Atrium HOLZBAU: Modernes Chalet im Wallis ZEITLOS SCHÖN: Wohnen mit Möbelklassikern
www.atrium-magazin.de, D, A € 7.80, F € 10.–, SLO € 12.–, übrige EU-Länder € 8.80
März/April 2015
Atrium ZEITLOS SCHÖN Wohnen mit Möbelklassikern. Zwei Sammlergeschichten
FRANKFURT Architektur, Kunst und Design in der Finanzmetropole
NR. 2 März/April 2015
Magazin für Wohnkultur, Design und Architektur
L S P E Z I Aand» &W «Boden
iche, p p e T e h c i We rben, a F e g i l l a kn Stein d n u z l o H
FRANKFURT: Stadtporträt SPEZIAL: Boden & Wand
HOLZBAU DIESES HAUS ÄNDERT SEIN GESICHT BEI JEDEM ANBLICK. EIN MEISTERSTÜCK IN PROPORTION UND GEOMETRIE.
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erfĂźllung ďŹ nde ich
an jenem ort, der meine sehnsucht stillt.
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ROLF BENZ CARA
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Design Anita Schmidt
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Foto: Bruno Helbling, Stuhl von Arne Jacobsen by Republik of Fritz Hansen über www.holmsweetholm.ch
Von Klassikern, Kulturgütern und Sammlerwut Wer bei Wikipedia unter «Merkmale eines Klassikers» sucht, findet folgende Stichworte: hoher, überregionaler Bekanntheitsgrad über einen längeren Zeitraum hinweg (oft auch generationsübergreifend), gewisser Traditionswert, hoher Wiedererkennungswert, hohe Qualität, Innovationspotenzial, Einfluss auf die Kultur. Gerade letzteres Merkmal scheint mir von überaus wichtiger Bedeutung zu sein. Weil Klassiker eben im kollektiven Gedächtnis gespeichert sind, werden sie zum Kulturgut. Im mitteleuropäischen Raum gilt das sicher für alle Entwürfe, die vom Bauhaus ausgingen. Von Marcel Breuer über Walter Gropius bis zu Ludwig Mies van der Rohe. In Paris bilden Le Corbusier, Charlotte Perriand, Pierre Jeanneret und Jean Prouvé eine solche «Designzelle». Gerade weil viele Entwürfe spezifisch für einen Bau realisiert wurden und daher nur kleine Stückzahlen vorhanden sind, entwickelte sich ein Markt für Sammler und Designliebhaber. Und wer einmal zu sammeln beginnt, den packt die Wut. Wir zeigen Ihnen in dieser Ausgabe zwei Beiträge zum Thema. Einerseits das belgische Zuhause von Jean-François Declercq (Seite 40) und andererseits ein Interview mit dem Sammler Daniel Lebard (Seite 50) Ein Klassiker unter den Baumaterialien ist das Holz. Die Architekten Lacroix Chessex haben dieses in der Schweiz virtuos eingesetzt und ein Holzhaus entwickelt, das jenseits von Chaletchic und Hüttenzauber angesiedelt ist (ab Seite 76). Ein bisschen Hüttenzauber vermittelt jedoch unsere Architekturgeschichte aus dem französischen Wintersportort Avoriaz (Seite 32). Ausserdem beginnen wir in dieser Ausgabe eine neue Serie. Im Jahr 2015 wollen wir Ihnen einen Einblick in die Design- und Architekturwelt verschiedener deutscher Städte geben. Den Anfang machen wir mit der Finanzmetropole Frankfurt (ab Seite 84). Gute Lektüre wünscht herzlichst
ANITA SIMEON LUTZ Chefredakteurin anita.simeon@archithema.com
Atrium im März/April 2015 — Editorial
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Es sind die feinen Details, die ein Schramm Bett auszeichenen. Derhalb setzen wir ein besonderes Werkzeug ein: Die menschliche Hand. Nur so kann aus Kostbaren, natürlichen Komponenten ein so unnachahmliches Gesamtbild entstehen. Perfekter Schlafgenuss mit allen Sinnen.
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I N H A LT März/April 2015
Auslese NEUHEITEN
Seite 12 Wohnen ERSTLING
Sammeln DECLERCQ
Seite 40
Entree 10 Porträt –— Zu Besuch bei dem Designer Nitzan Cohen in München. 12 Auslese –— Die Redaktion zeigt eine Ausstellung über Frankfurt, Geräte der Zukunft, die neue Tourist-Info Wien und vieles mehr. 20 Design –— Bei Freitag, im SAS Hotel Kopenhagen und im Swissôtel wird Design grossgeschrieben. Proportion und Geometrie: Lacroix Chessex Architekten haben im Wallis ein raffiniertes Holzhaus am Hang gebaut. (Titel: Joël Tettamanti)
26 Architektur –— Sauerbruch Hutton bauten eine Kirche bei Köln, die unter ihrem Dach zwei Gemeinden vereint. 28 Reisen –— In Wien pflegen The Guesthouse Vienna und das Park Hyatt Vienna die Geschichte. 30 Bücher –— Villen, Alpen und Möbelklassiker in Büchern gebannt.
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Wohnen & Architektur 32 Frankreich –— Eine sechsköpfige Familie füllt das Haus des Architekten Jacques Labro mit neuem Leben. 40 Brüssel –— Kunstsammler Jean-François Declercq schmückt sein Haus mit Designklassikern aus den Dreissigern. 50 Fokus –— Interview mit Daniel Lebard zum Thema Kunst und Klassiker. 62 My Day With –— Zu Besuch beim Kunsthändler Andreas Locher und seinen Bengalischen Katzen.
Fotos: Serge Anton (1), Hermès (2), Gaelle Le Boulicaut (1), Christian Schaulin (1), De Sede (1), Christian Hacker (1), Jan Kath (1)
Seite 32
68 Leipzig –— Zwei Stockwerke einer Gründerzeitvilla wurden von Die Kollegen für zwei Familien ausgebaut. Zwei Brüder – eine Villa. 76 Schweizer Alpen –— Wie ein Fels steht das Haus von Lacroix Chessex Architekten in den Schweizer Bergen.
Atrium im März/April 2015 — Inhalt
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Stadtporträt FRANKFURT
Seite 84 Visite DE SEDE
Seite 96
Küche MATERIALIEN
Seite 98
Rundgang
Boden & Wand
84 Stadtporträt –— Frankfurt ist nicht nur Finanzmetropole, sondern auch Kunst- und Kulturhochburg.
52 Vorwerk –— Die neue Kollektion von Werner Aisslinger für Vorwerk spielt mit Formen, Farben und Materialien.
96 Visite –— De Sede, schweizerische Qualität in Leder.
54 Was Ihre Wohnung will! –— Weich, bunt oder natürlich. Die neuen Teppiche, Bodenbeläge, Tapeten und Textilien spielen in allen Ligen mit.
98 Küche –— Wiedemann Werkstätten haben eine Betonküche für eine Familie designt. Mehr zu Beton und anderen Materialien in der Küche im anschliessenden Materialspezial. 106 Bad –— Im Aqua Dome im österreichischen Ötztal kann man dem Alltagsstress entfliehen.
Standards 3 7 8 94
Editorial Impressum Köpfe Freundschaftswerbung 110 Service: Neues auf einen Blick 113 Adressen 114 Vorschau Mai/Juni
Titelthemen sind farbig markiert
Spezial BODEN & WAND
Seite 54
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AUSLESE In den Kontext eingebettet: Die neue Tourist-Info ist ein dezenter Hingucker. Raumerlebnis: Materialwahl und Möblierung schaffen eine freundliche Atmosphäre, in der sich der Besucher gut zurechtfindet.
NEUE TOURIST-INFO WIEN
Delugan Meissl Associated Architects Für den Umbau der neuen Tourist-Info Wien, die Ende 2014 wiedereröffnet wurde, zeichnet das Wiener Büro Delugan Meissl Associated Architects verantwortlich. Dem Büro mit internationalem Renommee ist mit seinem Entwurf ein freundlicher und ästhetisch ansprechender Raum gelungen, in dem sich die Besucher leicht zurechtfinden. Die gezielt eingesetzte Material- und Formensprache widerspiegelt die vielfältige Identität Wiens, der Gesamteindruck bleibt aber dennoch dezent und wird der Funktion einer Informationsstätte gerecht. Die neu gestaltete Lokalität garantiert trotz einer relativ hohen Personenfluktuation einen reibungslosen Ablauf und lädt dennoch zum Verweilen ein. SK www.wien.info, www.dmaa.at
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Designed by you Das modulare System von Montana gibt es seit vielen Jahren. Immer wieder neu jedoch sind die Möglichkeiten, aus dem modularen System Regale, Schränke und andere Möbel zu konfigurieren. Mit der neuen App «Montana Designed by you» kann alles ganz einfach ausprobiert werden – endlos hin und her schieben, gross, klein, geschlossen, offen, rot, grün … www.montana.dk
Duftorigami Drei Duftkerzen, ein Duftstein und ein parfümiertes Origamipferd gefaltet in mattem Weiss. Die neuen Wohnraumdüfte «Rêveries» hat Céline Ellena für Hermès kreiert. Die fünf Objekte gestaltete Guillaume Bardet aus Keramik. Dabei legte er Wert auf «die Feinheit einer Falte, die Textur einer Keramik, welche an Papier erinnert». www.hermes.com
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3 Kooperation Das Mailänder Kaufhaus La Rinascente und die Jungdesignermesse «Salone Satellite», die jeweils parallel zum Salone del Mobile im April stattfindet, sind erneut eine Zusammenarbeit eingegangen. Sieben junge Designer konnten Ende 2014 ein Produkt im Schaufenster der Rinascente präsentieren und erhielten damit eine Plattform. (Im Bild: «Mushroom Lamp» von Garay Studio) www.larinascente.it, www.salonemilano.it
Atrium im März/April 2015 — Auslese
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Wege der Moderne Ausgehend von den legendären Werken von Josef Hoffmann und Adolf Loos erzählt die im Titel genannte Schau im Wiener MAK in eindrucksvoller Weise die Entwicklung der Wiener Moderne zur Weltmarke. Mit Radikalität, Konsequenz und pointierter Schärfe erarbeiteten Hoffmann und Loos zwei für die damalige Zeit spektakuläre, völlig konträre Alternativen für die Modernität in Kunst, Architektur und Design. Bis zum 19. April 2015, www.mak.at
Design aus Portugal
Fotos: Hertha Hurnaus/Wien Tourismus (3), Peter Kainz/MAK, Rita Palanikumar (1), Alfred Hablützel © Trix und Robert Haussmann (1) Achim Kukulies, Düsseldorf (1), © Rosemarie Trockel, Bildrecht, Wien 2014, Courtesy Sprüth Magers (2)
Wie viele Länder des europäischen Südens leidet Portugal sehr unter der aktuellen Wirtschaftslage. Aus dieser Not machten die beiden Hersteller Amorim und Matceramica eine Tugend. Unter dem Markenbegriff Alma Gémea (SoulMate) entstand eine Geschirrkollektion, die nicht nur durch ihre Form besticht. Mithilfe von jungen portugiesischen Designern wurden Keramiken geschaffen, die zwei der wichtigsten Erzeugnisse des Landes – Kork und Steingut – miteinander kombinieren. Erhältlich über www.markanto.de
5 Subtile Ironie: «Lehrstück II, Störung der Form durch die Funktion», 1978.
Rosemarie Trockel
Regt Fragen an: «Copy Me», 2013. Ist funktionsuntüchtiges «Design» automatisch Kunst?
KUNSTHAUS BREGENZ
Trix und Robert Haussmann
Rosemarie Trockel / Trix und Robert Haussmann Das Kunsthaus Bregenz zeigt parallel zwei Ausstellungen. Eine über das Werk der deutschen Künstlerin Rosemarie Trockel (*1952) sowie in der KUB Arena Arbeiten der beiden Schweizer Architekten und Designer Trix und Robert Haussmann. Gemeinsam ist den beiden Schauen die Auseinandersetzung mit der Architektur des Museums von Peter Zumthor. Ortsspezifische Installationen erlauben einen neuen Blick auf den Bau des bekannten Architekten, stellen aber zugleich eine Gelegenheit dar, ein Zwiegespräch zwischen Kunst und Design in Gang zu bringen. Dazu gibt sowohl das Interesse Trockels für Handwerk Anlass als auch die Entwürfe der beiden Gestalter, die stets auf spielerische und ironische Weise die Grenzen des vorherrschenden Geschmacks ausgereizt haben. SK Bis 6. April 2015, www.kunsthaus-bregenz.at
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Erstling Die Architektur von Jacques Labro prägt den französischen Wintersportort Avoriaz. Fotos: Gaelle Le Boulicaut, Text: Jeremy Callaghan, Redaktion & Übersetzung: Susanna Koeberle
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«Le Premier»: Der Entwurf des damals jungen Jacques Labro war eines der ersten Häuser in Avoriaz.
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Stilwerk: Büchergestell von Charlotte Pérriand, graue Wand und Sessel von Jean Prouvé.
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Atrium im März/April 2015 — Brüssel
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Stiller Sammler: JeanFrancois Declercq in einem Prouvé-Sessel in seinem Haus in Brüssel, das zugleich als Showroom und Galerie fungiert.
In ständigem Wandel Der Kunstsammlers Jean-Francois Declercq lebt in Brüssel inmitten von Klassikern aus den Dreissigerjahren und erzählt, wieso er kein Problem hätte, seine gesamte Sammlung zu verkaufen. Text und Redaktion: Carina Iten, Fotos: Serge Anton / Living Inside
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BODEN & WA N D
Was Ihre Wohnung will! Weiche Teppiche, knallige Farben und natürliche Holz- und Steinböden setzen jedes Zuhause ins rechte Licht. Redaktion: Franziska Quandt
Object Carpet Nicht nur für den Objektbereich fertigt Object Carpet hochwertige Teppiche. Mit über 1200 Qualitäten und Farben sowie individuellen Massanfertigungen bietet Object Carpet eine Vielfalt an Teppichböden, Teppichfliesen und abgepassten Teppichen in aussergewöhnlichem Design und adäquater Ästhetik. «Pure Silk» zum Beispiel besteht aus 2,5 kg reiner Seide pro Quadratmeter. Jeder Teppich ist ein handgewebtes Unikat und changiert in Farbe und Struktur. www.object-carpet.com
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Atrium im März/April 2015 — Spezial Boden & Wand
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Parkett Dietrich Bereits seit drei Generationen produziert Parkett Dietrich in handwerklicher Tradition Parkettböden. Dazu gehören auch Dienstleistungen, wie Beratung, Massanfertigung und Verlegung, um die sich Parkett Dietrich kümmert. Das Sortiment verfügt über eine Vielzahl an Holzsorten. Wie zum Beispiel die Exklusivdiele, die durch erlesene Holzarten, speziell veredelte Oberflächen oder mit exklusiven Abmessungen zu etwas ganz Besonderem wird. www.parkett-dietrich.de
Makalu Feuer, Wasser, Erde, Luft – damit beschäftigt sich die diesjährige Kollektion «Makalu Domus». Dafür wurden Motive wie Wolken, Wasser oder auch eine Rindenstruktur mit einer speziellen veganen Farbe gefärbt, die den Teppichen einen natürlichen Abrasch verleiht. Die Teppiche aus tibetischer Hochlandwolle und Seide sind von Hand verarbeitet und mit 80 Knoten auf 2,5 Zentimetern geknüpft. www.makalu.de
Kymo Leder auf dem Boden kennen wir von diversen Kuh- oder Pferdefellen. Dass das auch dezenter geht, zeigt Kymo mit seinem Teppich «The pure Soul» sehr schön. Bisher nur aus schwarzem Kalbsleder erhältlich, wird die Kollektion um ein neues Produkt erweitert. Die neue «Seele» aus graubraunem Wasserbüffelleder sorgt mit ihrer ausgefallenen Struktur für den natürlichsten Used-Look. www.kymo.de
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Zwei Brüder … WOHNUNG 1
Schatz der Wohnung: Der Abzug in der Küche wurde wie eine Kuppel gestaltet und mit Blattgold ausgekleidet.
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Kochbuchwand: Lieblings- und Grundrezepte an der Wand dienen oft als Spickzettel für die Einkaufsliste.
WOHNUNG 2
… eine Villa Das Team von DIE KOLLEGEN hat zwei Stockwerke einer Gründerzeitvilla in Leipzig ebenso stilvoll wie familiengerecht erneuert und ausgebaut. Text: Romy Gutiérrez, Fotos: Peter Eichler
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KÜCHE
Das Material machts
Bei aller Funktionalität soll eine Küche Ausdruck von Individualität sein. Das Spektrum ist gross, die Wahl eine Frage der persönlichen Vorlieben. Redaktion: Antje Herrmann
KERAMIK
Für Trendbewusste Eine Küche mit Keramikoberflächen ist alles andere als gewöhnlich. Schon immer wirken Keramiken durch ihre steinerne Erscheinung sehr individuell und natürlich. Doch erst seit einiger Zeit lassen sich auch sehr grosse Flächen mit Strukturen oder Glasuren versehen oder sogar mit Dekoren bedrucken. Neu entwickelte Rezepturen machen das Material ausserdem extrem widerstandsfähig, und hygienisch einwandfrei sind glasierte Keramiken sowieso. Aus einem Guss gefertigt, können Keramikplatten sehr präzise verarbeitet werden und jede Küche zu einem Unikat werden lassen.
LINOLEUM
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Mal was anderes: Ästhetische Keramikoberflächen machen aus jeder Küche ein Unikat. www.alno.de
Black Box: Die Fronten der Kücheninsel sind komplett mit tiefschwarzem Linoleum kaschiert. www.kissling-reiden.ch
Für Connaisseure Küchen mit einer Linoleumoberfläche besitzen eine ausgesprochene Nonchalance. Das Material besteht zu mehr als drei Vierteln aus organischen Stoffen und ist eines der Natürlichsten im Materialreigen. Die Oberfläche fühlt sich warm an, ist minimst elastisch und erinnert gar ein wenig an Leder. Linoleum – früher oft für Fussböden verwendet – ist ausserordentlich strapazierfähig. Eine schützende Beschichtung erhöht die Unempfindlichkeit und verringert den Pflegeaufwand. Unversiegeltes Linoleum ist ein Ökoprodukt und wird mit Naturwachsen gepflegt.
Atrium im März/April 2015 — Küche
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Für Charakterköpfe Beton hat seit eh und je eine grosse Bedeutung in Architektur und Kunst. Haltbarkeit und virtuose Formbarkeit sind Attribute, die das Material seit einiger Zeit auch für den Küchenbau interessant machen. Doch das stärkste Argument für Beton ist sein fast schon intellektueller Charakter. Seine Oberfläche fühlt sich sehr angenehm an, seine natürliche Farbe ist up to date und mit ihm ist so ziemlich alles möglich. Einzig, wer versucht, Beton absolute Unempfindlichkeit abzuringen, sollte vielleicht lieber über ein anderes Material nachdenken. Bauernhof & Loft: Präferenz für Holzliebhaber und Kenner traditioneller Handwerkskunst sind Küchen aus Naturholz. www.team7.at
BETON
Für Naturtypen HOLZ
GLAS
Hölzer von Eiche, Buche, Birke, Fichte und anderen Bäumen werden massiv oder als Furnier für Küchenfronten verarbeitet. Sägeraue Varianten mit speziellen Strukturen aufgrund von Wuchs oder Alterung sind derzeit besonders angesagt. Kenner schätzen Optik, Haptik und Natürlichkeit. Holz bekommt mit der Zeit Gebrauchsspuren, kann aber je nach Art und Verarbeitung abgeschliffen werden. Hygieneprobleme sind umstritten. Heimische Hölzer enthalten Gerbsäuren, die Bakterien abtöten und die Verwendung für Butcherblock und Brotbrett alternativlos machen.
Ewiges Eis: Die Oberflächenbehandlung, speziell bei «Madras», bewirkt absolute Kratzunempfindlichkeit und Langlebigkeit. de.vitrealspecchi.com
Werkstattcharakter: Die Betonarbeitsplatte auf Holzböcken wirkt warmherzig und unkompliziert. www.maxfrei.ch
Für Perfektionisten Zusammensetzung und Verarbeitungstechnologien sind so weit entwickelt, dass Glas auch für Arbeitsflächen und Küchenfronten für viele das Material der Wahl ist. Bruchsicherheit ist keine Frage mehr, und beispielsweise «Madras» von Vitrealspecchi ist sogar absolut kratzunempfindlich. Glas absorbiert zudem keinerlei Substanzen und gehört deshalb zu den hygienischsten Materialien. Glasoberflächen lassen sich sehr einfach reinigen und sehen im Handumdrehen aus wie neu. Als Auflage oder mit bearbeiteter Rückseite hält das Material ein riesiges Gestaltungsspektrum bereit und kann in vielen Farben oder mit Strukturen sehr kostbar wirken.
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