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... Armin Holzer, ehemaliger Präsident der Bezirksgemeinschaft Wipptal (2010 – 2015) und Bürgermeister der Gemeinde Freienfeld (2005 – 2015)

Erker: Guten Tag Herr Holzer, wie geht es Ihnen?

Armin Holzer: Gut, danke.

Es ist still um Sie geworden.

Das hat mit meinem Berufswechsel zu tun. Ich leite seit sechs Jahren das Kolpinghaus in Bozen. Es ist ein Fulltime-Job. Deshalb bin ich im Wipptal auch nicht mehr so präsent wie in meiner Zeit als Bezirkspräsident und Bürgermeister.

Vermissen Sie die Politik?

Ja und nein. Ich bin sehr politikinteressiert und verfolge das Geschehen in meinem näheren Umfeld und darüber hinaus schon seit meiner Jugend. Die Zeit als Bürgermeister und Bezirkspräsident war eine bereichernde Lebenserfahrung. Vergangenem weine ich aber nicht nach, weil die Gegenwart immer meinen vollen Einsatz erfordert. So ist es auch im aktuellen Lebensabschnitt.

Wie verbringen Sie Ihre freie Zeit?

Obwohl ich mehr Freizeit habe als ein Politiker, bleibt am Ende doch nicht so viel freie Zeit übrig. Am liebsten bin ich mit meinen Familienangehörigen zusammen. Ich bin auch Mitglied der Musikkapelle Stilfes, gehe auf die Jagd, treffe mich mit Freunden und Kollegen und halte mich gerne in der Natur auf.

Sie sind Familiare beim Deutschen Orden. Was bedeutet Ihnen diese Mitgliedschaft?

Organisationen wie der Deutsche Orden haben mich immer schon interessiert, weil ich ein christlich-sozial eingestellter Mensch bin. Die Aufnahme – sie erfolgte über einen Vorschlag von anderen Familiaren – habe ich gerne angenommen. Ich fühle mich wohl in dieser Gruppierung und habe viele Möglichkeiten, mich sozialkaritativ zum Wohle anderer Menschen zu engagieren. Helfen ist eine große Genugtuung. Wer Gutes tut, bekommt viel Gutes zurück. Die größten Beträge sind für Grundstücksregelungen beim Friedhof in Trens (130.000 Euro), die Instandhaltung der Straßen (42.000 Euro), die beiden Baulose der Leader-Projekte Dorfplatz und Schulhof Mauls (17.000 und 13.000 Euro) sowie einen Beitrag an die Freiwillige Feuerwehr Elzenbaum für den Ankauf eines Fahrzeuges (50.000 Euro) vorgesehen. „Wir haben uns beim Investitionsprogramm auf die wichtigsten Projekte beschränkt“, so Bürgermeisterin Verena Überegger. Priorität habe dabei der Friedhof Trens, wo inzwischen eine Einigung mit den verschiedenen Grundstückseigentü-

Freienfeld

Prioritätsprojekt „Friedhof Trens“

Der Haushaltsvoranschlag der Gemeinde Freienfeld sieht für das Finanzjahr 2022 Einnahmen und Ausgaben in Höhe von rund 6,6 Millionen Euro vor. Für Investitionen stehen knapp 430.000 Euro zur Verfügung.

Verena Überegger: Verena Überegger: „Auf die wichtigsten „Auf die wichtigsten Projekte beschränkt“ Projekte beschränkt“

130.000 Euro sind für die Grundstücksregelungen beim Friedhof in Trens vorgesehen.

IN KÜRZE

Einstimmig genehmigt wurden außeretatmäßige Ausgaben in Höhe von 264.000 Euro für die Straße nach Partinges. Bei Unwettern Anfang August wurde sie auf mehreren Abschnitten stark in Mitleidenschaft gezogen.

Die Gemeinde Freienfeld hat bereits seit Längerem ein Gerichtsverfahren mit der A22 laufen, in dem es um die Begleichung der Müllgebühren geht. Wie Bürgermeisterin Überegger berichtete, streben sowohl die Gemeinde als auch die A22 einen Vergleich an. Dieser könnte darin bestehen, dass die Autobahngesellschaft die offenen Rechnungen der Gemeinde begleicht, zukünftig eine jährliche Fixgebühr entrichtet und die Müllentsorgung an den Raststätten Ost- und West sowie auf dem Sadobre-Gelände übernimmt. Mehrheitlich stimmten die Gemeinderäte dafür, die Fixgebühr auf 70.000 Euro festzusetzen.

Die Umbauarbeiten am Rathaus starten im Jänner. Aus diesem Grund werden die Büros ausgelagert, Parteienverkehr ist nur auf Terminvereinbarung möglich.

Mehrheitlich genehmigt wurden verschiedene Grundstücksregelungen in der KG Trens. 250 m2 öffentlichen Grundes werden an die Gesellschaft „Lener KG des Volgger R & E“ veräußert.

mern erzielt worden sei. Der zuständige Gemeindereferent Manfred Badstuber informierte die Anwesenden über den Stand der Dinge; auf Wunsch mehrerer Bürger werde neben einem barrierefreien Zugang ein Bereich für eine neue Leichenkapelle vorgesehen, der Parkplatz soll mit öffentlichen WCs unterkellert werden. Läuft alles nach Plan, kann im kommenden Herbst die Ausschreibung getätigt werden. Der Haushaltsvoranschlag wurde bei einer Gegenstimme, vier Enthaltungen und acht Ja-Stimmen genehmigt.

Mauls Konsortial

Eine längere Diskussion entspann sich rund um die Revision der Beteiligungen an Gesellschaften, die sich im Besitz der Gemeinde befinden. Regelmäßig sind die Gemeinden verpflichtet, sämtliche Gesellschaften zu analysieren, an denen sie direkt oder indirekt Anteile besitzen. Wie Bürgermeisterin Verena Überegger erklärte, halte die Gemeinde Anteile an mehreren Gesellschaften, so auch an der Energiegesellschaft Mauls Konsortial. Da die Gesellschaft bereits seit mehreren Jahren ein Minus schreibt, haben der Rechnungsrevisor und die Gemeindesekretärin ein negatives Gutachten ausgestellt. Die Gemeinden sind nämlich verpflichtet, Anteile an Gesellschaften, die länger als drei Jahre Verluste schreiben, abzustoßen, so Überegger. Im Laufe der Diskussion warfen insbesondere die SVP-Gemeinderäte Alfred Sparber und Ulrich Burger die Frage auf, ob es sinnvoll sei, die Beteiligung zu halten, und welche Konsequenzen dies hätte. Auf Wunsch mehrerer Gemeinderäte wurde über die Beteiligung an der Konsortial Mauls getrennt abgestimmt. Das Votum bei beiden Abstimmungen fiel positiv aus.

Investitionen*

Ankauf von Grundstücken Technische Spesen für Vorprojekte Umstellung Telefonanlagen Instandhaltung Kindergärten Instandhaltung Grundschulen Investitionsbeitrag für die neue Mittelschule Instandhaltung der Vereinshäuser Sportzone Freienfeld Errichtung Halle Müllfahrzeuge (BZG) Instandhaltung Abwasserleitungen Instandhaltung Trinkwasserleitungen Leader-Projekt Dorfplatz und Schulhof Mauls 2. Baulos Leader-Projekt Dorfplatz und Schulhof Mauls 3. Baulos Ankauf Maschinen Bauhof Instandhaltung Straßen Unwetterschäden Instandhaltung Feuerwehrhallen Beitrag FF Elzenbaum Friedhof Trens Grundstücksregelungen Sonstiges

gesamt

15.000 15.000 8.800 5.000 5.000 15.000 5.000 7.000 12.000 13.000 13.000

17.000 13.000 10.000 42.000 20.000 5.000 50.000 130.000 28.360 429.160

*Alle Angaben in Euro

Im Beschluss wurde festgehalten, dass die Beibehaltung der Anteile von der Mehrheit der politischen Vertreter gewünscht sei. Einstimmig genehmigt wurden die Haushaltsvoranschläge der Feuerwehren von Stilfes (134.270 Euro), Mauls (44.455 Euro), Elzenbaum (149.000 Euro) und Trens (38.280 Euro). at

Investitionen*

Erweiterung Grundschulgebäude Wiesen 3.561.858

Sanierung Trinkwasserleitung Kematen (mit Breitband) und Verteilungsschacht 231.139

Bau deutsches Schulzentrum Sterzing (Planung) 200.000 Anschlüsse für das Breitbandnetz (Flains und Maibad) 175.000 Bau Altenheim 116.000 Außerordentl. Instandhaltung öffentl. Gemeindegebäude und Einrichtungen 101.558 Verbesserungen und außerordentl. Instandhaltung des Straßen- und Wegenetzes 100.000 Überarbeitung Bauleitplan 100.000 FF Kematen Einsatzbekleidung 80.000 Bushaltestellen (u. a. Am Moosfeld) 54.000 Anlagen u./o. Maschinen für die Wasserversorgung (u. a. Überwachungssystem Trinkwasserspeicher) 50.000 Grundankauf und Grundtausch 50.000 FF Wiesen Einsatzbekleidung 50.000 Anschlüsse für das Breitbandnetz 40.000 Mehrzweckhalle St. Jakob (Feuerwehr) 40.000 Ankauf Entlüftungsanlage für Grundschule Kematen 30.000 Sanierung Speicherbecken „Leitnergraben“ 30.000 Kapitalbeiträge für Vereine, Verbände und Organisationen 25.000 Außerordentliche Instandhaltung von Parkanlagen und Wanderwegen 20.000 Instandhaltung und Sanierung Brücken 20.000 Außerordentl. Instandhaltung Wassernetz 20.000 Maßnahmen zur Nutzung erneuerbarer Energiequellen 20.000 Leitungskataster 20.000 Zone Grafwirt C2 in Kematen 17.656 Investitionsbeitrag ital. Schulzentrum Sterzing (Rotationsdarlehen) 17.100 Rückzahlung Darlehensrate für Bau des Bezirksaltenheimes 14.000 Investitionsbeiträge für Bau Halle für Fahrzeuge 11.950 Abwassernetz „Am Moosfeld“ 10.000 Bezirksaltenheim 10.000 Überarbeitung Wiedergewinnungspläne (hist. Ortskerne)/Durchführungspläne 10.000 Spielgeräte 10.000 Spiel- und Lernmaterial für KIGA 10.000 Grundschulen Einrichtung 10.000 Verschiedene Projektierungen 10.000 Ankauf von Maschinen und Geräten für den Bauhof 10.000 Hardware 8.000 Mittelschule Sterzing: Einrichtung u. Instandhaltung 5.000 Maßnahmen zur Verkehrsberuhigung 2.500 Möbel und Ausstattungen 2.000 Musikschulen und Mittelschule: Rückerstattung Investitionskosten 1.000

Gesamt 5.293.762 Pfitsch

Gemeinde investiert 5,3 Millionen Euro

Die Grundschule in Wiesen wird 2022 erweitert.

Rund 11,1 Millionen Euro hat die Gemeinde Pfitsch in diesem Jahr zu verwalten. Davon sind etwa 5,3 Millionen Euro für Investitionen vorgesehen. Die Mehrjahresperiode von 2022 bis 2024 ist von mehreren großen Investitionen geprägt, allen voran der Erweiterungsbau der Grundschule Wiesen, da in den nächsten Jahren mit einem deutlichen Anstieg von Schülern zu rechnen ist. Die Gemeinde beteiligt sich zudem am Bau der neuen Mittelschule und am Neubau des Bezirksaltenheimes in Sterzing. Geplant ist auch ein Neubau des Feuerwehrgebäudes mit Mehrzweckräumen in St. Jakob. Zudem wird das Gemeindeentwicklungsprogramm ausgearbeitet. „Insgesamt war es möglich, einen ausgewogenen Haushalt zu erstellen, auch wenn uns einige Investitionen in den nächsten Jahren stark fordern werden“, so Bürgermeister Stefan Gufler. Es sei entsprechend vorsichtig kalkuliert worden, um für dringende Investitionen einen gewissen Spielraum zu haben. Der Haushaltsvoranschlag und das Programm für Öffentliche Arbeiten wurden mit vier Enthaltungen (Christoph Hofer, Renato Bussola, Oskar Ramoser und Lucia Russo, Gemeinsam für Wiesen-Pfitsch) genehmigt.

Stefan Gufler: „Ausgewogener Haushalt“

IN KÜRZE

In Zusammenarbeit mit dem Jugenddienst Wipptal wurde wieder ein Nightliner eingeführt. Er startet samstags um 2.15 Uhr beim Platzl in Sterzing und fährt ins Pfitschtal. Im Frühjahr soll das Nightliner-Netz um eine weitere Linie zwischen Brixen (Diskothek Max) und Sterzing erweitert werden.

Die Bürger können in der Gemeinde die elektronische Identitätskarte beantragen. Um unnötige Wartezeiten zu vermeiden, sollte in der Gemeinde vorab ein Termin vereinbart werden.

In diesem Jahr ist ein offener Verkehrstisch geplant, bei dem Bürger ihre Meinungen und Anregungen einbringen können. Bewährt sich diese Form der Mitsprache, könnte es bald regelmäßig einen offenen Verkehrstisch geben.

Investitionen zu Jahresende

Franzensfeste

670.160 Euro für Investitionen

Die Gemeinde Franzensfeste verwaltet 2022 einen Haushalt in Höhe von 1,81 Millionen Euro. Für Investitionen stehen vorerst 670.160 Euro zur Verfügung. Im März werden dem Investitionshaushalt voraussichtlich weitere 1,5 Millionen Euro zugeführt.

Die größten Einnahmequellen entfallen auf laufende Zuweisungen des Landes sowie auf Abwasser-, Müll- und Fernwärmegebühren. Auf der Ausgabenseite schlagen vor allem Personalkosten sowie Spesen für Abwasser, Müll und Fernwärme zu Buche. Mit Jahresbeginn werden die Mülltarife erhöht, da die Entsorgungskosten jedes Jahr kräftig ansteigen und wegen der unsauberen Mülltrennung der Ertrag aus der Wertstoffsammlung gesunken ist. „Nachdem in den vergangenen fünf Jahren die Mülltarife gleich geblieben sind, hält sich die Erhöhung zwischen sechs Euro für einen Ein-Personenhaushalt und vier Euro pro Person im Vier-Personen-Haushalt trotzdem in Grenzen“, so Vize-Bürgermeister Richard Amort. Leicht erhöht werden auch die Abwassergebühren (rund 1,5 %). Unverändert bleiben dagegen die Tarife für Wasser und Fernwärme. „Mit den verfügbaren Mitteln kommen wir gut zurecht, um unsere Projekte umzusetzen“, so Bürgermeister Thomas Klapfer über den Haushalt 2022. Natürlich sei die Wunschliste immer länger als die Liste der Möglichkeiten. Umso mehr freue sich die Gemeinde, wenn sie ein Projekt realisieren und abschließen kann. In den vergangenen Jahren hat die Gemeinde vor allem daran gearbeitet, laufende Einnahmen zu erhöhen bzw. laufende Ausgaben unter Kontrolle zu halten. Die Umstellung auf LED-Beleuchtung, der Bau neuer Trinkwasserleitungen sowie die energetische Sanierung von Gebäuden haben dazu beigetragen, laufende Spesen zu reduzieren. Seit dem Ankauf von zusätzlichen Beteiligungen bei der Selfin GmbH kassiert die Gemeinde auch höhere Dividenden. Wertvoll sind zudem die Beiträge für die übergemeindliche Zusammenarbeit (90.000 Euro). Mit den Gemeinden Vahrn und Natz-Schabs teilt sich Franzensfeste zurzeit beinahe alle Dienste. Für Dienste, die noch nicht durch ein Abkommen geregelt sind, besteht eine gute Zusammenarbeit, etwa bei der Pflege von Grünflächen, wovon auch die Qualität der Arbeiten profitiert. Im Mehrjahreshaushalt, den der Gemeinderat auf seiner Sitzung genehmigt hat, sind ausschließlich Investitionen berücksichtigt worden, für die eine Finanzierung gesichert ist. Von den insgesamt rund drei Millionen Euro der im Investitionsbereich des Jahres 2021 verfügbaren Mittel wurden rund 1,5 Millionen Euro verpflichtet. Sobald der Verwaltungsüberschuss errechnet wird, steht fest, ob noch weitere Investitionen vorgezogen oder abgeschlossen werden können. 2022 können voraussichtlich rund 2,2 Millionen Euro investiert werden. Größtes Projekt in diesem Jahr ist der Bau des Verbindungsweges vom See bis zur Festung. 2023 steht der Abriss und Neubau des ANAS-Gebäudes in Franzensfeste an. 2024 werden die Schulen energetisch saniert.

Bürgermeister Thomas Klapfer: „Mit den verfügbaren Mitteln kommen wir gut zurecht, um unsere Projekte umzusetzen.“ Per Dringlichkeitsbeschluss wurden zu Jahresende 2021 einige notwendige Maßnahmen in die Wege geleitet: In Franzensfeste müssen dringend die Urnengräber erweitert werden (18.500 Euro), in Grasstein ist die Trinkwasserleitung zu erneuern (78.000 Euro), am Marconiplatz die Regenwasserleitung zu verbessern (89.000 Euro), der Bauhof benötigt weitere Maschinen und Geräte (17.000 Euro). Da der Gefahrenzonenplan nicht mehr genehmigt wurde, wurden Gelder dafür frei gemacht.

2022 wird vom See bis zur Festung ein Verbindungsweg errichtet.

Investitionen*

Bau Verbindungsweg Franzensfeste-Festung

320.595 Aufträge an Freiberufler für Planungen und Projekte 118.800 Spielplatz und Außengestaltung beim Mehrzweckhaus Franzensfeste 65.000 Altenheim (Beitrag BZG Wipptal) 53.000 Kauf von Selfin-Anteilen 37.500 Straßen (Bau & Instandhaltung) 10.000 Gemeindegebäude (Sanierung, Möbel, Einrichtung, Büromaschinen) 14.000 Kindergärten (Möbel, Einrichtung) 8.000 Kindergarten Franzensfeste (Kauf, Bau und Instandhaltung) 3.500 Grundschulen (Möbel, Einrichtung) 6.000 Grundschule Franzensfeste (außerordentl. Bau und Instandhaltung) 2.334 Besuchsgebühren Mittelschule 5.000 Besuchsgebühren Musikschule 1.000 Zusatzspesen Müllentsorgung (BZG Wipptal) 6.500 Parks und Gärten (Kauf, Bau und Instandhaltung) 5.000 Abwasserleitungen (außerordentliche Instandhaltung) 4.500 Seniorenwohnungen 2.500 Instandhaltung Steuergerät 2.500 Instandhaltung des Römerweges 2.500 Fernheizwerk (Kauf, Bau, Instandhaltung) 2.500

Gesamt 670.160

Ratschings

Gemeindeentwicklungsplan und Bezirksaltenheim

In der November-Sitzung waren das Gemeindeentwicklungsprogramm, das dem Gemeinderat von Ratschings erneut zur Genehmigung vorgelegt wurde, und die Beteiligung an den Kosten für das neue Bezirksaltenheim Wipptal Schwerpunktthemen.

Wie bereits mehrfach berichtet, ist Ratschings eine der sieben Gemeinden, die im Hinblick auf das Inkrafttreten des neuen Raumordnungsgesetzes als Pilotgemeinde

ausgewählt wurde, um mithilfe einer Steuerungsgruppe das Gemeindeentwicklungsprogramm auszuarbeiten. Erstellt wurde der Plan von Wilfried Moroder, im Frühjahr 2020 wurde er im Rahmen einer Ratssitzung vorgestellt und genehmigt. „Das Gemeindeentwicklungskonzept war und ist bis zum heutigen Tag eine sehr aufwendige Prozedur, die von teils heftigen Auseinandersetzungen gekennzeichnet war“, eröffnete Bürgermeister Sebastian Helfer die Diskussion. Trotz unzähliger Rücksprachen mit der Steuerungsgruppe, welche die Vorgehensweise der Verwaltung immer wieder bestätigt habe, habe es nach Abgabe beim zuständigen Landesamt mehrere negative Bescheide gegeben. „Wir mussten das Genehmigungsverfahren von Neuem beginnen, um zu vermeiden, dass es zu Rekursen kommt.“ Streitpunkt seien vor allem die Siedlungsgrenzen in einigen Fraktionen wie etwa in Braunhofe (Ridnaun), Pardaun und St. Anton (Jaufental) gewesen. Das Hauptinteresse der Gemeindeverwaltung liege dabei auf der Entwicklungsmöglichkeit in den Dörfern. „Wir wollen die jungen Leute in den Dörfern halten“, betonte Helfer. Deshalb müsse nicht nur Wohnraum geschaffen werden, sondern auch Arbeitsmöglichkeiten. Während man in Pardaun Abstriche hat hinnehmen müssen, habe man die meisten Wünsche in das Konzept einfließen lassen können. Architekt Moroder verwies darauf, dass sich am Konzept nichts geändert habe. Man habe lediglich einige Ergänzungen anfügen und einige Nachweise und Zusatzleistungen erbringen sowie einige Siedlungsgrenzen reduzieren müssen. Die überarbeitete Version des Gemeindeentwicklungsplanes wurde einstimmig genehmigt.

Kostenbeteiligung genehmigt

„Für alle Gemeinden wird es happig und es gibt Gemeinden, denen das Wasser bis zum Hals steht“, so Bürgermeister Helfer, als es um die Kostenbeteiligung für das neue Bezirksaltenheim ging. Rund um die Finanzierung habe es große Diskussionen gegeben. Die Mehrheit der Wipptaler Gemeinden sei mit dem ursprünglich vorgesehenen Kreditrahmen von 20 Jahren einverstanden gewesen. Auf Druck der Gemeinde Sterzing sei die Laufzeit auf 25 Jahre verlängert worden, jede Gemeinde habe jedoch die Möglichkeit, den Kredit vorzeitig zu tilgen. Da sich die Kosten mittlerweile von 18 Millionen Euro auf knapp 22 Millionen Euro erhöht haben, wurde nun ein neuer Beschluss notwendig. Die Gemeinde Ratschings beteiligt sich mit 17 Betten, was einem Kostenanteil von knapp 19 Prozent entspricht. „Die jährliche Rate in Höhe von rund 160.000 Euro wird uns weh tun“, so Helfer. Denn parallel zu diesem Projekt wird auch an der neuen Mittelschule gebaut, für welche die Gemeinde Ratschings einen Kostenanteil von rund einem Drittel zu stemmen hat. Es sei jedoch unumgänglich, beide Projekte noch in der laufenden Verwaltungsperiode umzusetzen. „Deshalb wird es in Zukunft recht happig werden“, prognostizierte Bürgermeister Helfer; in den kommenden Jahren sei immerhin eine Schuldenlast von sieben bis acht Millionen abzutragen sei. Der Beschluss über die Kostenbeteiligung wurde einstimmig genehmigt.

Ratschings

Sparsamer Haushalt

Einstimmig genehmigt wurde der Haushaltsvoranschlag der Gemeinde Ratschings. Bei einem Gesamthaushalt von 6,4 Millionen Euro stehen rund zwei Millionen Euro für Investitionen zur Verfügung.

Wie Bürgermeister Sebastian Helfer erklärte, seien die Geldmittel der Gemeinde knapp bemessen. „Wir haben sicher einen realistischen Haushalt vorgelegt, sind im Investitionsprogramm aber sehr sparsam vorgegangen“, so Helfer. Nicht in jeder Fraktion könnten deshalb umfangreiche Investitionen getätigt werden. Sukzessive wolle man jedoch die anstehenden Projekte in den nächsten Jahren umsetzen. Im Investitionsprogramm für das kommende Jahr sind u. a. 209.000 Euro für die energetische Sanierung des Vereinshauses in Ridnaun vorgesehen, für den Steg Mareit Dorf 286.000 Euro und den Gehsteig in Jaufental 331.000 Euro. Letzterer wird zu 80 Prozent (264.800 Euro) über einen Leader-Beitrag finanziert.

Gebühren werden erhöht

Während man im vergangenen Jahr auf eine Erhöhung der Gebühren verzichtet hatte, sei man nun gezwungen, diesen Schritt zu tun, so Helfer. Seit jeher habe man versucht, die niedrigstmöglichen Tarife anzusetzen und so den Bürgern entgegenzukommen. Nichtsdestotrotz müssten von Gesetz wegen 90 Prozent der Kosten für Trinkwasser, Abwasser und Müllentsorgung mittels Gebühren an die Bürger weitergegeben werden. Wie Gemeindereferentin Sonja Ainhauser hinzufügte, riskiere man andernfalls, Abstriche bei der Zuweisung der „Pro-KopfQuote“ hinnehmen zu müssen. „In Zeiten wie diesen sind Erhöhungen sicher nicht populär, vielleicht wird es vonseiten der Bürger aber geschätzt, dass die Gebühren so lange auf diesem niedrigen Stand gehalten werden konnten“, so Ainhauser. Mit ein Grund für die Erhöhung sei zudem die fehlende Trennungsmoral einiger Bürger. Verunreinigter Müll musste in die Verbrennungsanlage nach Bozen gebracht werden oder konnte aufgrund des Verschmutzungsgrades nicht wiederverwertet werden. Dies alles verursache Kosten. „Anstatt jährliche geringfügige Anpassungen vorzunehmen, haben wir uns entschieden, die Trinkwassergebühren um 15 Prozent anzuheben, den Müll- und Abwassertarif jeweils um zehn Prozent“, erklärte der Bürgermeister, der betonte, dass die Gebühren im Vergleich zu anderen Gemeinden immer noch sehr günstig seien.

Investitionen*

Bezirksaltenheim (technische Spesen + Tilgungsrate) Energetische Sanierung Vereinshaus Ridnaun Steg Mareit Dorf Gehsteig Jaufental Instandhaltung Straßen Asphaltierungen Sanierung Hofmannsteg Bau Straße „Gasperle“ Breitband Erwerb Selfinquote Bau E-Kabinen und Mittelspannungsleitung Stange-Innerratschings Sonstiges

gesamt

155.500 209.000 286.700 331.025 150.000 150.000

25.000 88.000 50.000 87.500 86.600

425.604

2.044.929

Sebastian Helfer: „Wir sind sehr sparsam vorgegangen.“

209.000 Euro sind für die energetische Sanierung des Vereinshauses in Ridnaun vorgesehen.

Anschluss an das Fernwärmenetz

Im Rahmen einer Bürgerversammlung vor rund einem halben Jahr hat sich eine Mehrheit der Bürger für die Anbindung von Stange an das Fernwärmenetz der Thermo Wipptal ausgesprochen. Der Gemeindeausschuss hat sich daraufhin in einem Grundsatzbeschluss ebenfalls dafür ausgesprochen. Das Unternehmen hat der Gemeinde einen Vorschlag über die Abgrenzung des Einzugsgebietes vorgelegt. Auf Vorschlag des Bürgermeisters sollen das Vereinshaus in der Sportzone und einige Gebäude am Rande des abgegrenzten Gebietes in den Plan aufgenommen werden. Dieser Vorschlag wurde einstimmig gutgeheißen. Mit der Erschließung von Stange können rund 90 Haushalte, sechs Kondominien, zwei bis drei öffentliche Gebäude und ein Hotel an das Fernwärmenetz angeschlossen werden. at

IN KÜRZE

Die Haushaltsvoranschläge der Freiwilligen Feuerwehren von Ratschings (206.300 Euro), Telfes (30.350 Euro), Ridnaun (109.600 Euro) und Innerratschings (165.000 Euro) wurden einstimmig genehmigt. Wie Bürgermeister Helfer betonte, seien die Zuwendungen für die Feuerwehren sinnvoll und notwendig. „Was die Feuerwehren leisten, konnten wir bei den Unwettern sehen. Sie können deshalb auf die volle Unterstützung der Gemeinde zählen“, so Helfer.

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