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Tourentipp des Monats
from ERKER 11 2020
by Der Erker
Rundwanderung bei Schluppes
Am Talende des Jaufentales unternehmen wir diesmal eine einfache Wanderung. Die alten Fußwege von Schluppes auf das Platschjoch werden nicht mehr begangen und sind inzwischen zugewachsen, weshalb wir einen Forstweg für den Aufstieg benützen. Von Schluppes wandern wir taleinwärts Richtung Jaufen. Bei der Abzweigung zur Schlupper Alm gehen wir geradeaus weiter (Schild: Platschjoch, Nr. 17B). Oberhalb der Höfe und Wiesen von Schluppes geht es durch Wald aufwärts bis zu einer weiteren Wegverzweigung. Hier ignorieren wir den Wegweiser zum Platschjoch und zweigen links ab. Im Bereich einer Hochspannungsleitung steigen wir am rechten Rand eines Feldes auf (Jaufenhaus, 17B) und in langer Kammwanderung, zuerst durch Wald und später über freie Bergwiesen, kommen wir zum ehemaligen Sterzinger Jaufenhaus auf 2.000 m. Nur noch einige Schotterhaufen erinnern heute an dieses traditionsreiche Haus, das einem geplanten Neubau weichen musste. An der Kapelle geht es nun vorbei kurz weiter Richtung Jaufenspitze. In einer Senke beginnt unser Abstieg (Schluppes, Nr. 12) über die steilen Grashänge der Schlupper Mähder und auf der Zufahrtsstraße zu den Hütten der Schlupper Alm kehren wir zum Ausgangspunkt zurück. Bei höherer Schneelage ist von diesem Abstieg wegen Lawinengefahr abzuraten. In diesem Fall ist es besser, den Aufstiegsweg für die Rückkehr zu benutzen oder sich beim Jaufenhaus abholen zu lassen. Tipp: Nach der Wanderung lohnt sich auf jeden Fall eine Einkehr in den warmen Stuben der Ungererhofschenke, wo hofeigene Produkte und hausgemachte Speisen genossen werden können.
Ausgangspunkt: Parkplatz in Schluppes an der Kehre vor dem Ungererhof (1.500 m) Strecke: ca. 7 km Dauer: 3,5 – 4 Stunden Höhendifferenz: ca. 550 hm Schwierigkeit: leichte Bergwanderung Ausrüstung: feste Schuhe, Wetterschutz, Proviant und Getränke Beste Jahreszeit: außer im Winter bei hoher Schneelage das ganze Jahr über es still geworden um die Kletterhalle. 2016 hieß es vonseiten der Gemeindeverwaltung, das Projekt müsse überarbeitet werden, um Kosten zu sparen; an eine Realisierung war nicht zu denken, da die Zusage eines Landesbeitrages immer noch fehlte. 2019 wurde bei einer Ratssitzung angekündigt, dass der Bau aufgrund fehlender Finanzierung verschoben werden müsse. In der vergangenen Legislaturperiode hat sich indes auch die Gemeinde Sterzing eingeschaltet und angekündigt, das Projekt in die Hand zu nehmen und zu realisieren. Ein möglicher Standort sei am Oberschulzentrum Sterzing ins Auge gefasst worden.
„Falscher Zeitpunkt“
„Im Moment ist sicher nicht der richtige Zeitpunkt, um über das Projekt einer Bezirkskletterhalle zu diskutieren“, so Bürgermeister Sebastian Helfer auf Nachfrage des Erker. Einerseits seien die Gemeindegremien gerade erst neu bestellt worden, zum anderen sei derzeit die finanzielle Lage der Gemeinden angesichts coronabedingter Ausfälle von Steuereinnahmen prekär. „Zuallererst ist zu klären, ob die bestehende Kletterhalle in Stange verbessert werden kann oder ob eine neue Struktur errichtet wird“, so Bürgermeister Helfer. „Zudem muss auch der Standpunkt der neuen Stadtregierung von Sterzing eingeholt werden.“ Eine Diskussion des Projekts sei frühestens nach der Einsetzung des neuen Bezirksrates möglich, in dem alle Gemeinden des Wipptales vertreten sind.
Hoffnung auf grünes Licht
Die Wipptaler Kletterer lassen trotzdem nicht locker. Für sie ist gerade der Beginn einer neuen Legislaturperiode der richtige Zeitpunkt, um auf die längst zugesagte Bezirksstruktur zu pochen. „Sicher sind noch viele offene Punkte zu klären, u. a. die Führung der Halle“, so Senettin. Auch die Kosten seien ein wichtiger Aspekt. „Im Ausschuss sind wir uns zudem einig, dass es drei mögliche Standorte geben könnte: Wiesen, Sterzing und Stange. Wo schlussendlich gebaut werden soll, sollte die Politik entscheiden“, so Senettin. Die Halle müsse nicht überdimensioniert sein, sondern den Anforderungen entsprechen. „Die Anlage soll die Bedürfnisse der Wipptaler Kletterszene stillen und eine sportliche Alternative für Familien, Schule und Interessierte bieten. Zudem wäre der Bezirk um ein touristisches Angebot reicher, das auch von Tourismustreibenden beworben werden könnte.“ Der Versuch, ab November in den bestehenden Strukturen in Wiesen und Stange einen Minimalbetrieb zu gewährleisten, ist aufgrund der sich zuspitzenden Corona-Pandemie gefährdet. Damit Wipptaler Kletterbegeisterte nicht weiterhin „fremdgehen“ und in die großen Kletterzentren nach Brixen, Bruneck oder Innsbruck ausweichen müssen, „geben wir“, so die Ausschussmitglieder des ASK Wipptel, „die Hoffnung nicht auf, dass unsere Vision eines Kletterzentrums für das Wipptal bald grünes Licht bekommt“. Barbara Felizetti Sorg
Online-Petition
Über eine Online-Petition auf change.org wird das Interesse der Wipptaler Bevölkerung an der Realisierung eines Kletterzentrums im Bezirk ermittelt. Die Petition wurde Anfang Februar gestartet, bis dato haben sie 633 Personen unterschrieben.
Wir sind Wintersport!
Was vor über 40 Jahren in einer Holzhütte in Ratschings begonnen hat, ist mittlerweile aus der Wipptaler Sportszene nicht mehr wegzudenken: Schölzhorn Sport hat seit jeher im Wipptal neue Maßstäbe in Sachen Skiverleih und Skiservice gesetzt.
Damals wie heute verfolgt Verleih-Pionier und Mitbegründer der italienweiten „rent and go-Gruppe“ Heinl Schölzhorn mit seinem professionellen Team nur ein Ziel: begeisterten Wintersportlern mit Rat und Tat – und vor allem mit der richtigen Ausrüstung – zur Seite zu stehen.
„In unseren Filialen rent and go Ratschings und rent and go Rosskopf findet man alles, was das Skifahrerherz begehrt. Dabei bieten wir bestens präparierte Sportgeräte, isonorm-gerechte Bindungseinstellung und ordentlich getrocknete und desinfizierte Skischuhe“, so Geschäftsführer Arnold Pasquazzo. Zusätzlich kommen am Rosskopf Tourengeher und Rennfahrer voll auf ihre Kosten. Oder fehlt für die anstehende Rodelpartie noch der richtige fahrbare Untersatz? Auch da kann das rent and go-Team weiterhelfen.
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direkt an der Loipe am BiathlonSeniorchef Heinl Schölzhorn in Aktion zentrum in Maiern der richtige Ort. „Für Familien haben wir besonders günstige Verleihpakete geschnürt“, so Filialleiterin und Ex-Biathletin Petra Trocker Volgger.
Vom Verleihski zum Top-Rennski – bei Schölzhorn Sport wird jeder Ski mit dem neuen Serviceroboter „Saphir“ von MONTANA bearbeitet. „Wir haben aufgerüstet, um unseren Kunden den besten Skiservice anbieten zu können“, ist Heinl Schölzhorn stolz. „In unseren Filialen arbeiten fünf ausgebildete Skimen, die jede Gelegenheit nutzen, um das Neueste im Skisektor zu lernen und zu erfragen.“
Wer Top-Marken zu Top-Preisen erstehen will, ist im SchölzhornSport-Shop im Outlet-Center Brenner an der richtigen Adresse. Dort finden Sie Skibekleidung, Skiausrüstung, Handschuhe, Mützen, Unterwäsche, Sportschuhe und vieles mehr zahlreicher bekannter Marken mindestens 30 % unter dem üblichen Listenpreis.
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Windisch behauptet sich weiter
Nachdem Jakob Windisch im vergangenen Jahr bei der U21-Weltmeisterschaft bis ins Finale vorgestoßen war und sich den Vize-Weltmeistertitel gesichert hatte, wollte er auch in dieser Saison zeigen, was er kann. Allerdings machte dem 21-jährigen Wiesner, der seit vier Jahren in Formia nahe Rom lebt und trainiert, das Coronavirus einen Strich durch die Rechnung: An lediglich fünf Turnieren konnte er teilnehmen, doch der Erfolg blieb nicht aus. Wie es Windisch in dieser etwas anderen Saison erging, hat er dem Erker erzählt.
Erker: Herr Windisch, lediglich fünf Turniere standen in dieser Saison auf dem Programm.
Wie sieht denn eine „normale“ Saison bei Ihnen aus?
Jakob Windisch: Gewöhnlich beginnt für mich eine Saison Mitte Oktober, da wir dort mit der Vorbereitung beginnen. Anfangs steht sehr viel Kraft- und Ausdauertraining an, man verbringt einen großen Teil der Trainings im Kraftraum, was ich persönlich nicht gerade am liebsten mache. Trotzdem ist das sehr wichtig, um Verletzungen vorzubeugen und seinen Körper auf die lange Saison vorzubereiten. Ab Februar beginnt der finale Teil der Saisonvorbereitung, der hauptsächlich von Techniktraining geprägt ist, und man versucht, die letzten spielerischen Details zu perfektionieren. Im März beginnen dann meistens die ersten Turniere, jedoch vorerst in ziemlich gemächlichen Rhythmen. Wir spielen maximal ein bis zwei Turniere im Monat. Dies gibt uns die Chance, ein erstes Feedback zur Vorbereitung zu erhalten und eventuelle Schwachstellen noch in den Trainingseinheiten auszubessern. Mit Ende Mai startet dann die intensivste und anstrengendste Phase der Saison. Normalerweise wird
Beachvolleyball
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Jakob Windisch: Auf Rang 9 bei der EM in Lettland
jede Woche ein Turnier gespielt, das am Mittwoch oder Donnerstag beginnt und am Sonntag endet. Das bedeutet, dass man zwischen den Turnieren aufgrund der vielen Reisen kaum noch zum Trainieren kommt und die Zeit zu Hause auch sehr limitiert ist. Im September geht die Saison dann meistens zu Ende.
Wie sehr hat die Coronakrise die Trainingsbedingungen verändert?
Bis Anfang März lief die Saisonvorbereitung genau gleich wie auch in anderen Jahren und wir waren schon bereit, zum ersten Turnier nach Doha (Quatar) zu fliegen, als uns mitgeteilt wurde, dass wir dort als italienische Staatsbürger nicht mehr in einreisen durften. Statt zum Turnier fuhren wir übers Wochenende nach Hause. Was jedoch niemand ahnte: Dieses „Wochenende“ dauerte schließlich drei Monate lang! Nach wenigen Tagen befand sich ganz Italien im Lockdown und Training wurde unmöglich. Einzig ein Programm mit Kraftübungen ohne zusätzliche Gewichte musste ich einmal täglich absolvieren. Für mich persönlich war dies die schwierigste von der Pandemie verursachte Umstellung. Die viele Zeit zuhause und die Tatsache, dass ich nirgendwo hingehen konnte, störte mich dabei nicht wirklich, denn endlich konnte ich mir eine längere Auszeit gönnen. Der schwierigste Teil war, mich körperlich in Form zu halten, denn ehrlich gesagt gibt es sehr viele, weitaus interessantere Beschäftigungen als auf dem Balkon hunderte von Liegestützen zu machen. Irgendwie musste ich mich aber trotzdem in Form halten, da zumindest ich stets das Gefühl hatte, es könnte jeden Moment wieder mit den Trainings und den Turnieren losgehen. Als wir am 3. Juni in Formia wieder mit dem Training beginnen konnten, gab es anfangs noch einige Auflagen der Regierung bezüglich der Desinfektion von Bällen und Trainingsgeräten, die aber bald wegfielen. Lediglich die ständigen Coronatests blieben die gesamte Saison über erhalten.
Wie lief die verkürzte Saison?
Zunächst dachten wir, wir könnten heuer kein einziges Turnier spielen, da am Anfang des Sommers alles abgesagt wurde. Als es im August aber doch hieß, wir spielen ein paar Turniere, waren wir extrem froh darüber. Die ersten beiden Turniere, die World Tours in Ljubljana und Baden, liefen mit zwei fünften Plätzen noch nicht so gut. Es war eigentlich die ganze Saison so, dass wir auf einem sehr hohen Niveau spielten, dieses jedoch nicht konstant halten konnten. Auch die Italienmeisterschaft in Caorle lief nicht ganz so wie geplant. Immer wieder kamen uns missglückte Spiele unter, die uns an guten Platzierungen nur knapp vorbeischrammen ließ. Die beste Leistung zeigte ich bei der EM der Erwachsenen in Jurmala (Lettland), an der ich nur durch einen glücklichen Zufall teilnehmen durfte. Dort schaffte ich es, mit neuem Partner den 9. Platz zu erreichen. Das letzte Turnier der Saison, die U22-EM in Izmir (Türkei), war hingegen ein Flop. Bereits nach der Gruppenphase sind ich und mein jüngerer Spielpartner Alberto Di Silvestre ausgeschieden. Würde ich nur die Resultate betrachten, würde ich wahrscheinlich mit gemischten Gefühlen auf diese Saison zurückblicken. Betrachte ich jedoch die Entwicklung unseres Spiels im vergangenen Jahr, so kann ich klare Fortschritte in vielen Bereichen feststellen. Diese haben wegen der im Frühjahr ausgefallenen Trainingseinheiten vielleicht noch nicht die nötige Turnierreife, aber es lässt sich ein klarer Trend nach oben feststellen, der mich sehr optimistisch auf die nächste Saison blicken lässt.
Wie kam es dazu, dass Sie an der EM der Erwachsenen teilnehmen durften?
Ich war anfangs mit meinem üblichen Spielpartner Samuele Cottafava für die Europameisterschaft eingeschrieben. Wir waren aber leider nicht unter den 32 punktestärksten Teams Europas. Das Punktesystem funktioniert ähnlich wie im Tennis oder im Ski-Weltcup. Als wir uns bereits damit abgefunden hatten, nicht an der EM teilzunehmen und ich mich auf die Vorbereitung für die U22-EM kon-
zentrierte, erhielt ich drei Tage vor Beginn des Turniers einen Anruf von Adrian Carambula, der sich mit seinem Partner Enrico Rossi für das Turnier als zweites italienisches Team qualifiziert hatte. Rossi, der Blockerspieler, hatte sich eine Rückenverletzung zugezogen und konnte nicht spielen. Zusammen mit Carambula, der 2019 vom Weltverband als spektakulärster Spieler ausgezeichnet wurde, hatte ich genügend Punkte, um mich für das Turnier zu qualifizieren. Einen Tag später saß ich im Flugzeug nach Lettland, auf dem Weg zu meiner ersten Senior-EM. Obwohl wir noch nie wirklich zusammen gespielt hatten, konnten wir ziemlich schnell das Gleichgewicht als Team finden und spielten während des ganzen Turniers auf einem konstant hohen Niveau. Nach einem Sieg gegen die Schweiz und einer Niederlage gegen Spanien qualifizierten wir uns als Gruppenzweite für das Sechzehntel-Finale, das wir gegen Deutschland mit 2:1 für uns entscheiden konnten. Im Achtelfinale verloren wir nach einem eigentlich guten Spiel gegen Norwegen mit 2:1 und beendeten die Europameisterschaft mit einem starken 9. Platz.
Was nehmen Sie mit von dieser Erfahrung?
Betrachtet man die Weltspitze einer jeden Sportart von außen, so erscheint ihr Können oft nahezu unmenschlich und unerreichbar. Was ich aus diesem Turnier mitnehme, ist die Erkenntnis, dass selbst die besten Sportler der Welt genau dieselben Sachen machen wie man selbst. Sie können diese zwar präziser, weniger fehlerbehaftet und sie bringen das Richtige in den richtigen Situationen, aber ich habe gesehen, dass ich bereits jetzt irgendwie mithalten kann und dieses Niveau vielleicht sogar einmal erreichen kann, wenn ich weiter hart dafür arbeite.
Wie sieht es für Sie in der
Jakob Windisch am Block bei der Italienmeisterschaft
nächsten Saison aus?
Zunächst ging es für einige Wochen nach Hause zu meiner Familie und meinen Freunden, die ich seit über einem Monat nicht mehr gesehen hatte. Mitte Oktober starteten wir dann wieder mit den Trainings, um uns auf die nächste Saison vorzubereiten, in der wir endgültig in der Welt der Erwachsenen ankommen sollten. Denn mit der U22-Europameisterschaft habe ich mein letztes Jugendturnier bestritten. Einerseits blicke ich zwar mit etwas Melancholie auf diese Zeit zurück, da sie mich sehr als Athlet geprägt hat und ich viele gute Erinnerungen damit verbinde, auf der anderen Seite bin ich aber sehr begeistert, dass uns endlich die Chance geboten wird, in der Welt der „Großen“ Fuß zu fassen.
Interview: Daniel Mayr