3. Symphoniekonzert - ROMANTISCHE REISEN

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Januar 2014

DOUGLAS BOSTOCK Leitung

CHRISTIAN LAMPERT Horn

3.Symphoniekonzert ROMANTISCHE REISEN LUDWIG V. BEETHOVEN Ouvertüre zu Goethes Trauerspiel «Egmont» op. 84

RICHARD STRAUSS Hornkonzert Nr. 2 Es-Dur op. 132

FELIX MENDELSSOHN Symphonie Nr. 3 a-Moll «Schottische» op. 56

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DO FR SA SO DI

16. Januar 2014 17. Januar 2014 18. Januar 2014 19. Januar 2014 21. Januar 2014

20.00 Uhr 19.30 Uhr 19.30 Uhr 17.00 Uhr 19.30 Uhr

Rheinfelden Bahnhofsaal Baden Trafo Muri Festsaal Kloster Aarau Kultur & Kongresshaus Aarau Kultur & Kongresshaus


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SEHR GEEHRTES KONZERTPUBLIKUM Der Monat Januar ist nach dem römischen Gott Janus benannt, welcher der Sage nach zwei Gesichter hat. Ein Gesicht schaut in das neue und eines in das alte Jahr. Tun wir es ihm gleich! Die erste Hälfte der Saison 2013/14 des argovia philharmonic brachte mit Olga Scheps und Vadim Repin berauschende Solisten, programmatische Überraschungen und ein begeistertes Publikum. Im ersten Kammerkonzert der Reihe «Wege zur Seidenstrasse» präsentierten Musiker des argovia philharmonic in einem intimen Rahmen Musik aus fernen Ländern. Und besonders eindrücklich waren die aufmerksamen und neugierigen Augen derjenigen Kinder, die mit ihren Eltern die ersten beiden Familienkonzerte besuchten.

Andererseits folgen unsere musikalischen Schwergewichte, die Symphoniekonzerte im März und Mai (mit der Kinderbetreuung an den Sonntagskonzerten). Dazwischen finden zahlreiche weitere spannende Konzerte und Veranstaltungen statt, von der Kammermusik im Meyerstollen über die «Wein-Symphonie» im Hirschen in Erlinsbach bis hin zu einem Abend mit 007 … Lesen Sie zu allen Anlässen in der zweiten Ausgabe unseres Magazins oder besuchen Sie uns wieder einmal im Internet! Wir wünschen Ihnen ein besonderes Konzerterlebnis mit dem argovia philharmonic, Douglas Bostock am Dirigentenpult und dem Hornisten Christian Lampert. Ihr argovia philharmonic.

Schauen wir mit dem anderen Gesicht in das neue Jahr. Da ist einerseits die Kinderoper «Zorro jagt den Carmenschatz» Ende Februar im Kurtheater Baden. Ein ganz besonderer Höhepunkt für Kinder, als Eltern oder Grosseltern sollten Sie sich diesen Termin gut vormerken!

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PROGRAMM 3. Symphoniekonzer t – ROM A NTISCHE REISEN argovia philharmonic DOUGLAS BOSTOCK Leitung CHRISTIAN LAMPERT Horn LUDWIG V. BEETHOVEN (1770 –1827) Ouvertüre zu Goethes Trauerspiel «Egmont» op. 84 RICHARD STRAUSS (1864 –1949) Konzert für Horn und Orchester Nr. 2 Es-Dur op. 132 I. Allegro II. Andante con moto III. Rondo: Allegro molto PAUSE FELIX MENDELSSOHN BARTHOLDY (1809 – 1847) Symphonie Nr. 3 a-Moll op. 56 «Schottische» I. Andante con moto – Allegro un poco agitato II. Vivace non troppo III. Adagio IV. Allegro vivacissimo – Allegro maestoso assai

HINTER DEN KULISSEN jeweils 45 Minuten vor Beginn erfahren Sie in unseren Konzerteinführungen Wissenswertes über das Konzert. Mit Dr. Verena Naegele und Christian Lampert (17./18./19./21.01) und mit Douglas Bostock und Christian Lampert (16.01.). KINDERBETREUUNG SO 19. Januar 2014 Während Ihres Konzertbesuchs sind Ihre Kinder bei uns gut aufgehoben ( s iehe Seite 20 ).

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« E XKLUSIV ! » SO 19. Januar 2014 « Auf ein Glas Wein mit …» Christian Lampert und Douglas Bostock (siehe Seite 20 ).

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PROGRAMM-NOTIZEN von Sibylle Ehrismann

3. Symphoniekonzert ROMANTISCHE REISEN Sibylle Ehrismann lic. phil. I., studierte an der

des Wagner Clans» (Rüffer & Rub Verlag Zü-

Universität Zürich Germanistik und Musikwis-

rich). Das von ihr mitbegründete Büro ARTES

senschaft und ist seither freischaffende Musik-

konzipiert und produziert musikdokumentari-

publizistin und Kuratorin. Sie schreibt für

sche Ausstellungen, so auch die Jubiläums-

diverse Tages- und Fachzeitschriften im In- und

ausstellung des argovia philharmonic «50 Jahre

Ausland. Sie hat mehrere Bücher publiziert,

ASO im Bild».

eben erschienen ist «Die Beidlers – Im Schatten

Beethovens «Egmont»-Ouvertüre op. 84

MUSIK FÜRS THEATER Bühnenmusiken zu komponieren war zur Zeit der Klassik ein beliebtes Geschäft. Nicht nur Beethoven, auch Mendelssohn und Schubert waren wahre Meister darin. Es gab damals ja auch noch keine «Deutsche» Oper, und so boten die Bühnenmusiken deutschen Komponisten die Gele6

genheit, fürs deutschsprachige Theater zu komponieren. Die Bühnenmusiken umfassten meist mehrere Nummern: nicht nur Ouvertüren, sondern auch Zwischenakt-Musiken, eine Art Intermezzo. Der Inhalt und die Stimmung des Dramas oder Lustspiels wur-


Ludwig van Beethoven

den so musikalisch verdeutlicht. Für Beethoven war diese Art von «Theatermusik» eine Herausforderung. Ihm gelang es, den Inhalt des Dramas nicht nur anzutönen, sondern – wie in der Coriolan- und der Egmont-Ouvertüre – das Drama des Helden auch auszukomponieren. So wurden seine Ouvertüren später zum Vorbild für «Symphonischen Dichtungen» von Franz Liszt. Beethoven hatte schon einige Erfahrung mit Schauspielmusiken, als er sich 1810 begeistert an die Bühnenmusik zu Goethes Tragödie «Egmont» (1788) machte. Für ihn war das Egmont-Drama ein Symbol für den Befreiungskampf gegen Napoleon. Goethes «Egmont» handelt vom Aufstand der Niederländer gegen die spanische Herrschaft (1566 –1568), das Drama thematisiert den Untergang des niederländischen Grafen Egmont von Gaure, der versucht, sich der spanischen Krone gegenüber loyal zu verhalten und seinen Überzeugungen dennoch treu zu bleiben. Er gerät jedoch in eine Falle und wird von den Spaniern hingerichtet. Kurz vor seinem Tod träumt er noch vom kommenden Sieg der Niederlande. Beethovens Bühnenmusik enthält neben der Ouvertüre einige wertvolle Nummern, so die beiden Klärchen-Lieder «Die Trom-

mel gerühret» und «Freudvoll und leidvoll» – Klärchen ist Egmonts Geliebte – die Musik zu Klärchens Tod, und die Siegessymphonie. Doch die Ouvertüre ist fraglos das bedeutendste Stück. Beethoven war es wichtig, die musikalische Form dem dramatischen Verlauf des Trauerspiels anzupassen. Das Hauptproblem bestand für ihn darin, den musikalischen Höhepunkt von der Mitte des Sonatensatzes, wo üblicherweise in der Durchführung das musikalische Geschehen kulminiert, an das Ende zu verlegen, wie es das Trauerspiel erfordert. Beethoven löste das Problem, indem er die Durchführung einfach wegliess. Die düster-grossartige Einleitung schildert die Not der Niederlande – sie wird musikalisch in einem «Piano»-Motiv der Holzbläser thematisiert – unter der Macht des spanischen Unterdrückers Alba. Diese schildert Beethoven durch einen schweren Sarabanden-Rhythmus. Im leidenschaftlichen «Allegro» zuckt der Freiheitsgedanke auf, der Kampf wogt hin und her. Beide Themen – das Tyrannenmotiv und der Freiheitsgedanke – treffen mehrfach aufeinander. Nach der Exposition folgt – ohne Durchführung – sogleich die Reprise. Unaufhaltsam wächst die Kraft, die alle zusammenschweisst in dem einen Ziel, den Unterdrücker abzuschütteln. Nach letztmaliger Herrschaft des «Tyrannenmotivs» wird das tragische Ende des Helden in schärfster Realistik dargestellt, dann bricht in der Coda der helle Sieges-Jubel aus. 7


Strauss’ Konzert für Horn und Orchester Nr. 2 Es-Dur op.132

DAS HORN DES VATERS Richard Strauss (1864 –1949) wurde in eine Musikerfamilie geboren und entsprechend früh gefördert. So komponierte er bereits mit zwölf Jahren seinen «Festmarsch» op.1, der zusammen mit zwei anderen Werken 1881 veröffentlicht wurde. Auch der grosse Dirigent Hans von Bülow wurde schon bald auf den Hochbegabten aufmerksam und holte den 21-jährigen Strauss für die Saison 1885/86 als 2. Kapellmeister ans Theater Meiningen, wo er selber Chefdirigent war.

Erster Königlicher Hofkapellmeister in Berlin und später Leiter der Wiener Staatsoper. Seine Opern «Salome», «Elektra» und «Der Rosenkavalier» brachten ihm Weltruhm, Strauss avancierte zum bedeutendsten und populärsten deutschen Komponisten nach Richard Wagner. Dennoch ist er bis heute umstritten, denn unter der Nazi-Herrschaft war Strauss Präsident der Reichsmusikkammer, und er komponierte 1936 für die Olympiade in Berlin die «Olympische Hymne».

Vor allem die Oper faszinierte Strauss, sie prägte seine Karriere als Dirigent und Komponist: 1889 wurde er Hofkapellmeister in Weimar, knapp zehn Jahre später

Strauss’ Vorliebe für die Oper ist auch im Symphonischen erkennbar, schrieb er doch – in der neudeutschen Nachfolge von Berlioz und Liszt – «Symphonische Dichtungen» von beeindruckendem Gehalt: «Till Eulenspiegels lustige Streiche» op. 28, «Also sprach Zarathustra» op. 30 und «Ein Heldenleben» op. 40 sind die populärsten und meistgespielten «Dichtungen» des Meisters. Weniger produktiv war Strauss hingegen im Bereich des Konzerts. Erst ab 1945, also nach dem Krieg, hat er sich zu konzertanten Instrumentalwerken überreden lassen, die er selber als «Handgelenksübungen» bezeichnete. So etwa das Konzert für Oboe und kleines Orchester

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Richard Strauss


D-Dur, welches er 1945 im aargauischen Baden fertig stellte und im Autograph Volkmar Andreae und dem Tonhalleorchester Zürich widmete. Doch ausgerechnet für das Horn hat Strauss gleich zwei beliebte Konzerte geschrieben, die zeitlich jedoch 60 Jahre auseinander liegen. Dies rührt daher, dass sein Vater Franz Joseph Strauss der wohl beste Waldhornvirtuose seiner Zeit war und in der Königlich Bayerischen Hofkapelle spielte. Für ihn schrieb Strauss 1886/87 aus Dankbarkeit sein erstes noch jugendlich unbekümmertes Hornkonzert in Es-Dur, das nur etwa 17 Minuten dauert. Diese «väterliche» Verbindung erklärt auch, weshalb Strauss jeweils auch für die Orchester-Hornisten in seinen Opern und Symphonischen Dichtungen stets interessante und prägende Partien komponierte. Beide Hornkonzerte stehen in der Tonart Es-Dur. Diese Tonart ist für die Hornisten besonders angenehm zu spielen. Das heutige Horn hat sich aus den Naturhörnern entwickelt, bei welchen die Tonarten F-Dur und Es-Dur dominieren. Auch Mozart schrieb fünf seiner insgesamt sieben Hornkonzerte in Es-Dur. Diese Tonhöhe hat zudem eine ganz bestimmte Farbe, unter anderem etwas Feierliches. Wie gut Strauss das Horn von seinem Vater her kannte, zeigt, dass er die technischen Möglichkeiten bis zur Grenze ausreizte. So galt das 1942, also mitten im Krieg komponierte 2. Hornkonzert zu-

nächst als fast unspielbar, denn die Instrumente waren noch nicht so weit entwickelt wie heute. Zudem wagte Strauss, seine avantgardistischen harmonischen Errungenschaften aus den Opern wie etwa «Elektra» in den Orchestersatz des Hornkonzerts einfliessen zu lassen, das Konzert ist also auch für das Orchester anspruchsvoll. Der Hornpart umfasst drei Oktaven, was an die Grenze des Machbaren geht. Ein solcher Tonumfang ist für Hornisten selten. Und es wird so oft ein «Legato» verlangt, dass der Solist kaum zum Atmen kommt. Doch Strauss gelingt es, die schlichte Natur-Motivik, die heiteren Jagd-Fanfaren und technischen Schwierigkeiten zu einem farbenreichen und musikalisch gut verständlichen Konzert von rund 20 Minuten zu verbinden. Spielerisch leichtfüssig wirkt der für seinen Spätstil charakteristische Wechsel von lyrischer Innerlichkeit und verhaltener Virtuosität. Eröffnet wird das Konzert mit einer fanfarenartigen Kadenz des Solisten. Typisch für den Kopfsatz ist die schwungvolle Eleganz, mit welcher der kokette Dialog des Solisten mit den Holzbläsern vorüberzieht. Ein idyllischer Holzbläserklang prägt den langsamen Satz, und das quirlig-übermütige Schluss-Rondo bezieht auch die drei Hörner im Orchester furios mit ein: sie zitieren zum Schluss das Hauptthema im Fortissimo.

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Mendelssohns Symphonie Nr. 3 a-Moll op. 56 «Schottische»

DER RUF SCHOTTLANDS Felix Mendelssohn Bartholdy (1809 –1847) hatte eine ausgesprochen glückliche und erfüllte Kindheit. Die Konkurrenz mit seiner älteren, ebenfalls genial begabten Schwester Fanny förderte das musikalische Verständnis beider enorm. In den berühmten «Sonntagsmusiken» der Familie Mendelssohn in Berlin, an welchen meist etwa 300 Personen anwesend waren, wurde auf höchstem Niveau musiziert. Vater Mendelssohn engagierte dafür die besten Musiker der Berliner Hofkapelle, Felix dirigierte sie schon als Kind. Zur hochkarätigen Bildung des Bürgertums gehörte selbstverständlich auch das Reisen. So unternahm die ganze Familie Mendelssohn bereits 1822 eine ausgedehnte Reise in die Schweiz. Der zwölfjährige Felix zitierte daraufhin in seiner Streichersymphonie Nr. 9 im Menuett explizit ein «Schweizerlied» (vgl. Magazin argovia philharmonic Nr. 2). 1829 – Mendelssohn war erst zwanzigjährig – dirigierte er in der Berliner Singakademie die legendäre integrale Wiederaufführung von Bachs «Matthäuspassion» und lancierte damit eine nachhaltige Bach-Renaissance. Nun war er berühmt, es wurde Zeit, die grossen Musikzentren Europas kennen zu lernen und sich musikalisch weiter zu 10

Felix Mendelssohn

bilden. Der Vater, der diese mehrjährigen Reisen nach England, Italien, Deutschland, Frankreich und in die Schweiz finanzierte, meinte, zuerst müsste es Paris sein. Doch Felix zog es nach England und Schottland, auf den Spuren Shakespeares und der grauenvollen Morde rund um Maria Stuart. Die Reise ins schottische Hochland inspirierte den jungen Musiker, der auch malerisch sehr begabt war. Er besuchte die zerfallene Kapelle des Edinburgher Stuartpalasts: «Es ist da alles zerbrochen, morsch, und der heitere Himmel scheint hinein,» schrieb er den Eltern, «Ich glaube, ich habe heut da den Anfang meiner Schottischen Symphonie gefunden.» Überhaupt ist der Ton von Mendelssohns Reise-Briefen immer sehr positiv: das Wetter


konnte noch so neblig, regnerisch oder kalt sein, er blieb «fidel». Besonders der Besuch der Hebriden-Insel Staffa und der Fingalshöhle beeindruckten Mendelssohn zutiefst. Seiner Schwester Fanny, die zuhause bleiben musste, streute er stets auch seine musikalischen Einfälle in die Briefe ein. Diesen Reise-Eindrücken haben wir die ersten Skizzen zur «schottischen» Symphonie und die beliebte «Hebriden-Ouvertüre» op. 26 zu verdanken. Was die Symphonie Nr. 3 in a-Moll betrifft, sollte es jedoch noch zwölf Jahre dauern, bis Mendelssohn sie in Leipzig und Berlin vollendete. Ein besonderes Merkmal der «Schottischen» ist ihre zyklische Form, die vier Sätze werden ohne Unterbruch, also attacca, durchgespielt. Mendelssohn verstand die vier Sätze als Teile einer grossen Einheit und wollte nach seinen eigenen Worten »mit den stimmungsmordenden Pausen zwischen den Sätzen aufräumen.» Bereits der 1. Satz ist ein konsequent durchgeformtes Stimmungsbild: die Einleitung ist elegisch, den weich abgerundeten, kantablen Klang erzielt Mendelssohn, indem er zu Beginn auf Violinen und Celli verzichtet und das Thema von Oboen, Klarinetten, Hörnern und Bratschen vortragen lässt. Ein instrumentatorischer Kunstgriff, den später Brahms mehrfach aufgriff. Die

verhangene Grundstimmung bleibt auch im balladesken «Allegro un poco agitato» mit seinen nebelgrauen Orgelpunkten erhalten. Das durchsichtig instrumentierte Scherzo in F-Dur ist von schottischer Folklore beeinflusst. Das Hauptthema ist pentatonisch (fünftönig), und das burschikose Klarinetten-Thema ist unverkennbar dem Dudelsack abgelauscht. Auf das hymnisch aussingende A-Dur-Adagio folgt attacca der Schlusssatz, dessen formalen Besonderheiten vielleicht in einem «verborgenen» Programm begründet sind. Der Hauptteil in a-Moll war ursprünglich mit «Allegro guerriero» überschrieben, dem Mendelssohn noch einen A-Dur Teil folgen liess. Das Thema soll laut Mendelssohn «wie ein Männerchor» klingen. Die Uraufführung der «Schottischen» Symphonie dirigierte Mendelssohn, der nun längst der berühmte Kapellmeister am Leipziger Gewandhaus war, 1842 an seinem Haus persönlich. Das Werk fand sogleich grosse Resonanz. In England stand die Symphonie übrigens schon im Juni 1842 auf dem Programm eines Londoner Konzerts. Denn in London, welches über ein ausgezeichnetes Konzertwesen verfügte, war Mendelssohn öfter und immer gerne als Dirigent zu Gast.

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DOUGLAS BOSTOCK Leitung

Der britische Dirigent Douglas Bostock ist seit 2001 Chefdirigent des argovia philharmonic. Weitere Stationen seiner Laufbahn sind: Karlsbader Symphoniker, CZ (Chefdirigent); Tschechische Kammerphilharmonie, CZ (Ständiger Gastdirigent); Münchner Symphoniker, D (Erster Gastdirigent); Tokyo Kosei Wind Orchestra, J (Chefdirigent/Erster Gastdirigent); Schlossoper Hallwyl, CH (Musikalischer Leiter). Douglas Bostock tritt mit führenden Orchestern in den meisten europäischen Ländern sowie den USA, Kanada und Mexiko auf. Zu seinen Gastdirigaten in Grossbritannien gehören Konzerte und Aufnahmen u.a. mit den BBC Orchestern, dem Royal Philharmonic, dem Royal Liverpool Philharmonic, dem Scottish National Orchestra und dem London Philharmonic. In Japan gastiert Douglas Bostock u.a. mit dem Nagoya Philharmonic, dem New Japan Philharmonic, dem Kyoto Symphony, dem Japan Century Orchestra, dem Orchestra Ensemble Kanazawa und 12

der Geidai Philharmonia. Ausserdem dirigiert er regelmässig in anderen asiatischen Ländern. Douglas Bostock widmet sich der Arbeit mit jungen Musikern. Er ist an der Tokyo National University of the Arts als Professor in den Dirigier- und Opernfakultäten sowie als Gastprofessor an anderen Musikuniversitäten tätig. Darüberhinaus leitet er Meisterklassen für junge Dirigenten in mehreren Ländern. Über 80 CD-Aufnahmen dokumentieren das künstlerische Profil und vielseitige Repertoire von Douglas Bostock. Seine CD-Aufnahmen der kompletten Orchesterwerke Carl Nielsens und der Symphonien Robert Schumanns, sowie eine grosse Reihe mit britischer Musik und vielen Ersteinspielungen wenig bekannter Werke finden international hohe Anerkennung und geniessen grosse Beliebtheit. www.douglasbostock.net


Zum Video-Interview mit Christian Lampert

CHRISTIAN LAMPERT Horn

Christian Lampert begann sein Horn-Studium in Basel bei Francesco Raselli, ging dann zu Mahir Cakar nach Stuttgart und zu Prof. Erich Penzel nach Köln. Bereits in jungen Jahren wurde er Stipendiat der Studienstiftung des deutschen Volkes und war Preisträger verschiedener nationaler und internationaler Wettbewerbe, darunter des Tonger-Wettbewerbs der Musikhochschule Köln, des Int. Instrumentalwettbewerbs Markneukirchen und des Deutschen Musikwettbewerbs in Bonn. Nach ersten Erfahrungen in Jugendorchestern wurde Lampert 1989 Solo-

hornist des Frankfurter Opernhaus- und Museumsorchesters, ab 1996 bis 2005 spielte er an gleicher Position im RadioSinfonie-Orchester Frankfurt. Im Sommer spielt er jeweils als Solo-Hornist im Orchester der Bayreuther Festspiele. Neben seiner solistischen Tätigkeit widmet sich Lampert besonders der Kammermusik, mit dem AVALON-Bläserquintett hat er diverse CDs eingespielt. 2002 wurde er Dozent an der Musikhochschule Basel, 2004 wurde er an die Staatliche Hochschule für Musik und Darstellende Kunst in Stuttgart berufen.

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argovia philharmonic Ein Aargauer «Leuchtturm»

Das argovia philharmonic ist der bedeutendste Klangkörper des Kulturkantons Aargau. Der international renommierte Dirigent Douglas Bostock ist seit 2001 Chefdirigent und künstlerischer Leiter. Der 1963 als «Aargauer Symphonie Orchester» gegründete Schweizer Klangkörper ist längst zu einem überregional etablierten Berufsorchester herangewachsen. Seit der Saison 2013/14 als argovia philharmonic agierend, prägt das Orchester in seinen eigenen Konzertreihen nicht nur die eigene Heimat musikalisch mit einem breiten Repertoire, sondern gastiert auch regelmässig u.a. in der Tonhalle Zürich. Bei der alle drei Jahre stattfindenden Oper Schloss Hallwyl ist das argovia philharmonic zudem Hausorchester. In der Schweizer Orchesterlandschaft hat sich das argovia philharmonic dank seiner einzigartigen Struktur seinen eigenen Platz erspielt. Durch die projektbezogene Arbeit bei gleichzeitig fester Besetzung und regelmässiger Konzerttätigkeit hebt sich das argovia philharmonic von den ständigen Berufsorchestern ab. Mit dieser Struktur steht es wie kein anderes Orchester für das vielfältige, nicht selten

projektorientierte professionelle Schweizer Musikschaffen. Regelmäßig konzertiert das argovia philharmonic mit international bekannten Solisten wie Vadim Repin, Olga Scheps, Stella Doufexis, Sol Gabetta, Raphael Oleg, Andreas Staier oder Bernd Glemser, aber auch mit den bedeutendsten Schweizer Künstlern wie Oliver Schnyder, Patrick Demenga oder Christian Poltéra. Zudem lädt es immer wieder aufstrebende Solisten wie Alexander Sitkovetsky, Jinsang Lee, Sofia Jaffé, Sergey Koudriakov, Christina Daletska oder Valentin Johannes Gloor ein. Seit 2013 arbeitet das argovia philharmonic mit dem Label Coviello Classics zusammen und veröffentlicht regelmässig CD-Aufnahmen. Kontakt argovia philharmonic Entfelderstrasse 9 Postfach 2132 5001 Aarau Tel +41 62 834 70 00 Fax +41 62 834 70 01 info@argoviaphil.ch www.argoviaphil.ch

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HEUTE ABEND SPIELEN: 1. VIOLINE

KONTRABASS

BEATRICE CHRYSOMALIS 2. Kzm. MIREILLE LESSLAUER Stv. Kzm. STEFAN GLAUS SUSANNE DUBACH GIOVANNI BARBATO ANGELIK A LIMACHER SCHEIBLER DANNY GU SARI ERNI-AMMANN

GIULIO RUBINO Solo-Kontrabass KOICHI KOSUGI ELMAR KREMSA

2. VIOLINE

OBOE

SERGEJ NOVOSELIC´ Stf. URSI SCHNYDER Stv. Stf. CRISTINA AMATO MARIANNA SZADOWIAK EURYDICE DEVERGRANNE VERA J. LANDTWING SCHRAMM

TAMAR INBAR Solo-Oboe JUDITH BUCHMANN

VIOLA ANDREAS FISCHER Solo-Viola BEAT MARTHALER Stv. Stf. K ATARZYNA DUZ-BIELEC NADIYA HUSAR BARBATO SUSANNE WOLF

VIOLONCELLO MARTIN MERKER Solo-Violoncello GIULIA AJMONE-MARSAN TIGRAN MURADYAN YOON-JEONG WOO

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FLÖTE MIRIAM TERRAGNI Solo-Flöte BARBARA STOESSEL-GMÜR Piccolo

KLARINETTE FRANCESCO NEGRINI Solo-Klarinette ADRIAN ZINNIKER

FAGOTT DANIEL KÜHNE Solo-Fagott IGOR AHSS*


HORN

PAUKE

LORENZ RATHS Koord. Solo-Horn THOMAS ZIMMERMANN JOSEPH KOLLER WOLFGANG DRECHSLER

PETER FLEISCHLIN Solo-Pauke *ZUZÜGER

TROMPETE PETER SCHMID Solo-Trompete CORRADO BOSSARD

Änderungen vorbehalten

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Tamar Inbar, Oboe

VIELFÄLTIGKEIT Tamar Inbar studierte bei Dudu Carmel an der Jerusalem Academy of Music, bei Maurice Bourgue in Genf, Tomas Indermühle in Karlsruhe und bei Stefan Schilli am Mozarteum in Salzburg. Ihr beruflicher Weg führte sie zunächst als Solo Oboistin zum Rishon LeZion Symphony Orchestra und zum Salzburger Mozarteumorchester. Seit 2013 ist Tamar Inbar Solo-Oboistin des argovia philharmonic und spielt regelmässig beim Tel-Aviv Soloists Ensemble in Israel. Zu ihren weiteren Stationen zählen unter anderem das vom Dirigenten Daniel Barenboim geleitete West-Eastern Divan Orchestra sowie im Bereich der Kammermusik die Teilnahme am Jerusalem International Chamber Music Festival. Weshalb hast du das Instrument gewählt, welches Du jetzt spielst? Es war nicht meine Entscheidung, Oboe zu spielen. Zuerst spielte ich Blockflöte und ich liebte es (auch heute noch!). Aber mein damaliger Blockflöten-Lehrer, Alex Fialko, bestand darauf, dass ich ein «richtiges» Instrument lernen solle, und so musste ich zwischen Oboe und Horn wählen. Ich hatte keine Ahnung, was eine Oboe war, aber ich fand, dass sie der Blockflöte am ähnlichsten klang. 18

Wie entspannst Du Dich vom Berufsleben? Am liebsten zeichne ich. Für mich ist es wie Meditation oder Therapie, wenn ich eine Fantasiewelt erfinde. Manchmal zeichne ich auch während der langen Reisen zwischen Aarau und München. Sonst lese ich gerne oder schaue Filme, mache Ausflüge mit meinem Mann, esse Japanisch oder verbringe Zeit mit meiner Familie und meinen Freunden. Warum bist Du beim argovia philharmonic? Was macht dieses Orchester aus? Ich liebe es, alle unterschiedlichen Arten der Musikliteratur zu spielen, vom Barock bis zur modernen Musik, von der Kammermusik zu den grossen Symphonien. Beim argovia philharmonic habe ich die Möglichkeit, viele verschiedene Arten von Musik zu spielen. Das Orchester ist grossartig und die Atmosphäre sehr warm und speziell. Dies trägt viel zum Prozess des Musikmachens bei. Tamar Inbar Solo-Oboe


Warum spielt

das argovia philharmonic auch in der Kommunikation die erste

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HERZLICH WILLKOMMEN!

07.10.13 10:32

Wir begrüssen unsere neuen Mitglieder und Gönner

GÖNNERMITGLIEDER NATÜRLICHE PERSONEN:

KONZERTMITGLIEDER

Lisa Lehner, Rütihof

Willi Wacker, Zofingen

Helena Gerritsma, Aarau

Ruedi und Jeannette Stampfli, Baden Vielen Dank für die Unterstützung!

Werden auch Sie Mitglied des argovia philharmonic. Blättern Sie einmal um.

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WERDEN SIE MITGLIED Unterstützen und fördern Sie das argovia philharmonic ideell und finanziell. Als Mitglied profitieren Sie von Vergünstigungen und erhalten die Möglichkeit, an zahlreichen «Exklusiv !»-Anlässen teilzunehmen, die Sie den Künstlern und den Orchestermitgliedern näher bringen. Anmeldung und Informationen unter www.argoviaphil.ch oder direkt auf der Geschäftsstelle. VORVERKAUF Drucken Sie Ihr Ticket zu Hause aus. Online-Reservation unter www.argoviaphil.ch aarau info, Schlossplatz 1, 5000 Aarau, Telefon 062 834 10 34, mail@aarauinfo.ch Info Baden, Oberer Bahnhofplatz 1, 5401 Baden, Telefon 056 200 84 84, info@baden.ag.ch KINDERBETREUUNG Besuchen Sie unsere Symphoniekonzerte am Sonntag in Aarau und machen Sie sich keine Sorgen um die Betreuung Ihrer Kinder ! Diese übernehmen professionelle KinderbetreuerInnen zusammen mit ausgebildeten Musikvermittlern. Während Sie das Konzert im Saal 1 des KuK geniessen können, werden Ihre Kinder im Alter von 2 bis 12 Jahren altersgerecht und musikalisch in einem ­Konferenzraum des KuK betreut. Dieser Service ist im Konzertticket inbegriffen. Anmeldung bis fünf Tage vor dem Konzert erforderlich an 062 834 70 00 oder info@argoviaphil.ch. IMPRESSUM Herausgeber argovia philharmonic, Entfelderstrasse 9, 5001 Aarau, Tel. 062 834 70 00, info@argoviaphil.ch, www.argoviaphil.ch Redaktion Andri Probst Texte Sibylle Ehrismann Gestaltung Baldinger & Baldinger Werbeagentur, Aarau, www.bald.ch Druck SuterKeller Druck AG, Oberentfelden, www.suterkeller.ch Auflage 1400 Exemplare

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Herzlichen Dank  !

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AUSBLICK Genuss-Strasse 01 – WEINSY MPHONIE Ein Anlass des Landhotel Hirschen. Douglas Bostock und Albi von Felten erzählen Anekdoten zu Musik, Wein und Speisen. Mit Musikbeispielen. SA 15. März 2014

18.30 Uhr Erlinsbach Landhotel Hirschen Info und Anmeldung: www.hirschen-erlinsbach.ch

4. Symphoniekonzer t – WIEN BLEIBT WIEN argovia philharmonic DOUGLAS BOSTOCK Leitung JOHANN STRAUSS (SOHN) Ouvertüre zur Operette «Die Fledermaus» ANTON WEBERN Passacaglia für Orchester op. 1 JOHANN STRAUSS (SOHN) «G`schichten aus dem Wienerwald» Walzer op. 325 JOHANNES BRAHMS Symphonie Nr. 4 e-Moll op. 98

SO 16. März 2014 DI 18. März 2014 FR 21. März 2014 DO 20. März 2014

17.00 Uhr Aarau Kultur & Kongresshaus 19.30 Uhr Aarau Kultur & Kongresshaus 19.30 Uhr Baden Trafo 19.00 Uhr Villmergen Röm.-kath. Kirche (abweichendes Programm; Solist: Andreas Janke)

K inderoper – ZORRO JAGT DEN CA RMENSCH AT Z argovia philharmonic DAVID MCVEIGH Leitung JESSICA FRÜND Carmen/Sopran DANIEL POHNERT Don Lisardo/Tenor FELIX RATHGEBER Pepe del Torre/Bariton TASSILO TESCHE Bühne und Kostüm MARTIN PHILIPP Regie Eine rasante Räuberjagd mit Carmen, zwei Zorros und viel Verwirrung. Beste Unterhaltung für die ganze Familie! Eine Oper von Jörg Schade und Franz-Georg Stähling mit Musik und Arrangements von Andreas Reukauf. (Für Kinder ab 5 Jahren; ca. 60 Min) SO 23. Februar 2014 MO 24. Februar 2014 22

15.00 Uhr 10.00 Uhr

Baden Kurtheater Baden Kurtheater (Schulvorstellung)


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Zusammenspiel Die perfekte Partnerschaft: argovia philharmonic und Aargauische Kantonalbank.

Harmonie ist, wenn zwei unterschiedliche Elemente sich zu einem Ganzen ergänzen. Genau so verhält es sich auch bei der Partnerschaft des argovia philharmonic und der Aargauischen Kantonalbank. Wir freuen uns ausserordentlich, dass die Aargauische Kantonalbank Hauptsponsorin des argovia philharmonic ist. Die AKB engagiert sich in ihrem Kultursponsoring bereits seit einigen Jahren im Bereich klassische Musik. Durch die Partnerschaft mit dem argovia philharmonic ist für uns eine Vision zur Realität geworden. Wir engagieren uns, weil uns gemeinsame Werte wie Leidenschaft, Perfektion und Professionalität verbinden – und wir darüber hinaus unseren Kundinnen und Kunden unvergessliche Konzerterlebnisse bieten können. akb.ch


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