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Radsport: Kurt Matzler über das Race Across Austria

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Veranstaltungen

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Race Around Austria Kurt Matzler aus Wiesen umrundet in 122,5 Stunden Österreich

Mit seinen 2.200 km und über 30.000 Höhenmetern non stop ist das Race Around Austria das längste und härteste Radrennen Europas. Gestartet wird jedes Jahr Mitte August in St. Georgen im Attergau, die Strecke führt entlang der Grenzen im Uhrzeigersinn rund um Österreich. Der Wies ner Kurt Matzler nahm in diesem Jahr daran teil (siehe Erker 09/2020) und bewältigte die Strecke in fünf Tagen, zwei Stunden und 27 Minuten. Im Erker berichtet er von den seinen Erfahrungen, von den Herausforderungen und Schwierigkeiten, von den Höhen und Tiefen während des Rennens.

Montag, 10. August, 20.32 Uhr. Ich starte als Solofahrer das Ren nen in St. Georgen im Attergau. Vor mir liegt eine Extremstrecke, die mir alles abverlangt: Fahren bei Tag und Nacht, bei Regen und Hitze, durch die buckelige Welt in Ober- und Niederösterreich, durch das flache Burgenland, über die höchsten Alpenpässe wie den Großglockner, das Kühtai oder die Silvretta Hochalpenstra ße. Mein einziges Ziel: durchhalten und finishen innerhalb der vorgegebenen Zeit von maxi mal fünf Tagen und neun Stunden. Am Rennen nehmen Profis wie Christoph Strasser ebenso teil wie Amateure. 15 Solofahrer star ten in diesem Jahr, darunter eine Frau, dazu einige Zweier- und Vie rerteams. Das Regelwerk ist ähnlich wie beim Race Across America: Die Stoppuhr beginnt am Start zu laufen und endet bei der Zielankunft. Schlafen, Essen und Waschen wird selbst eingeteilt oder am besten ganz weggelas sen. Jede Pause bedeutet verlorene Zeit, die man am Rad nicht mehr gutgemacht werden kann. Meine Strategie: etwa 1,5 Stun den Schlaf pro Tag und bei Bedarf einen maximal 15-minütigen Po wernap. Für die längeren Schlafpausen habe ich entlang der Strecke Hotels gebucht, die Powernaps gibt es auf einer Parkbank, im Auto oder einfach neben der Straße. Windschattenfahren ist verboten, in der Nacht muss der Radfahrer im Scheinwerferkegel eines Begleitfahrzeuges fahren. Räder und Begleitfahrzeuge müs sen vorschriftsmäßig mit Reflektoren beklebt sein. Die Strecke muss penibel eingehalten werden. Da für wird man über GPS getrackt und Race Officials kontrollieren die Einhaltung der Regeln. Gleich nach dem Start geht es Richtung deutsche Grenze bei Passau, dann ostwärts Richtung Niederösterreich. Die erste Nacht ist in der Regel die schwierigste. Über die rette ich mich trotz star

kem Gegen- und Seitenwind einigermaßen gut: Montagmittag vor dem Start schlafe ich noch mals drei Stunden und so stellt die erste Etappe über 503 km und 5.700 Höhenmeter bis zur ersten Schlafpause auch kein Pro blem dar. Die zweite Etappe wird schon schwieriger: Das Fahren in der Nacht wird zur Herausforderung – zwischen 3.00 und 5.00 Uhr in der Früh ist der Kampf gegen den Schlaf am härtesten. Dazu kommt eine Umleitung, die dann auch noch abgesperrt ist, Naviga tionsprobleme, ein gebrochenes Pedal am Rad, eine kleine Pan ne am Auto und erste Sitzprobleme am Hintern. Das alles kostet Zeit und Nerven. Vor allem, weil die Karenzzeit von 41 Stunden in Halbenrain einzuhalten ist. Wer es bis dorthin in der vorgegebe nen Zeit nicht schafft, wird aus dem Rennen genommen. Und tatsächlich muss der erste Teil nehmer schon aufgeben.

Kurt Matzler (l.) mit seiner Crew im Ziel

Am dritten Tag kommen die Ber ge. Die Soboth in der Steiermark und der Großglockner mit rund 1.800 Höhenmetern – von un ten bis oben steil. Bei der Abfahrt muss ich dringend einen Powernap einlegen. Im strömenden Regen finde ich ein Garagenvordach, unter dem ich kurz schlafe. Nach dem Aufwachen plagen mich extreme Knieschmerzen. Nach einer eingeschobenen Schlafpause von 1,5 Stunden in einem Hotel, einer Rückspra che mit einem Arzt, einer Massage, Tapes und Schmerztabletten geht es in der Nacht weiter nach Innsbruck. Dort kann ich mich mit einer weiteren Schlaf pause von zwei Stunden so gut erholen, dass ich die jetzt kom menden schweren Bergetappen in Tirol und Vorarlberg gut schaf fe, trotz Regenschauer und Kälte vor allem in der Nacht. Auf den letzten 400 km werde ich immer wieder von meinen Teamkolle gen von Physio 1.0 angefeuert,

Ex-Rennradprofi Thomas Rohregger begleitet Kurt Matzler ein Stück durch das Inntal.

Massage durch die Be treuer während einer kurzen Pause auf der Großglockner-Straße

sogar der Ex-Radprofi Thomas Rohregger kommt auf die Straße und begleitet mich ein Stück. Das motiviert und hält wach, vor allem weil jetzt der Schlafentzug zur noch größeren Herausforderung wird, be sonders bei den Abfahrten. Denn: So lange man tretet, bleibt man wach, hört man auf, kommt unvermittelt die Müdigkeit. Sein nächstes großes Projekt ist bereits in Planung. 2021 will Kurt Matzler das Race Across America fahren, rund 5.000 km und 54.000 Höhenmeter quer durch den Kontinent. Bereits viermal hat er in einem Viererteam an diesem Rennen teilge nommen. Dieses Mal will er es alleine schaffen, in weniger als elf Tagen. Dafür werden noch Spon soren gesucht. Matzler hält auch Vorträge über das Race America und das Race Around Austria, sein Honorar spendet er. Matzler fährt die Rennen nicht nur für sich. So wie das Race Across America war auch das Race Around Austria ein Charity-Projekt. Rund 27.000 Euro wurden zur Ausrottung der Kinderlähmung gesammelt. Das ist ein Ziel, das Rotary schon seit vielen Jahren verfolgt und dem man vor wenigen Wochen ein großes Stück näher gerückt ist. Af rika wurde als poliofrei erklärt. Nur noch in zwei Ländern, in Afghanistan und Pakistan, gibt es noch Fälle von Kinderlähmung. In drei Jahren wird es hoffentlich so weit sein. Nach den Pocken wird Polio das zweite Virus sein, das ausgerottet werden konnte. Dafür braucht es aber noch vie le Impfungen. Wer dazu beitragen möchte, kann das mit einer Geldspende tun. Die Melinda und Bill Gates Foundation verdreifacht diese Spende. So können mit einer Spende von nur zehn Euro 50 Kinder die rettende Impfung bekommen. Für alle, die helfen wollen, die Spendensumme aufzustocken, hier das Spendenkonto:

Cycling to Serve Austria IBAN: AT59 2032 0322 0228 5619 Kontakt zu Kurt Matzler: kurt.matzler@uibk.ac.at

Radsport Everesting: Siebenmal aufs Penser Joch

Beim Everesting fährt ein Radfahrer so lange einen Berg hinauf und wieder hinunter, bis er 8.848 Hö henmeter, die Höhe des Mount Everest, gesammelt hat. Dabei gibt es kein Zeitlimit, doch es muss in einer Session ohne Schlaf durchgefahren wer den. Anfang September wählte Radsportler Thomas Gschnitzer aus Thuins das Penserjoch für sein Everesting-Vorhaben. Nach 10:56 Stunden hatte er 8.929 Höhenmeter gesammelt. Dafür musste er siebeneinhalb Mal auf das Penserjoch treten, wobei er bei allen Bergfahrten von der Einfahrt zum Sadob re-Gelände bis zum Penserjoch fast exakt die gleiche Zeit von 1:05 Stunden benö tigte. Den ersten Everes ting-Ride unternahm George Mallory. Er ist der Enkel von George Herbert Leigh Mallory, der 1924 bei einer Ever est-Expedition ums Leben kam. Mittlerweile ist aus dem Everesting ein eigener Sport geworden. Aktuell sind bereits mehr als 7.000 erfolgreiche Everestings in 96 Ländern regis triert. Knapp 9.000 Höhenmeter an einem Stück zu fahren, ist sowohl eine physische als auch eine mentale Herausforderung. Zum Vergleich: Der le gendäre Ötztaler Radmarathon weist eine Höhendifferenz von „nur“ 5.500 Höhenmetern auf. Im Vorjahr schaffte Thomas Gschnitzer gemeinsam mit Lukas Bacher aus Pardaun die knapp 9.000 Hö henmeter, indem sie achtmal mit dem Rennrad auf den Jaufenpass fuhren.

Radsport Radweg nur teilweise befahrbar

Im Bereich der Raststätte „Lanz“ in Natz-Schabs ist der Radweg bis zum 18. Dezember nur teilweise befahrbar. Die Firma Ploner GmbH verbessert im Auftrag der Autonomen Provinz Bozen an der Pus tertaler Staatsstraße die Einfahrt zur Raststätte und damit die Verkehrssituation. Die Fahrbahnbreite be trägt zwei Meter. Von 19.00 bis 7.00 Uhr ist der Radweg gesperrt. In dieser Zeit befinden sich Ar beitsmaschinen und Dienstfahrzeuge auf dem Radweg. 76

Eines von zwei Begleitfahrzeugen

15-minüti ger Powernap auf einer Parkbank

Mit MundNasenSchutz am Start

Pro Tag im Schnitt 440 km und über 6.000 Höhenmeter erzeugen einen enormen Bedarf an Kalorien, über 10.000! Das wären locker 25 Teller Spa ghetti Bolognese. Das kann man dem Körper kaum in so kurzer Zeit zufüh ren. Deshalb greife ich fast ausschließlich auf Flüssignahrung zurück. Die ist einerseits leicht verdaulich, anderer seits enthält sie alle lebensnotwendigen Nährstoffe. Ein Fläschchen von 200 ml hat rund 300 Kalorien und kann in zwei, drei Schlucken getrunken wer den. Zusätzlich gibt es ab und zu einen Eisweißshake, eine Banane, Pudding, selten auch mal etwas Reis oder eine Laugenstange. Alles ist genau be rechnet und dosiert, denn nur so können die sonst bei Ausdauersportlern so häufig auftretenden Magen- oder Darmprobleme vermieden werden. Begleitet werde ich von einer zehn köpfigen Crew mit Race-Across-America-Erfahrung, die sich im Sieben-Stunden-Rhythmus abwechselt; meine Frau Ruth, meine Freunde Julia und Zoli, Ire ne und Andi, Monika und Meinhard sowie die Osttiroler Michael, Heinzi und Hannes sind meine Begleiter. Mit dieser Crew kann ich mich fünf Tage lang aus schließlich auf das Radfahren konzentrieren. Ich werde navigiert, serviciert, massiert, therapiert, gefüttert, motiviert und gepeitscht, wenn es sein muss. Die Crew kümmert sich um die Räder, die Autos, das Essen, Trinken, die Kleidung und räumt alle Schwierigkeiten aus dem Weg. Ein unglaubliches Erlebnis, mit al len Höhen und Tiefen, die man sich nur vorstellen kann! Kurt Matzler

Balneum: Arbeiten zur neuen Panoramasauna auf der Zielgeraden

Nach der coronabedingten Schließung im Frühjahr und den umfangreichen Bauarbeiten im Sommer öffnet die Sauna im Balneum Sterzing in Kürze wiederum wochen

tags von 14.00 bis 22.00 Uhr, samstags und sonntags von

10.00 bis 22.00 Uhr, natürlich unter Einhaltung der gegebenen Covid-19-Vorschriften. Dies dürfte der Saunabegeisterung allerdings keinen Abbruch tun, ganz im Gegenteil. Noch mehr Platz und Ruhe sorgen dafür, dass sich gerade an den beliebten Wochenenden Besucher aus Nah und Fern wohlfühlen können.

Die geräumige Saunalandschaft im ersten Stock wird derzeit

© Klaus Peterlin

durch eine neue Panorama-Außensauna erweitert, geplant unter der Federführung von Arch. Ralf Dejaco, der auch für den Bau des Balneum vor 10 Jahren verantwortlich zeichnete. Das Balneum Sterzing, das im Spätherbst 2010 eröffnet wurde, verzeichnete seither knapp 900.000 Gäste und Besucher, davon 640.000 im Hallenund Freibad und 260.000 in der Sauna. Gerade die Zahlen in der Sauna erfüllen die

Entscheidungsträger in der Gemeinde Sterzing mit Stolz, ist es doch gelungen, diese zu einem kleinen Mekka für Saunabegeisterte aus Nah und Fern zu entwickeln, mit Spezialaufgüssen, die ihresgleichen suchen, sowie mit einem großen Bezug zur lokalen Landschaft und Bergwelt, was die Wahl der Materialien betrifft.

Die langen Saunanächte werden wie

derum ab November am jeweils ersten Freitag des Monats unter der erfahrenen Leitung des Masterservice-Teams stattfinden. Mit bewährten und neuen Spezialaufgüssen wird der Saunabesuch zu einem Erlebnis.

Die Informationen über die jederzeit verfügbaren Plätze in der Sauna sowie im Hallenbad sind direkt auf der Homepage unter www.balneum. bz.it abrufbar.

Der genaue Eröffnungstermin der Sauna im Balneum Sterzing wird zeitnah über die Internetseite und die sozialen Medien bekanntgegeben.

Nicht vergessen! Werktags Öffnung Hallenbad bereits ab 12.00 Uhr.

Fußball Saisonbeginn beim C.F. Sterzing

Fußball FC Südtirol präsentiert seinen Kader in Ridnaun

Im Bild die Mannschaft VSS U11 (Jahrgang 2009), die als SpG Ridnauntal/Sterzing an der Meisterschaft teilnimmt

Die neue Fußballsaison ist bereits voll im Gange und der erfreuliche Zuwachs im Jugendsektor des C.F. Sterzing schreitet weiter voran. Stand September kann der Verein in den Jahrgängen 2003 – 2014 auf 150 Buben zählen. Auch die positive Zusammenar beit mit der Auswahl Ridnauntal wurde für die Saison 2020/21 wiederum bestätigt. Die Meister schaften der Junioren, der A-Jugend, B-Jugend und C-Jugend sowie der VSS U13, VSS U12 und VSS U11 werden zusammen be stritten. Insgesamt nehmen in der neuen Saison elf Jugend-Mannschaften an einer Meisterschaft teil: Junioren, A-Jugend Lega, B-Jugend Lega, C-Jugend Lega, VSS U13, VSS U12, VSS U11, VSS U10, VSS U9, VSS U8, E-Jugend Bezirks meisterschaft.

Der Trainerstab

Junioren (2002/03): Verantwortlicher Alexander Siller; A-Jugend (2004/05): Verantwortlicher Gianluca Cordani, Oscar Pe dron, Paolo Fadda; B-Jugend (2006/07): Verantwortlicher Toni Fleckinger, Christoph Lanthaler, Jan Rainer; C-Jugend (2008/09): Verantwortlicher Michael Blasbichler, Stefan Klammsteiner; D-Jugend (2010/11): Verantwortlicher Stefano Linossi, Lukas Kahn, Giancarlo Granzotto; E-Jugend (2012/13): Verantwortlicher Michael Blasbichler, Giovanni Serra, Annalena Hofer; F-Jugend (2014): Verantwortlicher Adriano Mani, Mauro Polonio, Giustino Girardi; Tormanntrainer: Dominik Kofler. Traditionell wurde mit der Kadervorstellung Anfang September die neue Saison des FC Südtirol ein geläutet, bereits zum neunten Mal in Folge wurde dafür das Ho tel „Schneeberg“ in Ridnaun ausgewählt. Mit Entschlossenheit startet das Team um Präsident Walter Baumgartner und Trainer Stefano Vecchi in seine elfte Spielzeit in der Serie C. Dass die Zeit reif für den Aufstieg in die Serie B sei, ließ Prä sident Baumgartner während der Teamvorstellung mehrmals durch blicken. „Wir sind nicht so naiv und sagen: Wir steigen auf!“, so Baum gartner. „Wir bekommen es wieder mit Mannschaften mit einer glor reichen Vergangenheit zu tun. Am Ende gewinnt aber nicht die Mann schaft, die am meisten Geld investiert, sondern diejenige, die in den entscheidenden Momenten da ist. Wir werden unser Bestes geben.“ Auch Coach Stefano Vecchi be tonte: „Es ist an der Zeit, dass es weiter nach oben geht.“ Die Spie ler würden seine Ideen kennen, die Neuen hätten die richtige Einstel lung. „Wir sind eine starke Mannschaft, tun aber auch gut daran, uns in Demut zu üben.“ Sportchef Paolo Bravo schlug in dieselbe Kerbe. „Wir müssen uns verbessern, dürfen aber nicht über heblich werden. Unser Beispiel sollen die Vereine sein, die in Demut und mit Bescheidenheit ambitio niert Großes geschafft haben“, so Bravo. Liga-Start in der Serie C war der 27. September, mit den ersten Pflicht spielen ging es schon einige Tage vorher los. Die Spiele des FCS fin den bis 15. Oktober voraussichtlich in Brixen statt, dann soll das Dru susstadion in Bozen fertiggestellt sein.

Der aktuelle FCS-Kader

Tor: Giacomo Poluzzi, Simone Tononi, Julian Pircher; Abwehr: Alessandro Fabbri, Kevin Vinetot, Jan Polak, Marco Curto, Si mone Davi, Hamza El Kaouakibi, Niccolò Gabrieli, Nicolò Gigli; Mittelfeld: Emanuele Gatto, Hannes Fink, Fabian Tait, Daniele Ca siraghi, Marco Beccaro, Matteo Gasperi, Leandro Greco, Nermin Karic; Sturm: Gianluca Turchetta, Simone Mazzocchi, Matteo Rover, Manuel Fischnaller, Raphael Odogwu, Mauro Semprini.

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