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Wipptaler Hochzeitspaare

EXTRA Wipptaler Hochzeitspaare

Im vergangenen Jahr haben sich wieder viele Wipptaler das Ja-Wort gegeben. 18 Paare haben sich gleich ein zweites Mal „getraut“ und ihr schönstes Hochzeitsfoto an den Erker geschickt. Auf den folgenden Seiten können die strahlenden Frischvermählten bewundert werden.

Unter allen Einsendungen hat das Los

Melanie Hofer und Peter Ainhauser

zum „Wipptaler Hochzeitspaar 2022“ bestimmt.

Die Trauung fand am 21. Mai 2022 in St. Jakob in Pfitsch statt. Mit ihnen freuten sich besonders Lukas, Leni und Tommi.

Die Gewinner erhalten einen Gutschein für einen Day Spa für 2 Personen.

Der Gutschein kann in der Erker-Redaktion in der Sterzinger Neustadt ab 9. Jänner abgeholt werden.

Lisa Klammer und Lukas Steurer, Trauung in Wiesen/Pfitsch am 30. September 2022

Wipptaler Hochzeitspaare

Judith Polig und Urban Schwitzer, Trauung in Sterzing am 11. Juni 2022

Monika Schwazer und Matthias Hinteregger, Trauung in Wiesen am 15. Oktober 2022 Maria Julia Oberhuber und Günther Fuchs, Trauung in Gossensaß am 8. Oktober 2022

Franziska Brandner und Armin Plattner, Trauung in Sterzing am 25. Juni 2022 Melanie Graus und Dominik Messner, Trauung in Pfitsch am 24. September 2022

Wipptaler Hochzeitspaare

„Ja, ich will …“

Heiraten mal anders

„Ja, ich will …“ – diese drei Worte läuten für Paare einen der wohl bedeutsamsten Schritte in die gemeinsame Zukunft ein: die Hochzeit. Nach der Freude und dem euphorischen Verkünden der Neuigkeiten an Familie, Freunde und Bekannte beginnt für das Liebespaar jedoch eine hektische Zeit der Organisation. Bevor die Entscheidung über Blumenarrangements, Torte und Gästeliste getroffen wird, gilt es, eine ganz andere Frage zu klären: Wie wird geheiratet? Die meisten Eheleute in spe sehen ihre Auswahlmöglichkeit auf standesamtliche und kirchliche Hochzeit begrenzt. Dabei gibt es eine dritte, ebenso reizvolle und etwas außergewöhnliche Variante: die freie Trauung. Wer sich nun eine Zeremonie vorstellt, die bei Wind und Wetter im Freien zelebriert wird, hat den Begriff „frei“ falsch interpretiert. Vielmehr bezieht sich „frei“ darauf, dass die Brautpaare die Zeremonie frei von religiösen, gesellschaftlichen oder kulturellen Vorgaben planen und gestalten können.

WER KANN SICH „FREI“ TRAUEN LASSEN?

Freie Trauungen sind im Prinzip für alle interessant. Besonders aber profitieren homosexuelle Paare sowie geschiedene oder verwitwete Personen von dieser Art zu heiraten, ebenso wie Kirchenkritische oder Andersgläubige. Rechtliche Fragen werden durch die freie Trauung hingegen nicht geklärt, da sie nicht offiziell anerkannt wird. Des-

Evelyn Kustatscher und Andrea Rambelli, Trauung in Sterzing am 23. Juli 2022 Katharina Dellago und Patrick Graus, Trauung in Sterzing am 9. Juli 2022 Martina Schölzhorn und Manuel Penz, Trauung im Standesamt in Stange am 3. September 2022

Wipptaler Hochzeitspaare

halb empfiehlt sich zusätzlich eine standesamtliche Vermählung vor oder nach der Zeremonie. Natürlich können standesamtliche und freie Trauung problemlos auch kombiniert werden – alles nur eine Frage der richtigen Organisation.

Einen besseren Einblick in den Ablauf und die Organisation der etwas anderen Hochzeit geben Sylvia Leitner und Stefano Colangeli aus Freienfeld. Sie haben im vergangenen Sommer ihre freie Trauung gefeiert.

Erker: Sylvia und Stefano, warum habt Ihr Euch für eine freie Trauung entschieden?

Sylvia und Stefano: Für uns war die Entscheidung eigentlich von vornherein klar, da uns die freie Trauung ganz individuelle Gestaltungsmöglichkeiten bot. Wir konnten den Ablauf frei wählen, alle Texte und Lieder selbst aussuchen. Unser Fest war deshalb sehr persönlich und viel emotionaler als in der Kirche oder im Standesamt. Es ging nur um uns als Paar, um unsere Liebesgeschichte und unser Leben.

Wie haben andere auf Eure

Entscheidung reagiert?

Im ersten Moment konnte sich niemand wirklich etwas unter einer freien Trauung vorstellen. Die Mehrheit fand aber, es würde zu uns passen, und war gespannt, etwas Neues zu erleben.

Wer „traut“ denn eigentlich bei einer freien Hochzeit?

Bei der freien Trauung wird ein Trauredner organisiert, der durch die Zeremonie führt und das Eheversprechen abnimmt. Da wir unsere Traurednerin schon einmal bei einer anderen Hochzeit kennenlernen durften, wussten wir: Wenn wir einmal heiraten, dann soll sie unsere Traurednerin sein.

War die Organisation schwie-

rig?

Nein, überhaupt nicht. Wir hatten von Anfang an eine klare Vorstellung davon, wie dieser besondere Tag ablaufen soll, was wir möchten und was nicht. Deshalb ging die Organisation recht zügig und auch unsere Traurednerin hat uns mit vielen Tipps unterstützt.

Wie war der Ablauf Eurer

Trauung?

Wir haben im Kreise unserer Liebsten im Innenhof von Schloss Sprechenstein geheiratet. Die Kinder konnten in der Zwischenzeit spielen und mussten nicht stillsitzen, alles war sehr ungezwungen und locker, aber trotzdem sehr festlich und familiär. Wir haben uns für eine Steinzeremonie entschieden. Dabei haben wir bereits vor der Trauung zusammen mit unserer Tochter Matilda Steine gesammelt und anschließend mit Wörtern beschriftet, die für uns als Familie und für unsere Liebe wichtig sind. Die Steine waren während der Zeremonie für alle sichtbar als Symbol unserer Liebe und Verbundenheit in einer Glasvase aufgestellt. Wir haben auch ein sehr persönliches Eheversprechen vorgelesen und Trausymbole getauscht, die wir individuell nach unserem Geschmack wählen konnten. Immer an unserer Seite an diesem besonderen Tag waren unsere zwei Trauzeugen Verena und Alex.

Wie waren die Reaktionen nach der Trauung?

Freunde und Familie waren sehr berührt und begeistert, die meisten mussten während der Zeremonie auch ein paar Tränchen trocknen. Alle sagten, diese Art der Trauung wäre sehr persönlich, da wir wirklich unsere Liebe gefeiert haben und diese auch im Mittelpunkt stand.

Elisabeth Putzer und Michael Innerhofer, Trauung in Sterzing am 24. September 2022

Carmen Hofer und Erwin Leitner, Trauung in der Festung Franzensfeste am 24. September 2022 Andrea Plaikner und Horsti Hochrainer, Trauung in Maria Trens am 30. September 2022

Sandra Sparber und Matthias Prossliner, Trauung im Standesamt Stange am 28. Mai 2022

Karin und Patrick, Trauung in Stilfes am 3. September 2022 Susanne Aster und Mark Wallis, Trauung in Sterzing am 29. Oktober 2022

Das große Glück in der Liebe besteht darin, Ruhe in einem anderen Herzen zu finden.

Julie de Lespinasse

Julia Messner und Hannes Astenwald, Trauung in Sterzing am 23. Juli 2022

Aktuelles zur saisonalen Influenza (Grippe)

Keine andere Infektionskrankheit führte vor der Ausbreitung von SARS-CoV-2 (Corona) in Europa zu mehr Erkrankungs- und Todesfällen als die saisonale Influenza (Grippe). Seit Beginn der Covid-19-Pandemie spielte diese zuletzt keine große Rolle. Es muss jedoch davon ausgegangen werden, dass die Bedeutung der Influenza durch erneut steigende saisonale Fallzahlen und die Möglichkeit einer Influenzapandemie in Zukunft wieder stark zunehmen wird.

Die im Rahmen der Covid-19Pandemie weltweit ergriffenen Infektionsschutzmaßnahmen und Reisebeschränkungen haben die Übertragung von SARSCoV-2 und anderen Atemwegserregern wie Influenzaviren stark eingeschränkt. Während der Grippewellen 2018/19 und 2019/20 wurden in Deutschland noch jeweils über 180.000 labordiagnostisch bestätigte Influenzafälle an das Robert-Koch-Institut (RKI) übermittelt. Demgegenüber wurden in der Grippesaison 2020/21 nur mehr knapp 18.000 Fälle gemeldet. Allerdings wurden im Jahr 2022 noch in einem ungewöhnlich späten Zeitraum Fälle gemeldet. Erst seit Mitte Mai kam es zu einer Abnahme der wöchentlichen Neuinfektionen. Neben der Inzidenz hat auch die genetische Vielfalt der Influenzaviren stark abgenommen. In Anbetracht des Wegfalls von Kontaktbeschränkungen und Maskenpflicht muss für die nächste Influenzasaison jedoch von einem erneut zunehmenden Infektionsgeschehen ausgegangen werden. Die Auswirkungen einer Koinfektion (gleichzeitige Infektion) von SARS-CoV-2 und normalen Atemwegsviren wie Adenovirus und RSV (Humanes Respiratorisches Synzytial-Virus) bei Erwachsenen erhöht kaum das Risiko für eine maschinelle Beatmung oder das Sterberisiko, signifikant erhöht ist beides jedoch bei Koinfektion mit dem Influenzavirus (echtem Grippevirus.) Sie unterstreichen somit jedoch die Wichtigkeit der Schutzimpfung gegen beide Infektionserkrankungen und den Nachweis von Koinfektionen, um bei Risikopatienten gegebenenfalls eine Anpassung bzw. Erweiterung der antiviralen Therapie vorzunehmen.

Stationäre Schwangere

mit Influenza benötigten nach einer Studie in den USA zu 5 % eine Behandlung auf Intensivstationen und zu 2 % eine mechanische Beatmung; 0,3% verstarben. Auch kam es bei 3 % zu einer Totgeburt, davon der Großteil im ersten oder zweiten Trimester der Schwangerschaft. Die Ergebnisse unterstreichen die Bedeutung der empfohlenen Influenza-Impfungen für alle schwangeren Patientinnen, deren Einsatz in jedem Stadium der Schwangerschaft unbedenklich ist. Zusätzlich erzeugen die plazentagängigen Antikörper auch einen Immunschutz bei Säuglingen bzw. Neugeborenen, bei denen eine Infektion in den ersten Lebensmonaten schwer verlaufen kann.

Die saisonale Influenza-Impfung stellt die wichtigste und effektivste Prophylaxe dar. Die Indikation zur Impfung besteht für Personen über 60 Jahren mit einer jährlichen Impfung im Herbst mit einem inaktivierten Hochdosisimpfstoff, ebenso für Schwangere ab dem zweiten Trimenon mit demselben Impfstoff, weiters für Personen ab dem sechsten Lebensmonat mit erhöhter gesundheitlicher Gefährdung infolge einer Grunderkrankung, Personen mit chronischer Lungenerkrankung, chronischer Herzkreislauf-Leber- und Nierenerkrankung, Diabetes mellitus oder Multipler Sklerose, Personen mit angeborener oder erworbener Immundefizienz (HIV), Bewohner von Alters- und Pflegeheimen, Personen mit erhöhter Gefährdung, z. B. medizinisches Personal; eine generelle Impfempfehlung besteht nicht. Leider sind die Impfquoten in den europäischen Ländern unzureichend. Deshalb sollten auch die Apotheker die Möglichkeit erhalten, Grippeimpfungen durchzuführen. Patienten mit ambulant erworbener Pneumonie und Influenza sollten eine möglichst frühzeitige kalkulierte antivirale Therapie mit dem Neuraminidase-Inhibitor Oseltamivir (TAMIFLU) erhalten, vor allem Personen mit hohem Risiko für einen schweren Verlauf der Influenza, Patienten ab 50 Jahren, ebenso mit relevanten Begleiterkrankungen, schwergradig Abwehrgeschwächte, Schwangere oder Frauen, die planen, während der Influenzasaison schwanger zu werden, Bewohner von Alten- und Pflegeheimen. Der zukünftigen Entwicklung eines universellen Influenzaimpfstoffes kommt eine zentrale Bedeutung zu.

Valentin Sparber, ein technisch begabter Mann

Valentin Sparber wurde am 12. Oktober 1932 als Sohn des Leopold Sparber und der Maria Schölzhorn geboren. Er wuchs mit zwei Schwestern und sieben Brüdern auf dem Gschließerhof in Obertelfes auf. Man kann wohl von heimeligen Verhältnissen in seiner Kindheit und Jugendzeit auf dem Bauernhof sprechen, der ausreichend Futter für 15 Rinder, 20 Schafe und Ziegen lieferte. Wie allgemein üblich, mussten die Bergbauernkinder von klein auf das Vieh hüten. Bei den verschiedenen Arbeiten, die auf einem Bergbauernhof anfielen, musste Valentin früh anpacken. Die achtjährige Schulpflicht erfüllte Valentin, mit Unterbrechungen wegen des Zweiten Weltkrieges, in seinem Heimatdorf. Jahrelang hieß es für den jungen Telfer, bei jeder Witterung Hirtenaufgaben erfüllen. Mit den zwei Pferden leistete er auch wertvolle Fuhrmannsdienste, wo er sich in seinem Element fühlte. Fachkundige Hufschmiede sorgten dafür, dass die Rösser bei Bedarf neue Hufeisen bekamen. Als Bub staunte er, dass die Pferde beim Beschlagen nichts spürten. Oft spannte Valentin seine starken Vierbeiner vor einen Pflug, denn die sonnige Lage und der fruchtbare Boden in Telfes eigneten sich besonders für den Kornanbau. Roggen und Weizen lieferten das nötige Mehl für den Eigenbedarf. Die „Telfer Schmelchen“ erfreuten sich einst großer Beliebtheit. Ein Bauer aus Mareit spezialisierte sich auf den Anbau derselben, indem er auf einem kleinen Äckerchen Schmelchensamen säte. Beim Militärdienst bewährte sich Valentin als vortrefflicher Koch, sodass er sogar vom Capitano (Hauptmann) viel Lob bekam. Er besuchte später die Sennerei-

schule und arbeitete ab 1975 in der Sennerei Sterzing, heute Milchhof Sterzing. Als technisch begabter Mensch kam er dort auch oft als Betriebsschlosser zum Einsatz. Mit Helga Staindl vom Wiednerhof am Eingang zur Gilfenklamm in Stange schloss er den Ehebund, aus dem vier Kinder hervorgingen: Marlene (1964), Waltraud (1966), Karl (1970) und Werner (1978). Heute kann sich Valentin über sieben Enkel und genauso viele Urenkel freuen. Im Sterzinger Stadtteil Lahn konnte der heimatbewusste Valentin 1966 von Hans Frick einen Baugrund erwerben und ein Eigenheim errichten. 30 Jahre später baute er ein zweites Haus am Gartenweg, der sich ebenfalls in der Lahn befindet. Als es seine Kräfte noch erlaubten, machte er gern Bergwanderungen. Bei schönem Wetter schwang er sich auch oft auf sein Fahrrad, um die Gegend im südlichen Wipptal besser kennenzulernen und gleichzeitig etwas für das gesundheitliche Wohlbefinden zu tun. Er wanderte oft hinauf auf den Roßkopf, von wo er einen herrlichen Blick auf die Sarntaler und Zillertaler Alpen sowie auf einige

Dolomitenberge genießen konnte.

Bezüglich Essen schätzt er die bäuerliche Kost, die einst auf den Tisch kam, nämlich Speckknödel, Mus, Schmarrn und Blattler mit Kraut. Bei Fleischspeisen bevorzugt er Braten und Gulasch. Wenn er in einer Almhütte einkehrt, lässt er sich Spezialitäten wie Graukäse, Almbutter und Buttermilch schmecken. Zu Weihnachten gab es auf dem Gschließerhof den Brauch, dass die Bäuerin für die ganze Familie ein große Menge an Mohnkrapfen buk. Es brutzelten also viele Krapfen im heißen Schmalz. Ein starker Schmalzgeruch erfüllte das Bauernhaus und seine unmittelbare Umgebung. Die Nachbarn schmunzelten dann über die Krapfen-Weihnacht beim Gschließerhof. Wenn Not an der Frau herrschte, sprang Valentin ein, schwang den Kochlöffel und sorgte als Hobbykoch für schmackhafte Speisen. Mögen dem heimatliebenden Telfer noch viele erlebnisreiche, sonnige und frohe Tage beschieden sein!

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