ERKER 11 2020

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SPORT

Neuer Vereinsbus an ASV Gossensaß übergeben

Anfang Oktober fand im Beisein einiger Ehrengäste – aufgrund der aktuellen Covid-Situation in kleinem Rahmen – auf dem Gemeindeplatz von Gossensaß die Übergabe und Einweihung des neuen Vereinsbusses des ASV Gossensaß statt. Präsidentin Stefanie De Simone berichtete einleitend, dass die fünf Sektionen des Sportvereins im Jahr 2019 125 Kinder und Jugendliche betreut haben, und betonte, wie bedeutend die Unterstützung des Sportvereins mit finanziellen Mitteln sei, damit diese ihr prioritäres Ziel – die Begeisterung von Kindern und Jugendlichen für den Sport – verwirklichen könnten. De Simone dankte der Stiftung Sparkasse, die durch Dieter Kofler, Direktor der Sparkasse Sterzing, vertreten war, der Gemeinde Brenner in Vertretung von Alt-Bürgermeister Franz Kompatscher, dem ehemaligen Sportreferenten Franz Plattner und Bürgermeister Martin Alber, der Landesverwaltung und weiteren Sponsoren, die den Sportverein mit jährlichen Beiträgen unterstützen. Abschließend nahm Pfarrer Corneliu Berea die Segnung des neuen Fahrzeugs vor.

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Erker 11/20

„Fliegen ist kein Wunschkonzert“ Vor kurzem hat sich Alfred Riederer aus Kematen in Pfitsch beim World XContest zum Tandemweltmeister im Gleitschirmfliegen gekürt. Rund 750 Paraglider aus der ganzen Welt haben am diesjährigen World XContest im Tandem teilgenommen. Jeder Teilnehmer hat beliebig viele Versuche, die sechs besten Streckenflüge fließen in die Wertung ein, ein eigenes Gerät zeichnet die einzelnen Flüge auf. „Der Bewerb ist schon brutal und bringt dich körperlich an deine Grenzen“, so Alfred Riederer aus Kematen im Rückblick. Der Contest erstreckte sich vom 1. Oktober 2019 bis zum 30. September 2020. Er hat sich erst im Juli kurzfristig für eine Teilnahme entschieden. Den ersten Flug absolvierte er am 20. Juli. „Als ich mir nachher die Zwischenwertung angeschaut habe, lag ich auf dem 13. Platz – da hat mich der Ehrgeiz gepackt“, so Riederer lachend. Zehn Versuche hat er insgesamt gestartet, sechs davon gingen gut. „Die einzelnen Flüge gehen über zehn Stunden, die höchste Quote lag bei meinen Flügen bei 4.300 m – da kann es auch ziemlich kalt werden. Und auch meine Begleiter – es war ja ein Tandembewerb – mussten fit sein, um den ganzen Flug durchzustehen“, erinnert er sich. Insgesamt holte er 1.266 Punkte; der 2. Platz ging an den Franzosen Philippe Sicardi mit 1.051 Punkten, Dritter wurde der Deutsche Stefan Lauth mit 780 Punkten. Der längste Flug, der Alfred Riederer geglückt ist, dauerte 10:10 Stunden und ging über 215 km – 10 km mehr, und er hätte den Weltrekord im Streckenfliegen geknackt. Die meisten Punkte hingegen gab es für einen Flug über 195 km, weil er ihn im Dreieck geflogen ist. Gestartet wurde in Ridnaun, Speikboden oder Antholz; wertvolle Tipps, vor allem über das Wetter, kamen von Peter Siller aus Mareit, vor vier Jahren selbst Italienmeister im Streckenfliegen. Eine Herausforderung ist bereits das Erreichen der Startpunkte. 30 kg wiegt die Ausrüstung, die meist über viele Höhenmeter bergauf getragen werden muss. Die nötige Fitness holt er sich beim Radfahren, Bergsteigen und im Winter bei Skitouren.

Riederers erste Flugversuche liegen bereits 33 Jahre zurück, 1989 hat er den Flugschein abgelegt. Seitdem ist das Fliegen seine große Leidenschaft, die er heute mit rund 100 Mitgliedern der Jochroppn Rid-

naun teilt. „Im Verein spornen wir uns gegenseitig an und tauschen Erfahrungen aus“, so Riederer. „So können wir uns gemeinsam ständig verbessern.“ Entsprechend hoch sei auch das Niveau der aktiven Flieger, die Präsident Manuel Amrain um sich schart. „Früher war das Fliegen eine Sucht“, erinnert sich Riederer. „Heute weiß ich, dass nach jeder Schlechtwetterperiode das Wetter wieder schön wird.“ Immerhin absolviert er nach wie vor rund 120 Flüge im Jahr, früher waren es viel mehr. Den Kopf frei bekommen, Gipfelerlebnisse sammeln, die Kameradschaft pflegen – das Gleitschirmfliegen hat viele schöne Seiten. „Das Fliegen ist aber kein Wunschkonzert“, stellt er klar. Es müssten viele Faktoren zusammenspielen, das Wetter müsse passen, das nötige Glück müsse man auch haben. „Meine wahren Helden sind meine Begleiter. An Willi, Rudi, Micha, Valentina und Claudia ergeht mein größter Dank, dass sie mich auf meinen Flügen begleitet und so zu meinem Erfolg beigetragen haben.“ Die nächste Herausforderung wartet bereits. Der diesjährige Tandem-Contest hat am 1. Oktober begonnen. Alfred Riederer hat sich dazu wieder angemeldet. Und nach seinem diesjährigen Erfolg will er sicher nicht nur dabei sein ... bar


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