Das Organisationskomitee der Rennen in Toblach wird von über 250 freiwilligen Helfern unterstützt. Ohne sie könnten die Wettbewerbe niemals durchgeführt werden. Die freiwilligen Helfer sind das Rückgrat unseres Teams – für ihren unermüdlichen Einsatz gebührt ihnen unser größter Dank!
Möchtest auch Du Teil der Sport OK Familie werden und bei den Rennen als Volunteer live und in nächster Nähe dabei sein? Dann kontaktiere uns telefonisch unter 0474 97 60 00 oder über Mail an info@worldcup-dobbiaco.it Mein Dank gilt auch allen Sponsoren, der Gemeinde und dem Tourismusverein von Toblach und allen voran dem Land Südtirol und der Region Trentino-Südtirol.
Gerti Taschler
Präsident SPORT OK Toblach
INHALT
4 Kunstbahnrodeln
u. a. mit Andrea Vötter & Marion Oberhofer, Verena Hofer, Nina Zöggeler, Sandra Robatscher, Dominik Fischnaller, Leon Felderer, Ludwig Rieder & Lukas Gufler, Emanuel Rieder & Simon Kainzwaldner
12 Biathlon
u. a. mit Dorothea Wierer, Lukas Hofer, Hannah Auchentaller, David Zingerle, Patrick Braunhofer, Rebecca Passler, Linda Zingerle
20 Ski Alpin
u. a. mit Dominik Paris, Nicol & Nadia Delago, Florian Schieder, Christof Innerhofer, Teresa Runggaldier, Vicky Bernardi, Sara Thaler, Elisa Platino, Alex Vinatzer, Maximilian Ranzi, Hannes Zingerle, Tobias Kastlunger, Max Perathoner
36 Skicross
37 Snowboard
u. a. mit Edwin & Jasmin Coratti, Roland Fischnaller, Marc Hofer, Fabian Lantschner, Gabriel Messner, Daniele Bagozza, Aaron March, Omar Visintin
46 Naturbahnrodeln
Evelin Lanthaler, Matthias & Peter Lambacher, Patrick Pigneter, Florian Clara
IMPRESSUM
Eigentümer/Herausgeber: Athesia Druck GmbH, Bozen, Eintrag LG Bozen 2.4.1948, Nr.7/48 | Chefredakteur und presserechtlich verantwortlich: Dr. Toni Ebner Verantwortlicher
Projektleiter: Franz Wimmer | Produktion: Magdalena Pöder Redaktion: Michael Andres, Martina Bocek, Thomas Debelyak, Pauli Hintner, Leo Holzknecht, David Lechthaler, Luis Mahlknecht, Christoph Niederkofler, Alexander Foppa (Koordination), Andreas Vieider (Koordination) | Werbung/Verkauf: Patrick Zöschg, Michael Gartner, Elisabeth Scrinzi, Markus Hatzis Verwaltung: Weinbergweg 7, 39100 Bozen, Tel. 0471 081 561, info@mediaradius.it, www.mediaradius.it Fotos: FISI Pentaphoto, Hermann Sobe, Michael Andres, Miriam Jennewein, ATP/AFP, Newspower, Red Bull, Georg Pircher, Harald Wisthaler, Fernando Fossa, FIS/Miha Matavz, APA, EPA, Dolomiten-Archiv, privat Grafik/Layout: Simon Krautschneider | Infografiken (Recherche): Pauli Hintner, Andreas Vieider Infografiken: Ambra Delvai,
52 Eiskunstlauf
54 Skilanglauf
57 Nordische Kombination
59 Skispringen
61 Bob und Skeleton
63 Freestyle
65 Telemark
Info-PR & Rubrik
9 Alpin GmbH, Bozen
18 MM Movimënt Alta Badia
27 Saslong Classic Club Gröden, St. Christina
34 Alpin Arena Schnals
45 Gesundheit: Antibiotika sind die falsche Therapie
EDITORIAL
Titelbild: Dominik Paris, Andrea Vötter, Marion Oberhofer (oben von links), Dorothea Wierer, Evelin Lanthaler, Marco Begozza (unten von links)
Michal Lemanski | Konzept und Abwicklung: MediaContact, Eppan | Produktion/Druck: Athesia Druck Bozen –www.athesia.com | Vertrieb: Sonderdruck zur heutigen „Dolomiten“-Ausgabe Auflage: 40.850 Stück | Redaktionsschluss dieser Ausgabe: Montag, 18. November
Die Redaktion übernimmt keinerlei Haftung für die Inhalte der Werbeseiten, PR-Seiten und der angeführten Webseiten.
Anmerkung: Die Weltcuptermine in allen Disziplinen könnten noch Änderungen erfahren. Athesia Druck GbmH hat gemäß Art. 37 der EU-Verordnung 2016/679 (GDPR) den Datenschutzbeauftragten (Data Protection Officer, DPO) ernannt. Die Kontaktaufnahme für jedes Thema in Bezug auf die Verarbeitung der personenbezogenen Daten ist über dpo@athesia.it möglich.
Servus goldener Herbst, hoi weiße Winterfreuden, Pistenspaß und Loipenglück! Die knackig-frostigen Morgentemperaturen deuten es an: Die kalte Jahreszeit hält Einzug – und mit ihr eine geballte Ladung Wintersport. Nicht nur Tausende Südtiroler Freizeitsportler werden den Skipisten, Rodelbahnen, Langlaufloipen, Eisplätzen und Snowparks Leben einhauchen, auch die Allerbesten von ihnen legen wieder los. Nämlich sie, die diese wunderbaren Sportarten als ihren Beruf ausüben. Die Besten von ihnen stellen wir auf den folgenden 65 Seiten vor. Wir haben sie porträtiert, all ihre Termine aufgelistet, Highlights hervorgehoben und sie selbst zu Wort kommen lassen. Aber bitte vergessen wir all jene nicht, die es aus Platzgründen nicht in dieses Heft geschafft haben, jene die häufig im Schatten des Rampenlichts stehen: Nachwuchssportler, Trainer, Betreuer, Serviceleute, Funktionäre und nicht zuletzt die Wintersportfans. Sie alle geben den Erfolgen von Domme Paris, Doro Wierer oder Rolli Fischnaller erst diesen immensen Stellenwert.
Ab dem kommenden, ersten großen Wintersport-Wochenende darf wieder mitgefiebert werden. Die 8. Auflage dieses Sonderhefts soll dabei ein informativer, unterhaltsamer Begleiter sein. Viel Spaß beim Durchblättern!
Andreas Vieider Alexander Foppa
ANDREA VÖTTER & MARION OBERHOFER
VOM EXPERIMENT ZUR ERFOLGSSTORY
Was vor 2 Jahren als Experiment begann, ist zu einer Erfolgsgeschichte für Andrea Vötter und Marion Oberhofer geworden. Eine Erfolgsgeschichte, die in dieser Saison weitergeschrieben und mit Olympia 2026 gekrönt werden soll.
Der Reihe nach: In der Saison 2022/23 wurde im Weltcup der Kunstbahnrodler der DoppelsitzerWettbewerb für die Elite-Damen ins Leben gerufen. Als Versuch gingen Andrea Vötter aus Völs und Marion Oberhofer aus Rodeneck an den Start. Im Dezember 2022 in Igls holten sie bei der Weltcuppremiere Rang 3, gerade mal eine Woche später feierten sie im kanadischen Whistler ihren ersten
Weltcupsieg. Am Ende der Saison stand der Gesamtweltcup zu Buche. Im vergangenen Jahr entschied das Duo, sich ausschließlich auf das Doppel zu konzentrieren. Mit Erfolg: Der zweite Gesamtweltcupsieg war die Folge. In dieser Saison soll der Hattrick her. Dafür hat sich das Duo akribisch vorbereitet, unter anderem standen Trainingslager in Altenberg, Lillehammer, Anfang November nochmals in Altenberg und schließlich Sigulda auf dem Programm. „Wir haben viel getestet und auch versucht, schnelleres Material zu finden“, erklärt Vötter. Auch einige Fahrten im Einsitzer absolvierten die beiden im Eiskanal in Lillehammer. Aber nur zum Training, ein Zurück zum Einzel wird es nicht mehr geben. „Beide Disziplinen zu fah-
ANDREA VÖTTER
Geburtsdatum und -ort:
3. April 1995 in Brixen
Wohnort: Völs
Sportgruppe: Heer
MARION OBERHOFER
Geburtsdatum und -ort:
14. Dezember 2000 in Innichen
Wohnort: Rodeneck
Sportgruppe: Heer
ren, wie wir es in der ersten DoppelsitzerSaison getan haben, war schon extrem stressig. Obwohl mir der Einsitzer immer gut getaugt hat. Schlussendlich war es aber auch für das Doppel ein Vorteil, dass wir vorher lange im Einsitzer unterwegs waren und dabei wertvolle Erfahrungen sammeln konnten“, blickt Vötter zurück. Die 29-Jährige, die im Einsitzer Stammgast in den Top 10 war und mit einem 3. Rang 2020 ihr bestes Weltcupergebnis holte, unterstreicht: „Die Motivation, sich auf den Doppelsitzer zu konzentrieren, war natürlich riesig groß – auch weil wir in dieser Disziplin vorne mitfahren.“
Auch Vötters Hinterfrau, Marion Oberhofer, vermisst den Einsitzer nicht: „Im Doppel ist es wie mit einem Team: Man kann sich gegenseitig pushen, gewinnt und verliert gemeinsam.“
Zu gewinnen gibt es freilich noch einiges. In erster Linie will das Duo den Gesamtweltcup verteidigen. Dies sei der „ehrlichste“ und schwierigste Titel. „Es gilt, über eine ganze Saison konstant zu fahren. Bei der WM kann es auch mal einen Glücksgriff geben oder man erwischt einfach einen schlechten Tag“, erklärt Vötter den Unterschied.
2023 bei der WM in Oberhof holte das Duo sowohl im Sprint als auch im herkömmlichen Doppelsitzer Bronze, vorige Saison in Altenberg eroberten sie SprintGold, verpassten aber im „normalen“ Doppelsitzer-Rennen als 4. eine Medaille knapp. In dieser Saison findet die WM übrigens in Whistler statt – also dort, wo sie ihren ersten Weltcuptriumph feierten. Einfach wird es aber nicht. Denn: Die Konkurrenz schläft nicht, die Leistungsdichte im Damen-Doppel wird immer höher. Insbesondere mit den Rodlerinnen aus Deutschland und Österreich dürfte wieder zu rechnen sein.
Ein Schlüssel zum Erfolg sei, „dass wir auch außerhalb des Sports gut auskommen“, unterstreicht Oberhofer. So sind die beiden auch privat oft gemeinsam un-
Machen auch abseits des Eiskanals eine sehr gute Figur: Andrea Vötter (links) und Marion Oberhofer.
terwegs, beim Schwimmen, bei Wanderungen oder einfach zum Ausgehen. Auch sonst genießen sie ihr Leben abseits des Sports. „Im Winter ist man ja quasi dauerhaft unterwegs, da ist es schon schön, wieder daheim in Völs zu sein“, betont Andrea Vötter, die mit dem ehemaligen Kunstbahnrodler Kevin Fischnaller liiert ist. Im Sommer waren die beiden mit einem befreundeten Paar im Urlaub auf der Insel Elba. Mit dem Hausbau bei Kevin in Meransen steht derzeit auch ein großes privates Projekt auf dem Programm. Im nächsten Jahr ist der gemeinsame Einzug geplant.
Ein verlorenes Jahr
Eine Verletzung hat Nadia Falkensteiner und ihre Doppelpartnerin Annalena Huber um eine ganze Weltcupsaison gebracht. Doch das Duo hat die Zeit gut genutzt.
Nach einer Operation springt man nicht mehr weit“, blickt Nadia Falkensteiner auf die letztjährige Vorbereitung zurück. Damals zog sie sich in Sigulda eine schwere Verletzung am Sprunggelenk zu, die Saison war für sie bereits vor dem ersten Weltcup vorbei. „Es fehlt uns einfach ein ganzes Jahr“, unterstreicht sie.
Doch das Duo hat die Zeit nicht einfach verstreichen lassen.
Während Falkensteiner im Trockentraining das ein oder andere Manko ausmerzen konnte, war ihre Doppelpartnerin Annalena Huber auf der Einsitzer-Rodel unterwegs. „Als Hinterfrau lenkt man viel mit, geht mit den Schultern mit – da ist es von Vorteil, wenn ich solche Erfahrungen mitbringe.“
Jetzt geht es für die beiden darum, die erzielten Fortschritte zusammenzuführen. Die Rückkehr auf den Doppelsitzer gestaltete sich zunächst aber schwierig, der Sturz war schließlich immer noch im Unterbewusstsein. „Es hat gedauert, bis wir alles aufgearbeitet hatten, den Mut zu finden, wieder gemeinsam runterzufahren und voll anzugreifen“, erklärt Huber. Der Knoten ist aber geplatzt und die neue Saison kann kommen. Konkrete Ziele haben sie sich dafür nicht gesetzt. „Auf Platzierungen schauen wir erst einmal nicht, sondern versuchen, einfach das Beste aus uns heraus zu holen.“
Auch Marion Oberhofer verbrachte im Sommer viel Zeit mit ihrem Freund Christian Stampfl. Unter anderem war das Paar zum Entspannen in Apulien.
Nun, mit Beginn der Wintersaison, rückt das große Fernziel von Vötter/Oberhofer immer näher. Die Olympischen Winterspiele 2026. „Deshalb haben wir dieses Projekt ja auch gestartet“, erinnern die beiden. Dann wollen sie Medaillenkandidatinnen sein. Sie wissen aber auch: „Bis dahin kann noch viel passieren.“
NADIA FALKENSTEINER
Geburtsdatum und -ort:
9. August 2002 in Bruneck
Wohnort: Kiens
Sportgruppe: Carabinieri
ANNALENA HUBER
Geburtsdatum und -ort:
10. März in Bruneck
Wohnort: Montal
Sportgruppe: Carabinieri
EXCLUSIVE SKIBEKLEIDUNG
NADIA FALKENSTEINER & ANNALENA HUBER
Annalena Huber und Nadia Falkensteiner (v.l.)
IVAN NAGLER & FABIAN MALLEIER
Der letzte Schritt zum Podest
Ivan Nagler und Fabian Malleier mischen im Weltcup vorne mit –ein gemeinsames Podest war dem Duo bislang aber noch nicht vergönnt. In diesem Winter soll der Knoten platzen.
Die Leistungsdichte im Doppelsitzer ist besonders hoch, Konstanz ist Gold wert. Diese hatten Ivan Nagler und Fabian Malleier in der vergangenen Saison durchaus vorzuweisen.
4 Mal ging es für das Duo in die Top 5, zu einem Podestplatz reichte es aber nicht. „Hoffentlich schaut dieses Jahr ein Podium heraus“, bringt Nagler die Zielsetzung für den anstehenden Winter auf den Punkt. Dafür müssen sie nicht viel an ihrer Herangehensweise
ändern. Mit dem Material der zurückliegenden Saison waren die beiden zufrieden, Tüfteleien gehören im Rodelsport aber immer dazu.
Die Chance, dass der Knoten bereits beim Weltcup-Auftakt platzt, ist gegeben. „Die Bahn in Lillehammer kommt Fabian und mir entgegen, wir fühlen uns dort wohl“, blickt Nagler voraus. Die Vorfreude auf Norwegen ist groß – stellt jedoch nicht das Highlight dar: „Die Weltmeisterschaft in Kanada wird unser Höhepunkt der Saison.“ Beim letztjährigen Weltcup in Whistler wurden sie Vierter. Folgt jetzt die Medaille? „Die Hoffnung ist groß, dort alles abrufen zu können“, erklärt er und schielt bereits auf das darauffolgende Jahr. „Ein Auge hat man natürlich immer auf Olympia.“
EMANUEL RIEDER & SIMON KAINZWALDNER
Medaillen, das A und O
Der Fokus ist längst auf die Olympischen Spiele 2026 gerichtet. Damit es mit Edelmetall klappt, müssen Emanuel Rieder und Simon Kainzwaldner aber jede Tausendstel rauskitzeln.
Eine gute Vorbereitung ist die halbe Miete – und diese haben Emanuel Rieder und Simon Kainzwaldner dank eines produktiven Sommers bereits eingefahren. Die andere Hälfte setzt sich indes aus dem Material zusammen. „Bei uns geht es um jede Tausendstel, da wird an allen Ecken und Enden getüftelt“, erklärt Kainzwaldner. „Aber wir sind auf einem guten Weg.“ Die Konkurrenz schläft jedoch nicht, das weiß auch das Südtiroler Duo. „Die anderen legen immer vor, sie machen mindestens alle 2 Jahre einen kleinen Schritt
nach vorn“, führt Rieder aus. Das habe im Kampf um einen Weltcupsieg, der den beiden in ihrer gemeinsamen Laufbahn noch verwehrt geblieben ist, bisher stets den Ausschlag gegeben. Der Premierensieg wäre nach wie vor Balsam für die Seele, der Fokus liegt aber auf einem weitaus größeren Ziel. Medaillen sind im Rodeln nämlich das A und O. „Zurzeit dreht sich alles um Olympia, wir arbeiten nur darauf hin“, unterstreicht Rieder. „Wenn die Sachen in diesem Winter funktionieren, zählt
EMANUEL RIEDER
Geburtsdatum und -ort:
1. Oktober 1993 in Bozen
Wohnort: Meransen
Sportgruppe: Carabinieri
IVAN NAGLER
Geburtsdatum und -ort:
30. Jänner 1999 in Bruneck
Wohnort: Lungiarü/Campill
Sportgruppe: Carabinieri
FABIAN MALLEIER
Geburtsdatum und -ort:
4. Jänner 1998 in Meran
Wohnort: Völlan
Sportgruppe: Heer
es nichts – erst im nächsten Jahr ist es etwas wert.“ Als Testlauf gilt die WM in Kanada, die im besten Fall einen Vorgeschmack auf olympisches Edelmetall geben soll.
SIMON KAINZWALDNER
Geburtsdatum und -ort:
24. Februar 1994 in Bozen
Wohnort: Villanders
Sportgruppe: Carabinieri
Ivan Nagler und Fabian Malleier (v.l.)
Simon Kainzwaldner und Emanuel Rieder (v.l.)
Dominik Fischnaller und seine Verlobte Emily im Rohbau ihres neuen Wohnheims in Meransen.
DOMINIK FISCHNALLER
PRIVATES GLÜCK & NEUE ZUVERSICHT
Als entthronter Weltcup-Gesamtsieger blieb Dominik Fischnaller im vergangenen Winter weit hinter den Erwartungen zurück. Dennoch hat Südtirols große Olympia-Hoffnung im Kunstbahnrodeln derzeit jeden Grund zum Strahlen.
Im Leben des Dominik Fischnaller war zuletzt einiges los, denn im privaten Umfeld durfte der Rodel-Star neue Glücksmomente auskosten. Ende Mai haben sich der 31-Jährige aus Meransen und seine langjährige Freundin, die gleichaltrige US-amerikanische Rodlerin Emily Sweeney, verlobt. Im kommenden Jahr soll in Südtirol die Hochzeit steigen. „Wann und wo, das wissen wir noch nicht genau. Es soll jedenfalls ein schlichtes Fest und zugleich ein unvergesslicher Tag werden“, verrät Fischnaller. Den beiden blieb die vergangenen Wochen kaum Zeit, um die Hochzeit zu planen. Und das aus gutem Grund: Die 2 Kunstbahnrodler bauen zurzeit in Meransen am gemeinsamen Eigenheim. Noch diesen Winter wollen sie ihr Haus be-
ziehen. Deshalb ist Fischnaller in seiner Freizeit immer wieder am Bau anzutreffen. „Ich muss zugeben, dass ich nur Kleinigkeiten mache. Ich bin handwerklich nicht so geschickt“, gibt er bescheiden Auskunft. Dafür zollt er den Bauarbeitern Respekt: „Es ist gewaltig, wie die Mander Gas geben. Wenn man das sieht, merkt man erst, wie einfach uns vieles in unserer Branche fällt.“
Fischnallers Branche ist ab jetzt wieder der Eiskanal. Mit dem Saisonstart am 29. November in Lillehammer will er vom privaten ins sportliche Glück übersteigen. Dieses blieb ihm in der vergangenen Saison verwehrt. Auf den erstmaligen Gewinn des Gesamt-Weltcups folgte ein ernüchternder 7. Rang im Endklassement, seit Dezember 2022 wartet er auf einen Sieg. „Das war eine meiner schlechtesten Saisonen“, analysiert der Routinier, „ich habe Unmengen von Fehlern gemacht und viel zu viel herumprobiert.“ Deshalb hat Fischnaller diesen Sommer einiges umgestellt. Erstmals seit Jahren hat er die Vorbereitung nicht bei seiner Verlobten in Lake Placid absolviert, sondern gemeinsam mit seinen Mann-
schaftskollegen trainiert. In Absprache mit Rodel-Guru Walter Plaikner und den Materialexperten im Nationalteam, Ossi Haselrieder und Willi Huber, wurde an seinem Schlitten Hand angelegt. Zudem hat er zu Hause in Meransen unzählige Starts geübt und Stunden über Stunden in der Kraftkammer verbracht. „Das Muskeltraining taugt mir, das war schon immer so. Heuer bin ich aber so richtig motiviert“, sagt Fischnaller mit freudiger Stimme. Den Grund für die ExtraMotivation schiebt er gleich hinterher: „Wie es aussieht, darf ich im Frühjahr bei der Homologierung des Eiskanals in Cortina dabei sein. Ich werde der erste Einsitzer sein, der diese Bahn fährt. Eine Olympiabahn obendrein!“
Fischnaller ist einer der wenigen Aktiven, die in Italien bereits Rennen gefahren sind. Das war vor mehr als einem Jahrzehnt in Cesana. Mit Olympia 2026 kehrt der Rodelsport zurück und damit wird auch das viele Reisen für Fischnaller und Co. weniger. Sie sind in der Vorbereitung andauernd zwischen Norwegen, Deutschland und Lettland gependelt. „Natürlich ist das kräftezehrend, aber man macht das ja aus einem guten Grund. Und für ein klares Ziel.“ Dieses Ziel lautet für Fischnaller die nächsten Monate: Zurück nach oben.
DOMINIK FISCHNALLER
Geburtsdatum und -ort: 20. Februar 1993 in Brixen
Wohnort: Meransen
Sportgruppe: Carabinieri
Sandra Robatscher mit ihrem Haflingerpferd Zora
Nach ihrem Verletzungspech in den vergangenen Jahren befindet sich Sandra Robatscher wieder auf einem guten Weg. Sofern die Schulter hält.
In der neuen Saison steht Robatscher ein ganz besonderer Kampf bevor –der gegen sich selbst. Im Februar 2024 unterzog sich die 28-Jährige ihrer nunmehr vierten Schulter-Operation, ging einmal mehr in die Reha und be-
SANDRA ROBATSCHER
Mehr Qualität als Quantität
wies auf ihrem Weg zurück auf die Rodel große Moral. Dabei stieß sie auf eine innerliche Hürde. „Wir fahren viel aus der Schulter heraus, viel nach Gefühl – und das fehlt mir noch“, erklärt sie. Gerade beim Start erweist sich das wenige Tage vor dem Saisonstart als Problem. „Körper und Kopf bremsen mich da ein. Das braucht einfach Zeit.“ Daher will sie sich keine konkreten Ziele für den Winter setzen. Nichtsdestotrotz überwiegt bei Robatscher der
NINA ZÖGGELER
Weiter, immer weiter
Mit einer wichtigen Lehre im Gepäck will Nina Zöggeler in der neuen Saison einiges besser machen. Die Olympischen Spiele 2026 schwirren dabei schon im Hinterkopf rum.
Die Aufarbeitung des vergangenen Winters beschäftigt Nina Zöggeler auch kurz vor Beginn der neuen Saison. „Mir hat einfach der richtige Kniff gefehlt, auch mit dem Verlauf war ich nicht zufrieden“, erklärt die 23-Jährige. Von ihrem Ziel, regelmäßig in den Top 10 zu landen, war sie weit entfernt. Immerhin fuhr sie in der Gesamtwertung des Nationencups den 2. Platz ein und zählte damit zu den Besten vom Rest. Doch damit gibt sich Zöggeler nicht zufrieden – und versprüht Opti-
mismus und Zuversicht, dass sie ihre letztjährigen Ziele in den kommenden Monaten verwirklichen kann. Einen Rückschlag musste die Tochter von Rodel-Legende Armin Zöggeler aber doch hinnehmen. Im Juli zog sie sich eine Rückenverletzung zu. „Dann sieht man auch nicht mehr alles rosa, sondern fängt an zu zweifeln“, blickt sie auf die daraus resultierenden Defizite im Training. Mittlerweile ist sie wieder beschwerdefrei und hält an einer Lehre fest, die sie aus den schwierigen Momenten des letzten Jahres gezogen hat. „Kopf hoch und weitermachen“, unterstreicht sie ihre Devise. Den Traum von der Qualifikation für die WM in Whistler will sie sich erfüllen. „Und Olympia ist natürlich immer präsent. Das schwirrt auch irgendwo hintenrum.“
KUNSTBAHNRODELN
Optimismus, die Operation empfindet sie als den richtigen Schritt. „Ich habe mich gemeinsam mit dem Trainerteam für den Eingriff entschieden“, sagt sie und verweist auf ihren großen Traum. „Bei Olympia will ich unbedingt dabei sein. Ich hatte genügend Regenerationszeit, einen guten Start und bin fit für die neue Saison.“
Auf den Saisonstart in Lillehammer freut sich Robatscher sehr, immerhin kehrt sie dort auf ihre Lieblingsbahn zurück. Angesichts ihrer Schulter wird sie sich aber mit Bedacht in den Eiskanal begeben. „Ich habe schon ein gewisses Alter“, gibt sie zu bedenken und leitet zu ihrem Credo weiter: „Jetzt brauche ich mehr Qualität als Quantität.“
SANDRA ROBATSCHER
Geburtsdatum und -ort:
13. Dezember 1995 in Bozen
Wohnort: Tiers
Sportgruppe: Heer
NINA ZÖGGELER
Geburtsdatum und -ort:
5. Februar 2001 in Bozen
Wohnort: Tiers
Sportgruppe: Carabinieri
Mit digitalem Management Verträge im Griff behalten
Wintersportgebiete wie die Obereggen Latemar AG, Gastgeber des FIS-Ski-Europacups, stehen täglich vor komplexen Verwaltungsaufgaben: Verträge mit Grundeigentümern, Sponsoren und Partnern müssen stets im Blick bleiben. Dank eines innovativen digitalen Vertragsmanagements behalten sie Fristen, Dokumente und Partnerdaten einfach und effizient unter Kontrolle.
Vor der Einführung des digitalen Systems wurden alle Verträge manuell verwaltet, und es fehlte ein zentraler Überblick. Die Lösung für diese Herausforderungen war das digitale Vertragsmanagement von Alpin. Dank der nahtlosen Integration mit d.velop documents konnten die bestehenden Dokumente der Obereggen Latemar AG problemlos übernommen und die Prozesse optimiert und digitalisiert werden. Fristen und Fälligkeiten werden jetzt automatisch überwacht, und Vertragsverlängerungen frühzeitig erkannt. Das zentrale, digitale Ablagesystem erleichtert berechtigten Mitarbeitern aus verschiedenen Abteilungen den Zugriff auf alle Vertragsunterlagen.
Einige der herausragenden Funktionen der Vertragsmanagementlösung:
• Fristenverwaltung: Automatische Erinnerungen an wichtige Vertragsfristen und Fälligkeiten
• Vertragsanlage-Assistent: Die Erstellung neuer Verträge wird durch benutzerfreundliche Vorlagen und eine intuitive Navigation erleichtert, während Stammdaten automatisch aus dem ERP-System übernommen werden.
• Outlook-Integration: Schriftverkehr und Anhänge können direkt und einfach Verträgen zugeordnet werden.
• Signaturumlauf: Verträge können standortunabhängig digital unterzeichnet werden, indem die zuständigen Personen zur Signatur eingeladen werden.
• Schnelle Suche: Verträge lassen sich dank der Suchleiste im Dashboard in Sekundenschnelle finden.
• KI-Funktionen: Ein integrierter KI-Assistent ermöglicht die interaktive Analyse von Vertragsinhalten, auch über mehrere Dokumente und Anlagen hinweg.
„SEIT DER NUTZUNG DES DIGITALEN VERTRAGSMANAGEMENTS VON ALPIN HABEN WIR DEN VOLLSTÄNDIGEN ÜBERBLICK
ÜBER UNSERE VERTRÄGE, VERPASSEN KEINE FRISTEN MEHR UND VERWALTEN DIE DOKUMENTE EFFIZIENT.“
BENJAMIN KIRCHMAIR, GESCHÄFTSFÜHRER DER OBEREGGEN LATEMAR AG
Mit den maßgeschneiderten und intelligenten IT-Lösungen von Alpin wird die digitale Transformation für Unternehmen zum Kinderspiel. Neben Vertragsmanagement-Lösungen entwickelt das erfahrene Team auch maßgeschneiderte Softwarelösungen für Dokumenten- und Workflow-Management sowie Web- und E-Commerce-Plattformen. Alpin macht Unternehmen zukunftssicher.
Mit Alpin ist DIGITALE TRANSFORMATION einfach SMART. Unsere maßgeschneiderten IT-Lösungen beschleunigen und automatisieren eure Prozesse und machen euer Unternehmen zukunftssicher.
LEON FELDERER
Motivation aus der Enttäuschung ziehen
Hinter Leon Felderer liegt eine schwierige Saison. Aus dem Tief will er aber gelernt haben, für die neue Saison herrscht Optimismus.
Dreimal ging es für Leon Felderer im vergangenen Winter in die Top 10, seinen Ansprüchen wurde diese Ausbeute freilich nicht gerecht. „Die letzte Saison war für mich eine große Enttäuschung“, gibt er zu. Die Vorbereitung sei zwar super verlaufen, im Weltcup habe jedoch plötzlich die Form gefehlt. „Und dann hatte ich Probleme mit dem Material,
habe zu viel gewechselt. Dadurch bin ich nur noch mehr vom Weg abgekommen.“
Im Sommer hat er das Problem an der Wurzel angepackt, sein Training umgestellt und an seiner Rodel getüftelt. Mit Blick auf die neue Saison zeigt sich Felderer optimistisch, ein konkretes Ziel setzt er sich nicht. „Ich will das umsetzen, was ich im letzten Jahr gelernt habe. Die Ergebnisse kommen von allein.“ Letztlich würden auf diesem Niveau viele Sachen im Kopf entschieden.
Die Rückkehr des Weltcups nach Lillehammer freut Felderer sehr – auch weil dort
niemand einen Heimvorteil hat. Dieser wird für ihn bei den Olympischen Spielen 2026 in Cortina wichtig. „Die Möglichkeit auf Olympia in der eigenen Heimat haben nicht viele. Es bleibt zu hoffen, dass wir das Beste daraus machen.“
LEON FELDERER
Geburtsdatum und -ort:
30. Jänner 2000 in Sterzing
Wohnort: Latzfons
Sportgruppe: Heer
ALEX GUFLER
„Nicht narrisch werden“
Die Umstellung auf den Weltcup hat Alex Gufler mit Bravour gemeistert. Seine große Schwachstelle hat er im Griff.
Seine erste komplette Saison im Weltcup der Kunstbahnrodler hat Alex Gufler hinter sich, mittlerweile zählt der 22-Jährige zum festen Bestandteil des Nationalteams. „Es war schon eine große Umstellung“, räumt er ein. Dabei bezieht er sich nicht auf die Bahnen, sondern auf den Trubel abseits des Eiskanals. „Die Aufmerksamkeit ist viel größer als bei den Junioren. Das ließ mich schon manchmal nervös werden.“ Mit dem Druck kam Gufler aber letztlich gut zurecht und stieß sogar in die Top 15 vor. Dabei verfolgte er einen einfachen Vorsatz: Schau auf dich – und nicht auf die anderen. „Sonst wird man narrisch“, sagt er.
Im anstehenden Winter will Gufler an seine letztjährigen Erfolge anschließen. Hinter ihm liegt eine zufriedenstellende Vorbereitung, auf seiner Rodel fühlt er
sich wohl. Ab und zu zwickt es jedoch im Rücken – wie schon so oft in seiner Laufbahn. „Das ist meine große Schwachstelle. Aber ich weiß, wie ich damit umgehen muss“, erklärt er. In der neuen Saison würde er gerne in den Top 10 landen.
ALEX GUFLER
Geburtsdatum und -ort:
30. Juli 2002 in Riffian Wohnort: Platt in Passeier
A-Kader: Emanuel Rieder (Meransen), Dominik Fischnaller (Meransen), Simon Kainzwaldner (Villanders), Alex Gufler (Platt in Passeier), Lukas Peccei (Wengen), Fabian Malleier (Völlan), Leon Felderer (Latzfons), Ivan Nagler (Campill) Junioren: Manuel Weißensteiner (Steinegg), Leon Haselrieder (Völs), Philipp Brunner (Wengen)
VERENA HOFER
Keine Grenzen nach oben
Im Nationencup war Verena Hofer in der vergangenen Saison einsame Spitze. Damit zufrieden gibt sich die 23-Jährige aber noch lange nicht. Jetzt will sie auch im Weltcup oben angreifen.
An das Gefühl könnte man sich schon gewöhnen“, blickt Hofer auf die letzte Saison zurück. Im Nationencup, der zur Quali der nicht gesetzten Athleten für den Weltcup dient, fuhr sie 3 Siege heraus und entschied auch die Gesamtwertung für sich. Was fehlt? Hofer will zu den Besten im Weltcup gehören, den Umweg über den Nationencup möglichst vermeiden. „Als Trostpreis will ich ihn aber nicht abtun“, erklärt sie. Aber
nächste Saison dürfte es natürlich gern mehr sein.
Damit das klappt, hat Hofer in der Vorbereitung vorgesorgt. „Ich fühle mich körperlich sehr gut. Auf der Rodel fühle ich mich sicher und habe Spaß“, erklärt sie. Auch das Material sollte beim Weltcup-Auftakt in Lillehammer keine Hürde darstellen. „Ich bin voll zufrieden“, meint Hofer. „Wir sind auf einem guten Weg.“
Auf den Saisonstart in Norwegen freut sie sich besonders, neben Sigulda und Yanqing zählt Lillehammer zu ihren Lieblingsstrecken. Und womöglich auch bald die Bahn in Cortina d’Ampezzo? Die Olympischen Spiele 2026 schwirren auch bei Hofer „natürlich immer etwas im Hinterkopf herum. Aber ich versu-
che, einen Schritt nach dem anderen zu machen und zuerst die anstehende Saison erfolgreich abzuschließen“, umschreibt sie ihre Herangehensweise.
VERENA HOFER
Geburtsdatum und -ort:
17. März 2001 in Brixen
Wohnort: Feldthurns
Sportgruppe: Heer
LUKAS PECCEI
Auf der Suche nach Konstanz
LUKAS PECCEI
Geburtsdatum und -ort:
1. Oktober 2004 in Bruneck
Wohnort: La Val/Wengen
Sportgruppe: Heer
Lukas Peccei ist der Junior unter den Kunstbahnrodlern – und fühlt sich bei den „Großen“ schon ganz zu Hause. Jetzt will er auch im Weltcup endgültig ankommen.
Im Weltcup unterwegs zu sein, bedeutet auch, sich immer wieder auf neue Orte, Erfahrungen und Gesichter einstellen zu müssen. Lukas Peccei ist dieser Schritt bereits früh gelungen. „Ich fühle mich bisher ganz wohl. Es sind ja auch andere Gadertaler dabei“, erklärt der 20-Jährige.
Weltcup-Kalender
29.11. bis 1.12. 6. bis 8.12. 13. bis 15.12. 3. bis 5.12. 10. bis 12.1.
17. bis 19.1. 24. bis 26.1. 14. bis 16.2. 21. bis 23.2.
„Wenn man seine Muttersprache sprechen kann, fühlt man sich überall zu Hause.“
In der vergangenen Saison gelang ihm dreimal der Sprung unter die besten 20. „Nun geht es für mich um die Konstanz“, gibt er seine Devise vor und ruft die Top 15 als Saisonziel aus. Bei der Junioren-Weltmeisterschaft in St. Moritz will Peccei ebenso glänzen – und schielt bereits auf ein anderes Highlight des Winters: „Vielleicht kann ich ja auch bei der Weltmeisterschaft der Großen in Whistler mitmachen.“
KUNSTBAHNRODELN
Lillehammer Innsbruck-Igls Oberhof I Sigulda Altenberg Winterberg Oberhof II Pyeongchang Yanqing
-Infogra k: A.Delvai/M. Lemanski
2024/25
Norwegen Österreich
Deutschland
Lettland
Deutschland
Deutschland
Deutschland
Südkorea
China
DOROTHEA WIERER
DIE KAMPFANSAGE
Hinter ihr liegt die schwierigste Zeit ihrer Karriere. Immer wieder erkrankte sie, sie lief phasenweise hinterher, haderte und zweifelte. Doch wehe dem, der eine Dorothea Wierer abschreibt!
Bereits in Jugendjahren kletterte Dorothea Wierer die Karriereleiter unaufhaltsam empor, schier unerschütterlich war ihr Vormarsch in die absolute Elite des Biathlonsports. Seit mittlerweile 15 Jahren schießt und läuft sie im Weltcup – zumeist vorneweg. Wierer hat Weltmeistertitel und Olympia-Medaillen eingefahren. Sie sprang 31 Mal auf ein Weltcuppodest, 16 Mal davon auf das höchste Treppchen. Da passt die abgelaufene Saison so gar nicht ins Bild. Nicht ein einziges Mal schaffte sie es in einem Einzelrennen aufs Podium. Während ihre Teamkollegin Lisa Vittozzi und die Konkurrenz aus Frankreich und Skandinavien Erfolge um Erfolge einfahren, wartet Wierer seit mehr als 22 Monaten auf einen Sieg. Die Folge? Gerüchte über ein mögliches Karriereende kochten hoch.
Doch von alle dem will die Frohnatur aus Niederrasen nichts wissen. Mit Vehemenz schob sie den wildesten Spekulationen einen Riegel vor, als sie im Mai mit einer eigens einberufenen Pressekonferenz die Fortsetzung ihrer Laufbahn verkündete, und das bis Olympia 2026. „Ich musste diese Last abwerfen, reinen Tisch machen“, erinnert sich Wierer zurück. Zuvor verbrachte sie, wie seit Jahren üblich, einige Urlaubstage in Dubai,
um die Seele baumeln zu lassen und den Kopf frei zu bekommen. Seitdem lautet die Devise unmissverständlich: Zurück an die Spitze!
Wierer weiß, dass sie auch im Alter von 34 Jahren noch zu den Allerbesten zählt –sofern sie gesund bleibt. „Davon bin ich überzeugt, sonst würde ich das alles nicht mehr machen“, sagt sie entschlossen. Allerdings machte ihr zuletzt eben immer wieder die Gesundheit einen Strich durch die Rechnung. Die Ergebnisflaute ist auch auf mehrere Erkrankungen und Erkältungen zurückzuführen. „Das war ein Winter zum Vergessen, mehr war nicht drin“, analysiert sie im Rückblick einsilbig. Phasenweise war es so, dass sie sich kaum noch unter Menschen getraut habe, in der Sorge, sich irgendwo anzustecken. „Ich kann mich aber doch nicht komplett zuhause einsperren“, sagt sie
Weltcup-Kalender
29.11. bis 8.12. 13. bis 15.12.
19. bis 22.12. 9. bis 12.1.
15. bis 19.1.
23. bis 26.1.
6. bis 9.3.
13. bis 16.3.
21. bis 23.3.
Kontiolahti Hochfilzen
Annecy Le Grand Bornand Oberhof Ruhpolding ANTHOLZ
Nove Mesto Pokljuka
Oslo Holmenkollen
-Infogra k: M. Lemanski/A. Delvai
nachdenklich. Auch vor kurzem, Anfang November, wurde sie von leichtem Fieber ausgebremst.
Abgesehen davon verlief die Saisonvorbereitung, die sie wieder in weiten Teilen mit dem Männer-Team absolviert hat, völlig nach Plan, wenngleich es für Wierer ein ungewöhnlicher Sommer war. „Ungewöhnlich deshalb, weil ich fast einen Monat lang in Paris bei den Olympischen Sommerspielen dabei sein durfte“, schildert sie. Als Kommentatorin stand sie für Eurosport vor der Fernsehkamera. „Es war eine neue Erfahrung, ein einzigartiges Erlebnis. Ich kann mir vorstellen, so etwas auch nach meiner Karriere zu machen.“
Da Wierer nebenbei auch noch an ihrer Fitness gearbeitet hat, war die Zeit in Paris allerdings auch eine sehr kräftezehrende. „Ich musste mich nach meiner Rück-
kehr erstmal ein paar Tage ausruhen.“ Sie machte dies bei sich zu Hause, in ihrem neuen Heim in Cavalese, das für sie zu einem wahren Rückzugsort geworden ist. „Hier führe ich ein ganz normales Leben, hier kann ich einfach ich sein. Ich kann das machen, auf das ich gerade Lust habe und muss keinem dafür Rechenschaft ablegen.“ Sie liebt es, mit Hake, Besen und Handschuhen über ihr Grundstück zu streifen und Gartenarbeit zu verrichten. „Auch wenn man mir es vielleicht nicht zutraut, doch das ist mein Ausgleich.“
In Cavalese hat sich die Pustererin längst eingelebt. Zwar wird sie auf der Straße erkannt und immer wieder angesprochen, „doch das ist in einem Dorf nun mal so, man grüßt sich eben. Die Leute sind sehr nett.“ Am Fleimstal schätzt sie die Natur, die vielen Wälder. Hier könne sie relaxen, sagt sie. Zum Wandern macht sie mit ihrem Mann Stefano Ausflüge nach Jochgrimm, zum Weißhorn oder auch nach Altrei und Radein. „Ich kenne hier ein paar schöne Plätzchen und
gute Restaurants“, plaudert sie aus dem Nähkästchen.
Wierer wirkt geerdet und entspannt, wenn sie von ihrer wettkampffreien Zeit spricht. Allerdings weiß auch sie: In wenigen Tagen geht es zurück in den lauten Weltcuprummel. „Und das ist gut so! Denn die Zeit vor dem Saisonstart ist für mich die schlimmste. Man jagt zwischen Sponsoren-, Foto- und PR-Terminen hin und her, reist für Trainings quer durch Europa. Die Anspannung bei uns Athleten, aber auch in unserem Umfeld, steigt spürbar.“
Hinzu kommt, dass sich bei der routinierten Biathletin die immer wiederkehrende Frage aufdrängt: „Wo stehe ich im Vergleich zu den anderen? Bin ich gut genug?“ Nach dem verkorksten letzten Winter sind die Zweifel begründet. Wierer sagt selbst, dass es für sie zunächst darum gehe, wieder den Anschluss zu finden, die Intensität hochzufahren und „einfach konstant abzuliefern.“ Allerdings schiebt Südtirols fünffache Sport-
lerin des Jahres hinterher: „Wenn das aufgeht, müssen sich die anderen in Acht nehmen.“ Mit dieser Kampfansage stellt sie klar: Eine Dorothea Wierer schreibt man nicht ab.
DOROTHEA WIERER
Geburtsdatum und -ort:
3. April 1990 in Bruneck
Wohnort: Cavalese
Sportgruppe: Finanzwache
Dorothea Wierer beim Sonnenuntergang auf dem Weißhorn.
REBECCA PASSLER
„Zu viel vorausdenken, ist nicht gut“
Rebecca Passler ist inzwischen 23 Jahre alt und hat in den vergangenen beiden Jahren im BiathlonWeltcup schon einiges erlebt. In der kommenden Saison will die Antholzerin den berühmten nächsten Schritt machen, wobei Olympia 2026 schon im Hinterkopf ist.
Passler zählt zu den schnellsten Schützinnen im Weltcup. „Ich glaube, ich bin den Sommer über noch schneller geworden (lacht). Nein, im Ernst, das Schießen klappt ganz gut. Ich hoffe aber, dass ich mich im Laufen verbessert habe“, erklärt die Puste-
REBECCA PASSLER
Geburtsdatum und -ort:
31. August 2001 in Bruneck
Wohnort: Antholz Mittertal
Sportgruppe: Carabinieri
rerin. Passler ist optimistisch, dass sie körperlich einen Schritt nach vorne gemacht hat. Dafür wurde auch der Trainingsplan umgestellt.
In der kommenden Saison ist die WM in der Lenzerheide Passlers großes Ziel. Im Weltcup möchte sie erstmals eine Platzierung unter den ersten 15 schaffen, wobei auch ein Top-Ten-Rang nicht ausgeschlossen sei. Das große Fernziel sind natürlich die Olympischen Spiele vor der eigenen Haustür. „Zu viel vorausdenken ist aber nicht gut. Wenn man zuhause trainiert, sieht man schon die Olympischen Ringe. Das wirkt ein wenig unrealistisch. Olympia findet normalerweise an Orten statt, an denen man sonst nicht hinfahren würde, und jetzt ist es einfach hier zuhause“, so Passler. Wenn sie mal nicht trainieren müsse, gehe sie auch gerne Shoppen, ins Kino oder entspannt beim Wellnessen, sagt Passler. Bei schönem Wetter ist ein Ausflug mit der Familie an einen See oder zu einer Hütte ebenfalls immer eine Option.
Birgit Schölzhorn
Birgit Schölzhorn ist Südtirols Nachrückerin im Biathlon, das nächste Talent auf der holprigen Rampe hinauf zum Spitzensport. Die Wipptalerin möchte jetzt den nächsten Schritt gehen, einen Schritt in Richtung Weltcup.
Schölzhorn wird im Dezember 21 Jahre alt und kommt aus Sterzing. Im Sommer hat sie den für sie wichtigen Carabinieri-Kurs gemacht, damit aber auch Zeit in der Vorbereitung verloren. „Ich bin aber dankbar, dass dieses Kapitel abgeschlossen ist“, erklärt Schölzhorn. Sie ist die Nachrückerin in der Junioren-Nationalmannschaft, dort wird sie fortan von Dominik Windisch trainiert.
„Ich möchte mich verbessern und konstanter werden. Sowohl im Schießen als auch im Laufen“, so „Bibi“. Schölzhorn wird im IBU-Cup und zugleich auch im Junior Cup starten. Im Biathlon sei Ingrid Landmark Tandrevold ihr großes Vorbild, weil „sie immer für einen Spaß zu haben ist“. Neben dem Sport hat Schölzhorn ein großes Faible für das Zeichnen und das Häkeln – sprich eine künstlerische Ader.
BIRGIT SCHÖLZHORN
Geburtsdatum und -ort:
12. Dezember 2003 in Sterzing
Wohnort: Sterzing
Sportgruppe: Carabinieri
HANNAH AUCHENTALLER
Damit beschäftige ich mich nicht“
Vor zwei Jahren war Hannah Auchentaller die große Aufsteigerin im italienischen Biathlon-Team. Im abgelaufenen Winter hat die 23-Jährige aber auch die andere Seite kennengelernt. Nun will sie gestärkt zurückkommen.
Es ging alles so schnell Anfang 2023: Erstmals beim Heim-Weltcup in Antholz dabei und dann knapp einen Monat später auch noch Weltmeisterin mit Italiens Damen-Staffel in Oberhof. In der Vorsaison wurde sie gleich zu Beginn krankheitsbedingt zurückgeworfen. Daraufhin verpasste Auchentaller die Etappe in Antholz und musste bei der WM zuschauen.
Mit den gestiegenen Erwartungen an ihre Person hatte dies laut Auchentaller aber nichts zu tun: „Der Druck von außen mag gestiegen sein, aber damit beschäftige ich mich nicht. Wichtig ist, heuer einfach gesund zu bleiben, dann
Linda Zingerle
Linda Zingerle gilt seit jeher als Riesen-Talent und hat im Jugendalter große Erfolge gefeiert. Im letzten Jahr wurde die Tochter von Biathlon-Legende Andreas Zingerle von körperlichen Problemen zurückgeworfen. Nun soll es wieder aufwärts gehen.
Im August hatte ich wieder ein Tief und mit schweren Beinen bzw. Müdigkeit zu kämpfen. Ich weiß nicht, ob das noch vom Pfeifferschen Drüsenfieber kommt. Jedenfalls geht es jetzt langsam wieder besser“, erklärt Zingerle. Das Ziel der Antholzerin in der kommenden Saison
ist, körperlich wieder auf ihr Niveau zu kommen und im IBU Cup für Furore zu sorgen. Der Weltcup sei ein Thema für den Hinterkopf.
Zingerle gilt als echte Frohnatur. Abschalten kann sie beim Shoppen, bei einem guten Film oder im Urlaub mit Freunden. Heuer war die 22-Jährige im September gemeinsam mit ihrem Bruder David und ihren Freundinnen Hannah Auchentaller und Rebecca Passler in Griechenland. Ansonsten habe sie auch angefangen, „Kleider zu nähen“. Sportlich will Zingerle zu ihrer „alten“ Laufform zurückkehren. Wenn ihr das gelingt, ist Olympia vor der eigenen Haustür natürlich ein Traum.
traue ich mir einiges zu.“ Die Vorbereitung sei gut verlaufen – auch, wenn sie wieder zwei, drei Mal krank war. Deswegen versucht sich Auchentaller jetzt davor bestmöglich zu schützen.
Das große Saisonziel für die letztjährige Fünfte bei der Südtiroler Sportlerwahl ist die WM in der Lenzerheide, wobei der Heim-Weltcup in Antholz immer eine besondere Rolle spielt. „Ein TopTen-Platz wäre heuer schon mal ein greifbares Ziel“, sagt die Antholzerin. Außerhalb des Biathlonsports versucht sich Auchentaller „mit Menschen zu umgeben, die mir guttun. Das gibt mir viel Energie. Ansonsten kann ich bei einem Buch oder einem Kaffee mit der Familie gut abschalten“.
HANNAH AUCHENTALLER
Geburtsdatum und -ort:
28. März 2001 in Innichen
Wohnort: Antholz Niedertal
Sportgruppe: Carabinieri
LINDA ZINGERLE
Geburtsdatum und -ort: 14. September 2002 in Bruneck
Wohnort: Antholz Mittertal
Sportgruppe: Finanzwache
EIN TRIO IN LAUERSTELLUNG
Patrick Braunhofer mit Freundin Magdalena
DDie Ausgangslage könnte unterschiedlicher nicht sein – und doch vereint Patrick Braunhofer, David Zingerle und Christoph Pircher ein Ziel: Die Weltspitze des Biathlonsports.
er zurückliegende Winter war für Patrick Braunhofer ein Auf und Ab. Im Schlussakt gelang dem 26-Jährigen in Soldier Hollow mit der Staffel der 1. Podestplatz im Weltcup. Eine Motivation, von der er in den kommenden Monaten noch zehren will. Bis zur Spitze ist es für ihn zwar noch ein weiter Weg, doch dreht er dafür bereits an den richtigen Stellschrauben. „Mein Fokus liegt auf der Einteilung meiner Kräfte“, hebt er seinen Schwachpunkt hervor. „Auf der letzten Runde habe ich zu viel liegen gelassen.“ Bis auf zwischenzeitliche Schmerzen im Knie aufgrund einer Überbelastung verlief seine Vorbereitung weitestgehend beschwerdefrei.
„Wir haben viel und gut trainiert. Jetzt kann es gerne losgehen“, schiebt er nach. Die WM in Kanada ist das große Saisonziel – den Höhepunkt stellt für Braunhofer aber ein anderer Showdown dar. „Antholz. Das ist die Hochburg im Biathlon, da gibt es keine Diskussion“, schwärmt er. Umso besser, dass dort im Februar 2026 die Olympischen Spiele stattfinden.
„Das ist ein Vierjahres-Projekt“, gibt er einen Einblick in seine Planungen.
„Und sicherlich auch das Hauptziel meiner Karriere.“
PATRICK BRAUNHOFER
Geburtsdatum und -ort:
19. April 1998 in Cavalese
Wohnort: Ridnaun
Sportgruppe: Carabinieri
Der letzte Einsatz im Weltcup von David Zingerle liegt fast 2 Jahre zurück. Nun will er die Rückkehr auf die große Bühne schaffen – und vor allem gesund bleiben. Hinter dem 24-Jährigen liegt eine schwierige Zeit mit durchwachsenen Ergebnissen im IBU Cup. „Wenn ich mich wohlgefühlt habe, hat es gepasst“, sagt er. Doch immer wieder stand ihm sein Immunsystem im Weg, Krankheiten warfen ihn regelmäßig zurück. „Ich muss mehr auf meinen Körper achten, die Abwehrkräfte auf Touren bringen“, gibt er als Devise für die kommenden Monate vor.
Körperlich und läuferisch sieht sich Zingerle auf einem guten Weg, jetzt fehlen nur noch die Ergebnisse. „Es wäre schön, wieder einmal in den Weltcup schnuppern zu können“, umschreibt er sein Saisonziel. Den ersten Schritt dahin will er beim IBU Cup Anfang Dezember in Idre Fjäll (Schweden) machen.
DAVID ZINGERLE
Geburtsdatum und -ort:
16. März 2000 in Bruneck
Wohnort: Antholz Mittertal
Sportgruppe: Heer
Einen ähnlichen Weg schlägt Christoph Pircher ein, wenngleich mit völlig anderen Vorzeichen. Der 21-Jährige ist ein absoluter Newcomer und noch völlig ohne Weltcuperfahrung. Die Trainer bescheinigen ihm ein ähnliches Talent wie Tommaso Giacomel und ein scharfes Auge fürs Detail, wie es sonst nur Lukas Hofer mitbringt. Allerdings: Pircher muss Erfahrung sammeln, Ergebnisse liefern und vor allem gesund bleiben, will er es seinen Vorbildern gleichmachen. Nach großen Erfolgen im Nachwuchs hat der Terlaner, der in Primiero aufgewachsen ist und dort zum Biathlon gefunden hat, im Nationalteam den Sprung von den Junioren in die „Fördergruppe Milano Cortina“ geschafft. Den Sommer über trainierte er bereits teilweise mit den Weltcupathleten. „Ich möchte irgendwann mit ihnen in der höchsten Klasse laufen“, sagt Pircher zielbewusst. Wenn seine Leistungskurve im IBU Cup, wo er in der vergangenen Premierensaison 2 Mal ins Spitzenfeld lief, weiter nach oben zeigt und sich im Weltcupkader eine Lücke auftut, dürfte es bereits die nächsten Monate zu Pirchers Debüt im Olymp der Skijäger kommen.
CHRISTOPH PIRCHER
Geburtsdatum und -ort:
3. Juli 2003 in Meran
Wohnort: Terlan
Sportgruppe: Polizei
LUKAS HOFER
DER KREIS SCHLIESST SICH
Lukas Hofer hat während seiner Vorbereitung einen eigenen Weg beschritten. Davon verspricht er sich gerade mit Hinblick auf die Olympischen Spiele „dorhoam in Antholz“ einen Vorteil.
Endlose Stunden, unzählige Kilometer auf der Strecke: Das Training wird auch nach knapp 15 Jahren auf der ganz großen Bühne nicht weniger –ganz im Gegenteil. Lukas Hofer befindet sich weiterhin auf der Suche nach Perfektion und entschied sich daher in Absprache mit seinem Trainer- und Betreuerteam für einen eigenen Pfad in der Vorbereitung. „Die Leistungen und Werte haben gezeigt, dass es sich auszahlt, viel in tieferen Lagen zu trainieren und dann in die Höhe zu gehen“, umschreibt er seine Herangehensweise, die er zum Teil aus gemeinsamen Einheiten mit den schwedischen Biathleten übernommen hat.
Bislang fühlt sich der Weg richtig an, Hofer blickt zuversichtlich in die Zukunft –die für den 35-Jährigen etwas ganz Besonderes bereithält. „Das war ein Test für die Vorbereitung auf die Olympischen Spiele 2026“, erklärt er. Für das Highlight im eigenen Wohnzimmer muss alles passen, da kann man nicht früh genug anfangen. „Olympia in der Heimat, wo im Grunde alles seinen Anfang genommen hat. Das ist schon ein Traum“, erklärt Hofer. „Umso schöner, dass es am Ende Realität wird. Da schließt sich ein großer Kreis für mich.“
An den Auftakt im finnischen Kontiolahti in einer Woche denkt Hofer hingegen noch nicht, ein konkretes Ziel will er sich ebenfalls nicht setzen. Selbst das übliche Kribbeln hat beim Altmeister so kurz vor dem Saisonstart noch nicht eingesetzt. Bei 426 Einsätzen im Weltcup auch kein Wunder. Sein allererstes Rennen ist trotzdem noch sehr präsent. „Das war eine verrückte Geschichte. Meine Eltern waren dabei, das Rennen war am späten Abend“,
NATIONALTEAM BIATHLON
DAMEN
Elite: Dorothea Wierer (Rasen), Lisa Vittozzi
Team Milano Cortina 2026: Hannah Auchentaller (Antholz), Rebecca Passler (Antholz), Linda Zingerle (Antholz), Michela Carrara, Beatrice Trabucchi, Fabiana Carpella, Astrid Plosch, Ilaria Scattolo, Martina Trabucchi, Sara Scattolo,
erinnert er sich an sein Debüt im Jänner 2009 in Oberhof zurück. „Als der Stadionsprecher mich aufgerufen hat, hatte ich Gänsehaut. Das war alles neu für mich, ein unbeschreibliches Gefühl.“
Welchen Tipp er seinem damaligen Ich auf seinen Weg mitgeben würde? „Den Sturschädel und die Zielstrebigkeit sollte er immer gleich beibehalten“, überlegt Hofer. Ab und zu sei es aber auch wichtig, einen Schritt zurückzumachen und sich nicht auf bestimmte Dinge zu versteifen. „Es braucht auch eine gewisse Lockerheit.“
Diese bringt Hofer dank seiner Erfahrung mit, Nervosität kommt bei ihm nur selten auf. „Ein bisschen Anspannung soll und muss aber dabei sein“, führt er aus. „In solchen Momenten ist die Konzentration besonders hoch und man fokussiert sich auf das Rennen.“ Dennoch stellt auch für ihn jeder Weltcup eine neue Geschichte dar. „Jedes Rennen schlägt ein Buch auf und schreibt ein neues Kapitel“, sagt er. „Das ist wie beim Paragleiten – jeder Flug ist anders.“
Mit seinem Gleitschirm hat er die ideale Ablenkung von seinem Sportlerleben als Biathlet gefunden. „Da oben in der Luft schaltet man den Kopf ab“, schwärmt er. „Das ist eine mentale Erholung, von der auch mein Körper profitiert.“
LUKAS HOFER
Geburtsdatum und -ort: 30. September 1989 in Bruneck
Wohnort: Montal
Sportgruppe: Carabinieri
Team Milano Cortina 2026: Fabio Piller Cottrer, Elia Zeni, Christoph Pircher (Terlan), Nicolò Betemps, Marco Barale, David Zingerle (Antholz), Patrick Braunhofer (Ridnaun), Daniele Cappellari
Junioren: Michele Giordano, Michele Carollo, Alex Perissutti, Davide Compagnoni, Cesare Lozza, Felix Ratschiller (Martell)
Movimënt reiner
Wintergenuss in Alta
Badia
Neue Energie tanken zwischen magischen Momenten und Entspannung! Eine Erlebniswelt, die die Dolomiten für die ganze Familie zugänglich macht und die Freude an körperlicher Betätigung fördert: genau das bietet Movimënt in Alta Badia. Ab dem 5. Dezember öffnet „Movimënt-Alta Badia“ wieder in seiner Winterversion und lädt ein, im einzigartigen Rahmen der Dolomiten Spaß beim Skifahren zu haben – und sich natürlich zu regenerieren. Eingebettet in die spektakuläre Landschaft des UNESCO-Weltnaturerbes kann man sich entspannen, sich ausdrücken und seine Energien optimal wieder aufladen.
Zwei Hauptmotivationen haben die Schaffung der Movimënt-Parks im Hochplateau Alta Badia geleitet. Einerseits der Wunsch, die fantastische Aussicht und die natürli-
che Umgebung in 2.000 Metern Höhe für die ganze Familie zugänglich zu machen. Andererseits, mit dem Motto „mens sana in corpore sano“ – ein gesunder Geist in einem gesunden Körper – wurden die Movimënt-Parks ins Leben gerufen, um die Aktivität im Freien und die Freude an der Bewegung zu fördern, und dabei Kinder, Jugendliche und Erwachsene einzubeziehen.
Das Skigebiet Alta Badia ist in der Tat nicht nur ein Paradies wegen des umfangreichen Netzwerks an Pisten und modernen Liftanlagen (betrieben mit nachhaltiger Energie), sondern auch und vor allem wegen der vielen Aktivitäten im Schnee, die für die Jüngeren konzipiert sind. Deshalb wird jeden Winter mit Leidenschaft und Erfahrung an dem Angebot von Movimënt gearbeitet: Snowpark, Funslope, Kidsslope und Funcross. Zudem gibt es die „Movimënt Challenge“, wo der Spaß garantiert ist.
Movimënt: mehr als nur Skifahren!
Alta Badia beherbergt einen der besten Snowparks der Dolomiten, der täglich von professionellen Shapern betreut wird, wo Freestyler aller Niveaus ihre Tricks und Sprünge perfektionieren. Für die Kleinsten und die ganze Familie bieten die Pisten Funslope und Funcross ein einzigartiges Erlebnis, bei dem Technik und Kontrolle beim Skifahren spielerisch erlernt werden. Für die Kleinsten, die ihre ersten Schwünge wagen, darf eine Abfahrt auf der Kidslope mit lustigen MiniHindernissen und Schneetunneln nicht fehlen.
Für diejenigen, die ihre Freunde herausfordern möchten, ist die Movimënt Challenge ein Muss: ein Ski-Erlebnis, bei dem man Spaß hat, während man Fotos und Videos auf den ikonischsten Pisten des Skigebiets macht, mit Parallel-, Riesenslalom und tollen Fotomotiven an traumhaften Orten, wie der legendären Gran Risa, der Weltcup-Piste seit 1985.
Magische Momente für pure Entspannung
Neben den zahlreichen Sportaktivitäten findet auch die verdiente Entspannung ihren Platz. An kaum einem anderen Ort ist es so einfach, den Alltagsstress hinter sich zu lassen wie hier. Oft genügt ein Blick auf die majestätische Kulisse der Dolomiten, um sich in einer verzauberten Welt zu fühlen, besonders während der „Enrosadira“, dem Phänomen, das die Berge bei Sonnenuntergang in ein intensives Rot taucht. Wenn die Sonnenstrahlen die hellen Felsen der Dolomiten treffen, löst dieses Schauspiel Staunen und innere Ruhe aus. Ob bei der letzten Abfahrt oder einem Moment der Entspannung, dieses einzigartige Phänomen beschert während des Winterurlaubs pure Magie.
Die Movimënt-Parks in Alta Badia inspirieren nicht nur zur Liebe für den Wintersport, sondern regenerieren auch alle Energien – ganz natürlich. www.moviment.it
Die mit Spannung erwartete Eröffnungsfeier der Skisaison kehrt zurück für ein unvergessliches Erlebnis! Am 7. Dezember gibt Alta Badia offiziell den Startschuss für die Saison 2024/25 mit einer Feier im MovimëntStil. Das malerische „Gran Risa Chalet“ am Fuße der Gran Risa wird ab 17 Uhr zur lebhaften Bühne der Feier, begleitet von pulsierender Musik, um den Beginn der neuen Skisaison zu feiern.
TEST THE BEST | 22. und 23.12.2024
Am 22. und 23. Dezember, anlässlich der Weltcuprennen in Alta Badia, treffen die besten Ski- und Sportbekleidungsmarken beim „Test the Best“ aufeinander. Das aufregende Testevent der Dolomiten ermöglicht es, alle Neuheiten für den Winter 2024/25 direkt auf den Pisten zu entdecken und auszuprobieren. Die erfahrenen Skilehrer von Alta Badia geben wertvolle Tipps zum neuen Material und begleiten die Teilnehmer auf den Pisten. Die Veranstaltung findet am Sonntag, 22. Dezember, von 9.30 bis 15 Uhr und am Montag, 23. von 8.30 bis 15 Uhr an der Piz La Ila Seilbahn in La Villa statt.
BUN DE GRAN RISA | 13.2. bis 13.3.2025
Auf einer noch unberührten Piste Ski zu fahren, bevor es alle anderen tun, ist ein einzigartiges Erlebnis. Noch faszinierender ist es, dies im Herzen der Dolomiten auf der Gran Risa zu erleben, wo jedes Jahr die besten Athleten des Skiweltcups antreten. Jeden Donnerstag vom 13. Februar bis 13. März können die Teilnehmer beim „Bun de Gran Risa“ bereits um 6.50 Uhr auf die Skier, bevor die Lifte offiziell um 8.30 Uhr öffnen. Der Tag beginnt mit einem leichten Aufwärmen und einer ersten Erkundungsabfahrt auf der perfekt präparierten Gran Risa. Eine Reservierung über die Tourismusbüros von Alta Badia ist erforderlich.
DOMINIK PARIS
ABFAHRTSKUGEL BLEIBT DAS GRÖSSTE ZIEL
Es ist kaum zu glauben: Anfang Dezember geht Domme Paris in seine 16. Weltcupsaison. Lang, lang ist es her, seit der Ultner im Dezember 2008 in Gröden sein erstes Weltcuprennen bestritt. Und fast genauso lang brauchte er, um auf der Saslong seinen ersten Sieg zu feiern. Das war am 16. Dezember 2023 – 15 Jahre nach seiner Premiere.
Diese Geschichte mit Gröden und der Saslong ist eine spezielle“, erklärt der Sieger von 22 Weltcuprennen, der damit nach Gustav Thöni (er gewann 24 Mal) zumindest noch der zweiterfolgreichste Südtiroler aller Zeiten ist. „In meiner Jugend bin ich immer gerne nach Gröden gefahren. Es ist eine
typische Abfahrt für Athleten, die sehr schnell geradeaus fahren können. Das kommt meinen Fähigkeiten schon zugute. Aber ich habe mich viele Jahre extrem schwer getan. Ich bin zwar schon Zweiter (Super-G 2014) oder auch Dritter (Abfahrt 2014) geworden, aber auch jenseits der 30 oder gar 40 gelandet. Dass es mir dann so super aufgegangen ist im Vorjahr, nachdem ich 2 Tage zuvor im Super-G nur 55. geworden bin, das war schon genial.“
Zumal der Supertüftler Dominik Paris, der in keiner Situation etwas dem Zufall überlässt, schon wusste, was auf der Saslong zu tun ist: „Man muss die richtige Dosierung zwischen feinfühligem Fahren und voller Attacke finden. Das zu verstehen, die Skier genau an den richtigen
Stellen voll aufzukanten oder laufen zu lassen, ist die größte Herausforderung.“
Der Sieg in Gröden war der Einzige in der vergangenen Saison. Eine Saison, die der 35-Jährige trotzdem als herausragend einstuft. „Wenn man bedenkt, wo ich die Saison zuvor war, dann habe ich mich schon aus einem gewaltigen Loch herausgeholt. Da war ich völlig verunsichert, versuchte es mit zuviel Gewalt, wollte alles erzwingen. Im Vorjahr habe ich in Gröden gleich die 2. Abfahrt der Saison gewonnen. Nur schade, dass ich mich dann in Bormio hingelegt habe und mir auch in Kvitfjell das gleiche Malheur passierte. Dadurch war auch der Kampf um die Abfahrtskugel aussichtslos. Schade, denn ansonsten wäre es im Kampf mit Odermatt und Sarrazin eng geworden.“
WELTCUPDEBÜT
19. Dezember 2008
Super-G in Gröden (Platz 54)
1. PODIUM IM WELTCUP
Dominik Paris und seine Premieren
1. SIEG IM WELTCUP
29. Dezember 2012
Abfahrt von Bormio
(zeitgleich mit Hannes Reichelt)
29. Jänner 2011
Zweiter
Abfahrt von Chamonix (hinter Didier Cuche)
1. WMMEDAILLE
9. Februar 2013
Silber
Abfahrt von Schladming (hinter Aksel
L. Svindal)
1. WM-TITEL
6. Februar 2019
Gold
Super-G in Åre
WELTCUPKRISTALLK
Saison 2018/19
Super-G
1.SIEG IN GRÖDEN
16. Dezember 2023
Abfahrt
Dominik Paris hat im Super-G die Kristallkugel 2019 gewonnen, ist in der gleichen Disziplin auch Weltmeister geworden (ebenfalls 2019). Aber damit ist sein Erfolgshunger längst nicht gestillt: „Die Abfahrtskugel bleibt mein größtes sportliches Ziel. Und obwohl es der eine oder andere nicht mehr so sieht: Ganz abschreiben lasse ich mich noch nicht. Es wurde schon einige Male hell im Abfahrtstunnel, nur so richtig Licht wurde es am Ende noch nie. Aber es bleibt mein Ziel, weiterhin auf allen Strecken ganz vorne mitzumischen. Ich weiß, dass ich es draufhabe. Ich weiß aber auch, dass es nicht einfacher wird, weil sehr viele Athleten sehr schnell sein können.“
Die Konstanz war in Vergangenheit die größte Hürde für Paris. Das sieht er selber auch so: „Es ist der schwierigste Weg. Man braucht nur 2 Mal nix reißen, dann ist alles vorbei, dann holst du die fehlenden Punkte nicht mehr auf. Nur einzelne Rennen im Fokus zu haben, wo man weiß, dass man zu den Schnellsten gehört, ist nicht so schwierig. Immer konstant in den Top 3 oder Top 5 zu landen – das ist die größte Herausforderung. Ein Beat Feuz hat das in Perfektion beherrscht. Dafür arbeite ich, dafür trainiere ich.“
Apropos Vorbereitung: Die hat der Ultner wie immer im Kreis seines Konditrainers Mattias Schnitzer und seines Physiotherapeuten Luis Kuppelwieser absolviert. Und meint: „Ich bin 35, da wird es nicht
leichter, sich zu schinden, auch über die eigenen Grenzen zu gehen. Ich versuche trotzdem, sehr überlegt und sehr konsequent zu arbeiten. Aber logisch benötige ich nun längere Pausen zur Erholung, auch der Luis muss mich zusehends öfter behandeln.“ Zumal Paris im Sommer den Fokus ausschließlich auf das Konditionstraining legte: Täglich 2 Einheiten, am Vormittag hauptsächlich Kraft, am Nachmittag meist Ausdauer. Das waren harte, anstrengende Einheiten, die bis zu 5 Stunden gingen. Dafür gehörte das Wochenende der Familie mit Lebenspartnerin Kristina und ihren 2 Buben Niko und Lio. Erst im vergangenen August trainierte Domme erstmals auf Schnee, zuerst in Ushuaia (Argentinien), dann in La Parva (Chile). „Zuerst habe ich viel auf die Technik geschaut, ganz viel Riesentorlauf trainiert, erst dann den Fokus auf die Speed-Disziplinen gelegt.“ In den vergangenen Wochen waren die Abfahrer der „Azzurri“ noch in der Alpin Arena Schnals, dann am Pitztaler Gletscher in Nordtirol, in diesen Tagen ist der Tross in den US-Bundesstaat Colorado übersiedelt, wo in Copper Mountain der Feinschliff für den Speed-Auftakt in Beaver Creek (6. und 7. Dezember) ansteht. Wobei Domme keinen Unterschied ausmacht zwischen Super-G und Abfahrt: „Ich will im Super-G dort anschließen, wo ich letzte Saison aufgehört habe.“ Das war ein 6. Platz beim Finale in Saalbach und zuvor Rang 3 in Kvitfjell.
DOMINIK PARIS
Geburtsdatum und -ort: 14. April 1989 in Meran
Wohnort: St. Walburg in Ulten
Sportgruppe: Carabinieri
Aber es ist Fakt, dass der große sportliche Traum des Dominik Paris ein anderer ist: Die Abfahrtskugel, der er so lange schon nachjagt. Und die für ihn sogar die größere Priorität hat als eine WM-Medaille. Zur Erinnerung: 2013 holte er in Schladming Abfahrtssilber, 2019 wurde er Super-GWeltmeister. Und 2025 stehen in SaalbachHinterglemm weitere Titelkämpfe an – es wären seine 8. Aber Abfahrtskristall? Das wäre nochmals eine andere Liga.
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TOBIAS KASTLUNGER
Step by step
Nur 3 Punkteränge in 17 Weltcuprennen in der vergangenen Saison: In Zahlen ausgedrückt war es kein guter Skiwinter für Tobias Kastlunger. Der Enneberger nimmt trotzdem viel Positives mit.
Es stimmt, es war ein ständiges Auf und Ab. Skifahrerisch hat vieles gepasst, beim Material habe ich mich weiter entwickelt. Aber natürlich zählen am Ende die Zeiten im Ziel, nicht nur die Abschnitte. Von denen waren sehr viele sehr gut. Ich muss Geduld haben und mich step by step weiterentwickeln. Vielleicht tüftle ich noch zu viel herum, vergeude deshalb auch Energie. Je unbekümmerter ich fahre, umso besser ist es.“ Diese Unbekümmertheit brachte Kastlunger vor 2 Jahren bei der Ski-WM erstmals richtig ins Rampenlicht. Da wurde er 6. in der
Kombi und 15. im Slalom. In der vergangenen Saison war der Saisonstart in Gurgl mit Rang 13 verheißungsvoll, in Adelboden wurde er 16., in Wengen 24. Das war’s aber auch, die restlichen 14 Rennen gab es keine Punkte. Auch am Sonntag in Levi verpasste Kastlunger die Quali für den 2. Lauf knapp, ließ aber starke Ansätze erkennen. So darf und soll es weitergehen. Und das nicht nur im Slalom, sondern auch im Riesentorlauf. „Ich setze auf beide Disziplinen, obwohl ich mich im Riesen erst wieder herankämpfen muss über den Europacup. Wir haben nur 6 Startplätze, und die sind aktuell belegt. Aber diese Herausforderung gehe ich gerne an.“ Die Basis dafür hat der 25-Jährige mit einer problemlosen Sommervorbereitung gelegt. Konditrainer Simon Dapoz ist seit vielen Jahren an seiner Seite, zudem war er mit seinen Kumpels aus dem B-Na-
TOBIAS KASTLUNGER
Geburtsdatum und -ort:
9. September 1999 in Bruneck
Wohnort: St. Vigil in Enneberg
Sportgruppe: Finanzwache
tionalteam im Frühjahr 20 Tage auf den Philippinen. „Das war eine megaschöne Reise“, blickt Kastlunger zurück.
HANNES ZINGERLE
Immer knapp dran
HANNES ZINGERLE
Geburtsdatum und -ort:
11. April 1995 in Bruneck
Wohnort: Stern in Abtei
Sportgruppe: Carabinieri
Er war schon öfter knapp dran, aber halt nur dran und noch nie so richtig voll dabei: Hannes Zingerle kratzt seit Jahren an den Top 10 im Riesentorlauf-Weltcup, zu einem einstelligen Platz hat es aber noch nie gereicht.
47
Weltcuprennen hat Zingerle in seiner Karriere bisher bestritten und dabei 12 Mal Punkte geholt. In der vergangenen Saison reichte es jedoch nur dreimal zu Punkten, darunter war sein Karriere-Bestwert mit einem 13. Platz in Schladming. Bei 9 Riesentorläufen jedoch zu wenig. Deshalb: „Die Beständigkeit ist meine größte Schwäche, dort muss ich am meisten die Hebel ansetzen. Nur über die Kontinuität kommt man zu Punkten und dadurch zum Selbstvertrauen. Skifahren
ist extrem komplex. Es muss technisch alles passen, das Material muss stimmen. Und dann ist da auch noch die Konkurrenz, die jedes Jahr besser wird.“
Um endlich im Konzert der Großen mitzuspielen, hat Zingerle seinen Fokus voll auf den Riesentorlauf gestellt. Der Slalom steht erstmal hintenan. Zumal er mit Luca De Aliprandini, Filippo Della Vite, Alex Vinatzer und Gianni Borsotti auf hohem Level trainieren kann. Aber er stellt klar: „Am Ende muss jeder Athlet auf sich selber schauen.“
Zingerle weiß, dass er gerüstet sein muss, zumal im Dezember nach dem misslungenen Saisonauftakt in Sölden (Quali für 2. Durchgang verpasst) 3 weitere Riesentorläufe auf dem Programm stehen.“ Dort heißt es punkten, ansonsten könnte die Luft dünn werden. Aber mit diesem Druck kann der 29-Jährige umgehen.
CHRISTOF INNERHOFER
REALIST UND KEIN TRÄUMER
Am 17. Dezember wird er 40 Jahre alt. Der älteste Fahrer im Skiweltcup ist Christof Innerhofer trotzdem nicht. Der Franzose Adrien Theaux ist 3 Monate älter, und auch Lindsey Vonn, deren Comeback seit einigen Tagen fix ist, hatte am 18. Oktober ihren 40. Geburtstag.
40 Jahre alt: Davor kriege ich Angst, denn ich weiß nicht, wo die ganze Zeit geblieben ist. Die Jahre sind extrem schnell verflogen, und es ist nicht realistisch, dass ich 40 werde. Warum? Weil ich mich nicht so fühle. Der Skisport hält mich jung, und ich kann nach wie vor meinen Traum leben, ein Skirennfahrer zu sein“, erklärt Christof Innerhofer.
Aber er ist auch Realist und kein Träumer. „Ich muss einen Gang zulegen, will ich weiter mithalten. Die letzten 2 Jahre waren eher enttäuschend. Dabei hatte ich im Vorjahr mit der Schulter- und Schnittverletzung in der Wade in Bormio auch Pech. Abgesehen davon: Nur gute Abschnittszeiten zu erzielen oder im Training Bestzeit zu fahren, das ist zu wenig. Auf die Zeit im Ziel kommt es an.“ Was also tun, um wieder in die Top 10 zu kommen? Schließlich war es das letzte Mal im Jänner 2023 in Cortina, dass Innerhofer als 10. im Super-G so weit vorne landete. „Ich habe das Training komplett umgestellt, bin viel mehr Ski gefahren in der Vorbereitung (bisher 44 Skitage). Ich habe mit der Sportgruppe der Finanzwache schon am 10. Juni begonnen, habe mit ihnen in der Kaserne gewohnt, mir selber die Skier präpariert. Das ging 6 Wochen so, ehe ich einen Monat in Südamerika war mit dem Speedteam. Zuletzt in Schnals und im Pitztal herrschten gute Bedingungen, und vor Beaver Creek stehen noch einige Trainingstage in Copper Mountain an. Diese Sicherheit auf Skiern hilft mir hoffentlich weiter.“
Dass Christof Innerhofer mit 323 Weltcuprennen zu den großen Routiniers zählt, ist für ihn nebensächlich. „Das ist nur eine Statistik. Ich will nicht unterwegs sein, um Rennen zu zählen. Ich will mit Leistung überzeugen.“
Zumal es ein Fakt ist, dass Innerhofer im Speedteam der „Azzurri“ nicht immer einen leichten Stand hat. „Als ich im November 2006 mein Weltcupdebüt im Slalom von Levi mit Nummer 70 feierte, war ich der neue Star im Team.
Jetzt bin ich der Oldie, wo sich viele denken, wie lange müssen wir den noch mitschleppen? Aber nach Paris, Casse, Schieder und Bosca bin ich immer noch der fünftbeste in der Mannschaft. Und ich nehme intern niemandem einen Startplatz weg.“
In der Abfahrt ist Innerhofer in den Top 30, im Super-G als 34. knapp draußen. Die sogenannten Nachwuchs-Speedfahrer Molteni, Alliod und Zazzi sind meilenweit vom Inner-Leistungsvermögen entfernt. Trotzdem: „Es gab Anstrengungen, mich weghaben zu wollen.“
Was jedoch nicht gelungen ist, denn Christof Innerhofer steht vor seiner 19. Weltcupsaison. „Ich weiß, was es heißt, zu kämpfen. Das Negative lasse ich nicht zu sehr an mich heran. Ich schaue nicht zuviel nach links und rechts, sondern gehe meinen Weg. Was andere über mich denken, beeinflusst mich nicht.“
CHRISTOF INNERHOFER
Geburtsdatum und -ort:
17. Dezember 1984 in Bruneck
Wohnort: Gais
Sportgruppe: Finanzwache
Ist auch im Herbst seiner Karriere noch gut drauf: Christof Innerhofer.
FLORIAN SCHIEDER
WILL RENNEN GEWINNEN
Es klingt banal, aber: Florian Schieder konnte im vergangenen Sommer nach vielen Jahren wieder auf den Berg gehen. Wandern, klettern, die Aussicht von oben genießen. Dinge, die für den Speedfahrer aus Kastelruth nicht immer alltäglich waren. Schuld waren seine lädierten Knie.
Denen geht es jetzt wieder gut. Es war in der Wengen-Sprintabfahrt am Lauberhorn am 11. Jänner 2024: Flo-
rian Schieder versetzte sich nach einem Sprung mit dem eigenen Skistock einen Schlag gegen das rechte Knie. Zunächst kein Problem – eine Woche später in Kitzbühel raste er in der 1. Abfahrt als Zweiter auf das Podest – 0,05 Sekunden hinter dem Franzosen Sarrazin und 0,3 Sekunden vor Odermatt. Bei der Siegerehrung war Schieder kaum imstande, auf das Siegespodest zu steigen. „Die 2. Abfahrt am nächsten Tag hätte ich gar nicht fahren dürfen, trotz Schmerzmittel“, blickt er zurück, „Ich fuhr quasi
NATIONALTEAM SKI ALPIN
HERREN
Weltcup, Speed: Guglielmo Bosca, Mattia Casse, Christof Innerhofer (Gais), Dominik Paris (St. Walburg in Ulten), Florian Schieder (Kastelruth), Nicolò Molteni, Pietro Zazzi, Benjamin Jacques Alliod. Weltcup, Slalom: Stefano Gross, Tommaso Sala, Alex Vinatzer (Wolkenstein), Tobias Kastlunger (St. Vigil in Enneberg). Weltcup, Riesentorlauf: Giovanni Franzoni, Filippo Della Vite, Simon Talacci, Hannes Zingerle (Stern), Giovanni Borsotti, Luca De Aliprandini. Europacup, Slalom und Riesentorlauf: Francesco Zucchini, Stefano Pizzato, Davide Leonardo Seppi, Edoardo Saracco, Gianlorenzo Di Paolo, Matteo
Bendotti, Corrado Barbera, Alessandro Pizio, Tommaso Saccardi. Europacup, Speed: Lorenzo Rigamonti, Max Perathoner (Wolkenstein), Marco Abbruzzese, Maximilian Ranzi (Lana), Gregorio Bernardi, Matteo Franzoso. C-Gruppe: Gian Marco Paci, Emanuel Lamp (Taisten), Nicoló Nosenzo, Pietro Bisello, Marco De Zanna, Pietro Broglio, Diego Bucciardini, Andrea Bertoldini, Fabio Allasina DAMEN
Weltcup, Elite: Marta Bassino, Federica Brignone, Elena Curtoni, Sofia Goggia. Weltcup, Speed: Teresa Runggaldier (Wolkenstein), Nicol Delago (Wolkenstein), Nadia Delago (Wolkenstein), Roberta
auf einem Fuß.“ Dass er trotzdem 15. wurde, unterstreicht einmal mehr das Adrenalin, das Weltklasse-Sportler bei Höchstleistungen verpulvern.
Danach war Schluss: Bei Schieder wurde ein Knorpelschaden samt Meniskusriss im rechten Knie diagnostiziert. Zunächst wollte er noch die Abfahrten bis zum Saisonende fahren, nach dem 55. Platz in der Abfahrt von Kvitfjell Mitte Februar stand aber fest: So macht es keinen Sinn.
Schieder legte sich im Klinikum Hochrum in Innsbruck unters Messer und ließ sich von seinem Vertrauensarzt Christian Fink das lädierte Knie richten. Es folgten 6 Wochen auf Krücken, und erst bei der Sporthilfe Gala Anfang April, wo er hinter Jannik Sinner und Domme Paris als Dritter ausgezeichnet wurde, war er wieder ohne Gehhilfen unterwegs. Seitdem schuftete er an seinem Comeback, verzichtete auch auf einen Urlaub und konnte beim Überseetraining in Chile im August und September wieder beschwerdefrei trainieren. Obwohl: „Zuletzt in Schnals hat sich das Knie bei den Schlägen auf der pickelharten Piste leicht entzündet. Ich muss immer ganz fest reinhorchen auf das Knie und die Belastung
Melesi, Laura Pirovano, Sara Thaler (St. Ulrich), Vicky Bernardi (Abtei). Weltcup, Slalom und Riesentorlauf: Martina Peterlini, Marta Rossetti, Beatrice Sola, Emilia Mondinelli, Lara Della Mea, Elisa Platino (Obermais), Giorgia Collomb, Asja Zenere, Ilaria Ghisalberti. Europacup: Tatum Bieler, Ludovica Righi, Francesca Carolli, Ambra Pomarè, Carlotta De Leonardis, Alice Calaba, Sophie Mathiou, Alessia Guerinoni, Anette Belfrond, Sara Allemand, Monica Zanoner. C-Gruppe: Rita Granruaz (Abtei), Beatrice Rosca, Camilla Vanni, Giulia Valleriani, Margherita Cecere, Maria Sole Antonini, Ludovica Vittoria Druetto, Alice Pazzaglia
richtig dosieren. Das geht nicht von heute auf morgen. Aber ich bin auf einem sehr guten Weg und kann das volle Programm mitmachen.“
Zumal Schieder seit Anfang dieser Woche in Copper Mountain (US-Bundesstaat Colorado) noch an den letzten Feinheiten feilt, ehe es am 6. und 7. Dezember in Beaver Creek mit Abfahrt und Super-G auch für die Speedfahrer losgeht. „In der Abfahrt will ich vorne mitfahren, ja Rennen gewinnen. Das muss das Ziel sein, und ich bin bereit dafür.“ Der 28-Jährige sieht sich zu Recht als kompletten Abfahrer, der auf allen Pisten schnell sein kann. Das gilt auch für das Heimrennen in Gröden, wo er bereits die Ränge 13, 15 und 17 belegte, aber noch nie in die Top 10 fuhr: „Die Saslong ist ein Biest. Es ist eine extrem schwierige Piste, um schnell zu sein. Im Vorjahr haben mir als 15. 0,27 Sekunden auf Platz 5 gefehlt. Das sagt alles aus. Und noch etwas: Wie lange hat Domme Paris gebraucht, um in Gröden zu gewinnen? 15 Jahre!“
Und im Super-G? „Dort fange ich im Europacup an, um wieder Vertrauen aufzubauen. Ich hatte in der vergangenen Saison einen Fixplatz im Weltcup, aber es hat vieles nicht funktioniert. Ich tue mich im Super-G noch immer schwer, ohne Trainingslauf sofort Vollgas zu geben, ans Limit zu gehen.“
Eine Besonderheit betrifft das Material und Schieders Servicemann Irvin Marta. Der Aostaner ist seit einigen Monaten sein alleiniger Servicemann, nachdem er im Vorjahr auch die Skier von Nicoló Molteni herrichtete. Der wird heuer vom Kalterer Head-Skiman Christoph Atz betreut, der auch die Skier von Mattia Casse richtet. Und: Nachdem Aleksander Aamodt Kilde (verletzt) und Niels Hintermann (Krebserkrankung) die ganze Saison ausfallen, ist Florian Schieder bei den Speedherren die Nummer 1 bei Atomic. Noch ganz weit weg ist für Florian Schieder die WM 2025 in SaalbachHinterglemm. „Daran verschwende ich keinen Gedanken. Mein Fokus liegt auf dem Weltcupauftakt, und dann nehme ich ein Rennen nach dem anderen. Zu weit vorausplanen macht keinen Sinn.“ Dafür blickt er noch immer gerne auf das Spatzenfest zurück, das Mitte Oktober
in Schieders Heimatort Kastelruth wieder Zehntausende Fans der Kastelruther Spatzen anlockte. Und wo der Posaunist, der zum Ausschuss der Musikkapelle Kastelruth gehört, voll in die Organisation eingebunden war. Schieder hatte den Backstage-Bereich hinter der Bühne über. Und konnte sich dabei wundern, „dass nicht nur wir Skirennfahrer oft kapriziös und kompliziert sind, sondern auch sogenannte Musikkünstler.“
Kranjska Gora 1. bis 3. 24. bis 26. 30. Kitzbühel 14. Flachau
Courchevel A SG A SG A SG 28./29. Bormio
Kvitfjell Kvitfjell
Crans Montana 22./23.
RTL SL Åre 8./9. La Thuile 4./5. Kranjska Gora
KRONPLATZ 14./15. 8./9.
Hafjell 15./16. Sun Valley 22. bis 27.
-Infogra k: APA/A.Delvai/M. Lemanski
Finale (Alle Disziplinen)
SPEED TALENTE
AUF DEM VORMARSCH
Max Perathoner ist bereits in die Weltcup-Welt eingetaucht, Maximilian Ranzi hat ein bemerkenswertes Comeback hinter sich und Emanuel Lamp blickt auf ein unglaubliches Saisonfinish zurück. Was die 3 Talente vereint, ist die Liebe zu den Speed-Disziplinen.
Als Max Perathoner am 22. Jänner in Tarvis erstmals in die Top-10 des Europacups fuhr, war mit einem guten Ergebnis bei der Junioren-WM nur eine Woche später zu rechnen. Dass er 2 Mal Gold (Super-G und Team Event) und ein Mal Bronze (Abfahrt) gewann, übertraf aber alle Erwartungen. Als Lohn durfte er beim Weltcup-Finale in Saalbach erstmals bei den „Großen“ starten. „Sowohl die Erfahrungen auf der Piste als auch abseits davon waren sehr wertvoll. Die ganze Aufmerksamkeit, die Kameras, die Interviews – das alles war neu. Aber ich habe es sehr genossen“, blickt der Wolkensteiner auf dieses Erlebnis zurück. Mit 21 Jahren ist er noch in jener Phase, in der es gilt: Kilometer und Erfahrung sammeln –wenngleich der Erfolgshunger schon jetzt groß ist. „Ich will im Europacup starke Ergebnisse erzielen.“ Sollte ihm das gelingen, sind weitere Starts im Weltcup nur eine Frage der Zeit.
MAX PERATHONER
Geburtsdatum und -ort:
18. Jänner 2003 in Brixen
Wohnort: Wolkenstein
Sportgruppe: Finanzwache
Weltcup-Rennen sind in der neuen Saison auch für Maximilian Ranzi ein Thema. Nachdem er sich im Dezember 2022 das Kreuz- und Innenband im linken Knie riss, fuhr er im letzten Winter so gut wie nie zuvor. 9 Mal klassierte er sich im Europacup in den Punkten, wobei ein 11. Rang sein bestes Ergebnis war. „Ich hatte aufgrund der Verletzung eine viel längere Vorbereitungszeit auf die neue Saison. Diese Pause hat mir gutgetan, denn ich habe mental viel an mir gearbeitet, mich technisch verbessert und bin reifer geworden“, erklärt Ranzi, wie er die Verletzung positiv für sich nutzen konnte. Er wolle in der anstehenden Saison weiter Spaß haben und das Beste geben. „Der Rest kommt dann von allein“, betont Ranzi.
MAXIMILIAN RANZI
Geburtsdatum und -ort: 10. Februar 2001 in Meran
Wohnort: Lana
Sportgruppe: Polizei
Der Jüngste im Bunde ist der 20-jährige Emanuel Lamp, der im März auf den letzten Drücker das Ticket für die Nationalmannschaft löste. Die Art und Weise könnte dramatischer kaum sein. Ein Rennen vor Schluss lieferten sich Lamp, Pietro Broglio und Gabriel Masneri an der Spitze des sogenannten Grand Premio Italia einen packenden Dreikampf. Nur der Sieger dieser Jahreswertung darf sich über die Aufnahme ins Nationalteam freuen. Lamp zeigte Nerven wie Drahtseile und holte sich mit 2 Punkten Vorsprung den Fixplatz. „Die Freude war riesengroß“, erzählt er. Die neue Saison begann für ihn jedoch nicht nach Wunsch, da er wegen eines Muskelfaserrisses im linkem Oberschenkel einen Monat pausieren musste. Das hinderte ihn aber nicht daran, am „sehr gut verlaufenen“ Sommer-Trainingslager in Ushuaia (Argentinien) teilzunehmen.
EMANUEL LAMP
Geburtsdatum und -ort: 19. April 2004 in Innichen
Wohnort: Taisten
Verein: SC Gsiesertal
Gröden rüstet sich für die 57. Saslong Classic
In exakt einem Monat ist der alpine Skizirkus wieder auf der prestigeträchtigen Grödner Abfahrtsstrecke Saslong zu Gast. Die internationalen Top-Stars wie GesamtWeltcupsieger Marco Odermatt (Schweiz), Lokalmatador Dominik Paris und Vincent Kriechmayr (Österreich) werden am letzten Wochenende vor Weihnachten im Rahmen eines Super-G und einer Abfahrt um den Tagessieg kämpfen. Doch die 57. Saslong Classic hat nicht nur sportliche Leckerbissen zu bieten.
Weltcuprennen in den schnellen Disziplinen sind aus Gröden nicht mehr wegzudenken. Seit 1969 gastiert die internationale Ski-Elite jedes Jahr am Fuße des Langkofels. Hier wurde 1970 auch eine Alpine Skiweltmeisterschaft ausgetragen und die nächsten Titelkämpfe im Tal – sie werden im Februar 2031 über die Bühne gehen – sind bereits in Planung. Gröden steht wie wenige andere Veranstalter rund um den Globus für Tradition, Qualität, Professionalität und Verlässlichkeit. Werte, die das engagierte Organisationskomitee um Präsident Rainer Senoner auch im Rahmen der mittlerweile 57. Saslong Classic am 20. und 21. Dezember 2024 unter Beweis stellen wird. Das sportliche Programm sieht also auch in diesem Jahr 2 Weltcuprennen vor. Erstmals ums Eingemachte – sprich den Tagessieg und wertvolle Weltcupzähler – geht es am Freitag, 20. Dezember, im Rahmen des Super-G. Abgeschlossen wird die Saslong Classic traditionsgemäß am Samstag, 21. Dezember, mit der klassischen Abfahrt. Die Startzeit für alle Trainings und die beiden Rennen ist jeweils um 11.45 Uhr und somit zu einer der besten TV-Zeiten in den Wintermonaten. Eröffnet wird die Speed-Woche bereits am Dienstag, 17. Dezember, mit dem ersten von insgesamt 3 geplanten Trainingsläufen. Die weiteren beiden Übungseinheiten sind für Mittwoch, 18. Dezember, und Donnerstag, 19. Dezember, angesetzt.
Verwandelt Dominik Paris auch in diesem Jahr das Ziel-Stadion in ein Tollhaus? Als Titelverteidiger reisen Vincent Kriechmayr (Österreich), Lokalmatador Dominik Paris aus Ulten und US-Boy Bryce Bennett ins Grödner Tal. Kriechmayr setzte sich im vergangenen Jahr im Super-G durch, Paris entschied die Abfahrt zur Freude von
über 10.000 begeisterten und lauthals jubelnden Skifans für sich und Bennett hatte in der Sprintabfahrt die Nase vorne, bei der es sich um eine der abgesagten Abfahrten von Zermatt-Cervinia handelte.
Groß gefeiert wird in Gröden heuer auch ein Jubiläum. In diesem Winter jährt sich das legendäre Weltcupfinale 1974/75 zum 50. Mal, bei dem es damals im letzten Parallelslalom der Saison – damals in St. Ulrich – einen Dreikampf zwischen Franz Klammer (AUT), Ingemar Stenmark (SWE) und „unserem“ Gustav Thöni um die große Kristallkugel gab – mit dem besseren Ende für Südtirols Skilegende. Die 3 Skigrößen werden allesamt zu den Rennen und zum großen Galadinner am Freitag, 20. Dezember, erwartet, in dessen Rahmen auch der 50. Geburtstag von Dolomiti Superski im Mittelpunkt stehen wird. Tickets für die Saslong Classic sind erhältlich unter: www.saslong.org/tickets
PROGRAMM
57. SASLONG CLASSIC
DIENSTAG, 17. DEZEMBER 2024
11.45 Uhr: Abfahrtstraining (Saslong-Piste)
MITTWOCH, 18. DEZEMBER 2024
11.45 Uhr: Abfahrtstraining (Saslong-Piste)
DONNERSTAG, 19. DEZEMBER 2024
11.45 Uhr: Abfahrtstraining (Saslong-Piste)
FREITAG, 20. DEZEMBER
11.45 Uhr: Super-G (Saslong-Piste)
18 Uhr: Siegerehrung Super-G und Startnummernauslosung Abfahrt (St. Ulrich)
SAMSTAG, 21. DEZEMBER
11.45 Uhr: Abfahrt (Saslong-Piste)
Im Anschluss: Flower Ceremony und Siegerehrung Abfahrt (Zielstadion Saslong)
SPORT-ORTHOPÄDISCHES ZENTRUM ZUR BEHANDLUNG KOMPLEXER GELENKSVERLETZUNGEN
Arthroskopisch rekonstruktive Chirurgie am Kniegelenk
• Vorderer und hinterer Kreuzbandersatz
• Stabilisierungseingriffe an den Seitenbändern
• Behandlung komplexer Meniskusverletzungen
• Behandlung von Kniescheibeninstabilitäten
Arthroskopisch rekonstruktiv Chirurgie an der Schulter
• Behandlung von Sehnenverletzungen
• Instabilitäten des Schultergelenkes
arthroskopische Chirurgie an der Hüfte
• Hüftgelenksarthroskopie bei Impingement Syndrom
VERSORGUNG KOMPLEXER FRAKTUREN UND KNORPELVERLETZUNGEN
ZENTRUM FÜR ENDOPROTHETIK
• Knieprothesen
• Hüftprothesen
• Schulterprothesen
ZENTRUM FÜR HAND- UND FUSSCHIRURGIE
• Karpaltunnel
• Schnellender Finger
• Hallux valgus
• komplexe Handfrakturen
• komplexe Vorfußoperationen
WIRBELSÄULENZENTRUM
• RX gezielte Infiltrationen zur Schmerztherapie
• mikroskopische Dekompressions-OP bei Spinalkanalstenose
• Minimal-invasive, endoskopische und mikroskopische Verfahren der Bandscheibenchirurgie im Halsund Lendenwirbelbereich
• Umfangreiche stabilisierende Wirbeloperationen
• minimal invasive Wirbelkörperzementierungen und Kyphoplastie
TERMINVORMERKUNG PRAXISGEMEINSCHAFT ORTHOPLUS: T. 0471 976 433
Dr. Markus Mayr
Prof. Dr. Hans-Christian Jeske
Dr. Florian Perwanger
Dr. Thaddeus Bernardi
TERMINVORMERKUNG: T. 0473 055 778
Dr. Robert Gruber
Dr. Stephanie Gruber
Dr. Thomas Oberhofer
Dr. Martin Köllensperger
Dr. Markus Kleon Dr. Andreas Tutzer
Orthopädie • Traumatologie
TERMINVORMERKUNG: T. 0471 155 1010
Dr. Nicola Bizzotto T. 0471 981 716
Dr. David Espen Handchirurgie
TERMINVORMERKUNG: T. 0471 155 1010
Dr. Marco Baldassa Dr. Maximilian Broger Neurochirurgie
Liebe auf den ersten Blick? Nein, das war es bei Alex Vinatzer und dem Skifahren nicht unbedingt.
Als der Grödner nämlich ganz klein war, brauchte es immer einen besonderen Köder, um ihn auf die Piste zu locken. „Meine Eltern haben mir erzählt, dass mir der Skilehrer immer Schokolade geben musste, damit ich auf die Skier steige“, erzählt Vinatzer mit einem Schmunzeln. Wer hätte da gedacht, dass aus diesem scheuen Knirps irgendwann einmal einer der besten Skifahrer der Welt wird? Und doch ist es genau dieser Weg, den der 25-jährige Modellathlet aus Wolkenstein eingeschlagen hat. Seit einigen Jahren schon fährt der Technik-Spezialist im Weltcup ganz vorne mit. Zunächst im Slalom, wo Vinatzer als Highlight bei der WM 2023 Bronze geholt hat. Und seit einem Jahr auch im Riesentorlauf, der mittlerweile eigentlich viel mehr als sein zweites Standbein ist. Wie aus dem Nichts ist der Atomic-Pilot vergangene Saison zwischen den weiten Toren in die Weltspitze gefahren, wie mehrere Top-15-Plätze belegen. Dass das keine Eintagsfliege war, beweist der 5. Platz beim Saisonauftakt in Sölden vor wenigen Wochen eindrucksvoll. Allerdings weiß auch Vinatzer, dass der Slalom durch diese neue Doppel-
belastung gelitten hat. „Ich habe zum ersten Mal viel auf den Riesentorlauf gesetzt und hatte deshalb weniger Slalomtage zum Training. Der Körper und der Kopf benötigen Zeit, um beide Disziplinen unter einen Hut zu bringen“, erklärt Vinatzer. Stellt sich die Frage: Was gefällt ihm denn besser, Slalom oder Riesentorlauf? „Slalom ist immer noch meine Hauptdisziplin. Aber mit einer niedrigen Nummer auf einer schönen Riesentorlaufpiste zu fahren, das ist schon ein einzigartiges Gefühl.“
Vinatzer ist einer, der bei Zielen nicht lange um den heißen Brei herumredet. „Ich möchte sowohl im Slalom als auch im Riesentorlauf auf das Podest fahren. Und wenn am Ende des Winters ein bis 2 WM-Medaillen daheim hängen, wäre das großartig. Vielleicht mache ich mir in Alta Badia auch ein Weihnachtsgeschenk“, blickt der Ladiner über seine Heimrennen Ende Dezember nach vorne.
Im vergangenen Sommer hat Vinatzer jede Menge Trainingsstunden abgespult. Aber nicht nur. 2 Wochen lang war er mit Freundin Helena auf Bali, außerdem hat sich das Paar im September einen Kurzurlaub auf Sizilien gegönnt. Und: Im Frühling war Vinatzer mit seinen Teamkollegen Tommaso Sala und Filippo Della Vite in Griechenland, um dort FISRennen zu bestreiten. „AJ Ginnis hat uns
eingeladen, wir lebten in einem coolen Apartment, sind Rennen gefahren und hatten eine gute Zeit“, erklärt Vinatzer. Übrigens: Eine Schokolade braucht es heute nicht mehr, um Alex Vinatzer auf die Skier zu bekommen. Dafür belohnt er sich nach einem Rennen anders. „So eine schöne, leckere Pizza muss dann schon mal Platz haben.“
ALEX VINATZER
Geburtsdatum und -ort: 22. September 1999 in Bozen
Wohnort: Wolkenstein
Sportgruppe: Finanzwache
NADIA & NICOL DELAGO
SAISON BEGINNT MIT SCHOCK
Die Südamerika-Reise ist für die Athleten jenes Trainingslager, in dem es richtig ernst wird – vor allem für die Speed-Asse, da sie in Europa kaum Abfahrt und Super-G trainieren können. Nicol und Nadia Delago erlebten in Argentinien nach nur wenigen Tagen einen Schreckmoment.
Ich stand schon in der Bar, als Vicky und Sara (Bernardi und Thaler, Anm. d. Red) bemerkten, dass jemand auf der Piste gestürzt ist. Ich habe schnell gesehen, dass ihr Arm runterhing.“ So beschreibt Nadia Delago den Moment, als sie erkannte, dass sich Schwester Nicol nur 5 Tage nach ihrer Ankunft in Ushuaia das Schlüsselbein gebrochen hatte. „Ich weiß, wie es ist, ein
NADIA DELAGO
Geburtsdatum und -ort:
12. November 1997 in Brixen
Wohnort: Wolkenstein
Sportgruppe: Polizei
ganzes Jahr ohne sie zu sein. Es war schon ein Schock, da ich nicht wusste, wie lange sie ausfallen würde.“
Nadia packte Nicol den Koffer, die umgehend zurück nach Italien flog und in Mailand operiert wurde. „Natürlich war es schade, den ganzen Südamerika-Block zu verlieren“, erklärt Nicol. „Im Nachhinein bin ich aber froh, dass nicht mehr passiert ist. Ich habe meine Beine immer weiter trainieren können und mit dem Arm lief es von Tag zu Tag besser. Nach einem Monat stand ich bereits wieder auf Skiern.“ Schmerzen habe sie während der Reha und auch bei ihrer Rückkehr auf Schnee nie verspürt. Die ungewollte Pause führte jedoch dazu, dass die 28-Jährige viele Trainingskilometer verpasste. Deswegen flog sie – mit der rekonvaleszenten Sofia Goggia – bereits am 11. November nach
NICOL DELAGO
Geburtsdatum und -ort:
5. Jänner 1996 in Brixen
Wohnort: Wolkenstein
Sportgruppe: Finanzwache
Copper Mountain (USA). Schwester Nadia & Co. werden erst Anfang nächster Woche in den Wintersport-Ort in Colorado reisen.
Dort soll die Basis für die neue SpeedWeltcup-Saison gelegt werden, die am 14. Dezember in Beaver Creek beginnt. Der Höhepunkt des Winters ist die WM in Saalbach, wo Nicol beim Finale im März 2024 auf‘s Podest raste. „Ich habe heuer eine schöne Erfahrung dort gesammelt. Der Hang gefällt mir sehr gut. Der Schnee wird bei der WM aber anders sein als beim Weltcup-Finale“, analysiert die Wolkensteinerin, die sich im starken italienischen Team erst für die Titelkämpfe qualifizieren muss. Das gleiche Ziel hat Nadia Delago. „Natürlich ist der Hintergedanke da. Vorerst will ich mich aber auf das lockere Fahren fokussieren, Spaß haben und das Beste geben.“
In gewisser Hinsicht ist die Ausgangslage so wie vor der Saison 2021/22: Damals hatte die 27-jährige Nadia nur einen Top10-Platz im Weltcup in ihrer sportlichen Bilanz stehen. Entgegen allen Erwartungen schnappte sie sich das Ticket für die Olympischen Spiele in Peking, bei denen sie sensationell die Bronzemedaille in der Abfahrt gewann. Allerdings begann anschließend eine Abwärtsspirale, die sie teils aus den Top-30 des Weltcups spülte. Ob sie bei der WM in Saalbach ihr Können unter Beweis stellen kann, ist offen. Fest steht hingegen, dass ihr die Strecke – so wie Nicol – entgegenkommen würde. „Ich bin sehr glücklich, wie die Vorbereitung verlaufen ist. Jetzt freue mich auf das Trainingslager in Copper Mountain, um in Rennstimmung zu kommen“, sagt Nadia.
Nadia und Nicol Delago (v.l.)
SPEEDTRIO IST HUNGRIG AUF MEHR
In der letzten Saison haben Teresa Runggaldier, Vicky Bernardi und Sara Thaler erstmals ihre Spuren im Weltcup hinterlassen. Heuer will das Trio den nächsten Schritt nach vorne machen, nachdem sie alle 3 den Aufstieg ins WeltcupTeam schafften. Schien es bei Bernardi und Thaler nur eine Frage der Zeit zu sein, so hat Teresa Runggaldier in der letzten Saison ihre womöglich letzte Chance ergriffen.
Sara Thaler
Das Küken im Abfahrtsteam ist Sara Thaler. Sie hat es binnen 2 Saisonen vom Landeskader in die Weltcup-Gruppe geschafft. „Wenn mir jemand vor ein paar Jahren das prophezeit hätte, hätte ich ihn für verrückt erklärt. Ich vergesse selbst meistens, wie schnell alles verlaufen ist und habe es noch nicht richtig realisiert“, betont die Athletin aus St. Ulrich, die nach einer hartnäckigen Unterschenkel-Entzündung nun wieder schmerzfrei ist. Ihrer Meinung nach helfe es sehr, dass sie von Teamkolleginnen umgeben sei, mit denen sie sich hervorragend versteht. „Das ist Gold wert. Wir pushen uns, haben Spaß und stehen der anderen zur Seite, wenn es mal nicht gut läuft.“ Sie will in der neuen Saison weiterhin mit Freude Skifahren und „in dieser neuen Welt Erfahrung sammeln“.
Teresa Runggaldier
Nachdem sich die Wolkensteinerin 4 Jahre lang quasi alleine und mit Hilfe ihrer Sportgruppe durchschlagen musste, folgte im vergangenen Frühling die Rückkehr ins Nationalteam. „Mir wurde schon relativ früh mitgeteilt, dass ich mir diesbezüglich keine Sorgen machen solle. Die Erleichterung und Freude ka-
men aber erst auf, als ich es schwarz auf weiß gesehen habe“, erzählt sie.
So konnte sie im Sommer zum zweiten Mal in ihrer Karriere nach Südamerika reisen, um sich auf den anstehenden Winter vorzubereiten. „Obwohl es fast jeden Tag schneite, haben wir Abfahrt und Super-G trainieren können. Wich tig war es für mich, wieder Vergleichs werte zu haben“, erklärt Runggaldier, die im Vorjahr erst ab Oktober mit dem Speedteam mittrainieren konnte. Ziel in der neuen Saison sei es, die letzt jährigen Resultate zu bestätigen. Keine einfache Aufgabe, schließlich fuhr sie 7 Mal in die Punkte und erreichte als bestes Ergebnis einen 11. Platz (Abfahrt in Crans Montana).
Vicky Bernardi
Im Gegensatz zu Runggaldier blickt
Vicky Bernardi auf einen stetigen Aufstieg zurück: Sie wurde 2023 JuniorenWeltmeisterin, sammelte im Jänner 2024 gleich in ihrem ersten WeltcupRennen Punkte (28. in der Abfahrt von Zauchensee) und siegte nur wenige Tage später im Europacup. „Ich glaube, dass ein besseres Sommertraining eine große Rolle in meiner Entwicklung gespielt hat“, betont die Gadertalerin. Sie stellt im Ski-Weltcup eine Besonderheit dar, ist sie doch neben der Rumänin Ania Monica Caill die einzige Athletin, die auf Nordica-Material vertraut. „Ich bin damit schon immer gut klargekommen. Seit Manfred Mölgg bei der Firma verantwortlich ist, läuft es noch besser. Zudem tausche ich mich auch mit Dominik Paris aus, der ebenfalls Nordica fährt“, verrät Bernardi. Mit Ratschlägen und Tipps des AbfahrtKönigs soll es heuer mit dem Einzug in die Top-15 des Weltcups klappen.
TERESA RUNGGALDIER
Geburtsdatum und -ort:
12. April 1999 in Brixen
Wohnort: Wolkenstein
Sportgruppe: Finanzwache
SARA THALER
Geburtsdatum und -ort:
27. Mai 2004 in Brixen
Wohnort: St. Ulrich
Sportgruppe: Carabinieri
VICKY BERNARDI
Geburtsdatum und -ort:
6. Juli 2002 in Bruneck
Wohnort: Abtei
Sportgruppe: Carabinieri
Von oben nach unten: Teresa Runggaldier, Sara Thaler und Vicky Bernardi
ELISA PLATINO
Die Beharrliche
Es war eine Enttäuschung mit Ansage: Elisa Platino und Sölden, das ist bisher noch keine große Liebe. Wie schon 2023 verpasste die Meranerin auch beim Saisonauftakt Ende Oktober die Quali für den 2. Durchgang klar – entsprechend mies war nachher die Laune.
Es hat sich von oben bis unten schrecklich angefühlt“, meinte die 25-Jährige, die schon vor dem Rennen tiefstapelte: „Sölden kommt für mich immer zu früh. Ich brauche Zeit, um auf Touren zu kommen. Mir fehlten im Oktober noch viele Details, um ans Limit gehen zu können.“
Wenn Platino etwas auszeichnet, dann ist es ihre Beharrlichkeit und ihre Nervenstärke. Das war schon im Vorjahr so, wo sie in den ersten 3 Saisonrennen nicht in die Punkte kam, dann aber in den folgenden 7 Riesentorläufen immer unter
RITA GRANRUAZ
den Top 30 war – mit Rang 15 in Jasna als Ergebnis-Highlight.
Daran will sie schon ab Killington (USA) ansetzen, wo am 30. November der nächste Riesentorlauf ansteht, eine Woche später im kanadischen Tremblant sogar 2. Die Zeit ist also relativ knapp, und das weiß auch Platino: „Die Basis steht. Was noch etwas fehlt, ist die Sicherheit.“ Ansonsten hat sie einiges umgestellt. Vor allem was das Trockentraining, die mentale Betreuung und die Ernährung angeht. „Ich brauchte neue Anreize, und beim Fitness- und Gesundheitszentrum Beyond in Bozen fühle ich mich perfekt aufgehoben.“
Und wie sieht es mit dem Super-G aus? Platino gibt sich bedeckt: „Der Plan ist, diese Disziplin mehr zu forcieren. Aber ich muss noch Freundin werden mit der höheren Geschwindigkeit. Da fehlt es noch an der Überwindung“, spricht sie dort ihre größte Schwäche an.
Mehr Tragik geht nicht
An der Junioren-Italienmeisterschaft im März ließ Rita Granruaz ihr Talent aufblitzen. Sie gewann Gold in der Abfahrt und 24 Stunden später Silber im Slalom. Heuer wird sie ihr Können nicht unter Beweis stellen können, denn die Gadertalerin hat sich in der Vorbereitung schwer verletzt.
Es passierte am 8. November beim Training in Schnals: Granruaz stürzte beim Gletschertraining und musste mit dem Rettungsschlitten abtransportiert werden. Wenige Tage später bewahrheiteten sich die schlimmsten Befürchtungen: Die 18-Jährige hat sich eine multiple Verletzung im rech-
ten Knie zugezogen. Das Kreuz- und Innenband sind genauso wie der Meniskus gerissen. Zudem hat sie einen Knorpelschaden davongetragen. Noch bevor die neue Saison begann, war sie somit schon wieder zu Ende. Ihre Zeit wird jedoch kommen, denn ihre Vielseitigkeit ist in jungen Jahren rar. „Ich war im Slalom immer besser, deshalb hätte ich mir die Abfahrts-Medaille nicht erwartet. In den letzten Jahren habe ich aber die Speed-Disziplinen für mich entdeckt und ich finde großen Gefallen daran“, betont die 18-Jährige. In der Abfahrt sammelte sie im Dezember des Vorjahres auch die ersten Europacup-Punkte – und das bei ihrem erst zweiten Start.
ELISA PLATINO
Geburtsdatum und -ort:
8. Jänner 1999 in Meran
Wohnort: Meran Obermais
Sportgruppe: Carabinieri
Vorerst liegt der Fokus jedoch beim Riesentorlauf, denn: „Wichtig ist, dass ich mich bestätige, dass ich weiterhin konstant im 2. Durchgang mit dabei bin. Ich will nicht, dass es ein Zufall war, so weit gekommen zu sein. Aber wenn ich unbeschwert drauflos fahren kann, kommen auch die Ergebnisse.“
RITA GRANRUAZ
Geburtsdatum und -ort:
25. Juni 2006 in Bruneck
Wohnort: Abtei
Verein: Ski Team Alta Badia
Wintererlebnisse inmitten von 126 Dreitausendern
Von September bis Mai steht die Alpin Arena Schnals für besondere Wintererlebnisse von 2.011 auf bis zu 3.251 Metern Seehöhe: Eine neue, moderne Gletscherseilbahn, perfekt präparierte Pisten für jede Könnerstufe sowie eine Langlaufloipe und die einmalige Möglichkeit, den hochalpinen Lifestyle mit italienischem Flair zu verbinden, sorgen für abwechslungsreiche Abenteuer im Schnee.
Bereits ab dem dritten Wochenende im September kann man die ersten Schwünge über die verschneiten Hänge ziehen und kulturelle Highlights wie die nahegelegene Fundstelle der berühmtesten Gletschermumie unserer Zeit, Ötzi, runden das Angebot am hinteren Ende des Schnalstals ab.
Ski-Erlebnisse für die ganze Familie
Am 20. September 2024 startete in der Alpin Arena Schnals die Wintersaison. Umrahmt von den tief verschneiten Gipfeln des Hochjochferners lockt das Skigebiet nicht nur heimische Skifahrer, Familien und Urlaubsgäste an, sondern ist auch ein beliebter Trainingsplatz für die Wintersport-Weltelite. Neben bestens präparierten Pisten für Skifahrer und Snowboarder finden auch Fans von anderen Sportarten ideale Bedingungen für ihre Abenteuer vor. So zum Beispiel auf der drei Kilometer langen Langlaufloipe auf Lazaun.
Perfekte Trainingsbedingungen
Die spezielle Lage des Schnalstaler Gletschers bietet perfekte Bedingungen für Höhentrainingslager. Im Winter ist das Gebiet in den Disziplinen Ski Alpin und Skilanglauf eine der bedeutendsten Destination in Italien. So sind professionelle Sportler auf den Pisten der Alpin Arena Schnals zu finden. Als offizieller „Hospitality Partner“ des italienischen Skiverbandes FISI, ist das Schnalstal aus den Trainingskalendern nicht zu streichen.
Der Blick rundum und zurück
Die Aussichtsplattform Iceman Ötzi Peak 3.251 m thront auf der Grawandspitze am Schnalstaler Gletscher und ist fußläufig in nur 15 Minuten zu erreichen: Ausflügler erwartet ein Ausblick auf 126 Dreitausender im Dreiländereck, ein Rundumblick im
Hochgebirge mit viel Geschichte und Tradition: von Ötzi bis zur Transhumanz über die Wasserscheide bis hin zu Schmugglerpfaden und Gebirgsgrenzen. Der Blick rundum und zurück in die Vergangenheit lohnt sich in jedem Fall.
Auch ein Stopp an unseren ‚Foto-Points‘ an den Bergstationen von Hintereis und Teufelsegg lohnt sich absolut, um die Aussicht zu genießen und ein Erinnerungsfoto zu schießen.
Köstlicher Einkehrschwung
Gäste kosten die atemberaubende Aussicht genussvoll auf einer der vielen Hütten der Alpin Arena Schnals voll aus. So bieten die Lazaun Hütte, die Teufelsegg Hütte und das Schutzhaus Schöne Aussicht Südtiroler Köstlichkeiten auf höchstem Niveau. Ein besonderes Highlight inmitten der faszinierenden Gletscherwelt des Hochjochferners ist das Glacier Hotel & Restaurant Grawand. Das Self-Service-Restaurant (untertags) und das Gletscherrestaurant für Hotel-Gäste bietet sowohl italienische Köstlichkeiten als auch traditionelle Südtiroler Spezialitäten an. Apropos italienisch: Das Kochen von Spaghetti dauert im Glacier Restaurant Grawand etwa zwei Minuten länger als im Tal. Durch die Höhenlage und den damit verbundenen niedrigeren Druck siedet das Wasser bei etwa 89 Grad Celsius. Die Panoramaterrasse des höchstgelegenen Hotels Europas bietet auf 3.212 Metern einen außergewöhnlichen Blick auf die majestätische Bergkulisse und die eindrucksvolle Welt aus Schnee und ewigem Eis. Teile mit uns dein Abenteuer #alpinarenasenales
Alpin Arena Schnals
Kurzras 111| 39020 Schnals
Tel. 0473 662 171
info@schnalstal.com | www.schnalstal.com
Fotos
DOMINIK ZUECH & YANICK GUNSCH
DIE VORFREUDE IST GROSS
Südtirols Top-Skicrosser sind wieder startbereit. Dominik Zuech und Yanick Gunsch gehen nach einer Top-Saisonvorbereitung gut gerüstet in die neue Saison.
Dominik Zuech
Dominik Zuech wird am 25. Februar 30. Der ehemalige Abfahrer hat viel erlebt und nach der schlechten Vorbereitung im Vorjahr heuer in Südamerika „gewaltige Bedingungen“ vorgefunden. Er kann den Weltcup-Auftakt kaum herbeisehnen: Gleich zu Beginn kommen seine Lieblingsstrecken in Val Thorens und vor Weihnachten noch Innichen. Das Konditionstraining absolvierte der Hüne aus Lana mit viel Fleiß im Kraftraum der Therme Meran. Als Obstbauer hat er zunächst ganztätig und mit Fortdauer nur noch den halben Tag über gearbeitet. Er pflegte im Sommer auch seine Leidenschaft, die Vespa. „In den letzten 4 Jahren habe ich mir 3 zugelegt“, berichtet der Burggräfler. Wie sein Zimmerkollege Yanick Gunsch hat auch Zuech die Olympischen Spiele in Mailand Cortina 2026 im Hinterkopf. „Dafür arbeite ich und gebe mein Bestes. Ich kenne jetzt die Weltcup-Strecken
Gruppe B: Paolo Piccolo, Aiace Smaldore, Giacomo Dalmasso, Daniel Moroder (St. Ulrich)
und werde Vollgas geben. Aber unter Druck setzen lasse ich mich nicht“, sagt Zuech.
Für die heurige Saison hat er sich auch die WM-Teilnahme Ende März in St. Moritz zum Ziel gesetzt. Zuech: „Da wir Weltmeister Simone Deromedis in den eigenen Reihen haben, erhalten wir 5 Startplätze. Ich will im Engadin mit dabei sein.“
Yanick Gunsch
Yanick Gunsch hat gleich nach der letzten Saison als Maurer im Tiefbau gearbeitet, wie üblich. Als Skicrosser verdient er nicht genug für den Lebensunterhalt. „Wenn die Kollegen in den Urlaub fahren, muss ich eben arbeiten“, witzelt der 27-Jährige.
Dafür ist ihm im Sommer und Frühherbst alles aufgegangen. „Wir konnten in Argentinien und in Saas Fee sehr gut trainieren, hatten wetterbedingt keine Ausfälle. Ich fühle mich in der Tat sehr gut, für mich könnte es im Weltcup sofort losgehen“, erklärt er.
Der Skicrosser ist heuer mit einem neuen Schuh unterwegs und hat bei den Skiern auch etwas umgestellt: „Es müsste passen, ich bin zuversichtlich.“ Sein Dank gilt der Südtiroler Sporthilfe, die immer für ihn da ist.
Die Stimmung im Team war letzthin stark getrübt, denn Teamkollege Federico Tomasoni war der Freund der nach ihrem Trainingssturz in Schnals verstorbenen Skirennläuferin Matilde Lorenzi.
Geburtsdatum und -ort: 16. Jänner 1997 in Zug/Schweiz
Wohnort: Matsch
Verein: SV Prad
„Das waren harte Tage, nicht nur das Begräbnis ging unter die Haut. Wir versuchen, Federico jede Sekunde zur Seite zu stehen“, erklärt Gunsch.
Val Thorens
Arosa
INNICHEN
Reiteralm
Veysonnaz
San-Pellegrino-Pass
Gudauri
Craigleith
Idre Fjäll
-Infogra k: A.Delvai/M. Lemanski
Frankreich
Schweiz
SÜDTIROL
Österreich
Schweiz
Italien
Georgien
Kanada
Schweden
Kann auch Auszeiten genießen: Yanik Gunsch und sein Hund Finn.
Großer Vespa-Fan: Dominik Zuech.
OMAR VISINTIN
FREUEN AUF DAS CHRISTKIND
Den Geburtstag feierte Omar Visintin am 22. Oktober mit Teamkollegen am Stilfser Joch bei einem gemütlichen PizzaAbend. „Ich bin jetzt 35, für mich ist ein Geburtstag kein besonderer Anlass, groß zu feiern. Zudem sind wir im Trainingslager und am Tag danach wird trainiert“, erklärte Visintin damals.
Viel mehr freut sich der sportbegeisterte Algunder auf Weihnachten. Der Top-Snowboardcrosser sieht Vaterfreuden entgegen. Wenn alles nach Plan läuft, ist der Termin für die Geburt des Kindes der Heilige Abend. „Da werde ich bestimmt dabei sein und meiner Lebensgefährtin Magdalena beistehen“, freut sich Visintin. Im Dezember steht nur ein Weltcuprennen, jenes beim Saisonauftakt am 14. in Cervinia, an. Der vergangene Sommer und die Vorbereitung verlief für Visintin nach Wunsch. In der freien Natur absolvierte er viel Ausdauertraining. Sein Hund Baku war immer dabei. „Wir fühlen uns im Freien einfach wohl und haben vieles unternommen. Da war Mountainbiken, wandern, klettern und Paragleiten (seit dem Vorjahr besitzt Visintin den Flugschein) dabei.“
Mit seiner Magdalena unternahm er Reisen im eigenen Camper und verbrachte so viel Zeit wie nur möglich in trauter Zweisamkeit. „Die Saisonhöhepunkte mit den meisten Weltcuprennen sind im März. Ende März findet in St. Moritz auch die Weltmeisterschaft statt. Auch deshalb sehe ich die ersten Wochen im Winter eher als Testphase“, blickt Visintin voraus.
Sein Weltcupdebüt gab er am 13. März 2008. Visintin ist sehr erfahren, hat viele Höhen und einigen Tiefen mit Verletzungen hinter sich gebracht. Er ist nicht so leicht aus der Ruhe zu bringen. Zudem hat er schon vieles gewonnen. Dazu zählen die 2 Olympa-Medaillen 2022,
2 WM-Medaillen, 9 Weltcupsiege und der Gesamt-Weltcup 2014.
„Meine Motivation ist weiter riesen groß. Mir gefallen die Rennen, das Training, die Szene und das Drumhe rum“, erklärt Visintin. Er kann sich vorstellen, sogar bis zu den Olympischen Winterspielen 2030 weiterzumachen. Dann wäre er 40 Jahre alt. Aber vorerst stecken im sportlichen Hin terkopf die Heim-Winterspiele 2026 in Mailand Cortina.
Aber das ist alles nichts im Vergleich zur Vorfreude auf den Nachwuchs. „Ja, da beginnt ein neuer Lebensabschnitt. Nach der Geburt werde ich weniger Schlaf haben, aber das ist alles kein Problem. Ich schätze mein Leben sehr und bin glücklich. Da geht alles viel leichter.“ Nur auf der Rennstrecke versteht Visintin keinen Spaß. Er gilt im Kampf Mann gegen Mann als Meister seines Fachs.
OMAR VISINTIN
Geburtsdatum und -ort: 22. Oktober 1989 in Meran
Wohnort: Algund
Sportgruppe: Heer
Werden zu Weihnachten Eltern: Omar Visintin und Lebensgefährtin Magdalena.
EMANUEL PERATHONER
38 und nicht müde
Olympische Winterspiele hat Snowboarder Emanuel Perathoner aus Lajen in Sotschi 2014 und Pyeongchang 2018 schon erlebt. Er feierte auch einen Weltcupsieg, landete am Weltcuppodest und eroberte mit Omar Visintin zweimal den Team-Gesamtweltcup.
Aber im Jänner 2021 zeigte ihm das Schicksal die Kehrseite der Medaille. Bei einem Trainingssturz in Cervinia verletzte er sich schwer (Bruch des Schienbeinkopfes). Er wurde in Folge viermal operiert und bekam im April 2022 ein künstliches Kniegelenk. Mit der Knieprothese räumt der 38-Jährige neuerdings im Para-Weltcup der Snowboardcrosser
so richtig ab. Bei der WM gewann er 2023 zweimal Gold und zweimal Silber. Am Ende der Saison strahlte er mit drei Kristallkugeln (Gesamt, Cross und Banked-Slalom), gewann 8 von 10 Rennen. Das große Fernziel des Wahlspaniers sind die Paralympics in Mailand und Cortina 2026. „Dafür trainiere ich im Sommer hart und habe in Argentinien und am Stilfser Joch viel auf Schnee geübt“, erzählt er. Ende Oktober bremste ihn eine Knieverletzung ein wenig ein, aber „Pera“ will im ParaWeltcup wieder groß liefern. Abschalten kann er am besten bei Belen und seiner Hündin Sira. „Sie sind meine größten Fixpunkte im Leben“, erklärt Perathoner. Spanien ist längst die zweite Heimat des Lajeners geworden.
Emanuel Perathoner mit Ehefrau Belén und Hündin Sira
EMANUEL PERATHONER
Geburtsdatum und -ort: 12. Mai 1986 in Brixen
Wohnort: Pamplona/Spanien
Sportgruppe: Heer
NATIONALTEAM SNOWBOARD
PARALLEL DAMEN
2024/25 SNOWBOARD
Parallel-Disziplinen
China
China
China
China
SÜDTIROL
Italien
Schweiz
Schweiz
Österreich
Österreich
Bulgarien
Slowenien
Kanada
Polen
Deutschland
Deutschland
Italien
Tschechien
Tschechien
Italien
Türkei
Türkei
Georgien
Österreich
Österreich
Kanada
Parallel-Riesentorlauf
Parallel-Slalom
Parallel-Riesentorlauf
Parallel-Slalom
Parallel-Riesentorlauf Parallel-Riesentorlauf Parallel-Slalom Parallel-Riesentorlauf Parallel-Slalom Parallel-Slalom Team
2 Parallel-Slalom Parallel-Riesentorlauf
2 Parallel-Riesentorlauf
2 Parallel-Riesentorlauf Parallel-Slalom Parallel-Slalom Team
Team Event
Team Event 2 Rennen
Team Event 2 Rennen
Gruppe A: Elisa Fava, Lucia Dalmasso, Jasmin Coratti (Langtaufers), Elisa Caffont Gruppe B: Sophie Rabanser (St. Christina in Gröden), Fabiana Fachin, Giorgia Carnevali, Sofia Valle HERREN
Gruppe A: Aaron March (Völs am Schlern), Roland Fischnaller (Coll in Villnöß), Maurizio Bormolini, Fabian Lantschner (Bozen), Marc Hofer (Saltaus in Passeier), Gabriel Messner (Pitzack in Villnöß), Daniele Bagozza (St. Ulrich), Mirko Felicetti, Edwin Coratti (Langtaufers)
Gruppe B: Elias Zimmerhofer (St. Magdalena in Villnöß), Tommy Rabanser (St. Christina in Gröden), Manuel Haller (Burgstall), Mike Santuari (Welschnofen)
BOARDERCROSS DAMEN
Gruppe A: Michela Moioli, Lisa Francesca Boirai HERREN
Gruppe A: Omar Visintin (Algund), Niccolò Colturi, Matteo Menconi, Lorenzo Sommariva, Tommaso Leoni
EDWIN & JASMIN CORATTI
PER AUTOSTOPP INS KRANKENHAUS
Jasmin und Edwin Coratti sind wohl das schnellste Geschwisterpaar im gesamten Wintersport. Dass die beiden Parallel-Snowboarder durch dick und dünn gehen, zeigt eine rührende Story.
So einen großen Bruder wünscht sich jede!“ Das dürfte sich Jasmin Coratti am 24. Februar 2024 nicht nur einmal gedacht haben. Die 23-Jährige aus Langtaufers erlebte damals in Krynica, das ist irgendwo im polnischen Nirgendwo, einen wahren Albtraum. Beim Weltcuprennen stürzte Jassi schwer und zog sich eine Ellbogenluxation zu. Mit starken Schmerzen wurde sie in ein Krankenhaus eingeliefert, Englisch sprach da kaum jemand. Gleich nach Jasmin war ihr großer Bruder Edwin Coratti mit seinem Lauf dran. Auch er stürzte auf der tückischen Piste, kam aber ohne größere Verletzung davon. „Edwin hat sich sofort große Sorgen um mich gemacht. Er ist umgehend ins Hotel gefahren, hatte aber keine Ahnung, wo dieses Krankenhaus ist“, erklärt Jasmin. „Also ist er auf die Straße gelaufen und hat dort Autostopp gemacht. Ein paar Snowboardfans hielten an und fuhren ihn ins Krankenhaus. Das war schon sehr lieb von ihm“, sagt eine gerührte Jasmin Coratti, der im Spital der Ellbogen eingerenkt wurde. Eine Operation blieb ihr erspart. Im größten Unglücksmoment der Saison hat sich also gezeigt, aus welchem Holz diese Geschwisterliebe geschnitzt ist. Ansonsten gab es für die beiden im vergangenen Winter viele Glücksmomente. So fuhr Jasmin Anfang Jänner in Scuol/ Schuls, nur knapp 40 Kilometer von ihrer Heimat Langtaufers in Graubünden (Schweiz) gelegen, erstmals und völlig sensationell auf das Weltcuppodest. „Das war gigantisch“, schwärmt Edwin
Coratti voller Stolz. „Scuol ist eine halbe Stunde von uns zu Hause entfernt, Familie, Freunde – alle waren da. Sie dachten wohl eher, dass ich aufs Podest fahre. Doch dann wurde Jassi Zweite. Nur wenige Tage später fuhr sie als Dritte erneut aufs Podest“, blickt der große Bruder Edwin zurück. Jasmin selbst erklärt: „Dass die Saison so verläuft, hätte ich mir nie erträumt. Eigentlich wollte ich den Sprung in die Top 16 schaffen, am Ende wurden es 2 Podestplätze.“
Während die 23-jährige Jasmin Coratti also eine Senkrechtstarterin in der Snowboardszene ist, zählt der 10 Jahre ältere Edwin längst zu den Stars im Brettlzirkus. Er hat in seiner Karriere bisher 5 Siege errungen, im vergange nen Winter fuhr er 3 Mal aufs Podest. Und das, obwohl es für ihn eine Sai son mit vielen Fragezeichen war. „Ich habe eine große Umstellung am Ma terial vorgenommen, will heißen: Ich fuhr mit einem neuen Plattensystem. So etwas hat vor mir im Weltcup noch keiner gemacht. Es war ein gewis ses Risiko dabei, doch es hat sich voll ausgezahlt.“
Auch deshalb hat Corat ti heuer große Ziele. „Ich möchte im Ge samtweltcup unter die Top bei der WM eine Medaille holen“, gibt der 33-Jäh rige die Sai sonziele vor.
Seine Schwester Jasmin will erstmals zur WM „bei den Großen“, nachdem sie bei den Junioren 2019 WM-Bronze ge
wann. Zumal die Titelkämpfe Ende März 2025 in St. Moritz im Engadin (Schweiz) stattfinden, das auch „nur“ knapp 70 Kilometer von ihrer Haustüre entfernt ist.
EDWIN CORATTI
Geburtsdatum und -ort:
19. Juni 1991 in Schlanders
Wohnort: Langtaufers
Sportgruppe: Polizei
JASMIN CORATTI
Geburtsdatum und -ort: 5. August 2001 in Schlanders Wohnort: Langtaufers
Sportgruppe: Polizei
ROLAND FISCHNALLER
DAS LICHT AM ENDE DES TUNNELS NAHT
Seine 27. Weltcupsaison steht an. Es ist seine vorletzte, denn nach 2025/26 ist Schluss. Definitiv. Mit dann 45 Jahren will sich Roland Fischnaller von der großen Snowboardbühne verabschieden. Mit einem sportlichen Traum: Bei Olympia 2026 nochmal dabei zu sein.
Aber auch ein Roland Fischnaller ist bescheiden genug und weiß, dass es kein Selbstläufer ist, bei der WM 2025 und auch bei Olympia 2026 am Start zu stehen. Denn das Team der „Azzurri“ ist gemeinsam mit Österreich das Maß aller Dinge. Das zeigen die Statistiken: In der letztjährigen Weltcup-Gesamtwertung landeten unter den Top 10 neun Brettlfahrer aus diesen beiden Nationen. Lediglich der Südkoreaner Sangho Lee war als Fünfter mittendrin. Für Fischnaller liegt der Hauptgrund auf der Hand: „Die Österreicher haben Andreas Prommegger und Benjamin Karl als Zugpferde, bei uns im Team bin ich es, den alle übertrumpfen wollen. Also wird schon im Training alles gegeben, wir pushen uns zu immer neuen Höchstleistungen.“
Deshalb gibt sich der 44-Jährige auch vorsichtig: „In den bisherigen Trainings haben die Mander ganz starke Leistungen gezeigt, auch Comebacker Gabriel Messner. Das heißt, dass wir für 4 Startplätze bei der WM 7 potenzielle Sieg- und Podestfahrer haben. Sollte Marc Hofer wieder fit sein, sind es 8. Ich
ROLAND FISCHNALLER
Geburtsdatum und -ort:
19. September 1980 in Brixen
Wohnort: Coll in Villnöß
Sportgruppe: Heer
muss mich im Weltcup vorher so stark präsentieren, dass es keine Diskussionen geben darf, ob ich WM-würdig bin. Das gilt auch für Olympia ein Jahr später. Entweder ich bin top dabei, oder ich bleibe zu Hause. So einfach ist das.“
Dass sich Fischnaller von der internen Konkurrenz aus der Ruhe bringen lässt, ist auszuschließen. Zu nervenstark, zu fokussiert ist der Sieger von 7 Kristallkugeln (davon eine für die Gesamtwertung 2020) und Gewinner von 6 WM-Medaillen. Vielmehr treibt ihn nach wie vor die Begeisterung an. Und so analysiert er auch die Saisonvorbereitung: „Es passt bisher, obwohl das Wetter im September und Oktober nicht gut war und wir meistens auf weichem Schnee trainierten. Zuletzt im Schnalstal war es aber top. Ich trainiere noch immer gerne, der Spaßfaktor ist groß. Und auch die Motivation passt, weil ich langsam ein Licht am Ende des Tunnels sehe. Es ist meine vorletzte Saisonvorbereitung, und die packe ich auch noch.“
Dass Fischnaller, der am 1. März 1997 als damals 16-Jähriger sein Debüt im Snowboard-Weltcup feierte, immer öfter seinen inneren Schweinehund überwinden muss beim Training,
leugnet er erst gar nicht: „Es wird in meinem Alter nicht leichter. Ich mache meine Übungen und tue das, was mir Spaß macht. Wenn es zuviel wird, habe ich sofort eine Entzündung am Rücken. Zuviel Gas geben bringt nichts. Von der brachialen Gewalt eines Coratti, Bagozza oder anderen bin ich weit entfernt. Mein größtes Plus ist die Erfahrung, das Einschätzen der jeweiligen Situationen. Das sind im Parallel-Snowboard fundamentale Voraussetzungen. Denn dass ein 30-Jähriger körperlich ganz anders drauf ist als ein 44-Jähriger, das versteht jeder.“
Deswegen hat Fischnaller auch nicht nachgezählt, wie viele Trainingstage auf Schnee er bereits intus hat. „Für mich ist jeder Tag ein geschenkter Tag. Der Fokus lag bisher auf dem Riesentorlauf, im Slalom gibt es noch Aufholbedarf.“ Wobei heuer der traditionelle Trainingsblock in Skandinavien flach fällt. Das ist dem neuen Saisonauftakt geschuldet, der am 30. November und 1. Dezember in Mylin in der inneren Mongolei (China) über die Bühne geht. Dann geht es weiter nach Yanqing. „Ich habe mit China noch eine Rechnung offen, nachdem ich
bei Olympia 2022 in Peking mit leeren Händen nach Hause zurückkam. Ich will mit einem Glücksgefühl die Heimreise antreten“, gibt sich Fischnaller vor den 4 China-Rennen zum Saisonauftakt kämpferisch.
Mit 19 Parallel-Rennen ist der Weltcupkalender heuer üppig bestückt (im Vorjahr nur 13), für Fisch ist er fast zu voll: „Es stehen viele Reisen an. Wenn alle Rennen stattfinden, braucht es gute Kondition.“ Dass die Snowboard-WM erst nach dem Weltcupfinale in der letzten März-Woche in St. Moritz (Schweiz) über die Bühne geht, freut Fischnaller: „Das ist super. Der Frühlingsschnee passt mir gut. Zudem stehen wir bei einer WM im Jänner immer im Schatten der Skifahrer. Oder es hat minus 30 Grad wie 2019 in den USA.“
Und dann ist da noch die familiäre Situation: Im Jänner verunglückte sein Schwager Heiner Oberrauch bei einem tragischen Hubschrauberunglück in
Kanada tödlich, und nur die immense Kraft innerhalb seiner Familie ließ ihn weitermachen. „Wir haben alles in der Familie beredet, und es ist für uns klar, dass Heiner will, dass ich weiterfahre. Er ist ohnehin immer präsent und wacht über uns.“
Und: Im vergangenen Juli führte Rolli Fischnaller in seinem Heimatort Villnöß seine Lebensgefährtin Elisabeth vor den Traualtar, im Beisein ihrer gemeinsamen
Kinder Heidi, Florian und Maria sowie Rollis älterer Tochter Emily. „Es war ein megaschöner Tag, im einfachen Rahmen auf einer Almwiese unterhalb der Geislerspitzen. So ein Tag gibt mir immer wieder die Kraft, die nächsten 2 Jahre alles aus mir herauszuholen. Meine Frau, meine Kinder und meine Freunde halten mir den Rücken frei, damit ich meine sportlichen Ziele weiter anpeilen kann. Ich kann ihnen nicht genug danken.“
MARC HOFER
Es braucht Geduld
Man muss weit zurückblättern, ehe man Marc Hofer in einer Ergebnisliste findet. Das war am 19. März 2023 – also vor 20 Monaten. Damals wurde der 26-Jährige 6. beim Finale in Berchtesgaden.
Seitdem wurde es still um den Passeirer, denn gleich beim Saisonauftakt am 14. Dezember 2023 am Karerpass riss er sich in der Quali das Kreuzband im linken Knie. Eine im Snowboard untypische Verletzung. Damit war die Saison für Hofer vorbei, noch ehe sie begonnen hatte. Nach der OP stand eine lange Rehazeit an. Sie verlief jedoch nicht reibungslos. „Ich hatte Verklebungen im Gelenk, beim Konditraining ging nicht viel weiter. Ich habe nur wenig Muskelmasse aufgebaut.“ Trotzdem begann er im September mit dem Schneetraining. Aber nur wenige Tage lang, denn: „Ich konnte das Knie kaum
belasten, musste Schmerzmittel nehmen. Bei einer weiteren Kontrolle in Mailand wurde festgestellt, dass der Meniskus noch immer beschädigt ist.“ Seit das in einer weiteren OP „gerichtet“ ist, passt es. Vor 2 Wochen stand der stille Saltauser wieder auf Schnee. Mit einem völlig neuen Gefühl: „Ich bin nun schmerzfrei und kann die Belastung kontinuierlich steigern.“ Trotzdem: An Rennen verschwendet er noch keine Gedanken, die Auftaktreise nach China wird er wohl nicht mitmachen, das Heimrennen in Carezza am 12. Dezember ist sehr wohl ein Thema. „Für mich ist das Wichtigste, völlig gesund zu werden. Ich nehme alles, wie es kommt, ohne Plan und ohne Ziel.“ Zumal Hofer erst seit Anfang November wieder richtig Kraft bolzt, und zwar in den Kraftkammern der Meraner Thermen mit Andrea Tuti, dem Konditrainer der Skicross-Nationalmannschaft. „Bei ihm bin ich perfekt aufgehoben“, meint Hofer.
MARC HOFER
Geburtsdatum und -ort: 26. Dezember 1997 in Meran
Wohnort: Saltaus in Passeier
Sportgruppe: Carabinieri
War zuletzt Dauergast im Krankenbett: Marc Hofer.
Roland Fischnaller und Ehefrau Elisabeth Oberrauch feierten am 19. Juli 2024 Hochzeit. Mit ihnen freuten sich die Kinder Emily, Florian, Maria und Heidi (v.l.).
AARON MARCH
Sag niemals nie
Er ist mit 38 Jahren einer der ganz großen Routiniers im Brettlzirkus –und seit mehr als 20 Jahren ist
Aaron March auf der Tour. Müde ist er deshalb noch lange nicht.
Kinder, wie die Zeit vergeht“, meint der mit Fischnaller erfolgreichste Südtiroler Snowboarder aller Zeiten. „Wenn ich zurückdenke an mein Weltcupdebüt im März 2004 in Bardonecchia – das ist schon so lange her. Aber ich fühle mich auch als vermeintlich älterer Mann noch immer sehr fit und habe große Freude an dem, was ich tue. Und ein großer Vorteil zu früher: Die Zeiten, wo ich mir zuviel Druck mache, sind vorbei.“
Während nämlich einige der Teamkollegen auf die WM 2025 in St. Moritz hinfiebern, beschäftigt sich March damit überhaupt nicht. Schließlich war er bereits 9 Mal bei Titelkämpfen dabei und belohnte sich 2023 mit Nadya Ochner mit WM-Gold im Team Event. Alleine deshalb nimmt er den Quali-Druck im
Herrenteam der „Azzurri“ gelassen hin. „Dieser Konkurrenzkampf ist eine große Bereicherung, in jedem Training gibt es etwas, das man optimieren kann. Zudem wird es heuer eine spezielle WM-Nominierung geben. Weil die Titelkämpfe erst nach dem Ende des Weltcups sind, gibt es ideale Selektionskriterien. Es kann also sein, dass ein frühes Podest im Dezember oder Jänner gar nicht einmal relevant ist für eine Nominierung.“
Und nach der WM 2025 ist auch vor Olympia 2026. „Natürlich schwirrt Olympia immer im Kopf herum. Ich habe nicht im Sinn, vorher aufzuhören. Was danach kommt, weiß ich nicht. Es ist gut möglich, dass ich auch nach 2026 noch weiterfahre. Sag niemals nie.“ Zumal Aaron March im vergangenen Winter einmal mehr ein Muster an Beständigkeit war. Er landete in 12 Weltcups nur einmal jenseits der Top 16.
Mit ein Grund für diese Beständigkeit ist die innere Ruhe und Gelassenheit, die Aaron March seit jeher auszeichnen. Sein Fitnessstudio in Seis läuft auch dank
AARON MARCH
Geburtsdatum und -ort: 14. Mai 1986 in Brixen
Wohnort: Völs am Schlern
Sportgruppe: Heer
seines Mitarbeiters Moritz hervorragend („die Kunden haben voll Verständnis, wenn ich im Winter nicht immer da bin“), und privat ist Ehefrau Andrea eine riesige Stütze. Und dann ist da noch die achtjährige Tochter Alina, die VSSSkirennen bestreitet, die aber auch sehr gerne Snowboard fährt. Für March ist es einerlei, was sie macht: „Ich unterstütze sie bei allem, was sie gerne tut.“
FABIAN LANTSCHNER
„Bin hier, um zu lernen“
Er ist der „Neue“ in der besten Snowboardmannschaft der Welt. Fabian Lantschner aus Bozen Gries, im März 22 Jahre alt geworden, lässt alles auf sich zukommen. „Ich bin hier, um zu lernen. Druck mache ich mir keinen.“
Lantschner hat erst 10 Weltcuprennen bestritten, dafür schon 69 Europacups mit 2 Siegen und weiteren 6 Podestplätzen. Das war aber nicht der Hauptgrund, warum er ins A-Nationalteam aufgenommen wurde. Vielmehr sehen die Trainer das große Potenzial, das der 1,80 m große und 75 kg eher
leichte Modell-Athlet mit sich bringt. Saisonziele hat sich Lantschner keine gesetzt, nur soviel: „Ich starte ohne Druck in die Saison und muss mich erst freischwimmen. Als Mitglied des besten Snowboardteams im Weltcup lerne ich jeden Tag dazu. Natürlich hoffe ich, dass es sich das eine oder andere Mal für das Achtelfinale ausgeht.“ Und die WM? „Die ist am Ende der Saison, und angesichts der riesigen internen Leistungsdichte wäre es vermessen zu glauben, dass ich dort dabei bin. Aber: Im Sport ist alles möglich, und ich werde alles dafür tun, um mich in Stellung zu bringen.“
FABIAN LANTSCHNER
Geburtsdatum und -ort: 16. März 2002 in Bozen
Wohnort: Bozen Gries
Sportgruppe: Carabinieri
DANIELE BAGOZZA
Neuer Anlauf
Obwohl Daniele Bagozza im Weltcup schon 7 Mal auf dem Podest stand, hat es bei einer WM noch nie für einen Top-10-Platz gereicht. Das soll sich aus Sicht des 29-Jährigen in der anstehenden Saison ändern.
Der letzte Winter hätte für den St. Ulricher nicht besser verlaufen können – und doch endete er mit einer herben Enttäuschung: Im letzten Rennen in Berchtesgaden verlor Bagozza gegen den Südkoreaner Sangho Lee den Kampf um die Kristallkugel im Parallel-Slalom. „Das war bitter”, erzählt der Grödner. „Vielleicht war es Mangel an Erfahrung, da ich nie zuvor in einer derartigen Situation war. In der Qualifikation bin ich auf Nummer sicher gefahren, weil ich nicht stürzen wollte.“ Die Folge war, dass er das Achtelfinale verpasste. Immerhin gewann er tags darauf mit Lucia Dalmasso den Team-Wettbewerb, womit er für einen versöhnlichen Saisonabschluss sorgte. Dass Bagozza nach knapp 4 Jahren wieder einen Weltcup-Sieg be-
jubeln durfte, kommt nicht von ungefähr. Nachdem er in der Vergangenheit oftmals gesundheitliche Probleme hatte, stellte er seine Ernährung um. Zudem erhielt er von seinem Hersteller ein längeres Brett, das er sich schon seit vielen Jahren wünschte. „Ich hatte sofort ein super Gefühl und war sicher, dass diese Umstellung Früchte tragen würde“, sagt Bagozza. Er behielt Recht. Die Resultate der letzten Saison zu bestätigen, ist heuer nicht sein vorrangiges Ziel. Vielmehr will der Snowboarder bei der WM in St. Moritz dabei sein – und wenn möglich eine Medaille abräumen. „In den letzten Jahren war ich oft das 5. Rad am Wagen“, sagt Bagozza. „Heuer will ich mir einen Platz im Team erkämpfen.“ Die Generalprobe ist bereits geglückt, denn im März 2024 belegte er bei einem Europacup-Rennen auf dem WM-Hang in St. Moritz Rang 3.
DANIELE BAGOZZA
Geburtsdatum und -ort: 3. Juli 1995 in Brixen
Wohnort: Lajen
Sportgruppe: Polizei
GABRIEL MESSNER
Eine Geduldsprobe
Gabriel Messner sieht nach einer Rückenoperation das Licht am Ende des Tunnels. Noch ist der Leidensweg des 27-Jährigen aber nicht vorbei.
Vor dem Start der letzten Saison traten beim Snowboarder akute Rückenschmerzen auf. Der Athlet aus Pizack in Villnöß versuchte, diese zunächst konservativ zu behandeln, hatte damit aber keinen Erfolg. „Ich bin mit spezifischem Rückentraining nicht weitergekommen. Deshalb habe ich nach Absprache mit dem Ärzteteam den Entschluss gefasst, mich einer Wirbelsäu-
len-OP zu unterziehen. Die Reha war sehr zeitintensiv und ist immer noch nicht beendet“, sagt Messner, der 3 Top-10-Plätze im Weltcup vorweisen kann. Sein letztes Rennen am 18. März 2023 liegt aber schon über anderthalb Jahre zurück. Die Rückkehr ins Mannschaftstraining erfolgte im Oktober – 10 Monate nach dem Eingriff. „Ich bin zurzeit sehr zufrieden, weiß jedoch auch, dass der Weg noch sehr lange ist, bis ich wieder dort bin, wo ich sein will. Meine Ziele und meine Erwartungen haben sich nicht verändert, wenngleich ich geduldig bin und meinem Körper die nötige Zeit gebe.“
GABRIEL MESSNER
Geburtsdatum und -ort: 7. Juni 1997 in Brixen
Wohnort: Pizack in Villnöß
Sportgruppe: Carabinieri
DIE JUNGEN WILDEN RÜCKEN NACH
Südtirol braucht sich um die Zukunft im Parallel-Snowboard keine Sorgen zu machen. Mit Mike Santuari, Manuel Haller, Elias Zimmerhofer sowie Tommy und Sophie Rabanser stehen 5 Talente im B-Nationalteam, die das Potenzial haben, in Zukunft an der Spitze mitzumischen.
Bei der Junioren-WM im Lachtal Ende März dieses Jahres jagten sie allesamt Medaillen. Lief es für die Südtiroler im Einzel nicht nach Wunsch, so konnte Mike Santuari im Mixed Team Event jubeln. Dem 19-Jährigen fiel ein großer Stein vom Herzen, denn tags zuvor wurde er zum 2. Mal bei einer Junioren-WM „nur“ Vierter. „Das war sehr schmerzvoll. Es wäre ein Traum von mir gewesen, Edelmetall im Slalom zu holen. Die Bronzene im Team war eine große Erleichterung“, sagt der Athlet aus Welschnofen, der Anfang März sein erstes Rennen im Europacup gewann. Nicht nur für Santuari war die JuniorenWM besonders, sondern auch für Sophie und Tommy Rabanser. Das Geschwisterpaar bildete nämlich ein Team und belegte Rang 10. „Das war eine schöne Erfahrung, denn es passiert nicht oft, dass man an der Seite seines Bruders fahren kann“, sagt die 19-jährige Sophie: „Zumal er mehr als 2 Jahre jünger ist als ich.“ Der damals 16-Jährige hielt mit der Elite auf Augenhöhe mit und legte mit
MIKE SANTUARI
Geburtsdatum und -ort:
28. Februar 2005 in Bozen
Wohnort: Welschnofen
Sportgruppe: Carabinieri
den Plätzen 5 (Slalom) und 6 (Riesentorlauf) eine Talentprobe ab. „Ich wusste aus Trainings mit Weltcup-Athleten, dass ich nicht weit entfernt bin“, erzählt Tommy. Sein Sport sei zu Hause täglich Thema. „Unser Vater Georg hat selbst eine Brettl-Firma. Wir diskutieren oft, wie wir die Bretter und die Technik verbessern können.“
Elias Zimmerhofer blickt auf eine Saison zurück, in der er sein Weltcup-Debüt feierte. „Ich habe erkannt, dass noch viel Arbeit vor mir liegt, wenn ich dieses Niveau erreichen will“, meint der 19-Jährige. „Es hilft, den Stars beim Fahren zuzusehen. Man hat einen direkten Vergleich, kann analysieren, wie sie auf dem Brett stehen und was sie besser machen.“
ELIAS ZIMMERHOFER
Geburtsdatum und -ort:
3. Oktober 2005 in Brixen
Wohnort: St. Magdalena in Villnöß
Sportgruppe: Heer
MANUEL HALLER
Geburtsdatum und -ort:
11. Oktober 2006 in Meran
Wohnort: Burgstall
Sportgruppe: Polizei
Zimmerhofer setzt sich vorerst aber kleinere Ziele. Nachdem er im Vorjahr furios startete und dann schwächelte, peilt er heuer eine größere Konstanz an. Ein neues Gesicht ist Manuel Haller, der heuer ins Nationalteam aufgestiegen ist. „Es hat sich seither vieles verändert. Einerseits bin ich weniger in der Schule, andererseits sind die Kosten viel kleiner geworden, denn Snowboarden ist nicht billig“, erklärt der 18-Jährige, der im Europacup schon 2 Mal Vierter wurde und nun die Attacke in Richtung Podest startet. „Ich weiß, dass die Chance besteht und werde hart dafür arbeiten.“ Dass er Anfang September von Rückenschmerzen ausgebremst wurde, soll ihn dabei nicht hindern.
SOPHIE RABANSER
Geburtsdatum und -ort:
13. Februar 2005 in Sterzing
Wohnort: St. Christina
Sportgruppe: Carabinieri
TOMMY RABANSER Geburtsdatum und -ort: 3. April 2007 in Sterzing
Wohnort: St. Christina
Sportgruppe: Carabinieri
TommyRa
Mike
EliasZ
Manu
SophieRabanse
ANTIBIOTIKA sind
die falsche Therapie
„Chronisch abakterielle Prostatitis“ (CPPS) kann viele Ursachen haben und sollte stets urologisch abgeklärt werden.
Allein über den Schmerz spricht man(n) nicht gerne. Zumal das betroffene Organ – die Prostata – im Sexualleben des Mannes eine wichtige Rolle spielt. Denn diese kastaniengroße Drüse zwischen Blase, Schambein, Penis und Rektum produziert ein Sekret,
das bei der Ejakulation in die Harnröhre geht und die Samenflüssigkeit befruchtungsfähig macht. Selbst wenn Bewusstsein, Vorsorge und Therapie bei Prostatakrebs heute stark verbessert sind, werden andere Prostataerkrankungen leicht übersehen und häufig älteren Männern zugeschrieben.
Schmerzhaftes Ziehen
Klinische Fallbeispiele einer typischen „Prostatitis“ (CBSS – chronisches Beckenschmerzsyndrom) jedenfalls zeigen, dass die genannten Symptome vorwiegend bei jungen Männern vorkommen, die beim Urologen Hodenschmerzen oder Miktionsbeschwerden beklagen und nicht an eine „Prostataverkühlung“ denken. Als mögliche Ursachen gelten genetische Erbanlagen, ein defektes Immunsystem, psychische Mechanismen oder auch mechanische Druckfaktoren. Für Letztere sprechen etwa jene Patienten, deren Prostata – besonders häufig bei jungen
Sportlern – einer bestimmten Belastung ausgesetzt ist. Ob Radfahrer (das Sitzen im Sattel), Wintersportler (der Druck von Aufstiegshilfen) oder auch Bauern (die Vibrationen von landwirtschaftlichen Geräten) – die Folge sind Missempfindungen im Dammbereich, die in den Hoden ausstrahlen. Ebenso von Miktionsbeschwerden wie ständigem Harndrang, „Brennen“ beim Urinieren und Ejakulationsstörungen berichten Betroffene. Und das, obwohl im Falle von CBSS bei der urologischen Visite weder die Prostata selbst noch die Laborwerte des Prostatasekrets auffällig sind.
Das wiederum macht die Therapie – im Gegensatz zur „bakteriellen Prostatitis“, die mit Antibiotika behandelt wird –schwierig. Zwar scheinen Entzündungshemmer den unangenehmen Schmerz zu lindern, doch als Abhilfe ist vor allem eine Wärmetherapie (35–40 °C) in Form von warmen Sitzbädern (in der Badewanne für 15–20 Min.) meist erfolgreich, sodass die Symptome nach einer Woche nahezu verschwunden sind. Auch mit Phytopharmaka, Stoßwellen, Elektroakupunktur oder Nervenstimulation wurden bereits Behandlungserfolge erzielt. Ebenso wie mit Verhaltenstherapie bzw. Psychoanalyse: Denn ein gesundes Sexualleben ist auch in diesem Fall häufig vor allem reine Kopfsache.
DR. ALEXANDER GASSER
DR. ALEXANDER GASSER
DR. ALEXANDER GASSER
DR. ALEXANDER GASSER
FAC HARZT FÜR UROLOGIE
FAC HARZT FÜR UROLOGIE
HARZT FÜR U
FAC HARZT FÜR UROLOGIE
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Vorsorge, Potenzprobleme, Fer tilitätsprobleme, Prostata-, Nieren-, Blasenleiden, ambulante Operationen
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Vorsorge, Potenzprobleme, Fer tilitätsprobleme, Prostata-, Nieren-, Blasenleiden, ambulante Operationen
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Kontinenzprobleme, Vorsorge, Potenzprobleme, Fer tilitätsprobleme,
Bei der Ehrung zur Sportlerin des Jahres zog sie ihre feinste Garderobe an. Bei Wettkämpfen schlüpft sie in knallenge Rennanzüge. Privat liebt sie eher lockere Röcke und Kleider, möglichst bunt: Das ist Evelin Lanthaler, Südtirols Sportlerin des Jahres. Auch sie schickt sich an, in die neue Wettkampfsaison zu gehen, verrät aber im Wintersport-Radius ganz andere Aspekte ihres Lebens.
Von der Rodlerin Evelin Lanthaler ist mehr oder weniger alles bekannt. Mehrfache Welt- (7 Titel) und Europameisterin (9 Titel), achtmalige Gewinnerin des Gesamtweltcups,
Siegerin von 51 Weltcuprennen und seit einem Jahrzehnt das große Aushängeschild des Rodelsports auf Naturbahn – das ist Sportfreunden gut bekannt. Deshalb wurde sie auch im vergangenen Frühjahr erstmals zur Südtiroler Sportlerin des Jahres gewählt. Die Passeirerin hat aber andere, eher unbekannte Züge.
Der Titel Sportlerin des Jahres kam für Evelin überraschend, erfüllte sie aber mit großer Freude. „Es war einfach wunderschön, ganz oben zu stehen und einige sehr renommierte, erfolgreiche Sportlerinnen hinter mir zu lassen. Aber ich finde diese Auszeichnung auch als Anerkennung für unsere Sportart, die den Stellenwert des Rodelsports auf Na-
turbahn sehr aufwertet. Das hat mich besonders gefreut.“
Trotzdem – die im April überreichte Trophäe hat das Leben der Spitzensportlerin nicht verändert. Sie liebt es weiter, die „freundliche Wunsch-Schwiegertochter von nebenan“ zu sein. Aber sie gibt zu, leichter auf den Straßen erkannt zu werden, häufiger angesprochen zu werden. Aber: Das Ganze hält sich in Grenzen. Außerhalb der Landesgrenzen wird sie kaum erkannt, im Urlaub ist sie auch ungestört.
Dann zieht sie gerne bunte Klamotten an, mag es farbig, fast „mädchenmäßig“, wie sie selbst sagt, und zieht lieber Röcke oder Kleidchen an als Hosen. Die trägt sie – wenn überhaupt – nur bei ihrer Arbeit, wenn sie vom April bis Mitte November als Kellnerin arbeitet. Das ist für Evelin Lanthaler quasi ein Muss, denn in einer nicht-olympischen Sportart fehlt ihr der Zugang zu Sportgruppen, der ein fixes finanzielles Einkommen garantieren würde.
Und so steht die 33-Jährige im Restaurant „Martl“ in St. Leonhard ihre Frau, bedient Gäste aus aller Welt – mit dem freundlichen Lächeln und den feinen Umgangsformen, die ihr eigen sind. Da kann es schon passieren, dass einheimische Kunden sie auf das Rodeln ansprechen, und meist sind es Komplimente, anerkennende Bemerkungen, Fragen und Ermunterungen. Feriengäste, die indes in Passeirer Unterkünften ihren Urlaub verbringen, sind meist von den Gastgebern vor-informiert und blicken mit einer gewissen Bewunderung auf die Frau, die ihnen Pizzas oder leckere Nudelgerichte auftischt.
Da kann es auch passieren, dass man ein paar Worte wechselt. „Aber ich darf das nicht zu lange tun, denn ich muss meiner Arbeit nachgehen“, lächelt Evelin. Selbst mag sie die Küche an ihrem Arbeitsplatz auch sehr, wobei sie ein absolutes Lieblingsgericht hat. „Du musst einmal die Nudel mit Fischallerlei kosten, wenn du einmal hier bist“, flüstert sie dem Reporter zu, der ihr weitere Insider-Infos entlocken möchte.
Obwohl sie eine fleißige Mitarbeiterin ist, bleibt der Rodlerin noch Zeit für verschiedene Unternehmungen, die sie
in ihrer Freizeit liebt. Still sitzen ist nicht Evelins Ding, und so zieht es sie hinauf auf die Berge – oder sie geht auf Reisen. Der Sommer 2024 wurde mit einem Urlaub auf Mykonos ausgefüllt, jetzt im November war sie zusammen mit ihrem Freund in Marokko, wo sie unter anderem auch in einem Wüstenlager campierte und auch einen Ausritt auf einem Dromedar wagte. Ihr Lebensgefährte Daniel ist ohnehin ein treuer Begleiter auf den Bergtouren, und da hat die Spitzenrodlerin einige Lieblingsziele: Besonders das hintere Passeiertal in Richtung Timmelsjoch ist eines der Lieblingsplätze Lanthalers, wo sie Stille, Ruhe und Naturverbundenheit genießen kann. Den ganz genauen Ort will sie nicht verraten, denn das sei ihr Kraftort, wo sie enorm Energien auftanken kann. Doch auch die Cirspitzen am Grödner Joch haben Evelin Lanthaler stark fasziniert.
Lebensgefährte Daniel ist auch dafür verantwortlich, dass Evelin nach
DANIELA MITTERMAIR
St. Martin umgezogen ist. Trotzdem besucht sie immer wieder gerne ihre Familie in Platt, wo sie aufgewachsen ist und wo sie einst ihre ersten Rodelerfahrungen gemacht hatte. Heimatliebe rostet nämlich nie. Und auch das Gerede von Hochzeitsglocken weist die Athletin von sich. Noch sei die Ehe kein Thema. Zumindest noch nicht.
Dann driftet das Gespräch doch auf den Rodelsport zurück, wo Lanthaler so lange weitermachen will, wie es ihr Spaß macht. Am Horizont sieht sie auch schon potenzielle Nachfolgerinnen, in denen sie sich selbst spiegelt: „Als ich in den Anfängerschuhen steckte, blickte ich voll Bewunderung auf die GietlSchwestern auf. Jetzt erlebe ich es genau umgekehrt, und ich gebe sehr gerne Tipps weiter.“
Freilich: Ob es jemals eine zweite Evelin Lanthaler geben wird in diesem Sport, das vermag auch Südtirols amtierende Sportlerin des Jahres nicht vorherzusagen.
Der Weg zurück
Die letzte Saison wird Daniela Mittermair für immer in Erinnerung bleiben. Anfang Jänner erzielte sie in Laas mit Rang 2 hinter Evelin Lanthaler als Zweite ihr bisher bestes Weltcupergebnis. 2 Wochen später beim Weltcup in Umhausen stürzte die 25-Jährige und verletzte sich schwer.
Die Diagnose: Ein gebrochenes Sprunggelenk. 2 Schrauben mussten ihr eingesetzt werden, die Saison war damit gelaufen. „6 Wochen durfte ich gar nix tun“, erinnert sich die Eggentalerin. Nur langsam konnte sie mit dem Aufbautraining beginnen, viel Physiotherapie stand auf dem Programm.
Die Sommervorbereitung konnte sie dann normal absolvieren. „Ich habe mich von der Verletzung gut erholt und
fühle mich jetzt fit“, betont Mittermair. Ihre Ziele hat sie klar definiert: Podestplätze einheimsen. „Natürlich will man als Sportlerin immer gewinnen, aber ein Sieg wird angesichts der starken Konkurrenz sehr schwierig“, weiß sie. Die stärkste Konkurrentin ist natürlich Seriensiegerin Evelin Lanthaler. Im Kampf um die Podestplätze rechnet Mittermair aber auch mit den Österreicherinnen Riccarda Ruetz und Tina Unterberger, der Deutschen Lisa Walch sowie der Konkurrenz aus den eigenen Reihen der „Azzurre“, sprich Nadine Staffler und Co.
Ein Höhepunkt in dieser Saison findet für Mittermair nicht nur mit der WM statt, sondern auch mit dem Weltcupfinale in Deutschnofen, gleich vor ihrer Haustür. „Ich wohne nur 100 Meter neben der Rodelbahn“, freut sie sich auf den Heimweltcup.
EVELIN LANTHALER
Geburtsdatum und -ort:
6. Mai 1991 in Meran
Wohnort: St. Martin in Passeier
Verein: RV Passeier
Daniela Mittermair (im Bild mit Dr. Martin Hofmeister von der Medalp Tirol) will nach ihrer schweren Knöchelverletzung wieder voll durchstarten.
DANIELA MITTERMAIR
Geburtsdatum und -ort: 16. Oktober 1999 in Bozen
Wohnort: Deutschnofen
Verein: SV Deutschnofen
Die amtierende Sportlerin des Jahres holt sich in den Bergen viel Kraft und Inspiration.
MATTHIAS UND PETER LAMBACHER
Erwartungen sind gestiegen
So schnell kann’s gehen: Ohne Ambitionen hat es begonnen –mittlerweile sind die Brüder aus Villnöß die großen Doppelfavoriten.
Matthias Lambacher holte 2023 mit seinem Bruder Patrick den Sieg im Gesamtweltcup der Doppelsitzer sowie den Weltmeistertitel. Patrick beendete die Karriere, Matthias fand mit seinem jüngeren Bruder Peter einen neuen Doppel-Partner. „Wir gingen ohne Erwartungen in die Saison. Das Ziel war einfach ein Podestplatz“, erinnert sich das Duo. Der Podestplatz kam – und wie! Gleich das erste Rennen in Kühtai in Nordtirol entschieden die Lambacher-Brüder für sich. 4 weitere Siege folgten. Am Ende stand der souveräne Gesamtweltcupsieg. Bereits im vorletz-
Fabian Brunner
Er gilt als größtes Nachwuchstalent im Südtiroler NaturbahnRodelsport, manche sehen in ihm schon den Nachfolger eines Patrick Pigneter oder Alex Gruber.
Und ihm selber fehlt es nicht an Selbstbewusstsein: Fabian Brunner, Jahrgang 2003, hat mit seinem ersten Weltcupsieg bei den „Großen“ bereits Akzente gesetzt und sich für kommende Aufgaben bestens empfohlen. Der junge Mann aus Schnauders fiel bereits als Junior positiv auf, im letzten Winter gab es den Durchbruch in der allgemeinen Klasse. Neben seinem Weltcupsieg in Winterleiten sicherte sich Brunner auch die Bronzemedaille bei der Europameisterschaft in Jaufental, auf der von ihm sehr geliebten Tonnerboden-Bahn. Dazu kamen im Weltcup noch je 2 zweite und
ten Rennen konnten sie diesen unter Dach und Fach bringen. „Von Rennen zu Rennen sind die Erwartungen natürlich gestiegen“, blickt das Lambacher-Duo zurück. In die neue Saison starten sie freilich als die großen Favoriten. Wer soll sie in dieser Saison bzw. in naher Zukunft auch bremsen? Die ärgsten Konkurrenten dürften die Österreicher Maximilian Pichler und Nico Edlinger sowie das junge Südtiroler Duo Tobias Paur und Andreas Hofer sein. „Und sollten die Russen irgendwann zurückkommen, ist mit denen immer zu rechnen“, glauben die Lambachers. Ein Erfolgsrezept der beiden Brüder? „Wir verstehen uns auch privat super, unternehmen viel zusammen. Im Sommer waren wir viel in den Bergen unterwegs, beim Klettern bildeten wir eine Seilschaft. Das schweißt zusammen.“ Ein
PETER LAMBACHER
Geburtsdatum und -ort:
26. Dezember 2002 in Sterzing
Wohnort: St. Magdalena in Villnöß
Verein: SV Villnöß
MATTHIAS LAMBACHER
Geburtsdatum und -ort:
10. Oktober 1996 in Sterzing
Wohnort: St. Magdalena in Villnöß
Verein: SV Villnöß
Höhepunkt in dieser Saison steht mit der Weltmeisterschaft an. Matthias will dabei den Titel von 2023 verteidigen – und Peter seinen ersten holen.
dritte Plätze auf unterschiedlichen Bahnen (Laas, Umhausen, Jaufental und Winterleiten). In diesem Sinne will der für den SV Feldthurns startende Modellathlet auch in der neuen Saison weitermachen. Er setzt sich die Latte selber hoch, wenn er sagt: „Ich will im Kampf um den Gesamtweltcup ein Wörtchen mitreden, dazu blicke ich gespannt auf die WM in Kühtai, wo ich auch vorne mitmischen möchte.“ Dabei musste sich Brunner im Sommer viel alleine um das Training kümmern. „Ich arbeite als Elektriker bei einer Firma in Feldthurns, und da gibt es sehr viel zu tun. Daher habe ich knapp bemessene Freizeit und kann an den Trainings des Nationalteams nicht immer teilnehmen.“ Und so ist Fabian Brunner viel als Autodidakt unterwegs, läuft viel, geht auf den Berg, hat sich auch einen Kraftraum eingerichtet. „Teilweise habe ich die Geräte selbst
FABIAN BRUNNER
Geburtsdatum und -ort:
23. September 2003 in Brixen
Wohnort: Schnauders bei Feldthurns
Verein: SV Feldthurns
erworben, etwas hat mir ein Bekannter geliehen“, erzählt Brunner, der auch viel auf Rollerrodeln trainiert. Da holt er sich auch die Technik, die auf den Eisbahnen im Winter nützlich sein wird.
Matthias und Peter Lambacher (v.l.)
PATRICK PIGNETER
„ NOCH HABE ICH MEINEN SPASS“
Auch im Alter von 37 Jahren zeigt sich Patrick Pigneter motiviert –und hat noch immer große Ziele.
Er hat alles gewonnen, was es im Naturbahnrodeln zu gewinnen gibt: Weltcups, Welt- und Europameisterschaften, alle möglichen nationalen Titel. Er hat die Szene jahrelang dominiert und ist ohne Zweifel der Beste al-
NATIONALTEAM NATURBAHNRODELN
DAMEN
A-Kader: Evelin Lanthaler (St. Martin in Passeier), Tina Stuffer (St. Ulrich), Jenny Castiglioni (Partschins), Nadine Staffler (Laas), Daniela Mittermair (Deutschnofen)
B-Kader: Lotte Mulser (Völs)
HERREN
A-Kader: Patrick Pigneter (Völs), Matthias Lambacher (St. Magdalena in Villnöß), Peter Lambacher (St. Magdalena in Villnöß), Mathias Troger (Tisens), Fabian Brunner (Feldthurns), Daniel Gruber (Schleis), Florian Clara (St. Martin in Thurn)
B-Kader: Andreas Hofer (Platt in Passeier), Tobias Paur (Völs), Hannes Unterholzner (Völlan), Alex Oberhofer (Laas), Anton Gruber Genetti (Völlan)
ler Zeiten. Im Juli feierte Naturbahnrodel-Ikone Patrick Pigneter seinen 37. Geburtstag. Dass die Frage nach dem Karriereende und der eventuell letzten Saison eine logische ist, hat Pigneter erwartet. „Natürlich denkt man in meinem Alter darüber nach. Aber mal schauen. Noch habe ich meinen Spaß“, betont er.
Statt über den Ruhestand redet der Völser lieber über den Sport, über seine Ziele. Nach einigen schwierigen Jahren eroberte er sich in der vergangenen Saison den Gesamtweltcup im Einsitzer zurück. Es war sein insgesamt 12., nach einer Durststrecke von 8 Jahren. „Nachdem es einige Jahre nicht wie erwartet lief, klappte es im letzten Jahr wieder sehr gut. Dafür gab es mehrere Gründe: Ich habe beim Material einiges umgestellt und auch den Doppelsitzer sein gelassen“, erklärt Pigneter.
Zu Beginn der letzten Saison entschieden Pigneter und sein langjähriger DoppelPartner Florian Clara, sich voll und ganz auf den Einsitzer zu konzentrieren. Mit dem Gadertaler hatte er 13 Mal den Gesamtsieg geholt, zuletzt 2021/22. Eine Rückkehr zum Doppel wird es auch in dieser Saison nicht geben.
Für Pigneter darf es gerne so weitergehen wie zuletzt. „Natürlich möchte ich den Gesamtweltcup verteidigen“, gibt er die Marschroute vor. Mittlerweile war er 54 Mal im Einsitzer erfolgreich, den 50. Weltcupsieg feierte er im Dezember 2023 beim Weltcup-Auftakt in Kühtai. Ausgerechnet dort steht in dieser Saison die WM auf dem Programm. „Das ist in dieser Saison der Höhepunkt, WM-
Gold ist daher auch das größte Ziel“, betont Pigneter. Zuletzt holte er Gold im Einsitzer bei den Titelkämpfen 2015 im österreichischen Mariazell.
Aber die Konkurrenz schläft nicht, insbesondere in einer WM-Saison. So wollen die „jungen Wilden“ aus Südtirol Paroli bieten. „Sie haben bereits unter Beweis gestellt, dass sie Rennen gewinnen können“, lobt Pigneter die Newcomer Fabian Brunner und Daniel Gruber. Brunner überzeugte in der vorigen Saison als Zweiter im Gesamtweltcup vor allem auch durch seine Konstanz. „Zu den ärgsten Konkurrenten zählen aber auch die Routiniers Michael Scheikl und Florian Clara“, glaubt Pigneter.
Der Steirer Michael Scheikl holte 2020/21 die Kristallkugel, kam im vorigen Jahr aber nicht über Rang 4 im Gesamtweltcup hinaus und dürfte mit einer gehörigen Portion Wut im Bauch in die Saison gehen. Der Gadertaler Florian Clara wartet im Einsitzer noch auf seinen ersten Weltcupsieg, stellte als Gesamtdritter 2024 aber unter Beweis, dass es für ganz vorne reichen kann. Spannend dürfte es somit so oder so werden. Und wer weiß: Vielleicht geht eine große Rodelkarriere nach dieser Saison ja mit WM-Gold und dem 13. Gesamt-Weltcupsieg zu Ende. „Mal schauen“, sagt Pigneter.
PATRICK PIGNETER
Geburtsdatum und -ort: 19. Juli 1987 in Bozen
Wohnort: Völs
Verein: SV Völs
Auch sie wollen angreifen
Einfach ist es nicht, sich für den Rodel-Weltcup zu qualifizieren. In einer Saison, in der auch eine WM ansteht, wird dies noch einmal schwieriger. Kein Wunder: Die Konkurrenz in den eigenen Reihen ist groß, ja extrem.
Und dennoch: Die Nachwuchsrodler wollen zeigen, dass sie längst mehr als Talente sind und ganz vorne mitfahren können. Nadine Staffler, Jenny Castiglioni und Tina Stuffer haben schon angedeutet, dass sie in die Fußstapfen von Evelin Lanthaler treten können. Früher oder später zumindest. Noch gilt es, sich regelmäßig zu qualifizieren und um die Podestplätze – im Klartext sogar um Rang 2 – mitzufahren. Wie sich das anfühlt, weiß Nadine Staffler. Die Laaserin hat in der Saison 2022/23 bereits mit den Rängen 2 und 3 aufhorchen lassen, auch in der letzten Saison schaffte sie es in Laas bei ihrem Heimweltcup als
MATHIAS TROGER
Geburtsdatum und -ort:
19. April 1994 in Brixen
Wohnort: Tisens
Verein: SC Laugen Tisens
Dritte auf das Podest. „Mein Ziel ist der eine oder andere Podestplatz, zudem will ich bei der WM unter die besten 5“, so die Vinschgerin.
Jenny Castiglioni holte vergangene Saison bei der EM im Jaufental Bronze, im Weltcup verpasste sie das Podium bisher knapp, als bestes Ergebnis steht ein 4. Platz. „Meine Ziele sind vor allem die Junioren-EM auf meiner Heimbahn in Tarsch Latsch und der Junioren-Gesamtweltcup. Ich möchte hier Titel holen“, betont die Partschinserin. Auch in der Elite-Klasse hofft sie „auf ein paar Podestplätze“. Auch Tina Stuffers große Stunde schlug vergangene Saison im Jaufental, und zwar beim Weltcup. Dabei schaffte es die Grödnerin als Dritte auf das Podest. Stuffer wird genauso wie Castiglioni in dieser Saison zwischen Junioren- und Elite-Weltcup wechseln. „Ich will Spaß haben und mein Bestes geben“, betont sie. Zudem möchte sie es bei der WM und im Weltcup auf das Podium schaffen.
TINA STUFFER
Geburtsdatum und -ort:
30. August 2006 in Brixen
Wohnort: St. Ulrich
Verein: Lueses Gherdëina
Mathias Troger will sich derweil wieder zurückkämpfen. Vor 2 Jahren stürzte er beim Weltcup in Deutschnofen im Doppelsitzer und verletzte sich schwer. Knöchel und Wadenbein waren gebrochen. „In der letzten Saison habe ich versucht, wieder Vertrauen in mich und mein Sportgerät zu finden, was nicht einfach war. Ich bin jetzt aber wieder bereit und körperlich fit“, gibt er die Marschroute für die kommende Saison vor. Ein konkretes Ziel in dieser Saison ist ein Podestplatz. Es wäre sein zweiter im Einsitzer, 2020/21 schaffte er es beim Weltcup auf der Gafair in Laas als Dritter auf das Podium.
NADINE STAFFLER
Geburtsdatum und -ort:
8. Juni 2000 in Schlanders
Wohnort: Parnetz (Laas)
Verein: SC Laas
JENNY CASTIGLIONI
Geburtsdatum und -ort:
21. Oktober 2005 in Meran
Wohnort: Partschins
Verein: SV Latsch
Tina Stuffer Jenny Castiglioni
Nadine Staffler
Mathias Troger
FLORIAN CLARA
Mit 36 soll der erste Einzelsieg her
Florian Clara, mehrfacher Doppelchampion aus dem Gadertal, will endlich auch im Einsitzer Rennen gewinnen.
Florian Clara und Patrick Pigneter haben auf Naturbahn Doppelsitzer-Geschichte geschrieben. Das Duo hat alles gewonnen, den Gesamtweltcup gleich 13 Mal, zuletzt 2022. In der vorigen Saison fiel dann die Entscheidung, sich auf das Einzel zu konzentrieren.
„Es klappte gut“, blickt Clara zurück. Nach einer konstanten Saison stand am Ende der 3. Platz in der Gesamtwertung. „Ein Weltcupsieg fehlt aber noch. Ich war mehrmals knapp dran, aber ganz
gereicht hat es bisher noch nie. Ein Sieg wäre schon ein großes Ziel“, betont der mittlerweile 36-Jährige. Er weiß aber auch: „Einfach wird es nicht, die Konkurrenz ist stark, die Jungen werden immer besser.“ Insbesondere die Konkurrenz in den eigenen Reihen, sprich den ehemaligen Doppel-Kollegen Patrick Pigneter und Newcomer Fabian Brunner, gilt es zu schlagen. „Schauen wir mal. Vielleicht habe ich auch mal das nötige Glück“, hofft Clara. Für die neue Saison fühlt er sich fit, obwohl er sich im Sommer beim Laufen verletzt hat und am Meniskus operiert werden musste. „Es geht mir wieder gut. Wenn es so bleibt, dürfte nichts
fehlen“, sagt Clara. Er fühle sich „wie neu“. Auch abseits des Sports hat das Rodel-Urgestein viel zu tun, im Sommer konzentrierte er sich auf seinen Beruf als Zimmermann, zudem steht für den Familienmensch (mit Ehefrau Monica hat er 2 kleine Töchter) stets einiges an Arbeit auf dem heimischen Bauernhof auf dem Programm.
FLORIAN CLARA
Geburtsdatum und -ort:
11. Februar 1988 in Bruneck
Wohnort: Lungiarü/Campill
Verein: US Lungiarü
DANIEL GRUBER
Aus Schleis an die Weltspitze
Daniel Gruber will sich vorne etablieren und weiter Podestplätze einheimsen.
Laas, 7. Jänner 2024: Ein Jubelschrei im Ziel und die Gewissheit, dass die Weltcupsensation perfekt ist. Gerade hier, auf der Gafair-Bahn, seiner Heimbahn, feierte Daniel Gruber seinen ersten Weltcupsieg. „Die Freude war riesig, aber es war vor allem Erleichterung pur“, blickt Gruber zurück. Viel Druck sei von ihm abgefallen. „Von da an konnte ich lockerer in die Rennen gehen“, so der Vinschger. 2002 geboren, gehört er zu den aufstrebenden „jungen Wilden“ im Rodelzirkus.
Gruber, der beruflich als Förster am Ritten arbeitet und seit einigen Jahren in Lana wohnt, hat in der 2. Volksschul-
klasse mit dem Rodelsport begonnen, damals bei Arunda Schleis. Ein wichtiger Mentor für den talentierten Rodler war Trainer Lorenz Abart. „Es ist auch sein Verdienst, dass ich so weit gekommen bin“, zollt Gruber Dank. Seit einigen Jahren gibt es in Schleis aber keinen Verein und keine Rodelbahn mehr, seitdem startet der Obervinschger für Laas. Heuer will er den nächsten Schritt machen, sich an der Weltspitze etablieren. Ein Höhepunkt wird die WM in Kühtai. „Das ist ein Saisonziel, auf das ich hinarbeite. Eine Medaille oder gar den Sieg setze ich mir aber nicht als Ziel, vorerst gilt es, überhaupt dabei zu sein“, stapelt Gruber tief. Er weiß: Die Konkurrenz bei den „Azzurri“ ist groß, sowohl im Weltcup als auch bei Titelkämpfen ist die Qualifikation alles andere als selbstverständlich.
Daniel Gruber (links) und sein früherer Trainer Lorenz Abart
DANIEL GRUBER
Geburtsdatum und -ort: 29. November 2002
Wohnort: Lana
Verein: SC Laas
NÄCHSTER SCHRITT ALS SCHWIERIGSTER
Südtirols Eiskunstlaufszene in der Eliteklasse wächst und wächst und ist längst nicht mehr „nur“ Daniel Grassl und Gabriele Frangipani. Ein Überblick:
Als waschechter Grödner mit Wahl-Wohnsitz in Bergamo ist Manuel Piazza kalte Temperaturen von Natur aus gewohnt. Doch in dieser Saison setzt der 23-Jährige noch einen drauf, denn gemeinsam mit Júlia Sylvía Gunnarsdóttir startet der Paarläufer seit Herbst dieses Jahres für den isländischen Verband. Damit schreibt der Drittplatzierte der Italienmeisterschaft 2024 auch ein kleines Kapitel Eiskunstlaufgeschichte: Erstmals wird in dieser Disziplin ein isländisches Paar bei internationalen Wettbewerben auf höchster sportlicher Ebene vertreten sein. Somit sind für Piazza, der vor gut 4 Jahren das Paarlaufen für sich entdeckt hat, die Türen zu den nächsten Europa- und Weltmeisterschaften sperangelweit geöffnet.
MANUEL PIAZZA
Geburtsdatum und -ort: 13. Oktober 1999 in Bozen
Wohnort: St. Ulrich/Bergamo
Verein: Ice Lab Bergamo
Mit 17 Jahren gehört Anna Pezzetta zu den aufstrebenden Talenten in Südtirol. Die Boznerin begann ihre sportliche Karriere im Verein Young Goose Academy Neumarkt und verlegte in der vergangenen Saison ihre Trainingsstätte in die Nähe von Mailand. Mit ihrer enormen Sprunghöhe zieht die Boznerin auf der internationalen Bühne schon jetzt viele Blicke auf sich und ist im Wettbewerb der Damen eine potenzielle Kandidatin für Vierfachsprünge. Als Drittplatzierte der vergangenen Italienmeisterschaft hat Pezzetta durchaus das Potenzial, auch in dieser Saison mit ihrem Gesamtpaket aus Athletik und Eleganz auf sich aufmerksam zu machen.
ANNA PEZZETTA
Geburtsdatum und -ort: 6. März 2007 in Bozen
Wohnort: Bozen/Assago
Verein: Ice Lab Bergamo
Mit der Teilnahme und Platz 11 bei den Olympischen Spielen in Peking vor 2 Jahren hat sich der Bozner Marco Zandron einen großen Traum erfüllt. Allerdings sorgte eine nachgewiesene verbotene Substanz, man vermutet aufgrund einer Verunreinigung einer Creme, die bei seiner damaligen Partnerin Laura Barquero nachgewiesen wurde, für ein jähes Karriereende – vorerst. Nach einer einjährigen Pause, in der sich der 22-Jährige dem Wirtschaftsstudium widmete, ist der jüngere der Zandron-Brüder nun wieder zurück. Mit seiner neuen Partnerin Brooke McIntosh startet er ab dieser Saison wieder unter spanischer Flagge und will es noch einmal wissen. Das Ziel: die Olympischen Spiele 2026 in Mailand Cortina.
MARCO ZANDRON
Geburtsdatum und -ort: 30. September 1998 in Bozen
Wohnort: Bozen/Berlin
Verein: 2004 / Club Hielo Madrid Dream
Maurizio Zandron ist wohl der erfahrenste Eiskunstläufer in Südtirol und kann mit seinen 32 Jahren schon auf eine lange Karriere zurückblicken. Nach seinen Anfängen in Südtirol wechselte der Bozner vor einigen Jahren zum österreichischen Verband und hat dort seitdem 5 nationale Titel gewonnen. Doch nicht nur im Sport hat Maurizio Zandron einen langen Atem, sondern auch in seiner akademischen Laufbahn. Erst im vergangenen September beendete er sein Wirtschaftsstudium erfolgreich mit der staatlichen Prüfung. Doch bevor es ihn in die Arbeitswelt zieht, will Zandron noch zumindest diese Saison dem Eis treu bleiben. Mit seinem neuen Trainer Sergei Rozanov hat sich der Wahl-Österreicher frischen Wind in den Trainingsalltag geholt und will auch auf dem Eis seine Grenzen weiter austesten.
MAURIZIO ZANDRON
Geburtsdatum und -ort: 15. November 1992 in Bozen
Wohnort: Bozen
Verein: Union Eislaufschule Innsbruck
DANIEL GRASSL
Neustart ist geglückt
Für Daniel Grassl waren die vergangenen Jahre ein ständiges Auf und Ab, das nach einer längeren Durststrecke nun wieder mit einem Auf weitergeht.
Nach seinen ersten großen internationalen Erfolgen und Platz 2 bei der Europameisterschaft in Tallinn 2023 zog es den Meraner auf der Suche nach einer neuen Inspiration ins Ausland. Nach Aufenthalten in den USA und in Russland ging es für Grassl anschließend ungewollt in eine einjährige Zwangspause. Aufgrund einer Unachtsamkeit und Problemen im System der Nachverfolgbarkeit verpasste der 22-Jährige mehrere Dopingkontrollen und wurde somit für eine ganze Saison gesperrt.
Diese Zwangspause nutzte Grassl für sich und begab sich auf Reisen fernab vom Eis. Auch wenn diese Zeit mental nicht ganz einfach war, scheint sie beim vierfachen Italienmeister durchaus positive Spuren hinterlassen zu haben. Im Sommer durfte das Sprungtalent endlich wieder in seine aktuelle Trainingsstätte Turin zurückkehren, wo er seitdem gemeinsam mit Trainer Edoardo de Bernardis fleißig an seinem sportlichen Comeback feilt. Nach ersten Einsätzen zu Beginn der Saison, bei denen er sich langsam an das neue Wettkampfgeschehen herantastete, zeigte sich Grassl zu Saisonbeginn auf Anhieb wieder in gewohnter Form – geprägt von erstklassigen Vierfachsprüngen. Mit den Plätzen 2 und 3 bei dem Grand-PrixEvents in Japan und Finnland im Novem-
Will wieder im sportlichen Rampenlicht stehen: Daniel Grassl.
ber setzte Grassl definitiv ein eindrucksvolles Statement zu seinem Comeback. Krisen sind dazu da, um gemeistert zu werden – und dies scheint beim Meraner aufgegangen zu sein: Mental gereift und gefestigt strahlt er nun eine neue Persönlichkeit aus, die mit technischen und künstlerischen Highlights eine starke Kombination für die kommenden Monate und vor allem für die Olympischen Spiele in Mailand Cortina 2026 verspricht.
DANIEL GRASSL
Geburtsdatum und -ort:
4. April 2002 in Meran
Wohnort: Meran/Turin
Sportgruppe: Polizei
GABRIELE FRANGIPANI
Mehr Konstanz und Reife
Viele Jahre lang trainierte Gabriele Frangipani Seite an Seite mit Daniel Grassl in der internationalen Young Goose Academy von Neumarkt.
Vor gut 2 Jahren verlegte der 22-Jährige seinen Trainingsort nach San Donato Milanese, wo er unter der
technischen Leitung von Fabio Mascarello trainiert. Seitdem überzeugt der Bozner mit mehr Konstanz in seinen Sprungelementen und mehr Reife auf der künstlerischen Seite, sowie auch mit mehr Selbstsicherheit. Mit dem 4. Platz bei der EM 2024 in Litauen war das Podest erstmals zum Greifen nah und auch bei vielen weiteren internationalen Events ist Frangipani weiterhin vorne mit dabei. Mittlerweile ist der Bozner aus den Top 10 bei Europa- und Weltmeisterschaften nicht mehr wegzudenken. Vor wenigen Wochen startete Frangipani bei seinem ersten Grand Prix Event dieser Saison und belegte im kanadischen Halifax den 6. Gesamtrang. Nur 2 Wochen später ging er bei seinem zweiten Grand Prix an den Start, diesmal am komplett anderen Ende der Welt. Beim Grand Prix
NHK Trophy in Japan landete der VizeItalienmeister auf Platz 10.
Doch Frangipani ist nicht nur auf dem Eis ein Hingucker, sondern auch abseits der Eisfläche ein Lebemensch mit vielen Interessen: Gerne tauscht er seine Schlittschuhe gegen bequeme Sportschuhe und begibt sich in die Turnhalle, wo er seiner zweiten Leidenschaft, dem Breakdancen, nachgeht. Regelmäßig postet der Bozner Videos von seinen Tanz-Fortschritten auf seinen sozialen Kanälen.
GABRIELE FRANGIPANI
Geburtsdatum und -ort:
31. Dezember 2001 in Pisa
Wohnort: Bozen
Sportgruppe: Polizei
BENJAMIN SCHWINGSHACKL
Weltcup-Debüt als Ziel
Seit 3 Jahren ist Benjamin Schwingshackl Mitglied in der Sportgruppe der Carabinieri, er zählt zu Südtirols besten Langläufern. Ein Weltcup-Start blieb ihm aber bisher verwehrt.
Es ist schon ein Ziel und wäre schön, wenn es sich ergibt“, hofft der 22-jährige Gsieser. Dass es bereits in dieser Saison soweit ist, ist aber unwahrscheinlich. „Es wird schwierig“, weiß der Pusterer, der es bei der Junioren-WM 2022 zwei Mal in die Top-10 schaffte (10 Kilometer klassisch 10., Freistil-Sprint 7.). Mit der Staffel glänzte er damals zudem mit Rang 6. Der große Durchbruch blieb ihm seitdem verwehrt. Nach einem komplizierten vergangenen Jahr will er sich heuer über gute Leistungen bei nationalen Rennen zurück in den Europacup kämpfen. Richtig ernst wird es dann mit den ersten FIS-Rennen Ende November in Santa Caterina Valfurva. Dort gilt es, die „Hausaufgaben“ zu machen und sich für den Europacup zu empfehlen, um dann bestenfalls international aufzutrumpfen und vielleicht schon bald eine WeltcupChance zu erhalten.
BENJAMIN SCHWINGSHACKL
Geburtstag und -ort:
29. Jänner 2002 in Bozen
Wohnort: Pichl Gsies
Sportgruppe: Carabinieri
Weltcup-Kalender
SKILANGLAUF
Toblach
Toblach
Toblach
Toblach
Fleimstal
Fleimstal
Fleimstal
Les Rousses
Les Rousses
Les Rousses
Champfér Engadin
Champfér Engadin
Champfér Engadin
Cogne
Cogne
Cogne
Falun
Falun
Falun
Oslo Holmenkollen
Oslo Holmenkollen
Tallinn
C: Klassisch
MICHAEL HELLWEGER
NÄCHSTE STATION: FINALE
Michael Hellweger will den nächsten Schritt machen. Dafür verzichtete das Sarner Sprint-Ass sogar auf den Sommerurlaub.
Dass es für ganz vorne reicht, das hat Michael Hellweger in der vergangenen Saison eindrucksvoll unter Beweis gestellt. Das Sarner Kraftpaket, der einzige Südtiroler in der Skilanglauf-Nationalmannschaft, will in dieser Saison noch eins draufsetzen. „Ich weiß, dass ich mit den Weltbesten mithalten kann. Ich will im Sprint konstant ins Halbfinale und auch mal den Sprung ins Finale der besten 6 schaffen“, gibt er die Zielsetzung vor.
In der vergangenen Saison kam er 2 Mal ins Halbfinale, jeweils im FreistilSprint. Dieser bleibt seine Paradedisziplin. „Ich will aber auch im Klassik-Sprint angreifen. Ich habe mein Training stark danach ausgerichtet,
schließlich wird bei den Olympischen Winterspielen 2026 klassisch gesprintet“, unterstreicht Hellweger. Für die anstehende Saison, die mit dem Weltcup am ersten Advent-Wochenende im finnischen Ruka beginnt, fühlt sich der 28-Jährige gut gerüstet. Trainiert wurde viel auf Schnee. „Für einen Sommerurlaub blieb dadurch keine Zeit. Es gab Wichtigeres als das Meer“, lacht Hellweger. So standen neben Übungseinheiten auf Rollerskiern oder dem Rad auch in den heißen Monaten Trainingslager im Skitunnel im schwedischen Torsby sowie in der Skisporthalle in Oberhof an. Von Anfang bis Mitte November holte sich Hellweger in Finnland mit dem italienischen A-Nationalteam den Feinschliff. „Die Saison kann kommen“, freut er sich.
Schon jetzt im Visier hat Hellweger den Auftakt zur Tour de Ski in Toblach. Dort steht ein Freistil-Sprint an, und hier
Alle Weltmeisterschaften
17. bis 19.1.
4. bis 16.2.
6. bis 8.2.
12. bis 23.2.
26.2. bis 9.3.
3. bis 16.3.
19. bis 30.3.
20. bis 29.3.
Naturbahnrodeln
Ski Alpin
Kunstbahnrodeln
Biahlon
Ski Nordisch
Bob und Skeleton
Skicross
Snowboard
Kühtai in Nordtirol
Saalbach-Hinterglemm
Whistler Mountain
Lenzerheide
Trondheim
Lake Placid
St. Moritz im Engadin
St. Moritz im Engadin
schaffte er es Ende des vergangenen Jahres erstmals in ein Weltcup-Halbfinale und holte mit Rang 9 seine bisher beste Platzierung. Hält er bei der Tour de Ski diesmal bis zur 5. Etappe im Fleimstal durch, dann winkt mit dem klassischen Sprint eine weitere Gelegenheit für eine gute Platzierung. Ohnehin wird in dieser Saison bei jeder Weltcupetappe ein Sprintrennen ausgetragen. Genug Chancen für den Sarner, ganz vorne mitzumischen. Auch das ein oder andere Distanzrennen könnte er bestreiten, insbesondere im Europacup. „Aber das soll nur eine Abwechslung sein, ein Training, der Fokus richtet sich weiterhin auf die Sprints“, sagt er.
MICHAEL HELLWEGER
Geburtsdatum und -ort: 28. Oktober 1996 in Bozen
Wohnort: Weißenbach im Sarntal
Sportgruppe: Carabinieri
ALLES GEBEN FÜR DIE OLYMPIACHANCE
Dietmar Nöckler will es in dieser Saison nochmal wissen, um 2026 bei Olympia im Fleimstal noch einmal mit dabei zu sein.
Ich mache auf alle Fälle weiter“, betont Dietmar Nöckler im Hinblick auf die anstehende Saison. Diese beginnt für ihn mit dem Italiencup Ende November in Santa Caterina. Eine Woche später stehen dann die EuropacupRennen in Schlinig auf dem Programm. „Dort gilt es, mich zu beweisen, um vielleicht ein Ticket für den Weltcup in Davos zu ergattern“, hofft Nöckler. In der Schweiz findet am 15. Dezember ein Rennen über 20 km klassisch statt. Das ist die Spezialdisziplin des 36-jährigen Routiniers. Ein weiteres Ziel ist die Tour de Ski zum Jahreswechsel.
Trainiert hat Nöckler im Sommer vor allem individuell, auf dem Rad und mit Rollerskiern. Erst Mitte November stand ein Trainingslager in Livigno auf Schnee auf dem Programm. „Viele Tage auf Schnee werde ich bis zu den ersten Rennen nicht zusammen bekommen. Aber ich fühle mich trotzdem gut“, blickt er auf eine für ihn nochmals entscheidende Saison. Entscheidend deshalb, weil sich damit auch sein weiterer Weg aufzeigen wird. So blickt der Brunecker bereits auf die nächste Saison, in der die Olympischen Winterspiele von Mailand Cortina stattfinden. Die Langlaufrennen werden im
Im Sommer war Dietmar Nöckler (rechts) viel mit dem Fahrrad unterwegs, im Bild mit dem ehemaligen Ski-Ass Manfred Mölgg bei der Maratona dles Dolomites.
Fleimstal ausgetragen. „Ziel ist es, dass ich dort über 15 km klassisch mitlaufen kann“, erklärt Nöckler, der in den vergangenen Jahren bereits kurz vor dem Karriereende stand.
Olympia, und das quasi vor der eigenen Haustür, ist für ihn aber auch im Alter von 36 Jahren – bzw. dann 37 – nochmals ein Traum. Er weiß aber: „Um überhaupt eine Chance zu haben, in die übernächste Saison zu gehen, muss diesen Winter alles DIETMAR NÖCKLER
DAMEN
Weltcup: Francesca Franchi, Anna Comarella, Martina Di Centa, Caterina Ganz, Nicole Monsorno
Junior-Team: Romina Bachmann (St. Martin in Gsies), Marie Schwitzer (Essenberg im Sarntal), Marit Folie
(St. Valentin auf der Haide), Beatrice
Laurent
HERREN
Gruppe A: Francesco de Fabiani, Federico Pellegrino, Simone Mocellini, Elia Barp, Davide Graz, Simone Dapréa, Paolo Ventura
Gruppe A, Sprint: Mauro Balmetti, Simone Mastrobattista, Benjamin Schwingshackl (Pichl Gsies), Michael Hellweger (Weißenbach im Sarntal)
passen.“ Sprich: Stimmen die Ergebnisse in dieser Saison nicht, dann dürfte er ein vorzeitiges Karriereende erleben.
DIETMAR NÖCKLER
Geburtstag und -ort: 29. September 1988 in Bruneck
Wohnort: Pfalzen
Sportgruppe: Polizei
Team Milano Cortina 2026: Giacomo Petrini, Teo Galli, Fabrizio Poli, Aksel Artusi, Martino Carollo, Davide Ghio, Alessandro Chiochetti, Giovanni Ticcó, Riccardo Bernardi
Junior-Team: Marco Pinzani, Niccoló Giovanni Bianchi, Federico Pozzi, Davide Negroni, Tommaso Cuc, Gabriele Matli
NORDISCHE KOMBINATION
DANIELA DEJORI
EINFACH MAL ABSCHALTEN
Daniela Dejori hatte genug. Genug von all den Dingen, mit denen die sozialen Medien sie speisten. Sie löschte Instagram auf ihrem Telefon und sagt: „Ich fühle mich nun viel besser.“
Perfekt inszenierte Bilder, vermeintliche Erfolgsstorys und besonders Vergleiche mit anderen Athleten können im Kopf eines Sportlers Zweifel auslösen. Trainiere ich gut genug? Esse ich die richtigen Sachen? Fragen, die sich auch Dejori stellte. Irgendwann wollte sich die 22-Jährige mit dieser Schein-Realität
nicht mehr konfrontieren und verabschiedete sich von der bei Sportlern sehr beliebten Plattform. „Seither schaffe ich es, die Dinge viel mehr wertzuschätzen. Ich lege den Fokus auf mich selbst und fühle mich ohne die ständigen Vergleiche deutlich freier“, erklärt die Nordisch-Kombiniererin aus St. Christina. Gleichzeitig sei sie nicht mehr bereit, dem Sport alles unterzuordnen. Dejori versucht, das richtige Gleichgewicht zwischen Sport und alltäglichem Leben zu finden. „Ich liebe die NoKo. Aber ich interessiere mich auch für andere Dinge, denen ich ebenfalls Zeit widmen will“, betont sie.
NORDISCHE KOMBINATION
Herren
Ruka-Tour
Finnland
Finnland
Finnland
Norwegen
Norwegen
Österreich
Österreich
Deutschland
Deutschland
Japan
Japan
Seefeld Triple
Österreich
Österreich
Österreich
Estland
Estland
Estland
Norwegen
Norwegen
Finnland
Finnland
Damen
Norwegen
Norwegen
Österreich
Österreich
Deutschland
Deutschland
Österreich
Österreich
Österreich
Estland
Estland
Estland
Norwegen
Norwegen
2024/25
Compact 7,5 km
Einzel 10 km
Massenstart
Einzel 10 km
Compact 7,5 km
Massenstart
Einzel 10 km
Einzel 10 km
Compact 7,5 km
Einzel 10 km
Einzel 10 km
Massenstart
Compact 7,5 km
Einzel 10 km
Massenstart
Einzel 10 km
Compact 10 km
Einzel 10 km
Compact 7,5 km
Teamsprint
Einzel 10 km
Compact 5 km
Einzel 5 km
Massenstart
Compact 5 km
Einzel 5 km
Compact 5 km
Massenstart
Compact 5 km
Einzel 5 km
Massenstart
Einzel 5 km
Compact 5 km
Einzel 5 km
Compact 5 km
Ein weiterer wichtiger Aspekt in ihrer Sportart, der nicht selten psychische Belastungen auslösen kann, ist die Ernährung. Denn bekanntlich macht auf der Schanze jedes Kilogramm ei nen Unterschied.
„Ich stand nach einer rigorosen Diät vor einigen Jahren vor dem Burnout. Einem fehlt irgendwann einfach die Energie. Und am Ende ist es keineswegs garantiert, dass ich weiter springe, wenn ich 5 Kilos weniger wiege.“ Heutzutage liege der Fokus auf ihrer Gesundheit und ihrem Wohlbefinden, erzählt die 22-Jährige.
Mit diesem neuen Ansatz will Dejori ihre starke letzte Saison (5 Mal landete sie in den Top 10) übertreffen – und bei der WM in Trondheim auftrumpfen. Zumal die Grödnerin mit dem Wintersport-Mekka tiefe Erinnerungen verknüpft. 2019 ging sie in Trondheim für 6 Monate zur Schule. Damals knüpfte sie viele Freundschaften. „Es ist ein Herzensort. Ich kann es kaum erwarten, dorthin zurückzukehren, da manch einer mich noch kennen und hoffentlich auch anfeuern wird.“ Die Loipen kenne sie aus dem Effeff, auf der Schanze habe sie hingegen keinen Vorteil, da diese für die WM umgestaltet und modernisiert wurde. Die Vorbereitung auf das große Saisonhighlight verlief unter der Führung des neuen slowakischen Coaches Martin Bayer unterdessen sehr gut, weshalb einer erfolgreichen Saison nichts im Wege steht.
DANIELA DEJORI
Geburtsdatum und -ort:
1. August 2002 in Brixen
Wohnort: St. Christina
Sportgruppe: Heer
AARON KOSTNER
Neuer Trainer, neue Hoffnung
Die Achillesferse der italienischen Nordischen Kombinierer ist seit jeher das Skispringen. Ein bekanntes Gesicht soll Aaron Kostner & Co. in dieser Disziplin nun auf Vordermann bringen.
Kein einziger Top-20-Platz stand für Aaron Kostner in der letzten Saison zu Buche. Grund dafür waren zumeist durchwachsene Auftritte auf der Schanze. Der 25-Jährige sagt: „Irgendwann dachte ich, dass ich einfach nicht mehr wie früher springen kann. Ich war an einem Punkt angelangt, an dem ich nicht mehr wusste, was ich tun soll.“ Neue Hoffnung hauchte ihm der neue Sprung-Coach David
MANUEL & ANNA SENONER
Schritt in eine
Sie sind das neue Gesicht bei den Nordischen Kombinierern und zugleich große Zukunftshoffnungen:
Manuel und Anna Senoner.
Die Geschwister aus Wolkenstein haben vieles gemeinsam. Beide besuchen das Sportgymnasium in Stams in Nordtirol, beide gewannen im Vorjahr bei den Olympischen Jugendspielen Edelmetall und beide stehen kurz vor ihrem Weltcup-Debüt. „Es ist fix, dass ich beim Saison-Auftakt in Ruka (Finnland) an den Start gehen kann“, erklärt der 18-jährige Manuel Senoner. Er ist neu im Weltcup-Team, nicht zuletzt dank zweier Medaillen bei den Olympic Youth Games in Südkorea, wo er Silber im Einzel und Bronze im Mixed gewann.
Gemeinsam mit Schwester Anna auf dem Podium zu stehen, sei etwas sehr Besonderes gewesen. Die bald 17-Jährige bestritt in Vergangenheit auch mehrere Skisprung-
Jiroutek ein. Der Tscheche war zuvor bei Italiens Spezialspringer als Trainer aktiv, ehe er das Amt seinem Bruder Jakub überließ. „Wir arbeiten viel an der Mobilität. Das hilft, in der Anlaufspur tiefer in der Hocke zu bleiben, um mehr Kraft beim Absprung zu entfalten“, erklärt Kostner, der nach dem Rücktritt von Samuel Costa die Speerspitze in Italiens Team ist. Seiner Meinung nach habe dieses Training bereits Früchte getragen. Zudem habe er sich auch technisch verbessert. „Ich hoffe, dass sich diese Schritte in den Ergebnissen widerspiegeln.“ Das große Ziel des Athleten aus St. Ulrich ist die WM in Trondheim, bei der er sich einen Termin dick angestrichen hat: Den Mixed-
Event. 2023 erreichte Italien in Planica den 4. Platz. In Norwegen peilen die „Azzurri“ eine Medaille an.
AARON KOSTNER
Geburtsdatum und -ort: 8. Juli 1999 in Sterzing
Wohnort: St. Ulrich
Sportgruppe: Polizei
neue
Welt
Wettbewerbe, will sich in Zukunft aber voll auf die Nordische Kombination konzentrieren. „Ich habe mich für meine ersten Weltcup-Auftritte in Lillehammer und Ramsau hart vorbereitet. Ich hoffe, dass ich mich gut präsentieren kann“, erklärt sie, die stets im Stams trainiert und sich nur anlässlich der Rennen dem Nationalteam anschließt. Genauso wie ihr Bruder hat die Grödnerin die Junioren-WM in Lake Placid (USA) vom 10. bis 16. Februar 2025 als großes Saisonziel ausgerufen.
ANNA SENONER
Geburtsdatum- und Ort: 14. November 2007 in Sterzing
Wohnort: Wolkenstein
Verein: SC Gröden
MANUEL SENONER
Geburtsdatum- und Ort: 28. Juni 2006 in Sterzing
Wohnort: Wolkenstein
Verein: Finanzwache
Gehen mit großer Zuversicht in die neue Saison: Jessica und Lara Malsiner (von links).
JESSICA & LARA MALSINER
EINE WILLKOMMENE RÜCKKEHR
Italiens Skispringerinnen mussten sich heuer auf den x-ten Trainerwechsel einstellen. Dieses Mal ist die Änderung an der Kommandobrücke jedoch gern gesehen, denn mit Romed Moroder kehrt jener Mann ins Team zurück, der wie kein anderer für das Skispringen in Südtirol steht.
Ich bin sehr froh, dass Romed wieder unser Coach ist. Er kennt uns von klein auf. Zudem haben wir wieder einen Trainer, der uns auch zu Hause beim Athletiktraining auf Schritt und Tritt begleitet.“ Das sind die Worte von Lara Malsiner, die unter Moroder ihr Können erlernte.
Der Trainer aus St. Ulrich hat jahrzehntelange Aufbauarbeit in Gröden betrieben, ehe er nach Österreich wechselte und dort große Erfolge feierte. 2021 endete die Zusammenarbeit zwischen dem Grödner und dem ÖSV. Es folgte die Rückkehr in den Landeskader und nun ins Nationalteam, wo er an der Seite von Harald Rodlauer, mit dem er bereits beim ÖSV zusammenarbeitete, die Geschicke leitet. „Das ist ein weiterer wichtiger Punkt, denn sie ergänzen sich sehr gut“, sagt Malsiner. Die Zusammenarbeit zwischen den Athletinnen und dem neuen Trainerteam hat
JESSICA MALSINER
Geburtsdatum und -ort:
23. September 2002 in Sterzing
Wohnort: St. Ulrich
Sportgruppe: Finanzwache
bereits Früchte getragen. Lara Malsiner gewann im Sommer sensationell die Gesamtwertung des Sommer-Grand-Prix. „Das kam unerwartet, weil ich sonst erst im Winter in Form komme. Zudem sind die letzten Jahre nicht nach Wunsch verlaufen. Dass ich mich in kurzer Zeit so stark verbessere, war überraschend“, sagt die Grödnerin. Nun gehe es darum, nicht übermütig zu werden und die begonnene Arbeit weiterzuführen, „denn man ist nie angekommen“.
„Die Erfolge meiner Schwester sind sehr motivierend“, sagt Jessica Malsiner. „Weil man effektiv weiß, dass man im Training die richtigen Dinge macht. Das gibt große Sicherheit.“ Sicherheit, die sie nach schwierigen Saisonen auch braucht. Im Vorjahr war ein 19. Platz ihr bestes Ergebnis. Und auch beim Grand Prix hatte sie ihre liebe Mühe. „Um mit den schwierigen Zeiten besser umzugehen, habe ich begonnen, mit einem Mentaltrainer zu arbeiten. Es hilft mir, positiver an die Dinge heran zu gehen“, erzählt Jessica. Vorerst wolle sie sich nicht auf die Resultate fokussieren. Vielmehr gehe es darum, ihre alten Sprünge wieder auszupacken. Mit dem neuen Trainerteam, das auch neue Ideen und Methoden gebracht habe, soll ihr das gelingen.
LARA MALSINER
Geburtsdatum und -ort: 14. April 2000 in Sterzing Wohnort: St. Ulrich
Sportgruppe: Finanzwache
NATIONALTEAM SKISPRINGEN
DAMEN
A-Kader: Annika Sieff
B-Kader: Lara Malsiner (St. Ulrich), Jessica Malsiner (St. Ulrich), Noelia Vuerich, Martina Zanitzer, Martina Ambrosi
C-Kader: Camilla Henni Comazzi
HERREN
A-Kader: Alex Insam (Wolkenstein), Giovanni Bresadola
Noch bevor die neue SkisprungWeltcupsaison Ende November beginnt, konnte Alex Insam einen überraschenden Erfolg bejubeln. In der Gesamtwertung des Sommer-Grand-Prix landete er auf Rang 4.
Im Gegensatz zu anderen Wintersport-Arten lechzen Skispringer in der warmen Jahreszeit nicht nach Trainingsmöglichkeiten. Die Großzahl der Schanzen sind dank künstlicher Anlaufspuren und spezieller Landematten auch im Sommer nutzbar. Das verleitete den Internationalen Skiverband FIS dazu, vor 30 Jahren den ersten sogenannten Sommer Grand Prix auszutragen. Seither dienen diese Wettkämpfe bei den besten Athleten der Welt als willkommene Abwechslung zum Trainingsalltag. Unter ihnen ist auch Alex Insam. Nach 2 Podestplätzen und 3 weiteren Top-10-Platzierungen stand der Wolkensteiner knapp vor dem Gewinn der Gesamtwertung des Grand Prix. Ein missglücktes Springen zum Abschluss in Klingenthal spülte den 26-Jährigen aber noch auf Rang 4 zurück. Dennoch: Es
ALEX INSAM
Geburtsdatum und -ort: 19. Dezember 1997 in Brixen Wohnort: Wolkenstein
Sportgruppe: Polizei
war ein Ergebnis, das hinsichtlich der kommenden Aufgaben viel Selbstvertrauen verlieh. „Bereits in Hinzenbach, eine Woche vor dem Wettbewerb in Klingenthal, hat es etwas gehapert. Es war die vierte Rennwoche in Serie, ich fühlte mich nicht mehr so gut. Zwischendurch bin ich krank geworden. Deswegen habe ich die Hoffnungen auf den Gesamtsieg etwas verloren“, blickt Insam zurück, der in Klingenthal als 32. den zweiten Durchgang verpasste.
Unter dem Strich ist der Grödner mit dem Sommer aber hoch zufrieden. „Wenn man das Ganze betrachtet, bin ich sehr glücklich. Ich hätte nicht gedacht, dass ich im Grand Prix solche Ergebnisse erzielen würde.“
Ein wichtiger Faktor, warum es heuer auch im Sommer super lief, war die Bestätigung des Cheftrainers Jakub Jiroutek, der im Vorjahr das Amt übernommen hatte. „Das war sehr wichtig“, betont Insam. „Wenn man jedes Jahr Führung wechselt, verliert man ein halbes Jahr, da sich Trainer und Athlet erst kennenlernen und verstehen müssen. Die Kontinuität hat sehr geholfen, denn so können wir die im Vorjahr begonnene Arbeit weiterführen.“
Für Insam, der zu Beginn des Sommers 2 Schrauben aus seinem Handgelenk entfernen ließ, bedeutet das: Die Ergebnisse der letzten Saison bestätigen. „Das vorrangige Ziel ist die Qualifikation für den 2. Durchgang bei jedem Springen. Sich den Resultaten des Grand Prix anzunähern, wäre natürlich der Traum“, betont Insam.
Oberstdorf Willingen Willingen Willingen Lake Placid Lake Placid Sapporo Sapporo Oslo Vikersund Vikersund Lahti Lahti Planica Planica Planica
* Einzel * Team
* Großschanze
Normalschanze
Flugschanze
-Infogra k: A.Delvai/M. Lemanski
Und da wäre noch die WM in Trondheim, die für den Wolkensteiner besonders ist, da seine Freundin Lovise aus Norwegen stammt. „Im Sommer war ich eine Woche in ihrer Heimat. Ich freue mich sehr. Auf der Kleinschanze habe ich heuer als 12. ein gutes Ergebnis eingefahren, deshalb bin ich zuversichtlich“, gibt Insam zu Protokoll. Vorerst liegt der Fokus aber auf den Saisonstart am 22. November in Lillehammer.
ALEX INSAM
Patrick Baumgartner und seine Verlobte
Greta Passler wollen nach Olympia 2026 heiraten.
PATRICK BAUMGARTNER
FRISCH VERLOBT UND GROSSE ZIELE
Patrick Baumgartner will sich ganz vorne etablieren, bei Olympia 2026 auftrumpfen – und dann heiraten.
Umso weiter man nach vorne kommt, umso schwieriger wird es, sich zu etablieren“, weiß Patrick Baumgartner. Keine Frage, die Luft an der Spitze des Bobsports ist extrem dünn, die Leistungsdichte extrem. Genau dort will Baumgartner aber ankommen – oder besser gesagt weitermachen. Schließlich schaffte er es im Weltcup in der vergangenen Saison gleich 6 Mal unter die Top-6, 4 Mal davon im Viererbob. In der Königsdisziplin des Bobsports sorgte der Pfalzner Mitte November 2023 mit Rang 2 in China auch für eine Weltcupsensation.
Wer den Sportler Baumgartner kennt, der weiß aber auch: Er kann die Dinge richtig einordnen, will Schritt für Schritt nach vorne, lässt sich nicht vom Rummel beeinflussen. „Wir haben in der vergangenen Saison einen bedeutenden Schritt
nach vorne gemacht und gesehen, dass wir auch mit den Besten mithalten können“, analysiert Baumgartner nüchtern. Daran gelte es anzuknüpfen. In dieser Saison wolle er in erster Linie „durch konstant gute Leistungen regelmäßig in die Top-6 fahren“. Aber auch mehr: „Wenn wir einen guten Tag haben, an dem alles passt und auch das Material stimmt, dann können wir auf das Podest fahren“, gibt der Bobpilot aus Issing die Marschroute vor.
Ihm zur Seite steht im Viererbob das bewährte Team mit Robert Mircea, Eric Fantazzini und Lorenzo Bilotti. Im Zweierbob wird Baumgartner normalerweise mit Anschieber Mircea starten, je nach Form ist hierbei auch ein Tausch möglich. Los geht es im Weltcup Anfang Dezember in Altenberg. Ein Höhepunkt findet zum Saisonschluss noch mit der WM in Lake Placid statt. Auch dort zeigte Baumgartner im Viererbob beim Weltcupfinale letzte Saison bereits, dass er ganz vorne mitfahren kann.
NATIONALTEAM BOB UND SKELETON
BOB DAMEN
A-Kader: Giada Andreutti, Tania Vicenzino
B-Kader: Anna Costella, Giulia Chenet, Noemi Cavalleri, Martina Favaretto
BOB HERREN
A-Kader: Patrick Baumgartner (Issing/Pfalzen), Alex Verginer (St. Martin in Thurn), Josè Delmas Obou, Eric Fantazzini, Fabio Batti, Robert Gino Mircea, Nicholas Artuso, Lorenzo Bilotti, Mattia Variola
A-Kader: Amedeo Bagnis, Manuel Schwärzer (Meransen), Mattia Gaspari
B-Kader: Lorenzo Conti, Giovanni Marchetti, Andrea Monti, Gabriele
Marenchino, Pietro Augusto Drovanti
Ein Finale, das zu einer Farce wurde. Zur Erinnerung: Baumgartner und Co. lagen nach einem überragenden 2. Durchgang – bevor die letzten 3 Bobs an den Start gingen – hinter dem kanadischen Quartett mit Pilot Austin Taylor auf dem 2. Platz. Die Organisatoren hatten jedoch mit kleineren Bahn-Problemen zu kämpfen, nach einem Sturz wurden diese größer und das Rennen abgebrochen. Die „Azzurri“ wurden als 12. gewertet, da sie diese Platzierung nach dem 1. Lauf innehatten. Die Athleten zeigten Unverständnis, der Sturz sei nicht ausschlaggebend für den Abbruch gewesen. „Schwach für den Weltcup“, schimpfte Baumgartner. Das ist vergessen, nun will der Pusterer gut in die neue Saison starten. Unter anderem bei Trainingslagern in Norwegen und in Lettland holten er und sein Team sich den Feinschliff.
Im Sommer ließ es Italiens Bob-Nummer 1 etwas ruhiger angehen. Mit Lebensgefährtin Greta Passler war er viel in Südtirols Bergwelt unterwegs. Beim Wandern in der heimischen Natur kann er am besten abschalten und Kraft tanken. Ohnehin gibt es auch privat freudige Nachrichten: Mittlerweile haben er und Greta sich verlobt. Die Hochzeit steht nach den Olympischen Winterspielen 2026 auf dem Programm – am liebsten natürlich mit einer Medaille um den Hals.
PATRICK BAUMGARTNER
Geburtsdatum und -ort:
27. Dezember 1994 in Bruneck
Wohnort: Issing/Pfalzen
Sportgruppe: Gefängnispolizei
ALEX VERGINER
WeltcupDebüt steht an
Es ist eine Überraschung, aber:
Alex Verginer geht beim BobWeltcup in Igls-Innsbruck im Jänner 2025 erstmals als Pilot im Weltcup an den Start.
Als er vor fast 10 Jahren unter der Leitung von Günther Huber mit dem Bobsport begonnen hat, versuchte er sich noch als Pilot. Weil aber Anschieber benötigt wurden, wechselte der ehemalige Leichtathlet schon bald zurück in die „2. Reihe“ und agierte viele Jahre lang als Bremser im Zweierund Viererbob. Als solcher war Verginer bei den Weltcups regelmäßig dabei und fuhr auch bei den Olympischen Spielen in Peking 2022 mit.
Zu Beginn der Saison 2022/23 entschied sich der Gadertaler dazu, wieder selber als Pilot zu fahren. Im Europacup konnte er in den vergangenen 2 Jahren
Erfahrung sammeln und sich im harten Bob-Geschäft herantasten. In dieser Saison steht auch das Debüt im Weltcup auf dem Programm, dieses ist für Mitte Jänner bei der Etappe in Igls vorgesehen. Läuft alles nach Plan, will Verginer in dieser Saison zwischen Europa- und Weltcup hin- und herpendeln. Die Ziele? „Ein Podest im Europacup und ein Top-15-Ergebnis im Weltcup“, betont Verginer. Gestartet wird sowohl im Zweier- als auch im Viererbob. Ein fixes Team an Bremsern und Anschiebern steht dabei noch nicht fest.
ALEX VERGINER
Geburtsdatum und -ort:
3. Oktober 1994 in Bruneck
Wohnort: St. Martin in Thurn
Verein: Bob Club Cortina
BOB UND SKELETON
2024/25
Deutschland
Deutschland
Schweiz
Österreich
Schweiz
Norwegen
Norwegen
China
Deutschland
Deutschland
Schweiz
Norwegen
Manuel Schwärzer
„Momentan kann ich nicht viel tun, sondern einfach nur hoffen, wieder vollständig gesund zu werden und dann schauen, was geht“, betont der einzige Südtiroler Skeletoni Manuel Schwärzer.
Die Situation für den Eisacktaler ist derzeit schwierig. Vor einigen Jahren verletzte er sich am Oberschenkel. „Nun habe ich wieder körperliche Probleme. Jeder Schritt tut weh, insbesondere beim hinteren Oberschenkelmuskel“, sagt er. Das größte Problem: Er weiß nicht wirklich, woran es liegt. „Die Physiotherapeuten sind am Verzweifeln“. Bei einem Trainingslager Anfang November in Lillehammer versuchte er es mit Schmerzmitteln. „Es nützte aber nichts. Daher habe ich gemeinsam mit dem Trainerteam entschieden, dass es keinen Sinn macht, in der ersten Saisonhälfte im Weltcup zu starten“, sagt Schwärzer. Seit rund 6 Wochen musste er aufgrund der Schmerzen auch auf das Konditionstraining verzichten. Er möchte nun versuchen, vorerst im Europacup zu starten. „Nach Weihnachten sehen wir dann weiter“, betont er.
MANUEL SCHWÄRZER
Geburtsdatum und -ort:
11. Juni 1996 in Brixen
Wohnort: Meransen
Sportgruppe: Heer
EINE PREMIERE
Die Freestyler haben bereits Mitte Oktober mit dem Big Air in Chur die neue Weltcupsaison eröffnet. René Monteleone gelang dabei ein Trick, den er zuvor noch nie sauber gestanden hatte.
Wenn sich die Athleten die immer größer werdenden Rampen hinabstürzen und spektakuläre Sprünge zeigen, schaut die Jury immer ganz genau hin. Höhe, Weite, Sauberkeit, Grabs, Landung – um eine hohe Punktzahl zu erzielen, muss alles stimmen. Monteleone bekam in der Chur-Qualifikation 65,25 Zähler zugesprochen. Obwohl er das Finale der besten 10 damit klar verpasste, blickt er glücklich auf den Wettkampf zurück. „Ich habe zum ersten Mal in einem Rennen einen 1800er sauber gestanden“, erzählt der Freestyler aus St. Ulrich. Bei einem solchen Sprung dreht sich der
Athlet 5 Mal um die eigene Achse. „Den Grab (Griff an den Ski) hätte ich länger halten müssen, dann wäre die Punktzahl noch etwas höher gewesen.“
Anders als Monteleone gelang seinem 19-jährigen Teamkollegen Miro Tabanelli der Einzug ins Finale. Der Grödner sagt: „Es ist sehr motivierend, Miro in der Mannschaft zu haben. Er ist einer der besten Freestyler der Welt. Ein Talent, das aus der Masse heraussticht. Und er zeigt uns, was alles möglich ist.“ Um irgendwann selbst in einem Finale zu stehen, hat Monteleone im Sommer neben der Arbeit im elterlichen Hotel- und Gastronomiebetrieb am Sellajoch intensiv trainiert – sowohl körperlich als auch mental. „Ich hatte immer ein wenig das Problem, dass ich bei den Wettkämpfen zu nervös war“, gesteht der 24-Jährige. „Jetzt bin ich viel ruhiger und gehe die Rennen gelassener an. Das hat mir auch in Chur sehr geholfen. Das mentale Training ist und bleibt für mich ein Hauptthema.“
Den Feinschliff für die neue Saison holte er sich in Neuseeland, das jeden Sommer zum Freestyle-Mekka wird. „Es war mein drittes Mal und es ist immer wieder schön. Weil unten zu dieser Jahreszeit Winter ist, sind die Bedingungen jedes Jahr exzellent“, erzählt Monteleone.
RENÉ MONTELEONE
Geburtsdatum und -ort:
5. Oktober 2000 in Brixen
Wohnort: St. Ulrich
Verein: SC Gröden
NATIONALTEAM FREESTYLE SKI
DAMEN
Slopestyle Ski, Weltcup: Flora Tabanelli
Slopestyle Ski, Europacup: Maria Gasslitter (St. Ulrich), Alessia Ambrosi HERREN
Die Freestyle-Elite versetzt die Massen mit immer spektakuläreren und zugleich schwierigeren Tricks ins Staunen. Um diese ausführen zu können, ist Mut das A und O. Ein junges Südtiroler Quartett geht auf dem Weg nach oben diese Herausforderung ebenfalls an.
Der Freestyle-Sport –einst im WintersportPanorama als exotisch abgestempelt – hat sich im letzten Jahrzehnt rasant entwickelt. Jahr für Jahr lassen die Athleten mit immer schwierigeren Tricks aufhorchen. „Die Überwindung nimmt bei uns eine entscheidende Rolle ein. Ohne großen Mut ist es unmöglich, neue Sprünge zu lernen“, erklärt der 18-jährige Samuel Pattis aus Seis. Heuer will er neu angreifen, nachdem ihn eine Prellung am Fuß in der Vorsaison für 2 Monate außer Gefecht setzte. Deshalb absolvierte er auch nur 3 Wettkämpfe, darunter die Junioren-WM, bei der er im Slopestyle 27. wurde. Sein Wunsch ist es, heuer erstmals im Weltcup zu starten.
SAMUEL PATTIS
Geburtsdatum und -ort: 25. April 2006 in Brixen
Wohnort: Seis am Schlern
Verein: SC Gröden
Der gleichaltrige Valentin Auer war bei der Junioren-WM in Livigno ebenfalls am Start. „Die ganzen Leute kennenzulernen, das Training, die Organisation, die Eröffnungszeremonie – es war eine einmalige Erfahrung“, schwärmt der Athlet aus St. Johann im Ahrntal. Im Sommer hat der 18-Jährige auch abseits der steilen Rampen und engen Rails hart an sich gearbeitet. „Es ist essenziell, Athletiktraining zu machen, um eine gute Körperbeherrschung zu haben. Aber natürlich sind wir auch viel im Banger Park unterwegs“, betont Auer. Diese Parks eignen sich besonders gut, um an neuen Tricks zu arbeiten, da die Landung mit Luftkissen versehen ist.
VALENTIN AUER
Geburtsdatum und -ort: 21. Oktober 2006 in Bruneck
Wohnort: St. Johann im Ahrntal
Verein: Vitamin-F
Freestyle Club Bruneck
Der erfahrenste Athlet im Europacup-Team ist der 21-jährige Niklas Oberrauch. Der Rittner ist zwar Vollblut-Freestyler, studiert parallel aber Sportmanagement in Innsbruck. „Das ergänzt sich sehr gut, da sich viele Themen überschneiden“, erklärt Oberrauch, der zudem bei Ritten Sport in der Freestyle-Sektion als Trainer aushilft. Im Sommer habe er die Möglichkeit gehabt, einige Male mit dem A-Team zu trainieren. „Wir sind wie eine große Familie. Das Schönste ist, wenn wir gemeinsam frei Skifahren gehen. Aber natürlich ist es bärig zu sehen, wie die Top-Atlethen großen Tricks angehen und das Training strukturiert aufbauen. Die Intensität ist sehr hoch“, bewundert Oberrauch.
NIKLAS OBERRAUCH
Geburtsdatum und -ort: 27. November 2002 in Bozen
Wohnort: Unterinn am Ritten
Verein: Ritten Sport
Auf eine endlich beschwerdefreie Saison blickt Mattia Mersa zurück, nachdem er sich 3 Mal binnen 18 Monaten an der Schulter operieren lassen musste. „Ich habe Zeit gebraucht, um wieder reinzukommen. Aber körperlich habe ich keine Probleme mehr“, freut sich der 19-Jährige aus Corvara. Die Vorbereitung auf die neue Saison begann für ihn wie für seine Teamkollegen in verschiedenen Skihallen. „Dort baut man das Gefühl für den Schnee auf und kann auf den Rails gut arbeiten“, sagt Mersa, der sich im anstehenden Winter weiterentwickeln, neue Tricks zeigen und vor allem Spaß haben will. Ob es dann sogar für Weltcupeinsätze reicht, wird sich zeigen.
MATTIA MERSA
Geburtsdatum und -ort: 2. September 2005 in Bruneck
Wohnort: Corvara
Verein: SC Gröden
MARIA GASSLITTER
Das neue Gesicht
Die bisher einzige Freestylerin aus Südtirol, die in Vergangenheit zur Weltklasse gehörte, war Silvia Bertagna. Seit die Grödnerin im April 2022 ihren Rücktritt erklärte, ist sie im Landeskader als Trainerin aktiv. Unter ihren Fittichen hatte sie unter anderem Maria Gasslitter.
Die 18-Jährige wurde im vergangenen Sommer nach einem starken Winter ins Freestyle-Nationalteam einberufen. Im Europacup landete sie 2 Mal auf Rang 4, bei der Junioren-WM belegte sie die Plätze 6 (Slopestyle) und 9 (Big Air). „Ich war überrascht, dass es sofort so gut lief, denn zuvor hatte ich nur
Rennen in Italien bestritten. Man merkt sofort, dass das Niveau international um einiges höher ist“, sagt Gasslitter, die in Überwasser wohnt, das zur Gemeinde Kastelruth gehört, aber Ortsteil von St. Ulrich ist. Diese Ergebnisse seien eine Bestätigung und ein Ansporn gewesen, „weil ich gesehen habe, dass ich auf dieser Stufe vorne dabei bin.“
Eine große Inspiration stellt für Gasslitter Flora Tabanelli dar, die mit erst 16 Jahren schon 3 Mal auf dem Weltcup-Podest stand. „Wir haben viel zusammen trainiert und uns gegenseitig gepusht. Zu sehen, wie sie sich so schnell stark verbessert hat, ist eine große Motivation“, sagt sie anerkennend.
MARIA GASSLITTER
Geburtsdatum und -ort:
1. Oktober 2006 in Brixen
Wohnort: St. Ulrich
Verein: SC Gröden
RAPHAEL MAHLKNECHT
Motiviert trotz aller Hindernisse
Südtirols Ski-Exot Raphael Mahlknecht hat noch viel vor und träumt sogar von Olympia 2030.
Sein Sport wird beim italienischen Verband nach wie vor stiefmütterlich behandelt. „So wenig Aufmerk-
samkeit bekommt wohl keine andere Sportart in der FISI“, betont Raphael Mahlknecht. Damit hat sich der Telemarker aber abgefunden. Statt zu hadern, blickt er nach vorne. „Ich will weiter um Podestplätze mitfahren“, gibt er die Marschroute für die anstehende Weltcupsaison vor.
Dass es für ganz vorne reicht, hat er vergangene Saison mit Rang 2 beim Sprint beim Heimweltcup am Karerpass sowie dem 2. Platz beim Weltcup in Livigno unter Beweis gestellt. Heuer beginnt die Weltcupsaison am 19. Dezember in Pinzolo. Seit Ende September ist der 23-Jährige aus Völs auf Schnee, 3 Mal in der Woche war er bisher auf Skiern, meist im Schnalstal. Im Sommer war er viel auf dem Rennrad und in den Bergen unterwegs, einmal die Woche mit Snowboarder Daniele Bagozza.
Mahlknecht, der beruflich im Tourismus und als Unternehmer tätig ist (er
produziert den „Seiser Alm Mountain Gin“), ist nach wie vor ein Exot, was seinen Sport betrifft. Er ist der einzige Südtiroler, der diesen wettkampfmäßig betreibt. Weil es sich um keine olympische Disziplin handelt, ist die Aufnahme in eine staatliche Sportgruppe schwierig. Die Hoffnungen auf Olympia sind aber da. „Vielleicht klappt es ja 2030 in Frankreich. Die Gastgeber können schließlich Sportarten vorschlagen. Dadurch, dass die Franzosen im Telemark stark sind und bei Titelkämpfen Medaillen sammeln, gibt es vielleicht eine Chance“, erklärt Mahlknecht.
RAPHAEL MAHLKNECHT
Geburtsdatum und -ort:
5. September 2001 in Bozen
Wohnort: Völs
Verein: SC Gröden
Ist auch beim Wolkensteinritt hochtalentiert: Maria Gasslitter.
WELTCUPSTATIONEN DIE IN SÜDTIROL
SKI ALPIN
20.12. 21.12. 22.12. 23.12.
Super-G Abfahrt Riesentorlauf Riesentorlauf Riesentorlauf Gröden Gröden Alta Badia Alta Badia Kronplatz
bis 26.1.
SKICROSS
Staffel, Verfolgung Antholz
SKILANGLAUF
Tour de Ski Sprint, 15 km, 20 km Toblach 28. bis 31.12. 2 Rennen Innichen 20./21.12.
Mehr Wintersport geht nicht
In wenigen Tagen ist es soweit, dann herrscht im Wintersport wieder Hochbetrieb – und das auch auf SportNews! Die Nachrichtenseite ist mit wöchentlich rund einer Million Seitenaufrufen nicht nur das größte Sportportal Südtirols, sondern eines der beliebtesten im gesamten Alpenraum. Bei SportNews werden Sie 7 Tage die Woche rund um die Uhr brandaktuell mit Ergebnissen,
Berichten und Hintergrundstorys versorgt. Ein großer Themenschwerpunkt: Der internationale Wintersport, von Bob-Rennen über Freestyle und Langlauf bis hin zu Skitouren-Wettbewerben und vielem mehr. Im Ski Alpin und Biathlon wird es auch in diesem Winter Liveticker und Echtzeit-Ergebnisse zu ALLEN Wettkämpfen geben. Wie schnell rast Dominik Paris über die
Abfahrtspiste? Wie oft trifft Dorothea Wierer ins Schwarze? Das alles erfahren Sie mit nur einem Klick auf www.sportnews.bz.