Von der Raumgestaltung bis zur geeigneten Technik
RENOVIEREN ODER VERKAUFEN
Wie fällt man den Entscheid für das Mehrfamilienhaus
AM WASSER
Frischekur für ein Bootshaus
Ein Haus zieht um, und eine Zuckerbäckerei wird zur Wohnung
DerschönsteWohlfühlortistZuhause.GönnenSiesich einePauseundgeniessenSieschonbalddiewohltuendeEntspannungundRegenerationinIhrerprivaten Wellnessoase.
WelcheSaunapasstzumir?
Jetztscannen:
Kürzlich streikte meine Bluetooth-Verbindung, wollte partout keine Verbindung aufbauen. Das Einzige, was half, war ein Neustart des Handys. Einen Podcast über Zellerneuerung (ja, so etwas höre ich) im Ohr machte ich mich schliesslich auf den Weg ins Büro, indem ich mein Fahrrad vorbei an den zig Baustellen vom Kreis 4 bis nach Schlieren manövrierte. Wer in Zürich lebt, weiss: Einer ewig klaffenden Wunde gleich wird die Stadt seit Längerem an den unterschiedlichsten Stellen erneuert. Ich gebe zu, der Ärger über Staub, Lärm, Verzögerungen und Wartezeiten, vor allem aber über die Veränderungen fährt täglich mit. Immer wieder aber erkenne ich im Bauschutt, in den aufgerissenen Strassen und den sich auftürmenden Baugerüsten auch die Chancen für einen Neubeginn, die den einzelnen Quartieren, der ganzen Stadt zuteil werden. Einen Neubeginn haben auch Ruth und Hansjakob Staub gewagt. Nach vier Generationen, in denen die Familie in der eigenen Zuckerbäckerei Konfekt, Backwaren und die berühmte Glarner Pastete hergestellt und verkauft hat, haben Staubs die Öfen für immer ausgeschaltet. Um die vertrauten Räume nicht aufgeben zu müssen, liessen sie die Backstuben, den Laden und das Café durch Marti Architekten in eine grosszügige und gemütliche Wohnung umbauen (ab Seite 24). Einen bemerkenswerten, fast schon spektakulären Neustart hat das Häxehüsli in Frauenfeld erfahren. Eigentlich zum Abriss verurteilt, weil es einer Tiefgarage weichen musste, konnte der Architekt Gabriel Müller das Kleinsthaus mithilfe zahlreicher Helfer*innen retten und an einem anderen Standort wieder aufbauen. Rund 10 0 00 Bauteile des Hauses konnten wiederverwendet werden, was fehlte, wurde aus dem Bauteillager des Architekten ergänzt (ab Seite 34).
Hugo von Hofmannsthal wusste: Das ganze Leben besteht aus einem ständigen Neubeginn. Das muss nicht immer den kompletten Umbau (oder Umzug) des eigenen Zuhauses bedeuten. Warum aber nicht einen Teil davon erneuern, vielleicht das Bad? Inspiration dazu finden Sie ab Seite 46.
Apropos Neubeginn: Unsere Redaktionskollegin Alina erwartet jeden Moment Nachwuchs – der Start ins Leben, was gibt es Aufregenderes? Ich wünsche Ihnen einen gelungenen Start für Ihren persönlichen Neubeginn. Jeden Tag. Aufs Neue etwas Neues!
9 Unterwegs. Der Architekturfotograf Hannes Henz zeigt uns, wie er mit seiner Kamera das Glück festzuhalten vermag.
10 Inspiration. Ein buntes Sammelsurium aus aktuellen Ereignissen und Dingen rund ums Wohnen, Bauen und Modernisieren.
18 Agenda.Unsere Veranstaltungshinweise.
20 Bücher. Lektüre über den Wandel einer Stadt, den des Hotel Palace Luzerns, über Heilkräuter, die Vielfalt von Marmor, ein Haus am Meer und über Essensproduktion und Landschaft.
22 Porträt. Die Konzepte von Stefanie Girsberger stehen nah am Leben. Die Architektin erzählt uns, was sie inspiriert.
24 Die Zuckerbäckerei. In Netstal haben Marti Architekten eine Konditorei, die während vier Generationen in Betrieb war, in ein grosszügiges und gemütliches Zuhause für die einstige Betreiberfamilie umgebaut.
34 Umzug statt Abbruch. Ein Kleinsthaus, das einer Tiefgarage weichen musste, konnte durch den Architekten Gabriel Müller und zahlreiche helfende Hände gerettet werden.
46 So oder so. Wie durch Formen, Farben, Materialien und Produkte Bäder entstehen, die weit mehr als nur ein «Waschplatz» sind.
54 Zeitgeist. 275 Jahre Villeroy & B och.
56 Einfach kompetent. Ein Gespräch mit Roger Herrmann von Kermi darüber, wie der Duschlösungsanbieter die Herausforderungen des Badumbaus meistert
58 Wasser und Wärme. Technik und Design der aktuellen Armaturen, Heizkörper und WCs.
62 Auf Qualität thronen. Der Schweizer DuschWC-Spezialist LaPreva setzt auf Hygiene und Komfort.
64 Hereinspaziert! Infos zu neuen Showrooms und Onlinehändler im Badbereich.
66 Die Kunst des Wassers. Die nachhaltigen Badlösungen von Grohe.
68 Mit Vergnügen. Was es für das Wellnessen zu Hause braucht: Sauna, Dampfbad, Regendusche.
74 Im Einklang. Die Baukünstler Roland Hüsser und Stefan Schmid haben beim Um- und Anbau eines hundertjährigen Hauses Alt und Neu gekonnt zu einem harmonischen Ganzen vereint.
86 Gewusst wie. Soll das Mehrfamilienhaus renoviert oder doch besser verkauft werden?
88 Swiss made. Ein Porträt über das Möbelhaus H100.
90 Reparieren und Wiederverwenden. So lautet das Thema der 30. Europäischen Tage des Denkmals in der Schweiz.
92 Energieeffizient wohnen. Ein Gespräch mit Roger Wolfisberg von 4B über das Renovationsfenster «RF1 design».
94 Neues Format. Mit der Swissbau Inside erhält die Messe in Basel einen neuen Blickfang für Designaffine.
96 Ganzheitlich leben. Wie die Natursteinfirmen Ghenzi & Stone kraftvolle Orte und Objekte voller Harmonie erschaffen.
98 Fokus Recht. Was bedeutet Nutzniessung?
100 Schlusspunkt. Der Umbau eines Bootshauses mit nautischem Konzept durch Atelier Zürich. 6 Metermagazin 7 I mpressum
1 I m Gegensatz zu den gedeckteren Farbtönen der Wohnung erstrahlt das Entrée in kräftigen Farben und bildet eine stimmungsvolle Kulisse für Erinnerungsstücke aus der einstigen Zuckerbäckerei.
2 Die unterschiedlichen Niveaus und Versätze waren teilweise vorhanden, teils entstanden sie durch die partielle Auflösung des darüberliegenden Geschosses.
3 Wie eine Art 3D-Gemälde muten die in verschiedenen Farben gestrichenen Deckenversätze an.
In Netstal haben Marti Architekten die Räume, in denen die Familie Staub über Generationen die berühmte Glarner Pastete, Konfekt, Süsswaren und Gebäck hergestellt und verkauft hat, in eine grosszügige Wohnung umgenutzt, in der nach viel Arbeit nun das «Sein» genossen werden darf.
Text: Silvia Steidinger, Fotos: Hannes Henz
1 Das markante Mansarddach verleiht dem Kleinsthaus in Frauenfeld einen eleganten Ausdruck, zu dem auch die Farbgebung, ausgeführt nach Befund, beiträgt.
2 Wohnen auf kleinster Fläche: Im Häxehüsli können Feriengäste erleben, dass Wohnqualität auch in kleinen, gut organisierten Räumen zu finden ist.
Dass es für das sogenannte Häxehüsli aus dem Jahr 1851 keine Rettung geben sollte, wollte Architekt Gabriel Müller nicht akzeptieren.
Eine breite Unterstützung aus der Bevölkerung bekräftigte ihn in seinen ungewöhnlichen Plänen zur Rettung des Kleinsthauses.
Mit einem Händchen für Farben, Materialien und Details haben die Baukünstler Roland Hüsser und Stefan Schmid beim Umbau und der Erweiterung eines hundertjährigen Hauses Alt und Neu gekonnt zu einem harmonischen Ganzen vereint.
Vorher Die Ausgangslage war ein mehr oder weniger typisches Wohnhaus aus den 1920er-Jahren mit einem grossen Garten – hier von der Strassenseite aus betrachtet.
Nachher Der gegen die Strasse hin platzierte Anbau kreiert Privatsphäre für Pool und Garten, die dezente Farbgebung der Fassade vereint die Sprachen von Alt- und Neubau.
