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Erker Extra
from ERKER 11 2020
by Der Erker
Extra Innovation & Technik
Augen auf die Gletscher
Fünf neue Webcams im hochalpinen Gebiet installiert
Ein innovatives Konzept zum grenzübergreifenden Gletschermonitoring unter besonderer Berücksichtigung der Anwenderorganisationen in den Bereichen Hydrologie, Naturgefahren, Wasser- und Energie-Wirtschaft, Landwirtschaft und Tourismus wird im Interreg-Projekt Glacier Inventory South Tyrol-Tyrol GLISTT erarbeitet, berichtet der Sterzinger Roberto Dinale, Direktor des Landesamtes für Hydrologie und Stauanlagen in der Agentur für Bevölkerungsschutz.
In gelungener Zusammenarbeit mit den beteiligten Gemeinden und den an den verschiedenen Projektphasen und am Projektgenehmigungsverfahren beteiligten Stellen haben er und seine Mitarbeiter fünf neue Webcams zur Beobachtung hochalpiner Gebiete aufgestellt: mit Blick auf den Weißbrunnferner im Ultental, den Langenferner im Martelltal, den Oberen Ortlerferner in Trafoi, den Übeltalferner im Ridnauntal und den Rieserferner in Rein in Taufers. Installiert wurden dabei Spiegelreflexkameras, die sich besonders für Landschaftsfotografie eignen und dafür ausgestattet sind, unter wechselnden und oft sehr rauen Wetterbedingungen qualitativ hochwertige Bilder zu liefern, so Martin Pernter vom Amt für Me-
teorologie und Lawinenwarnung, das für die Technik im Zusammenhang mit Foto-Webkameras zuständig ist. Die Bilder werden alle zehn bis 30 Minuten aktualisiert und an den Provider für die Systemverwaltung und die Veröffentlichung der Bilder geschickt. Die für die Anlagen notwendigen Bauarbeiten wurden von Technikern und Experten der Agentur für Bevölkerungsschutz in Zusam-
Ein Blick auf den Übeltalferner durch die neue Webcam
menarbeit mit spezialisierten Südtiroler Unternehmen geplant und auf einer Meereshöhe zwischen 2.300 und 3.300 m umgesetzt. Für das Interreg-Projekt Glacier Inventory South Tyrol-Tyrol GLISTT werden die bestehenden Gletschermessprogramme in Südtirol und Tirol koordiniert und möglichst einheitlich fortgeführt. Außerdem werden die detaillierten, direkt gemessenen Daten an einzelnen Gletschern mit modernen Fernerkundungsdaten von allen Gletschern des Untersuchungsgebietes kombiniert, um ein ganzheitliches Bild der aktuellen Gletscheränderungen zu erhalten. Zudem wird durch die Integration neuartiger Satellitendaten mit hoher zeitlicher Wiederholungsrate ein operationelles Nahzeit-Monitoringverfahren entwickelt, das kontinuierlich Daten für Entscheidungsträger und Anwender in den betroffenen Bereichen liefert. Die wissenschaftliche Bedeutung des Projektes liegt in der Aufwertung bestehender Messreihen durch neu gewonnene Daten, hauptsächlich aber in der Entwicklung neuer Methoden zur Kombination der Verfahren und Daten. Das Projekt GLISTT wird vom Kooperationsprogramm Interreg Italien-Österreich finanziert und ist Teil der Förderprogramme für den Zeitraum von 2014 bis 2020. Projektpartner ist neben der Universität Innsbruck und Eurac Research das Amt für Hydrologie und Stauanlagen in der Agentur für Bevölkerungsschutz. Unter folgendem Link kann man den Übeltalferner beobachten: www.foto-webcam.eu/webcam/ becherhaus.
Studenten entwickeln Produkte für Obdachlose
Studenten der Uni Bozen haben verschiedene Produkte entwickelt, die Obdachlosen das Überleben in den Wintermonaten erleichtern sollen. Zwei der Ideen wurden kürzlich von der Uni Bozen, der Firma Salewa und der Gruppe Volontarius vorgestellt. Es ist einmal Brieftasche und Gürtel in einem, in der die Obdachlosen kleine persönliche Gegenstände Tag und Nacht bei sich tragen und so schützen können. Zum anderen handelt es um einen Rucksack, der sich beim Öffnen in eine große Hülle verwandelt, die vor Kälte und Regen schützen kann.
Pure Entspannung dank qualifiziertem Bodenleger
Beim Hausbau ist eine gute Organisation wichtig, denn damit der Bau reibungslos abläuft und dem Traum vom Eigenheim nichts mehr im Weg steht, müssen viele organisatorische Angelegenheiten beachtet werden. Sobald der Rohbau steht, müssen Fenster und Haustüren montiert, die kalten Böden sowie die Fußbodenheizung verlegt und das Aufheizprotokoll vom Installateur vorgelegt werden. Sobald diese Vorbereitungen getroffen wurden, kann der Fußboden verlegt werden.
Aber manchmal stellt sich dann die Frage: Passt der ausgewählte Fußboden oder hätten wir uns besser für einen PVC- oder Teppich-Boden entschieden? Um Ihnen bei dieser Entscheidung behilflich zu sein, brauchen Sie eine kompetente Beratung an Ihrer Seite. Denn um ein angenehmes Raumklima zu schaffen und sich zu Hause wohlfühlen zu können, ist die Entscheidung für den passenden Boden essenziell. Das Qualitätssiegel der Südtiroler Bodenleger im lvh Wirtschaftsverband Handwerk und Dienstleister steht für tadellose handwerkliche Arbeit, Know-how, Verlässlichkeit und Flexibilität. Seit 2015 gibt es dieses Siegel, das für qualitativ hochwertigen Service steht. Mit diesen Qualitäten und der richtigen Beratung finden Sie den Traumboden für Ihr Zuhause und nach Fertigstellung Ihres Eigenheims können Sie sich endlich zurücklehnen und entspannen.
Bei weiteren Fragen zögern Sie nicht: Auf der Internetseite unter www. bodenleger.lvh.it finden Sie Ihren qualifizierten Bodenleger in Ihrer Nähe, den Sie jederzeit kontaktieren können. Einfach pure Entspannung – dank qualifiziertem Bodenleger.
Eisacktal/Wipptal Unternehmen setzen auf Innovation
Der neue Bezirksausschuss
Wolfgang Knollseisen (Alupress AG) wurde bei der Vollversammlung des Bezirks Eisack- und Wipptal im Unternehmerverband vor kurzem zum neuen Vertreter gewählt. Er folgt auf Michael Reifer, der dem Bezirk in den vergangenen vier Jahren vorstand. „In den letzten Jahren konnte der Bezirk wichtige Akzente setzen, besonders was die Stärkung des Eisacktales als Industriestandort, die Schaffung eines Exzellenzzentrums im Bereich Optik und die gute Zusammenarbeit mit den Gemeinden bei der Ausarbeitung der Akustikpläne oder die Ansiedlung bzw. Erweiterung neuer Unternehmen betrifft“, bedankte sich Knollseisen im Namen aller Unternehmen des Bezirks bei Michael Reifer. Heiner Oberrauch, Vizepräsident des Unternehmerverbandes mit Zuständigkeit für die Bezirke, unterstrich die große Innovationskraft der Unternehmen im Eisack- und Wipptal: „Die Dichte an innovativen und exportstarken Unternehmen ist hier besonders groß“, so Oberrauch. Ein konkretes Beispiel dafür lieferte Peter Rosatti, CEO von Rubner Holzbau aus Brixen: Rund ein Drittel des Umsatzes wird im Ausland erwirtschaftet, u. a. durch Prestigebauten aus Holz in Australien, Dubai, Kanada oder im Oman. Gastreferent der Bezirksversammlung war Senator Dieter Steger, der über die politischen Entwicklungen in Rom referierte und auf die Bedeutung der EU einging. Dem Bezirk Eisacktal/Wipptal im Unternehmerverband gehören 71 Unternehmen mit insgesamt 5.000 Beschäftigten an. Der neue Bezirksausschuss setzt sich zusammen aus Wolfgang Knollseisen (Bezirksverteter, Alupress AG), Stefan Barbieri (Vize-Bezirksvertreter, Barbieri Electronic OHG), Michael Bergmeister (Bergmeister GmbH), Werner Kusstatscher (Beton Eisack GmbH), Christian Krapf (duka AG), Anni Graus (Graus GmbH), Werner Taschler (Infominds AG), Piero Bernabè (Progress AG), Roberto Ferrari (TTControl GmbH) und Johannes Egartner (Wipptaler Bau AG).
Innovationsgeladene Technik
Die Welt, in der wir heute leben, ist besonders geprägt von Themen wie Klimawandel und Umweltschutz, die uns mittlerweile tagtäglich begegnen. Viele Wirtschaftssektoren stehen in der Kritik, wahre „Klimakiller“ zu sein.
Besonders betroffen davon sind die Automobil- und Transport- sowie die Energiebranche. Hier wird beständig geforscht und nach neuen Methoden gesucht, denn die weltweite Nachfrage an Alternativen steigt kontinuierlich. Wer hätte gedacht, dass eine ebensolche Alternative bei uns im kleinen Südtirol entwickelt wurde. Das Technologieunternehmen GKN Sinter Metals aus Bruneck hat eine besonders innovative Idee generiert, die von der Mader GmbH als Partner in der Umsetzung bzw. Industrialisierung des Serienproduktes mitbegleitet wurde: Hy2green. Der Erker hat sich bei Michael Reinalter, Geschäftsführer der Abteilung HKLS der Firma Mader, über das Projekt informiert.
Erker: Was ist „Hy2green“?
Michael Reinalter: Um die Klimaziele zu erreichen und den CO2-Ausstoß zu reduzieren, ist es notwendig, auf erneuerbare Energien zu setzen. Dabei sind die natürlichen Energiequellen häufig Schwankungen und teilweise auch jahreszeitlichen Einschränkungen unterworfen. Während im Sommer eher Energieüberschüsse entstehen, kann im Winter oft nicht ausreichend Energie produziert werden. Ein zentrales Thema für die bessere Nutzung natürlicher Energiequellen ist daher der Einsatz einer geeigneten Speichertechnologie, welche die Energie auch längerfristig speichern kann. Eine Möglichkeit ist dabei, Strom in Wasserstoff umzuwandeln, den Wasserstoff zu speichern und bei Bedarf wieder Strom und Wärme daraus zu gewinnen. GKN Sinter Metals hat nun erstmals ein Speichersystem entwickelt, das Wasserstoff besonders sicher und kompakt in Metallpulver speichert: Hy2green. Die Metallpulverspezialisten von GKN signalisieren mit diesem Namen auch gleich ihre Zielsetzung: grüne Energie aus natürlichen Energiequellen speichern und langfristig verfügbar machen, direkt vor Ort und emissionsfrei. In einem ersten Schritt wird das Wasser aufbereitet, d. h. von allen Inhaltsstoffen befreit. Mittels Elektrolyse wird das aufbereitete Wasser in Wasserstoff und Sauerstoff getrennt. Letzterer wird wieder in die Umgebung abgegeben, der Wasserstoff hingegen wird in den Metallhydridspeicher eingelagert. Bei Bedarf wird der Wasserstoff entnommen und mit einer Brennstoffzelle wieder Strom und Wärme erzeugt. Dabei kann der Wasserstoff auch über lange Zeiträume sicher und verlustfrei gespeichert werden. Die Idee für das Projekt wurde bereits 2013 von der GKN Sinter Metals initiiert und findet nun endlich seinen Weg in die Welt.
Was ist bei diesem Projekt besonders innovativ?
Besonders innovativ bei diesem Projekt ist die sehr sichere Art der Speicherung. Diese erfolgt durch die chemische Bindung des Wasserstoffs im Metall bei geringem Druckniveau. Die Fähigkeit von Wasserstoff, sich besonders dicht und stabil mit Metallpulver zu Metallhydrid zu verbinden, kommt
hier zum Tragen. Der Wasserstoff ist so kein flüchtiges und voluminöses Gas mehr, sondern sehr kompakt in den Feststoff eingebunden. Normalerweise erfolgt die Speicherung von Wasserstoff nur unter sehr hohem Druck, sprich mindestens 300 bis 1.000 Bar, dafür werden sehr große und druckstabile Tanks benötigt. Das Verfahren mit Metallhydrid benötigt das Volumen eines Druckspeichers, arbeitet jedoch mit niedrigem Druck, sprich maximal 40 Bar. Somit wird das Sicherheitsrisiko maßgeblich reduziert. Ein weiterer Vorteil dieser Anlage besteht darin, dass auch die Abwärme anfällt, die zum Beheizen von Wohneinheiten genutzt werden kann. De facto liefert die Hy2green-Anlage neben Elektrizität auch thermische Energie.
Wie werden die Tanks entsorgt?
Das von GKN verwendete Metallpulver stammt zu 100 Prozent aus recyceltem Material. Dabei ist der Einsatz von Primärmaterialien nicht
Ein Team der Sterzinger Mader GmbH unterstützt das Unternehmen GKN Sinter Metals aus Bruneck bei der Umsetzung des Projekts Hy2green.
notwendig – ein Umstand, der die CO2-Bilanz zusätzlich fördert. Das Material kann eingeschmolzen und wiederverwendet werden.
Wo kann diese Technik vorwiegend eingesetzt werden?
Diese Technik kann prinzipiell überall eingesetzt werden, wo eine erneuerbare Energiequelle besteht. Besonders attraktiv ist das Verfahren sicherlich für den Inselbetrieb in abgelegenen Gebieten, wie zum Beispiel dem Outback in Australien, aber auch für Südtirols Schutzhütten wäre „Hy2green“ eine interessante Alternative. Ebenso kann die Anlage als Back-Up-Lösung bzw. Notstromaggregat ihre Anwendung finden.
Gibt es bereits einen Prototypen?
Bereits im Jahr 2019 wurde im „Knappenhaus“ in Kasern das erste System in Betrieb genommen. Seitdem wird das Haus ohne Anschluss an das öffentliche Stromnetzwerk in Kombination mit einer kleinen Wasserturbine komplett autark versorgt. Eine weitere Anlage in kompakter Bauweise wird beim GKN-Werk in Bruneck montiert und in Betrieb genommen, Ende Oktober ist der Probebetrieb gestartet. Interessierte haben hier auch die Möglichkeit, einen Blick auf die Technik im Inneren zu werfen und den Vorgang der Energiespeicherung mit Wasserstoff mitzuverfolgen.
Welche Rolle spielt die Mader
GmbH bei diesem Projekt?
Prinzipiell sind wir für den Bau der Anlagen (Verrohrung von Wasser und Wasserstoff), das Basic- und Detail-Engineering und die Besorgung der Bauteile zuständig. Wir haben zusammen mit GKN das ganze Projekt mitaufgebaut, unser Wissen im Bereich Ingenieurwesen übermittelt und Inputs gegeben. Wir haben uns zudem im Bereich Wasserstoffrohrleitungen weiterentwickelt und uns als eine der ersten Firmen in Südtirol für diesen Bereich zertifiziert. Interview: Nadine Brunner
Technikcampus Stubai –lernen, wo andere Urlaub machen
Das Stubaital verbinden die meisten mit Urlaub, Wandern und Skifahren. Dass im Hauptort Fulpmes eine hochwertige Technikausbildung für 14- bis 19-Jährige an der Höheren Technischen Lehranstalt (HTL) Fulpmes angeboten wird, ist weniger bekannt. AbsolventInnen der HTL Fulpmes findet man weltweit in Technik und Management. Der Maschinenbau-Schwerpunkt der HTL Fulpmes ist aus der Stubaier Tradition der Metallverarbeitung gewachsen. Heute bietet die Schule die Vertiefungsrichtungen Smart Engineering, Produktdesign, Fertigungstechnik und Kunststofftechnik in vier- und fünfjährigen Formen an. Die Ausbildung an der HTL Fulpmes ermöglicht einen direkten Berufseinstieg in Gewerbe und Industrie. Ein hoher Praxisanteil ist dabei kennzeichnend: Was in der Theorie erarbeitet wurde, wird sofort in praktischen Tätigkeiten umgesetzt. Die Matura an der HTL Fulpmes berechtigt aber auch zum Studium an Fachhochschulen und Universitäten. Zum Technikcampus wird die HTL zusammen mit dem Schülerheim Don Bosco, das rund zwei Drittel der SchülerInnen beherbergt. Die intensive fachliche Lernbegleitung im Heim bedeutet zusammen mit der familiären Atmosphäre fast schon eine schulische Erfolgsgarantie.
Digital-TV der zweiten Generation
Die Fernsehnetze werden in Südtirol bis 2022 auf die neue Sendetechnik DVB-T2 in HD-Qualität umgestellt. Ende Oktober wurde für die große Umstellung des Fernsehstandards in Südtirol ein weiterer Schritt gesetzt.
An den grenznahen Senderstandorten Obervinschgau/Montoni, Sulden, Trafoi, Mals, Matsch, Planeil, Graun, Roßkopf/Sterzing, Gossensaß, Brenner, Kronplatz, Innichen, Prags und Winnebach hat die Rundfunk-Anstalt Südtirol RAS Ende Oktober von Kanal 51 auf Kanal 21 gewechselt. Der Fernsehstandard DVB-T wurde beibehalten. In den betroffenen Empfangsgebieten mussten die Zuschauer einen neuen Sendersuchlauf durchführen, weil die Fernsehkanäle 50 und 53 freigemacht wurden. Die Maßnahme war einer der Schritte zur Umstellung des Fernsehprogramms in Südtirol auf den neuen Standard DVB-T2 mit der Kodierung HEVC. Die Umstellung ist im Zuge der Einführung des neuen Mobilfunkstandards 5G notwendig. Dafür müssen bis 2022 europaweit Frequenzen freigegeben werden. Ein Teil davon wird derzeit noch für die terrestrische Fernsehübertragung genutzt. Damit alle Fernsehprogramme am Ende über die verbliebenen Frequenzen ausgestrahlt werden können, wird der neue Fernsehstandard eingeführt.
Umstellung in drei Schritten
Das staatliche Ministerium für Wirtschaftsentwicklung hat für die Umstellung einen Zeitplan festgelegt. Die Umstellung erfolgt demnach in drei Schritten. Vorgesehen ist, dass im Herbst 2021 sämtliche Fernsehkanäle laut der neuen Fernsehplanung umgestellt werden, damit die Kanäle 49 bis 60 für den Mobilfunk frei werden. Die RAS wird dann in ganz Südtirol die zugewiesenen Kanäle 21 und 34 in Betrieb nehmen und sämtliche Programme in hochauflösender HD-Qualität über DVB-T2 aus-
strahlen. Der Simultanbetrieb in Standardqualität SD wird eingestellt. Die Empfangsgeräte müssen HD-tauglich sein und ein Sendersuchlauf ist erforderlich. Am 30. Juni 2022 sollen sämtliche Fernsehprogramme auf den neuen Übertragungsstandard DVB-T2 mit der Kodierung HEVC-Main10 umgestellt sein. Ältere Fernsehgeräte müssen mit einem Decoder ausgestattet oder durch ein neues Gerät ersetzt werden. Mit dieser Umstellung müssen sämtliche Fernsehbetreiber ihre Sendegeräte erneuern. Die RAS muss die derzeit 456 betriebenen Fernsehsendegeräte mit einem Kostenaufwand von rund 2,5 Millionen Euro umstellen bzw. erneuern. Zuschauer können schon jetzt überprüfen, ob ihr Fernsehgerät den neuen Standard DVB-T2 mit HEVC-Main10 empfängt. Das Testsignal sendet die Rai auf dem (vorprogrammierten) LCN-Kanal 100. Wenn dort ein Text „Test HEVC Main 10“ auf weißem Hintergrund angezeigt wird, ist das Fernsehgerät bereits für den neuen Standard geeignet.
Digitales Bauen mit BIM
Die Digitalisierung hat immer stärkeren Einfluss auf den Bausektor. Um die Südtiroler Unternehmen in diesem digitalen Wandel zu unterstützen, hat die Handelskammer Bozen die Ausarbeitung von Leitfäden für die Gebäudedatenmodellierung in Auftrag gegeben.
BIM (Building Information Modeling) bezeichnet den gesamten Prozess der datenbasierten Planung, Abwicklung und des Betriebs eines Bauwerks über dessen gesamten Lebenszyklus. Aus diesem Prozess heraus entsteht das Building Information Model (BIM) als digitale Darstellung sämtlicher Bauwerksmerkmale. Um den heimischen Betrieben, die im Bausektor tätig sind, bei der Digitalisierung zur Seite zu stehen, wurden von der Forschungseinrichtung Fraunhofer Italia im Auftrag der Handelskammer Bozen Leitfäden für die Sektoren Hoch- und Tiefbau, Holzbau sowie Installation erarbeitet. Hierfür gab es eine enge Zusammenarbeit mit den Südtiroler Unternehmen Unionbau GmbH (Hochbau), Erdbau GmbH (Tiefbau), Aster GmbH (Holzbau) und den im Bereich Installation tätigen Betrieben Obrist GmbH und Mader GmbH. Der lvh Wirtschaftsverband Handwerk und Dienstleister sowie das Kollegium der Bauunternehmer unterstützen die Initiative. Mit BIM können Produktions- und Organisationsprozesse verbessert, Verluste gemindert und die Effizienz, was Bauzeiten, -kosten und -qualität anbelangt, erhöht werden. Es entstehen viele Chancen für Bauunternehmen und es ermöglicht, die Wettbewerbsfähigkeit langfristig zu festigen. Zudem vereinfacht BIM den Austausch unter den verschiedenen Akteuren, da die Modelle mobil sind und alle darauf zugreifen können. Man kann sie direkt mit auf die Baustelle bringen. Abläufe während der Bauausführung können somit optimiert und beschleunigt werden. Die Leitfäden sind online unter www. handelskammer.bz.it abrufbar. PR
AudioVita – Das Beste fürs Gehör
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Digitalisierung und Innovation auf der Brennerachse
Die Entwicklung des Brennerkorridors soll die Lebensqualität der Menschen entlang von Autobahn und Eisenbahn verbessern und gleichzeitig den Erfordernissen der lokalen Wirtschaft Rechnung tragen. Diesen Anspruch brachte Landeshauptmann Arno Kompatscher kürzlich bei einer Videokonferenz mit Infrastrukturministerin Paola De Micheli ein.
Der Landeshauptmann verwies dabei auf die ins Auge gefassten verkehrspolitischen Maßnahmen auf der Brennerautobahn A22. So peile man die Einführung einer Umweltmaut an, wolle die Digitalisierung vorantreiben und zur Verkehrssteuerung verstärkt nutzen, und baue auf den inno-
vativen und umweltfreundlichen Treibstoff Wasserstoff. Im Zusammenhang mit der Umweltmaut wurde u. a. über den Transitverkehr auf der Staatsstraße gesprochen. „Eine Umweltmaut darf nicht zur Folge haben, dass Frächter mit veralteten LKW auf das Staatsstraßennetz ausweichen, um Mautkosten zu sparen“, betonte Landeshauptmann Kompatscher. Diesen Standpunkt teilte auch Ministerin De Micheli, die zusicherte, bei der Überarbeitung der Straßenverkehrsordnung einen Passus zur Verkehrsbeschränkung anzudenken, sofern die Datenerhebung eine Einschränkungen in der Sicherheit und im Umweltschutz durch den Verkehr belegten. Um aktuelle Verkehrsdaten zur Hand zu haben, hat die Landesregierung bereits beschlossen, an sämtlichen Knotenpunkten des Südtiroler Straßennetzes eine digitale Kennzeichenerhebung durchzuführen. So werden alle Verkehrsflüsse durchs Land im Detail abgebildet. Darauf aufbauend können dann besonders heikle Abschnitte entlastet werden.
„Südtirol verfügt in der Wasserstofftechnologie über einen Vorsprung, den wir weiter ausbauen wollen“, betonte der Landeshauptmann gegenüber der Ministerin. Die grenzüberschreitende Zusammenarbeit solle es erleichtern, den Brennerkorridor zwischen München und Verona als erste Straßenverbindung Europas mit einem Wasserstoffnetz auszustatten. Die Europaregion Tirol-Südtirol-Trentino habe der EU-Kommission einen entsprechenden Projektantrag vorgelegt. Dieser soll aus dem 140 Milliarden Euro schweren Fonds finanziert werden, aus dem die EU bis 2030 Vorhaben für das Erreichen der Klimaziele voranbringen will. Wasserstoff spielt dabei als Energieträger eine zentrale Rolle. Ministerin De Micheli sagte zu, für den Wasserstoffsektor eine Befreiung von der Netzgebühr prüfen zu wollen. Dadurch könnte die Produktion wettbewerbsfähig werden. „Sowohl das Land Südtirol als auch die Regierung in Rom sind uns der besonderen Bedeutung des Brennerkorridors für Italien bewusst“, betonte Landeshauptmann Kompatscher nach dem Gespräch mit Ministerin De Micheli. „Dieser Korridor ist die Nabelschnur Italiens nach Mitteleuropa und Verbindung zum wichtigsten Handelspartner Deutschland. Trotzdem darf wirtschaftlicher Warenaustausch niemals auf Kosten der Bevölkerung gehen, weshalb wir uns hartnäckig dafür einsetzen, Verkehr gestalten und saubere Antriebstechnologien einfordern zu dürfen. Diese Botschaft ist mittlerweile auch im Infrastrukturministerium angekommen. An der Umsetzung arbeiten wir.“