September/Oktober 2014 SCHRÄGLAGE: Haus von Claude Parent
www.atrium-net.de, D, A € 7.80, F € 10.–, SLO € 12.–, übrige EU-Länder € 8.80
Atrium
Atrium IBIZASTYLE Ein Sommerhaus, das nie erwachsen werden will PORTRÄT Die Wohn- und Arbeitsräume des österreichischen Künstlers Robert Stadler
NR. 5 September/Oktober 2014
Magazin für Wohnkultur, Design und Architektur
L S P E Z I A» «Küchen
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IBIZASTYLE: Peter Pans Haus PORTRÄT: Robert Stadler SPEZIAL: Küchen
SCHRÄGLAGE DAS HAUS VON CLAUDE PARENT IN DER NÄHE VON PARIS STELLT DIE GÄNGIGEN VORSTELLUNGEN VON WAND, BODEN UND DECKE INFRAGE.
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E D I T O R I A L
Foto: Bruno Helbling, Stuhl von Arne Jacobsen by Republik of Fritz Hansen über www.holmsweetholm.ch
Ganz schön schräg Ich erinnere mich bestens an einen Vortrag von Frank O. Gehry an der ETH in Zürich. Es muss im Herbst 1994 gewesen sein, denn es war das erste Semester an meiner Alma Mater. Als Greenhorn hatte ich es natürlich verpasst, beizeiten einen Platz im Hörsaal zu ergattern, sodass ich den Worten des Stararchitekten nur per Videoübertragung folgen konnte. Prägsam waren sie dennoch. Er erzählte davon, dass er dank eines Waschlappens, den er kunstvoll arrangierte und danach dreidimensional einscannen liess, seinen Entwurf in Gang brachte. Für uns, die wir im ersten Semester nur an horizontale und vertikale Wände dachten, eröffnete dies eine neue räumliche Denkweise, auch wenn wir ihm die Leichtigkeit des kreativen Prozesses nicht wirklich abnahmen. Erst später wurde der Begriff des Dekonstruktivismus als eine Bewegung in der Architektur festgelegt. Nebst Frank O. Gehry werden auch Daniel Libeskind, Rem Koolhaas, Peter Eisenman, Zaha Hadid und Coop Himmelb(l)au dieser zugeordnet. Die Werke dieser Architekten wären aber ohne den Anschauungsunterricht der Pionierbauten des französischen Meisters Claude Parent kaum denkbar. Ein Kleinod seiner Architektur, bei dem die herkömmlichen Vorstellungen von «Wand», «Boden» und «Decke» in Frage gestellt werden, zeigen wir Ihnen ab Seite 36. Ein bisschen schief in der Landschaft steht auch das Ferienhaus auf Ibiza, das wir Ihnen ab Seite 44 zeigen. Der Architekt Andrés Jaque und sein Kollege Enrique Polanco liessen sich bei dem Bau von James Matthew Barries Geschichte über den fliegenden Jungen Peter Pan und seine Abenteuer inspirieren. Daraus ist ein leichtes, farbiges Haus entstanden, das wie die Bewohner von Neverland niemals erwachsen zu werden scheint. Damit Sie aber nicht vollends auf die «schiefe Bahn» kommen, finden Sie in unserer Ausgabe auch Häuser im rechten Winkel, wie etwa das aus einer alten Pumpstation entstandene Loft bei Monaco (ab Seite 52). Ausserdem bieten wir Ihnen auch noch zwei Wohnporträts (ab Seite 74 und Seite 92) und einen grossen Spezialteil rund ums Thema Küche (ab Seite 60).
Wer Außergewöhnliches realisiert, der braucht einen Partner auf den er sich verlassen kann. Wir stehen Ihnen gerne während des gesamten Projektes zur Seite. Vom Entwurf bis zur Ausschreibung – von der Ausführung bis zur Abnahme. Gerne informieren wir Sie über die nahezu grenzenlosen Gestaltungsmöglichkeiten von Schiefer.
Gute Lektüre wünscht herzlichst
ANITA SIMEON LUTZ Chefredakteurin anita.simeon@archithema.ch Atrium im September/Oktober 2014 — Editorial
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PREMIUM BERATUNG
LINK ZUM FORUM FÜR ARCHITEKTEN
www.rathscheck.de http://www.facebook.com/schiefer.rathscheck
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I N H A LT
Porträt
September/Oktober 2014
ROBERT STADLER
Seite 92
Ibiza IM WALD
Seite 44 Kunst STEFAN HEYNE
Seite 34
Entree 12 Porträt –— Helena Carvalhosa ist bildende Künstlerin in São Paulo. 14 Auslese –— Neuigkeiten und Events in Architektur und Design. 20 Design –— Ein Blick hinter die Kulissen des nordischen Designs bei «3 Days of Design» in Kopenhagen. 22 Interieur Award 2014 –— Matylda Krzykowski im Interview. Geometrie: Die Architektur von Claude Parent bei Paris bringt einen in Schieflage. (Titelbild: Christian Schaulin)
24 Vienna Design Week –— Treffpunkt für Design und Handwerk. 26 Reisen –— Alte Gemäuer im Château de la Resle im Burgund.
Fokus Am Stadtrand 36 Versailles –— Der Architekt Claude Parent hat eine Villa gebaut, die schräger kaum sein könnte. 44 Ibiza –— In einem Waldgebiet auf Ibiza steht das Haus Neverland zum Träumen bereit. 52 Villefranche-sur-Mer –— An der Côte d’Azur wurde eine alte Pumpstation zu einem Loft mit Meerblick. 74 Berlin –— Mit Trödel, Kunst und Design gestaltet der Architekt und Stylist Michael Albert seine Schöneberger Wohnung. 92 Paris –— Der Wiener Designer Robert Stadler zeigt seine Wohnung in Paris.
28 Architektur –— Tabanliog˘lu Architects präsentieren ihre Arbeit. 32 Bücher –— Entspannende und anregende Bücher für den Urlaub. 34 Kunst –— Unschärfe und Abstraktion. Fotografien von Stefan Heyne.
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Atrium im September/Oktober 2014 — Inhalt
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Versailles
Küche
SCHRÄG
ARMATUREN
Seite 36
Seite 60
Côte d’Azur INDUSTRIELL
Südtirol
Seite 52
BONSAIGARTEN
Seite 104
Rundgang 100 Bad –— Bergpanoramen bringen in Hamburg Exotik ins Badezimmer.
Fotos: Carine Tegner (1); Christian Schaulin (3); Franz Zadnicek (1); Christoph Theurer (1)
104 Garten –— Zu Besuch beim Bonsaimeister Othmar Auer.
Spezial «Küche» 60 Geräte & Armaturen –— Mit diesen Neuheiten wird das Kochen zur Haute Cuisine. 68 Gemeinsamkeit –— Kochen ist ein gesellschaftliches Event. Jetzt rücken Tisch und Herd enger zusammen.
Spezial «Automation» 84 Gira-Haus –— Das Architekturbüro Monovolume hat bei Bozen ein Haus gebaut, bei dem die Haustechnik beim Sparen hilft. 88 Produkte –— Intelligente Haustechnik spart heute nicht nur Zeit und Energie, sie wird auch hochwertig gestaltet.
Inteligente Häuser NEUHEITEN
Standards 3 9 10 82
Editorial Impressum Köpfe Freundschaftswerbung 110 Service: Neues auf einen Blick 112 Adressen 114 Vorschau November/Dezember
Titelthemen sind farbig markiert
Seite 88
70 Küchenmöbel –— Von funktional bis edel. Bei diesen Küchen ist für jeden was dabei.
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Wundersam: Friedrich Kunaths Atelier könnte das Filmset für «Alice im Wunderland» sein.
SkurrilitätenKabinett: Bei Herbert Brandl findet man japanisches Spielzeug auf einem Hocker von Josef Frank.
MARTA HERFORD
Freundliche Übernahme Künstler-Sammlungen Sammeln Künstler anders? Stehen die jeweiligen Schwerpunkte in Verbindung zum eigenen künstlerischen Werk? Was sammeln Künstler? Diesen Fragen und bisher noch unerforschten Aspekten der Künstler-Sammlung widmet sich die Ausstellung «Freundliche Übernahme». Sieben zeitgenössische Künstler geben zum Teil erstmals Einblick in das, was sie aus ihrer Faszination für die Welt zusammengetragen haben. Die Schau reflektiert zugleich den Museumsbetrieb und die Praxis des Ausstellens als soche. SK Freundliche Übernahme. Künstler zeigen ihre Sammlungen Bis 5. Oktober, www.marta-herford.de
1 Prix Émile Hermès Der diesjährige Prix Émile Hermès stand unter dem Motto «Time to yourself». Der erste Preis wurde gleich dreifach verliehen. Die Jury unter dem Vorsitz des italienischen Designers Michele de Lucchi lobte die eingereichten Prototypen und hob hervor, dass die Arbeiten der drei Gewinner das Thema Entschleunigung aus je unterschiedlichen Blickwinkeln angegangen hätten (im Bild: «Léon» von Paul Tubiana). www.prixemilehermes.com
Zeitraffer
Unterwegs Mit je einem Klappvelo und einem Interrail-Ticket sind der Fotograf Jörg Koopmann und der Journalist Michael Hugentobler für die Zürcher Taschenmanufaktur «Freitag» in Europa unterwegs, um von ihren Umwegen, Begegnungen und Entdeckungen zu berichten. Im Internet können alle «Zum-zu-Hause-Bleiben-Verdammten» die Abenteuer der beiden verfolgen. www.grandtour.freitag.ch
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Das Centre Pompidou in Paris zeigt gegenwärtig die Entwicklung von Kunst, Architektur und Design seit den 1980er-Jahren bis heute. Die Ausstellung «A History» umfasst 400 Werke von etwa 200 Künstlern, Architekten und Designern. Bilder, Skulpturen, Installationen, Videos, Fotografien und Zeichnungen zeigen einen neuen Bezug zur Kunst der letzten 30 Jahre. Ab 2. Juli, www.centrepompidou.fr
Fotos: Betty Fleck, ZHdK (1); U. Romito, ZHdK (3), Sengai: © Idemitsu Museum of Arts Tokyo (2) ; FREITAG Grand Tour (1); Friedrich Kunath (1), Veit Mette © VG Bild-Kunst, Bonn 2014; Centre Pompidou, Georges Meguerditchian (1); Therese Beyeler (2); Helke Rodemeier, gta Archiv, ETH Zürich (1); Historisches Museum Luzern, Schenkung Nachlass Emil Manser (1); Design Parade: © Thibault Penven (1); Aglaia Konrad (2), Vera Eisler (1)
AUSLESE
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Eröffnung Schiffini eröffnete ab dem 11. Juni den Schiffini Space Bonn. Nach Paris, Shanghai, Peking, Tel Aviv, Taipeh und Lausanne ist das italienische Küchenlabel nun auch in Deutschland vertreten. Auf 150 Quadratmetern werden sechs Modelle sowie die Neuheiten der letzten Möbelmesse ausgestellt. Schiffini Space soll nicht nur Kunden, sondern auch Architekten ansprechen, die sowohl für den Contract Bereich als auch für kundenspezifische Projekte eine komplett individuelle Assistenz bekommen. Schiffini Space Bonn, Konrad-Zuse-Platz 5, www.schiffini.it
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Design Parade Vom 4. bis 6. Juli fand in der Villa Noailles in Hyères die «Design Parade 9» statt, die Ausstellung läuft bis zum 28. September. Das Festival hat sich als Sprungbrett für junge Designer einen soliden Namen gemacht. Eine hochkarätige Jury kürte aus zehn in der engeren Wahl stehenden Designern (im Bild Projekt von Publikumsgewinner Thibault Penven) Laura Couto Rosado zur Gewinnerin des Jahres. Sie kann von verschiedenen Einzelausstellungen, einem Forschungsprojekt sowie einem Workshop in Boisbuchet profitieren. www.villanoailles-hyeres.com
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Five Junge Designer des Okay Studios zeigten in der Ausstellung «Five» an der Clerkenwell Design Week 2014, was man aus Laubholz alles fertigen kann. In Zusammenarbeit mit dem American Hardwood Export Council zeigte das Team aussergewöhnliche Entwürfe. Wie etwa die Küchengeräte aus Holz von Mathias Hahn. Das Projekt soll die vielseitige Verwendbarkeit von Laubholzarten demonstrieren. www.americanhardwood.org/five www.okaystudio.org
Universalkünstler: Hans Hollein starb am 24. April dieses Jahres.
Konsequenz: «Vulcania», Museum für Vulkanismus in der Auvergne, 2002.
Raumkonzept: Juwelen Y. Gadner in Wien, 1964–1965
MAK, WIEN
HOLLEIN Universalkünstler Stararchitekt, bis dato einziger österreichischer Pritzker-Preisträger, Designer, Künstler, Kurator, Ausstellungsmacher, Theoretiker, Lehrender, Autor, Medienvisionär, Kulturanthropologe: Als Gestalter im umfassendsten Sinn hat Hans Hollein (1934–2014) der Architektur eine neue Note und dem Attribut Universalkünstler eine neue Dimension verliehen. Die Ausstellung «HOLLEIN», die das MAK mit Unterstützung der Universität für angewandte Kunst Wien präsentiert, taucht in sein reiches Universum ein und unternimmt anhand von meist noch nie öffentlich gezeigten Materialien aus dem Archiv Hans Holleins eine umfassende Neubetrachtung seines Gesamtwerks. SK Bis 5. Oktober 2014, www.mak.at
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Bretterbude: Entwurf von Antón Garcia-Abril & Débora Mesa, Spanien.
AUSLESE
Architekturgeschichten: Eine Ausstellung dokumentiert die Entstehungsgeschichte.
BregenzerWald-Haus: Ein Wartehäuschen ohne Dach, dafür mit Stiege und Ausblick. (Entwurf von Sou Fujimoto).
BUS:STOP KRUMBACH
Ausstellungseröffnung Internationale Architekturszene & traditionelles Handwerk
Cinderella Dass sich nicht nur Möbel, sondern auch Mode vorzüglich aus Kunststoff herstellen lässt, beweist Kartell mit neuen Modellen der Sandale «So K». «So K» zeichnet sich durch eine schlichte Form und ein minimalistisches Design aus. Die Farben Schwarz, Gold, Pfirsich und Korallenrot verleihen jedem Look einen farbigen, ironischen Touch. Das hat nun wirklich nichts mehr mit den alten, verstaubten Gummistiefeln unserer Kindertage zu tun. www.kartell.com
Grenzüberschreitend Bruce Nauman ist der diesjährige Preisträger des Friedrich-Kiesler-Preises für Architektur und Kunst, der u. a. bereits Frank O. Gehry, Toyo Ito, Olafur Eliasson oder Heimo Zobernig verliehen wurde. Die internationale Fachjury einigte sich auf den 1941 geborenen und in New Mexico, USA, lebenden Konzeptkünstler Bruce Nauman. Die mit 55 000 Euro dotierte Auszeichnung wird alle zwei Jahre, alternierend von der Republik Österreich und der Stadt Wien vergeben. www.kiesler.org
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Open House Jerusalem
Bei der Veranstaltung «Open House Jerusalem» haben Besucher die Möglichkeit, die heilige Stadt auf eine ganz neue Weise kennenzulernen. Bereits zum achten Mal erhalten Interessierte zwischen dem 18. und 20. September 2014 Eintritt zu Gebäuden, die sonst in dieser Form nicht zugänglich sind. Dazu zählen Museen, Kirchen sowie Privatwohnungen und -häuser. Die Touren sind kostenlos und werden am 19. und 20. September auch in Englisch und Deutsch durchgeführt. www.batim-jerusalem.org
Fotos: Jason Schmidt, Courtesy Sperone Westwater (1)
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Was mit einer ungewöhnlichen Idee im österreichischen Krumbach begann, wurde dieses Frühjahr Realität – die sieben von internationalen Architekten entworfenen Buswartehäuschen sind aufgestellt und «in Betrieb». Bekanntermassen zeichnen sich die Vorarlberger mehr als in anderen ländlichen Gegenden durch eine bemerkenswerte und eigenständige Architekturaffinität aus, und das Projekt ist ein signifikantes Beispiel, wie sich im Mikrokosmos Krumbach Internationalität abbilden lässt. Eine Ausstellung mit Modellen, Fotografien und Filmmaterial über die Entstehungsgeschichte wird vom 18. September bis 6. Oktober 2014 im Wiener Architekturzentrum gezeigt. AH www.kulturkrumbach.at, www.azw.at
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DIE KUNST DES UNSICHTBAREN Maximal sind die Dimensionen von CERO. Bis zu 15 m²
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13. 08. 2014 – 16. 08. 2014 Formex, Stockholm www.formex.se 21. 08. 2014 – 24. 08. 2014 Home & Garden, Ludwigsburg www.homeandgarden-net.de 24. 08. 2014 – 26. 08. 2014 DesignTrade, Kopenhagen www.designtrade.dk 30. 08. 2014 – 02. 09. 2014 Tendence, Frankfurt tendence.messefrankfurt.com 31. 08. 2014 – 02. 09. 2014 Garden Unique, Köln www.gardenunique.de 31. 08. 2014 – 02. 09. 2014 spoga+gafa, Köln www.spogagafa.de ‹ September › 04. 09. 2014 – 14. 09. 2014 Helsinki Design Week www.helsinkidesignweek.com 05. 09. 2014 – 09. 09. 2014 Maison & Objet, Paris www.maison-objet.com 09. 09. 2014 – 30. 09. 2014 Brussels Design September www.designseptember.be 05. 09. 2014 – 10. 09. 2014 IFA Berlin b2c.ifa-berlin.de 17. 09. 2014 – 19. 09. 2014 GaLaBau, Nürnberg www.galabau.de
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Finding Neverland
Nachhaltig: Das Anwesen wurde auf Stelzen gestellt, um die Natur rundherum so wenig wie möglich zu beschädigen.
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In der grünen Waldlandschaft von Ibiza hat der spanische Architekt Andrés Jaque ein fantasievolles Peter-Pan-Haus errichtet. Text: Urban Nilmander, Fotos: Carine Tegner, Übersetzung und Redaktion: Carina Iten
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SPEZIAL KÜCHE
Dornbracht Die Armaturenserie «Tara» ist ein Beispiel dafür, dass sich ästhetische Trends auch in der Küche widerspiegeln. Gerade wenn es um die Verarbeitung von Metallen geht, darf heutzutage die Trendfarbe Kupfer nicht übersehen werden. Die sowieso schon sehr edlen Armaturen von Dornbracht erhalten mit der neuen Oberfläche «Cyprum» nochmals eine Veredlung, nicht zuletzt weil sie aus einer Kupferlegierung mit 18-karätigem Gold hergestellt werden und der roségoldige Schimmer der puristischen Form eine archaische Eleganz verleiht. www.dornbracht.com
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Atrium im September/Oktober 2014 — Spezial Küche
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Extra frische Zutaten Armaturen, Kochfelder und allerlei kluge Neuheiten verfeinern profane Küchenarbeit zur hohen Kunst. Redaktion: Antje Herrmann, Franziska Quandt
Steinberg Steinberg fertigt Küchenarmaturen aus ausgesuchten Materialien in einer hochwertigen Verarbeitung. Die Armatur «1490» der Serie «100» mit schwenkbarem Auslauf ist ein ganz besonderer Hingucker. Durch den schwenkbaren Arm passen auch grosse Töpfe und Schüsseln problemlos unter den Auslauf, und man erreicht jeden Winkel des Beckens. www.steinberg-armaturen.de
Franke Der Küchenhersteller Franke kredenzte im Frühjahr ein besonderes Amuse bouche für die junge Küche: die App «myMenu». Durch die Auswahl eines gewünschten Gerichtes auf dem Smartphone wird der individuell platzierbare Backofen (im Bild) automatisch programmiert und kocht praktisch von alleine. So bleiben die Sinne frei für ganz und gar küchentypische Dinge wie Kommunikation und Genuss oder dem Posten von lustigen Bildern auf Facebook. www.franke.com
Electrolux Das geschwinde Hantieren von Showköchen wird oft begleitet von appetitlichem Zischen und Dampfen, das unter anderem aus der Verwendung von gasbetriebenen Kochfeldern resultiert. Die Verwendung einer quasi offenen Flamme traut sich nicht jeder zu und ist lange eine Domaine der Profis gewesen. Mit «ChefMode» lanciert Electrolux ein Gaskochfeld, das die Technik der grossen Chefs nun auch in privaten Küchen verfügbar macht. www.electrolux.de
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AUTOM AT I O N
Villa in Weiss: Mit riesigen Fensterfronten gelingt der nahtlose Übergang von innen nach aussen.
Clever und schön vernetzt Unweit von Bozen hat das Architekturbüro MONOVOLUME eine puristische Villa mit dem Zertifikat «KlimaHaus A» realisiert. Die automatisierte Haustechnik unterstützt dabei das Energiesparen. Redaktion: Anita Simeon Lutz
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Atrium im September/Oktober 2014 — Automation
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Steuerung per App: Die gesamte Haustechnik lässt sich auch übers iPad steuern, daheim oder von unterwegs.
Hingucker: Die «schwebende» Treppe kann mit LED-Leuchten stilvoll in Szene gesetzt werden.
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ür möglichst viel Grünfläche auf dem Grundstück entwickelten die Architekten einen kompakten Baukörper mit einem Untergeschoss und zwei oberirdischen Etagen. «Ein klares Raumprogramm hatten die Bauherren bereits im Kopf, und da der erste Entwurf mit nur zwei Geschossen nicht genug Platz für die Aussenflächen liess, haben wir ein in der Grundfläche kleiner dimensioniertes Gebäude mit zwei Ober- und einem Untergeschoss entworfen», berichtet Architekt Patrik Pedó. Um diesem Baukörper trotz einer klaren Formensprache seine Wucht zu nehmen, spielten die Architekten mit auskragenden Elementen, die in Kombination mit grossen, nach innen versetzten Glasflächen
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selbst den massiven Gebäudeteilen Leichtigkeit verleihen. Der Baukörper hat eine solide Stahlbetonstruktur mit Stahlstützen, um auch die grossen Auskragungen der Dächer zu tragen. Dank seiner kompakten und damit energetisch sinnvollen Bauform, kombiniert mit einer leistungsstarken Dämmung und 3-fach Isolierverglasung, erhielt die Villa die Zertifizierung als «KlimaHaus A» mit einem Heizwärmebedarf von weniger als 30 kWh/m2. Der Ausweis der KlimaHaus Agentur Südtirol ist vergleichbar mit dem deutschen Energieausweis. Ein Highlight im Inneren des Hauses ist die nach oben «schwebende» Treppe: Sie ist aus weissem Corian gefertigt und die einzelnen Stufen sind nur auf einer Seite an dem nach oben führenden schmalen Steg befestigt, kaum sichtbar ist die Glasbrüstung zum Raum
hin. Auf der anderen Seite schweben die Stufen scheinbar frei im Raum, die grosse Glasfront unterstützt dieses Bild. Jede Stufe lässt sich mit LED stimmungsvoll inszenieren. Ebenfalls aus Corian geformt sind der Küchenblock, die Waschtische und die Duschtrennwände. Vom Feinsten ist auch die Haustechnik: Die Räume werden über eine Fussbodenheizung gewärmt, in den abgehängten Decken liegen Kühlschläuche für eine sanfte Klimatisierung an heissen Sommertagen. Für stetig frische Luft sorgt eine kontrollierte Wohnraumlüftung mit Wärmerückgewinnung. Und die Villa ist intelligent: Sämtliche elektrisch relevanten Komponenten sind über ein KNX/EIB-System vernetzt, das «Gehirn» dahinter ist ein leistungsstarker Gira HomeServer. Bei ihm laufen alle Informationen
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P O RT R ÄT Präsent: Robert Stadler in seinem Studio in Paris (neben ihm zwei seiner Modelle in silbrigem Karton).
Geboren 1966 in Wien, hat Robert Stadler in Mailand und Paris Design studiert, hat Leuchten, Sofas und Tische entworfen und ist doch alles andere als der klassische Produktgestalter. Ein Besuch in Stadlers Studio und Apartment in Paris offenbart die Vielfalt seiner Ideen im Spannungsfeld zwischen Kunst und Design. Text: Kristina Raderschad, Fotos: Christian Schaulin
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Atrium im September/Oktober 2014 — Porträt
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Bunt gemixt: Brasilianische Ledersessel, afrikanischer Marmor und türkisblauer Lowboard (beides von Stadler designt).
«Ich träume nicht von Stühlen und Lampen» E
klektisch ist das Wort, das die Mischung der Objekte und Möbel in Robert Stadlers Pariser Wohnung und dem Studio wohl am besten beschreibt. Da stehen zwei gemütlich verknautschte brasilianische Ledersessel neben einem streng geometrischen, scharf gekanteten Couchtisch aus afrikanischem Marmor, den der Designer für die Carpenters Workshop Gallery entworfen hat, und einem türkisblauen Lowboard. Antike Kaffeehausstühle aus Stadlers Geburtsstadt gruppieren sich in stiller Eintracht mit knallroten Plastikstühlen
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von Anna Castelli Ferrari (Kartell) um einen Vintage-Esstisch mit Marmorplatte, der von Stadlers weicher Deckenleuchte «Alquimista» ins rechte Licht gerückt wird. Ess- und Wohnbereich des Apartments im sechsten Stock eines Art-Deco-Stadthauses im Marais trennt ein nachtschwarz lackierter Tresen von der benachbarten Küche, davor reihen sich schwarze Konstantin-Grcic-Barhocker. An den Wänden Fotokunst, Gemälde und Lichtinstallationen, die Stadler auf Reisen und Ausstellungen zusammengetragen hat. Und vor den Fenstern das Panorama der Stadt, die dem gebürtigen Wiener zur Heimat geworden ist. Seit fast zwei Jahrzehnten lebt und arbeitet er
in Paris; 1992 war er Gründungsmitglied der Gruppe Radi Designers, seit 2000 arbeitet er unter eigenem Namen. Eklektisch ist dabei auch das Wort, das Roberts Stadlers Arbeitsweise wohl am ehesten trifft. Sein vielschichtiges Werk, das von Produkt- und Möbeldesign (etwa für Thonet oder Kvadrat) über Einrichtungskonzepte und Shopdesign (etwa für Dior, Hermès und die Corso-Restaurants von Thierry Costes), limitierte Möbelserien und Objekte an der Grenze zur Kunst, die im Galeriekontext oder im öffentlichen Raum präsentiert werden, bis zu Ausstellungskonzepten und Theaterproduktionen reicht (kürzlich feierte sein erstes
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