15 minute read

Gemeinden: Alle Ausschüsse im Überblick

Next Article
Vor 100 Jahren

Vor 100 Jahren

„Für deinen neuen Weg“

Auf der letzten Gemeinderatssitzung des alten Gemeinderates von Sterzing wurden u. a. der Gefahrenzonenplan und Änderungen im Bauleitplan genehmigt. Mit Genehmigung des Gefahrenzonenplanes erstellt das Amt für Lawinen- und Wildbachverbauung einen Aufgabenkatalog, mit dem die ausgewiesenen Gefahren durch entsprechende Baumaßnahmen verhindert bzw. entschärft werden sollen. Eine gute Nachricht konnte für die Fraktion Ried vermeldet werden: Land und RFI sind sich einig, dass eine neue Unterführung gebaut werden soll. Im Laufe mehrerer Videokonferenzen mit Vertretern der RFI und der zuständigen Landesämter habe die Gemeinde Sterzing eine Vereinbarung zur Unterführung in Ried getroffen, so Bürgermeister Fritz Karl Messner. Nachdem RFI darauf beharrt, die alte Unterführung in ihrem Ist-Zustand zu belassen, muss eine neue geplant werden. Um das Projekt, dessen Kosten auf rund eine Million Euro geschätzt werden, realisieren zu können, wird noch die Zustimmung der Landesraumordnungskommission benötigt. Mit einer Enthaltung (Werner Steindl, SVP) hat der Gemeinderat mehrere Abänderungen am Haushaltsvoranschlag vorgenommen. Mehrheitlich genehmigt wurde die Einrichtung der Servicestelle für Bau- und Landschaftsangelegenheiten. Leiter der neuen Servicestelle wird Dominik Kinzner, Kathrin Kral seine Stellvertreterin. Gutgeheißen wurde auch der Durchführungsplan für die Wohnbauzone B4 (Auffüllzone) in der Johann-Kofler-Straße. Abgelehnt wurde die Erweiterung der Sternhütte um ein zusätzliches Chalet, gutgeheißen die Errichtung eines Unterstandes für den Naturkindergarten in Unterackern und die Errichtung einer kleinen Wohnbauzone im Norden Sterzings. Am Ende der Sitzung gab es eine bewegende Rede des scheidenden Bürgermeisters Fritz Karl Messner, der in den verdienten politischen Ruhestand verabschiedet wurde. Herbert Seeber bedankte sich im Namen seiner Parteikollegen für den unermüdlichen Einsatz, den Messner für Sterzing, für die Liste und für die Gemeinschaft gezeigt habe. „Für deinen neuen Weg“, so Seeber bei der Überreichung eines Paares Wanderschuhe als Abschiedsgeschenk. „Sie sollen dir einen sicheren Halt geben und Gesundheit für die Zukunft bringen.“ Sichtlich gerührt dankte der Bürgermeister allen, die ihn auf seinem politischen Weg begleitet haben. „Man kann in einem Amt nicht allen gerecht werden und alle Wünsche berücksichtigen“, so Messner, der betonte, dass man versuchen müsse, möglichst gerecht zu sein und das Allgemeininteresse im Auge zu haben. Bisweilen führe das dazu, dass Entscheidungen, die im Sinne des Allgemeinwohls getroffen werden, den Einzelnen schmerzen. „Ich möchte mich bei allen entschuldigen, wenn ich ihnen nicht gerecht werden konnte, kann aber sagen, dass ich immer bestrebt war, das Beste für unsere Heimatstadt zu tun.“

Sterzing Ohne große Diskussion

Die erste Sitzung des neuen Sterzinger Gemeinderates fand Anfang Oktober statt. Auch zahlreiche Zuschauer waren in den Vigil-Raber-Saal gekommen, um der Eidesleistung von Bürgermeister Peter Volgger und der Vorstellung des künftigen Stadtrates beizuwohnen.

Als ältester Gemeinderat eröffnete Roberto Giordani (Lega Salvini Premier) die Gemeinderatssitzung, an deren Beginn die Überprüfung der Voraussetzungen für die Aufstellung, Wählbarkeit und Vereinbarkeit des Bürgermeisters und der Gemeinderäte stand. Nachdem Peter Volgger den Eid auf sein Amt geleistet hatte, stellte er die Mitglieder des Stadtrates und ihre jeweiligen Befugnisse vor. Zum fixen Vize-Bürgermeister – während der vergangenen Verwaltungsperiode wechselte dieses Amt halbjährlich unter den Mitgliedern des Stadtrates – wurde Fabio Cola (Insieme per Vipiteno – Zusammen für Sterzing) bestimmt. Dem Stadtrat gehören weiters Christine Eisendle Recla, Verena Debiasi und Markus Larch, die bereits in der vergangenen Verwaltungsperiode dieses Amt ausgeübt hatten, sowie Heinrich Forer an. Zudem werden die Gemeinderäte Maria Luise Troyer, die nicht mehr im Stadtrat vertreten ist, Benno Egger, Manuel Ernandes, Valeria Casazza und

Ciro Coppola verschiedene Aufgabenbereiche übernehmen.

Parteiübergreifende Zusammenarbeit erwünscht

In der anschließenden Diskussion meldete sich Walter Gögl (SVP) zu Wort, der Bürgermeister Volgger und dem Stadtrat ein glückliches Händchen bei der Lösung der Probleme wünschte, aber auch sein Bedauern zum Ausdruck brachte, dass kein SVP-Funktionär im Ausschuss vertreten ist. „Wir hätten uns eine Verjüngung des Stadtrates sowie eine parteiübergreifende Zusammenarbeit im Gemeinderat und im Ausschuss gewünscht“, so Gögl. Wie es sich für eine Oppositionspartei gehöre, werde man sich deshalb der Stimme enthalten, erklärte der SVP-Politiker. „Selbstverständlich wünsche ich mir eine Zusammenarbeit“, entgegnete Bürgermeister Volgger. Ideen und Vorschläge der SVP werde man gern aufnehmen. Evi Frick (SVP) ersuchte Volgger um die Vorstellung der kurz-, mittel- und langfristigen Ziele der Sterzinger Stadtregierung. Volgger erklärte, dass er dies zu einem späteren Zeitpunkt – in Absprache mit den Partei- und Stadtratskollegen – nachholen werde. Wie angekündigt enthielt sich die SVP-Fraktion in der anschließenden Abstimmung der Stimme, ebenso Giordani. Der Vorschlag des Bürgermeisters über

Der neue Stadtrat Bürgermeister Peter Volgger

Finanzen, Vermögen, Urbanistik, öffentliche Gesundheit, Sport (gemeinsam mit Fabio Cola und Manuel Ernandes), Rad- und Spazierwege, öffentliche Arbeiten, die nicht an die Stadträte delegiert wurden (gemeinsam Ciro Coppola), Bau und Instandhaltung von Straßen, Plätzen und Gehsteigen (gemeinsam Ciro Coppola), Gemeinden und Organisationen, Stadtpolizei und Verkehrswesen

Stadtrat und Vize-Bürgermeister Fabio Cola

Italienische Kultur und Schule, Kindergärten (einschließlich Bau und Instandhaltung der Gebäude), Jugend (gemeinsam mit Manuel Ernandes), Sozialwesen, geförderter und sozialer Wohnbau und Mitspracherecht im Bereich Sport

Stadträtin Christine Eisendle

Fraktionen, Landwirtschaft, Bauhof (gemeinsam mit Manuel Ernandes), Personalwesen und Seniorenpolitik (gemeinsam mit Valeria Casazza)

Stadtrat Heinrich Forer

Abfallwirtschaft einschließlich Bau und Instandhaltung der Anlagen (gemeinsam mit Benno Egger), Umwelt, Klimabündnis, Wasserversorgung und Abwasserversorgung sowie Bau und Instandhaltung der Anlagen, Grünanlagen

Stadträtin Verena Debiasi

Deutsche Schulen, Kindergärten und Kinderhort (einschließlich Bau und Instandhaltung der Gebäude), Bibliotheken (einschließlich Bau und Instandhaltung der Gebäude), Deutsche Kultur inklusive Bau und Instandhaltung der Kulturgebäude, Integration, Familien und Frauenpolitik (gemeinsam mit Valeria Casazza)

Stadtrat Markus Larch

Stadtbildpflege, Beziehungen zu den ausländischen Gemeinden und Organisationen, öffentliche Mobilität, städtisches E-Werk, Wirtschaft (gemeinsam mit Benno Egger), Städtepartnerschaft (gemeinsam mit Maria Luise Troyer)

Gemeinderat Benno Egger

Abfallwirtschaft einschließlich Bau und Instandhaltung der Anlagen (gemeinsam mit Heinrich Forer) und Wirtschaft (zusammen mit Markus Larch)

Gemeinderat Ernandes Manuel

Sport (gemeinsam mit BM Peter Volgger), Jugend (gemeinsam mit Fabio Cola) und Bauhof (gemeinsam mit Christine Eisendle Recla)

Gemeinderätin Maria Luise Troyer

Städtepartnerschaft (gemeinsam mit Markus Larch) und die Pflege der kulturschaffenden Vereine

Gemeinderätin Valeria Casazza

Familien- und Frauenpolitik (gemeinsam mit Verena Debiasi), Seniorenpolitik (gemeinsam mit Christine Eisendle) und Beziehungen zu Gemeinden und Organisationen innerhalb des Staatsgebietes

Gemeinderat Ciro Coppola

Öffentliche Arbeiten, die nicht an die Stadträte delegiert wurden (gemeinsam mit BM Peter Volgger) sowie Bau und Instandhaltung von Straßen, Plätzen und Gehsteigen (gemeinsam mit BM Peter Volgger)

die Zusammensetzung des Stadtrates wurde mit den Stimmen der Bürgerliste und des Koalitionsparteners „Insieme per Vipiteno – Zusammen für Sterzing“ mehrheitlich angenommen.

Brenner Ausschuss mit SVP und Freier Liste genehmigt

Der Vorschlag von Bürgermeister Martin Alber, den Ausschuss um einen Referenten aufzustocken und den Platz an die Freie Liste zu übergeben, wurde bei der konstituierenden Sitzung Anfang Oktober kontrovers diskutiert, von den Gemeinderäten schließlich aber mehrheitlich angenommen. Auch die Besetzung des Ausschusses stieß auf Kritik.

Die konstituierende Sitzung des Gemeinderates von Brenner wurde vom ältesten Ratsmitglied Bernardo Ponzano (Partito Valore Umano – Brenner) eröffnet. Nachdem Gemeindesekretär Martin Oberhofer die Wählbarkeit und Vereinbarkeit des Bürgermeisters und der Ratsmitglieder festgestellt hatte, leistete Neo-Bürgermeister Martin Alber seinen Amtseid. „Es ist mir eine große Ehre, diesem Gemeinderat vorzustehen und gemeinsam im Sinne der Gemeinde zu arbeiten“, so Alber anschließend. Da Roland Schroffenegger, der in der Bürgermeister-Wahl unterlegen war, sein Gemeinderatsmandat nicht angenommen hat, rückte Benjamin Plattner als erster Nicht-Gewählter auf der SVP-Liste in den Rat nach.

Ausschuss genehmigt

Daraufhin präsentierte Bürgermeister Alber seinen Vorschlag für den Ausschuss. Demnach werden die beiden SVP-Räte Peter Mair aus Außerpflersch und Robert Holzer aus Gossensaß sich ein Mandat teilen und zur Halbzeit der Legislatur die Plätze tauschen, während Brigitta Schölzhorn, ebenfalls SVP, ihr Mandat für die nächsten fünf Jahre ausüben wird. Die italienische Sprachgruppe vertritt Bernardo Ponzano (Partito Valore Umano – Brenner). „Bei der Besetzung des Ausschusses habe ich versucht, dem Wählerwillen zu entsprechen“, so Alber. Alt-Bürgermeister und nunmehriges Gemeinderatsmitglied Franz Kompatscher, Meistgewählter auf der SVP-Liste, hatte bereits im Vorfeld der Wahlen mitgeteilt, für den Ausschuss nicht zur Verfügung zu stehen. Er bemängelte, dass der Hauptort Gossensaß mit mehr als 1.000 Einwohnern nicht vertreten sei, genauso wenig die Arbeitnehmer. Auch Simone Holzer (SVP) zeigte sich grundsätzlich mit dem Vorschlag einverstanden, nicht aber mit der Vorgehensweise. „Im Sinne der Transparenz finde ich es nicht richtig, dass die Gemeinderäte am Tag der Fraktionssitzung den Vorschlag aus der Presse erfahren mussten“, so Holzer. Armin Keim (Freie Liste Gemeinde Brenner) betonte, dass der entsandte Vertreter der Freien Liste aus Gossensaß sein und die Arbeitnehmer vertreten werde. Der Vorschlag wurde mit 13 Ja-Stimmen und zwei Enthaltungen (Simone Holzer, Stefanie De Simone, beide SVP) genehmigt.

Benjamin Plattner ist nach dem Rücktritt von Roland Schroffenegger in den Gemeinderat nachgerückt.

Ende Oktober wurde Peter Mair zum Vize-Bürgermeister ernannt; er wird zur Hälfte der Legislatur von Robert Holzer abgelöst.

Ein zusätzlicher Referent

Auf Kritik stieß auch der Vorschlag Albers, den Ausschuss um einen Referenten bei vollen Bezügen aufzustocken. „Ich möchte auch den Ausschuss für die Freie Liste öffnen und damit ebenfalls dem Wählerwillen Rechnung tragen“, erklärte Alber. Diese habe sich im Wahlkampf sehr kooperativ verhalten. Franz Kompatscher warf die Frage nach den zusätzlichen Kosten in Höhe von rund 17.000 Euro jährlich auf. „Die derzeitige Finanzlage erlaubt es eigentlich nicht, neue Ausgaben zu kreieren, die nicht unbedingt notwendig sind“, so Kompatscher. „Ich würde zuerst die Finanzlage im neuen Haushalt anschauen und dann erst eine Entscheidung treffen. Das kann sonst ins Auge gehen.“ Kritik kam auch von Stefanie De Simone und Simone Holzer (SVP). Rudolf Plank (Freie Liste) hielt dem dagegen, dass ein Referentenposten erst in der vergangenen Legis-

Der Ausschuss der Gemeinde Brenner: (v. l.) Robert Holzer, Peter Mair, Bürgermeister Martin Alber, Brigitta Schölzhorn und Bernardo Ponzano; der Vertreter der Freien Liste wird noch namhaft gemacht.

latur „still und leise“ gestrichen worden sei, dann müsse es auch jetzt möglich sein, wieder aufzustocken. Auch Edeltraud Zössmayr und Armin Keim (Freie Liste) sprachen sich für die Aufstockung aus. „Grundsätzlich bin ich der Meinung, dass eine Gemeinde effizient und kostengünstig, aber auch mit der nötigen Sicherheit verwaltet werden muss. Sollte es notwendig sein, werden wir entsprechende Sparmaßnahmen treffen – auch solche, die uns selbst betreffen“, so Bürgermeister Alber. Die Aufstockung des Ausschusses wurde schließlich mit zwölf Ja-Stimmen sowie einer Gegenstimme (Stefanie De Simone, SVP) und zwei Enthaltungen (Simone Holzer, Franz Kompatscher, beide SVP) genehmigt.

In Kürze

In Gänsbichl wurden 98 m2 der Grundparzelle 466/1 der K.G. Gossensaß an Georg und Walter Keim verkauft. Der Verkauf wurde mit einer Enthaltung genehmigt, unter der Bedingung, dass zuerst die Zustimmung etwaiger direkter Anrainer eingeholt wird. Einstim-

mig genehmigt wurde der Verkauf von 4 m2 der Grundparzelle 466/1 der K.G. Gossensaß in der Pfarrgasse an Martin Seidner.

Der Antrag von Paul Markart auf Abänderung des Landschaftsplanes von Wald in alpines Grünland und Weidegebiet auf der Grundparzelle 376/4 der K.G. Brenner in Zirog wurde einstimmig angenommen. Die Räte folgten damit dem Gutachten der Grün-Grün-Kommission, die als Ausgleichsmaßnahme die Erhaltung einiger Lärchen auf dem 1.430 m2 umfassenden Grundstück vorsieht. Ebenfalls eine Abänderung des Landschaftsplanes von Wald in Landwirtschaftsgebiet auf der Grundparzelle 361/43 der K.G. Pflersch in Ast hatten Thomas und Othmar Windisch beantragt. Die Grün-Grün-Kommission hatte dem Antrag nur teilweise und unter Auflagen stattgegeben, da es sich dort zum Teil um einen Schutzwald handelt. Im Gemeinderat wurde das Anliegen kontrovers diskutiert. Rudolf Plank (Freie Liste) beantragte eine Vertagung, um gemeinsam mit den Eigentümern einen Lokalaugenschein durchzuführen. Die Räte sprachen sich schließlich mehrheitlich für eine Vertagung aus (12 Ja, 2 Nein, 1 Enthaltung).

Einstimmig vertagt wurde auch die Genehmigung der Vereinbarung mit der Gemeinde Pfitsch zur zwischengemeindlichen Zusammenarbeit bei der Servicestelle für Bau- und Landschaftsangelegenheiten (ex Bauamt) und die demographischen Dienste. Das einheitliche Strategiedokument 2021 – 2023 wurde von den Räten einstimmig zur Kenntnis genommen. bar

Gemeindeausschuss Brenner Bürgermeister Martin Alber (SVP)

Verwaltung, Gemeindeämter und Polizeiwesen, Finanzwesen, Bauwesen und Urbanistik, Kultur, Öffentlichkeitsarbeit, Feuerwehr und Zivilschutz, öffentliche Hygiene und Gesundheitswesen, Kontakte zu den verschiedensten Institutionen, Wirtschaft, geförderter Wohnbau, Sport (ausgenommen Sportzone Brenner), Wirtschaft (ohne Markt), Kontakte zu den Pfarreien und Kultus, Partnerschaft mit Gemeinde Seefeld/Hechendorf

Vize-Bürgermeister Peter Mair/ Robert Holzer (SVP)

Öffentliche Arbeiten, Trinkwasserversorgung, Abwasserentsorgung, Bauhof, Schneeräumung, Landwirtschaft, Instandhaltung Straßen und Hoferschließungswege, Friedhof (Arbeiten)

Gemeindereferentin Brigitta Schölzhorn (SVP)

Fraktion Pflersch, Familie, Frauen und Soziales, Kinderbetreuung im Sommer, Kinderspielplätze, Dorfbild Pflersch, Schule

Gemeindereferent Bernardo Ponzano (Partito Valore Umano – Brenner)

Fraktion Brenner, italienische Schule und Kindergärten, italienische Kultur, Dorfbild Brenner, Militärangelegenheiten, Sportzone Brenner, Bahnhof Gossensaß, Friedhofsordnung, Integration der Migranten

Gemeindereferent (Freie Liste Gemeinde Brenner)

Steuern und Gebühren sowie Lizenzwesen, Verkehr und Parkraumbewirtschaftung, Breitbandausbau und Telefonwesen, öffentliche Gebäude (ausgenommen Brenner), Fraktion Gossensaß, Abfallbewirtschaftung, Führung Recyclinghof und Umwelt, Schwimmbad, Markt

Gemeinderat Armin Plank (SVP)

Jugend

Gemeinderat Rudolf Plank (Freie Liste Gemeinde Brenner)

Festplatzkomitee, Senioren

Pfitsch Ausschuss ohne Bürgerliste

Der Vorschlag von Bürgermeister Stefan Gufler für die Zusammensetzung des neuen Gemeindeausschusses ist mehrheitlich angenommen worden. Der fünfköpfige Ausschuss besteht ausschließlich aus SVP-Mandataren. Die Bürgerliste „Gemeinsam für Wiesen Pfitsch“ geht leer aus.

Zahlreiche Zuhörer, darunter ehemalige Gemeinderäte und Gemeinderatskandidaten, verfolgten Anfang Oktober die erste Gemeinderatssitzung im Haus der Dorfgemeinschaft von Wiesen. Dass sie nicht ohne Diskussion verlaufen würde, war zu erwarten. Kurz nach den Gemeinderatswahlen hatte die Bürgerliste genauso wie 2015 eine „aktive Zusammenarbeit mit der SVP“ gefordert, sprich im Gemeindeausschuss mitzuarbeiten (Erker 10/2020). Die Opposition hält in dieser Amtsperiode sieben Sitze, die SVP acht. Trotz des starken Wahlergebnisses waren die SVP-Ortsausschüsse von Pfitsch gegen eine Einbindung der Bürgerliste in den Ausschuss. „Als wir zu Beginn des Jahres auf die Bürgerliste zugegangen sind, hat sie jegliches Gespräch zur Abklärung einer Zusammenarbeit bei den Gemeinderatswahlen abgelehnt, mit dem Hinweis, sie würde sich selber organisieren. Bisher ist auch keine offizielle Anfrage für eine Zusammenarbeit eingegangen. Aus diesen Gründen und da wir ein gutes Team an kompetenten und motivierten Gemeinderatsmitgliedern haben, die alle wichtigen Bereiche abdecken, wurde entschieden, den Verwaltungsausschuss mit den eigenen gewählten Kandidaten zu bilden“, so Bürgermeister und SVP-Ortsobmann von Wiesen Stefan Gufler. An dieser Entscheidung wurde auch nicht mehr gerüttelt. Laut 12

Der neue Gemeindeausschuss von Pfitsch: (v. l.) David Volgger, Maria Rabensteiner Leitner, Bürgermeister Stefan Gufler, Dagmar Matzler Freund und Harald Hofer

Vorschlag des Bürgermeisters sollen die bisherige Referentin Maria Rabensteiner Leitner und der bisherige Vizebürgermeister David Volgger sowie die neuen Gemeinderäte Dagmar Matzler Freund und Harald Hofer (alle SVP) im Ausschuss vertreten sein. Bereits gegen Ende der vergangenen Amtsperiode war beschlossen worden, die Anzahl der Ausschussmitglieder auf insgesamt fünf zu erhöhen. Der Vorschlag, so Gufler, sei nach Abwägung verschiedenster Argumente, Kriterien und Überlegungen getroffen worden. 2015 waren alle Ausschussmitglieder, inklusive Bürgermeister, neu. Trotzdem habe man es geschafft, die Aufgaben gut und zum Wohle der Bürger zu bewältigen. Auch im Gemeinderat habe man sich auf viele Themen gemeinsam verständigen können. Darauf wolle man nun weiter aufbauen.

Bürgerliste: „Nicht der beste Start“

Der Vorschlag des Bürgermeisters stieß bei der Bürgerliste auf starken Gegenwind. Renato Bussola wünschte dem Ausschuss, er möge seine Arbeit gut und zum Wohle der Bürger ausüben. „Leider ist der Start nicht der beste. Parteiinteressen werden den Interessen der Bevölkerung vorgezogen. Der Ausschuss repräsentiert nur die SVP. Insbesondere nach unserem Wahlergebnis hätten wir uns erwartet, dass der Bürgermeister das Gespräch mit jenen Gemeinderäten sucht, welche die Hälfte der Bevölkerung vertreten“, so Bussola. Von der SVP erhofft er sich Offenheit zum Dialog und dass auch Vorschläge der Bürgerliste angenommen werden – viele davon seien mittlerweile auf dem Programm der SVP zu finden. Die bisherige Zusammenarbeit sei jedenfalls nicht so optimal verlaufen wie vom Bürgermeister dargestellt. Lucia Russo stellte die Frage in den Raum: „Warum wird der Wählerwille nicht respektiert? Nur wenn die Bürgerliste im Ausschuss vertreten ist, können wir alle aktiv zusammenarbeiten und das Beste für die Gemeinde herausholen.“ Russo richtete einen Appell an alle Mitglieder des Gemeinderates: „Überlegt euch gut, was wichtig, richtig und gerecht ist. Wenn ihr bei der Abstimmung mit Ja stimmt, seid ihr alle dafür, den Wählerwillen nicht zu respektieren. Der Wille der Wähler wird mit Füßen getreten.“ In dieselbe Kerbe schlug auch Christoph Hofer. „Es ist legitim, dass uns die SVP nicht braucht. Sie hat die Mehrheit. Aber mit dieser Geste treibt der Bürgermeister einen Keil in die bereits gespaltene Gesellschaft.“

Knappes Abstimmungsergebnis

„Die Besetzung des Ausschusses ist ein Prozess, den man sich nicht leicht macht“, entgegnete Bürgermeister Gufler. Die SVP fundiere auf einer guten Basis. Es sei keine Einzelaktion des Bürgermeisters, sondern eine gemeinsame Entscheidung, die sehr wohl die Stimmen der Bevölkerung miteinbeziehe. Trotz knappem Wahlergebnis entscheide immer noch der Wähler, wer die Mehrheit haben soll. Gufler sieht diese Amtsperiode als gemeinsamen Weg, der nicht am Kriterium Ausschuss festgemacht werden sollte. Es gebe viele Möglichkeiten der aktiven Zusammenarbeit, etwa sich im Gemeinderat auszutauschen oder in Arbeitsgruppen mitzuarbeiten.

Er habe sich fünf Jahre lang um diese Form der Zusammenarbeit bemüht und sei auf die Wünsche der anderen Fraktionen eingegangen. „Wir bleiben weiterhin offen im Gespräch und hoffen, dass das Angebot angenommen wird. Eine aktive Zusammenarbeit wird sicher möglich sein und hängt auch davon ab, dass beide Seiten aktiv aufeinander zugehen“, so Gufler. Bei der anschließenden Geheimwahl stimmten acht Gemeinderäte für den Vorschlag, sechs Gemeinderäte (Birgit Seehauser war entschuldigt abwesend) dagegen. Traditionsgemäß wurde der Gemeinderat mit flotten Klängen der Musikkapelle Wiesen in seine neue Amtsperiode entlassen. Eine Amtsperiode, die – trotz dem häufig verwendeten Wort „Zusammenarbeit“ – mit zwei deutlich unterschiedlichen Ansichten begonnen hat. „Natürlich waren wir wenig erfreut über das Ergebnis“, so Gemeinderätin Claudia Raffl (Bürgerliste) nach der Gemeinderatssitzung. „Die Bevölkerung kann die Entscheidung der SVP bedingt nachvollziehen. Natürlich fühlen sich unsere Wähler übergangen und nicht ernst genommen.“ Dennoch sei die Gruppe weiterhin positiv gestimmt. Auch die Forderung nach Veränderung bleibe aufrecht. Ob SVP und Bürgerliste in dieser Amtsperiode einen Konsens finden werden, muss sich erst zeigen.

rb

Gemeindeausschuss Pfitsch Bürgermeister Stefan Gufler

Tourismus, Breitband/Glasfaser, Energie, Sport, Raumordnung und Urbanistik, Zivil- und Bevölkerungsschutz, Mobilität und Verkehr, Regionalentwicklung, Finanzen, Kultur (für spezifische Zuständigkeitsbereiche)

Vizebürgermeisterin Maria Rabensteiner Leitner

Familie und Soziales, Jugend, Senioren, Kindergärten und Schulen, Bildung, Kultur (für spezifische Zuständigkeitsbereiche). Vizebürgermeisteramt in der ersten Halbzeit

Gemeindereferent David Volgger

Handel, Öffentliches Bauwesen und Infrastrukturen, Gemeindebauhof, Trinkwasserversorgung, Abwassernetz, Straßenbeschilderung und -markierung. Vizebürgermeisteramt in der zweiten Halbzeit

Gemeindereferent Harald Hofer

Landwirtschaft und Handwerk, Umwelt, Gemeindestraßen und ländliches Wegenetz, Gebäude und Liegenschaften der Gemeinde

Gemeindereferentin Dagmar Matzler Freund

Ortsbild, Freizeitanlagen, Gemeindepark, Organisation/Vergabe Vereinsstrukturen, Friedhöfe, Soziale Medien und Gemeindehomepage, Familie und Soziales (unterstützend)

This article is from: