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Broncos mischen in AHL mit I

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Biogas Wipptal I

Biogas Wipptal I

EISHOCKEY

Broncos mischen in AHL mit

von Stefan Troyer

und Barbara Felizetti Sorg

Wenn am 17. September der Startschuss fällt, laufen 16 Teams aus drei Nationen in der neu gegründeten internationalen Eishockeyliga „Alps Hockey League“ auf. 16 Teams aus Österreich, Slowenien und Italien kämpfen um den begehrten Premierentitel. Der WSV Sterzing Broncos geht mit einer schlagkräftigen Truppe aufs Eis.

Bereits 1991 gab es mit der Alpenliga, an der ebenfalls Teams aus Österreich, Slowenien und Italien teilnahmen, ein ähnliches Projekt. Der HC Bozen konnte sich zweimal als Meister feiern lassen. Nach sieben Saisonen wurde jedoch 1999 ein Schlussstrich gezogen, zumal die Kosten intensiv und das Interesse der Fans gering waren. Nun wird mit der Alpen Hockey League (AHL) ein weiterer Versuch unternommen, die Attraktivität des Eishockeysports im Alpenraum zu steigern. Durch die Zusammenlegung der österreichisch-slowenischen Inter-National-Liga (INL) und der italienischen Serie A entstanden, kämpfen in insgesamt bis zu 347 Spielen neben einem slowenischen und sieben österreichischen Clubs auch acht italienische Teams um den begehrten Premierentitel. Aus Südtirol nimmt – neben dem HC Pustertal, dem HC Gröden, dem HC Neumarkt und Ritten Sport – auch der WSV Sterzing Broncos teil. In ihrer Vorbereitung absolvierten die Wildpferde Vorbereitungsspiele gegen den ERC Sonthofen und den EC Bad Tölz (beide Oberliga Süd) sowie gegen den EC Die Adler Kitzbühel, die in der AHL aufs Eis gehen. Erstmals seit fünf Jahren wird in Sterzing auch wieder der Weihenstephan Cup ausgetragen. Bei diesem Blitzturnier, das am 10. und 11. September ausgespielt wird, sind der DEL2-Club ESV Kaufbeuren sowie die Tölzer Löwen von ex Broncos-Coach Axel Kammerer und der HC Gröden, historischer Erzrivale und Ligakonkurrent der Broncos, in der Weihenstephan Arena zu Gast. Im Rahmen dieses Turniers – bis dahin sind auch die Abos zu einem vergünstigten Preis erhältlich – findet die offizielle Mannschaftsvorstellung statt, bei der sich das neue Team seinen Fans präsentiert.

BEDDOES WEITERHIN AUF DER TRAINERBANK

Bereits im Juni vermeldeten die Broncos die Vertragsverlängerung mit Headcoach Clayton Beddoes. Der 46-Jährige aus Red Deer, Alberta, war in der vergangenen Saison nach Sterzing gekommen und hat in dieser Zeit nicht weniger als sieben Spieler aus der Nachwuchsabteilung zu fixen Größen aufgebaut. Zudem schaffte er es, mit dem Team – trotz einer nicht enden wollenden Verletzungsserie –

DIE HEIMSPIELE DER BRONCOS

17. September: Broncos – FBI Feldkirch 24. September: Broncos – HC Pustertal 1. Oktober: Broncos – HDD Jesenice 5. Oktober: Broncos – HC Neumarkt 12. Oktober: Broncos – Asiago Hockey 15. Oktober: Broncos – HC Gröden 29. Oktober: Broncos – EC Klagenfurt II 9. November: Broncos – HC Fassa 12. November: Broncos – EC Kitzbühel 26. November: Broncos – EHC Lustenau 30. November: Broncos – EC Bregenzerwald 10. Dezember: Broncos – Rittner Buam 22. Dezember: Broncos – EC Salzburg 2. Jänner: Broncos – SG Cortina 14. Jänner: Broncos – EK Zeller Eisbären

über 41 von 42 Spieltagen einen Top-3-Platz in der Meisterschaft zu halten, bevor Asiago am letzten Spieltag noch vorbeiziehen konnte. Im Viertelfinale schlugen die Broncos die Fassa Falcons in fünf Spielen, bevor die übermächtigen Rittner Buam, die später den Titel holten, der tollen Saison der Broncos ein jähes Ende bereiteten.

NEUZUGÄNGE

Als erster Neuzugang wurde Anfang Juli der kanadische Stürmer Colin Behenna, Jahrgang 1991, unter Vertrag genommen, der auf der Flügelposition zuhause ist, aber auch als Center eingesetzt werden kann. An der University of Waterloo spielte er vier Jahre lang für das Eishockeyteam der Warriors und heimste eine ganze Reihe an Ehrungen ein, u. a. eine Nominierung in das zweite All-StarTeam der CIS. Der quirlige Eisläufer, harte Arbeiter und vorbildliche Leader verfügt über hervorragende Statistiken: Mit 54 Toren, 96 Assists und 150 Punkten in nur 109 Spielen setzte er sich an die dritte Stelle der All-Time-Scorer bei den Warriors. Vorher sammelte er bei den Barrie Colts in der OHL in 273 Spielen 217 Punkte. Luca Felicetti, der in den letzten Jahren für Cortina, Ritten und seinen Heimatverein Fassa spielte, kann sowohl als Flügel wie auch als Center eingesetzt werden. Seine geringe Körpergröße von nur 166 cm ist dank seiner unglaublichen Energie schnell vergessen, wenn man ihn auf dem Eis in Aktion sieht. Sein Siegeswillen und sein Einsatz auch in der Defensive sind fast schon legendär. Dass er auch mit 35 Jahren noch lange nicht zum alten Eisen gehört, hat Felicetti nicht zuletzt in der Viertelfinalserie zwischen den Broncos und den Fassa Falcons bewiesen, wo er ein steter Unruheherd war. In den letzten drei Saisonen sammelte der vielseitige Stürmer in 121 Serie-A-Spielen 91 Punkte (31 Tore und 60 Assists), und in seiner nicht weniger als 589 Spiele umfassenden Serie-A-Karriere konnte er 150 Tore, 302 Assists und 402 Strafminuten verbuchen. Dazu kommen noch einmal rund 100 Play-off-Spiele, in denen Felicetti 21 Tore und 59 Assists für

DAS TEAM

Clayton Beddoes, 45, Trainer, Kanada John Morelius, 19, Torhüter, Schweden Dominik Steinmann, 27, Torhüter, Mauls

Simon Baur, 26, Verteidiger, Sterzing

Fabian Hackhofer, 26, Verteidiger, Sterzing Daniel Maffia, 23, Verteidiger, Sterzing Michael Messner, 22, Verteidiger, Sterzing David Gschnitzer, 20, Stürmer, Sterzing

Simon Löf, 25, Verteidiger, Schweden

Michael Delueg, 18, Stürmer, Sterzing Dominik Bernard, 18, Verteidiger, Eppan Markus Trenkwalder, 19, Verteidiger, Sterzing

Jonas Steiner, 20, Verteidiger, Sterzing

Matthias Mantinger, 20, Stürmer, Sterzing Luca Felicetti, 35, Stürmer, Fassa Colin Behenna, 25, Stürmer, Kanada

Ivan Deluca, 19, Stürmer, Sterzing Tobias Kofler, 24, Stürmer, Wiesen Felix Tschimben, 19, Stürmer, Kaltern Francis Verreault-Paul, 29, Stürmer, Kanada Daniel Erlacher, 26, Stürmer, Sterzing Hannes Clementi, 22, Stürmer, Sterzing Simon Pitschieler, 18, Stürmer, Gröden

80 Punkte sammelte. Der 29-jährige Stürmer Francis Verreault-Paul, Frankokanadier mit Innu-Wurzeln, kommt mit exzellenten Referenzen ins Wipptal. Seine Junior-Karriere absolvierte das Energiebündel in der QMHJL bei den Chicoutimi Saguenéens, wo er in 354 Spielen 103 Tore und 116 Assists bei satten 590 Strafminuten sammelte. Von dort zog es ihn an die renommierte Universität McGill in Montréal, wo er 2011 mit der Guy Lafleur Trophy für die beste Kombination aus Studienerfolgen und sportlichen Leistungen ausgezeichnet wurde. Nach einem kurzen Gastspiel bei den Hershey Bears in der AHL versuchte er sein Glück in der ECHL bei Greenville, Bakersfield und Orlando (insgesamt 87 Spiele, 24 Tore, 40 Assists und 246 Strafminuten), von wo er Ende der Saison 2013/14 zu den Tønsberg Vikings nach Norwegen wechselte. Nach weiteren Zwischenstationen in der ECHL bei Bakersfield und in der NLB beim HC Ajoie sowie in der NLA in Fribourg-Gottéron stand er im vergangenen Jahr bei den Gentofte Stars in Dänemark unter Vertrag, wo er auf fünf Tore und 15 Punkte in 21 Partien kam. Der torgefährliche Wirbelwind wird als sehr schneller Eisläufer beschrieben, der sowohl im Powerplay als auch im Spiel 5-gegen-5 torgefährlich ist, wann immer er auf dem Eis steht. Für die Verteidigung konnte der Schwede Simon Löf gewonnen werden. Der 1991 geborene Rechtsschütze aus Gävle bringt gute körperliche Voraussetzungen mit und ist gleichzeitig ein starker Eisläufer mit sehr guter Mobilität. Er wurde im Traditionsklub Brynäs groß und stand von der U16 bis zur U20 in der erweiterten Auswahl der Junioren-Nationalteams der Tre Kronor. Im Seniorteam von Brynäs spielte er meist im zweiten Verteidigerpaar als Defensivmann neben einem starken Offensivpartner. In seiner ersten vollen Saison in der Allsvenskan spielte er bei Södertälje, nach dem Abstieg in die 1. Division wechselte Löf zum Zweitligisten Vita Hästen. Zusammen mit zwei früheren Abstechern zu Mora und Almtuna kommt er auf 134 Einsätze in der Regular-Season und 20 Play-offSpiele, in denen er vier Tore erzielte, 19 Assists gab und 96 Strafminuten aufgebrummt bekam. Das Tor hingegen hütet – voraussichtlich im Team mit dem langjährigen Backup Dominik Steinmann – der 1997 geborene John Morelius, der vom schwedischen Erstligaklub Brynäs Gävle ins Wipptal kommt. Der großgewachsene und sehr athletische Torhüter wurde auf Empfehlung von Goaliecoach Fredrik Fahlstedt mit einer Tryout-Klausel verpflichtet. Obwohl der Schwede neben diversen SHL-Spielen auf der Ersatzbank erst ein Spiel Senior-Erfahrung beim Viertligisten Oppala aufweist, darf nicht vergessen wer-

DER SPIELMODUS IN DER AHL

Gespielt wird in drei Meisterschaftsphasen. In einem Grunddurchgang mit 30 Spielen pro Team (Hin- und Rückrunde) werden die Platzierungen für die weiteren Phasen ausgespielt. Für die „Master Round“ qualifizieren sich die ersten sechs Teams, die damit ihren Startplatz für die Play-offs in der dritten Phase bereits sicher in der Tasche haben. In der „Qualification Round“ hingegen spielen die Teams auf den Rängen 7 bis 16 in zwei Gruppen eine Hin- und Rückrunde. Die beiden Gruppensieger qualifizieren sich ebenfalls für das Viertelfinale. Die ersten drei Teams der Master Round können sich aus den Teams auf den Rängen 5 bis 8 ihre Viertelfinalgegner aussuchen. Die Viertel- und Halbfinalfinalserie wird im „Best of five“-Modus ausgetragen. Die Paarungen ab der Halbfinalserie ergeben sich aus den Platzierungen in der Master bzw. Qualification Round. Das Finale wird im „Best of seven“-Modus gespielt. den, dass die U20 SuperElit eine der besten Nachwuchsligen der Welt ist und laufend exzellente Spieler auf NHL-Niveau hervorbringt. Zusammen mit dem Drittrunden-Draftpick Felix Sandström, dem ebenfalls in der dritten Runde gedrafteten Jonas Johansson und Oliver Dackell, dem Sohn des ehemaligen NHLStars Andreas Dackell, war Morelius in den letzten beiden Jahren einer von vier Stammgoalies des U20Teams von Brynäs. 2014/15 kann er mit 90,6 Prozent Fangquote und 2,74 Gegentorschnitt dieselben Statistiken aufweisen wie Sandström (90,7 % und 2,63 GAA). Zu den Broncos zurückgekehrt ist der 22-jährige Michael Messner aus Sterzing. Nach Verpflichtungen bei den Starbulls Rosenheim in der DNL und auf Leihbasis bei Eppan erhielt der Linksschütze vor einem Jahr die Chance, zu Ketterä in die dritte finnische Liga zu wechseln. Eine Verletzung zwang ihn allerdings zu einer längeren Pause, nach der er keinen Fixplatz im Kader mehr hatte. Er kehrte nach Italien zurück und beendete die Saison in der Serie A bei Cortina. Bis zum 5. September bestreitet Denny Deanesi ein Tryout bei den Broncos. Der 1993 in Trient geborene Flügelstürmer konnte vor zwei Jahren mit Kaltern in 38 Serie-A-Spielen elf Tore und vier Assists erzielen.

VERTRAGSVERLÄNGERUNGEN

Mit Fabian Hackhofer wird in der Verteidigung eine absolute Schlüsselposition besetzt. Der 26-jährige Verteidiger geht – mit einer kurzen Unterbrechung – in seine neunte Saison bei den Wildpferden. Sein Beitrag im Spielaufbau und auch in der Defensive ist für die Wildpferde von fundamentaler Bedeutung, und trotz seiner kleinen Statur schreckt er auch vor einer harten Gangart nie zurück. Ivan Deluca, 19, geht bereits in seine vierte Saison mit dem Seniorteam und ist eine der großen Zukunftshoffnungen der Wildpferde. Der gelernte Flügel, der auch als Center eingesetzt werden kann, ist eine imposante Erscheinung und will sich nach einigen Verletzungsproblemen heuer als eine feste Größe bei den Broncos etablieren. In insgesamt 83 Serie-A-Spielen erzielte er fünf Tore, davon zwei in den Play-offs; diese Bilanz will er in der kommenden AHL-Saison ausbauen. Derzeit steht er im Aufgebot des Senior-Nationalteams, das sich unter der Leitung von Headcoach Stefan Mair auf die Olympiaqualifikation in Norwegen vorbereitet. Der 24-jährige Tobias Kofler spielte in den vergangenen Spielzeiten hauptsächlich als Center der dritten Sturmformation und half nur sporadisch in den ersten beiden Sturmlinien aus, was ihn aber nicht daran hinderte, seine persönliche Scoring-Bestleistung aus der Vorsaison noch einmal zu toppen. Mit elf Toren in 44 Spielen zwischen Regular Season und Coppa Italia war „Tube“ der beste einheimische Goalgetter: Mit 15 Gesamt-Scorerpunkten setzte er sich an die vierte Stelle der einheimischen Scorer. Gleichzeitig war der Wirbelwind sowohl im Forechecking als auch im eigenen Drittel durch sein unermüdliches und schlaues Zweikampfverhalten ein unverzichtbarer Spieler, der sich absolut selbstlos in den Dienst des Teams stellt. Nach dem verletzungsbedingten Ausfall von Mark Demetz Ende Jänner war Dominik Steinmann in der vergangenen Saison die Nummer 1 im Kasten der Broncos und führte das Team bis ins Halbfinale. In den neun Regular-Season- Spielen, in denen er als Stammgoalie gesetzt war, hielt er 90,7 Prozent aller Schüsse bei 2,49 Gegentoren pro Spiel. In den Play-offs bestritt „Steini“ acht

WEIHENSTEPHAN CUP

10. September: HC Gröden – ESV Kaufbeuren (17.15 Uhr) 10. September: Broncos –EC Bad Tölz (20.00 Uhr) 11. September: kleines Finale – Spiel um Platz 3 (15.00 Uhr)

11. September:

Finale (18.00 Uhr)

Partien mit einer äußerst guten Fangquote von 92,6 Prozent, wobei er in der Viertelfinalserie gegen Fassa in fünf Spielen nicht weniger als 94,7 Prozent aller Schüsse hielt und nur 1,79 Gegentore pro Spiel zuließ. Insgesamt kann der 27-jährige Goalie in elf Saisonen auf 73 Einsätze mit der Senior-Mannschaft der Broncos zurückblicken. Simon Baur, Jahrgang 1989, hat sich in den letzten Saisonen zu einem offensiv gefährlichen Zweiwegeverteidiger entwickelt und konnte gleichzeitig die Konstanz im Spiel in der eigenen Zone verbessern. In der vergangenen Saison stand er am Ende der Spielzeit in der Scorerwertung der Verteidiger ligaweit an fünfter Stelle. Mit insgesamt sieben Toren, 33 Assists und 40 Punkten in 50 Spielen ließ er auch seinen Teamkollegen Maksims Sirokovs hinter sich. Der 1993 geborene Daniel Maffia hat sich in den letzten vier Saisonen seit seiner Rückkehr aus der DNL zu einer festen Größe in der weißblauen Hintermannschaft entwickelt. Der Zweiwegeverteidiger musste allerdings vor einem Jahr einen herben Rückschlag hinnehmen, als er sich schwer am Knöchel verletzte und fast die gesamte Saison pausieren musste. Nach vier Spielen mit dem Farmteam Eppan in der Serie B (2 Tore und 1 Assist) kehrte er erst vier Spiele vor Ende der Regular Season zurück. Daniel Erlachers Stärken liegen zwar auf der Flügelposition im Defensivspiel, dennoch konnte der Linksschütze in der vergangenen Spielzeit wie bereits in der Saison zuvor auch offensiv verstärkt Akzente setzen. Mit drei Toren und fünf Assists in 48 Spielen konnte der 26-Jährige seine bisher beste Torausbeute aus der Zweitligasaison 2012/13 egalisieren. Im Auftaktspiel zur Viertelfinalserie gegen Fassa erzielte „Erle“ das entscheidende Siegtor zum 2:1. Sein unermüdlicher Einsatz und seine Zweikampfstärke machen ihn zu einem jener wichtigen Spieler, die in jeder Mannschaft genau so gerne gesehen sind wie sie leider oft auch übersehen und unterschätzt werden. Für eine weitere Saison dabei sein werden vielversprechende Kräfte aus dem eigenen Nachwuchs und aus dem Sportgymnasium-Programm. Aus derzeitiger Sicht in der ersten Mannschaft dabei sein werden die Verteidiger Dominik Bernard, Jonas Steiner und Markus Trenkwalder sowie die Stürmer Hannes Clementi, Michael Delueg, David Gschnitzer, Matthias Mantinger, Simon Pitschieler und Felix Tschimben. Dank der aufmerksamen Arbeit von Headcoach Clayton Beddoes ist es aber gut möglich, dass weitere Nachwuchsspieler eine Chance erhalten. Nach derzeitigem Stand ist noch nicht sicher, ob sich auch Patrick Mair und Hannes Stofner das Trikot der Broncos überstreifen werden oder ob sie sich aus beruflichen Gründen vom Team verabschieden. Die Schlittschuhe definitiv an den Nagel gehängt hat hingegen – ebenfalls aus beruflichen Gründen Philipp Pircher, der seit der Saison 2012/13 das Team als Kapitän angeführt hat.

E

LEICHTATHLETIK

Alex Schwazer acht Jahre gesperrt

Das Internationale Sportgericht hat am 9. August in Rio eine Sperre von acht Jahren gegen den Geher Alex Schwazer aus Kalch verhängt. Bekanntlich wird dem 31-jährigen Olympiasieger über 50 km in Peking (2008) vorgeworfen, erneut auf unerlaubte Dopingmittel (synthetisches Testosteron) zurückgegriffen zu haben (Erker 08/2016). Eine Probe vom 1. Jänner 2016 soll auffällige Werte ans Tageslicht befördert haben. Schwazer hingegen weist jede Schuld von sich, da er ein Komplott vermutet. Sein Rechtsanwalt Gerhard Brandstätter hatte beim Internationalen Sportgerichtshof in Lausanne Rekurs gegen die vom Internationalen Leichtathletikverband IAAF verhängte Sperre eingereicht. Brandstätter ist davon überzeugt, dass die Urinwerte vom 1. Jänner dieses Jahres, die zum positiven Dopingtest geführt hätten, manipuliert worden seien. Alle vorangehenden und nachfolgenden Tests, 60 an der Zahl innerhalb eines Jahres, denen sich der Geher aus Kalch unterzogen hat, waren nämlich einwandfrei. Am 8. August kam es in Rio zu einer achtstündigen Anhörung vor dem Sportgericht. Mit ihrem Urteil sind die drei Richter genau dem Antrag des Internationalen Leichtathletikverbandes gefolgt. Bei der Abnahme der Dopingprobe von Alex Schwazer und der anschließenden Kontrolle habe man keinen Verfahrensfehler festgestellt und damit sei die Auswertung der Probe nicht anfechtbar, heißt es in der Begründung. Schwazer hat jetzt noch die Möglichkeit, einen Rekurs bei einem Schweizer Zivilgericht einzureichen.

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