Magazin argovia philharmonic Nr. 14

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Nr. 14 | August 2019 – Januar 2020

www.argoviaphil.ch

Magazin

argovia philharmonic

«Diese Übergangszeit ist wertvoll» Präsident Jürg Schärer und Intendant Christian Weidmann über die Saison 2019/20 und die bevorstehenden Veränderungen

«Die Fledermaus» Einblicke in die Badener Produktion mit Robert Hunger-Bühler und Tobias Engeli

Neue Zugänge zur klassischen Musik Auf der Suche nach aussergewöhnlichen Konzerterlebnissen

Jan Willem de Vriend Enthusiast mit historischem Flair


Impressum Magazin argovia philharmonic. 7. Jahrgang, 14. Ausgabe, August 2019 – Januar 2020. Herausgeber argovia philharmonic, Entfelderstrasse 9, CH-5001 Aarau, Tel. +41 62 834 70 00, info@argoviaphil.ch, www.argoviaphil.ch Redaktion Isabel Kriszun Redaktionelle Mitarbeit/Texte Sibylle Ehrismann (artes projekte), Isabel Kriszun, Dr. Verena Naegele (artes projekte), Christian Weidmann Konzeption, Gestaltung & Layout Isabel Kriszun Foto Titelseite Cellist Tigran Muradyan bei «Musik und Licht» im Hauptsitz der RIBAG Licht AG. Foto: Patrick Hürlimann Druck ztprint | Der Printbereich der ZT Medien AG, 4800 Zofingen, www.ztmedien.ch Auflage 3500 Exemplare

Änderungen vorbehalten. Stand: Juli 2019

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Wir stellen die Weichen Verehrtes Publikum Die Saison 2019/20 steht unter besonderen Vorzeichen: Nach der langen und erfolgreichen Ära Douglas Bostock sind unsere Musikerinnen und Musiker eine Spielzeit lang auf sich alleine gestellt, bis der designierte Chefdirigent Rune Bergmann im Oktober 2020 im Eröffnungskonzert in der Alten Reithalle Aarau das Ruder übernimmt. Dafür ist das argovia philharmonic mit sechs verschiedenen Dirigenten zu erleben. Eine einmalige Chance, die in den letzten Jahren gewonnene musikalische Stabilität und Flexibilität unter Beweis zu stellen, sich noch besser kennenzulernen und dadurch als Klangkörper weiterzuentwickeln. Und Sie, verehrte Zuhörerinnen und Zuhörer, dürfen gespannt sein, wie unterschiedlich das argovia philharmonic unter den einzelnen Dirigenten klingen wird. Gleichzeitig werden aber auch die Weichen für die Zukunft gestellt. Mit Blick auf die Einsetzung von Rune Bergmann als neuen Chefdirigenten und die Eröffnung der Alten Reithalle Aarau als Mehrspartenhaus von nationaler Bedeutung – aus unserer Sicht aber natürlich vor allem als hochwertiger Konzertsaal – ergeben sich für das Orchester völlig neue Perspektiven. Es ist ein einzigartiges Privileg, und eine ebenso grosse Verpflichtung, diese einmalige Chance zu nutzen! Wer uns kennt, weiss, dass diese Aufbruchsstimmung nicht plötzlich kommt, sondern die natürliche Weiterführung der Entwicklungen der vergangenen Jahre ist. So werden auch in dieser Saison Kooperationen mit anderen Kulturveranstaltern gross geschrieben. Ein besonders schönes Beispiel ist unsere «Fledermaus»-Produktion, die einen Bogen zwischen dem argovia philharmonic und den zwei grossen Theaterhäusern des Kantons spannt. Auch die Suche nach neuen, aussergewöhnlichen Konzertorten und -formaten geht in die nächste Runde, denn noch gibt es viel zu entdecken und zu erproben. Darüber hinaus freuen wir uns in der ersten Saisonhälfte auf wunderbare Künstlerinnen und Künstler. Im 1. Abo-Konzert starten wir mit der Geigerin Eldbjørg Hemsing und dem Dirigenten Leo McFall jugendlich-frisch und entdecken dabei Hjalmar Borgstrøms Violinkonzert, ein Juwel und eine Schweizer Erstaufführung zugleich. Im Oktober eröffnet der Geiger Daniel Röhn gemeinsam mit einem Streichquartett des argovia philharmonic die Kammerkonzert-Reihe in Aarau. Im 2. AboKonzert freuen wir uns auf die Interpretation romantischer Werke des Spezialisten für Alte Musik Jan Willem de Vriend. An seiner Seite musizieren mit dem Pianisten Aaron Pilsan und der Sopranistin Kathrin Hottiger zwei aufstrebende junge Musiker. Im Januar dann der Höhepunkt der ersten Saisonhälfte: Unser Sonderkonzert im KKL Luzern mit Tschaikowskys Violinkonzert und drei der beliebtesten Werke Mozarts. Am Pult steht mit James Judd ein renommierter Dirigent, der das argovia philharmonic bereits einmal zu Höchstform hat auflaufen lassen. Solist ist der Geiger Marc Bouchkov, der im Juni 2019 den 2. Preis beim angesehenen Tschaikowsky-Wettbewerb gewonnen hat. Ausdrucksstarke Solisten und Dirigenten, ein spielfreudiges und flexibles argovia philharmonic, beliebte und gewagte Werke, gewohnte und aussergewöhnliche Spielorte: Das ist die erste Hälfte der Saison 2019/20. Geniessen Sie sie!

Christian Weidmann Intendant

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Präsdident Warten des aufTrägervereins den Auftritt bei argovia der «Last philharmonic, Night» in der Dr. Jürg improvisierten Schärer, und Garderobe Intendant imChristian Busdepot Weidmann. Wettingen.Foto: Foto:Patrick PatrickHürlimann Hürlimann

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Inhalt Vorwort

03

«Diese Übergangszeit ist wertvoll»

06

Im Gespräch mit Präsident Jürg Schärer und Intendant Christian Weidmann

Rune Bergmann

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Der dynamische Norweger tritt sein Amt als Chefdirigent zur Saison 2020/21 an

«Die Fledermaus» Einblicke in die Badener Produktion von Robert Hunger-Bühler

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Tobias Engelis neue Kammerensemble-Fassung

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Effizienz durch Zusammenarbeit

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Die Wettinger Kammerkonzerte spannen neu mit dem argovia philharmonic zusammen

Neue Spielorte für das argovia philharmonic

22

Dorfmuseum Buchs und Aargauer Kunsthaus

Eldbjørg Hemsing

25

Die junge norwegische Geigerin spielt im 1. Abo-Konzert das Violinkonzert von Hjalmar Borgstrøm

Neue Zugänge zur klassischen Musik

30

Ein Gespräch mit Kuratorin Lisa Stepf über neue Konzertformate

5. Mendelssohntage Aarau

36

Die kongenialen Geschwister Mendelssohn im Fokus

Jan Willem de Vriend

41

Der Enthusiast mit historischem Flair dirigiert das 2. Abo-Konzert

Nachwuchsförderung nach Art des Hauses

44

Die Zusammenarbeit mit der Schenk Stiftung

Fabienne Hadorn

47

In den Weihnachtskonzerten verzaubert sie mit ihren Geschichten Gross und Klein

Neujahrskonzert mit geballter Stimmkraft

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Josy Santos und Eugene Villanueva sorgen für einen gelungenen Auftakt ins neue Jahr

Marc Bouchkov

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Der Preisträger des Tschaikowsky Wettbewerbs spielt mit dem argovia philharmonic im KKL Luzern

Besucherservice

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Abos & Tickets

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Alles im Blick

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Alle Konzerte von Aug 19 – Juli 20

Herzlichen Dank!

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Partner und Sponsoren

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Präsident des Trägervereins argovia philharmonic Dr. Jürg Schärer und Intendant Christian Weidmann. Foto: Patrick Hürlimann

«Diese Übergangszeit ist wertvoll» Die Saison 2019/20 steht als Übergang zwischen der Ära Bostock und dem Neustart unter Rune Bergmann in der zu einem hochwertigen Konzertsaal umgebauten Alten Reithalle Aarau. In den fünf Abo-Konzerten sowie im Sonderkonzert im KKL Luzern sind sechs verschiedene Dirigenten beim argovia philharmonic zu Gast; eine einmalige Situation für die Orchestermitglieder wie auch für das Publikum. Wie agieren die Exponenten des Orchesters, Vereinspräsident Jürg Schärer und Intendant Christian Weidmann, auf die bevorstehenden Veränderungen? Ein Gespräch.

Gesprächsleitung Dr. Verena Naegele

Wir haben im letzten Magazin bereits

min Brittens Klavierkonzert – und dem Solis-

ausführlich die Verdienste des langjäh-

ten Oliver Schnyder – und Werken von Holst,

rigen Chefdirigenten Douglas Bostock

Delius und Elgar. Das Konzert wurde von Ra-

gewürdigt. Eine letzte Frage kann aber

dio SRF 2 Kultur ausgestrahlt, und es klingt

trotzdem nicht ausbleiben: Was sind die

ausnehmend gut. Wir sind auf einem sehr so-

herausragenden Merkmale von «18 Jah-

liden Niveau angekommen, und dies trotz der

ren Bostock», die das argovia philharmo-

Tatsache, dass wir im Vergleich zu den ständig

nic in die Zukunft trägt?

spielenden Symphonieorchestern der Schweiz

Christian Weidmann (CW): Das Orchester hat

nicht besonders oft zusammenspielen.

unter Douglas Bostock zu einer mehr als be-

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achtlichen musikalischen Stabilität und Fle-

Jürg Schärer (JS): Als Folge davon konnten

xibilität gefunden, die es erlaubt, auch un-

wir in den letzten Jahren kontinuierlich neues

bekanntes Repertoire auf hohem Niveau zu

Publikum dazugewinnen. In unseren Konzer-

spielen. Ein schönes Beispiel ist das 4. Abo-

ten weisen wir eine durchgehend hohe Aus-

Konzert der vergangenen Saison mit Benja-

lastung aus – auch in der letzten Saison, wo


das Orchester mehrheitlich unbekannte, bri-

gemeinsam auf Augenhöhe. Zudem besitzt

tische Musik gespielt hat. Wir spüren, dass

ein Intendant die Qualifikation, um zum Beispiel

sich das Publikum mit seinem argovia philhar-

die entscheidenden Schritte einer Chefdirigen-

monic identifiziert.

tenwahl zu initiieren. Der Vorstand des Trägervereins des argovia philharmonic hat ja keine

Die Saison 2019/20 ist eine Saison ohne

besondere musikalische Kompetenz, weder

Chefdirigent. Wie muss man sich da das

um ein Saisonprogramm zu gestalten, noch

Programmieren vorstellen? Wer hat diese

um zu entscheiden, was für potentielle Chefdi-

Aufgabe übernommen?

rigenten als Gäste eingeladen werden können.

CW: Grundsätzlich legt der Chefdirigent fest,

Die Ernennung von Christian Weidmann zum

wie er das Orchester künstlerisch positionie-

Intendanten war eine wichtige strukturelle Wei-

ren möchte, dabei berücksichtigt er auch mei-

chenstellung für eine erfolgreiche Entwicklung

nen Input. In dieser Saison ohne Chefdirigent

in der Zukunft.

liegt die programmatische Verantwortung ausnahmsweise alleinig bei mir als Intendant. Wel-

Nach den vielen unbekannten Werken

ches Solo-Werk möchte unser Publikum wie-

der letzten Jahre ist diese Saison ver-

der einmal hören oder neu entdecken? Was

gleichsweise konventionell. Soll dies ein

für eine Symphonie passt dazu? Und was fehlt

bewusstes Gegengewicht sein?

dann noch für ein abgerundetes Programm? Es

CW: Nach der letzten Saison mit viel span-

ist wie ein Puzzle: Komponisten, Werke, Solisten. Wenn man die Teile richtig zusammensetzt, stimmt das Bild. Wichtig für diese

«Rune Bergmann wird dem Orchester ab der Saison 2020/21 ein neues künstlerisches Profil geben.»

Zwischensaison war mir,

nender und grossartiger Musik vornehmlich unbekannter Komponisten war es an der Zeit, wieder zum klassisch-romantischen deutschen Repertoire

dass keine Ambitionen für ein künstlerisches

zurückzufinden. Da haben wir ein bisschen

Profil abzulesen sind. Dem Orchester ein sol-

Nachholbedarf. Zudem wollen wir die Gele-

ches zu geben, wird ab der Saison 2020/21 die

genheit nutzen und die sechs Gastdirigenten

Aufgabe des neuen Chefdirigenten Rune Berg-

in den Mittelpunkt stellen, und nicht ein unge-

mann sein.

wöhnliches Repertoire.

Jürg Schärer, wir haben eine Ausgangs-

JS: Genau, ich freue mich sehr, die Gastdi-

lage, die es beim argovia philharmonic

rigenten mit diesen «Klassikern» kennenzu-

seit vielen Jahren nicht mehr gab. Hat die

lernen. Aber auch, dass doch das eine oder

Wahl von Christian Weidmann zum Ge-

andere Werk dabei ist, das nicht unbedingt

schäftsführer entscheidend zum guten

heimisch ist. Dazu gehören etwa das «Con-

Gelingen beigetragen?

cert Românesc» von György Ligeti, oder das

JS: Christian Weidmann war von Anfang an

Violinkonzert von Hjalmar Borgstrøm.

ein Geschäftsführer mit profunder Kenntnis der klassischen Musik, was sich sehr bald auf

CW: Radio SRF 2 Kultur scheint die Kombina-

künstlerische Entscheide ausgewirkt hat. Er

tion der grossen Klassiker mit dem unbekann-

brachte zudem ein breites Netzwerk mit und

ten Repertoire auch zu gefallen. Sie werden

die Fähigkeit, zu programmieren. Die Ernen-

das 1. Abo-Konzert mit Wehrli, Borgstrøm und

nung zum Intendanten zum Beginn der Saison

Schubert aufzeichnen. Dass wir mit «Chilbizite»

2014/15 trug nicht nur dieser Tatsache Rech-

von Werner Wehrli die Saison mit einem sehr

nung, sie war vielmehr der nächste logische

unterhaltsamen Stück eines Aargauers eröff-

Schritt im Zuge der Entwicklung des Orches-

nen, freut mich übrigens besonders.

ters – künstlerisch wie strukturell. Chefdirigent und Intendant führen seither das Orchester 7


Nach welchen Kriterien wurden die Gast-

keit. Das «Concert Românesc» von Ligeti im

dirigenten ausgewählt?

4. Abo-Konzert hat sich Benjamin Haemhouts

CW: Die Dirigenten müssen in erster Linie

gewünscht, es passt bestens ins Programm.

durch Qualität überzeugen, aber auch im

Das Programm des 3. Abo-Konzerts stammt

menschlichen Umgang zu unserem Orchester passen. Nach der langen Zeit unter Douglas Bostock mit relativ wenigen Gastdirigenten schien es mir

«Die Dirigenten müssen in erster Linie durch Qualität überzeugen, aber auch im menschlichen Umgang zu unserem Orchester passen.»

zudem wichtig, dass wir

kompett aus der Feder von Christoph-Mathias Mueller, der als Solisten auch gleich den Trompeter Reinhold Friedrich vorgeschlagen hat. Für unseren kleiner besetzten Ja-

unterschiedliche Typen kennenlernen: Einen

nuar-Zyklus mit Zusatzkonzerten in Muri und

jungen Dirigenten wie Leo McFall, einen

Rheinfelden ist das perfekt, zumal Reinhold

«Alten Hasen» wie Jan Willem de Vriend, ei-

Friedrich ein fantastischer Solist ist.

nen Schweizer Routinier wie Christoph-Mathias Mueller und einen Pionier wie den Bel-

JS: Der Vorstand redet bei der Programmie-

gier Benjamin Haemhouts, der ein eigenes

rung nur soweit mit, als dass diese im Rah-

Kammerorchester aufgebaut hat.

men unserer finanziellen Möglichkeiten liegen muss. Auch hier gilt, dass die künstlerische

JS: Auch für die Zukunft gilt, dass wir Diri-

Kompetenz beim Intendanten liegt, zusam-

genten einladen wollen, die grundsätzlich

men mit dem Chefdirigenten.

als Chefdirigenten in Frage kommen. Es wird kaum wieder 18 Jahre bis zum nächsten

Was bedeutet es für das Orchester, in ei-

Wechsel dauern, und so muss jede Chance

ner Saison sechs Dirigenten mit ganz un-

genutzt werden, in den Abo-Konzerten Diri-

terschiedlichen Auffassungen zu haben?

genten kennenzulernen und sozusagen auf

CW: Wie schon erwähnt, ist das Orchester

Herz und Nieren zu prüfen.

sehr stabil. Die Saison 2019/20 bietet sechs wunderbare Konzerte mit Top-Dirigenten. In

Habt ihr alle eingeladenen Gastdirigenten

jedem Konzert wird das Orchester einen an-

gekannt?

deren Klang entwickeln. Genau darin liegt eine

CW: Einzelne kannte ich vom Namen her,

grosse Chance für das argovia philharmonic:

andere persönlich, teilweise wurden sie mir

Es lernt sich so selber noch besser kennen.

empfohlen. Diejenigen, die ich noch nicht kannte, habe ich bei einer Probe oder einem

JS: Die Musikerinnen und Musiker freuen sich

Konzert besucht und mir so ein Bild von ihrer

auf diese Herausforderung, das habe ich aus

Persönlichkeit gemacht. Der Vorstand hat mir

Gesprächen immer wieder herausgehört. Ein-

diesbezüglich völlig freie Hand gelassen.

zelne Mitglieder des Orchesters bedauern etwas, dass die Wahl des neuen Chefdirigenten

Konnten diese Gastdirigenten mitreden beim Programm? CW: Das war nicht bei allen gleich. Solo-Werk und Solist waren von der Planung

«Die Saison 2019/20 bietet sechs Konzerte mit TopDirigenten. In jedem Konzert wird das Orchester einen anderen Klang entwickeln. »

her bestimmt, beim sym-

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so früh gefallen ist, sie hatten sich auf doppelt so viele Gastdirigenten in den nächsten zwei Jahren gefreut. Dies zeigt, dass unsere Orchestermitglieder die Herausfor-

phonischen Hauptwerk bestand aufgrund der

derung suchen, Neues zu erleben und zu er-

Vorgabe, dass es eben eine Symphonie aus

fahren. Solche Impulse befeuern sie, das war

der deutschen Klassik oder Romantik sein

übrigens in der letzten Saison mit all den unbe-

sollte, nur eine begrenzte Auswahlmöglich-

kannten Werken auch schon der Fall.


Was ändert sich für das Publikum?

Jahren ankündigte, seinen Vertrag nicht mehr

JS: Wir können vorbehaltlos sagen, dass

verlängern zu wollen, war die Alte Reithalle als

Douglas Bostock eine starke Bindung zum

neuer Konzertsaal lediglich noch ein Traum.

Publikum hatte, er war sehr kommunikativ.

Nach der erfolgreichen Volksabstimmung im

Er wird sicherlich vermisst werden. Ich denke

Juni 2018 ging dann alles sehr schnell, und

aber auch, dass unser Publikum mit Freude in

die Eröffnung der Reithalle rückte in sehr

die kommenden Konzerte gehen wird und mit

greifbare Nähe. Das Timing spielt bei einer

Spannung erwartet, wie sich unser Orches-

solchen Wahl eine entscheidende Rolle.

ter unter den verschiedenen Dirigenten entJS: In einen neuen Konzertsaal einziehen zu

wickelt.

können, bedeutet für ein Orchester eine einCW: Diese Übergangszeit ist nicht nur aus den

malige Gelegenheit. Im Eröffnungskonzert im

bereits erwähnten Gründen für unsere Musi-

Oktober 2020 und der gesamten Eröffnungs-

kerinnen und Musiker sehr wertvoll. Sie bietet

saison liegt somit enorm viel Potential für eine

auch unserem Publikum die Gelegenheit, sich von Douglas Bostock zu lösen. Zwar erinnern wir uns alle sehr gerne an unse-

«In einen neuen Konzertsaal einziehen zu können, bedeutet für ein Orchester eine einmalige Gelegenheit.»

ren Ehrendirigenten und

substanzielle qualitative Entwicklung. Ohne Chefdirigent, und somit ohne klare künstlerische Vision, würde man die Chance verpassen, das Momen-

seine grossen Erfolge, doch nun geht es da-

tum maximal zu nutzen. Das Orchester hatte

rum, nach vorne zu schauen. Und da bietet

sich zudem nach dem zweiten Gastdirigat von

dieser Übergang die beste Gelegenheit, rasch

Rune Bergmann im Januar 2019 sehr positiv

eine gesunde Distanz zu entwickeln.

zu ihm geäussert. Das Timing schien perfekt.

Ursprünglich war eine längere Interims-

Etwas ganz anderes: Erstmals gibt es ein

zeit ohne Chefdirigent vorgesehen.

Musiktheaterstück, die «Fledermaus»,

Warum nun dieses Umdenken?

das vom argovia philharmonic produziert

CW: Als Douglas Bostock vor zweieinhalb

wird. Wie kam es dazu? CW: Auch die «Fledermaus» hängt mit der Entwicklung der Reithalle zusammen. Entstanden ist das Ganze aus den in den vergangenen Jahren geknüpften Kontakten in die Theaterwelt und der dadurch ständig wachsenden Zusammenarbeit mit den wichtigsten Exponenten der Szene. Ob mit dem Theater Tuchlaube und deren Leiter Peter-Jakob Kelting in verschiedenen Bespielungen der Alten Reithalle während der Zwischennutzung, mit der Leitung des Kurtheaters Baden oder zum Beispiel auch mit dem Schauspieler und Kuratoriumsmitglied Walter Küng. Die «Fledermaus» hätte eigentlich als letzte Produktion vor dem Umbau in der Alten Reithalle produziert werden sollen. Der frühe Baubeginn hat uns da jedoch einen Strich durch die Rechnung gemacht. Durch die Verzögerungen beim Umbau des Kurtheaters Baden ergab sich dafür die wunderbare Möglichkeit, in

Die leere Reithalle vor dem Umbau. Foto: Donovan Wyrsch

9


Museen lM KulturKanton aargau

schloss lenzburg – MuseuM aargau

schloss hallwyl – MuseuM aargau

schloss wlldegg – MuseuM aargau

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1. April – 31. Oktober Di – So und allg. Feiertage 10 – 17 Uhr Schloss Hallwyl, Seengen Telefon +41 (0)848 871 200 www.schlosshallwyl.ch

1. April – 31. Oktober Di – So und allg. Feiertage 10 – 17 Uhr

Kloster Könlgsfelden – MuseuM aargau

leglonärspfad – der röMer-erlebnlsparK

aargauer Kunsthaus aarau

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Kooperation mit dem Kurtheater die «Fleder-

CW: Mit den aktuellen finanziellen Mitteln

maus» im Rahmen von «Kurtheater Ausser

können wir grundsätzlich vieles von dem

Haus» in der Alten Schmiede in Baden auf die

erreichen, was wir wollen und gemäss un-

Bühne zu bringen. Geplant ist, die Produktion

serem Leistungsauftrag auch müssen. Der

zu einem späteren Zeitpunkt in der Alten Reithalle aufzuführen. So können wir also dank der «Fleder-

«Wir stehen vor grossen Veränderungen, die ein grosses Potenzial in sich bergen.»

neue Konzertsaal birgt neues Potential, was wiederum weitere Verpflichtungen für unser Orchester mit sich

maus» einen grossen Bogen spannen zwischen dem argovia philhar-

bringt. Einfach nur einen neuen Saal bezie-

monic und den zwei grossen Theaterhäusern

hen und dann so weiter machen wie bisher,

des Kantons.

das wäre Stillstand. Man würde eine einmalige Chance verpassen, was nicht ver-

JS: Ich war zugegebenermassen etwas über-

antwortbar wäre. Es wird somit auch da-

rascht, als Christian Weidmann diese Idee prä-

rum gehen, zusätzliche finanzielle Mittel zu

sentierte, aber die Logik stimmt. In der Alten

generieren.

Reithalle soll auch nach der Eröffnung innovatives Musiktheater geboten werden, und die

JS: Es ist enorm, was das argovia philharmo-

Alte Schmiede Baden als Alternative ist räum-

nic in den letzten Jahren geschafft hat. Die

lich ein spannendes Gegenstück zur Reithalle.

Wahrnehmung im Kanton Aargau ist kontinu-

Durch die Koproduktion mit dem Kurtheater

ierlich gewachsen. Wir haben den Beweis er-

Baden eine ideale Konstellation. Mit Regisseur

bracht, das Orchester der Aargauerinnen und

Robert Hunger-Bühler konnte dazu ein grosser

Aargauer zu sein. Ich bin überzeugt, dass

Name mit starkem Aargau-Bezug gewonnen

wir mit der Alten Reithalle und Rune Berg-

werden.

mann diese Identifikation und Verbundenheit mit unserem Publikum und dem gesamten

Zurück zu den Plänen für die Zukunft: Wie

Umfeld weiter stärken, dabei aber auch mehr

schätzen Sie den Aufbruch in die neue Ära

und mehr zum Botschafter des Aargaus au-

für das argovia philharmonic ein? Und was

sserhalb des Kantons werden können.

heisst das finanziell? JS: Im Trägervorstand haben wir die gemein-

CW: Wir haben lange von einem richtigen

same Haltung, dass Stillstand Rückschritt

Konzertsaal im Aargau geträumt, nun stehen

bedeutet. Wir wollen alle vorwärts, und das will auch unser designierter Chefdirigent. Wir stehen vor grossen Veränderungen, die ein grosses Potenzial in sich bergen. Finanziell

«Es geht darum, unser Profil über die Kantonsgrenzen hinaus zu schärfen und damit auch den Kanton Aargau auf der Kulturkarte der Schweiz besser zu positionieren.»

liegt es in der Verantwor-

wir in der Verantwortung, diesen musikalisch zu positionieren. Im Aargau, aber auch darüber hinaus. Und genau das muss auch mit dem argovia philharmonic passieren. Es geht da-

tung des Vorstands, dass am Ende alles auf-

rum, unser Profil über die Kantonsgrenzen hi-

geht. Wir müssen einen bestimmten Rahmen

naus zu schärfen und damit auch den Kanton

einhalten, sind aber zuversichtlich, dass sich

Aargau auf der Kulturkarte der Schweiz bes-

durch den Einzug in die Alte Reithalle und die

ser zu positionieren. In fünf Jahren möchte

Energie, die Rune Bergmann mitbringt, der

ich zurückschauen und sagen: Wir haben die

eine oder andere Berg versetzen lässt.

Chance maximal genutzt!

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Einer, der für die Musik brennt von Sibylle Ehrismann

Die Würfel sind gefallen: Der norwegi-

seinem zweiten Engagement. «Ich schätze

sche Dirigent Rune Bergmann wird ab der

besonders die Kombination aus Offenheit und

Saison 2020/21 neuer Chefdirigent des

Professionalität unter den Musikern, die inno-

argovia philharmonic.

vative Administration und die hohe Flexibilität in der Planung und Gestaltung der Arbeits-

Rune Bergmann, der Norweger, der vor Ener-

phasen. Ich freue mich sehr darauf, mit die-

gie und Musizierlust sprüht, hat den Vertrag

sem Orchester zu arbeiten.»

mit dem argovia philharmonic Anfang April 2019 unterschrieben und wird ab 1. Juli 2020

Mit 43 Jahren ist der grossgewachsene Nor-

sein neues Amt als Chefdirigent des argovia

weger im besten Künstleralter. Seine Spo-

philharmonic antreten. Die Überraschung war

ren hat er sich an kleineren Häusern verdient,

gross, denn ursprünglich war vorgesehen,

um heute Chefdirigent zu sein beim ambiti-

noch länger abzuwarten und Gastdirigenten

onierten Calgary Philharmonic Orchestra in

einzuladen. Doch es kommt eben meist an-

Kanada und beim Szczecin Philharmonic im

ders, als man denkt.

polnischen Stettin. Zudem ist er seit 2010 künstlerischer Leiter des innovativen Fjord

Als Rune Bergmann im März 2017 mit dem

Cadenza Festivals in Norwegen. Überhaupt

Abo-Zyklus «Neue Welt» beim argovia phil-

scheinen Kanada und Nordamerika den

harmonic debütierte, war das sein allererster Auftritt in der Schweiz. Im deutschen Sprachraum hatte der Norweger aber schon früh in seiner Karriere künstlerische Verantwortung übernommen: In Augsburg leitete

«Wir leben in einer ziemlich komplizierten Welt und ich glaube, dass Musik dadurch relevanter wird. Sie ist der beste Weg, über Grenzen hinweg mit Menschen zu kommunizieren.» Rune Bergmann in der AZ vom 5. April 2019

Nordländer Bergmann besonders anzusprechen, ist er hier doch oft auch als Gastdirigent unterwegs. Für den Intendanten Christian Weidmann ist diese frühe Wahl eine Verkettung glücklicher Umstände: «Als

er die Philharmoniker und

bekannt wurde, dass die

das Theater als stellver-

umgebaute Alte Reithalle

tretender Generalmusikdirektor.

in Aarau bereits 2020/21 eröffnet würde, war für uns klar, dass es eine verpasste Chance

Rune Bergmann brennt für die Musik. Nord-

wäre, ohne Chefdirigent in einen neuen Kon-

länder wirken sonst eher etwas unterkühlt,

zertsaal einzuziehen. Und Rune Bergmann

doch er sprüht vor Energie und Musizierlust.

hat uns bei seinem zweiten Gastdirigat im Ja-

Mit seinem Enthusiasmus steckt er alle an,

nuar 2019 alle mehr als überzeugt. Deshalb

die Musiker wie das Publikum. In den Pro-

drängten sich intensive Gespräche mit ihm

ben wirkt er sehr natürlich und authentisch. Er

auf, die in diesem erfreulichen Engagement

weiss genau, was er will.

endeten.»

So hat es denn auch gleich gefunkt zwischen Rune Bergmann und dem argovia philharmonic: «Es herrschte von Beginn an eine aufregende Stimmung», so Rune Bergmann nach 12

Mehr erfahren Lernen Sie Rune Bergmann besser kennen. Hier finden Sie seine Biographie, Fotos, Videos, Presseartikel etc. www.argoviaphil.ch/runebergmann


«Seit ich das Orchester zum ersten Mal als Dirigent erlebt habe, war es mein Traum, mit ihm enger zusammenzuarbeiten. Es sind wunderbare Musiker und wunderbare Menschen und ich kann es kaum erwarten.» Rune Bergmann in der Aargauer Woche vom 17. April 2019

«Meine Gratulation und allergrössten Erfolg wünsche ich. Dass Rune Bergmann unglaublich sympathisch wie künstlerisch mitreissend ist, eine Naturgewalt und zugleich von höchster gestalterischer Sensibilität, lässt sich schon durch Foto und Zeitungstext erspüren. Eine neue Ära bricht bei Ihnen an, wie aufregend!» Dr. Leander Hotaki Intendant Albert Konzerte Freiburg i. Br. und Konzertdirektion Hörtnagel Nürnberg in einem Facebook-Post

Rune Bergmann. Foto: Patrick Hürlimann

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Verstellung, Betrug, Rache und natürlich viel Champagner – das ist «Die Fledermaus». Robert HungerBühler (Regie), Stefan Mayer (Bühne und Kostüme) und Tobias Engeli (Musikalische Leitung) versetzen die bekannteste aller Operetten in die multikulturelle Gegenwart und erfinden die Operette nochmal neu.

Strauss' «Fledermaus» frech und anders Robert Hunger-Bühler. Foto: Elena Zaucke

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Eine «Fledermaus» mit Biss Es ist eine Premiere für das argovia philharmonic: Mit der «Fledermaus», die ab dem 30. August in der Alten Schmiede Baden zu sehen ist, wagt sich das Orchester erstmals aufs Operettenparkett. Wer allerdings eine Produktion mit herkömmlichem Glamour erwartet, wird überrascht. Trotzdem geht es hoch her bei Gabriel von Eisenstein und Co. von Dr. Verena Naegele Wer kennt sie nicht, die «Fledermaus», die

aus. Allerdings in einer Version, die Reinhardts

Operette der Rache von Gefängnisdirektor

revolutionären theatralischen Vorstellungen

Falke für die Schmach, als Fledermaus kos-

entsprach. Unterstützt durch den Kabarettau-

tümiert auf der Strasse verhöhnt worden zu

tor Marcellus Schiffer bearbeitete er Text und

sein. Walzerseligkeit und der Glanz einer de-

Libretto und griff in die Partitur ein.

kadenten adligen Gesellschaft haben beim Publikum nichts von ihrer Anziehungskraft

Blieben die Partien der Protagonisten Ro-

und ihrem Charme verloren, zumal die Musik

salinde, Adele und Alfred unangetastet und

von Johann Strauss voller Schmiss und mit-

damit versierten Opernsängern vorbehalten,

reissender Melodien ist.

so richtete Reinhardt die restlichen Rollen für Schauspieler ein, um, wie ein Kritiker ein-

Doch das argovia philharmonic will keine her-

mal bemerkte, «der Oper zu entgehen». Und

kömmliche, traditionell produzierte «Fleder-

genau diese Vermischung von Theater und

maus». Deshalb wurde mit Robert Hunger-

Musik fasziniert auch Robert Hunger-Bühler.

Bühler ein Regisseur verpflichtet, der für

So vertraut er die Hosenrolle des russischen

Originalität und Innovation steht. Der Aarauer

Prinzen Orlofsky – normalerweise ein Mezzo-

Vollblutschauspieler lockt das Publikum scha-

sopran und bei Reinhardt mit einem Tenor be-

renweise ans Schauspielhaus Zürich, wo er

setzt – einer Schauspielerin an.

seit 2002 zum Ensemble gehört. Von ihm ist stets Unerwartetes zu erleben.

In dieser Version der «Fledermaus» wird viel gesprochen, «es entsteht ein befruchtender

Aber Hunger-Bühler und Operette? Diese

Austausch zwischen Schauspielern und Sän-

Kombination scheint auf den ersten Blick

gern», so Robert Hunger-Bühlers Überzeu-

nicht so richtig zu passen. Zudem ist es seine

gung. Er liebt Experimente, den Laborcharak-

erste Regie, die er für das Musiktheater reali-

ter, um ein Stück zu erarbeiten. Und genau

siert, obwohl er Musik liebt. «Zuerst habe ich

diese Qualitäten lässt die Reinhardt-Fassung

gedacht, die ‹Fledermaus› ist auf- und abge-

zu, obwohl der Aargauer dezidiert sagt: «Ich

flattert durch die Welt», meint er lachend auf

traue dem Ablauf des Stücks, ich will beflü-

die Frage, warum er ausgerechnet bei dieser

geln, nicht zerstören.»

wohl berühmtesten Operette des Repertoires sein Musiktheater-Debüt gibt.

Zu diesem neuen Ansatz gehört die Aufhebung der Guckkastenbühne und damit das

Es ist die besondere Fassung des Stücks,

Verwischen der Grenzen zwischen Publi-

eingerichtet von Max Reinhardt, bei der Ro-

kum und Szene. Bühnen- und Kostümbild-

bert Hunger-Bühler Feuer gefangen hat. Der

ner Stefan Mayer beschreibt die Situation so:

Regisseur Max Reinhardt, der 1920 die Salz-

«Bühne und Kostüme richten sich nach unse-

burger Festspiele mitbegründete, brachte die

rem Konzept, wonach die Darsteller ähnlich

«Fledermaus» 1929 am Deutschen Theater

derer aus Shakespeares ‹Sturm› am Spielort

Berlin, dessen Intendant er damals war, her-

‹angeschwemmt› werden, um Zuflucht zu fin15


Z Ü RC H E R K A M M E RO RC H E S T E R U N S E R E N ÄC H S T E N HIGHLIGHTS

22.10.19 29.10.19 7.12.19 31.12.19 / 1.1.20 14.1.20 25.2.20

Saisoneröffnung Maurice Steger Sir Roger Norrington Vesselina Kasarova und Richard Galliano Lynn Harrell, Maxim Lando und Daniel Hope Marc Lachat und Daniel Hope

www.zko.ch

Hauptpartner

Innovationspartner

Subventionsgeber und Gönner


den. Dort gelandet, kommen sie auf die Idee,

Als ein Furioso des Bedürfnisses nach gegen-

die Sorgen und Ängste der eigenen Situation

wärtigem Rausch umschreibt Robert Hunger-

durch Spiel zu kompensieren. Sie finden Kos-

Bühler die «Fledermaus». Eine Besonderheit

tüme in Koffern, tauschen sie ein gegen ihre

ist der stets betrunkene Frosch, ein Gefäng-

Alltagskleider und beginnen langsam in die

niswärter, der auf der untersten sozialen Lei-

Geschichte der ‹Fledermaus› einzutauchen,

ter steht und seine Kalauer von sich gibt –

bis das Spiel sie völlig übermannt.»

eine unvergessene Sprechrolle Otto Schenks. In Baden wird der Frosch von der syrischen

Eine Ausgangslage, ganz nach dem Gusto

Schauspielerin und Autorin Lubna Abou Kheir

von Robert Hunger-Bühler: «Es ist mir ein Be-

gespielt. In der Alten Schmiede Baden ist

dürfnis, das Geschehen im Dialog mit den

eben alles etwas anders als gewohnt, aber si-

Schauspielern zu entwickeln.» Dabei gilt es

cher nicht weniger aufregend.

auch, die Gesangsrolle des Gefängnisdirektors Frank oder des Orlofsky an die Fähigkeiten von Schauspielern anzunähern. «Zum Teil werden die Solisten mit nur einem Meter Abstand vor dem Publikum stehen, da muss alles stimmen», so der Regisseur. Einen Eindruck davon, wie es 1929 in der Inszenierung von Max Reinhardt zu und her ging, übermittelt sein Sohn Gottfried zum 2. Akt: «Alles explodiert in dem grossen Walzer, der die Bühne und die Paare zum Drehen bringt … und alles wird von diesem Meeresstrudel des Lachens, Poussierens, Stampfens, Quietschens, Süffelns geschluckt.»

Mehr erfahren Lesen Sie das ausführliche Interview von Dr. Verena Naegele mit Robert Hunger-Bühler im Kulturmagazin AAKU. www.argoviaphil.ch/fledermaus

Die Fledermaus Operette von Johann Strauss (Sohn), instrumentiert von Tobias Engeli Libretto von Karl Haffner und Richard Genée, unter Einbezug der Fassung von Max Reinhardt und Texten von Robert Hunger-Bühler Tobias Engeli Musikalische Leitung Robert Hunger-Bühler Regie Stefan Mayer Bühne und Kostüme Markus Keusch Lichtgestaltung argovia philharmonic Kammerensemble Viktor Rud Gabriel von Eisenstein Solen Mainguené Rosalinde Thomas Evertz Frank Annabelle Sersch Prinz Orlofsky Nathan Haller Alfred Daniel Gutmann Dr. Falke Walter Küng Dr. Blind Marysol Schalit Adele Jil Schaffner Ida Lubna Abou Kheir Frosch Marina Stauffer Tänzerin Jessica Elsasser Akrobatin Samuel Müller Akrobat Felix Loycke Schauspieler/Maler Alte Schmiede Baden Premiere: Fr, 30. August, 19.30 Uhr (ausverkauft) Sa/So, 31. August/1. September Fr/Sa/So, 6./7./.8. September, jeweils 19.30 Uhr CHF 50 (unnummeriert) Eine Koproduktion von argovia philharmonic und Kurtheater Baden.

17


Ein Meister seines Faches Die Operette aller Operetten neu zu arrangieren und damit in Johann Strauss' Meisterwerk einzugreifen, braucht eine Portion Mut, ein sicheres Gespür für Strauss' Musik und viel Fingerspitzengefühl. Das alles bringt Tobias Engeli mit. Er ist somit die perfekte Wahl für das neue Kammerensemble-Arrangement der «Fledermaus». von Sibylle Ehrismann Bereits mit 15 Jahren stand Tobias Engeli zum

ihm das Komödiantische und die Operette im

ersten Mal am Dirigentenpult. Aufgewachsen

Blut. Neben Opern wie Verdis «La Traviata»

in einer Musikerfamilie in Kreuzlingen war seine

und «Nabucco» oder Puccinis «Tosca» und

Kindheit und Jugend erfüllt mit musikalischen

«Madama Butterfly» dirigierte er in der letzten

Anregungen und Aktivitäten. Nach dem Cello-

Saison in Leipzig Operetten wie die «Herzo-

studium in Winterthur und Hamburg folgte die

gin von Chicago», das «Feuerwerk» von Paul

Dirigierausbildung bei Prof. Christof Prick an

Burkhard und «Im weissen Rössl».

der Hochschule für Musik Hamburg. Heute ist Tobias Engeli Kapellmeister an der Oper Leip-

Intendant Christian Weidmann kennt Tobias

zig und dirigiert dort regelmässig auch das

Engeli seit einem gemeinsamen Musiklager in

Gewandhausorchester und das Orchester der

der Jugendzeit. Seither hat er Tobias Enge-

Musikalischen Komödie, neben der Staatsope-

lis Karriere aufmerksam verfolgt und in seiner

rette Dresden das einzige deutsche Spezialthe-

Zeit als Künstlerischer Manager der Kam-

ater für erstrangige Operetten- und Musical-

merphilharmonie Graubünden bereits einmal

Aufführungen. Zuhause ist er in Hamburg.

mit ihm zusammengearbeitet. Im vergangenen Jahr hat er ihn angefragt, ob er für das

18

Tobias Engeli ist jedoch auch ein begnadeter

argovia philharmonic die berühmte Strauss-

Arrangeur, der Musikvorlagen gerne für neue

Operette «Die Fledermaus» für Kammeren-

Bühnensituationen einrichtet. Zudem liegen

semble einrichten würde. Zusammen mit dem

Tobias Engeli. Foto: Ulrike von Loeper


Regisseur Robert Hunger-Bühler hat sich To-

Atmosphäre zu schaffen. «Beeindruckend ist

bias Engeli begeistert ans Werk gemacht.

vor allem die Leichtigkeit seiner Musik. Da

«Meine Vorliebe fürs Arrangieren habe ich bei

ist keine Note zu viel», führt Engeli aus. «Ich

der Revue-Premiere ‹Capriolen› 2016 ent-

dachte, ich kenne diese Operette gut, doch

deckt. Ich habe schon als Kind gerne Schul-

beim Arrangieren habe ich vieles neu ent-

theater gespielt, die Theaterbühne ist meine

deckt: wie die Klangfarben entstehen, die

Leidenschaft.» Wichtig sei ihm dabei, so To-

Transparenz des Satzes, da ist viel mehr But-

bias Engeli weiter, sich früh mit dem Regis-

ter auf dem Brot als gedacht.»

seur auszutauschen. Dabei ist er stets darauf bedacht, mit der Musik das Geschehen auf

Sich auf die Einfälle des Regisseurs einzulas-

der Bühne zu unterstützen und zu beflügeln.

sen, ist für Tobias Engeli wichtig. «Der Grund

Mit Robert Hunger-Bühler arbeitet er bereits

dafür, dass Regisseur und Dirigent oft in Streit

über ein halbes Jahr an dieser «ganz ande-

geraten, hängt damit zusammen, dass sie viel

ren» Fledermaus und ist begeistert von des-

zu spät zusammenkommen». In der Aargauer

sen Ideen.

Produktion wird das Orchester auf der Bühne spielen, es wird also in die Szene miteinbe-

Ein derart berühmtes Stück – die «Fleder-

zogen. «Die Fledermaus entsteht bei Robert

maus» ist das Juwel der goldenen Operetten-

Hunger-Bühler aus einem Spiel im Spiel», so

Ära – neu einzurichten, ist heikel und braucht

Tobias Engeli weiter, «auch das Publikum wird

vor allem im Operettenkanton Aargau Mut.

miteinbezogen».

Wer kennt sie nicht, die hinreissende Ouvertüre, das raffinierte Uhren-Duett, den sehn-

Eine Herausforderung für den Arrangeur ist

suchtsvollen Csardas «Klänge der Heimat»

Robert Hunger-Bühlers Idee, mit der Theater-

oder den dahinschmelzenden Chorwalzer

fassung der Fledermaus von Max Reinhardt

«Brüderlein und Schwesterlein». Den Melo-

zu arbeiten. Darin sind vier der Rollen von

dienreichtum von Strauss bewundert Tobias

Schauspielern besetzt und nicht von Sängern.

Engeli sehr.

Gottfried Reinhardt, Sohn des legendären Max Reinhardt, schreibt dazu: «Der Akzent

«Die neue Besetzung des Orchesters war

auf dem Schauspielerischen hatte Änderun-

bald klar», erzählt er zu seinem Arrangement.

gen in der Partitur notwendig gemacht. Me-

«Das Streichquintett habe ich komplett belas-

lodien mussten ins Orchester verlegt werden.

sen. Insgesamt sind es nun zehn Orchester-

Im Übrigen erforderte der freie tänzerische

musiker und eine Banda in Tiroler Besetzung:

und sprachlich-rhythmische Stil der Regie

Klarinette, Akkordeon, Gitarre und Bariton-

mehrere musikalische Einlagen.»

horn. Diese Banda ist mobil. Sie folgt auf der Bühne den Protagonisten, die sie begleitet.»

Alles in Allem entsteht so eine sehr andere, lebendige Aufführung. Aber natürlich bleibt

Die originale «Fledermaus»-Orchesterpar-

die «Fledermaus» auch in dieser Fassung die

titur ist meisterhaft instrumentiert, Johann

«Fledermaus».

Strauss II. wusste mit der Farbgebung viel

19


Effizienz durch Zusammenarbeit Die Organisation von Konzerten mit allem was dazugehört wird immer anspruchsvoller. Mit stets knappen finanziellen Mitteln soll ein möglichst attraktives Programm zusammengestellt werden, gleichzeitig müssen Ressourcen für Organisation und Werbung übrigbleiben. Ab dieser Saison spannen mit dem argovia philharmonic und den Wettinger Kammerkonzerten zwei der ältesten musikalischen «Marken» des Kantons Aargau neu zusammen. Es geht um Effizienz. von Christian Weidmann

Wer die Entwicklungen der letzten Jahre rund

Schnell war man sich einig: In den kom-

um das argovia philharmonic mitverfolgt hat,

menden drei Jahren soll das Schiff gemein-

weiss, dass Kooperationen bei uns gross ge-

sam wieder auf Kurs gebracht werden. Das

schrieben werden. Sichtbar wird dies zum Bei-

argovia philharmonic übernimmt die Ge-

spiel im «Löwenabo», dem Konzertabo der drei

schäftsführung und damit Planung, Organisa-

Aargauer Orchester Capriccio Barockorches-

tion, Kommunikation und Durchführung aller

ter, Chaarts und argovia philharmonic: Es wer-

Konzerte. In der Planung wird es dabei von

den Synergien genutzt, um dem Publikum in

Michael Schneider unterstützt. Er ist nicht

Beinwil am See erstmals ein Klassikabo anzu-

nur als ehemaliger Künstlerischer Leiter der

bieten. Effizienter geht es fast nicht. Dass drei

W:KK und Geschäftsführer des Künstlerhau-

Orchester in dieser Form zusammenarbeiten,

ses Boswil, sondern auch als langjähriger

sucht wohl weit und breit seinesgleichen.

Präsident der Musikkommission des argovia philharmonic bestens vertraut mit der Materie

Nicht weniger einmalig ist auch die von die-

im Allgemeinen und beiden Organisationen im

ser Saison an initiierte Zusammenarbeit der

Speziellen. Die W:KK bleiben trotz ihrer Nähe

Wettinger Kammerkonzerte (W:KK) mit dem

zum argovia philharmonic künstlerisch unab-

argovia philharmonic. Vor zwei Jahren stan-

hängig und werden ihr künstlerisches Profil in

den die W:KK kurz vor der Fusion mit einem

gewohnter Eigenständigkeit bewahren. Durch

anderen Veranstalter, wodurch die Traditions-

diese Zusammenarbeit finden Erfahrung und

marke W:KK von der Bildfläche verschwun-

Kompetenz von verschiedenen Seiten zusam-

den wäre. Was wäre das für ein Verlust ge-

men, ergänzen sich, und führen so zu einer

wesen. Glücklicherweise kam es anders. Die

neuen Effizienz.

Verantwortlichen der W:KK kamen mit uns ins Gespräch, und wir haben nach Lösungen gesucht, wie wir unsere Kompetenzen und unser Know-how einbringen könnten. Es ging darum, die verfügbaren Ressourcen möglichst effizient einzusetzen, damit die W:KK weiterhin Kammerkonzerte auf höchstem Niveau in Wettingen veranstalten können. So unterschiedlich die beiden in ihrer Grösse sind – inhaltlich verfolgen die W:KK und das argovia philharmonic dasselbe Ziel: den Menschen klassische Musik zu bringen.

20


70 JAHRE WETTINGER KAMMERKONZERTE

JETZT N UCHE ABO B 0% UND 2 N S PA R E

1. ABO-KONZERT LEGENDEN 20. Oktober 2019 MIKLÓS PERÉNYI, Cello DÉNES VÁRJON, Klavier Werke von Ludwig van Beethoven

2. ABO-KONZERT KRAFTVOLL 22. Dezember 2019 OLIVER SCHNYDER TRIO MARTIN GRUBINGER, Schlagzeug KLAUS SCHWÄRZLER, Schlagzeug BENJAMIN FORSTER, Schlagzeug Werke von Dmitri Schostakowitsch und Bedrich Smetana

3. ABO-KONZERT ENTFESSELT 12. Januar 2020 JUGEND-SINFONIEORCHESTER AARGAU – JSAG HUGO BOLLSCHWEILER, Leitung Werke von Ludwig van Beethoven, Kurt Weill und Richard Strauss

4. ABO-KONZERT HORNKLÄNGE 23. Februar 2020 FELIX KLIESER, Horn CHRISTOF KEYMER, Klavier Werke von Robert Schumann, Paul Dukas, Richard Strauss, Reinhold Glière und Josef Rheinberger

5. ABO-KONZERT VERSPRECHEN 29. März 2020 BELENUS QUARTETT Werke von Ludwig van Beethoven, Franz Schubert und Anton Webern

Jeweils sonntags um 16 Uhr in der Aula Margeläcker in Wettingen

www.w-kk.ch In Kooperation mit argovia philharmonic

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Neue Spielorte für das argovia philharmonic von Sibylle Ehrismann

Es gehört mittlerweile zu seinem Mar-

einem kleinen Apéro in der Bauernstube und

kenzeichen, dass das argovia philhar-

im Innenhof des Museums eingeladen.»

monic auch an ungewohnten Orten anzutreffen ist. Man denke nur an die

Das Aargauer Kunsthaus präsentiert immer

Konzerte bei den Sandsteinhöhlen Lie-

wieder originelle Musikprogramme zu ih-

begg, im Garten des Schlosses Wildegg

ren Ausstellungen. Erstmals ist nun auch das

oder jüngst im Busdepot der RVBW Wet-

argovia philharmonic mit von der Partie. Zur

tingen. Und dies ist nur eine kleine Aus-

Vernissage der Ausstellung «MASKE. In der

wahl an aussergewöhnlichen Spielorten.

Kunst der Gegenwart», die von September bis

Dass es sich bei diesen Konzerten meist

Januar gezeigt wird, tritt das argovia philhar-

um Kooperationen mit anderen Veran-

monic in der Kunst-Performance «Again and

staltern und Partnern handelt, ist ein

Again» (2000) des weltbekannten Kosovo-

weiterer wichtiger Aspekt.

Amerikaners Sisley Xhafa auf.

In dieser Saison treten die Musiker des argovia

Madeleine Schuppli, Direktorin des Aargauer

philharmonic nun erstmals im Dorfmuseum

Kunsthauses, ist erfreut über die Zusage des

Buchs und im Rahmen einer Zusammenarbeit

argovia philharmonic: «Der Künstler Sisley

mit dem Aargauer Kunsthaus an einem noch zu

Xhafa arbeitet immer mit einem professionellen

bestimmenden Ort in der Natur in der Nähe von

Orchester zusammen. Somit war es für uns

Aarau auf. Es werden den Örtlichkeiten ent-

selbstverständlich, das argovia philharmonic

sprechend originelle Ideen umgesetzt.

anzufragen. Es hat uns gefreut, dass wir auf offene Türen und grosses Interesse gestossen

In Buchs etwa, wo das argovia philharmonic

sind.» Die Musiker spielen Samuel Barbers

regelmässig im Gemeindesaal probt, wird erst-

melancholisches «Adagio for strings» op. 11,

mals «Barock im Dorfmuseum» zu erleben sein.

stehend und mit Balaclavas (Sturmhauben)

Thomas Imboden, der engagierte Präsident der

maskiert. Das hat etwas Unheimliches und

Buchser Kulturkommission, hat bereits in der

geht unter die Haut.

vergangenen Saison mehrfach versucht, das argovia philharmonic der Buchser Bevölkerung drei offene Proben für die Buchser Bevölke-

Again and Again

rung durchgeführt, und Musikschüler konnten

Sa 31.08.2019

näher zu bringen. So wurden etwa erfolgreich

an einem Workshop des argovia philharmonic teilnehmen. Das Projekt «Barock im Dorfmuseum» hat ebenfalls er angeregt: «Unser kleines Dorfmuseum hat eine schöne Barock- und Biedermeier-Sammlung. Unter anderem ist der Salon im 1. Stock auch ein beliebter Ort für Trauungen. Wir fanden es daher angebracht, im Salon eine kleine Barock-Matinee mit Musikern des argovia philharmonic durchzuführen. Mit Konzertbestuhlung bietet der Salon Platz für 40 Personen. Anschliessend sind alle zu 22

14.30 Uhr

Aarau

Ein Streichensemble des argovia philharmonic tritt in der Kunst-Performance «Again and Again» des weltbekannten Konzeptkünstlers Sisley Xhafa auf und spielt Samuel Barbers «Adagio for strings» op. 11. Die Performance wird in der Natur stattfinden. Besammlung vor dem Aargauer Kunsthaus. Anmeldung über tickets@argoviaphil.ch. Die Platzzahl ist beschränkt. Eine Zusammenarbeit mit dem Aargauer Kunsthaus.


Der Salon im 1. Stock des Dorfmuseums Buchs ist wie gemacht für Musik in kleiner Besetzung.

Le Rossignol en Amour Barock in Buchs So 08.09.2019

11.00 Uhr

Buchs Dorfmuseum

Miriam Terragni Flöte Ulrich Poschner Violine Xiao Bürgi-Ma Viola Orlando Theuler Violoncello Werke von Vivaldi und Couperin CHF 25 (unnummeriert) Eine Zusammenarbeit mit der Kulturkommission Buchs und dem Dorfmuseum Buchs.

© Sislej Xhafa «Again and Again» 2000-2016. Performance der Roma Sinfonietta. In Zusammenarbeit mit MAXXI Fondazione Rom und GALLERIA CONTINUA San Gimignano | Peking | Les Moulins | Havana.

23


Recht ist

Flexibilität.

Ulrich Poschner, 1. Konzertmeister Simone Roggen, 2. Konzertmeisterin argovia philharmonic

Eine neue Saison – sechs verschiedene Dirigenten. Eine grosse Herausforderung für die Musikerinnen und Musiker des argovia philharmonic: Offenheit, die Bereitschaft Neues zu entdecken und Anpassungs­ fähigkeit sind gefragt, wenn das Konzert zum Erfolg werden soll. Die gleichen Eigenschaften zeichnen Schärer Rechtsanwälte aus: Wir begegnen unseren Klienten, so verschieden sie und ihre Problem­ stellungen auch sein mögen, mit der gleichen Bereitschaft, stets das optimale Resultat zu erzielen.

Schärer Rechtsanwälte Hintere Bahnhofstrasse 6 CH-5001 Aarau www.5001.ch

Wir sind auf Ihrer Seite.


Eldbjørg Hemsing. Foto: Nikolaj Lund

Eine junge Geigerin mit Profil auf  der Suche nach dem Unkonventionellen von Sibylle Ehrismann

Mit dem Violinkonzert des Norwegers

Borgstrøm (1864–1925) aus dem Jahre 1914.

Hjalmar Borgstrøm präsentiert die junge

Nun spielt sie es mit dem argovia philharmonic.

Geigerin Eldbjørg Hemsing im 1. AboKonzert ein Juwel und gleichzeitig eine

Selten kommt es vor, dass ein Archivfund der-

Schweizer Erstaufführung.

art Furore macht. Borgstrøm war zu Lebzeiten ein anerkannter Komponist und geschätzter

Sie hat eigenwillige Ideen und setzt diese

Musikkritiker. Wie viele Musiker damals, stu-

selbstbewusst um. Die junge norwegische

dierte er in Leipzig und lebte danach in Ber-

Geigerin Eldbjørg Hemsing hat auf ihrem De-

lin. Die Programmmusik der Neudeutschen

bütalbum 2017 gleich eine Rarität eingespielt:

um Franz Liszt war sein Credo, also auch die

das mitreissende, aber in Vergessenheit ge-

Symphonischen Dichtungen. Dennoch ist

ratene Violinkonzert des Norwegers Hjalmar

seine Musik nicht nur spätromantisch gefärbt, 25


sie ist formal und in ihrer harmonischen Kraft

In der Saison 2019/20 reist die in Berlin le-

eigenwillig und ausdrucksstark.

bende Geigerin damit um die Welt. Eldbjørg Hemsing ist eine engagierte Verfechterin der

In Norwegen, das sich nach der Unabhän-

reichen Musiktradition Norwegens und seit

gigkeit von Schweden 1905 in ein euphori-

sie bei der weltweit ausgestrahlten Verleihung

sches Nationalgefühl hineinsteigerte, hatte

des Friedensnobelpreises in Oslo auftrat, ist

es Borgstrøms Musik jedoch schwer, da er

sie international unterwegs.

sich kaum um nationale Idiome kümmerte. Edvard Grieg, der norwegische Nationalkom-

Den klassischen Wiener Klang, der ihr elegan-

ponist schlechthin, soll sich über den jungen

tes Spiel auszeichnet, hat sie als Studentin bei

Borgstrøm verwundert geäussert haben: er

Boris Kuschnir in Wien perfektioniert. Es ist

sei so offenkundig talentiert und hervorragend

daher nicht verwunderlich, dass ihr die nor-

ausgebildet, seine Musik habe aber nichts

wegische Stiftung Dextra Musica eine wert-

spezifisch Norwegisches an sich.

volle Geige von G. B. Guadagnini aus dem Jahr 1754 zur Verfügung stellt. Sie spielt da-

Borgstrøms wiederentdecktes Violinkon-

mit aber nicht einfach nur die Wiener Klas-

zert wurde von der Presse als Sensations-

siker. Von Beginn an hat Eldbjørg Hemsing

fund gefeiert. Mit leidenschaftlicher Intensität

auch ein Flair für zu Unrecht vergessene und

eingespielt hat es Eldbjørg Hemsing: «Als ich

zeitgenössische Musik entwickelt und in inter-

erstmals die verstaubte Partitur öffnete, war

essante Projekte eingebracht. Aussergewöhn-

ich sofort fasziniert», schwärmt sie. «Dieses

lich und sehr erfolgreich ist ihre regelmässige

Concerto, das 1914 komponiert wurde, ist un-

Zusammenarbeit mit dem weltbekannten chi-

glaublich schön und soll nun endlich die ver-

nesischen Komponisten und Dirigenten Tan

diente internationale Aufmerksamkeit erlan-

Dun. Dieser hat auf unbekümmert moderne

gen.» Die Süddeutsche Zeitung bezeichnete

Art die Grenzen zwischen klassischer Musik,

die CD-Einspielung nicht nur «als noble Pio-

multimedialer Performance sowie östlicher

niertat, sondern auch geigerisch wie musika-

und westlicher Tradition überbrückt und ist als

lisch hinreissend».

Filmmusiker Oscar-Gewinner und UNESCO

1. Abo-Konzert Wiederentdeckt So 22.09.2019

17.00 Uhr

Aarau Kultur & Kongresshaus

Di 24.09.2019

19.30 Uhr

Aarau Kultur & Kongresshaus

Fr 27.09.2019

19.30 Uhr

Baden Trafo

©

Ni ko

Lu

la

j

argovia philharmonic Leo McFall Leitung Eldbjørg Hemsing Violine

nd

Eldbjørg Hemsing

Werner Wehrli (1892 – 1944) «Chilbizite» für Orchester (1917) Hjalmar Borgstrøm (1864 – 1925) CH-Erstaufführung Violinkonzert G-Dur op. 25 Franz Schubert (1797 – 1828) Symphonie Nr. 8 C-Dur D 944 «Die Grosse»

© A ig aP

Im Symphoniekonzert-Abo erhältlich. Einzelkarten: CHF 70 / 58 / 49 | Start Einzelkartenverkauf: 20.08.19

ho

gr

to

Konzerteinführung mit Dr. Verena Naegele 45 Min. vor Konzertbeginn. Kinderbetreuung am So, 22.09. Anmeldung bis 17.09.

26

ap

hy

Leo McFall


Global Goodwill Ambassador. Kennengelernt

falls Geigerin, hat sie 2013 in ihrer Heimat-

haben sich die beiden an der Weltausstellung

stadt das internationale Kammermusikfestival

in Shanghai 2010, wo die Ausnahmekünst-

Hemsing Festival gegründet.

ler ihre Herkunftsländer repräsentierten. Hier brachte Eldbjørg Hemsing auch Tan Duns

Während ihres Studiums bei Boris Kuschnir in

«Love Concerto» zur Uraufführung. Das Brü-

Wien eignete sie sich ein umfangreiches Re-

ckenbauen zwischen den Kulturen ist für

pertoire an, wobei sie auch eine Vorliebe für

beide eine Herzensangelegenheit. So er-

die russische Musik entdeckte. Im Aargau er-

schien 2018 beim schwedischen Label BIS

leben wir sie nun mit Borgstrøms Violinkon-

Records auch die erste gemeinsame CD «Fire

zert, in dem grundsätzlich eine rhapsodisch-

Rituals – Violin concertos». Das Violinkon-

lyrische Grundstimmung vorherrscht. Sie

zert «Fire Ritual» von Tan Dun ist der norwegi-

erkennt darin durchaus auch norwegische Idi-

schen Geigerin wie auf den Leib geschnitten.

ome: «Diese Musik erinnert mich an den Ort,

Es bringt ihre Ausdrucksvielfalt und dramatur-

woher ich komme: an die zerklüfteten Land-

gische Kraft optimal zur Geltung.

schaften von Valdres und Jotunheimen – und sie weckt in mir die Sehnsucht nach meinen

Schon ganz jung wurde die Geigerin als her-

Wurzeln.»

ausragendes Talent Norwegens gefördert. Ihr Konzertdebüt gab sie bereits mit elf Jahren mit dem Bergen Philharmonic Orchestra. Seit-

Mehr erfahren

dem Netherlands Symphony Orchestra auf.

Sehen Sie sich das Video an, in dem Eldbjørg Hemsing mit grosser Faszination über das Violinkonzert von Hjalmar Borgstrøm spricht und Teile daraus spielt.

Mit ihrer Schwester Ragnhild Hemsing, eben-

www.argoviaphil.ch/1-abo-konzert

her tritt sie regelmässig mit dem MDR Sinfonieorchester, dem Oslo Philharmonic und

Eldbjørg Hemsing ist neben dem 1. Abo-Konzert in der Saison 2019/20 auch im 3. Kammerkonzert zu hören.

3. Kammerkonzert Souvenir de Florence So 16.02.2020

11.00 Uhr

Aarau Kultur & Kongresshaus

Eldbjørg Hemsing | Sari Erni-Ammann Violine Andreas Fischer | Nadiya Husar Barbato Viola Tigran Muradyan | Nico Prinz Violoncello Richard Strauss (1864 – 1949) Streichsextett aus der Oper «Capriccio» op. 85 Øistein Sommerfeldt (1919 – 1994) «Sonata Saxifraga» für Solovioline op. 69a Peter Iljitsch Tschaikowsky (1840 – 1893) Streichsextett d-Moll «Souvenir de Florence» op. 70 Im Kammerkonzert-Abo erhältlich. Einzelkarten: CHF 35 / 25  |  Start Einzelkartenverkauf: 07.01.2020

27


Ich ha gmeint — Etwas bloss meinen und eine eigene Meinung haben, sind zwei Paar Schuhe. Meinen wir. Und was meinen Sie? Holen Sie sich Ihre eigene Meinung. Jetzt auch online, ßberall und rund um die Uhr.

aargauerzeitung.ch


Coviello Classics Alle bei Coviello Classics erschienenen CDs sind auch bei den folgenden Streamingportalen zu hören:

Die CD-Kollektion des argovia philharmonic bei Coviello Classics wächst und wächst. Alle CDs erscheinen in SACD-Qualität und stehen zudem bei zahlreichen Streamingportalen zum Hörgenuss bereit. Die CDs können online unter www.argoviaphil.ch/mediathek/cds bestellt werden. Darüber hinaus sind sie an den Abo-Konzerten sowie im Fachhandel erhältlich.

Geplante Veröffentlichungen BRITISH II (Herbst 2019) Werke von Peter Maxwell Davies, Hubert Parry und Granville Bantock

Bereits erschienen (Auswahl)

Mozart Concerti

Ravel | Debussy

Die zuletzt erschienene CD des argovia philharmonic präsentiert Live-Aufnahmen von zwei Solokonzerten Mozarts. Das Klavierkonzert in C-Dur KV 467 wird interpretiert von Hisako Kawamura. Im Fagottkonzert in B-Dur KV 191 brilliert der junge Andrea Cellacchi. Das Orchester leiten Ehrendirigent Douglas Bostock und der designierte Chefdirigent Rune Bergmann.

Der junge Ukrainer Volodymyr Lavrynenko spielt mit dem argovia philharmonic Ravels jazzig angehauchtes Klavierkonzert G-Dur und Solo-Klavierwerke von Ravel und Debussy. Das Orchester steht unter der Leitung des designierten Chefdirigenten Rune Bergmann.

British

Fanstastique

Musik aus der Heimat unseres Ehrendirigenten Douglas Bostock. Diese vierte CD der ­Live-Serie mit Coviello Classics schliesst einen ersten inhaltlichen Bogen ab. Zu hören sind Elgars Ouvertüre «Froissart», Vaughan Williams 5. Symphonie und Holsts «Japanische Suite».

«Eine weitere Aufnahme mit Berlioz’ Symphonie Fan­tas­tique – muss das sein?» So fragte Radio SRF 2 Kultur in seiner CD-Besprechung im August 2015 – und lieferte die Antwort gleich mit: «Oh ja, es muss!».

29


Musik mal anders – Neue Zugänge zur klassischen Musik Lisa Stepf ist Cellistin, Kulturwissenschaftlerin, Performerin, Kuratorin, Yogalehrerin und Kinesiologin. Sie hat lange in Berlin gelebt und gearbeitet, u.a. für das Goethe-Institut und das Kultur- und Veranstaltungszentrum Radialsystem V. Für die Philharmonie Luxembourg und das Ensemble Resonanz in Hamburg hat sie neue Konzertformate entwickelt. Seit zwei Jahren pendelt sie der Liebe wegen zwischen Aarau und Berlin und kuratiert seit der vergangenen Saison in enger Zusammenarbeit mit dem Intendanten Christian Weidmann und seinem Team für das argovia philharmonic neue Konzertformate. Im Gespräch verrät sie, warum diese neuen Formate so wichtig sind, was sie in ihrer Kreativität beflügelt und wo sie den Konzertbetrieb in 20 Jahren sieht. Lisa Stepf im Gespräch mit Isabel Kriszun

Lisa, ist die klassische Musik in der Krise?

türlich stimmt, dass gerade bei diesen drei

Ich finde, die klassische Musik per se ist über-

Formaten immer noch eine weitere Ebene

haupt nicht in der Krise, aber vielleicht die

hinzukommt, bedeutet das in keinster Weise

Zugänge dazu. Bei den von mir entwickel-

eine Ablenkung von der Musik. Die zweite

ten Konzertformaten merke ich immer wieder,

Komponente führt viel mehr dazu, dass man

dass das Problem viel mehr am starren Kon-

anders, aufmerksamer, mit geschärften Sin-

zertritual liegt, als an der Musik an sich. Ich

nen zuhört. Ich selber schätze diesen Moment

behaupte, dass das klassische Konzert nicht mehr dem Zeitgeist entspricht – ich möchte meine eigene

«Die klassische Musik ist nicht in der Krise, aber die Zugänge dazu.»

im klassischen Konzert sehr, wenn man einfach nur da sitzt und sich zwei Stunden lang einzig und allein einer Sache hin-

Perspektive suchen, will mich vielleicht frei entscheiden können, wie

gibt – ohne ständig das Handy zu checken. Ich

lange ich wo zuhöre, will mich dabei bewe-

glaube sogar, dass heute viele Menschen eine

gen können und nicht an einen Stuhl gefesselt

Sehnsucht nach dieser Art der Fokussierung

sein. All das kann man in solchen neuen Kon-

und Konzentration haben, aber diesen Moment

zertformaten sehr gut ausprobieren. Es kön-

nur jene geniessen können, die dieses doch

nen neue Zugänge geschaffen und so auch

eher starre Konzertritual gewohnt sind und es

Leute an die klassische Musik herangeführt

auch schätzen. Die Leute, die es nicht kennen,

werden, die vom klassischen Konzertritual

werden sozusagen kategorisch von diesem

eher abgeschreckt sind.

Konzentrations- und Hingabemoment ausgeschlossen.

«Yoga-Konzert», «Musik und Licht», «Wein hören – Musik schmecken» – diese drei

Die zusätzliche Komponente dient also als

Konzertformate hast du in der vergange-

Hinführung oder Einführung in die Musik?

nen Saison erfolgreich beim argovia phil-

Genau. Bei den Yoga-Konzerten beispiels-

harmonic umgesetzt. Bei allen dreien fällt

weise ist es eine körperliche Vorbereitung für

auf, dass sich zur Musik immer noch et-

die Musik, und keine intellektuelle, bei der

was dazugesellt. Funktioniert klassische

man etwas über die Werke erfährt. Der Kör-

Musik in der heutigen Zeit nur noch in

per und die Sinne werden dadurch quasi fürs

Kombination mit etwas anderem?

Hören vorbereitet.

Nein, das glaube ich nicht. Auch wenn es na30


Zuerst 75 Minuten Yoga, dann 45 Minuten Musik. Fotos: Manuel Conrad

Welche Rolle spielt das körperliche Mit-

Was bewirken diese Konzertformate in

empfinden bei Musik? Hört man anders

Bezug auf die Verbindung von Publikum

wenn man sitzt, steht oder liegt?

und Ausführenden?

Ich finde grundsätzlich, dass Kopf und Kör-

Ich finde es sehr wichtig, dass sich das Publi-

per heutzutage zu stark getrennt sind. Wir

kum mit den Ausführenden identifizieren kann

machen so viel mit dem Kopf und vergessen

und nicht das Bild vermittelt wird: Da vorne

dabei den Körper. Deshalb empfinde ich eine

sitzen schwarz gekleidete Menschen, von de-

Form von Achtsamkeit für den Körper und

nen ich nicht weiss, wie und wer sie sind. Es

das Integrieren von anderen Sinnen als essentiell für eine gesteigerte Fokussierung – und diese neuen Konzertformate belegen genau das. Man

«Man hört anders, wenn man präsent ist in seinem Körper und nicht in einer schlechten Haltung auf einem unbequemen Konzertstuhl sitzt.»

hört anders, wenn man

ist wünschenswert, dass einerseits die Musiker in einen Dialog mit dem Publikum treten und andererseits das Publikum merkt, dass die Musiker nahbar sind. Die neuen, meist et-

präsent ist in seinem Körper und nicht in einer

was intimeren Konzertformate fördern diesen

schlechten Haltung auf einem unbequemen

Austausch. Heute ist das fast essenziell, um

Konzertstuhl sitzt.

eine langfristige Bindung zwischen Publikum und Klangkörper zu etablieren.

Kann man durch aussergewöhnliche Konzertformate Leute dazu bringen, sich Mu-

Wie siehst Du dabei die Rolle der Musike-

sik anzuhören, die sie sonst nicht hören

rinnen und Musiker?

würden?

Die Yoga-Konzerte sind natürlich ein gutes

Da bin ich mir sicher. Ich glaube, das ist sogar

Format für die Musiker, weil von ihnen gar

ein schlagendes Argument für die neuen Kon-

nicht so viel anderes erwartet wird als in ei-

zertformate. In Berlin habe ich ein Yoga-Kon-

nem klassischen Kammerkonzert. Sie müs-

zert mit Musikern aus der Improvisationsszene

sen ja nicht Yoga machen, während sie spie-

gemacht und ich bin mir sicher, das Publikum hätte sich die Musik nicht angehört, wenn zuvor nicht Yoga auf dem Programm

«Die neuen, meist etwas intimeren Konzertformate fördern den Austausch zwischen Musikern und Publikum.»

gestanden wäre. Das Pu-

len (lacht). Aber die Frage ist natürlich immer, was ich von den Musikern erwarten kann, was bieten sie an, auf was haben sie Lust? Bei «Musik und

blikum hört mit offeneren Ohren, auch zeitge-

Licht» habe ich dann schon mehr von ihnen

nössische Musik, über die sie beispielsweise

verlangt. Es stand zwar immer noch die Mu-

im Abo eher die Nase gerümpft hätten.

sik im Vordergrund, aber es war plötzlich ein 31


anderes Repertoire, und sie mussten in ex­

Es gibt mittlerweile auch Studiengänge zu die-

tremen Lichtsituationen spielen. Ziel ist es, bei

sem Thema, zum Beispiel «Music in Context»

den Musikern eine immer grössere Offenheit

an der Hochschule der Künste Bern. Das un-

für neue Projekte zu generieren. Ich habe kei-

terstreicht die Tatsache, dass Musiker heutzu-

nerlei Interesse, den Musikern etwas aufzu-

tage mehr können müssen, als nur ihr Instru-

zwingen, hinter dem sie nicht stehen können.

ment gut zu spielen. Es gibt einfach zu wenig

Aber ich würde ihnen mit neuen Formaten

Orchesterstellen und auch nur eine begrenzte

gerne zeigen, dass ihre Musik in einem an-

Anzahl an brillanten Solisten. Die Musiker müs-

deren Kontext genauso wertvoll ist und dass

sen erfinderisch werden und sich darüber

sie selbst auch als Persönlichkeiten eine ent-

Gedanken machen, in welchem Kontext ihre

scheidende Rolle spielen. Dazu kommt, dass

Musik ausserhalb des klassischen Konzertbe-

das Feedback des Publikums dann auch ein

triebs auch noch funktionieren könnte.

ganz anderes sein kann. Wie kommst Du zu den Ideen für Deine Es ist also nicht nur wichtig, das Publikum

Projekte, und wie entwickelst Du sie?

dort abzuholen, wo es ist und ihnen neue

Tatsächlich kommen mir viele Ideen im klas-

Wege der klassischen Musik aufzuzeigen,

sischen Konzert, wenn ich gezwungen bin,

sondern auch eine Art Vermittlungsarbeit

mich nur auf eine Sache zu konzentrieren. Oft

mit den Musikern zu betreiben?

entstehen sie jedoch auch durch den Aus-

Ja, aber ich würde das nicht als Vermittlungs-

tausch mit Personen aus komplett anderen

arbeit bezeichnen, sondern eher als ein ge-

Bereichen. «Wein hören – Musik schmecken»

meinsames Erarbeiten spannender interdisziplinärer Formate, die die eigenen Grenzen erweitern.

«Es geht mir schlussendlich immer darum, unterschiedliche Dinge zueinander in Beziehung zu setzen.»

ist entstanden, als ich mit einem Sommelier aus Australien gesprochen habe, der seinen Wein in Fässern mit Musik beschallt. Die Idee zu

den Yoga-Konzerten kam mir während meiner Yoga-Ausbildung in Indien. Es geht mir schlussendlich immer darum, unterschiedliche Dinge zueinander in Beziehung zu setzen. Auch bei ganz disparaten Dingen, die

Bei dem Konzert-Experiment im Hauptsitz der RIBAG Licht AG in Safenwil ging es um die Wahrnehmung des Zusammenspiels von Musik, Licht und Architektur. Fotos: Patrick Hürlimann

32


Wird das traditionelle, klassische Konzert von den neuen Formaten irgendwann abgelöst? Ich glaube, dass ein Nebeneinander nicht verkehrt wäre. Es wäre für mich erstrebenswert, dass man versuchen würde, auch an den klassischen Konzertorten neue, offenere Formate zu entwickeln, um so vermehrt auch die Jungen wieder ins klassische Konzert zu bekommen. Nehmen wir als Beispiel die Philharmonie Luxembourg: Sie bietet sehr strukturiert Konzerte für alle Altersklassen an: 0-2, 2-4, 4-8 Jahre, etc. Man kann als Kind also Auf dem Bickgut in Würenlos sind ein Streichquartett des argovia philharmonic, Intendant Christian Weidmann und der Weinexperte Lukas Leuenberger gemeinsam mit Lisa Stepf der Frage auf den Grund gegangen, welche Wirkung Musik auf den Geschmack von Wein hat.

alle Altersstufen durchlaufen, bis man dann mit 14 oder 16 Jahren in die «normalen» Konzerte geht. Es wird dafür gesorgt, dass junges Publikum nachkommt und auch an dieses Ritual herangeführt wird.

vordergründig erstmal nicht zueinander pas-

Liegt die Aufgabe der musikalischen Er-

sen, suche ich gerne nach möglichen Verbin-

ziehung also immer mehr bei den Konzert-

dungen. Und natürlich gibt es auch Projekte,

veranstaltern?

die durch den konkreten Austausch mit Kon-

Optimal wäre es natürlich, wenn das Hand in

zertveranstaltern entstehen.

Hand ginge mit Musikschulen und vor allem auch mit der Volksschule, in der der Musikun-

Welche Chancen, aber auch welche Her-

terricht leider immer mehr gekürzt wird. Im bes-

ausforderungen siehst du bei interdiszipli-

ten Fall sollte die musikalische Erziehung als

nären Konzertformaten?

Basis-Bildung bereits bei den Kindertagesstät-

Das Schwierige ist immer, eine gemein-

ten anfangen und dann nahtlos in Kindergarten,

same Sprache mit dem Gegenüber zu finden, gerade wenn man aus völlig unterschiedlichen

«Begrenzungen und klare Zielvorgaben helfen mir immer in meiner Kreativität.»

Schule und Musikschule übergehen. Insofern sehe ich es als gesamtgesellschaftlichen Bildungsauftrag an. Aber natürlich

Disziplinen kommt. Das merkt man meistens erst im Arbeits- bzw.

sind es jetzt die Konzerthäuser und Konzertver-

Probenprozess, wenn klar wird, dass es

anstalter, die akuten Bedarf haben. Die Verant-

unterschiedliche Auffassungen gibt. Man

wortung liegt nicht bei einer einzelnen Institu-

sollte sich gut kennenlernen, bevor man

tion, da sollten alle an einem Strick ziehen.

in das gemeinsame Projekt einsteigt, aber dafür ist oft zu wenig Zeit. Diese Kennen-

Wenn Du freie Hand hättest und ein unbe-

lernphasen sind jedoch enorm wichtig, weil

grenztes Budget, was würdest Du reali-

sie immer eine Form von Offenheit voraus-

sieren wollen?

setzen. Man kann nicht nur das machen,

(lacht laut) Es ist interessant, dass mir da ad

was man immer macht, sondern muss

hoc nichts einfällt! Ich glaube, ich bin wirk-

auch von seiner Vision abrücken können.

lich der Typ, der am besten etwas aus dem

Und wenn man dann merkt, dass aus zwei

macht, was ihm vorgesetzt wird. Benutzen wir

vorher disparaten Dingen etwas Drittes

doch die Analogie des Kochens: Ich bin nicht

entsteht, dann ist das Ziel erreicht.

jemand, der sich das Kochbuch vornimmt,

33


Music Director

Paavo Järvi

tonhalle-orchester.ch

Foto: Alberto Venzago

«Die besten Ergebnisse erzielt man durch Kooperation. Es braucht ein Verständnis für die Musik und den Willen, an dieser Reise teilzunehmen.»


ein tolles Rezept aussucht, dann alle Zuta-

gewisse Ziele gesetzt werden und man dann

ten einkaufen geht und am Ende das per-

von dort aus etwas entwickeln kann. Die to-

fekte Gericht auf den Tisch bringt. Aber ich

tale Freiheit beflügelt mich also viel weniger,

kann etwas Leckeres kochen, wenn du mir

als eine bestehende Hürde, die es zu über-

vier Zutaten gibst und mir sagst: «Da, mach’

winden gilt. Und ausserdem ist die totale Frei-

was draus». Begrenzungen und klare Zielvor-

heit mit unbegrenztem Budget in der Kultur ja

gaben helfen mir immer in meiner Kreativität.

auch total unrealistisch (lacht).

Insofern… (lacht und überlegt) Yoga-Konzerte

Mehr erfahren

in der Alten Reithalle mit dem gesamten Or-

stimmten Ort, für ein spezifisches Publikum

Unsere neuen Konzertformate fallen auf. In der Kontext-Reihe «Musik im Gespräch» auf SRF 2 Kultur wurde ausgiebig über unsere ungewöhnlichen Konzerte berichtet.

und einen bestimmten Auftraggeber, weil so

www.argoviaphil.ch/musik-mal-anders

chester fände ich toll. (Sie überlegt weiter) Die Projektideen entstehen oftmals für einen be-

Yoga-Konzerte

75 Minuten Yoga – 45 Minuten Musik Di

29.10.2019

17.30 und 20 Uhr

Buchs Gemeindesaal

Mo 24.02.2020

17.30 und 20 Uhr

Baden Trafo Halle 36

Tigran Muradyan Violoncello Lea Magdalena Knecht Harfe Lisa Stepf Yoga/Konzept Di

25.02.2020

17.30 und 20 Uhr

Suhr Zentrum Bärenmatte

Sari Erni-Ammann Violine Katarzyna Duz-Bielec Viola Giulia Ajmone-Marsan Violoncello Lisa Stepf Yoga/Konzept Mo 20.04.2020

17.30 und 20 Uhr

Suhr Zentrum Bärenmatte

Di

17.30 und 20 Uhr

Beinwil a. S. Löwensaal

21.04.2020

Giovanni Barbato Violine Nadiya Husar Barbato Viola Lisa Stepf Yoga/Konzept Yoga-Grundkenntnisse erwünscht, aber nicht erforderlich. CHF 40 (Yoga + Konzert)

Konzerte im Liegen

45 Minuten Musik auf der Matte Mo 24.02.2020

18.45 Uhr

Baden Trafo Halle 36

Tigran Muradyan Violoncello Lea Magdalena Knecht Harfe Werke von Bach, Schubert, Debussy, Rachmaninow u.a. Di

25.02.2020

18.45 Uhr

Suhr Zentrum Bärenmatte

Sari Erni-Ammann Violine Katarzyna Duz-Bielec Viola Giulia Ajmone-Marsan Violoncello Bachs Goldberg-Variationen in der Fassung für Streichtrio CHF 20

35


Fanny Hensel, portraitiert von ihrem Gatten Wilhelm Hensel. Bleistiftzeichnung undatiert. Kupferstichkabinett, Staatliche Museen zu Berlin.

Felix Mendelssohn Bartholdy. Lithographie von Friedrich Jentzen nach einem Gemälde von Theodor Hildebrandt, abgedruckt in der AMZ 1937.

Die kongenialen Geschwister Mendelssohn von Sibylle Ehrismann

An den 5. Mendelssohntagen Aarau steht

auch Musik von Fanny Hensel geb. Mendels-

die Musik der Geschwister Felix und

sohn (1805 – 1847) zu hören sein wird – von ihr

Fanny Mendelssohn Bartholdy im Zen-

werden Lieder, Kammermusik und die Kan-

trum. Dass beide gleichzeitig zum Zug

tate «Lobgesang» aufgeführt – ist lobenswert.

kommen, erlebt man nur selten.

Mittlerweile ist ja der noch lange in Privatbesitz gewesene Nachlass der komponierenden

2015 ins Leben gerufen, sind die Mendels-

Schwester von Felix Mendelssohn Bartholdy

sohntage mittlerweile zu einem beliebten Aar-

der Staatsbibliothek Berlin übergeben wor-

auer Festival geworden. Hier bündelt man die

den. Seither weiss man konkreter, wie viel und

lokalen musikalischen Kräfte und pflegt guten

was genau Fanny als geniale Musikerin ge-

Kontakt zum Mendelssohn-Haus Leipzig und

schrieben hat.

zu ausgewählten internationalen Solisten und Gast-Ensembles – eine spannende Mischung

Hochbegabte Geschwister wie Felix und

aus nah und fern.

Fanny Mendelssohn sind keine Seltenheit. Geniale Schwestern zieren oft den Weg von

36

Dass bei der diesjährigen Ausgabe, die un-

später weltberühmten Männern. Man denke

ter dem Motto «Felix und die Frauen» steht,

nur an Cornelia Goethe oder Nannerl Mozart.


Mendelssohntage Aarau 2019

10 Tage Musik mit hochkarätigen Künstlern 1. bis 10. November 2019 Div. Orte in Aarau Chorkonzerte, Kammerkonzerte, Lunchtimekonzerte, Symphoniekonzerte, Vorträge, ein Familienkonzert, eine Ausstellung: Das und noch viel mehr bieten die 5. Mendelssohntage Aarau. In diesem Jahr mit dabei sind: argovia philharmonic | Orchestra Sinfonica Carlo Coccia Di Novara | Ensemble aus dem Mendelssohn-Haus Leipzig | Kantorei der Stadtkirche Aarau | Projektchöre SMW Frick, «Aarau singt!», Peter und Paul Aarau | Jan Willem de Vriend Leitung | Dieter Wagner Leitung | Katja Deutschmann Leitung | Marc Bouchkov Violine | Anaïs Gaudemard Harfe | Claire Huangci Klavier | Aaron Pilsan Klavier | Kathrin Hottiger Sopran u.v.m. Detailliertes Programm und Ticketvorverkauf über www.mendelssohntage.ch

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(ab CH F 10

0.–)

n!

Die Familie des jüdischen Bankiers Abraham

Für diese Experimentierlust wurde Fanny nicht

Mendelssohn ist insofern ein Sonderfall, als

nur von ihrem Lehrer Zelter stets gerügt, auch

diese Mitten im damals noch recht provinziel-

ihr Bruder schalt sie deswegen. In seinem be-

len Berlin eine geistig-kulturelle Insel aufbaute,

rühmten Brief vom 30. Januar 1835 geht Felix

die ihresgleichen sucht.

so ausführlich wie sonst nie auf Fannys einziges Streichquartett in Es-Dur (1834) ein, das

Felix war knapp vier Jahre jünger als seine

an den Mendelssohntagen im Lunchtimekon-

Schwester und hatte in Fanny eine anspor-

zert III gespielt wird: «Eben habe ich mir (dein

nende Konkurrenz. Er eiferte ihr nach und sie

Quartett) wieder durchgespielt und danke Dir

forderte ihn kindlich heraus. Beide kompo-

von Herzen dafür. Mein Lieblingsstück ist das

nierten sie schon früh und beide besuchten

c moll Scherzo nach wie vor, doch gefällt mir

sie den Musikunterricht bei Carl Friedrich Zel-

auch sehr das Thema zur Romanze. Willst du

ter, dem Leiter der Berliner Singakademie. Bis

mir auch eine kleine Kritikerbemerkung er-

an ihr fast gleichzeitiges Lebensende – Felix

lauben, so dass du mehr auf eine bestimmte

verstarb nur einige Monate nach Fannys über-

Form, namentlich in der Modulation sähest.»

raschendem Tod – hat er der hochgeachteten

Fanny hielt jedoch unbeirrt an ihrem tempe-

Schwester seine neuen Werke jeweils zur kriti-

ramentvoll virtuosen und formal eigenwilligen

schen Begutachtung zugeschickt.

Stil fest.

Fanny hatte als Komponistin ein stürmische-

Bereits ab 1821 veranstalteten die Mendels-

res und eigenwilligeres Temperament als Fe-

sohns auch ihre musikhistorisch berühmt ge-

lix. Es gelang ihr nicht nur, in der ihr als Frau

wordenen «Sonntagsmusiken», für die der

gerade noch zugebilligten kleinen Form des

Vater die besten Orchestermusiker der Stadt

Klavierstücks und des Liedes eine unerhörte

engagierte. Dafür war die Familie an die Leip-

Ausdrucksintensität zu erzielen. Sie verfügte

ziger Strasse Nr. 3 in Berlin gezogen, in ein

auch – wie der Musiktheoretiker Diether de la

grosses Haus, in dem neben einem wunder-

Motte in seiner Analyse nachweist – über eine

schönen Innenhof und Garten auch genügend

erstaunlich weit sich vorwagende Fantasie im

Räume zum Üben und zum Konzertieren be-

Harmonischen und Formalen. Sie drängt im-

reitstanden. Der Gartensaal bot immerhin

mer über das klassische Muster hinaus und

Platz für 300 Leute.

wagt Unkonventionelles. 37


Diese halböffentlichen Hauskonzerte, in de-

Fanny Hensel lebte ihre Begabung also ganz

nen auch die neuen Werke von Felix und Fanny

und gar in den mittlerweile berühmten «Sonn-

erstmals zur Aufführung kamen, wurden spä-

tagsmusiken» aus. Grosse Namen wie Carl

ter für Fanny zum Inbegriff ihrer musikalischen

Maria von Weber, Franz Liszt, Charles Gou-

Welt. Hier lebte und arbeitete sie auch nach ih-

nod, das Ehepaar Schumann und mehrere

rer Heirat mit dem Hofmaler Wilhelm Hensel in

Literaten und Maler waren hier zu Gast. Hier

einem geschützten Umfeld und veranstaltete

führte sie auch neue eigene Stücke auf, etwa

alle vierzehn Tage Hauskonzerte – öffentlich

die Kantate «Lobgesang» für Soli, Chor und

auftreten durfte sie jedoch nicht.

Orchester, die im Schlusskonzert der Mendelssohntage zusammen mit Felix Mendels-

Schon früh hatte sie zu hören bekommen,

sohns «Lobgesang»-Symphonie Nr. 2 aufge-

dass für sie Musik niemals Beruf, höchstens

führt wird.

eine «Zierde ihres Geschlechts» sein dürfe, so Vater Abraham in einem Brief. Kurz danach beklagte sich Fanny bei einem Familienfreund: «Dass man übrigens seine elende Weibsnatur jeden Tag, auf jedem Schritt seines Lebens von den Herren der Schöpfung vorgerückt bekömmt, ist ein Punkt, der einen in Wuth, und somit um die Weiblichkeit bringen könnte, wenn nicht dadurch das Übel ärger würde.»

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38


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40

Jan Willem de Vriend. Foto: Marcel van den Broek


Enthusiast mit historischem Flair Mit Jan Willem de Vriend leitet ein besonders interessanter Dirigent das 2. Abo-Konzert im November. Mit seiner Verwurzelung in der historisch informierten Aufführungspraxis präsentiert er aufregende Interpretationen romantischer Werke von Mendelssohn und Tschaikowsky. von Dr. Verena Naegele

Einen geeigneteren Dirigenten für die Auffüh-

modernen Instrumenten spielt, was den Klang

rung von Mendelssohns Musik als Jan Willem

besonders macht.

de Vriend kann sich das argovia philharmonic nicht wünschen, hat der Niederländer doch

Dieser Kombination ist er bis heute treu ge-

eine vielbeachtete Gesamteinspielung der

blieben, er wird also auch das argovia philhar-

Mendelssohn-Symphonien mit dem Nether-

monic in Mendelssohns Klavierkonzert Nr. 1

lands Symphony Orchestra vorgelegt, das er

mit möglichst vibratolosem Spiel und sattem

elf Jahre lang als Chefdirigent bis 2017 leitete.

Ton begleiten lassen. Das g-Moll-Konzert ent-

Auch Mendelssohns Solo-Konzerte hat er er-

stand 1831 vorwiegend in Rom während der

folgreich auf CD aufgenommen, und zwar mit

ersten grossen Konzertreise Mendelssohns,

dem Residentie Orkest Den Haag, dessen

die ihn ab 1829 durch halb Europa führte.

Principal Conductor er bis 2018 war.

Vollendet hat der Komponist sein Werk dann in München, wo es am 17. Oktober 1831 auch

Mendelssohns Musik liegt Jan Willem de Vri-

uraufgeführt wurde.

end, der nun als Erster Gastdirigent beim Orchestre National de Lille wirkt, besonders am

Dies sind wichtige Hinweise für den Dirigen-

Herzen. Beim Namen «Mendelssohn» kommt

ten Jan Willem de Vriend, der die Lebens-

der begehrte Dirigent sogleich ins Schwär-

umstände eines Komponisten stets in seine

men: «Was ich so unglaublich toll finde an

Interpretationen einfliessen lässt. So meint er

Mendelssohn ist, dass er auf der einen Seite

zur Entdeckerfreude Mendelssohns: «Er wollte

zurückschaut zu den alten Meistern, zurück

reisen und entdecken. Das war damals neu.

zu Bach etwa. Andererseits ist er ein typi-

Man hört dies auch in seiner Musik, das Wun-

sches Kind seiner Zeit, er schaut zurück und

der und die Verwunderung über Harmonien,

geht dabei in die Zukunft.»

die wir alle kennen und doch komponiert als komplett neue Harmonien.»

Zu erwarten ist ein aufregend anderes, an der historisch informierten Aufführungspraxis ge-

Bei der Analyse eines Werkes nimmt Jan Wil-

schultes Konzertieren, denn Jan Willem de

lem de Vriend gerne auch das Autograph, also

Vriend ist eng damit verbunden. Schon früh

die Handschrift, als Ausgangspunkt und be-

hat sich der Musiker, der sich an den Konser-

ginnt dann, mit dem Orchester das Werk ak-

vatorien in Amsterdam und Den Haag zum

ribisch zu erarbeiten. Sein Enthusiasmus und

Geiger ausbilden liess, mit der historisch in-

seine Frische stecken dabei nicht nur die Mu-

formierten Aufführungspraxis auseinander-

sikerinnen und Musiker an, sondern sind auch

gesetzt. So gründete er 1982 das Combat-

für das Publikum im Konzertsaal förmlich zu

timento Consort Amsterdam, ein Ensemble,

spüren. Als «sensationell stilsicher, diszipliniert

das sich überwiegend den Komponisten des

und lebensprall» umschrieb die «Rheinische

17. und 18. Jahrhunderts widmet, aber auf

Post» einmal Jan Willem de Vriends Dirigat.

41


Nicht ohne Grund erhielt er 2012 den «Radio

Sopranistin Maria Malibran komponiert. Sie ist

4 Prijs», einen der renommiertesten Preise für

gespickt mit schwierigsten Koloraturen, glänzt

klassische Musik in den Niederlanden. Und die

aber auch durch romantisch-lyrische Passa-

Stuttgarter Philharmoniker vermelden aktu-

gen, bei denen das Orchester eine wichtige

ell enthusiastisch, wie sehr sie sich freuen, Jan

Rolle spielt.

Willem de Vriend den Titel des Ersten Gastdirigenten zu verleihen. Auch die Oper spielt

Regelmässiger Gast ist Jan Willem de Vriend

für ihn eine grosse Rolle, gastierte er doch an

auch beim Tonhalle-Orchester Zürich, wo er für

Opernhäusern wie Barcelona oder Strassburg.

gewöhnlich Werke vom Barock bis zur Klassik

In Basel dirigierte er 2013 mit Erfolg Mozarts

dirigiert. Doch kürzlich war in einer Voranzeige

«Don Giovanni», wobei seine straffen Tempi

zu lesen, «Gewöhnlich ist eine Kategorie, in der

und der frische Elan des Musizierens beson-

der Alte-Musik-Spezialist Jan Willem de Vriend

ders auffielen.

nie denkt.» Sagt’s und präsentiert Walzer und Polkas von Johann Strauss. Beim Konzert des

Sein Flair für Theatralik, das er dabei demonst-

argovia philharmonic ist es die Fantasie-Ouver-

riert, ist beim Konzert des argovia philharmonic

türe «Romeo und Julia» von Tschaikowsky, auf

in der Konzertarie «Infelice! Già dal mio sguar­do»

deren ungewöhnliche Aufführung à la de Vriend

von Mendelssohn zu erleben. Die italienische

man gespannt sein darf.

Arie auf einen Text des Opernlibrettisten Pietro Metastasio hat Mendelssohn für die berühmte

2. Abo-Konzert Familienbande

19.30 Uhr

Baden Trafo

17.00 Uhr

Aarau Kultur & Kongresshaus

Di 05.11.2019

19.30 Uhr

Aarau Kultur & Kongresshaus

©

Fr 01.11.2019 So 03.11.2019

Re

na

B

te

argovia philharmonic Jan Willem de Vriend Leitung Aaron Pilsan Klavier Kathrin Hottiger Sopran

er

ge

r

Kathrin Hottiger

Robert Schumann (1810 – 1856) Ouvertüre zu «Manfred» op. 115 Felix Mendelssohn Bartholdy (1809 – 1847) Konzert für Klavier und Orchester Nr. 1 g-Moll op. 25 ©

Ma

rie

St

ga

ag

Fanny Hensel geb. Mendelssohn Bartholdy (1805 – 1847) Lied «Wenn ich mir in stiller Seele» Lied «Sehnsucht nach Italien»

t

Aaron Pilsan

Felix Mendelssohn Bartholdy Konzertarie «Infelice! Già dal mio sguardo» op. 94 Peter Iljitsch Tschaikowsky (1840 – 1893) «Romeo und Julia» Fantasie-Ouvertüre Im Symphoniekonzert-Abo erhältlich. Einzelkarten: CHF 70 / 58 / 49 | Start Einzelkartenverkauf: 01.10.19 ©

Ha

Konzerteinführung mit Dr. Verena Naegele 45 Min. vor Konzertbeginn.

ns

M or

n

re

Kinderbetreuung am So, 03.11. Anmeldung bis 29.10.

Jan Willem de Vriend

42


a.S. DIE KONZERTREIHE DER AARGAUER ORCHESTER

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argovia philharmonic CHAARTS Chamber Artists Capriccio Barockorchester Manuela Fuchs Trompete Dominik Kiefer Leitung und Violine Maurice Steger Blockflöte

öwen L m i e t r 4 Konze

saal

www.loewenkonzerte.ch


Nachwuchsförderung nach Art des Hauses von Dr. Verena Naegele Das Begleiten von Talenten auf ihrem Weg

Solist mit einem Orchester zu zeigen und dabei

nach oben ist für das argovia philharmonic

wertvolle Erfahrungen zu sammeln. Die Liste

nicht einfach Pflicht, sondern eine grosse

der Preisträgerinnen und Preisträger ist lang,

Erfolgsgeschichte. Eine «Rundschau».

und etliche von ihnen sind heute nicht mehr aus dem Konzertleben wegzudenken. Das argovia

In dieser Saison manifestiert sich der Erfolg

philharmonic bewies immer wieder ein beson-

der besonderen Nachwuchsförderung des

deres Händchen für das Potential der aufstre-

argovia philharmonic exemplarisch bei der

benden jungen Musikerinnen und Musiker, die

jungen Trompeterin Manuela Fuchs, die im

zu Konzerten eingeladen wurden oder gar im

September 2019 in Beinwil am See und im

Orchester wichtige Funktionen übernahmen.

März 2020 in Zofingen das berühmte Es-DurTrompetenkonzert von Haydn spielt: Fuchs

Zu den Gewinnern der Schenk Stiftung, die

war 2012 Preisträgerin der Jmanuel und Eva-

danach mit dem argovia philharmonic auf-

maria Schenk Stiftung. Der aktuelle Schenk-

traten, gehören der international tätige Pi-

Wettbewerb endet am 15. November 2019

anist Oliver Schnyder (Gewinner 1996) und

mit dem Schlusskonzert des argovia philhar-

der Bariton Ruben Drole (2003), der inzwi-

monic unter Leitung von Marc Kissóczy im

schen eine Weltkarriere als Sänger macht.

Stadtsaal Zofingen.

Zwei hervorragende Instrumentalisten bereicherten nach dem Gewinn des Wettbewerbs

Intendant Christian Weidmann meint dazu:

für einige Jahre das Orchester. Marc Paquin

«Die Zusammenarbeit mit der Schenk Stiftung

(2002), der von 2003 bis 2008 Konzertmeister

ist in den vergangenen Jahren nicht nur zu ei-

war, spielt aktuell in Spanien, ist ein gefragter

ner schönen Tradition geworden – sie ist auch

Kammermusiker und Geigenbauer, Marc Re-

ein wertvolles Instrument zur Förderung junger

ding (2005), der im argovia philharmonic als

Solistinnen und Solisten.» Die Nachwuchsför-

Soloklarinettist brillierte, ist aktuell in dieser

derung des argovia philharmonic gelingt aber

Funktion beim Tampere Philharmonic Orches-

auch mit anderen Institutionen, zu denen etwa

tra tätig und ein gefragter Kammermusiker. In

Schenk-Preisträger beim argovia philharmonic

auch der Geza-Anda-

jüngster Zeit zu nennen sind etwa die höchst

Wettbewerb in Zürich

erfolgreiche, auf internationalem Parkett sin-

und «The Muri Compe-

gende Sopranistin Regula Mühlemann (2011)

tition» gehören.

und die Mezzosopranistin Marina Viotti (2015), deren Karriere steil nach oben zeigt.

Adrian Oetiker (1995) Mario Venuti (1996)

Als aargauisches Lang-

Oliver Schnyder (1996)

zeiterfolgsmodell ist die

Auch Manuela Fuchs gehört zu den heraus-

Christian Poltera (1997)

Jmanuel und Evama-

ragenden Siegerinnen des Wettbewerbs. Seit

Lisa Schatzmann (2001)

ria Schenk Stiftung für

der Saison 2017/18 spielt sie als stellvertre-

Marc Paquin (2002)

das argovia philharmo-

tende Solotrompeterin im Philharmonischen

Ruben Drole (2003)

nic besonders wichtig.

Orchester Bremerhaven und ist seit März

Chouchane Siranossian (2003)

Seit über zwanzig Jah-

2018 in gleicher Position im Sinfonieorches-

Leila Pfister (2005)

ren haben junge Musi-

ter Münster angestellt. Auch solistisch und in

Mark Reding (2005)

kerinnen und Musiker

Kammermusikformationen tritt sie regelmäs-

Regula Mühlemann (2011)

die Möglichkeit, dank

sig auf. Nun wird sie in Haydns anspruchs-

Manuela Fuchs (2012)

der Schenk Stiftung ihr

vollen Trompetenkonzert Es-Dur ihr gereiftes

Marina Viotti (2015)

Können als Solistin oder

Musizieren unter Beweis stellen.

44


einem dieser Kammerkonzerte mit unseren Musikern aufzutreten. In den übrigen AboKammerkonzerten spielen die internationalen Solisten aus den Symphoniekonzerten. Die jungen Wettbewerbsgewinner treten somit in einem Atemzug mit renommierten Solisten auf.» Ein frisches, spannendes und unverbrauchtes Musizieren ist damit garantiert. Zudem schliesst diese Idee des Kammermusik-Prei2012 war sie Schenk-Preisträgerin, Manuela Fuchs. Foto: Oli Rust

ses des argovia philharmonic an den «Preis der Stadt Zofingen» an, der jeweils im Rah-

Bei so viel Erfolgsgarantie lag es nahe, die Zu-

men des Jahreskonzerts zusätzlich vergeben

sammenarbeit mit der Schenk Stiftung zu in-

wird. Die Jury kürt den Gewinner aus dem

tensivieren, wie Christian Weidmann erläutert:

Kreis der Solisten. Auch hier findet man illus-

«Für heranwachsende Musiker ist die Konzer-

tre Namen wie Regula Mühlemann, Sergio

terfahrung die wertvollste überhaupt. Nachdem

Pires, der nun Soloklarinettist im Musikkolle-

wir sehr erfolgreich einen Kammerkonzert-Zy-

gium Winterthur ist, oder Micha Cheung, der

klus in Aarau etabliert haben, bietet sich diese

regelmässig international bei Konzerten in Er-

Reihe dafür an: Der Preisträger oder die Preis-

scheinung tritt. Ein Konzertbesuch im Novem-

trägerin erhält im Folgejahr die Möglichkeit, in

ber in Zofingen lohnt sich also alleweil.

Symphoniekonzert

1. Löwenkonzert

Macht und Ohnmacht

Grossartig! Sa 28.09.2019

19.30 Uhr

Beinwil a. S. Löwensaal

Do 05.03.2020

20.00 Uhr

Zofingen Stadtsaal

argovia philharmonic Leo McFall Leitung Manuela Fuchs Trompete

argovia philharmonic Benjamin Haemhouts Leitung Manuela Fuchs Trompete

Werner Wehrli (1892 – 1944) «Chilbizite» für Orchester (1917)

György Ligeti (1923 – 2006) «Chilbizite» für Orchester (1917)

Joseph Haydn (1732 – 1809) Konzert für Trompete und Orchester Es-Dur Hob. Vlle:1

Joseph Haydn (1732 – 1809) Konzert für Trompete und Orchester Es-Dur Hob. Vlle:1

Franz Schubert (1797 – 1828) Symphonie Nr. 8 C-Dur D 944 «Die Grosse»

Johannes Brahms(1833 – 1897) Symphonie Nr. 1 c-Moll op. 68

Im Löwenabo erhältlich. Einzelkarten: CHF 56 / 47 / 39

CHF 56 / 50

Konzerteinführung mit Dr. Verena Naegele 45 Min. vor Konzertbeginn.

Konzerteinführung mit Dr. Verena Naegele 45 Min. vor Konzertbeginn.

Solistenwettbewerb Mi 11.09.2019

ab 9.30 Uhr

Zofingen Stadtsaal

Eintritt frei

Jahreskonzert der Schenk Stiftung Fr 15.11.2019

19.30 Uhr

Zofingen Stadtsaal

argovia philharmonic Marc Kissóczy Leitung Preisträger des Solistenwettbewerbs 2019 CHF 35 / 15 (Vorverkauf über Stadtbüro Zofingen)

45


Klänge, die berühren Ob der satte Klang eines 12-Zylinders oder die zarte Passage von Harfe und Geige – uns fasziniert harmonisches Zusammenklingen.

AMAG Schinznach-Bad, www.schinznach.amag.ch AMAG Oftringen, www.oftringen.amag.ch AMAG Baden, www.baden.amag.ch AMAG Aarau, www.aarau.amag.ch

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10.04.18 11:36


Die hohe Kunst des Geschichtenerzählens von Sibylle Ehrismann

Sie ist temperamentvoll und vielseitig,

schaft, Humor ihr Segen. Sie beglückt Kinder

die aus Muri AG stammende Schauspie-

und macht Erwachsene staunend verlegen.

lerin Fabienne Hadorn mit ihrem roten

Keine Herausforderung zu gross, Fabienne

Lockenschopf. Und sie hat ein gutes Ge-

Hadorn, she is und bleibt very gross!»

spür für Kinder. In den Familienkonzerten des argovia philharmonic erzählt sie

Angefangen hat bei Hadorn alles mit Bambi in

immer wieder spannende Geschichten

«Bambification» von Mass&Fieber, sie war als

zur Musik. In diesem Jahr unterhält sie

«Mother T» und «Jacko unplugged» zu sehen

auch die Erwachsenen.

und spielte in Klassikern wie Tschechows «Der Kirschgarten» am Theater Basel und Brechts

Sie schafft es auf ihre Weise, in die Kinder-

«Dreigroschenoper» am Schauspielhaus Zü-

welt einzutauchen. Fabienne Hadorn bindet

rich. Die Zusammenarbeit mit freien Theater-

die Kleinen geschickt ins Geschehen mit ein

truppen schätzt sie besonders, das entspricht

und bringt deren Augen zum Leuchten. Man

ihrer Experimentierlust und Fantasie.

erinnere sich etwa an die Familienkonzerte «Die diebische Elster» (2015), in der diese Els-

Und wie kam sie zur Klassik? «Oh, das ist

ter viele bunte und spannende Geschichten

eine schwierige Frage», meint sie im Ge-

zusammenstibizt, oder an «Der Schneemann»

spräch. «Das kam erst später, über meine Ar-

(2018) zu Howard Blakes bezaubernder Musik.

beit als Schauspielerin und mit dem Tanz. Bei uns zu Hause hörten wir vorwiegend Chan-

Hadorns keckes Gesicht kennt man haupt-

sons – meine Mutter war ein grosser Fan von

sächlich von der Leinwand. Sie spielte in Ki-

Édith Piaf – und mein Vater liebte Gospel. Ich

nofilmen wie Xavier Kollers «Dällebach Kari»,

habe als Jugendliche aber auch Altflöte ge-

Bettina Oberlis «Lovely Louise» oder Petra

spielt, und das gerne.»

Biondina Volpes mehrfach ausgezeichnetem Film «Die göttliche Ordnung» mit. Seit 2015

Bei ihrer eigenen Kindertheatertruppe Kolypan,

gehört sie ausserdem zum Luzerner «Tatort»-

die sie 2000 mit dem Musiker Gustavo Nanez

Team. Aber auch bei Giacobbo/Müller und in

gegründet hat, lebt sie sich als Regisseurin aus.

Viktors Spätprogramm hat sie verschiedene

Ihr erklärtes Ziel ist es, «sich und die Mensch-

parodistische Figuren gespielt. Humor hat Fa-

heit mit musikalischen, komischen Geschich-

bienne Hadorn zu Hauf, in der Presse wurde

ten zu erfreuen.» In den selber entwickelten

sie einmal als «komödiantischer Wildfang mit

Stücken veranschaulicht sie gros­se Themen

einem Unterhaltungswert ohne Grenzen» be-

und bringt sie humorvoll auf die Bühne. Dazu

zeichnet.

passen die lustigen Titel wie «SongsToEat», die «Vladimir Show» (eine Talkshow für ausgediente

Entsprechend hochdotiert sind ihre Aus-

Spielzeuge), «Heidi» oder «Miiis». Aber auch die

zeichnungen: 1995 erhielt sie den Migros

feinfühlige Aufklärungs­trilogie für Jugendliche

Schauspiel-Preis, 1998 den Oprecht Schau-

und Erwachsene «Pussy ‚n‘ Pimmel», «Joint’s

spiel-Preis, den ZKB Anerkennungspreis am

‚n‘ Chips» und «Rock ‚n‘ Revolt» gehört dazu.

Theaterspektakel 2002, und den Schwei-

Kolypan, das ist «eine sensationell schräge,

zer Theaterpreis 2014 als «Herausragende

schrille, singende, klingende und scheppernde

Schauspielerin». In der Laudatio schrieb Jury-

Theatererfindung», so die Selbstdarstellung auf

mitglied Kaa Linder: «Tempo ist ihre Leiden-

der Homepage. 47


Familienkonzert «Die diebische Elster», 20. Dezember 2015.

Familienkonzert «Der Nussknacker», 20. Dezember 2014.

Familienkonzert «Der Zauberstab», 18. Dezember 2016. Foto: Patrick Hürlimann

Familienkonzert «Der Schneemann», 22. Dezember 2018. Foto: Manuel Conrad

Familienkonzert «Der Schneemann», 22. Dezember 2018. Foto: Manuel Conrad

48


Zum argovia philharmonic ist Fabienne Hadorn

Ein Anliegen ist ihr auch, der Musik «nicht

über Empfehlung der Solo-Harfenistin Lea

drein zu schwatzen», wie sie sagt. Deshalb

Magdalena Knecht gekommen, die sie und ihre

trennt sie die Erzählung und die Musik klar

Kindertruppe kannte. In diesem Jahr mode-

voneinander. Die Stücke zu den Konzerten

riert Fabienne Hadorn nun erstmals nicht nur

wählt jeweils das Orchester aus, dennoch ist

die weihnachtlichen Familienkonzerte, sondern

Fabienne Hadorn mit von der Partie, wenn es

auch die Weihnachtskonzerte für Erwachsene,

um den dramaturgischen Ablauf geht. «Beim

die jeweils am gleichen Tag kurz vor Weihnach-

Programm der Familienkonzerte kann ich mit-

ten stattfinden. Macht das einen Unterschied?

reden. Ich achte darauf, dass die Musikstü-

«Mir ist wichtig, bei den Kindern möglichst nah

cke gegen Schluss etwas lüpfiger werden, das

dran zu sein, sie etwa zum Bewegen zu ani-

Elegische nehme ich lieber an den Anfang.» Zu

mieren. Das Konzert für die Erwachsenen ist

ihren Ideen zu den diesjährigen Weihnachts-

ja ähnlich, aber dort gibt es mehr Musik, und

konzerten verrät sie lediglich, dass es um Elfen

meine Moderation bezieht sich stärker auf den

geht, und sie da sicher Shakespeares «Som-

Inhalt. So erzähle ich etwa gerne Anekdoti-

mernachtstraum» theatralisch einbeziehen

sches zu den Komponisten.»

wird. Alles andere bleibt ihr Geheimnis.

Weihnachtskonzerte Feen und Elfen Fr 20.12.2019

19.30 Uhr

Möriken Gemeindesaal

Sa 21.12.2019

18.00 Uhr

Fislisbach AMAG Showroom

So 22.12.2019

17.00 Uhr

Aarau Kultur & Kongresshaus

argovia philharmonic N.N. Leitung Fabienne Hadorn Erzählerin

2. Familienkonzert Feen und Elfen Sa 21.12.2019

14.30 Uhr

Fislisbach AMAG Showroom

So 22.12.2019

11.00 Uhr

Aarau Kultur & Kongresshaus

Carl Maria von Weber (1786 – 1826) Ouvertüre zur Oper «Oberon»

argovia philharmonic N.N. Leitung Fabienne Hadorn Erzählerin

Hans Pfitzner (1869 – 1949) Ouvertüre zur Weihnachtsoper «Das Christ-Elflein»

Hans Pfitzner (1869 – 1949) Ouvertüre zur Weihnachtsoper «Das Christ-Elflein»

Igor Strawinsky (1882 – 1971) «Pas de deux» aus dem Divertimento «Le baiser de la fée»

Leonard Bernstein (1918 – 1990) Auszüge aus «Peter Pan» Hans Pfitzner Reigenfolge aus «Das Christ-Elflein»

Carl Maria von Weber Marsch aus der Oper «Oberon» Leonard Bernstein (1918 – 1990) Auszüge aus «Peter Pan» Frederick Delius (1862 – 1934) «Sleigh Ride» Hans Pfitzner Reigenfolge aus «Das Christ-Elflein» Tickets Möriken: CHF 56 / 47 / 39 Tickets Aarau/Fislisbach: CHF 70 / 58 / 49

Schweizerdeutsch. Dauer: ca. 1 Stunde. Empfohlen für Kinder ab 5 Jahren. Es können eigene Sitzkissen mitgebracht werden. Im Familienkonzert-Paket erhältlich. Einzeltickets: Familienkarte CHF 50 | Erwachsene CHF 25 Jugendliche/Legi CHF 10 | Kinder bis 12 CHF 5 Konzert Fislisbach: Eine Zusammenarbeit mit der AMAG Baden.

Konzert Möriken: Eine Zusammenarbeit mit möwikultur. Konzert Fislisbach: Eine Zusammenarbeit mit der AMAG Baden.

49


Josy Santos. Foto: Martin Sigmund

Eugene Villanueva

Neujahrskonzerte mit geballter Stimmkraft von Dr. Verena Naegele

Die beliebten Neujahrskonzerte des

Musikalität – zählt, aber auch die Botschaft,

argovia philharmonic mit traditionellem

hier bin ich, ich habe etwas zu sagen.»

Start am 2. Januar in Wettingen sind den Singstimmen gewidmet. Dirigent Marc

Dass Vesselina Kasarova nicht zu viel ver-

Kissóczy hat einen bunten Strauss an be-

sprochen hat, bewies Josy Santos, eine der

schwingter Musik zusammengestellt.

Gewinnerinnen, als sie in Schloss Hallwyl im letzten Jahr eine Cenerentola aufs Par-

50

Zwei junge Sänger, deren Karriere-Entwick-

kett zauberte, die begeisterte. Mit Witz, Ko-

lung mit dem argovia philharmonic verbun-

loratursicherheit und einer schön timbrierten

den ist, geben sich beim traditionellen Neu-

Stimme überzeugte sie im Schlosshof ihr Pu-

jahrskonzert die Ehre. Beide haben sie 2017

blikum in der gleichnamigen Oper von Ros-

den Internationalen Gesangswettbewerb Oper

sini. Nun kehrt die Mezzosopranistin für das

Schloss Hallwyl bestritten und wurden von der

Neujahrskonzert zum argovia philharmonic

hochkarätigen Jury im Finale ausgezeichnet.

unter Leitung von Marc Kissóczy zurück. Die

Damals sagte die Starsängerin und Jurypräsi-

im brasilianischen Bahia aufgewachsene Josy

dentin Vesselina Kasarova zu den Gewinnern:

Santos ist mittlerweile Ensemblemitglied an

«Das ganze Paket – Stimme, Persönlichkeit,

der Oper in Hannover und demonstriert dabei


eine grosse musikalische Vielseitigkeit. Ob als

Unterstützt wird Josy Santos von Eugene Vil-

Hänsel in Humperdincks Meisteroper «Hänsel

lanueva, der beim Opern-Wettbewerb nicht

und Gretel» oder als Ottavia/Fortuna in Mon-

nur im Finale war, sondern auch den Publi-

teverdis «L’incoronazione di Poppea»: Josy

kumspreis gewonnen hat. Der US-Amerika-

Santos überzeugt mit ihrer Bühnenpräsenz

ner hat sich einen Namen gemacht mit sei-

und ihrer Stilsicherheit in den Interpretationen.

nem sonoren und doch beweglichen Bariton,

So darf man sich beim Neujahrskonzert auf

mit dem er in Rollen wie Schaunard («La Bo-

ein Potpourri von Stücken von Mozart bis zur

heme»), Escamillo («Carmen») oder Graf Al-

Strauss-Operette freuen.

maviva («Le nozze di Figaro») auftritt. In San Francisco singt er demnächst in Brittens «Billy Budd». Regelmässig tritt er in Brissago beim

Neujahrskonzerte 2020

Leoncavallo-Festival auf, jüngst als Alfio in «Cavalleria rusticana». Man darf sich also auf ein schmissiges Neujahrskonzert in typischer

Do 02.01.2020

17.00 Uhr

Wettingen Pfarrkirche St. Anton

Fr 03.01.2020

20.00 Uhr

Reinach Saalbau

Manier des argovia philharmonic mit hohem

So 05.01.2020

11.00 Uhr

Aarau Kultur & Kongresshaus

Unterhaltungswert freuen.

Di 07.01.2020

19.30 Uhr

Olten Stadttheater

argovia philharmonic Marc Kissóczy Leitung Josy Santos Mezzosopran Eugene Villanueva Bariton Werke von Jacques Offenbach, Gioachino Rossini, Emmerich Kálmán, Wolfgang Amadeus Mozart, Frederick Loewe, Robert Stolz, Johann Strauss (Sohn), Josef Strauss und Franz Lehár Tickets Aarau: CHF 70 / 58 / 49 Vorverkauf Wettingen über die Gemeinde Wettingen. Vorverkauf Reinach über den Saalbau Reinach. Vorverkauf Olten über das Stadttheater Olten. Kinderbetreuung am Sonntag, 05.01.2020. Anmeldung bis 01.01.2020 an info@argoviaphil.ch. Konzert Wettingen: Eine Zusammenarbeit mit der Gemeinde Wettingen Konzert Reinach: Eine Zusammenarbeit mit dem Saalbau Reinach.

Josy Santos als Cenerentola bei der Oper Schloss Hallwyl im Sommer 2018. Foto: Ingo Höhn.

51


Marc Bouchkov. Foto: Nikolaj Lund

52


Klang und Leidenschaft von Dr. Verena Naegele

Ein Klangereignis ganz besonderer Art

Diesen Ansatz bestätigte er auch in Aarau

bietet das argovia philharmonic im Januar

in der Fantasie für Violine und Klavier C-Dur

2020 im KKL Luzern. Marc Bouchkov, der

op. 159 von Schubert, die er so sehnsuchts-

im Juni den 2. Preis beim renommierten

voll romantisch und voller Klangsinnlich-

Tschaikowsky-Wettbewerb gewonnen

keit interpretierte, dass der Zuhörerschaft

hat, spielt unter Leitung von James Judd

das Herz aufging. Auch Christian Weidmann

das Violinkonzert von Tschaikowsky.

war begeistert von diesem Ausnahmegeiger und engagierte ihn für das Sonderkonzert im

Als «überragendes Talent» bezeichnete die

KKL Luzern, wo er das Tschaikowsky-Violin-

NZZ im September 2016 den belgischen Gei-

konzert spielt. Dieses gilt als «Nonplusultra»

ger Marc Bouchkov, nachdem er bei den Or-

geigerischer Virtuosität, birgt aber auch viel

pheum Konzerten in Zürich mit dem Tonhalle-

hintergründige Melancholie, wie im mittleren

Orchester das Violinkonzert von Jean Sibelius

Canzonetta-Satz. Genau das Richtige für den

gespielt hatte. Am diesjährigen Tschaikowsky-

Geiger also.

Wettbewerb in Moskau, einem der weltweit bedeutendsten Musikwettbewerbe, bestätigte

Marc Bouchkov wurde 1991 in Montpellier in

er mit dem zweiten Platz diese Aussage. Aus

eine Musikerfamilie hineingeboren. Er erhielt im

dem jungen Musiker mit Zukunft ist in kürzes-

Alter von fünf Jahren von seinem Grossvater

ter Zeit ein Arrivierter geworden, der mit so

Mattis Vaitsner den ersten Geigen-Unterricht,

berühmten Orchestern wie dem Royal Con-

seine Mutter Alissa Vaitsner spielt als Geige-

certgebouw Orchestra Amsterdam unter Ma-

rin beim Brussels Philharmonic. Schon früh

riss Jansons oder dem hr-Sinfonieorchester

nahm Marc Bouchkov an diversen Wettbewer-

unter Christoph Eschenbach auftritt.

ben teil. Eine der wichtigsten Erfahrungen vor der diesjährigen Teilnahme am Tschaikowsky-

Auch in Aarau ist Marc Bouchkov kein Un-

Wettbewerb war 2012 die Teilnahme beim

bekannter, spielte er doch im Rahmen der

Concours Reine Elisabeth, wo er es mit dem

Mendelssohntage 2018 zusammen mit dem

Sibelius-Konzert bis ins Finale schaffte.

Pianisten Georgiy Dubko Werke von Ysaÿe, Brahms und Schubert. Und wie! In Ysaÿes

Marc Bouchkovs Spiel ist von einer aufregen-

Solosonate Nr. 4 zündete er ein wahres Feu-

den Unaufgeregtheit, sein Repertoire breit

erwerk an technischen Finessen mit Doppel-

gefächert. Die monumentale Chaconne aus

griffen, Flageoletts, Pizzicati, Arpeggien und

der Partita Nr. 2 in d-Moll BWV 1004 von

Läufen.

Bach spielt er für einen jungen Musiker in fast schon beängstigender Ruhe und Abgeklärt-

Wer allerdings in Bouchkov einen reinen Vir-

heit, die Doppelgriffe auskostend, auch ago-

tuosen erwartet, wird eines Besseren belehrt.

gisch mit feinsten Nuancen und dabei höchst

Technik ist für ihn reines Handwerk, die Kunst

präzise.

der geglückten Interpretation aber sieht er in einem Kosmos von Klängen. Wie das geht, er-

Im Moment spielt Marc Bouchkov eine Violine

läutert er in wenigen Worten: «Man kann so viel

des französischen Geigenbauers Jean-Bap-

arbeiten und üben, dass die Technik im Unter-

tiste Vuillaume von 1865, dessen Vorbilder die

bewusstsein abläuft. Dann kann man sich auf

Schönheit und die Ethik der Instrumente des

das Musikalische konzentrieren.»

italienischen Geigenbaus aus Cremona wa53


Wonderfully sophisticated Ihre Küche erstrahlt in erlesener Eleganz und jedem Gast wird beim Betreten klar, hier lebt und kocht ein Mensch mit Sinn für Schönheit und Design. Edelstahl und Glas vereinen sich schnörkellos und ziehen sich als perfektes Zusammenspiel durch alle Komponenten der Küche. Die in allen Crystal-Öfen enthaltene DCT-Technologie steuert die Hitze punktgenau und ermöglicht die Zubereitung verschiedener Speisen zeitgleich. Eine Küche, die unendliche Möglichkeiten der Entfaltung bietet. Discover Crystal Line at Franke.com


ren. Doch «leider gehört sie mir nicht», bedau-

gau Musikfestivals, die Bouchkov den Förder-

ert er, «und es ist schwer für uns junge Musi-

preis verlieh, in der Laudatio: «Hört man Marc

ker, ein Instrument zu bekommen. Es braucht

Bouchkov eines der grossen romantischen Vi-

Beziehungen. Ein solches Instrument kostet

olinkonzerte spielen, fühlt man sich an die ‹gol-

so viel, dass es ein Traum ist, ein solches zu

dene Zeit› der Violinvirtuosen erinnert, an die

kaufen.»

Tradition eines Jascha Heifetz, Leonid Kogan oder David Oistrach.» Es sei gemäss Laudatio

In der Tat klingen die «Vuillaumes» weich

dieser verführende Klangsinn, jenes «Espres-

und doch brillant, manchmal silbern, manch-

sivo», das – verbunden mit einer makellosen

mal golden, wie der Musiker ausführt. Fritz

Technik – den jungen Geiger auszeichnet.

Kreisler und Eugène Ysaÿe spielten ebenfalls auf einer Vuillaume, berühmte Geiger, die für

Eine schönere Einladung, um am 8. Januar

Bouchkov Vorbildcharakter haben. Irgend-

2020 nach Luzern ins KKL zu gehen und das

wann wird er seine Vuillaume aber zurückge-

hochromantische Violinkonzert von Tschai-

ben müssen, und so träumt er jetzt schon von

kowsky sowie drei der beliebtesten Werke

einer neuen Geige: «Wenn ich eine Guadag-

Mozarts zu hören, gibt es nicht; zumal mit

nini oder eine Stradivari bekommen würde,

James Judd ein renommierter Dirigent am

könnte ich noch viel lernen. Es wäre gut für

Pult stehen wird, der das Orchester bereits im

den Klang alter Schule, den ich suche.»

November 2016 mit Tschaikowskys 4. Symphonie zu Höchstform hat auflaufen lassen.

Es sei jedoch schwierig, diesen zu umschrei-

Mehr erfahren

ben, man müsse alte Aufnahmen von Kreisler oder Heifetz hören, um sich diesen Vor-

Sehen Sie sich das Semi-Finale von Marc Bouchkov am Internationalen Tschaikowsky-Wettbewerb 2019 an, in dem er u.a. Tschaikowsky gespielt hat.

stellungen anzunähern. Da spürt man sie wieder, diese ausserordentliche Klangfähigkeit, die den mittlerweile 28-Jährigen beseelt.

www.argoviaphil.ch/kkl2020

Nicht umsonst schreibt die Jury des Rhein-

Sonderkonzert KKL

Mostly Mozart Mi 08.01.2020

19.30 Uhr

Luzern KKL

© Ni

argovia philharmonic James Judd Leitung Marc Bouchkov Violine

ko

la

Lu

j

Wolfgang Amadeus Mozart (1756 – 1791) Ouvertüre zur Oper «Die Zauberflöte» KV 620

nd

Marc Bouchkov

Peter Iljitsch Tschaikowsky (1840 – 1893) Konzert für Violine und Orchester D-Dur op. 35 Wolfgang Amadeus Mozart Ouvertüre zur Oper «Le nozze di Figaro» KV 492 Wolfgang Amadeus Mozart Symphonie Nr. 41 C-Dur KV 551 «Jupiter» © Mi

gu el

so

on

Konzerteinführung mit Dr. Verena Naegele 60 Min. vor Konzertbeginn.

Al

CHF 110 / 90 / 65 / 45

James Judd

55


Robert Hunger-Bühler. Foto: Elena Zaucke.

56

Foyer im Kultur und Kongresshaus Aarau. Foto: Patrick Hürlimann


Abos & Tickets Symphoniekonzert-Abo Geniessen Sie alle 5 Abo-Konzerte und sparen Sie so mindestens 20% gegenüber dem Einzelkartenpreis. Sie sparen jedoch nicht nur, Sie haben auch Ihren Lieblingsplatz für die ganze Saison auf sicher, bleiben aber dennoch flexibel, falls Sie an einem der Daten verhindert sein sollten. Profitieren Sie darüber hinaus von zahlreichen weiteren Vorteilen. Es kann auch nachträglich noch eingestiegen werden. Alle detaillierten Informationen zu den Abo-Konzerten finden Sie in unserer Abo-Konzert-Broschüre 2019/20 oder auf www.argoviaphil.ch/abo.

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Bestellung per Mail oder Telefon Wir nehmen Ihre Abo-/Ticketbestellung auch per Mail unter tickets@argoviaphil.ch entgegen. Bitte teilen Sie uns dafür alle nötigen Angaben wie Sitzplatzwunsch, Name und Adresse, etwaige Rabatte oder Gutscheineinlösungen mit. Sie erhalten daraufhin von uns eine Rechnung sowie die Tickets. Bei Postversand erheben wir eine Gebühr von CHF 4.50 pro Bestellung. Telefonische Bestellungen nehmen wir gerne von Dienstag bis Freitag zwischen 14.00 und 17.00 Uhr unter 062 834 70 00 entgegen.

Vorverkaufsstellen Sind Sie online nicht so fit und möchten trotzdem gerne mit Blick auf den Saalplan Ihren Wunschplatz buchen? Dann besuchen Sie eine unserer Vorverkaufsstellen. aarau info Metzgergasse 2, 5000 Aarau, Telefon +41 62 834 10 34, mail@aarauinfo.ch Mo 13.30 - 18.00 Uhr, Di - Fr 09.00 - 18.00 Uhr, Sa 09.00 - 13.00 Uhr Verkaufsstellen Aargau Verkehr Aarau WSB | Bahnhof Berikon-Widen | Bahnhof Bremgarten | Bahnhof Gränichen | Bahnhof Menziken | Bahnhof Muhen | Bahnhof Oberentfelden | Bahnhof Reinach | Bahnhof Schöftland | Bahnhof Suhr Info Baden (nur Konzerte in der Region Baden) Bahnhofplatz 1, 5401 Baden Telefon +41 56 200 84 84, info@baden.ag.ch Mo 12.00 - 18.00 Uhr, Di - Fr 10.00 – 18.00 Uhr, Sa 09.00 – 14.00 Uhr

57


Alle Termine von August 2019 bis Juli 2020

Alles im Blick Abo- und Symphoniekonzerte | Kammerkonzerte | Sonderkonzerte | Serie Surprise Konzerte Familienkonzerte und -angebote | Gastkonzerte und Engagements * | Löwenkonzerte

August Fr 23.08.19

19.30 Uhr

Solisten des argovia philharmonic im Kulturzelt Francesco Negrini Klarinette | Ulrich Poschner, Susanne Dubach Violine Andreas Fischer Viola | Martin Merker Violoncello Werke von Mozart und von Weber

Rifferswil Park Seleger Moor

Fr 30.08.19

19.30 Uhr

«Die Fledermaus» Operette von Johann Strauss (Sohn), instrumentiert von Tobias Engeli Tobias Engeli Musikalische Leitung | Robert Hunger-Bühler Regie Stefan Mayer Bühne und Kostüme | Markus Keusch Lichtgestaltung argovia philharmonic Kammerensemble und Solisten

Baden Alte Schmiede

Sa 31.08.19

16.00 Uhr

«Again and Again» Kunst-Performance des Konzeptkünstlers Sisley Xhafa Streicher des argovia philharmonic

Aarau In der freien Natur

Sa 31.08.19

19.30 Uhr

«Die Fledermaus» Operette von Johann Strauss (Sohn), instrumentiert von Tobias Engeli

Baden Alte Schmiede

September So 01.09.19 Fr 06.09.19 Sa 07.09.19 So 08.09.19

19.30 Uhr

«Die Fledermaus» Operette von Johann Strauss (Sohn), instrumentiert von Tobias Engeli

Baden Alte Schmiede

So 08.09.19

11.00 Uhr

«Le Rossignol en Amour» – Barock in Buchs Miriam Terragni Flöte | Ulrich Poschner Violine | Xiao Bürgi-Ma Viola Orlando Theuler Violoncello Werke von Vivaldi und Couperin

Buchs Dorfmuseum

So 22.09.19 Di 24.09.19

17.00 Uhr 19.30 Uhr

1. ABO-Konzert – Wiederentdeckt argovia philharmonic | Leo McFall Leitung | Eldbjørg Hemsing Violine Werke von Wehrli, Borgstrøm und Schubert

Aarau Kultur & Kongresshaus

Kulturreise Kultur und Bräuche der Appenzeller erleben Doppelquartett Pfiifestier | Lea Magdalena Knecht Harfe

Appenzell

Mi 25.09.19 bis Do 26.09.19 Fr 27.09.19

19.30 Uhr

1. ABO-Konzert – Wiederentdeckt argovia philharmonic | Leo McFall Leitung | Eldbjørg Hemsing Violine Werke von Wehrli, Borgstrøm und Schubert

Baden Trafo

Sa 28.09.19

19.30 Uhr

1. Löwenkonzert – Grossartig! argovia philharmonic | Leo McFall Leitung | Manuela Fuchs Trompete Werke von Wehrli, Haydn und Schubert

Beinwil am See Löwensaal

So 20.10.19

16.00 Uhr

1. Wettinger Kammerkonzert Miklós Perényi Violoncello | Dénes Várjon Klavier Werke von Beethoven

Wettingen Schulhaus Margeläcker

So 20.10.19

17.00 Uhr

2. Löwenkonzert – Voyage en Europe! CHAARTS Chamber Artists | Maurice Steger Blockflöte Werke von Vivaldi, Avison, Geminiani, Händel, Brescianello und Babell

Beinwil am See Löwensaal

Do 24.10.19

20.00 Uhr

Pink Week Musikerinnen des argovia philharmonic

Aarau Hirslanden Klinik

So 27.10.19

11.00 Uhr

1. Kammerkonzert – Schattendasein Daniel Röhn, Ulrich Poschner Violine Katarzyna Duz-Bielec, Xiao Bürgi-Ma Viola Regula Schüpbach Violoncello Werke von Mozart und Beethoven

Aarau Kultur & Kongresshaus, Saal 2

Oktober

* Ticketvorverkauf über den jeweiligen Veranstalter

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Di 29.10.19

17.30 Uhr 20.00 Uhr

Yoga-Konzert Tigran Muradyan Violoncello | Lea Magdalena Knecht Harfe Lisa Stepf Konzept und Yoga

Buchs Gemeindesaal

Mendelssohntage Aarau 2019 10 Tage Musik mit hochkarätigen Künstlern in der Kantonshauptstadt Detailprogramm unter www.mendelssohntage.ch

Aarau div. Orte

November Fr 01.11.19 bis So 10.11.19 Fr 01.11.19

19.30 Uhr

2. ABO-Konzert – Familienbande argovia philharmonic | Jan Willem de Vriend Leitung Aaron Pilsan Klavier | Kathrin Hottiger Sopran Werke von Schumann, Mendelssohn, Hensel und Tschaikowsky

Baden Trafo

So 03.11.19 Di 05.11.19

17.00 Uhr 19.30 Uhr

2. ABO-Konzert – Familienbande (im Rahmen der Mendelssohntage) argovia philharmonic | Jan Willem de Vriend Leitung Aaron Pilsan Klavier | Kathrin Hottiger Sopran Werke von Schumann, Mendelssohn, Hensel und Tschaikowsky

Aarau Kultur & Kongresshaus

So 10.11.19

10.00 Uhr

Kinder- und Jugendclub Workshops & Ateliers zum 2. Abo-Konzert

Aarau Kultur & Kongresshaus

Fr 15.11.19

19.30 Uhr

Jahreskonzert der Schenk Stiftung argovia philharmonic | Marc Kissóczy Leitung PreisträgerInnen der Schenk Stiftung

Zofingen Stadtsaal

Sa 16.11.19

11.00 Uhr

Familienkonzert – Die Zaubergeige Ein musiktheatralisches Feuerwerk für Gross und Klein Streicher des argovia philharmonic & Gäste | Gesangsquartett Chapella Tasna (Ländlerkapelle) | Band Chasper Mani Idee/Konzept/Bariton | Duri Collenberg Arrangement

Boswil AG Künstlerhaus, Alte Kirche

Sa 16.11.19

15.00 Uhr

1. Familienkonzert – Die Zaubergeige s. oben

Wettingen Schulhaus Margeläcker

So 17.11.19

11.00 Uhr

1. Familienkonzert – Die Zaubergeige s. oben

Aarau Kultur & Kongresshaus

So 17.11.19

15.00 Uhr

Familienkonzert – Die Zaubergeige s. oben

Zofingen Palass

Do 28.11.19

19.30 Uhr

Musik mit einem Gast Intendant Christian Weidmann im Gespräch mit einer Fachperson aus der Medizin. Es spielen Musiker des argovia philharmonic.

Aarau Hirslanden Klinik, Lounge

Dezember So 08.12.19

11.00 Uhr

2. Kammerkonzert – Fürstlich – festlich – grandios Sergio Simón Álvarez, Judith Buchmann Oboe Francesco Negrini, Adrian Zinniker Klarinette Brigitte Leutenegger, Alessandro Damele Fagott Hans-Ulrich Wopmann, Thomas Zimmermann Horn Werke von Mozart und Beethoven

Aarau Kultur & Kongresshaus, Saal 2

Fr 13.12.19

12.30 Uhr

Adventskalender Tag 13 im Adventskalender von Nadia Bacchetta Nadia Bacchetta Orgel | Musiker des argovia philharmonic

Aarau Stadtkirche

Fr 20.12.19

19.30 Uhr

Weihnachtskonzert – Elfen und Feen argovia philharmonic | N.N. Leitung | Fabienne Hadorn Erzählerin Werke von Pfitzner, von Weber, Strawinsky und Bernstein

Möriken Gemeindesaal

Sa 21.12.19

14.30 Uhr

2. Familienkonzert – Elfen und Feen argovia philharmonic | N.N. Leitung | Fabienne Hadorn Erzählerin Werke von Pfitzner und Bernstein

Fislisbach AMAG Baden Showroom

Sa 21.12.19

18.00 Uhr

Weihnachtskonzert – Elfen und Feen argovia philharmonic | N.N. Leitung | Fabienne Hadorn Erzählerin Werke von Pfitzner, von Weber, Strawinsky und Bernstein

Fislisbach AMAG Baden Showroom

So 22.12.19

11.00 Uhr

2. Familienkonzert – Elfen und Feen argovia philharmonic | N.N. Leitung | Fabienne Hadorn Erzählerin Werke von Pfitzner und Bernstein

Aarau Kultur & Kongresshaus

So 22.12.19

17.00 Uhr

Weihnachtskonzert – Elfen und Feen argovia philharmonic | N.N. Leitung | Fabienne Hadorn Erzählerin Werke von Pfitzner, von Weber, Strawinsky und Bernstein

Aarau Kultur & Kongresshaus

So 22.12.19

16.00 Uhr

2. Wettinger Kammerkonzert Oliver Schnyder Trio Martin Grubinger, Klaus Schwärzler, Benjamin Forster Schlagzeug Werke von Schostakowitsch und Smetana

Wettingen Schulhaus Margeläcker

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14.9.19ARGERICH 15.10.19LUGANSKY 9.11.19MATSUEV 9.12.19CAPUÇON & PIEMONTESI 3.2.20MOZART REQUIEM 9.3.20SCHWIZGEBEL 14.4.20SAY 4.5.20GRIMAUD { 8 TO P- KO N Z E RT E I M A B O}

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Januar Mi 01.01.20

16.00 Uhr

Neujahrskonzert der Stadt Zofingen BezChor und KantiBand-Selection | Singing Kids der Musikschule Zofingen | cantus firmus zofingen | argovia philharmonic Salonorchester Martin Zangerl, Adrian Zinniker Leitung | Teresa-Sophie Puhrer Sopran Alexander Puhrer Bariton

Zofingen Stadtsaal

Do 02.01.20

17.00 Uhr

Neujahrskonzert 2020 argovia philharmonic | Marc Kissóczy Leitung Josy Santos Mezzosopran | Eugene Villanueva Bariton Werke von Offenbach, Rossini, Kálman, Mozart, J. Strauss u.a.

Wettingen Pfarrkirche St. Anton

Fr 03.01.20

20.00 Uhr

Neujahrskonzert 2020 argovia philharmonic | Marc Kissóczy Leitung Josy Santos Mezzosopran | Eugene Villanueva Bariton Werke von Offenbach, Rossini, Kálman, Mozart, J. Strauss u.a.

Reinach Saalbau

So 05.01.20

11.00 Uhr

Neujahrskonzert 2020 argovia philharmonic | Marc Kissóczy Leitung Josy Santos Mezzosopran | Eugene Villanueva Bariton Werke von Offenbach, Rossini, Kálman, Mozart, J. Strauss u.a.

Aarau Kultur & Kongresshaus

Di 07.01.20

19.30 Uhr

Neujahrskonzert 2020 argovia philharmonic | Marc Kissóczy Leitung Josy Santos Mezzosopran | Eugene Villanueva Bariton Werke von Offenbach, Rossini, Kálman, Mozart, J. Strauss u.a.

Olten Stadttheater

Mi 08.01.20

19.30 Uhr

Sonderkonzert KKL – Mostly Mozart argovia philharmonic | James Judd Leitung | Marc Bouchkov Violine Werke von Mozart und Tschaikowsky

Luzern KKL

So 12.01.20

16.00 U hr

3. Wettinger Kammerkonzert Jugend-Sinfonieorchester Aargau | Hugo Bollschweiler Leitung Werke von Beethoven, Weill und Strauss

Wettingen Schulhaus Margeläcker

Sa 18.01.20

19.30 Uhr

Symphoniekonzert – Blick nach vorne argovia philharmonic | Christoph Mathias-Mueller Leitung Reinhold Friedrich Trompete Werke von Beethoven, Hummel, Gluck und Mozart

Muri AG Festsaal Kloster

So 19.01.20

10.00 Uhr

Kinder- und Jugendclub Workshops & Ateliers zum 3. Abo-Konzert

Aarau Kultur & Kongresshaus

So 19.01.20 Di 21.01.20

17.00 Uhr 19.30 Uhr

3. ABO-Konzert – Blick nach vorne argovia philharmonic | Christoph Mathias-Mueller Leitung Reinhold Friedrich Trompete Werke von Beethoven, Hummel, Gluck und Mozart

Aarau Kultur & Kongresshaus

Do 23.01.20

20.00 Uhr

Symphoniekonzert – Blick nach vorne argovia philharmonic | Christoph Mathias-Mueller Leitung Reinhold Friedrich Trompete Werke von Beethoven, Hummel, Gluck und Mozart

Rheinfelden AG Bahnhofsaal

Fr 24.01.20

19.30 Uhr

3. ABO-Konzert – Blick nach vorne argovia philharmonic | Christoph Mathias-Mueller Leitung Reinhold Friedrich Trompete Werke von Beethoven, Hummel, Gluck und Mozart

Baden Trafo

Mo 27.01.20

17.30 Uhr

Symphoniekonzert – Blick nach vorne argovia philharmonic | Christoph Mathias-Mueller Leitung Reinhold Friedrich Trompete Werke von Beethoven, Hummel, Gluck und Mozart

Zürich Tonhalle Maag

11.00 Uhr

3. Kammerkonzert – Souvenir de Florence Eldbjørg Hemsing, Sari Erni-Ammann Violine Andreas Fischer, Nadiya Husar Barbato Viola Tigran Muradyan, Nico Prinz Violoncello Werke von Strauss, Sommerfeldt und Tschaikowsky

Aarau Kultur & Kongresshaus, Saal 2

Kulturreise Garten- und Kulturreise nach Marrakesch und ins Atlasgebirge (Die Reise ist ausverkauft. Es wird eine Warteliste geführt.)

Marokko Marrakesch und Atlasgebirge

Februar So 16.02.20

Mo 17.02.20 bis Mo 24.02.20 So 23.02.20

16.00 Uhr

4. Wettinger Kammerkonzert Felix Klieser Horn | Christof Keymer Klavier Werke von Schumann, Dukas, Strauss, Beethoven, Glière und Rheinberger

Wettingen Schulhaus Margeläcker

Mo 24.02.20

17.30 Uhr 20.00 Uhr

Yoga-Konzert Tigran Muradyan Violoncello | Lea Magdalena Knecht Harfe Lisa Stepf Konzept und Yoga

Baden Trafo Halle 36

Mo 24.02.20

18.45 Uhr

Konzert im Liegen Tigran Muradyan Violoncello | Lea Magdalena Knecht Harfe Werke von Bach, Schubert, Debussy, Rachmaninow, Albéniz u.a.

Baden Trafo Halle 36

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Di 25.02.20

17.30 Uhr 20.00 Uhr

Yoga-Konzert Sari Erni-Ammann Violine | Katarzyna Duz-Bielec Viola Giulia Ajmone-Marsan Violoncello | Lisa Stepf Konzept und Yoga

Suhr Zentrum Bärenmatte

Di 25.02.20

18.45 Uhr

Konzert im Liegen Sari Erni-Ammann Violine | Katarzyna Duz-Bielec Viola Giulia Ajmone-Marsan Violoncello Bachs Goldberg-Variationen in der Fassung für Streichtrio

Suhr Zentrum Bärenmatte

Sa 29.02.20

10.00 U hr

Mittendrin Für einmal sitzen Sie im Orchester und erleben unsere Musiker während einer Probe hautnah. argovia philharmonic | Benjamin Haemhouts Leitung Werke von Ligeti, Beal und Brahms

Suhr Zentrum Bärenmatte

So 01.03.20

10.00 Uhr

Kinder- und Jugendclub Workshops & Ateliers zum 4. Abo-Konzert

Aarau Kultur & Kongresshaus

So 01.03.20 Di 03.03.20

17.00 Uhr 19.30 Uhr

4. ABO-Konzert – Macht und Ohnmacht argovia philharmonic | Benjamin Haemhouts Leitung Sharon Bezaly Flöte Werke von Ligeti, Beal und Brahms

Aarau Kultur & Kongresshaus

Mi 04.03.20

19.30 Uhr

Symphoniekonzert – Macht und Ohnmacht argovia philharmonic | Benjamin Haemhouts Leitung Sharon Bezaly Trompete Werke von Ligeti, Beal und Brahms

Villmergen Röm.-kath. Kirche

Do 05.03.20

20.00 Uhr

Symphoniekonzert – Macht und Ohnmacht argovia philharmonic | Benjamin Haemhouts Leitung Manuela Fuchs Trompete Werke von Ligeti, Haydn und Brahms

Zofingen Stadtsaal

Fr 06.03.20

19.30 Uhr

4. ABO-Konzert – Macht und Ohnmacht argovia philharmonic | Benjamin Haemhouts Leitung Sharon Bezaly Flöte Werke von Ligeti, Beal und Brahms

Baden Trafo

März

Mercedes-Benz E-Klasse Im Orchester würde er die erste Geige spielen.

5035 Unterentfelden 63


Sa 14.03.20

19.30 Uhr

3. Löwenkonzert – Morgenstimmung CHAARTS Chamber Artists Werke von Grieg und Schubert

Beinwil am See Löwensaal

So 15.03.20

11.00 Uhr

Matinee im Autohaus argovia philharmonic | Ulrich Poschner Violine und Leitung Werke von Mozart

Unterentfelden Auto Schmid AG

So 29.03.20

16.00 Uhr

5. Wettinger Kammerkonzert Belenus Quartett Werke von Beethoven, Webern und Schubert

Wettingen Schulhaus Margeläcker

So 19.04.20

11.00 Uhr

4. Kammerkonzert – Das Ende der Zeit Claire Huangci Klavier | Francesco Negrini Klarinette Simone Roggen Violine | Giulia Ajmone-Marsan Violoncello Werke von Mozart, Widmann und Messiaen

Aarau Kultur & Kongresshaus, Saal 2

Mo 20.04.20

17.30 Uhr 20.00 Uhr

Yoga-Konzert Giovanni Barbato Violine | Nadiya Husar Barbato Viola Lisa Stepf Konzept und Yoga

Suhr Zentrum Bärenmatte

Di 21.04.20

17.30 Uhr 20.00 Uhr

Yoga-Konzert Giovanni Barbato Violine | Nadiya Husar Barbato Viola Lisa Stepf Konzept und Yoga

Beinwil am See Löwensaal

Sa 25.04.20

19.30 Uhr

4. Löwenkonzert – Königliches Vergnügen Capriccio Barockorchester | Dominik Kiefer Violine und Leitung Werke von Händel, Telemann, Vivaldi und Mozart

Beinwil am See Löwensaal

So 17.05.20

10.00 Uhr

Kinder- und Jugendclub Workshops & Ateliers zum 5. Abo-Konzert

Aarau Kultur & Kongresshaus

So 17.05.20 Di 19.05.20

17.00 Uhr 19.30 Uhr

5. ABO-Konzert – Grosse Erwartungen argovia philharmonic | Sascha Goetzel Leitung | Daniel Röhn Violine Werke von Beethoven und Schumann

Aarau Kultur & Kongresshaus

Fr 22.05.20

19.30 Uhr

5. ABO-Konzert – Grosse Erwartungen argovia philharmonic | Sascha Goetzel Leitung | Daniel Röhn Violine Werke von Beethoven und Schumann

Baden Trafo

11.00 Uhr

Picknick-Konzert Musiker des argovia philharmonic Ein sommerlich-leichtes Programm

Gränichen Sandsteinhöhlen Liebegg

April

Mai

Juli So 05.07.20

Änderungen vorbehalten. Stand: Juli 2019. Detaillierte Informationen zu den Veranstaltungen finden Sie auf www.argoviaphil.ch oder in unserer Konzertübersicht «Alles im Blick».

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Qualitätspartner

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Sponsoren und Stiftungen mit Beiträgen für einzelne Projekte  JOSEF MÜLLER STIFTUNG MURI

Sponsoren und Private Projektsponsoren der Konzerte in Rheinfelden

Ursula Brun Klemm und Dr. Markus Klemm, Rheinfelden Hanna Dursch-Illenberger, Frick Isabel und Albi Wuhrmann, Rheinfelden

Sponsoren und Private Projektsponsoren der Konzerte in Beinwil am See

René Bossard, Schafisheim Christian Eichenberger, Beinwil am See Peter und Esther Lenzin, Beinwil am See Urs Buchmann, Beinwil am See

Sponsoren und Private Projektsponsoren der Konzerte in Zofingen

Private Projekt- und Solistensponsoren Andreas Hemmeler, Aarau

Margrit und Karl Oldani, Wettingen

Willi und Edith Jaeggi, Aarau

Laurene und Jürg Schärer, Aarau 67


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