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Aufgeblättert... vor 30 Jahren im Erker

12/1991

Das Wipptal und die Gesundheitslandesräte: immer schon ein heikles Thema.

01/1992

Der Erker verpasst sich zu Beginn seines vierten Jahres ein neues Erscheinungsbild, ist gleichzeitig aber bemüht, „einige charakteristische Merkmale des alten beizubehalten, so vor allem den sechsflächigen Erker als Symbol der sechs Wipptaler Gemeinden“.

Sternstunden in der Fuggerstadt

Kaum ein Thema sorgt in Sterzing in diesen Wochen für so viel Furore wie der Weihnachtsstern über Stadtplatz und Neustadt. Da scheiden sich die Geister. Der Erker hört sich um. Hier zwei der Meinungen:

Martina Girtler: „Im Geschäft hört man von den Kunden recht unterschiedliche Urteile über den Weihnachtsstern. Ein Teil der Kunden zeigt sich begeistert davon, er gefällt und wird befürwortet. Andere wieder halten nicht viel von der Installation, die in ihren Augen viel zu ‘amerikanisch‘ ist.“ Dr. Rudi Pichler: „Ich finde den Stern scheußlich. Meine persönliche Meinung ist: einfach scheußlich!“

Pflerschtal erhält neue Zufahrt Eine unendliche Geschichte

Bau der Verbindungsstraße nach Wiesen aufgeschoben?

Hühnerspiel bleibt geschlossen

Sterzing

Haushalt mehrheitlich genehmigt

Insgesamt sind 15,3 Millionen für Investitionen im 40,2 Millionen umfassenden Haushalt der Stadtgemeinde Sterzing vorgesehen. Mit 14,2 Millionen Euro ist der Bau der neuen Mittelschule der größte Brocken.

Neben der Mittelschule schlagen verschiedene Instandhaltungsarbeiten, u. a. für die Kindergärten (25.000 Euro), die Grundschule „Dr. J. Rampold“ (10.000 Euro), die deutsche Mittelschule (45.000 Euro), das italienische Schulzentrum (15.000 Euro), das Stadttheater (45.000 Euro), das Balneum (20.000 Euro) und das Straßenwesen (168.000 Euro) zu Buche. Der Haushaltsvoranschlag wurde bei fünf Enthaltungen, einer Nein- und elf Ja-Stimmen genehmigt. Kritik kam u. a. von Werner Graus (SVP), der die seiner Meinung nach zu gerin-

Bürgermeister Peter Volgger: „Ein großer Dank geht an alle, die bei der Errichtung der neuen Traglufthalle mitgeholfen haben!“

„Unorthodoxe“ Schneeräumung

Ciro Coppola (Insieme per Vipiteno – Zusammen für Sterzing) brachte die etwas „unorthodoxe“ Schneeräumung in der Margarethenstraße zur Sprache. Die Situation in diesem Straßenzug sei nicht einfach, so Ingrid Pichler (SVP). Offenbar ist es dort Usus, den Schnee vom eigenen Grundstück auf den Parkplätzen, den Gehwegen oder im Nachbargarten abzuladen. Pichler regte an, eine Versammlung mit den Bewohnern zu organisieren, um das Problem zu besprechen. Laut Bürgermeister Volgger wird ein Schreiben an die Haushalte versendet, mit dem die Bewohner aufgefordert werden, ihren Schnee nicht einfach auf die Straße hinaus zu schieben. Walter Gögl (SVP) berichtete, dass sich bereits diverse Stadträte an diesem Problem die Zähne ausgebissen hätten. Ein Stadtrat sei quasi verjagt worden, dem ehemaligen Bürgermeister wäre es beinahe genauso ergangen, hätte er nicht einen Polizeibeamten an seiner Seite gehabt. „Die neue Verwaltung kann sicher einen Versuch wagen und ich ziehe meinen Hut vor ihr, wenn sie das schafft“, so Gögl. „Ich bedanke mich für deine aufmunternden Worte“, erwiderte Volgger. „Wir werden aber trotzdem versuchen, irgendwie durchzudringen.“

gen Ausgaben für die öffentliche Beleuchtung anmahnte. Auch für die Installation von Video-Kameras an den Müllsammelstellen sei kein Geld vorgesehen. Graus ersuchte die Verwaltung zudem dringend, die Sanierung des Abwasserkanalsystems, „das einem Schweizer Käse gleicht“, in Angriff zu nehmen. „Es war nie vorgesehen, sämtliche Müllsammelstellen mit Kameras zu überwachen“, erklärte Stadtrat Heinrich Forer zum Thema Video-Überwachung. An der Sammelstelle beim Widum sei eine fixe Kamera montiert worden, eine mobile Kamera befinde sich in der Margarethenstraße und eine weitere soll beim Sportplatz installiert werden. Mit der Installation der Kameras sei es jedoch nicht getan, so Forer. Einerseits nehme die Auswertung der Daten viel Zeit in Anspruch, andererseits sei es nicht immer einfach, den Müllsündern ihre Taten nachzuweisen. Evi Frick (SVP) brachte erneut den Skaterpark aufs Tapet und bemängelte, dass die dafür benötigten Gelder nicht im Haushalt vorgesehen seien. „Wir hätten geplant

gehabt, den Skaterpark im Zuge des Neubaus der Eissporthalle zu realisieren“, so Investitionen* Bürgermeister Peter Instandhaltung historischer Gebäude 15.000 Volgger. Gleichzeitig Kindergärten 40.000 soll am alten SkaterInstandhaltung Grundschule „Dr. J. Rampold“ 10.000 platz ein dringend Instandhaltung Deutsche Mittelschule 45.000 benötigter TennisInstandhaltung Italienisches Schulzentrum 15.000 platz errichtet werUmbau/Sanierung deutsche Mittelschule 14.226.854 den. Frick bemänNeue Schulausspeisung: Anlagen und Maschinen 16.000 gelte, dass man mit Neue Schulausspeisung: Ausstattung 18.000 dieser Lösung kein Instandhaltung Stadttheater 45.000 Gesamtkonzept im Instandhaltung Balneum 20.000 Auge habe. Spielplätze und Grünanlagen 55.000 Stadträtin Verena Instandhaltung der Straßen 168.345 Debiasi berichtete, Öffentliche Beleuchtung Bezirksaltenheim Aussiedlung Seniorenwohnheim 35.000 58.000 45.795 dass die Schulmensa noch im Jänner fertiggestellt und im Herbst in Betrieb geInstandhaltung Leitungen und E-Kabinen 170.000 hen soll. Sie sei für Ankauf Selfin-Quoten 103.000 alle Schüler außer jeSonstiges 222.267 nen der GrundschuGesamt 15.308.261 le „Dr. J. Rampold“ * Alle Angaben in Euro und der Kindergärten vorgesehen. Nicht möglich sei es, 450 Schüler gleichzeitig mit Essen zu versorgen, so Debiasi. Deshalb hänge die Kapazität im Wesentlichen von der Flexibilität der Schulstundenpläne ab. at

Einstimmig genehmigt wurden die Haushaltsvoranschläge der Frei-

weilligen Feuerwehren Sterzing

(217.500 Euro) und Thuins (20.100 Euro).

Ebenfalls einstimmig angenommen wurde der Beitritt zum nationalen Netz der öffentlichen Verwaltungen

RE.A.DY.

zwischen den Gemeinden Sterzing, Pfitsch und Ratschings zur Anlieferung von Abfall im Recyclinghof Sterzing. Damit wird das bereits bestehende Abkommen verlängert, das die Bewohner besagter Gemeinden berechtigt, ihren Elektro-Müll dort abzugeben.

Die Gemeinde Sterzing veräußert zwei Grundparzellen. Durch den Verkauf von 17 m2 und 143 m3 an Baurecht kann die Stadtapotheke erneuert werden. Der derzeit bestehende Durchgang wird geschlossen und zu einem Verkaufsraum umgebaut.

Unter dem Punkt Allfälliges bedankte sich Bürgermeister Volgger bei allen, die bei der Errichtung der provisorischen Traglufthalle mitgeholfen haben. Voraussichtlich am 15. Jänner soll eine offizielle Einweihungsfeier stattfinden.

Brenner

1,55 Millionen Euro für Investitionen

Rund 1,55 Millionen Euro hat der Gemeinderat von Brenner auf seiner Sitzung Anfang Dezember für Investitionen im Jahr 2022 zweckgebunden. Das Haushaltsvolumen beläuft sich auf rund sieben Millionen Euro.

Ein großer Teil der Investitionssumme wird in die Sanierung und Instandhaltung von Kanalisierungen und Wasserleitungen gesteckt. So fließen 237.500 Euro in die Sanierung der Kanalisierung der Wasserleitung zwischen Ladurns und Außerpflersch, weitere 200.000 Euro in die Sanierung der Wasserleitung im selben Abschnitt. 200.000 Euro sind für den Kauf und die Erweiterung des Friedhofes in Pflersch vorgesehen, ein außerordentlicher Beitrag für den Umbau des Widums in Pflersch schlägt mit 50.000 Euro zu Buche. Die Zuweisung für Investitionen im Bezirksaltenheim Wipptal beläuft sich auf 101.000 Euro, der Beitrag für die Liftgesellschaft in Ladurns auf 76.000 Euro. Für eine Studie zum Bau von Parkplätzen in Gossensaß wurden 100.000 Euro veranschlagt. „Wir stehen vor dem Problem, im Zentrum über zu wenig Parkplätze zu verfügen“, so Bürgermeister Martin Alber. Zudem schreibe das neue Raumordnungsgesetz für jede Immobilie einen dazugehörigen Parkplatz vor. Mit einer Studie sollen nun die Möglichkeiten ausgelotet werden, die der Gemeinde zur Verfügung stehen. Um das leidige Problem mit wildem Campieren am Brenner in den Griff zu bekommen, soll am dortigen Marktplatz eine periodisch nutzbare Servicestation errichtet werden, in der sanitäre Anlagen und Müllkübel zur Verfügung stehen. Die Struktur, für die 100.000 Euro veranschlagt wurden, könnte auch von Radfahrern genutzt werden. „Nägel mit Köpfen möchten wir auch in Bezug auf das ANA-Haus am Brenner machen“, betonte Alber. Das Haus sei in einem guten Zustand, allerdings seien die Grundverhältnisse zu regeln; dafür wurden 52.000 Euro verpflichtet. Der CAI Brenner sei daran interessiert, das Gebäude als Treffpunkt für Jugendliche

Bürgermeister Martin Alber: „Wir werden nicht alle Projekte realisieren können.“

Für eine Studie zur Nutzung des ehemaligen ACI-Gebäudes am Brenner werden 50.000 Euro bereitgestellt.

Die Haushaltsvoranschläge der Freiwilligen Feuerwehren Pflersch (29.950 Euro) und Gossensaß (33.700 Euro) wurden einstimmig genehmigt.

Im Rahmen einer Haushaltsänderung wurden u. a. 110.000 Euro für die Überdachung des Schotterablageplatzes an der ehemaligen Kaserne in Außerpflersch zweckgebunden. 45.000 Euro sind für Treppen in der Grundschule Innerpflersch vorgesehen, 25.000 Euro für außerordentliche Instandhaltungsarbeiten am Schwimmbad in Gossensaß.

Einstimmig sprach sich der Gemeinderat für mehrere Grundverkäufe aus. Die Grundparzelle 458/3 der K.G. Gossensaß, die rund 230 m2 umfasst, soll an Andreas Silbergasser verkauft werden. Veräußert wird auch die Gp. 1184/15 der K.G. Pflersch an Klaus Leitner; sie umfasst rund 12 m2. Teile der Gpp. 812 und 813 der K.G. Brenner (rund 200 m2) werden an Anna Maria Hirber verkauft. Die Gp. 1184/5 der K.G. Pflersch, ebenfalls rund 200 m2 groß, wird an Franz Holzer verkauft, vorbehaltlich einer Einigung mit der Waldinteressentschaft Pflersch in Bezug auf eine Zufahrt. Alle Entscheidungen fielen einstimmig aus.

Die Abänderung des Landschaftsplans von Alpinem Grünland und Weidegebiet in Landwirtschaftsgebiet auf der Gp. 790/5 der K.G. Pflersch in der Örtlichkeit Ast (Antragsteller Roland Plattner) wurde einstimmig gutgeheißen. Die Beteiligungen der Gemeinde am Südtiroler Gemeindenverband, an der Selfin GmbH, der Südtiroler Einzugsdienste AG, der eco center AG, der Fernheizwerk Gossensaß Genossenschaft und der Elektrizitätsgenossenschaft Pflersch werden einstimmig beibehalten; dabei handelt es sich um Kleinstbeteiligungen.

Für die Kategorie „Andere Beherbergungsbe-

triebe, Privatzimmervermieter und Urlaub

auf dem Bauernhof“ wurde der Grundbetrag der Gemeindeaufenthaltsabgabe bei einer Enthaltung von Verena Marcassoli von 1,40 Euro auf 1,35 Euro abgerundet.

der deutschen und italienischen Sprachgruppe zu führen. Für den Ankauf des ACI-Gebäudes am Brenner und eine Studie zu dessen Nutzung wurden 50.000 Euro bereitgestellt. Für ein Wandbild am ehemaligen Zollgebäude am Brenner im Gedenken an den Cosa-Nostra-Jäger Giovanni Falcone, der 1992 in Palermo einem Attentat zum Opfer gefallen ist, wurden 20.000 Euro reserviert. „Der Bitte der Stiftung ‚Giovanni Falcone‘ bin ich gerne nachgekommen“, so Bürgermeister Alber, „handelt es sich dabei doch um ein Projekt von internationalem Niveau.“ Der Brenner gelte als Symbol der Internationalisierung der „Malavita“; der Enthüllung des Wandbildes soll auch der Staatspräsident beiwohnen. Das Gesamtvolumen des Haushaltsvoranschlages, der mit zwei Enthaltungen von Edeltraud Zössmayr (sie wünsche sich zu mehre-

Investitionen*

Ankauf Hardware 1.000

Außerordentliche Instandhaltung Immobilien Ankauf ACI Gebäude Brenner und Erstellung Studie Kindergarten - Ankauf Einrichtung Ankauf Einrichtung Schulen Außerordentliche Instandhaltung Schulen

10.000 50.000 5.000 5.000 5.000 Zuweisung Gemeinde Sterzing italienisches Schulzentrum 11.500 Zuweisungen Gemeinden Investition Mittelschule/Musikschule 11.000 Außerordentliche Instandhaltung im Bereich Kultur 4.500 ANA-Gebäude Brenner Grundstücksregelung 52.000 Außerordentlicher Beitrag Pfarrei Pflersch Umbau Widum 50.000 Außerordentlicher Beitrag Stiftung „Giovanni Falcone“ 20.000 Außerordentliche Instandhaltung Spielplätze 5.000 Umbau Turnhalle zu Mehrzweckgebäude 30.000 Außerordentliche Instandhaltung Schwimmbad 5.000 Errichtung temporäre Campingstation Brenner 100.000 Zuweisung Bezirksgemeinschaft Errichtung Garage 11.500 Beitrag Liftgesellschaft (Wasserleitungen) 76.000 Außerordentliche Instandhaltung Wasserleitungen 6.500 Außerordentliche Instandhaltung Kanalisierungen 10.000 Sanierung Wasserleitung Ladurns-Außerpflersch 200.000 Sanierung Kanalisierung Ladurns-Außerpflersch 237.500 Außerordentliche Instandhaltung Straßen 13.000 Außerordentliche Instandhaltung öffentliche Beleuchtung 10.000 Errichtung Parkplätze Gossensaß – Studie und Bau 100.000 Zuweisung für Investitionen Bezirksaltenheim (2008) 11.000 Zuweisung für Investitionen Bezirksaltenheim 101.000 Kauf und Erweiterung Friedhof Pflersch 200.000 Rückzahlung Selfin-Darlehen 23.500 Fonds für uneinbringliche Forderungen 1.000 Fonds Investitionen Wasserleitungen (Abschreibung Tarif) 32.500 Fonds Investitionen Kanalisierungen (Abschreibung Tarif) 27.000 Rückzahlung Rotationsfonds Kindergarten 122.500

gesamt 1.548.000

ren Punkten genauere Informationen) und Christian Bacher (er bemängelte die fehlenden Investitionen in die Jugend) mehrheitlich genehmigt wurde, beläuft sich auf rund sieben Millionen Euro.

Finanzierung genehmigt

Eine Abänderung bedurfte ein bereits im Vorjahr gefasster Beschluss zur Finanzierung des Bezirksaltenheimes in Sterzing. Wie Bürgermeister Alber erklärte, seien die Preise gestiegen, auch sei das Projekt (Statik Garagen) geringfügig verändert worden. Der Anteil, der auf die Gemeinde Brenner entfällt – sie hält zehn Betten – erhöht sich dadurch von ursprünglich 1,23 Millionen Euro (siehe Erker 03/2021) auf 2,125 Millionen Euro. Das nötige Darlehen läuft über 25 Jahre mit einem fixen Zinssatz von 1,07 Prozent in den ersten zehn Jahren, dann mit einem variablen Zinssatz. „Wenn ein solcher variabler Zinssatz auch nicht explizit verboten ist, so widerspricht er doch dem Grundsatz der guten Verwaltung und der Planbarkeit der Ausgaben. Für eine finanzschwache Gemeinde wie die Gemeinde Brenner ist die Gewissheit der Höhe der Ausgaben essenziell, zumal die Dauer des variablen Zinssatzes erst in zehn Jahren beginnt und in der Folge die Ausgaben für das Altenheim für den langen Zeitraum von 15 Jahren jedes Jahr anders sein können. Eine gute Planbarkeit der Ausgaben ist somit in diesem Zeitraum nicht gegeben“, betonte Gemeindesekretär Martin Oberhofer. Trotz seines negativen Gutachtens wurde die Übernahme der Kosten einstimmig genehmigt. Sofern keine Rekurse eingereicht werden, soll das Bezirksaltenheim im Herbst 2023 fertiggestellt sein.

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