen Geräte mit dem «digitalSTROM»-Chip oder einer IP-Schnittstelle. www.digitalstrom.com
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Somfy Mit den neuen «visidom» IP-Kameras kann man die eigenen vier Wände auch von unterwegs per Livestreaming über eine Smartphone-App kontrollieren. Die Vorteile der Innenkamera «IC 100», der schwenkbaren Innenkamera «ICM 100» und der Aussenkamera «OC 100» liegen auf der Hand: Die einfache Installation mittels Plug & View über eine intuitive App sowie die direkte WiFi-Verbindung garantieren hohen Bedienkomfort von Anfang an. www.somfy.ch
Hager Viele technische Geräte, seien es die Kaffeemaschine, das Radio oder die Heizung, sind fester Bestandteil unseres Haushalts. Kein Wunder, schliesslich nehmen sie uns Arbeit ab, unterhalten uns oder sorgen für ein behagliches Ambiente. Aber: Jeder Alltagshelfer beansprucht auch unsere Aufmerksamkeit, möchte richtig bedient und zur passenden Zeit eingeschaltet werden. Nicht in einem intelligenten Zuhause. Denn die smarte Haustechnik passt sich den individuellen Ansprüchen der Bewohner an – und begleitet sie mit clever programmierten oder vernetzten Lösungen wie von selbst durch den Tag. www.hager.ch
Renomation Anwesenheitssimulation, die potenzielle Einbrecher wirklich abschreckt, funktioniert so: Wenn die Bewohner das Haus verlassen, spielt das Smart Home System zufällig einen vorher aufgezeichneten Tag wieder ab: Deckenspots im Flur, Badezimmerbeleuchtung, Nachttischlampen, Jalousien hoch- oder runterfahren. Das Haus wirkt somit voll bewohnt. Wenn der Bewegungsmelder im Garten Aktivität meldet, geht im Obergeschoss das Licht an und es ertönt ein Hundegebell. www.renomation.ch
Siedle Die Audio-Innenstation der Designlinie «Basic» von Siedle ist nun auch mit dem international renommierten iF Design Award 2016 prämiert worden. Nach dem German Design Award ist dies bereits der zweite prominente Designpreis, den die Innenstation kurz nach der Markteinführung verliehen bekommt. Die Gestaltung von Siedle «Basic» ist die zeitgemässe Neuinterpretation des Siedle-Designs. Feinheiten wie das Lochraster mit abgestuften Tiefen und die abgeschrägten Seiten verleihen dem Produkt eine elegante Leichtigkeit. www.siedle.ch
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