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Editorial

LIEBE LESERINNEN, LIEBE LESER,

Pandemie, Quarantäne, Heimarbeit, Neueröffnungen, Schließungen, Selbstreflexion: Die vergangenen Monate waren ereignisreich und herausfordernd. Auch wenn insbesondere Kunstschaffende und Kulturinteressierte wie wir auf vieles verzichten mussten, hilft doch alles Lamentieren nichts. Die Gesundheit geht vor und das Leben muss weitergehen. Für die asisi Panoramen als private Kulturunternehmen bedeuten die wiederholten Schließungen unserer Ausstellungsorte eine enorme Belastung. Durch den großen Zuspruch von Ihnen, liebe Besucher, und die Überbrückungshilfen sind wir dennoch zuversichtlich, diese schwere Zeit bald hinter uns zu bringen. Dafür ist es einmal mehr an der Zeit Danke zu sagen – für das fortwährende Interesse an dieser ungemein schönen Kunstform, an unseren Ausstellungen, an Yadegar Asisis Werken und Worten. Eines können Sie uns glauben: Für diesen Zuspruch sind wir nicht nur unendlich dankbar, sondern möchten Ihnen auch etwas zurückgeben. Denn jeder Ihrer Besuche in einem unserer Panoramen ermöglicht es uns, weitere Werke zu planen und auszustellen. Und da kommen einige Projekte, auf die wir uns gemeinsam freuen können.

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Im Sommer 2020 feierte beispielsweise DIE KATHEDRALE VON MONET als vorerst letztes Projekt im französischen Rouen seine Weltpremiere. In langer Isolation im Atelier malte Yadegar Asisi ein Panorama vollständig in Öl, bevor es dann aufwendig digitalisiert und gedruckt wurde. Ein unglaublich lehrreicher Prozess, der es ihm überhaupt erst ermöglichte nachzuempfinden, was Impressionisten wie Monet antrieb und motivierte. Dieser doch persönliche, aber auf jeden Fall einzigartige Einblick in die Entstehung der modernen Malerei, so viel sei jetzt schon verraten, wird in nicht allzu ferner Zukunft auch in Deutschland zu sehen sein. 2021 ist mit DRESDEN IM BAROCK wieder ein altbekanntes Panorama zu sehen, dieses Mal anlässlich eines ganz besonderen Jubiläums: Canaletto wird 300 Jahre alt! Wem der Name nichts sagt, dem sei an dieser Stelle offenbart, dass ohne den venezianischen Maler das barocke Panorama so wahrscheinlich nie hätte umgesetzt werden können. Als Yadegar Asisi auf die Idee eines Panoramas in seiner Studentenstadt Dresden kam, stellte er sich zum ersten Mal bewusst die Frage: „Wie stellt man eine 300 Jahre alte Stadtanlage dar, die so gar nicht mehr zu sehen ist?“ Die Wissenschaft allein weiß darauf keine vollständige Antwort. Dafür ist die Quellenlage einfach zu dünn und es fehlt die emotionale Auseinandersetzung. Wenn man die wissenschaftliche Recherche aber mit einem künstlerischen Ansatz und Quellen, wie dem oben erwähnten Maler Canaletto, verbindet, ergibt sich ein Ansatz, der beides verschmilzt, Lücken füllt und dem der Künstler seitdem treu geblieben ist. In Dresden hatte er zusätzlich das Glück, dass Canaletto in seinen Werken, die Asisi als Inspiration und Vorlage nutzte, meist unglaublich genau gearbeitet hat. So entstand ein wirklich authentisches Abbild der Stadt in den 1750er Jahren. Mehr zu diesem spannenden Thema lesen Sie auch in der Titelgeschichte dieser Ausgabe unseres Spielplans, auf den folgenden Seiten.

Wir hoffen, Sie erhalten mit diesem Spielplan eine kurzweilige und wegweisende Übersicht der aktuellen Panorama-Projekte und können sich für die eine oder andere Ausstellung begeistern. Bleiben Sie gesund und viel Vergnügen mit diesem Spielplan! Ihr Studio asisi

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