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Paragliden: Alfred Riederer ist Tandem-Weltmeister

Neuer Vereinsbus an ASV Gossensaß übergeben

Anfang Oktober fand im Beisein einiger Ehrengäste – aufgrund der aktuellen Covid-Situation in kleinem Rahmen – auf dem Gemeindeplatz von Gossensaß die Übergabe und Einweihung des neuen Vereinsbusses des ASV Gossensaß statt. Präsidentin Stefanie De Simone berichtete einleitend, dass die fünf Sektionen des Sportvereins im Jahr 2019 125 Kinder und Jugendliche betreut haben, und betonte, wie bedeutend die Unterstützung des Sportvereins mit finanziellen Mitteln sei, damit diese ihr prioritäres Ziel – die Begeisterung von Kindern und Jugendlichen für den Sport – verwirklichen könnten. De Simone dankte der Stiftung Sparkasse, die durch Dieter Kofler, Direktor der Sparkasse Sterzing, vertreten war, der Gemeinde Brenner in Vertretung von Alt-Bürgermeister Franz Kompatscher, dem ehemaligen Sportreferenten Franz Plattner und Bürgermeister Martin Alber, der Landesverwaltung und weiteren Sponsoren, die den Sportverein mit jährlichen Beiträgen unterstützen. Abschließend nahm Pfarrer Corneliu Berea die Segnung des neuen Fahrzeugs vor.

„Fliegen ist kein Wunschkonzert“

Vor kurzem hat sich Alfred Riederer aus Kematen in Pfitsch beim World XContest zum Tandemweltmeister im Gleitschirmfliegen gekürt.

Rund 750 Paraglider aus der ganzen Welt haben am diesjährigen World XContest im Tandem teilgenommen. Jeder Teilnehmer hat beliebig viele Versuche, die sechs besten Streckenflüge fließen in die Wertung ein, ein eigenes Gerät zeichnet die einzelnen Flüge auf. „Der Bewerb ist schon brutal und bringt dich körperlich an deine Grenzen“, so Alfred Riederer aus Kematen im Rückblick. Der Contest erstreckte sich vom 1. Oktober 2019 bis zum 30. September 2020. Er hat sich erst im Juli kurzfristig für eine Teilnahme entschieden. Den ersten Flug absolvierte er am 20. Juli. „Als ich mir nachher die Zwischenwertung angeschaut habe, lag ich auf dem 13. Platz – da hat mich der Ehrgeiz gepackt“, so Riederer lachend. Zehn Versuche hat er insgesamt gestartet, sechs davon gingen gut. „Die einzelnen Flüge gehen über zehn Stunden, die höchste Quote lag bei meinen Flügen bei 4.300 m – da kann es auch ziemlich kalt werden. Und auch meine Begleiter – es war ja ein Tandembewerb – mussten fit sein, um den ganzen Flug durchzustehen“, erinnert er sich. Insgesamt holte er 1.266 Punkte; der 2. Platz ging an den Franzosen Philippe Sicardi mit 1.051 Punkten, Dritter wurde der Deutsche Stefan Lauth mit 780 Punkten.

Der längste Flug, der Alfred Riederer geglückt ist, dauerte 10:10 Stunden und ging über 215 km – 10 km mehr, und er hätte den Weltrekord im Streckenfliegen geknackt. Die meisten Punkte hingegen gab es für einen Flug über 195 km, weil er ihn im Dreieck geflogen ist. Gestartet wurde in Ridnaun, Speikboden oder Antholz; wertvolle Tipps, vor allem über das Wetter, kamen von Peter Siller aus Mareit, vor vier Jahren selbst Italienmeister im Streckenfliegen. Eine Herausforderung ist bereits das Erreichen der Startpunkte. 30 kg wiegt die

Ausrüstung, die meist über viele Höhenmeter bergauf getragen werden muss. Die nötige Fitness holt er sich beim Radfahren, Bergsteigen und im Winter bei Skitouren. Riederers erste Flugversuche liegen bereits 33 Jahre zurück, 1989 hat er den Flugschein abgelegt. Seitdem ist das Fliegen seine große Leidenschaft, die er heute mit rund 100 Mitgliedern der Jochroppn Rid-

naun teilt. „Im Verein spornen wir uns gegenseitig an und tauschen Erfahrungen aus“, so Riederer. „So können wir uns gemeinsam ständig verbessern.“ Entsprechend hoch sei auch das Niveau der aktiven Flieger, die Präsident Manuel Amrain um sich schart. „Früher war das Fliegen eine Sucht“, erinnert sich Riederer. „Heute weiß ich, dass nach jeder Schlechtwetterperiode das Wetter wieder schön wird.“ Immerhin absolviert er nach wie vor rund 120 Flüge im Jahr, früher waren es viel mehr. Den Kopf frei bekommen, Gipfelerlebnisse sammeln, die Kameradschaft pflegen – das Gleitschirmfliegen hat viele schöne Seiten. „Das Fliegen ist aber kein Wunschkonzert“, stellt er klar. Es müssten viele Faktoren zusammenspielen, das Wetter müsse passen, das nötige Glück müsse man auch haben. „Meine wahren Helden sind meine Begleiter. An Willi, Rudi, Micha, Valentina und Claudia ergeht mein größter Dank, dass sie mich auf meinen Flügen begleitet und so zu meinem Erfolg beigetragen haben.“ Die nächste Herausforderung wartet bereits. Der diesjährige Tandem-Contest hat am 1. Oktober begonnen. Alfred Riederer hat sich dazu wieder angemeldet. Und nach seinem diesjährigen Erfolg will er sicher nicht nur dabei sein ... bar

Ski alpin Erfolgreiche Athleten der RG Wipptal geehrt

Ende September fand in Stange die Vollversammlung der RG Wipptal statt. Nach der Begrüßung durch Präsident Alfred Plank wurde Bilanz gezogen über die vergangene Skisaison, die aufgrund von Corona ein abruptes Ende gefunden hat. Aus diesem Grund konnten nicht alle Landesmeis terschaften sowie die Italienmeisterschaften ausgetragen werden. Bis zu diesem erzwungenen Stopp konnten die Athleten der RG Wipptal allerdings in allen Klassen (Raiffeisen Grand Prix U14 und U16, FIS U18 und U21) wieder gute Leistungen erzielen. Daraus resultieren auch der 2. Platz der RG auf Landesebene im FIS-Bereich Ski alpin sowie der 6. Platz bei der heuer erstmals vergebenen Förderprämie der FISI Bozen. Nach der Verlesung der Trainerbe-

Ski alpin

Bereits im März dieses Jahres hätte das Wipptal eine Premiere erleben sollen: Erstmals sollte das „Criterium nazionale cuccioli“, die nationale Meisterschaft für die Jahrgänge 2008 (U12) und 2009 (U11), im Skigebiet Ratschings-Jaufen und auf dem Roßkopf ausgetragen werden. Doch Corona machte den Organisatoren vom ASV Ratschings und WSV Sterzing einen Strich durch die Rechnung, im letzten Moment musste die Großveranstaltung mit rund 600 Teilnehmern abgesagt werden. Umso mehr freuen sich die Mitglieder des Organisationskomitees, dass sie nun erneut den Zuschlag für die Austragung dieser Meisterrichte und der Vorbereitungsprogramme richtete Präsident Plank seinen Dank an die Trainer Lukas Bacher (U14), Patrick Hofer und David Pixner (U16), Alexander Polig und Vittorio Contini (U18 und U21) sowie an das Sportgymnasium Sterzing für die gute Zusammenarbeit. Benno Linser überbrachte die Grüße der Raiffeisenkasse Sterzing. Die Vorbereitung auf die neue Saison ist mit Trockentraining und Gletscherskitraining wurde bereits aufgenommen, auch wenn es unter den Athleten einige Rücktritte gab. Zum Abschluss wurden mit Lukas Rizzi (Gesamtsieger Marlene Cup Junioren), Lisa Rienzner (Landesmeisterin Super-G Anwärter), Emma Wieser (Landesmeisterin Slalom Anwärter) und Simon Putzer (Landesmeister Slalom Junioren) einige erfolgreiche Ath-

„Criterium nazionale cuccioli 2021“ im Wipptal

leten prämiert. schaften erhalten haben. An zwei Renntagen werden sich 600 Nachwuchsskifahrer aus ganz Italien im Wipptal messen, zudem werden rund 400 Trainer und Betreuer sowie bis zu 800 Familienangehörige erwartet. „Wir sind sehr erfreut, dass wir nach der coronabedingten Absage im März nun wieder den Zuschlag für dieses sportliche Großereignis erhalten haben“, so Thomas Siller, Vorsitzender des Organisationskomitees. Der neue Termin wurde auf die Tage vom 11. bis zum 14. März 2021 fixiert. „Wir werden auch dieses Mal alles daran setzen, die Meisterschaft zu einem großen Skifest für unsere Jugend werden zu lassen“, so Siller.

Leistungsdruck – Fluch oder Segen?

Das gesellschaftliche Leben ringt uns allen immer wieder Leistungen ab, die uns unter Druck setzen. Ob im Wettkampfsport, im Beruf, in der Familie, im Privaten oder im Bekanntenkreis, Leistungsdruck gehört zu unserem Leben. Die Herausforderungen des Lebens sind allgegenwärtig, wir können ihnen praktisch nicht entfliehen. Aber ist Leistungsdruck per se negativ oder hat er auch positive Seiten? Meine Erfahrungen zu diesem Thema sind vielfältig, ich arbeite seit vielen Jahren mit Menschen, die fast ständig einem hohen Leistungsdruck ausgesetzt sind. Und wie so oft gibt es zwei Seiten, die beide große Auswirkungen für unser Leben haben. Zum einen kann Leistungsdruck zerstörend wirken, uns erdrücken und uns die Zuversicht nehmen. Er kann dazu führen, dass wir uns einigeln und Leistungen verweigern, uns zurückziehen. Burnout, Depressionen und körperliche Krankheiten sind dann nicht mehr weit. Zum anderen können wir aber auch am Leistungsdruck wachsen. Er zwingt uns zur Reflexion, er bewegt uns. Und er kann unsere Zuversicht sehr positiv beeinflussen, indem wir Erfolge einfahren und neue Lebensstrategien erlernen. Und ja, er macht auch Spaß und beschert uns Freude. In diesem Fall sprechen wir von einer gesunden Leistungshaltung, die auch ein sehr wichtiger Stabilisator für unsere psychische Gesundheit ist. Wie können Eltern dazu beitragen, dass ihre Kinder ein „gesundes“ Leistungsmotiv entwickeln?

Hier einige Tipps (diese gelten nicht nur für den Bereich Sport):

• Eltern sind die wichtigsten Bezugspersonen für ihr Kind, ihr Modell zu denken und zu handeln wird übernommen, auch wenn das von außen nicht immer sichtbar wird. Darum ist es auch sehr sinnvoll, dass Eltern zunächst selber überprüfen, welche Haltungen sie den Kindern bewusst oder unbewusst vermitteln. Wie stehen Mutter und Vater zu Niederlagen, erlauben sie sich Fehler oder sehen sie Fehler sogar als Chance zum Lernen? Im letzteren

Fall wären Sie eine gute Hilfe für ihre Kinder, denn der Mut zum

Fehler gehört zu einem gesunden Leistungsmotiv. • Vermitteln Sie dem Kind immer den Eindruck, dass sie es auch dann wertschätzen und lieben, wenn es keine guten Leistungen erbringt. • Achten Sie darauf, dass Ihr Kind bei der Ausübung eines Wettkampfsportes vor allem Spaß hat. Der darf nicht zu kurz kommen. • Kommt Ihr Kind nach einem Wettkampf nach Hause, dann bitte fragen Sie nicht gleich nach dem Ergebnis. Fragen Sie vielmehr, ob der Wettkampf Spaß gemacht hat, was gut gegangen ist und was weniger. • Reden Sie mit Trainern oder Betreuern, wenn Ihr Kind unter Leistungsdruck leidet. • Fordern Sie von Ihrem Sportverein eine Vereinsphilosophie, die ein „gesundes Leistungsmotiv“ fördert.

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