archithese 1.08 - Swiss Performance 08

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Swiss Performance 08

archithese Internationale Zeitschrift und Schriftenreihe für Architektur International thematic review for architecture

1.2008 agps architecture Portland Aerial Tram Herzog & de Meuron 40 Bond, New York Gigon/Guyer Wohn- und Geschäftshaus, Almere Peter Zumthor Kolumba, Kunstmuseum Erzbistum Köln Giraudi Wettstein Piazza Castello, Lugano Bétrix & Consolascio, Frei & Ehrensperger Stadion Letzigrund Baumann Roserens Tramhaltestelle Limmatplatz, Zürich Philipp Esch Stähelimatt, Zürich-Seebach pool Architekten Siedlung Aspholz Nord, Zürich-Affoltern Galli & Rudolf Siedlung Leimbach, Zürich Burkhalter Sumi Restaurant und Bar Werd, Zürich Stefan Zwicky Sprüngli am Paradeplatz, Zürich Mierta & Kurt Lazzarini Wohnüberbauung Giardin, Samedan Holzer und Kobler Besucherzentrum Arche Nebra Buchner Bründler Schweizer Pavillon, Schanghai 2010

archithese 1.2008

Januar/Februar

Preis: 28 CHF/18 Euro

Swiss Performance 08

Leserdienst


EDITORIAL

Swiss Performance 08 Die Heftserie «Swiss Performance», mit der archithese das neue Jahr beginnt, wurde 2001 begonnen. Damit liegt mittlerweile das achte Heft dieser Sequenz vor. Ein Rückblick auf das Schweizer Baugeschehen des jeweiligen Vorjahres hat sich als Erfolg erwiesen; für Leserinnen und Leser im In-, aber auch im Ausland zieht die Reihe eine Bilanz des Schweizer Baugeschehens am Beginn des dritten Jahrtausends. Wie in den vergangenen Jahren wird erneut eine Auswahl an Bauten präsentiert, die als gelungen und spektakulär, zumindest aber als diskussionswürdig einzustufen sind. Von den USA geht die Reise über Deutschland bis in die Schweiz und schliesslich nach Zürich. Natürlich handelt es sich um eine Auswahl, und Auswahlen haben es an sich, keine absolute Objektivität beanspruchen zu können. Überdies sind einige bedeutende Bauten des Jahres 2007 schon in vergangenen Heften veröffentlicht worden – hingewiesen sei hier nur auf das Wohnhaus in Zürich-Witikon von Christian Kerez (archithese 5.2007) oder das Atelierhaus von Valerio Olgiati in Scharans (archithese 6.2007). Ergänzt wird die aktuelle Liste wie in den vergangenen Jahren durch die Rubrik «Swiss unlimited» mit experimentellen Bauten und Projekten. Dabei handelt es sich um realisierte oder unrealisierte Konzepte jüngerer Büros, die zum Teil an der Schnittstelle zwischen Architektur und Kunst arbeiten. Die übrigen fünf Ausgaben des Jahres weisen dann wie gewohnt den üblichen, thematisch orientierten Fokus der archithese auf: Heft 2 widmet sich den grossflächigen Landschaftsplanungen, Heft 3 dem Thema «Mehr Licht?». Heft 4 behandelt – anlässlich der Olympischen Spiele – die jüngsten Entwicklungen in Peking, Heft 5 «Shopping Centers». Im Dezember beschliessen wir das Jahr mit dem Thema «Schall und Klang». Redaktion

In eigener Sache: 2007 hat Judit Solt die archithese verlassen. Als neues Redaktionsmitglied begrüssen wir Bernadette Fülscher.

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Im nächsten Heft: Fuhrimann Hächler: Haus Eva Presenhuber, Vnà



DIREKTE VERBINDUNG agps architecture: Portland Aerial Tram Eine Seilbahn verbindet die Stadt Portland mit dem Klinikcampus auf dem Marquam Hill. Die Herausforderung bestand in der Errichtung der Bergstation, die in ein dicht bebautes Ensemble eingefügt werden musste.

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Text: Ahmed Sarbutu Für eine amerikanische Stadt wirkt Portland, Oregon, mit seinen gut 500 000 Einwohnern beinahe beschaulich. Das Stadtzentrum ist kompakt und nicht durch endlose Parkplatzflächen zerfurcht, viele Menschen benutzen das Fahrrad, das in anderen US-Metropolen noch nicht erfunden zu sein scheint. In der Tat hat sich Portland in den vergangenen Jahrzehnten den Ruf einer «grünen» Stadt erworben; grosse Anstrengungen wurden unternommen, um die Zersiedlung an den Rändern einzudämmen, und überdies ist ein effektives und leistungsfähiges öffentliches Nahverkehrssystem mit Bussen und Strassenbahnen aufgebaut worden. Eine Luftseilbahn zwischen der Stadt und dem am Hang gelegenen Klinikgelände ist der jüngste Mosaikstein einer nachhaltigen Stadtentwicklung. Die Oregon Health & Science University (OHSU ) liegt im Südwesten von Portland auf dem Marquam Hill. 1917 wurde das Areal bezogen, das seither ständig verdichtet worden ist. Heute besteht der Campus aus einer gewaltigen Ansammlung von Instituten, Kliniken und Bettenhäusern, die sich die Hänge emporstaffeln und durch Lifttürme und gedeckte Übergänge miteinander verbunden sind. Um das Jahr 2000 war der Campus definitiv an die Grenzen seiner Kapazität gestossen. Da das angestammte Areal bis auf den letzten Quadratmeter überbaut ist, suchte die OHSU nach Erweiterungsflächen – und fand sie im South Waterfront District, einem Konversionsgebiet, das südlich der Innenstadt liegt. Die Entfernung zum Hauptcampus beträgt lediglich einen Kilometer Luftlinie, während über die kurvigen Strassen am Hang, deren Anlage noch auf Frederick Law Olmsted zurückgeht, gut drei Kilometer zurückzulegen sind. Um das Verkehrsaufkommen zu reduzieren und überdies eine effiziente Anbindung des Erweiterungsareals zu ermöglichen, entschlossen sich OHSU und Stadt zum Bau einer Luftseilbahn. Diese verbindet

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TRANSFORMATION DES RASTERS Herzog & de Meuron: 40 Bond, New York Im Quartier NoHo von

nehmen. Das neueste Projekt wurde von Herzog & de Meuron

Manhattan ist ein Luxuswohnkomplex für Ian Schrager entstanden.

geplant: Das Wohnhaus 40 Bond in NoHo, in dem Serviceleis-

Die auffällig grünliche Fassadenstruktur greift auf historische

tungen ebenfalls über Gramercy Park angeboten werden. Er

Bautypologien der Stadt zurück und interpretiert sie zeitgemäss.

habe seinerzeit einen Club gegründet, weil ihm keiner gefallen habe; er habe Hotels gegründet, weil ihm die bestehenden nicht gefallen hätten; und nun realisiere er Apartments,

Text: Hubertus Adam

weil ihm keine gefielen, liess Schrager unlängst wissen. Fol-

Ende der Siebzigerjahre wurde Ian Schrager als Mitbegrün-

gerichtig bezieht er jetzt ein Penthouse auf dem Dach von 40

der des legendären Nightclubs Studio 54 in New York be-

Bond. Kontakt mit den Basler Architekten hatte der umtrie-

kannt. Mit dem von Andrée Putman gestalteten Morgans

bige Entrepreneur übrigens schon vorher aufgenommen: Ge-

wechselte er 1984 ins Hotelbusiness. Das erste Boutique-

meinsam mit Rem Koolhaas planten Herzog & de Meuron

Hotel war geboren, dem eine Reihe weiterer folgen sollte,

2001 ein Hotel am Astor Place – ein Projekt, das kurz darauf

nunmehr zumeist inszeniert von Philippe Starck. 2005 ver-

scheiterte.

liess Schrager die Hotelgruppe und begann wiederum mit ei-

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ner neuen Geschäftsidee, dem «carefree living». Im boomen-

Condo-Boom

den Markt der Luxus-Condominiums sieht er ein Potenzial;

Im Rahmen des Immobilienbooms in Manhattan, der von der

dann nämlich, wenn noch mehr Luxus und Qualität geboten

Bankenkrise unberührt bleibt, rücken auch Gegenden ins

werden. Zunächst entstand – nach Plänen von John Pawson

Blickfeld, die bislang eher nicht als Top-Lagen galten. Die

– das Gramercy Park Hotel, dem ein Apartmentgebäude an-

Bond Street, die sich zwischen Lafayette Street und Bowery

geschlossen ist; die Bewohner können je nach Bedarf die

erstreckt, zählte bis vor wenigen Jahren nicht zu den presti-

Dienstleistungen des Beherbergungsbetriebs in Anspruch

geträchtigen Adressen. Doch das hat sich vollständig ge-


1 Gesamtansicht Bond Street (Fotos 1–5, 10: Iwan Baan)

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2 Fassadendetail 3 Vestibül

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wandelt, wie ein Besuch vor Ort zeigt. Galerien wechseln mit diversen Kreativdienstleistern, und beinahe jedes Haus besitzt – wie Plakate und Banner beweisen – inzwischen eine eigene Website. Herzog & de Meuron ging es um eine Alternative zu den derzeit gängigen Apartmenttypologien in Manhattan. Üblich sind für Luxus-Condos seit einiger Zeit Vollglasfronten, sodass die Fassaden nicht anders wirken als die eines Bürohauses. Dem setzte das Schweizer Büro ein Konzept entgegen, das auf subtile Weise die für diesen Teil Manhattans typische Bautradition aufgreift und mit eigenen Mitteln fortspinnt. Die unteren beiden Geschosse bestehen aus vier zweigeschossigen townhouses, die gleichsam durch das Volumen hindurchgesteckt sind. Einwärts geknickte Fronten lassen kleine Vorplätze entstehen, auf der Rückseite ist jeder dieser Wohnungen ein kleiner Hof zugeordnet. In den Ebenen darüber liegen die Apartments. Jeweils vier Wohnungen befinden sich im 2. bis 5. Obergeschoss, wobei nur die äusseren beidseitig orientiert sind. Noch grosszügiger wirken die jeweils zwei Wohnungen im durch das Setback bedingten schmaleren 6. bis 9. Obergeschoss.

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Text: Hubertus Adam Das Kunstmuseum, das Peter Zumthor im Auftrag der Erzdiözese Köln errichtet hat, trägt schlicht den Namen Kolumba. Weder der Architekt noch die Auftraggeber wünschten sich ein Museum des Spektakels – Zurückhaltung ist das Prinzip: Man betritt das Vestibül durch eine verglaste Öffnung in der Front, ohne von aussen in das Foyer blicken zu können; anstelle des obligatorischen Cafés findet sich ein Lesesaal. Die verwendeten Materialien und Oberflächen sind auf den Farbklang Grau-Ocker reduziert, und weil auf Objektbeschriftungen verzichtet wurde, erhalten die Besucher ein kleines Heftchen in die Hand, das über das Museum und sein Konzept ebenso informiert wie über die ausgestellten Werke. Aus Rücksicht auf Einzelbesucher sind Führungen nur ausserhalb der allgemeinen Öffnungszeiten möglich.

Alt und Neu Das Diözesanmuseum, 1853 gegründet und nach dem Zweiten Weltkrieg 1972 am Roncalliplatz südlich des Doms wieder eröffnet, entschied sich in den Neunzigerjahren zu einem Neubau. Dafür fand man mit dem Areal von St. Kolumba, das 1994 erworben wurde, einen geeigneten Standort. Die 1943 und 1945 zerstörte Kirche der einst grössten der Kölner Pfarreien hatte aus einem immer wieder vergrösserten baulichen Konglomerat bestanden. Ein romanischer Ursprungsbau, der auf Relikten römischer Bebauung wurzelte, war sukzessive zu einer fünfschiffigen gotischen Kirche mit einem ungewöhnlichen trapezoiden Grundriss geworden; am Ende des Zweiten Weltkriegs standen von dem Gotteshaus nur noch einige Umfassungsmauern. Als ein populäres Hoffnungssymbol des zerstörten Köln galt eine Marienstatue am Choreingang, welche die Katastrophe unversehrt überstanden hatte. Nach einem Entwurf von Gottfried Böhm wurde 1949/50 in dem Ruinenfeld die Kapelle Madonna in den Trümmern errichtet, ein kleiner ein-

Peter Zumthor: Kolumba, Kunstmuseum des Erzbistums Köln Ende September wurde in Köln das Kunstmuseum Kolumba eröffnet.

schiffiger Bau mit einem lichtdurchfluteten Oktogon. Treibende Kraft hinter dem Bauprojekt, das den romanischen Turmstumpf einbezog, war vor allem der dem Modernen

Peter Zumthor setzt damit seine Auseinandersetzung mit dem

gegenüber aufgeschlossene Oberpfarrer Joseph Geller

Thema Museum fort – und fügt der historischen Stratigrafie der

(1877–1958), der an seiner früheren Wirkungsstätte Neuss

Stadt eine Schicht hinzu.

1907 durch Peter Behrens das Katholische Gesellenhaus

REDUKTION UND SINNLICHKEIT

hatte errichten lassen und den niederländischen Künstler Johan Thorn-Prikker mit den höchst umstrittenen Fenstern für die Dreikönigskirche betraut hatte. In Köln schlug Geller zunächst Rudolf Schwarz vor, wandte sich aber nach dessen Absage an Dominikus Böhm, der wiederum den Auftrag an seinen Sohn Gottfried weiterreichte. Der bescheidene, mit leuchtenden Glasfenstern von Ludwig Gies ausgestaltete Sakralraum, der 1956 durch eine Sakramentskapelle ergänzt wurde, gilt in seinem zurückhaltenden und doch hoffnungsfrohen Gestus als eine Inkunabeln der Wiederaufbauarchitektur in Deutschland. Weitere bedeutende Kunstwerke kamen hinzu, darunter ein Fenster von Georg Meistermann sowie eines von Thorn-Prikker, das ursprünglich aus dem Neusser Gesellenhaus stammte. Schon Geller hatte die Idee einer wachsenden Gemeindekirche ver-

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treten, doch die sukzessive Vergrösserung des Gebäudes blieb zu seinen Lebzeiten ebenso unrealisiert wie der Bau eines Kolumba-Instituts durch Gottfried Böhm in den Siebzigerjahren. Die Architekten, die 1996 am Wettbewerb für das neue Museum teilnahmen, hatten eine anspruchsvolle Aufgabe zu bewältigen: Sie mussten auf dem vergleichsweise begrenzten Terrain einerseits Ausstellungsräume errichten; andererseits galt es, die Kapelle einzubeziehen – sowie die archäologischen Ausgrabungen, die man auf der Ostseite um das Oktogon herum in den Siebzigerjahren unternommen hatte. Zumthor vermochte die Jury mit einem Konzept zu überzeugen, das auf dem Prinzip des Weiterbauens beruht und die bestehenden Strukturen, also das noch vorhandene Mauerwerk der Kirche, in den Neubau einbezieht. Der Grundriss des Neubaus folgt exakt dem Volumen der früheren Kolumbakirche samt ihrem nördlichen Annex. Damit ergab sich eine winkelförmige Struktur, die sich in einen nach Norden orientierten, relativ schmalen Flügel entlang der Kolumbastrasse sowie einen breiteren Bauteil entlang der Brückenstrasse gliedert. Im Winkel zwischen beiden Bauteilen liegt ein stiller Hof, der vom Foyer aus betreten werden kann.

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1 Hofansicht (Fotos 1, 6, 7+13: Pietro Savorelli)

Der helle Stein, der im wechselnden Licht unterschiedlich schimmert, setzt sich deutlich vom historischen Mauerwerk

2 Ansicht vom Offenbachplatz in die Achse der Brückenstrasse (Fotos 2, 5+12: Hélène Binet)

ab; Alt und Neu sind – im wahrsten Sinne des Wortes – überlagert. Nach Vorgaben des Architekten entwickelte ein dänischer Hersteller den speziellen Kolumba-Backstein von 54 Zenti-

3+4 Schnitte 1:1250

metern Länge und lediglich 4 Zentimetern Höhe. Diese Steine wurden verwendet, um die Öffnungen der Ruinenmauern zu füllen und auf dieser Basis die Mauern in die Höhe zu ziehen. Entlang der Südfront des Gebäudes sind solchermassen Teile der Seitenschiffmauern von St. Kolumba im Neubau aufgehoben, an der Westseite ist die Stirn der Kapelle Madonna in den Trümmern in das Mauerwerk integriert. Zumthors ingeniöser Umgang mit der historischen Substanz erweist sich auch an der archäologischen Ausgrabungszone hinter dem Oktogon. Die Grundmauern der Vorgängerbauten sind von einem grandiosen Hüllraum umgeben, der gewissermassen die Substruktion des darüber befindlichen Ausstellungsgeschosses darstellt. Die Wände werden hier aus einer gitterartigen Struktur versetzt angeordneter Backsteine gebildet, welche wie ein Schleier fungiert und entfernt an arabische Architektur denken lässt – Zumthor spricht von «Filtermauerwerk», und natürlich fühlt man sich auch an den hölzernen Pavillon auf der Expo 2000 in Hannover erinnert. Das Mauerwerk ist zweischalig aufgebaut und lässt durch die Öffnungen Licht und Luft in die grandiose Halle dringen, die

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von der Kapelle aus gesehen als Aussenraum, von der Stadt aus indes als Binnenraum zu verstehen ist. Das sanft einfallende Tageslicht erzeugt einen Dämmerzustand, gleichsam ein schwebendes Dazwischen: zwischen Innen und Aussen, zwischen Hell und Dunkel, zwischen Vergangenheit und Zukunft. Man betritt den Raum, den grössten des Museums, vom Foyer aus, durchquert ihn auf einem zackig geführten hölzernen Steg und verlässt ihn in der äussersten Süd-

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DIE KANTINE ALS LOUNGE Burkhalter Sumi: Restaurant und Bar Werd, Zürich Ein bisher als offene Pfeilervorhalle funktionsloser Raumbereich im städtischen

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Text: Hubertus Adam Die beiden 40 und 65 Meter hohen Türme des Verwaltungszentrums Werd, nahe dem Stauffacher gelegen, stellen ein

Verwaltungszentrum Werd in Zürich dient jetzt als Kantine – und

Relikt der Stadtplanung aus der Zeit der Sechzigerjahre dar.

zugleich als öffentliches Restaurant. Mit einem intelligenten funktio-

Mit Abstandsgrün, Freiflächen und einem Vorplatz umgeben,

nalen Konzept, einer klaren Raumgliederung und kräftigen Farben

sind sie die gebaute Antithese zu der gründerzeitlichen

wurde der üblichen Kantinenästhetik entgegengewirkt.

Blockrandstruktur der umliegenden Stadtquartiere Aussersihl und Wiedikon. Ursprünglich war der 1975 eröffnete Komplex der Architekten Sauter + Dirler für die Wertschriftenabteilung der UBS errichtet worden. 2001 erwarb die Stadt Zürich das sanierungsbedürftige, aber citynah gelegene Gebäude, um dort ein Verwaltungszentrum für 650 Mitarbeiter einzurichten und damit auf die Anmietung verstreuter Bürofläche in der Innenstadt verzichten zu können. Das architek-

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SWISS UNLIMITED 35

INSTANT: United_Bottle

United Bottle proposes a new PET water bottle de-

sold again on the European market. Taking into

of construction techniques, patterns of improvis-

signed to function as instant building material in

consideration this intersection of local and global

ation, and existing uses of consumer waste. Dur-

crisis situations. The project’s working hypothesis

circuits and the increasing scarcity of resources,

ing their fellowship term, Hebel and Stollmann will

is that design should think beyond the product and

United Bottle suggests additional recycling cir-

operate a publicly accessible «United Bottle lab-

consider the waste for future use. Fifty billion PET

cuits. The form of newly designed PET bottles can

oratory» at Van Alen Institute, to be accompanied

(polyethylene terephthalate) bottles are currently

fit into regular boxes or on palettes used for water

by an installation of prototypes, information, ma-

circulating in Europe alone. Since the obligatory

bottle distribution, and can be joined to build solid

terials, building samples and catalogues that sup-

bottle deposit was introduced, the return quota

walls. On demand, the bottles can be taken out of

port the concept of performative research and

has exceeded 90 percent. PET bottles can be

regular recycling circuits and can be redistributed

communicate the project to a wider public.

used as returnable bottles, recycled, and trans-

– to be filled with found local materials and used as

formed into a variety of products – from all forms of

prefabricated building units to construct tempor-

PET vessels to textiles, such as linings and fleece

ary structures or to repair damaged buildings. The

fabrics. This process – called «Up-cycling» –

United Bottle project designs a second life for an

mostly occurs in China, while the final products are

everyday product, building upon local knowledge

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(Press Release Van Alen Institute, New York: Resident Fellows 2007/08, 08/30/2007) INSTANT ARCHITECTS, Berlin/Zurich; Partners: Dirk Hebel, Joerg Stollmann; Project Team: Tobias Klauser

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1 Regular PET-cycle and crisis scenario

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2 Nine bottles are tacked into a pack 3 Bottles can be efficiently stacked on a palette 4 United shelter 5 Filling materials 3

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