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Wipptaler Hochzeitspaare 2021

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Jahrestage

Jahrestage

Extra Wipptaler Hochzeitspaare

BIRGIT SCHWITZER UND FRANZ-JOSEF FREI mit Nora und Armin,

Das Corona-Jahr hat so manchen angehenden Brautpaaren das Heiraten gründlich vermiest. Vor allem im Frühjahr mussten viele Trauungen abgesagt oder verschoben werden, einige auf Herbst, andere sogar auf das nächste Jahr. Trotzdem haben sich auch 2021 viele Wipptaler das Ja-Wort gegeben. 15 Paare haben sich gleich ein zweites Mal „getraut“ und ihr schönstes Hochzeitsfoto an den Erker geschickt. Auf den folgenden Seiten können die strahlenden Frischvermählten bewundert werden.

Unter allen Einsendungen hat das Los Birgit Schwitzer und Franz-Josef Frei

zum „Wipptaler Hochzeitspaar 2021“ bestimmt.

Die Gewinner erhalten einen Gutschein für ein romantisches Essen mit Weinbegleitung im Romantik Hotel Stafler in Mauls.

SILVIA KLOTZ UND STEFAN LEITNER, Trauung in Ridnaun am 3. Juli 2021

MARLIES FASSNAUER UND PATRICK MAYR,

Trauung in Brixen am 31. Juli 2021

JOHANNA HOFER UND JOACHIM HOLZNER,

Trauung in Mareit am 29. Mai 2021

ISABEL HALLER UND HANNES VOLGGER, Trauung in Innerratschings am 24. Juli 2021

NATHALIE DELUCA UND SIMONE BRESSAN, Trauung in Sterzing am 18. September 2021

WIPPTALER HOCHZEITSPAARE

ELISABETH RAICH UND JONAS BRAUNHOFER, Trauung in Flading am 18. Juni 2021

NADINE FLECKINGER UND MARTIN WIESER, Trauung in Freienfeld am 2. März 2021

Das Schönste aber hier auf Erden, ist lieben und geliebt zu werden.

ANDREA WINKLER UND CHRISTIAN PRAST, Trauung in Gossensaß am 5. Juni 2021

Wilhelm Busch

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WIPPTALER HOCHZEITSPAARE

MARIA FREI UND REINHARD GRUBER, Trauung in Sterzing am 17. Juli 2021

JULIA RAINER UND MARKUS SCHÖLZHORN, Trauung in Sterzing am 11. September 2021

Brautmoden Tirol

Bei Brautmoden Tirol findest du alles, was du für dein perfektes Hochzeitsoutfit brauchst. Das professionelle Team um Dagmar Melmer verfügt über langjährige Erfahrung in Sachen Brautmode und berät dich beim persönlichen Anprobetermin mit viel Herzlichkeit, Zeit und Einfühlungsvermögen. Damit am besonderen Tag alles zusammenpasst, werden auf Wunsch auch Schuhe, Dessous und Schmuck auf das gewählte Kleid abgestimmt. Jeden Donnerstag- und Freitagabend steht euch der charmante Brautsalon im Rahmen von VIP-Anprobe-Terminen exklusiv zur Verfügung – privater geht es nicht! Dieser Abend eignet sich perfekt für alle Bräute, die mit ihren Begleitern eine absolut stressfreie und unvergessliche Anprobe erleben möchten. Es sind übrigens auch Gutscheine für die VIP-Anprobe erhältlich – das ideale Geschenk für jede angehende Braut! Obermieming 179a, 6414 Mieming, Tel. +43 5264 43491 d.melmer@brautmoden-tirol.at brautmoden-tirol.at brautmoden.tirol

Wir bitten um Terminvereinbarung.

WIPPTALER HOCHZEITSPAARE

KATRIN LEITNER UND ANTON ZIHL,

Trauung in Sterzing am 4. September 2021

MAGDALENA POLIG UND DAMIAN SIEDER,

Trauung in Sterzing am 7. August 2021

VERENA VOLGGER UND HANNO RICHTER,

Trauung in Sterzing am 12. Juni 2021

NATALIE HALLER UND ALEXANDER RÖCK,

Trauung in Ridnaun am 17. Juli 2021

Infoabend über Corona-Impfung

Nur wenige Zuhörer kamen im November zum Infoabend über die Corona-Impfung, den die Bezirksgemeinschaft Wipptal und der Sanitätsbetrieb im Vigil-Raber-Saal in Sterzing veranstaltet haben. Referent Dr. Arthur Scherer, Leiter der Gynäkologie am Krankenhaus Sterzing, erläuterte die Covid-19-Erkrankung, die Impfung und deren Nutzen sowie mögliche Nebenwirkungen und Komplikationen.

Weltweit kursieren Millionen von Coronaviren, die meisten in der Tierwelt. Nur ein kleiner Teil ist für den Menschen ansteckend, darunter SARS-CoV, das schwere akute respiratorische Syndrom (2002), MERS-CoV (2012) und SARS-CoV-2 (2019). Ein Virus ist ein kleiner genetischer Baustein, der einen Wirt braucht, um zu überleben. Das Covid-19-Virus verfügt über Spike-Proteine, die wie Saugnäpfe an menschlichen Zellen andocken können und wird zu über 90 Prozent über Tröpfcheninfektion, ein kleiner Teil über Schmierinfektion und Aerosole weitergegeben. Um einer Infektion so gut wie möglich aus dem Weg zu gehen, plädiert Dr. Scherer für die „AHA + A + L“-Regel: Abstand halten, Hygiene-Maßnahmen beachten, Alltagsmaske tragen, Corona-Warn-App aktivieren und Räume häufig lüften. Im Laufe der Pandemie starteten mehr als 90 Versuche, einen Impfstoff herzustellen. Nur wenige Firmen konnten innerhalb kürzester Zeit ein Vakzin herstellen, das zugelassen wurde und am Menschen angewandt werden durfte. Bei mRNA-Impfstoffen werden Teile des Coronavirus-Erbguts in Form von messenger-RNA (kurz mRNA) genutzt. Diese wird bei der Impfung in die Zellen im Muskelgewebe eingeführt, wo sie fortan Spike-Proteine erkennt und das Virus blockiert. Der Vektor-Impfstoff funktioniert ähnlich, allerdings wird die RNA des Spike-Proteins in harmlose inaktive Adeno-Grippeviren eingeschleust, die dann als Träger funktionieren. Wie bei Arzneimitteln kann der Organismus auch bei einer Impfung Reaktionen hervorrufen. Jeder Körper reagiert anders, manche Menschen spüren nichts, andere werden müde, bekommen Kopf-, Muskel- oder Gliederschmerzen, Fieber oder Schmerzen an der Einstichstelle. Bei den Vektor-Impfstoffen sind zudem Lymphknotenschwellungen und stärkere Schmerzen an der Einstichstelle bekannt. Die Symptome treten laut Dr. Scherer innerhalb von wenigen Tagen auf, sind harmlos, lassen sich gut behandeln und klingen schnell ab. Impfkomplikationen sind sehr selten, nicht vorhersehbar und können innerhalb der ersten Wochen nach der Impfung entstehen. Eine Komplikation als Ursache und direkte Folge einer Impfung vorherzusehen, sei schwierig, so Dr. Scherer. Es brauche mindestens fünf bis zehn Jahre, um kausale Zusammenhänge besser zu verstehen und zu bewerten. Bei Pfizer-Impfungen können Gesichtslähmungen (0,1 bis 0,01 Prozent, also 1 auf 10.000 der Fälle), Nesselsucht und Gesichtsschwellung (zwei bekannte Fälle) und eine anaphylaktische Reaktion oder eine Herzbeutelentzündung (extrem selten) auftreten. Ein kausaler Zusammenhang wird vermutet, ist aber nicht bewiesen. Auch die Bildung von Blutgerinnseln nach der Verabreichung von Johnson&Johnson und AstraZeneca sei wissenschaftlich schwer zu begründen. Trotzdem müsse man solche Fälle ernst nehmen, so Dr. Scherer. Von politischer und fachlicher Seite sei auch reagiert worden. Da ausreichend Impfstoff vorhanden war, wurde Astra Zeneca nur noch an über 60-Jährige verabreicht. In sehr seltenen Fällen sind nach einer Impfung mit Vektor-Vakzin das Kapillarsyndrom und Guillain-Barre-Syndrom aufgetreten. Weit höher als eine Impfkomplikation ist laut Dr. Scherer die Wahrscheinlichkeit, schwer an Covid zu erkranken: Sieben bis zehn Prozent der Erkrankten müssen mit einem Krankenhausaufenthalt rechnen (Angabe laut RKI: Hospitalisierungsinzidenz 7 bis 9 Tage pro 100.000 Einwohner). Von den Erkrankten müssen laut unterschiedlichen Angaben 13 bis17 Prozent mit intensivmedizinischer Behandlung bis hin zur Intubation rechnen. Die entsprechende Sterberate ist sehr individuell nach Vorerkrankungen.

Dr. Arthur Scherer

FRAGEN UND ANTWORTEN

Zahlreich waren nach dem Vortrag die Fragen aus dem Publikum, von denen wir einige im Erker wiedergeben. Auch nach der Veranstaltung nutzen einige Zuhörer die Gelegenheit, um Dr. Scherer weitere Fragen zu stellen.

Die wissenschaftliche Studie der Stanford Universität spricht von 0,15 Prozent

Covid-Todesfällen in der Gesamtbevölkerung und von nur 0,05 Prozent Todesfällen unter 50 Jahren. Das ist ein großer

Unterschied zu den von Ihnen genannten Zahlen.

Diese Angaben berücksichtigen ein ganz anderes Kollektiv und sind somit völlig anders zu bewerten: Gesamtbevölkerung versus Erkrankte, hospitalisierte und intensivbetreute Personen.

Jahrzehntelang haben die

Mediziner gepredigt, Frauen während der Schwangerschaft keine Impfung zu verabreichen. Nun befürworten Sie

Covid-Impfungen für Schwangere. Warum?

Gynäkologen geben sehr wohl Empfehlungen über die wichtigsten Impfungen in der Schwangerschaft, versuchen aber zu differenzieren, welche sinnvoll und möglich sind. Es ist noch zu früh, Schwangere genauso zu behandeln wie den Rest der Bevölkerung. Es gibt noch keine offizielle Zulassung, sondern die „Off Label“-Impfung, d. h. Impfung unter speziellen Umständen und nach spezieller Vereinbarung. Diese wird von den Fachgesellschaften sehr wohl

Impfstoffe gegen Covid

Die anhaltende Covid-19 Pandemie stellt eine Notlage verheerenden Ausmaßes dar. Um ihr entgegenzuwirken, wurden in kürzester Zeit mehrere sichere und wirksame Impfstoffe entwickelt. Aktuell sind fünf Impfstoffe durch die Europäische Arzneimittelagentur (EMA) zugelassen und werden in Europa verwendet. Alle zeigen eine sehr gute Schutzwirkung, insbesondere vor schweren Krankheitsverläufen, und können die Pandemie durch die Reduktion der Virustransmission maßgeblich eindämmen. Die möglichst rasche Entwicklung sicherer und wirksamer Impfstoffe gegen Covid-19 ist ein grundlegender Bestandteil der Pandemiebekämpfung. Lediglich elf Tage nach den ersten Medienberichten über eine neuartige Atemwegserkrankung erfolgte die Publikation des Genoms (SARSCoV-2), vier Tage später ging der erste Impfstoff in Produktion.

Die Entwicklung des Impfstoffes ist komplex, die Zulassung unterliegt strengen Regeln; ihr gehen die präklinische Phase sowie die klinischen Phasen I, II und III voraus, in denen Sicherheit, Verträglichkeit, Immunogenität und schließlich die Wirksamkeit der Impfstoffkandidaten an einer steigenden Zahl von Probanden getestet werden. Es konnte die Zielstruktur des Coronavirus, das Spike-Protein, identifiziert werden als Rezeptorbindungsdomäne, das die Anheftung an die Wirtszelle verhindert und somit das Virus „neutralisiert“. Neben dem wachsenden wissenschaftlichen Fortschritt trug die globale Vernetzung und Zusammenarbeit zur Impfstoffentwicklung bei. Die Studien wurden so konzipiert, dass sich die klinischen Phasen überschneiden und die Studienstarts gestaffelt wurden, die entscheidend zu der beschleunigten Entwicklung und Produktion beitrugen. Die rasche Covid-19-Impfstoffentwicklung wurde maßgeblich durch wissenschaftliche Vorarbeiten, finanzielle Ressourcen und administrative Erleichterungen ermöglicht. Aktuell sind je zwei mRNA- und Vektorimpfstoffe zugelassen. Sie beruhen auf dem Prinzip, die Erbinformation des viralen Spike-Proteins in menschliche Zellen einzubringen. Novavax hingegen ist ein Protein-Impfstoff (Totimpfstoff).

Zugelassene Impfstoffe:

1. mRNA-Impfstoff der Firma

BioNTech/Pfizer ab 12 Jah-

ren seit 21. Dezember 2020 und seit 1. Dezember 2021 für Kinder ab fünf Jahren, mit zwei Impfungen in Abstand zwischen drei und sechs Wochen, mit einer Wirksamkeit bis zu 95 Prozent. 2. Moderna-mRNA Impfstoff ab 12 Jahren seit 6. Jänner 2021 und seit 1. Dezember 2021 für Kinder ab fünf Jahren, zwei Impfungen zwischen vier und sechs Wochen, Wirksamkeit bis zu 95 Prozent. 3. Astra-Zeneca-Vektorimpfstoff ab 18 Jahren seit 29.

Jänner 2021, zwei Impfungen zwischen neun und zwölf Wochen, Wirksamkeit bis zu 80

Prozent. 4. Johnson&Johnson Vektorimpfstoff ab 18 Jahren, eine

Impfung, Wirksamkeit bis zu 70 Prozent. 5. Novavax seit 21. Dezember in der EU zugelassen. Es ist ein

Protein-Impfstoff, entspricht einem Totimpfstoff und ist für

Impfgegner ein Hoffnungsträger. Die mRNA-Impfstoffe scheinen auch gegen die neue Virusmutante Omikron, vor allem durch die dritte Auffrischungsimpfung (Boosterung), wirksam zu sein. Daher ergibt sich die Indikation zur Pflichtimpfung. Impfstoff 1 und 2 sind als homologe Zweifachimpfungen zugelassen. Auch ein heterologes Impfschema mit dem Impfstoff von Astra-Zeneca (Vektorimpfstoff) als Erst- und einem mRNA-Impfstoff als Zweitimpfung im Abstand von mindestens vier Wochen ist zugelassen. Die Impfung ist essentiell für den Individual- und den Bevölkerungsschutz und wird für den weitaus überwiegenden Teil der Bevölkerung empfohlen. Die durch Impfung hervorgerufene Immunantwort ist vielfältig und umfasst mehrere Komponenten, wie die Produktion von Antikörpern, die zelluläre (T-Helferzellen) und angeborene Immunität. Die Wirksamkeit eines Impfstoffes ist eine wichtige Voraussetzung für die mögliche Empfehlung weiterer Auffrischungsimpfungen. Jedoch gibt es bislang kein fest definiertes Schutzkorrelat nach einer Impfung. Erste Studien messen den schützenden neutralisierenden Antikörpern einen hohen Vorhersagewert bei.

Dr. Josef Frötscher, ehemaliger Chefarzt am KH Sterzing

1.410 Wipptaler gepiekst

Beim großen Impfwochenende „Südtirol impft“ wurden Mitte Dezember südtirolweit insgesamt 46.578 Impfungen durchgeführt. Die meisten Impfdosen wurden in der Messe Bozen (7.517) verabreicht, gefolgt vom Impfzentrum in der Neuen Klinik (3.189) und dem Impfzentrum in Auer (1.836). Im Wipptal nahmen 1.410 Personen einen Impftermin wahr. Im Impfzentrum Sterzing (Ex-Despar) wurden 1.072 Impfdosen verabreicht, im Impfzentrum in der Sportzone Stange waren es insgesamt 338 Impfdosen – das Impfzentrum in der Gemeinde Ratschings bildete damit südtirolweit das Schlusslicht. „10G“ - für‘s nuie Johr. 1. glücklich 2. großherzig 3. gelassen 4. genussvoll 5. gefühlvoll 6. gesegnet 7. geborgen 8. getragen 9. geerdet 10. geliebt

FUGGERROPPE

empfohlen, zum Schutz der Mutter und des Kindes. Für die offizielle reguläre Zulassung braucht es noch weitere Studien. Diese durchzuführen ist schwierig, weil wahrscheinlich keine ausreichende Anzahl an Probanden gefunden wird und es ethisch problematisch sein wird, schwangere Frauen einer solchen Studie zu unterziehen. Wir müssen also warten, bis es ausreichend viele freiwillig geimpfte schwangere Frauen gibt, die uns erlauben, die offizielle Zulassung der Impfung für Schwangere einzuführen. Das wird noch einige Zeit dauern.

Es gab in Italien Fälle, in denen an Covid erkrankte schwangere Frauen gestorben sind.

Im Fall einer Covid-Infektion riskieren ungeimpfte schwangere Frauen einen schwereren Verlauf als, ungeimpfte nicht schwangere Frauen, und zwar in der Größenordnung von fünf versus 17 Prozent, also beträchtlich. Dazu gibt es ausreichend Untersuchungen. Ich erlebe immer wieder Frauen, die an Covid erkranken und große Angst um ihr ungeborenes Kind bekommen. Auch wenn es noch keine Zulassung gibt, können schwangere Frauen von einer Impfung sehr profitieren. Im ersten Drittel der Schwangerschaft, in dem die Organe des Kindes gebildet werden, wird eine Impfung nicht verabreicht. Bisherige Daten zeigen kein erhöhtes Risiko auf Impfnebenwirkungen oder Impfschäden beim Kind. Es hat sich sogar gezeigt, dass bei einer Impfung auch das Kind im Mutterleib durch die Covid-Antikörper geschützt werden kann.

In der Gesellschaft ist eine

Spaltung zwischen Impfbefürwortern und Impfgegnern spürbar. Was antworten Sie

Impfgegnern?

Das hängt von der Diskussionsebene ab. Ist jemand gegen die Impfung oder skeptisch, muss man ihn sachlich dort abholen, wo er gerade ist. Die typische Antwort einer Schwangeren ist: Ich will alles für mein Baby tun. Aber was ist für das Kind wirklich das Beste? Vor 15 Jahren hat ein Gesetz Schwangere berechtigt, ohne Gurt Auto zu fahren. Ich habe keiner einzigen Frau eine Befreiung der Gurtpflicht ausgestellt, weil es für mich ethisch nicht nachvollziehbar ist. Die Verantwortung des Menschen, nicht nur sich, sondern die Gesamtheit zu sehen, ist die Basis für eine sinnvolle Diskussion. Fehlt diese, werden wir uns nicht treffen und die Mühe lohnt sich auch nicht. Diese Erfahrung habe ich oft gemacht, auch im Freundeskreis.

Ab wann spricht man von einem Impfdurchbruch? Ich bin drei Monate nach der zweiten

Impfung an Corona erkrankt und hatte auch mehrere Symptome.

Impfdurchbruch bedeutet, trotz Impfung infiziert zu werden und zu erkranken. Das ist für mich nichts Neues und überrascht mich auch nicht. Vom ersten Tag an hat keine einzige Herstellerfirma das Ziel ausgegeben, durch den Impfstoff die Bevölkerung vor einer Infektion zu 100 Prozent schützen zu können. Das wird auch nicht gelingen, weil das Immunsystem sehr komplex ist und jeder Organismus anders reagiert. Ein Impfexperte meinte neulich, der Körper bilde in der Lunge andere Antikörper und Abwehrmechanismen als in den oberen Luftwegen. Durch die Impfung werden hauptsächlich diese IGG-Antikörper stimuliert und in einer größeren Anzahl gebildet. Sie funktionieren wunderbar, um die Reaktion der Viruspartikel und Infektionsherde in der Lunge zu blockieren, sind aber langsamer als die Infektion. Dazu braucht es die IGA. Diese können wir aber derzeit nicht so schnell bilden oder durch Impfungen produzieren. In Ihrem Fall hatten Sie zwar vermutlich ausreichend Schutz mit IGG, aber vermutlich zu wenig IGA. Sie waren einer beträchtlichen Viruslast Ihres Spenders ausgesetzt, vielleicht einen Moment zu wenig geschützt oder ein Schutz war nicht möglich. Das Ziel der Impfung ist trotzdem erreicht, weil sie eine schwere Infektion, einen Krankenhaus- oder Intensivaufenthalt oder Todesfall vermieden hat. Dies bestätigt auch die Statistik bei mittlerweile Milliarden verabreichter Impfdosen.

Ich habe mich bei einer Fortbildung angesteckt, obwohl der Green Pass Voraussetzung war.

Der Green Pass ist in meinen Augen ein großer gesellschaftlicher Kompromiss, vielleicht auch ein Fehler. Es ist nicht dasselbe, ob jemand voll geimpft ist, die Infektion durchgemacht hat und zusätzlich geimpft ist oder ob er sich ab und zu ein Stäbchen in den Rachen schiebt. Das war ein politischer Wille, ein Wunsch der Gesellschaft, das damals Mögliche, ein Kompromiss den Menschen gegenüber, die vor einigen Monaten noch keine ausreichende Impfung hatten oder als es noch nicht ausreichend Impfstoffe gab. Die Green-Pass-Lösung hätte nur für die ersten drei Monate in Betracht gezogen werden sollen. Jetzt erleben wir ganz eindeutig, dass wir uns in falscher Sicherheit gefühlt haben. Ich bin nicht gegen eine Testung, nur ist sie extrem schwer kontrollier- und durchführbar. Wer sich impfen lassen will, darf nicht in die Ecke gedrängt werden. In den verschiedensten Lebensbereichen gibt es eine Gruppe von fünf bis zehn Prozent, die sich anders verhält als die Mehrheit. Mit einem bestimmten Prozentsatz, fünf oder zehn Prozent, von Nichtgeimpften kann die Gesellschaft leben. Sie werden sich nie impfen lassen und sind auch nicht das Problem.

Irgendwie fühle ich mich als

Forschungsobjekt. Wer garantiert mir, dass ich nach der

Impfung in drei Jahren noch

Kinder kriegen kann?

Um die Situation genauso überspitzt zu sehen: Wenn Sie in der Zwischenzeit an Covid erkranken und nicht mehr da sind, kriegen Sie auch keine Kinder mehr. Auch durch eine Covid-Erkrankung können Sie eine Infektion bekommen in einem Bereich, der fürs Kinderkriegen wichtig ist. Diese Überlegung und Abwägung muss jeder für sich machen. Natürlich wäre es ideal, wenn wir extrem viele und lange Langzeitzeiträume überblicken könnten. Aber es gibt nur wenige Bereiche wie die Corona-Pandemie, in denen man in so kurzer Zeit eine so große Menge Erfahrungen sammeln kann. Wir müssen überlegen, was wichtig und ethisch vertretbar ist: die Erfahrung mit Milliarden von verabreichten Impfdosen, die wir innerhalb eines Jahres schon verabreicht haben, anzuwenden oder zehn Jahre abzuwarten und nichts zu tun. Das ist eine politische und letztendlich keine wissenschaftliche Entscheidung.

Ich kenne Leute in meinem

Umfeld, die nach der Impfung extreme Nebenwirkungen bekommen haben – von Rheuma bis Zittern und Gesichtslähmung.

Sie behaupten, dass diese Beschwerden durch die Impfung aufgetreten sind. Die gesamte Thematik ist sehr komplex. Wer nach der Impfung solche Reaktionen hat, muss die Bereitschaft haben, gleich beim Auftreten dieser Beschwerden die entsprechende Institution aufzusuchen, die das genau aufarbeitet und eine Meldung macht. Nur so können wir die Zusammenhänge verstehen, nicht mit oberflächlichen Angaben, oft sogar nur über Dritte.

Was, wenn jemand innerhalb von zwei Wochen nach der

Impfung stirbt?

Stirbt jemand zwei Wochen nach der Impfung, müssen Impfung, Vorerkrankungen, Begleitumstände und weitere Dinge genau erhoben werden. Am besten wäre natürlich, generell jeden einzelnen Verstorbenen genauestens zu obduzieren. So würden wir die besten medizinischen Erkenntnisse erhalten. Wir alle wissen, dass das nicht möglich ist, da es zu viele Todesfälle gibt.

Nobelpreisträger Montagnier hat gesagt, das Impfen von

Kindern sei in seinen Augen kriminell. Robert Malone, der den mRNA-Impfstoff entwickelt hat, meinte: „Die unglückliche Wahl ist, dass wir viele Kinder sterben lassen müssen, bevor die Menschen aufwachen.“ Beide sind extrem gegen das Impfen der

Kinder. Wie sehen Sie die Impfung von Kindern?

Es ist klar, dass eine durchgemachte Krankheit weniger Impfschutz bietet, als wenn ich die Krankheit durchgemacht habe und geimpft bin. Der Impfschutz für den Genesenen steigert sich durch eine einfache Impfung. Dasselbe gilt auch für Kinder. Inwieweit durch eine dritte Impfung dauerhaft Antikörper gebildet werden können, müssen wir erst sehen. Wir testen schwangere Frauen ja auch schon ewig auf Toxoplasmose, Röteln, Masern und Mumps und erleben sehr unterschiedliche Situationen. Die Antikörper-Präsenz ist keine Konstante in der Zeit, sie nehmen auch ab, und dies unterschiedlich bei diversen Infektionskrankheiten, so auch bei Covid. Die Diskussion über Impfung bei Kindern ist andererseits ja sehr gängig. Also sollten wir hier nicht grundsätzlich etwas ausschließen. Fakt ist, dass Kinder geimpft werden müssen, weil wir Erwachsenen nicht imstande waren, eine ausreichende Durchimpfungsrate zu erreichen.

Es gibt ja ein Zellbewusstsein, das sich an die Krankheit erinnert, auch wenn keine Antikörper mehr da sind.

Die Wissenschaft neigt dazu, es anders auszudrücken. Den Impfschutz und die Immunreaktion auf einen Fremderreger, der unseren Organismus befällt, können wir nicht mit einem IGG-Test messen. Die Immunantwort ist nicht 1:1 mit der Höhe der IGG-Antikörper beschrieben. Die Immunantwort ist viel komplexer.

Konfliktpotential und das

Gefühl der Ausgrenzung spürt man als Ungeimpfter sehr

stark. Oft wird man schief angeschaut oder gar nicht mehr eingeladen.

Natürlich spürt man das. Fairerweise muss man als Ungeimpfter aber auch zugeben, dass die Gesellschaft auch das Verhalten der Nicht-Geimpften zu spüren bekommt. Auch die Geimpften werden an den Rand gedrängt, wenn sie in den Lockdown müssen und das ganze Land zugesperrt wird.

Auch Geimpfte können Träger sein und andere infizieren.

Ja, aber derzeit sind die Nichtgeimpften das Hauptproblem, weil das Virus sich vor allem unter ihnen sehr wohl fühlt. Bei einem aktuellen Impfstatus von 65 Prozent in Südtirol gibt es genügend Menschen, bei denen das Virus „Kirchtag“ hat.

Wir lassen uns aber alle zwei

Tage testen.

Durch den Test erreichen Sie aber nicht den Schutz. Beim Test wird nur im jetzigen Moment festgestellt, dass Sie nicht infiziert sind. Jeder Nichtgeimpfte hat eine extrem hohe Wahrscheinlichkeit, sich früher oder später mit Covid-19 zu infizieren. Nur wenige NichtGeimpfte werden von der Krankheit verschont bleiben. Die Geimpften infizieren sich nur noch in einer geringen Prozentzahl, etwa 20 Prozent. 80 Prozent der Geimpften infizieren sich nicht.

Wie würde das Virus denn reagieren, wenn die gesamte

Bevölkerung durchgeimpft wäre?

Das Virus wird nicht aussterben. Wäre jeder geimpft, würde es vermutlich trotzdem noch viele Jahre oder Jahrzehnte mit uns leben. Es gibt Tausende von Coronaviren, die keine Pandemie verursachen. Ich hoffe, dass wir in ein oder zwei Jahren – hoffentlich schon 2022 – in diesen Status übergehen.

IAufgezeichnet von Renate Breitenberger

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