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[New] 5. Franz von Assisi 1181/82

–1226

Laudato si’, o mi’ signore! – Gelobt seist du, mein Herr!

r ist der bekannteste Heilige der westlichen Kirche. Von vielen Christen als Vorbild verehrt, verbirgt sich unter seinem «Heiligenschein» ein radikaler Christ des Mittelalters mit einer außergewçhnlichen Lebensgeschichte. Geboren 1181 (oder 1182) mit dem Taufnamen Johannes, wurde er von seinem Vater, einem reichen Stoffh ndler, Francesco, kleiner Franzose, genannt. Kindheit und Jugend verlebte Franz beh tet. Er tr umte von Heldentaten und Ruhm, als er 1202 f r seine Heimatstadt Assisi in den Krieg zog. Es kam anders als erhofft, er wurde gefangen genommen. Dort im Kerker kam es zu einer Lebenswende. Nach einem Jahr aus der Kriegsgefangenschaft freigekauft, kehrte Franz krank nach Hause zur ck. Er fing an, Gott zu suchen, bei den Auss tzigen schien er ihn zu finden.

Die Bekehrung zur Nachfolge Christi war ein l ngerer Prozess (1204 bis 1207). Nach und nach ver nderte sich alles: Franz trennte sich von seiner leiblichen Familie. Vom Bischof unterst tzt, f hrte er ein «Leben der Buße» und k mmerte sich um Kranke und Arme. Beim Gebet in der kleinen Kirche von San Damiano sprach Jesus ihn vom Kreuz herab an: «Franz, geh und baue mein Haus wieder auf, das, wie du siehst, ganz und gar in Verfall ger t » Zun chst verstand er diese Aufforderung ganz wçrtlich und reparierte das verfallene Kirchengeb ude von San Damiano mit seinen eigenen H nden und erbettelten Baumaterialien. Dann fing Franz auch an, von seinem Glauben zu predigen, um die Kirche insgesamt zu erneuern. Diese Lebensweise wirkte ansteckend, andere M nner wollten wie Franz leben. So entstand eine erste Gruppe von Br dern.

Verse aus den Evangelien wurden als «erste Regel» f r die neue Gemeinschaft zusammengestellt Dabei waren Besitzlosigkeit und Buße zentral, verbunden mit der Freude an Gottes Welt. Jesu Ruf in seine Nachfolge wortwçrtlich zu befolgen, war die Grundlage des Lebens von Franz und seinen Anh ngern. Bald ergaben sich Spannungen zwischen einzelnen Franziskanern, die ohne Besitz radikal und evangeliumsgem ß leben wollten, und dem schnell wachsenden Franziskanerorden. Franz selbst entschied sich, besitzlos und frçhlich in der Gegenwart Gottes zu leben. Mit der Leitung des Ordens hatte er bald andere beauftragt. In Nachahmung des Leidens Jesu lebte er am Ende seines Lebens wie ein Einsiedler. In dieser Zeit verfasste er den «Sonnengesang» und sein Testament. Er starb am 3. Oktober 1226. ( VM)

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