Orthopädisches Fachzentrum
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Inhalt
AKTUELL
4 Dorothea Wierer
6 Lukas Hofer
7 Patrick Braunhofer und David Zingerle
8 Rebecca Passler, Linda Zingerle und Hannah Auchentaller
9 Dominik Windisch und Federica Sanfilippo
10 Omar Visintin
11 Emanuel Perathoner
12 Roland Fischnaller
14 Nadya Ochner
15 Edwin Coratti
16 Marc Hofer
18 Gabriel Messner und Daniele Bagozza
19 Aaron March
20 Nadia und Nicol Delago
22 Dominik Paris
24 Alex Vinatzer
26 Max Ranzi und Florian Schieder 28 Riccardo Tonetti 29 Christof Innerhofer
30 Simon Maurberger
32 Alex Hofer und Manuel Ploner
33 Tobias Kastlunger und Elisa Schranzhofer
34 Ski Alpin
35 Elisa Platino und Karoline Pichler
Nina Zöggeler, Verena Hofer und Sandra Robatscher
IMPRESSUM
EDITORIAL
& Lara Malsiner
60 Samuel Costa und Aaron Kostner
61 Daniela Dejori
62 Moritz Happacher und René Monteleone
64 Anna Schenk und Alex Verginer
65 Patrick Baumgartner und Manuel Schwärzer
66 WM 2023 und Weltcups in Südtirol
INFO-PR & RUBRIK
13 Hypo Vorarlberg Leasing AG, Bozen
31 Axess AG, Anif/Salzburg
40 MM Movimënt Alta Badia, Corvara
47 Gut versichert –auch beim Wintersport
63 Gesundheit: Testverfahren für das Sport-Comeback
Titelbild: Dorothea Wierer, Omar Visintin, Nadia Delago (oben von links); Dominik Fischnaller, Daniel Grassl, Dominik Paris (unten von links)
Es ist schon krass. Während der Wintersport noch nicht richtig ins Rollen gekommen ist, rollt irgendwo anders seit einigen Tagen der Ball – bei der Fußball-WM in Katar. Dass die alles dominierende Weltsportart Nummer 1 sich um die anderen Sportarten wenig schert und keine Rücksicht auf eventuelle Überschneidungen nimmt, ist nicht neu. Dass aber eine Fußball-WM vom Hochsommer in den Winter hinein verlegt worden ist, das gab es noch nie. Und wird es wohl auch nicht mehr geben. Der Imageschaden, den sich der Weltfußballverband FIFA mit der Vergabe nach Katar im fernen Jahr 2010 zufügte, ist irreparabel. Uns Südtiroler wird die FußballWM wohl nur am Rande taxieren. Man darf gespannt sein, welche Sportarten wir in den nächsten Wochen eher verfolgen im TV: Die WM-Spiele oder doch lieber Biathlon, Ski alpin, Snowboard, Kunstbahnrodeln, Langlauf und Bob? Die Antwort ist wohl eindeutig –und das nicht nur, weil alle gespannt sind, welche Leistungen Dorothea Wierer, Nadia Delago, Dominik Paris, Roland Fischnaller, Dominik Fischnaller & Co. zeigen werden. Fakt ist, dass wir uns erneut auf einen Winter mit unzähligen Highlights freuen dürfen. Und das nicht nur wegen der 8 Weltcup-Stationen in 5 Disziplinen in Südtirol im Dezember und Jänner, sondern auch wegen der vielen Weltmeisterschaften, die im Februar und März 2023 anstehen. Es darf also wieder mitgefiebert werden auf den Pisten, Loipen, Eiskanälen und Rodelbahnen. Deshalb soll dieser Wintersport-Radius ein unentbehrlicher Begleiter sein in den nächsten Wochen und Monaten. Viel Spaß beim Durchlesen und -blättern!
Eigentümer/Herausgeber: Athesia Druck GmbH, Bozen, Eintrag LG Bozen 2.4.1948, Nr.7/48
Chefredakteur und presserechtlich verantwortlich: Dr. Toni Ebner | Verantwortlicher Projektleiter: Franz Wimmer Produktion: Magdalena Pöder | Redaktion: Luis Mahlknecht, Michael Andres, Leo Holzknecht, Martina Bocek, Otto Schöpf (Koordination), Andreas Vieider (Koordination) | Werbung/Verkauf: Patrick Zöschg, Michael Gartner, Elisabeth Scrinzi, Wolfgang Göller, Armin De Biasio | Verwaltung: Weinbergweg 7, 39100 Bozen, Tel. 0471 081 561, info@mediaradius.it, www.mediaradius.it
Fotos: Otto Schöpf, FISI Pentaphoto, Christoph Blaas, Hermann Sobe, Miriam Jennewein, Nordic Focus, ATP/AFP, Newspower, Red Bull, stol.it, FIS/Miha Matavz, APA, EPA, Dolomiten-Archiv, privat Grafik/Layout: Achim March | Infografiken (Recherche): Andreas Vieider, Otto Schöpf
Infografiken: Ambra Delvai, Michal Lemanski | Konzept und Abwicklung: MediaContact, Eppan Produktion/Druck: Athesia Druck Bozen – www.athesia.com
Vertrieb: Sonderdruck zur heutigen „Dolomiten“-Ausgabe
Auflage: 41.500 Stück
Die Redaktion übernimmt keinerlei Haftung für die Inhalte der Werbeseiten, PR-Seiten und der angeführten Webseiten. Redaktionsschluss: Montag, 21. November 2022; Anmerkung: Die Weltcuptermine in allen Disziplinen könnten noch Änderungen erfahren.
Dorothea Wierer
Besser viele Termine haben
Im April sieben Tage Urlaub im Oman, mehr ist sich nach der Olympia-Saison nicht ausgegangen für Dorothea Wierer. Der Rest der Zeit war verplant mit Training, Terminen, Hausbau.
W„
enn man gut ist, hat man viele Termine, wenn man schlecht ist, hat man viel frei“, weist Südtirols Biathlon-Ikone darauf hin, dass es vielleicht doch besser ist, viele Termine zu haben. Trainiert hat sie in diesem Sommer und Herbst immer mit den Männern und erstmals ohne Andreas Zingerle. Der war
NATIONALTEAM BIATHLON
HERREN
Weltcup, Elite: Lukas Hofer (Montal)
Projekt Milano Cortina 2026: Didier Bionaz, Patrick Braunhofer (Ridnaun), Daniele Cappellari, Cedric Cristille, Daniele Fauner, Tommaso Giacomel, Jacopo Leonesio, Michele Molinari, David Zingerle (Antholz)
Junioren: Marco Barale, Nicolò Betemps, Mattia Piller Hofer, Christoph Pircher (Ridnaun), Felix Ratschiller (Martell), Elia Zeni
DAMEN
Weltcup, Elite: Dorothea Wierer
Projekt Milano Cortina 2026: Hannah Auchentaller (Antholz), Michela Carrara, Samuela Comola, Eleonora Fauner, Rebecca Passler (Antholz), Beatrice Trabucchi, Lisa Vittozzi, Linda Zingerle (Antholz)
Juniorinnen: Gaia Brunetto, Fabiana Carpella, Astrid Plösch, laria Scattolo, Sara Scattolo, Martina Trabucchi
nicht nur ihr langjähriger Erfolgstrainer, er war auch ihr sportlicher Ziehvater. Ein Biathlon-Leben ohne Zingerle hatte sie sich nie vorstellen können, aber nun hat sie sich damit angefreundet. „Logisch ist es schade, dass Ando weg ist. Ich bin mit ihm aufgewachsen. Aber es ist normal, dass jemand irgendwann aufhört. Ich bin ein Fan vom Ando, aber wir haben auch mit den neuen Trainern gut gearbeitet und dann schauen wir im Winter, wie es geht. Es hängt nicht alles nur vom Trainer ab, es hängt von vielen Faktoren ab“, sagt Wie-
Es ist nicht angebracht, jetzt über 2026 zu reden.“
rer, die auch nicht zwischendurch Rat bei ihrem Ex-Coach sucht. „Ich lasse ihn in Ruhe, denn er soll seinen Ruhestand genießen, weg vom Biathlon. Aber ganz weg ist er eh nicht, denn er ist mit seinen Kindern Lisa und David oft in Antholz.“ In die Zingerle-Rolle ist jetzt Alexander Inderst geschlüpft, den sie auch schon gut kennt. Und Inderst hat eine starke Dorothea Wierer bei der Sommer-Biathlon-WM gesehen. Da hat sie zwei Titel gewonnen. Das bucht sie aber höchstens als einen netten Nebeneffekt ab. „Die Erfolge im Sommer-Biathlon bedeuten gar nichts. Es waren nicht alle Nationen da, außerdem sind einige besser auf Rollern, andere besser auf Skiern. Freilich ist ein Wettkampf immer das beste Training. Aber es kann sich alles wieder ändern. Winter ist Winter, da hast du mehr Druck. Das im Sommer waren drei Rennen, ob die gut waren oder schlecht, das interessiert im Winter nicht“, stellt sie klar.
Der bedeutendste Erfolg des Jahres war für Dorothea Wierer ihre erste olympische Einzelmedaille in Peking. Doch auch daran denkt sie nicht mehr zurück. „Das ist für mich nur ein Thema, wenn ich gefragt werde. Aber sonst hat es nicht viel Sinn, zurückzuschauen. Ich bin noch aktiv, also muss ich nach vorne schauen“, sagt sie. Und da warten womöglich noch einmal Olympische Spiele, und zwar in ihrer Heimat Antholz. So weit nach vorne schauen
will sie aber doch wieder nicht: „Es ist nicht angebracht, jetzt über 2026 zu reden. Es kann von einem Moment auf den anderen alles anders sein. Ich weiß ja nicht, wie die nächste Saison läuft, ob ich überhaupt noch gut genug bin fürs Podium und wie es mir gesundheitlich und körperlich geht. Ich bin jetzt sehr lange in der Weltspitze dabei, da ist schon ein gewisser Zweifel da, ob ich dieses Niveau noch halten kann. Ich habe gut trainiert, und wenn die anderen besser sind, kann ich nichts machen“, weist sie darauf hin, dass sie nicht mehr die Jüngste ist. Sie schließt aber auch nicht kategorisch aus, 2026 noch dabei zu sein. „Als Athlet ist es sicher ein Traum, bei Olympia vor der Haustür dabei zu sein. Aber die Uhr tickt, es hat jetzt einfach keinen Sinn, darüber
nachzudenken. Ich bin jetzt Athlet, da ist es nicht gut, darüber nachzudenken, ob man übermorgen aufhört oder in 6 Monaten. Ich will solche Gedanken nicht haben, weil sonst beeinflusst mich das zu viel. Ich tue so, als würde ich noch 20 Jahre Biathlon machen, sonst besteht die Gefahr, dass ich den Fokus verliere.“ Eine Trophäe, die sie heuer schon zum 5. Mal gewonnen hat, und die ihr viel bedeutet, ist jene der Südtiroler Sportlerin des Jahres. „Wir haben in Südtirol viele gute Sportler in verschiedenen Sportarten. Wenn man bei den Wettkämpfen unterwegs ist, bekommt man nicht mit, wie die Leute daheim mitfiebern. Und da ist es schon toll, wenn man dann bei so einer Wahl die Anerkennung bekommt“, freut sie sich, auch weil sie diesmal nicht damit
gerechnet hatte, diese Wahl zu gewinnen: „Ich hätte nicht gedacht, dass ich gewinne, denn wenn man im Weltcup nicht immer einen Podestplatz schafft, heißt es schon gleich: Die Doro ist nicht mehr so in Form wie früher. Man ist schon immer aufgeregt bei der Sporthilfe Gala. Es ist auch toll, dass man dort die anderen Sportler trifft, die man sonst nie sieht.“ Noch mehr als ihre Wahl zur Sportlerin des Jahres hat sie der Rücktritt von Dominik Windisch überrascht. „Als er bei Olympia gesagt hat, dass er wahrscheinlich aufhören wird, da war ich schon baff. Wir sind ja zusammen aufgewachsen. Er war fast wie ein Bruder für mich, denn wir haben mehr Zeit zusammen verbracht als mit unseren Familien. Ich bin froh, dass er eine neue Aufgabe gefunden ist. Er ist überglücklich und voll motiviert. Es gibt ja viele Sportler, die eine Krise haben, wenn sie aufhören.“ Wenn sie grad nicht beim Biathlon ist, genießt Dorothea Wierer ihr neues Zuhause. „In meinem neuen Haus fühle ich mich auf der Couch am wohlsten. Ich finde aber auch immer mehr Gefallen am Kochen, deshalb gefällt es mir auch in der Küche recht gut“, verrät sie.
DOROTHEA
WIERER
Geburtsdatum und -ort:
3. April 1990 in Bruneck Wohnort: Cavalese Sportgruppe: Finanzwache
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Lukas Hofer Der Schwede
Auf Lukas Hofer wartet 2023 eine große Challenge. Er wird die Red Bull X-Alps bestreiten. Dabei geht es darum, mit dem Paragleiter und zu Fuß so schnell wie möglich die Alpen zu überqueren.
Es kommt nicht von ungefähr, dass Hofer in das erlesene Starterfeld aufgenommen wurde. Er hat schon einmal einen Weltrekord im „Hike and Fly“ aufgestellt. Das ist aber noch weit weg, jetzt gilt seine ganze Konzentration „seinem“ Sport, dem Biathlon.
Hofer ist seit einem Jahrzehnt einer der weltbesten Biathletn, aber aus irgendwelchen unerfindlichen Gründen war ihm auch 2022 keine olympische Einzelmedaille vergönnt. Obwohl er in der Verfolgung alle Scheiben getroffen hat, reichte es nur zu Blech. „Das war schon schwer zu verdauen, aber ich habe alles getan, was möglich war. Den Rest konnte ich nicht beeinflussen. Aber es ist ein Grund mehr, bis 2026 weiterzumachen“, blickt Hofer schon nach vorne.
Es war insgesamt ein turbulentes Jahr für den Pusterer aus Montal. Er hat beschlossen, sich im Training der schwedischen Mannschaft anzuschließen, er wurde an beiden
Weltcup-Kalender
29.11. - 4.12.
08. - 11.12.
15. - 18..12.
5. - 8.01.
11. - 15.01.
19. - 22.01.
2. - 5.03.
9. - 12.03.
16. - 19.03.
Kontiolahti
Hochfilzen
Annecy-Le Grand Bornand
Pokljuka Ruhpolding
Antholz
Nove Mesto Östersund
Oslo
-Infogra k: M. Lemanski/A. Delvai
Schultern operiert und ist auch sonst nicht ohne Wehwehchen durch die Vorbereitung gekommen. „Das mit den Schultern klingt dramatischer, als es war. Es
BIATHLON
2022/23
Einzelwettkampf, Sprint, Verfolgung, Staffel
Sprint, Verfolgung, Staffel
Sprint, Verfolgung, Massenstart
Sprint, Verfolgung, Mixed Staffel, Single Mixed Staffel
Einzelwettkampf, Massenstart, Staffel
Sprint, Verfolgung, Staffel
Sprint, Verfolgung, Mixed Staffel, Single Mixed Staffel
Einzelwettkampf, Massenstart, Staffel
Sprint, Verfolgung, Massenstart
Lukas Hofer bei seiner zweiten großen Leidenschaft, dem Paragleiten.
war eine Abnutzung des AC-Gelenks, das ist eine Verbindung zwischen dem Schlüsselbein und dem Schultergelenk, also gar nicht die Schulter selbst“, stellt er klar. Nach der ersten Operation Ende März in Zürich an der linken Schulter war er mit Freundin Katharina in Paris und Mauritius im Urlaub. Ende Juni folgte die Operation an der rechten Schulter, ebenfalls in Zürich.
Dazwischen hat er seinen ersten Trainingsblock mit dem schwedischen Nationalteam absolviert. Hofer hat sich nämlich – natürlich nur fürs Training – der schwedischen Mannschaft angeschlossen. Er kennt den schwedischen Cheftrainer Johannes Lukas schon lange. „Wir haben schon früher über diese Möglichkeit gesprochen, aber vor den Olympischen Spielen war nicht der richtige Zeitpunkt für Experimente.
Aber nach Olympia haben wir uns zusammengesetzt, um wieder über dieses Thema zu reden“, erzählt Hofer. Nachdem beide Verbände, der schwedische und der italienische, einverstanden waren, hat Hofer diesen Schritt gewagt. „Ich bin echt froh, dass ich dieses Erfahrung machen durfte. Ich wurde in der Mannschaft aufgenommen, als wäre ich ein Schwede“, sagt Hofer, der auch schon etwas schwedisch gelernt hat. „Ich verstehe das Meiste und kann auch schon ganz gut lesen, aber mit der Aussprache hapert es noch.“ Um mit den Schweden trainieren zu können, musste Hofer nicht immer nach Schweden fahren. Die Schweden haben im Sommer auch in Antholz und am Lavazé-Joch trainiert. Nach einem Schneetraining in Idre hat er sich in Beitostölen wieder den „Azzurri“ angeschlossen, ist dort aber vorzeitig abgereist. Eine Sehnenscheidenentzündung im linken Schienbein hat ihn zu einer Pause gezwungen. Beunruhigt hat ihn das aber nicht. „Ich hatte sowieso eine Pause geplant. Ein paar Tage mehr schaden nicht“, gibt er Entwarnung. Sein Körper hat ihn schon öfters in seinem Eifer gebremst, aber noch nie aufgehalten.
Patrick Braunhofer
Ein Weltenbummler ist Patrick Braunhofer nur, wenn er seinen Sport ausübt. Sonst ist er am liebsten daheim. „Ich liebe das Tal, die Berge und die Freunde“, sagt der Ridnauner, der jetzt gerne immer dorthin fahren möchte, wo Biathlon-Weltcups sind.
Beim Auftakt in Kontiolahti ist er jedenfalls dabei. In den letzten Jahren ist es für Braunhofer trotz einiger Top-Ergebnisse im IBU Cup nicht nach Wunsch gelaufen und er hat es erst auf 5 Starts im Weltcup gebracht. „Beim Langlaufen war ich immer schnell müde. Nach einer Umstellung in der Vorbereitung mit mehr Grundlagenarbeit ist das jetzt nicht mehr so, und ich hoffe, dass es so bleibt“, sagt Braunhofer. Um das Schießen muss er sich keine Sorgen machen. Das ist seine Stärke. Auf die Frage nach seinem Saisonziel hat er schnell die Antwort parat: „Ich möchte endlich auch im Weltcup zeigen, was ich kann.“
Geburtsdatum und -ort:
30. September 1989 in Bruneck
Wohnort: Montal in St. Lorenzen
Sportgruppe: Carabinieri
PATRICK BRAUNHOFER
Geburtsdatum und -ort: 19. April 1998 in Cavalese
Wohnort: Ratschings
Sportgruppe: Carabinieri
David Zingerle
David Zingerle hat schon mit 7 Jahren mit dem Luftdruckgewehr seine ersten Versuche im Biathlon gemacht. Kein Wunder eigentlich, wenn der Vater eine Biathlon-Legende ist.
David Zingerle ist der Sohn von An-dreas Zingerle. Er hat auch einige Jahre Fußball gespielt, sich aber für Biathlon entschieden. Jetzt schickt er sich an, den Sprung in den Weltcup zu schaffen. Und er hat natürlich ein ganz großes Ziel vor Augen: Die Olympischen Spiele 2026 in Antholz. „Olympia direkt vor der Haustür, das ist eine einmalige Chance“, sagt Zingerle, der nächste Woche in Kontiolahti erstmals in den Weltcup hineinschnuppern kann. Bisher stand David Zingerle im Schatten seiner jüngeren Schwester Linda, die schon in den Jugendkategorien große Erfolge gefeiert hat. Aber er hat sich kontinuierlich gesteigert und ist mit der Aufnahme in das Team „MilanoCortina 2026“ belohnt worden. Er sagt von sich, dass er sehr stur sein kann und er hat das Paragleiten als neues Hobby entdeckt. Zumindest da ist er schon einmal auf den Spuren seines berühmten Teamkollegen Lukas Hofer.
DAVID ZINGERLE
Geburtsdatum und -ort: 10. März 2000 in Bruneck
Wohnort: Antholz Mittertal
Sportgruppe: Heer
Rebecca Passler Hannah Auchentaller Linda Zingerle
Der vergangene Winter hat nicht gut begonnen für Rebecca Passler. Das Riesentalent aus Antholz wurde (zu) früh im Weltcup eingesetzt, erlebte dann aber einen raschen Abstieg, der allerdings durch starke Leistungen und entsprechende Medaillen im Juniorenbereich aufgefangen wurde.
Für 2022/23 sind die Voraussetzungen anders. Im Hinblick auf die Olympischen Winterspiele 2026 hat man bei den „Azzurri“ ein Damenteam zusammengesetzt, in dem bis auf Lisa Vittozzi ausschließlich fast gleichaltrige Biathletinnen agieren. Mit Jonne Kähkönen wurde zudem ein finnischer Schießtrainer engagiert, der sofort einen richtigen Draht zu den Mädchen gefunden hat. „Anfangs war es wegen der Sprache etwas zäh, dann aber fanden wir uns gut zurecht“, analysiert Rebecca Passler, die auch von den längeren Trainingslagern berichtet und es vor allem begrüßt, dass sie „nicht mehr hinterherlaufen musste“, weil alle auf einem ähnlich guten Niveau standen. Das gibt der Antholzerin viel Zuversicht, und daher lautet auch das Saisonziel klar „Etablierung im Weltcup“. Zwar ist die 21-Jährige noch Juniorin, die Starts „bei den Großen“ sollen dazu dienen, Erfahrung zu sammeln. „Irgend einmal muss man auch den Sprung schaffen“, sagt sie selbstbewusst. Trotzdem schaut die junge Biathletin auch mit einem Auge zur Junioren-WM, wo sie in den letzten Jahren brillieren konnte. Daran anknüpfen wäre sicher auch ein gewaltiger Motivationsschub.
REBECCA PASSLER
Geburtsdatum und -ort:
31. August 2001 in Bruneck
Wohnort: Antholz Mittertal
Sportgruppe: Carabinieri
Ein Ausrutscher im Urlaub – und schon war das Wadenbein knapp über dem Knöchel gebrochen. Dieses Schicksal ereilte Linda Zingerle im September, und so musste sich die Biathletin aus Antholz im Brixner Krankenhaus auch einer Operation unterziehen.
Zehn Tage trug sie einen Gips, seitdem eine Schiene, die ihr aber erlaubt, langsam wieder ein Aufbautraining zu machen. „Krafttraining geht schon, ich habe auch schon begonnen, Rad zu fahren“, sagt das große Talent aus Antholz und fügt fröhlich hinzu: „Ich bin auf einem guten Weg.“
Trotzdem will sie die Dinge reifen lassen. „Lieber ein bis zwei Wochen länger vorsichtig sein, als zu früh wieder einzusteigen und dann einen Rückfall erleben“, sagt Linda, die wohl die Wettkämpfe im Jahr 2022 noch gänzlich abhaken muss. Auch das Mannschaftstraining in Norwegen musste sie auslassen, aber von der Mannschaft wurde sie keineswegs vernachlässigt. „Es haben sich immer alle bei mir erkundigt, man gab mir eigene Programme für die Reha.“ Nun ist ihr großes Ziel die Heilung, dann kann sie an neue, sportliche Ziele denken. So blickt Linda Zingerle dennoch zuversichtlich in die Zukunft. Und dann wird man sie sicher wieder ganz vorne finden.
LINDA ZINGERLE
Geburtsdatum und -ort: 14. September 2002 in Bruneck
Wohnort: Antholz Mittertal
Sportgruppe: Finanzwache
Hannah Auchentaller ist um einen lockeren Spruch nie verlegen. Wenige Tage vor dem Start in die neue Saison strahlt die Antholzerin viel Zuversicht aus.
I m neu formierten Damenteam fühlt sie sich pudelwohl: „Lisa Vittozzi ist unser Zugpferd, dahinter sind wir ein Team, eine starke Truppe, die sich gegenseitig pusht. Nun muss es das Ziel sein, sich für den Weltcup zu empfehlen. Doro und Lisa sind sicher gesetzt, dahinter haben wir alle die Chance, uns zu empfehlen“, sagt sie.
Den neuen Schießtrainer Jonne Kähkönen bezeichnet Hannah Auchentaller als „coole Socke“, der sich bestens integriert habe. „Er lernt sogar Italienisch“, lächelt die sprachgewandte Juniorin. Apropos Juniorin: Sicher ist die Bestätigung der hervorragenden Ergebnisse aus dem letzten Winter auch 2023 ein mögliches Ziel für sie, aber noch mehr lugt die Tochter des erfolgreichen Biathlon-Trainers Armin Auchentaller in Richtung Weltcup. „Erneut Edelmetall bei den Juniorinnen wäre sicher schön, ein Weltcupstart ist allerdings noch reizvoller. Aber ich will von Rennen zu Rennen sehen, wo ich stehe“, meint Auchentaller.
HANNA AUCHENTALLER
Geburtsdatum und -ort:
28. März 2001 in Bruneck
Wohnort: Antholz Niedertal
Sportgruppe: Carabinieri
Dominik Windisch
Die Seiten gewechselt
Während der Olympischen Spiele in Peking hat Dominik Windisch erstmals anklingen lassen, dass er seine Karriere möglicherweise beenden wird. Beim Saisonfinale hat er den Rücktritt dann offiziell gemacht und bei den Italienmeisterschaften in Martell im Superman-Kostüm seinen letzten Wettkampf bestritten.
Windisch war einer der erfolgreichsten Südtiroler Sportler des letzten Jahrzehnts und hat vor allem bei den ganz großen Events geglänzt. Bei Olympischen Spielen hat er 3 Medaillen gewonnen: 2018 Bronze im Sprint sowie 2014 und 2018 Bronze mit der Mixed-Staffel. Einen kompletten Medaillensatz hat er bei Weltmeisterschaften geholt.
Er war 2019 Weltmeister im Massenstart und Dritter mit der Mixed Staffel. Bei der Heim-WM 2020 in Antholz durfte er über Silber mit der Mixed Staffel jubeln. Dem Biathlonsport bleibt Windisch aber erhalten. Er hat sich für die Trainerlaufbahn entschieden und wird jetzt sein großes Fachwissen und seine Erfahrung den jungen Athleten des Südtiroler Landesverbandes weitergeben. Die letzten Wochen hat er jedoch ganz seinem privaten Glück gewidmet. Er war mit seiner Frau Julia auf Hochzeitsreise, wobei auch da der Sport nicht zu kurz gekommen ist. Gemeinsam hat das Paar den New York Marathon bestritten und sich danach noch zwei Wochen Erholung in Costa Rica gegönnt.
Im vergangenen Winter hat es Federica Sanfilippo zu den Olympischen Spielen geschafft, obwohl sie aus dem Nationalteam aussortiert worden war und sich erst wieder für die Weltcups qualifizieren musste.
Und auch diesmal sucht man ihren Namen in den Kadern der Nationalmannschaft vergebens. Erneut war für sie kein Platz im Nationalteam. Sie hat – wie im vergangenen Jahr – mit der Polizeisportgruppe trainiert und sich dort auf die Saison vorbereitet. Trotzdem ist es sehr wahrscheinlich, dass sie wieder im Weltcup starten wird. Allerdings frühestens im Jänner, denn aus unerfindlichen Gründen darf sie beim ersten IBU Cup in Idre Fjall nicht starten und bekommt erst beim IBU Cup in Ridnaun (15. bis 18. Dezember) die Chance, sich für den Weltcup zu qualifizieren.
FEDERICA SANFILIPPO
Geburtsdatum und -ort: 4. Oktober 1990 in Sterzing
Wohnort: Ratschings
Sportgruppe: Polizei
Omar Visintin Vom Operationstisch auf das Olympiapodest
Die 2 Medaillen hängen im Trophäenschrank in der Wohnung in Algund. Omar Visintin braucht sie aber nicht anzuschauen, um sich an seine 2 größten Tage als Snowboard-Athlet zu erinnern. Es waren der 10. und 12. Februar 2022, die das Leben des 33-Jährigen in sportlicher Hinsicht komplett auf den Kopf stellten. Und das nach einer fast unglaublichen Vorgeschichte.
Rückblende auf den 28. November 2021: Bei der zum Weltcup zählenden olympischen Generalprobe in Secret Garden (China) wird Omar Visintin nur von seinem Dauerrivalen Alessandro Hämmerle (Österreich) geschlagen, die Olympiastrecke scheint ihm auf den Leib geschneidert. 2 Wochen später beim Weltcup im Montafon der große Schock: Visintin wird in einen schweren Sturz verwickelt, erleidet eine Ellbogen-Luxation, einen Bänderriss im Arm sowie eine Gehirnerschütterung samt Schleudertrauma. Der olympische Traum scheint ausgeträumt. Aber nicht für Omar Visintin:
Der Ellbogen wird im Krankenhaus in Schruns eingerenkt, der Bänderriss im La-Madonnina-Spital in Mailand operiert. 30 Tage beträgt die Pause, die Visintin einlegen muss. Erst dann ist wieder Aufbautraining möglich, genauso wie die ersten Fahrten auf
dem Brettl. Schon da zeichnet sich ab, dass es für Olympia reichen wird. Aber Visintin will mehr: Er feiert beim Weltcup in Cortina d’Ampezzo am 29. Jänner 2022 ein Comeback –und stürzt erneut auf den lädierten Ellbogen. „Das war für mich moralisch extrem wichtig“, erklärt der 33-Jährige, „da habe ich gesehen, dass der Arm perfekt verheilt ist und ich Vollgas geben kann.“
Dann, und ja dann kommt Olympia. Auf jener Strecke, auf der er 2 Monate und 10 Tage zuvor schon Zweiter wurde im Weltcup. Was Visintin nicht etwa unter Erfolgsdruck setzte, im Gegenteil. Ohnehin bei den Gegnern wegen seiner Nervenstärke und Coolness gefürchtet wie geachtet, erfüllte sich Visintin seinen langgehegten Medaillentraum. „Es wäre ja schon 2014 und 2018 möglich gewesen, aber da wurde ich ohne Schuld von Gegnern abgeschossen. Dass ich nun gleich 2 Medaillen mit nach Hause bringen konnte, macht mich schon extrem stolz. Platz 3 im Einzelrennen war wohl das Maximum, die anderen
2 Gegner (Alessandro Hämmerle/Österreich und Eliot Grondin/Kanada) waren einfach besser.“
2 Tage später folgte der Mixed Team Event. Während Visintin locker ins Rennen ging, war bei Partnerin Michela Moioli die Nervösität und Anspannung riesig. Der Grund: Als haushohe Favoritin hatte sie im Einzelrennen eine Medaille klar verpasst (Platz 8). „Ich habe versucht, ihr bestmöglich zu helfen. Sie war extrem nervös, am Ende haben wir als Team aber super funktioniert.“ Geschlagen wurden Visintin/ Moioli nur von den US-Amerikanern Lindsey Jacobellis/Nick Baumgartner. Genossen hat Omar Visintin nicht nur die unvergesslichen Olympiamomente, sondern auch die Zeit danach. Der Empfang bei der Rückkehr in Algund, aber auch die Interviews und Termine, die anschließend anstanden – was für viele andere Athleten lästige Begleiterscheinungen sind, nimmt der Gewinner der Boardercross-Weltcupkugel 2014 extrem professionell mit. Zudem ist Omar Visintin einer, der gerne über seinen Tellerrand hinausschaut. Mit seiner Lebensgefährtin Nathalie teilt er die Leidenschaft, ganz viel in der Natur zu sein. Nicht nur zum Stressabbau, sondern ganz einfach, um die Freizeit zu genießen. Egal, ob beim Bergsteigen oder bei Ausflügen im umgebauten Camper. Und immer mit dabei ist seit März 2021 Border-Collie-Mischling Baku. Warum Baku? „Anfang März 2021 waren wir in Bakuriani in Georgien. Da gab es so viele Streuner auf den Straßen, sodass wir entschieden haben, uns einen Hund zu richten, der es gut haben sollte bei uns. Dann habe ich das Rennen auch noch gewonnen, und deshalb der Name Baku.“ Mit Baku hat Omar Visintin eine weitere Leidenschaft entdeckt: Er betreibt mit ihm Hundesport und gewann vor einige Wochen sogar einen ersten Wettbewerb mit ihm in der ObedienceDisziplin (Gehorsamkeit, Ausführung von verschiedenen Übungen). „Wir waren in der Einsteigerklasse die Besten, aber es bleibt noch ein weiter Weg vor uns“, erklärt Visintin. „Viel wichtiger: Wir lassen ihn zum Suchhund ausbil-
den, belegen seit Ende Sommer Kurse, um die Prüfung für Flächensuche (Vermisste) zu bestehen. Die Ausbildung zum Lawinenhund wäre der nächste Step.“ Mit einem Lachen erinnert sich Visintin an seine ersten Wochen mit Baku zurück: „Da hat er uns die ganze Couch zerfressen.“
Aktuell liegt der Fokus aber auf der neuen Saison. Sie beginnt am 3. Dezember in Les Deux Alpes in Frankreich. 10 Rennen stehen auf dem Programm. „Ich gehe in die Rennen, wissend, dass ich immer und überall um Podestplätze mitfahren kann. Es ist ein WM-Jahr, und eine WM-Medaille fehlt noch in meiner Sammlung. Dass ich auf dieser Strecke bereits gewonnen habe, ist eher zweitrangig. Die Piste wird nicht mehr das gleiche Profil haben wie 2021, aber das Gefühl ist gut.“
Zumal die Saisonvorbereitung nach Plan verlief. „Ich habe mir bewusst bis Ende Mai freigenommen und erst dann mit dem Training begonnen. Auf Druck trainieren ist nicht mein Ding. Ich bin viel mit dem Rad gefahren, auf den Berg gegangen. Ab September waren wir fast immer am Stilfser Joch, zuletzt 2 Wochen in Cervinia. Es kann wieder losgehen, ich fühle mich bereit.“
OMAR VISINTIN
Geburtsdatum und -ort: 22. Oktober 1989 in Meran
Wohnort: Algund
Sportgruppe: Heer
Emanuel Perathoner
Es ist still geworden um den 2. Weltklasse-Boardercrosser aus Südtirol. Seit fast 2 Jahren ist Emanuel Perathoner wegen einer hochkomplizierten Schienbeinkopf-Verletzung im linken Bein außer Gefecht, und ein Ende der Leidenszeit ist nach wie vor nicht in Sicht.
Daran änderte auch nichts, dass der mittlerweile 36-Jährige aus Lajen Anfang Oktober am Stilfser Joch wieder auf dem Brettl stand. Da war der Wahl-Spanier – er heiratete im August nach zweijähriger Coronaverschiebung seine Belen – auf Heimurlaub und hat neben Verwandten- und Freundenbesuchen sowie Törggelepartien auch einen Abstecher zu seinen Teamkollegen gemacht. Und hat sich da ein Brettl von Omar Visintin geliehen und einige Fahrten gemacht. „Brettlfahren geht immer“, meint Perathoner, „sogar mit einem lädierten Fuß.“ Seit er sich am 14. Jänner 2021 bei einem Trainingssturz in Cervinia schwer verletzte, ist die Karriere unterbrochen. Ob sie gar zu Ende ist, wollte Perathoner zumindest bis Redaktionsschluss dieser Ausgabe nicht bestätigen. „Es ist alles auf standby. Ich gehe zur Physiotherapie, mache meine Übungen und hoffe, dass der Zustand des Knies besser wird. Fakt ist aber auch, dass ich nicht mehr im Nationalteam bin, was eine Präsidentenentscheidung war und keine der Trainer.“ Perathoner hat die Krücken, mit denen er fast 18 Monate unterwegs war, weggeworfen. „Normal“ gehen ist möglich, Radfahren oder auf einem Laufband länger zu laufen, geht noch nicht. Alles deutet darauf hin, dass es wohl nichts mehr wird mit einem Comeback, aber: „Über einen Rücktritt will ich noch nicht reden“, gibt sich der 36-Jährige kämpferisch.
EMANUEL PERATHONER
Geburtsdatum und -ort: 12. Mai 1986 in Bozen
Wohnort: Pamplona in Spanien/Lajen
Sportgruppe: Heer
Roland Fischnaller
Neuer Vier-Jahres-Plan steht
Seinen gleichaltrigen Dauer-Rivalen Andreas Prommegger wird er nicht mehr einholen. 275 Weltcup-Starts hat der 42-jährige Österreicher zu Buche stehen, 232 hat Roland Fischnaller auf dem Buckel.
Ab Dezember geht „Fisch“ in seine 24. (!) komplette Weltcup-Saison, nachdem er sein Debüt am 1. März 1997 – damals am Kronplatz/Olang –feierte. 1997 waren viele seiner Konkurrenten noch gar nicht geboren oder lagen in den Windeln. Es war die Zeit, als die „Teletubbies“ erstmals im Fernsehen waren, Königin Lady Diana bei einem Autounfall ums Leben kam und die Backstreet Boys Millionen von Mädchenherzen höherschlagen ließen. Mit der Vergangenheit hat es Roland Fischnaller aber nicht so. Er ist ein Mann, der nach dem Motto „was war, kann man eh nicht mehr ändern“, lieber in die Zukunft blickt. Obwohl, ein Stachel sitzt noch immer tief: Der 4. Platz bei Olympia am 8. Februar 2022 will dem 42-jährigen Routinier nicht aus dem Kopf. „Dieser Tag ist noch immer sehr präsent, es wurmt mich noch immer. Ich war unheimlich nahe dran.“ Zur Erinnerung: Wie ein Uhrwerk fuhr Fischnaller seiner ersten Medaille seit seiner Olympiapremiere 2002 entgegen, ehe er im Halbfinale in Führung liegend einen Fahrfehler beging und gegen den späteren Olympiasieger Benjamin Karl verlor. Im kleinen Finale ging ihm gegen Vic Wild die Luft aus – Rang 4 war die größte Enttäuschung in Fischnallers Karriere. Eine Enttäuschung, die Fischnaller auf seine Weise verarbeitete: „Ich war auf der Rodel Alm Vollzeitbauer und hatte in den Villnösser Wäldern einige Fichten zu fällen und zusammen zu hacken. Dort habe ich den Kopf freibekommen und gleichzeitig Trockentraining gemacht.“
Und das Wichtigste: Mit Erich Pramsohler kam sein langjähriger Vertrauenstrainer zurück ins Nationalteam. Der ist wie Fischnaller aus Villnöß, hat eigentlich
Roland Fischnaller und seine zweite große Leidenschaft: Die Bauernschaft in Villnöß.
2014 nach Olympia in Sotschi den Trainerberuf an den Nägel gehängt, zuletzt aber 2 Jahre mit Ausnahme-Fahrerin Ester Ledecka gearbeitet.
„Wäre Erich nicht zurückgekommen, dann hätte ich wohl aufgehört. Er ist imstande, mich nochmal weiter zu bringen, das Allerletzte aus mir heraus zu holen. Alle folgen seiner Linie, es wird nicht herumdiskutiert. Er ist eine natürliche Respektperson.“
Ab und zu muss sich Roland Fischnaller den Vorwurf gefallen lassen, dass es höchste Zeit wäre, im reifen AthletenAlter von 42 Jahren auch etwas anderes zu machen, als immer noch Snowboardrennen zu fahren, sprich erwachsen zu werden. Fischnaller: „Das sagt mir schon meine Frau Elisabeth, wie erwachsen ich zu sein habe. Ich habe alles erreicht, außer diese Olympiamedaille. Theoretisch muss ich bis 2026 nur noch ein Rennen gut fahren – jenes im Februar 2026.“
Anders als in den letzten Jahren geht Roland Fischnaller – Stand heute – verletzungsfrei in die Saison. „Aktuell zwickt es nirgends, ich bin topfit.“ Alle Schneetrainings, egal ob in Zermatt, im heimischen
Schnalstal – wo er ja Testimonial ist –oder bis morgen in Finnland (Suomotunturi und Pyhä) verliefen nach Plan. Dann wird noch in Livigno trainiert, wo am 3. und 4. Dezember der Saisonauftakt erfolgt. Mit Roland Fischnaller mittendrin als Protagonisten. Es wird seine 24. Weltcup-Saison. Beeindruckend ist da stark untertrieben.
ROLAND
FISCHNALLER
Geburtsdatum und -ort: 19. September 1980 in Brixen Wohnort: Vilpian/Coll im Villnößtal Sportgruppe: Heer
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Nadya Ochner Eine ungute Vorbereitung
Nadya Ochner wurde in ihrer Karriere von schweren Verletzungen bisher weitgehend verschont – bis zu diesem Sommer. Komplikationen nach einer Operation am Knöchel vom Mai bereiten der 29-Jährigen immer noch Probleme.
Den Weltcup-Auftakt in Livigno (3. bis 4. Dezember) wird die Burgstallerin auf alle Fälle verpassen, eine Rückkehr ist erst für Jänner 2023 zu erwarten. Es passierte beim Mountainbike-Training beim Göflaner Marmorbruch im Vinschgau. Ochner stürzte und zog sich einen Knöchelbruch im
Geburtsdatum und -ort:
14. März 1993 in Meran Wohnort: Burgstall Sportgruppe: Polizei
Anmerkung: P-RTL= Parallel-Riesentorlauf, P-SL= Parallel-Slalom
Weltcup-Kalender
3.12. 4.12. 10.12. 11.12. 15.12. 17.12. 10.1. 11.1. 14.1. 21.1. 22.1. 26./27.1. 11.3. 12.3. 15.3. 18.3. 19.3.
3.12. 8.12./9.12. 18.12. 28.1. 4.2. 5.2. 11.3./12.3. 16.3.
Livigno
Livigno
Winterberg
Winterberg
Karerpass-Carezza
Cortina d'Ampezzo
Bad Gastein
Bad Gastein
Scuol Schuls
Bansko
Bansko
Blue Mountain
Piancavallo
Piancavallo
Rogla
Berchtesgaden
Berchtesgaden
Les Deux Alpes
Montafon
Cervinia
Cortina d'Ampezzo
Mt. St. Anne
Mt. St. Anne
Sierra Nevada
Veysonnaz
-Infogra k: A.Delvai/M. Lemanski
rechten Bein zu. Beim Eingriff im Meraner Krankenhaus wurden der Snowboarderin eine Platte und 5 Schrauben eingesetzt. Die Reha verlief zunächst gut, doch dann bekam Ochner große Schmerzen. Eine Untersuchung Anfang Oktober legte das Problem offen: Die Schmerzen stammten von einem Nerv, der von der eingesetzten Platte gereizt wurde. Die Zeit, die Ochner sonst ins tägliche Training steckte, nutzte sie anders. „Ich habe einige Prüfungen meines JuraStudiums ablegen können“, freut sich Ochner. „Ich bin nicht ewig Athletin und deshalb ist es für mich wichtig,
SNOWBOARD
Parallel-Disziplinen
Italien
Italien
Deutschland
Deutschland
Südtirol
Italien
Österreich
Österreich
Schweiz
Bulgarien
Bulgarien
Kanada
Italien
Italien
Slowenien
Deutschland
Deutschland
Boardercross
Frankreich
Österreich
Italien
Italien
Kanada
Kanada
Spanien
Schweiz
2022/23
Parallel-Riesentorlauf
Parallel-Slalom
Parallel-Slalom Team Event
Parallel-Slalom
Parallel-Riesentorlauf
Parallel-Riesentorlauf
Parallel-Slalom
Parallel-Slalom Team Event
Parallel-Riesentorlauf
Parallel-Riesentorlauf
Parallel-Slalom
2 Parallel-Riesentorlauf
Parallel-Slalom
Parallel-Slalom Team Event
Parallel-Riesentorlauf
Parallel-Slalom
Parallel-Slalom Team Event
2 Rennen
Team Event 2 Rennen
ein zweites Standbein aufzubauen“, sagt die fünffache WeltcupPodestfahrerin. „Snowboarden ist immer noch mein Beruf. Jetzt bin ich aber glücklich, dass ich bei meinem Studium so viel erledigen konnte“, meint Ochner. Die aber schon bald die Prioritäten wieder umstellen will. Ab Dezember ist eine Rückkehr auf Schnee geplant, im Jänner soll es dann soweit sein, um nicht nur wieder Weltcupluft zu schnuppern, sondern eine Hauptrolle zu spielen.
Parallel: HERREN
Gruppe A: Marc Hofer (Saltaus in Passeier), Gabriel Messner (Pitzack in Villnöß), Daniele Bagozza (St. Ulrich in Gröden), Maurizio Bormolini, Mirko Felicetti, Edwin Coratti (Langtaufers), Aaron March (Völs am Schlern), Roland Fischnaller (Vilpian/Coll in Villnöß)
Gruppe B: Mike Santuari (Welschnofen), Fabian Lantschner (Bozen)
DAMEN
Weltcup: Lucia Dalmasso, Elisa Caffont, Nadya Ochner (Burgstall)
Gruppe B: Sofia Valle, Elisa Fava, Jasmin Coratti (Langtaufers)
Snowboardcross: HERREN
Weltcup, Elite: Lorenzo Sommariva, Omar Visintin (Algund)
Weltcup: Matteo Menconi, Michele Godino, Tommaso Leoni, Filippo Ferrari
Gruppe B: Matteo Rezzoli, Federico Podda, Niccoló Colturi, Luca Abbati, Devin Castello, Jamie Lee Castello
DAMEN
Weltcup, Elite: Michela Moioli
Weltcup: Caterina Carpano, Francesca Gallina, Sofia Belingheri, Raffaella Brutto
Gruppe B: Marika Savoldelli, Sofia Groblechner
Edwin Coratti Die große Kugel im Visier
Er hat’s drauf. Mit 5 Podestplätzen – darunter 2 Siegen – war Edwin Coratti der beste ParallelSnowboarder der „Azzurri“ in der vergangenen Saison. Was dem Langtauferer noch fehlt, ist die Konstanz über die ganze Saison.
Wenn er das geforderte Top-Level von Anfang Dezember bis Ende März in seinen Kopf bekommt, dann führt der Gesamtweltcup auch über den 31-Jährigen. Das zeigt auch die Tatsache, dass Coratti zuletzt Dritter wurde im Gesamtweltcup, obwohl er erst im März richtig auf Touren kam (4 Podestplätze in den letzten 5 Rennen). Zwar begann die Saison mit einem 3. Platz beim Heimweltcup am Karerpass-Carezza verheißungsvoll, dann aber verpasste er zweimal die Quali für’s Achtelfinale, und vor Olympia bremste ihn auch noch Corona aus (2 Rennen verpasst).
Dass er nach Rang 3 in Carezza nicht auf Touren kam und auch bei Olympia 2022 einmal mehr den Nachweis schuldig blieb, bei Großanlässen voll da zu sein, erklärt Coratti so: „Anstatt nach dem Auftaktpodest locker zu bleiben, machte ich mir zuviel Druck. Die ständige Corona-Testerei setzte mir sehr zu, wir durften mit niemanden in Kontakt treten, mussten uns die ganze Zeit einschließen. Trotzdem habe ich mich angesteckt und musste im Jänner die Rennen in Bad Gastein und Simonhöhe auslassen. Das führte zu einer Zitterpartie wegen der Olympianominierung. Ich stand einen Monat lang still, verlor den Rennrhythmus. Es soll keine Ausrede sein, es war aber keine ideale Vorbereitung.“ Nachdem Coratti in Peking das Achtelfinale um 0,01 Sekunden als 17. verpasste, hatte er nach der Rückkehr nach Hause keinen Plan. „Ich habe die ganze Zeit alleine trainiert und mir vorgenommen, die Saison nicht mit nur einem Podium und den verhauten Olympischen Spielen abzuschließen. Ich habe zudem
am Snowobardschuh etwas verändert, und auf einmal ging’s wie von alleine. Ich war danach im Weltcup 3 Mal der Schnellste in der Quali, was sehr ungewöhnlich ist. Und es hat dann ja auch zu 2 Siegen und zwei 2. Plätzen gereicht.“
Für die anstehende Saison hat Coratti nicht nur die große Kugel im Visier. Auch bei der WM 2023 in Bakuriani in Georgien will er endlich eine Hauptrolle spielen. „Diesen Fluch will ich besiegen. Wobei ich jetzt noch nicht an die WM denke, sondern nur von Rennen zu Rennen. Wir haben ein bärenstarkes Team mit 8 Athleten, nur 4 dürfen starten. Da wird schon die WM-Quali schwierig genug.“
In der bisherigen Vorbereitung hat der Bruder von Jasmin Coratti – sie wurde heuer in die Europacupgruppe zurückgestuft, um den großen Erwartungsdruck zu minimieren, auf der anderen Seite aber wohl auch einen Weckruf zu geben – vor allem kräftemäßig nochmal zugelegt. „Wir haben zu Hause in Langtaufers den Fitnessraum vergrößert und können uns jeden Tag austoben.“ Damit hat
er sein Kampfgewicht von 85 kg auf fast 90 kg gebracht. Seit 4 Jahren arbeitet Coratti mit Konditrainer Matteo Artina eng zusammen, aus dem einstigen Schwergewicht mit viel fahrerischem Talent wurde ein Modellathlet mit ungeheurer Explosivität.
Geburtsdatum und -ort: 19. Juni 1991 in Schlanders Wohnort: Langtaufers
Sportgruppe: Polizeisportgruppe
Marc Hofer
Keine Eintagsfliege
Es war zweifellos die größte Sensation des letztjährigen Weltcups: Da kommt ein 24-jähriger Nachwuchsmann aus dem Europacupteam zum ParallelSlalom nach Piancavallo, schafft zuerst die Quali für die K.o.-Phase, und kegelt dort nacheinander Roland Fischnaller, Benjamin Karl, Sangho Lee und im Finale Teamkollege Edwin Coratti raus.
Mehr Sensation geht nicht. Der Hauptdarsteller: Marc Hofer.
„I
ch habe einige Zeit gebraucht, bis ich realisiert habe, was an jenem 12. März passiert ist“, gibt er zu, „im Sommer habe ich das Rennen nochmals mit meinem Vater angeschaut. Und da habe ich gewusst: Das ist wirklich passiert.“ Und führt weiter aus: „Wir waren als B-Mannschaft eigentlich nur am Start, weil kein Europacup war. Ich hatte ein neues Brett für Testzwecke dabei, das mir von der ersten Kurve an voll taugte. Ich war nur vor dem Achtelfinale gegen Rolli Fischnaller extrem nervös. Als ich ihn dann geschlagen habe, wusste ich, dass dies mein Tag ist.“
Dass dieser Sensationserfolg eine Eintagsfliege sein könnte, glaubt der 24-Jährige aus Saltaus am Eingang des Passeiertales nicht: „Ich bin noch sehr jung und Realist, aber im Training bin ich schon mit dabei. Und ich fahre im besten Snowboardteam der Welt mit.“ Entsprechend ambitioniert hat der ehemalige Schüler der Sportoberschule Mals die Saisonziele abgesteckt: „Im Slalom will ich unter die Top 5 in der Gesamtwertung, im Riesentorlauf ist dafür noch ziemlich Luft nach oben.“
Für Marc Hofer hat sich durch seinen Sensationssieg nichts geändert in seinem Leben. „Wenn, dann nur, dass ich nun fixes Mitglied in der A-Nationalmannschaft bin und dort mehr Trainer sind, die Betreuung viel professioneller. Dass ich mir wegen meines Sieges etwas einbilden würde, ist ohnehin kein Thema. Ich bin ein introvertierter Typ, der nicht große Emotionen zeigt.“
Neben seinem Sieg in Piancavallo holte sich Hofer in beeindruckender Manier den Europacup-Gesamtsieg ab. Mit 2 Siegen, einem 3. Platz und 10 Top10-Platzierungen. „Meine Ziele vor einem Jahr waren klar: Wäre ich im Europacup nicht unter den Top 3 gelan-
det, dann wäre es das wohl gewesen mit meiner Snowboard-Karriere.“
Marc Hofer kam durch seine 4 Jahre ältere Schwester Sarah zum Brettlfahren. Weil sie einen Kurs in Pfelders besuchte, wollte auch er mit nur 6 Jahren damit anfangen. Es war Liebe auf den ersten Blick. Weil es in Passeier keinen Snowboardklub gab, wurde Klein-Marc von Mama Marlene und Tata Raimund zweimal die Woche nach Gröden kutschiert, wo er beim SB Gherdeina von Georg Rabanser trainierte. Er und Landestrainer Gert Außerdorfer in der Sportschule Mals brachten den Freund von B-Kaderfahrerin Elisa Fava dorthin, wo er jetzt ist.
Aktuell ist Marc Hofer doppelgleisig unterwegs: Wenn er nicht beim Training ist, dann absolviert er in Rom die mehrwöchige Ausbildung zum Carabiniere. Ist so kurz vor Saisonstart nicht ideal, aber „was sein muss, muss sein“, macht er keine große Sache draus.
Geburtsdatum und -ort: 26. Dezember 1997 in Meran
Wohnort: Saltaus in Passeier
Sportgruppe: Carabinieri
SPORT-ORTHOPÄDISCHES ZENTRUM ZUR BEHANDLUNG KOMPLEXER GELENKSVERLETZUNGEN
Arthroskopisch rekonstruktive Chirurgie am Kniegelenk
• Vorderer und hinterer Kreuzbandersatz
• Stabilisierungseingriffe an den Seitenbändern
• Behandlung komplexer Meniskusverletzungen
• Behandlung von Kniescheibeninstabilitäten
Arthroskopisch rekonstruktiv Chirurgie an der Schulter
• Behandlung von Sehnenverletzungen
• Instabilitäten des Schultergelenkes arthroskopische Chirurgie an der Hüfte
• Hüftgelenksarthroskopie bei Impingement Syndrom
VERSORGUNG KOMPLEXER FRAKTUREN UND KNORPELVERLETZUNGEN
ZENTRUM FÜR ENDOPROTHETIK
• Knieprothesen
• Hüftprothesen
• Schulterprothesen
ZENTRUM FÜR HAND- UND FUSSCHIRURGIE
• Karpaltunnel
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• Hallux valgus
• komplexe Handfrakturen
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WIRBELSÄULENZENTRUM
• RX gezielte Infiltrationen zur Schmerztherapie
• mikroskopische Dekompressions-OP bei Spinalkanalstenose
• Minimal-invasive, endoskopische und mikroskopische Verfahren der Bandscheibenchirurgie im Halsund Lendenwirbelbereich
• Umfangreiche stabilisierende Wirbeloperationen
• minimal invasive Wirbelkörperzementierungen und Kyphoplastie
TERMINVORMERKUNG FÜR VISITEN PRAXISGEMEINSCHAFT ORTHOPLUS: T. 0471 976 433
Dr. Markus Mayr Dr. Florian Perwanger Dr. Robert Gruber
TERMINVORMERKUNG FÜR VISITEN:
Dr. Tobias Del Gaudio Handchirurg
Dr. Nicola Bizzotto Handchirurg
TERMINVORMERKUNG FÜR VISITEN: T. 0473 055 778
Dr. Markus Kleon
Dr. David Espen Handchirurg
TERMINVORMERKUNG FÜR VISITEN: T. 0464 194 0001
Dr. Marco Baldassa Dr. Michele Conti
Gabriel Messner
Er ist immer noch nur dabei anstatt mittendrin. Aber Gabriel Messner lässt nicht locker.
In der vergangenen Saison hat der mittlerweile 25-Jährige, der vor 6 Jahren sein Weltcupdebüt feierte, den nächsten Schritt gemacht: Zweimal wurde er im Weltcup 7., zwei weitere Male kam er unter die Top 15. Damit ist der Villnösser in der internen Hierarchi der „Azzurri“ aber immer noch weit hinten.
Das soll sich ändern. Auch mit Blickrichtung der WM 2023, die in Bakuriani in Georgien ansteht. Hier mitzufahren, ist auch das Ziel von Gabriel Messner: „Es wird nicht leicht, weil sich 8 Athleten um 4 Startplätze pro Disziplin streiten. Ich persönlich rechne mir im Riesentorlauf größere Chancen aus, weil ich dort schon richtig gut drauf bin. Im Slalom muss ich hingegen noch ein paar Dinge umstellen“, betont der 25-Jährige aus Pizack in Villnöß, der die Vorbereitung gemeinsam in der Gruppe mit Roland Fischnaller, Mirko Felicetti und Daniele Bagozza absolviert hat. „Das hat wunderbar geklappt, wir pushen uns gegenseitig“, sagt er.
GABRIEL MESSNER
Geburtsdatum und -ort:
7. Juni 1996 in Brixen
Wohnort: Pitzack in Villnöß
Sportgruppe: Carabinieri
Daniele Bagozza Neue Ansätze
Nach einer nicht nach Wunsch verlaufenen Saison – nur 2 Top-6-Platzierungen, Coronapause – will der Sieger von 2 Weltcup-Rennen Daniele Bagozza heuer wieder zu alter Stärke zurückkehren.
Ein neues Trainingsumfeld soll dabei genauso viel helfen wie ein Eingriff am Knöchel, dank dem der 27-Jährige nun beschwerdefrei ist. Im Anschluss an die Olympischen Spiele in Peking begannen die Probleme am Knöchel. Zwar biss sich Bagozza durch die letzten 3 WeltcupRennen, ein operativer Eingriff, um einen Knorpelschaden zu beheben, war aber unumgänglich. „Ich bin sehr zufrieden, wie es gelaufen ist. Operationen dieser Art könnten auch nicht den gewünschten Fortschritt bringen“, erklärt Bagozza. Aufgrund dessen startete der Modellathlet aus St. Ulrich verspätet in die Vorbereitung. Diese absolvierte er in einem neuen Umfeld. „Zur neuen Saison wurden bei den Herren 2 neue Gruppen aufgebaut und zudem der Trainerstab erweitert. Ich trainiere mit Roland Fischnaller, Gabriel Messner und Mirko Felicetti. Man sieht, dass vonseiten des Verbandes alles getan wurde, um bestmöglich arbeiten zu können. Das ist ein guter Schritt in die Richtung einer noch größeren Professionalität“, freut sich der
Grödner, der sich im Sommer auch Zeit für eine andere Leidenschaft nahm – dem Reisen. „Bevor ich in eine Sportgruppe kam, hatte ich nicht die Möglichkeit dazu. Das Erkunden neuer Orte hilft mir, abzuschalten und Abwechslung in den Alltag zu bekommen, um danach wieder top motiviert zu sein.“
DANIELE BAGOZZA
Geburtsdatum und -ort: 3. Juli 1995 in Brixen
Wohnort: St. Ulrich
Sportgruppe: Polizei
Aaron March
Noch lange kein altes Eisen
Feierte er im Jahr 2021 mit dem Gewinn des Gesamt-Weltcups den größten Erfolg seiner Karriere, so erlebte Aaron March mit dem Olympia-Ausschluss 10 Monate später die größte Enttäuschung seiner Laufbahn. An seiner Motivation hat diese Entscheidung nicht genagt, im Gegenteil: Der 36-Jährige ist erfolgshungriger denn je.
Die FISI-Snowboard-Verantwortlichen um Rennsportleiter Cesare Pisoni deckten lange Zeit die Karten nicht auf. Sie spannten Daniele Bagozza und Aaron March auf die Folter und überreichten schlussendlich dem Grödner das Olympia-Ticket für Peking. March, der Gesamt-Weltcupsieger 2020/21, musste zu Hause bleiben. „Ich war im Vorjahr genauso schnell wie in der Saison davor, als ich die große Kugel gewonnen habe. Allerdings fehlte die Konstanz“, zeigt sich March selbstkritisch. „Die Entscheidung war für die Trainer nicht leicht und hätte auch anders ausfallen können. Letztlich waren meine Ergebnisse einfach nicht gut genug, um ein Fixticket zu ergattern. Ich musste es akzeptieren.“
Der Familienvater und Besitzer eines Fitnessstudios in Seis dachte trotz der Enttäuschung keine Sekunde ans Aufhören. „Ich stehe nach wie vor viel zu gerne auf dem Snowboard, körperlich befinde ich mich in einer guten Ver-
fassung und ich habe auch noch meine Ziele. Deshalb setze ich meine Karriere fort“, betont March. Erst wenn er spüren sollte, dass er beim Snowboarden keinen Spaß mehr hat, werde er einen Schlussstrich ziehen. Wichtig ist für ihn auch, dass er weiterhin konkurrenzfähig sei. „Ich spüre, dass ich noch immer vorne dabei sein kann“, meint March, der in seiner Karriere 15 WeltcupPodestplätze eingefahren hat. Was in seiner sportlichen Bilanz noch fehlt, sind Medaillen bei einer Welt meisterschaft. 2 Mal wurde er Fünfter, einmal Vierter – nur zu Edelmetall reichte es nie. „Das ist auf jeden Fall etwas, das ich gerne erreichen möchte, zumal ich schon oft knapp dran war“, erklärt March. Den WM-Ort Bakuriani in Georgien, wo die Titelkämpfe im Februar erstmals stattfinden, kennt der 36-Jährige kaum. „Ich weiß ei gentlich gar nix, ich bin noch nie dort gewesen. Wenn man gut drauf ist, ist es jedoch egal, ob es steil oder flach ist. Noch ist die WM aber sehr weit entfernt“, weiß March. Um auf den Punkt vorbereitet zu sein, ist ein intensives Training neben der Piste unabdingbar. Wobei: „Ich kann nicht mehr so viel trainieren wie ein 20-Jähriger“, sagt March mit einem Schmunzeln. „Ich habe nicht übermäßig viel trainiert. Man muss in meinem Alter in den Körper hineinhören und vor allem auf die Qualität statt auf
Ist im Vorjahr oft gestrauchelt: Aaron
die Quantität setzen.“ Auch auf dem Schnee habe er optimal sein Programm abspulen können. „Wir hatten in den letzten Wochen sehr gute Bedingungen, was im Vorjahr nicht so der Fall war. Aktuell holen sich die Brettlfahrer den Feinschliff bei einem Trainingslager in Finnland. Und dann kann es March kaum erwarten, dass es endlich losgeht. In eine Saison hinein, in der er zeigen will, dass er noch längst nicht zum alten
AARON MARCH
Geburtsdatum und -ort: 14. Mai 1986 in Brixen
Wohnort: Völs am Schlern
Sportgruppe: Heer
Nadia und Nicol Delago Olympia ist abgehakt, große Ziele bleiben
Sie hat sich den ersten Podestplatz ihrer Karriere für das wichtigste Rennen des Jahres aufgespart. Am 15. Februar 2022 eroberte Nadia Delago Bronze in der Olympia-Abfahrt von Peking, geschlagen nur von Corinne Suter (Schweiz) und Teamkollegin Sofia Goggia.
Nadia Delago
Es gibt sie also doch, die akribischen Karriereplanungen im Sport. Eine, die es geschafft hat, einen derartigen Plan bisher punktgenau umzusetzen, ist Nadia Delago. Bis vor 2 Jahren im Weltcup noch auf Erfahrungssuche und mit „nur“ einem Top-10-Platz, klassierte sie sich im vergangenen Winter in den Abfahrten gleich 5 Mal in den Top 8. Mit Rang 4 in Zauchensee und Platz 5 in GarmischPartenkirchen als absolute Highlights. Das sind bei den Damen die mit Abstand schwierigsten Strecken. Nur ein Podestplatz, der wollte der seit 12. November 25-Jährigen nicht gelingen. Diesen Podestplatz sparte sich Nadia Delago für Olympia auf. An einem bitterkalten, minus 22 Grad messenden Wintertag im chinesischen Yanqing schlug Nadia Delagos große Stunde, als sie trotz einer nicht optimalen Fahrt zu Bronze raste. Mit Nummer 11 unmittelbar hinter ihrer „großen“ Schwester Nicol gestartet, holte sie 20 Jahre nach Abfahrts-Silber von Isolde Kostner in Salt Lake City wieder eine Olympiamedaille ins Grödner Tal.
Dabei gestaltete sich für Nadia Delago vor allem die Warterei im Ziel als kaum auszuhaltender Aufreger: Nach ihr waren Corinne Suter und Sofia Goggia schneller, mit Kira Weidle und Lara Gut-Behrami standen aber noch 2 Favoritinnen oben. Während Gut-Behrami keine Rolle spielte, war die Deutsche Weidle bei der letzten Zwischenzeit noch 0,3 Sekunden schneller als Delago, im Ziel aber 0,14 Sekunden hinten.
„Die Warterei im Ziel hat mich fast fertig gemacht“, erinnert sich Nadia Delago noch immer zurück. „Ich war völlig aus dem Häuschen und habe zu meiner Schwester Nicol gesagt, dass ich wohl Vierte werde. Sie war hingegen überzeugt, dass ich mit Bronze nach Hause fahren würde. Ich habe bis zur letzten Läuferin gezittert und konnte erst ruhig durchatmen, als das Rennen nach Nummer 36 zu Ende war.“
Dass es nach dem olympischen KarriereHighlight einen Leistungsknick gab mit Platzierungen außerhalb der Top 10, hat Nadia Delago genau analysiert: „Da war die Luft draußen. Ich war mental müde, habe mich von der ganzen Aufregung, dem ganzen Drumherum nicht so schnell erholt. Es war mein erster Podestplatz, dazu bei Olympia. Die ganzen Pressetermine, Empfänge usw. – das hat mehr geschlaucht, als ich mir eingestehen wollte.“
Deswegen weiß Nadia Delago auch, wo sie noch Luft nach oben hat: „Im Kopf muss ich stärker werden. Mir fehlt oft noch die letzte Entschlossenheit.“ Und spricht damit auch indirekt den Super-G an, in dem sie leistungsmäßig stark hinter der Abfahrt hinterherhinkt. In der letzten Saison war ein 18. Rang ihre beste Platzierung, 4 Mal landete sie außerhalb der Punkteränge. „Technisch muss ich mich noch verbessern, die Rhythmuswechsel besser in Griff bekommen. Der Super-G ist eine extrem schwierige Disziplin. Man hat nur diesen
einen Lauf, muss sich bei der Pistenbesichtigung alles perfekt einprägen. Da muss ich noch besser werden.“
Damit dies auch funktioniert, haben die Speedfahrerinnen der „Azzurre“ in den vergangenen Monaten soviel Riesentorlauf trainiert wie nie zuvor. Vor allem nach dem langen, fast fünfwöchigen Trainingsaufenthalt in Ushuaia (Argentinien) war im Oktober fast durchwegs Riesentorlauftraining am Schnalstaler Gletscher angesagt. Bevor in einer Woche in Lake Louise (Kanada) die Speed-Saison mit 2 Abfahrten und einem Super-G beginnt, stand zuletzt in Copper Mountain im US-Bundesstaat Colorado ausgiebiges Speed-Training auf dem Programm. Und Materialtests, die die Delago-Sisters mit einem neuen Servicemann in Angriff nehmen mussten. Ihr bisheriger Skiman Christoph Atz ist im Frühjahr zur Skifirma Head gewechselt (er betreut dort die Österreicherin Magdalena Egger), was verständlicherweise mit Emotionen verbunden war. Nadia Delago: „Wir waren schon sehr enttäuscht, dass es so gelaufen ist. Christoph hatte uns fest versprochen, bei uns zu bleiben. Seine Entscheidung, zu Head zu wechseln, fiel erst ziemlich spät und war ein schwerer Schlag, ja ein Schock für uns. Aber wir mussten es akzeptieren. Nun richtet uns Marco Sberze (er war zuletzt bei Karoline Pichler und Roberta Melesi) die Skier her, und wir sind mit ihm sehr zufrieden.“ Ehrungen, Medientermine, Feiern – der Frühling und Sommer war ein intensiver für Nadia Delago. Zuletzt stand sie bei der „Dolomiten“-Sportlerwahl im Rampenlicht, wo sie hinter Biathletin Dorothea Wierer glänzende Zweite wurde. Nadia Delago hat sich riesig über diese Auszeichnung gefreut und zeigte sich zugleich beeindruckt: „Es macht mich sehr stolz, dass so viele Fans in Südtirol unsere Rennen verfolgen. Südtirol hat soviele Weltklassesportlerinnen, und dann nicht nur unter die Top 6 zu kommen, sondern gleich Zweite zu werden, macht mich fast sprachlos.“ Und fügt gleich hinzu: „Die Bronzene bei Olympia hat mich nicht verändert. Ich bin immer noch die gleiche Nadia Delago wie vorher. Dafür sorgt meine Familie, mein Freundeskreis, mein Skiclub Gröden. Die Bronzene ist genial, aber geändert hat sich deswegen nichts.“
Nicol Delago
Es war die Saison 1 nach ihrem Achillessehnenriss, zugezogen am 1. Dezember 2020. Und sie begann mit einem Paukenschlag: Gleich bei ihrem Comeback-Rennen in Lake Louise wurde Nicol Delago Achte. Als ob sie nie weggewesen wäre!
Was sich in Folge aber als Irrtum herausstellte. Nicol Delago war zwar ständig mit dabei, aber nicht so richtig mittendrin wie ihre Schwester Nadia, sondern sie hatte mit zahlreichen Höhen und Tiefen zu kämpfen. Nicol Delago: „Die Verletzung ist perfekt ausgeheilt. Mir fehlte aber die Gelassenheit, ich habe mir nach Platz 8 wohl zuviel erwartet. Ich war nicht locker genug, bin dann in Val d’Isere gestürzt, und da kam auch die Sicherheit abhanden.“ Die Folge: Nicol Delago kam zwar weitere 8 Mal in die Punkteränge, mehr als ein 12. Rang in der Abfahrt in Zauchensee und ein 13. Rang im Super-G von Garmisch-Partenkirchen waren aber nicht drin. Als akribische Arbeiterin weiß Nicol Delago, wo sie die Hebel ansetzen muss: „Wir haben
Geburtsdatum und -ort:
12. November 1997 in Brixen
Wohnort: Wolkenstein
Sportgruppe: Polizei
heuer viel Riesentorlauf trainiert, vor allem im Schnalstal, und auch mit Marta Bassino und Federica Brignone zusammen. Ich bin überzeugt, dass ich nun eine ganz andere Sicherheit draufhabe als noch vor einem Jahr. Die Basis ist gelegt, um im Winter voll drauflos zu fahren. Die Vorbereitung lief optimal, auch athletisch geht es mir sehr gut.“
Dass Nicol Delago von ihrer Schwester Nadia leistungsmäßig überholt wurde, ist für die 26-Jährige kein Problem. „Jede geht ihren eigenen Weg, jede fährt für sich. Man kann keine Vergleiche anstellen. Nadia ist konstant gewachsen, bei mir haben sich die Höhen und Tiefen stärker abgewechselt. Das gehört dazu und hilft mir, weiter zu wachsen.“
Zumal sie auch charakterliche Unterschiede feststellt: „Ich bin zweifellos impulsiver als Nadia. Sie ist stabiler, steht vielleicht mehr im seelischen Gleichgewicht. Ich habe mehr Ausreißer nach oben und nach unten, bin emotionaler, sensibler. Sie ist in gewissen Situationen sicher cooler als ich.“
Geburtsdatum und -ort:
5. Jänner 1996 in Brixen
Wohnort: Wolkenstein
Sportgruppe: Finanzwache
Dominik Paris Einen neuen Ansporn gebraucht
Im vergangenen Winter hat Dominik Paris zwei Weltcuprennen gewonnen, ist Dritter im Abfahrts-Weltcup geworden. Dennoch war es eine Saison, mit er nicht zufrieden war.
Da waren einerseits die Olympischen Spiele, von denen er ohne Medaille zurückgekehrt ist, vor allem aber war er nicht zufrieden damit, wie er Ski gefahren ist. „Im Super-G haben wir was probiert, sind dann aber zu spät draufgekommen, dass es nicht gut war. Technisch war ich auch zu schwach, und wenn beides zusammenkommt, wird es schwierig“, blickt Paris sehr selbstkritisch auf den Winter 2021/22 zurück. Die größte Enttäuschung waren sicher die Olympischen Spiele. Auch in Peking hat es nicht geklappt mit einer Medaille. Es ist fast nicht zu glauben, dass ein so erfolgreicher Skirennläufer noch kein
olympisches Edelmetall geholt hat. „Das geht mir schon auf den Sack. In Südkorea 2018 ist die Chance da gewesen, da habe ich es selbst vergeigt. In China war die Chance nicht so groß, da war ich nicht so gut drauf, war auch nicht überzeugt von der Piste und der Kurssetzung, und der Schnee ist mir nicht so entgegengekommen. Da haben sich andere schneller darauf eingestellt. Den Speed hätte ich gehabt, aber vielleicht hat die hundertprozentige Überzeugung gefehlt. Wenn ich mich nicht total sicher fühle, kann ich auch nicht ans Limit gehen“, sagt Paris, dem Olympia bisher noch nie Glück gebracht hat. Die nächste Olympia-Abfahrt 2026 findet zwar auf „seiner“ Piste statt, der Stelvio in Bormio, aber ob er dann noch dabei ist, das wird sich erst zeigen.
Ich bin jetzt in einem Alter, wo man von Jahr zu Jahr plant.
„Ich bin jetzt in einem Alter, wo man von Jahr zu Jahr plant. Ich werde sicher nur fahren, solange ich konkurrenzfähig bin.“ Momentan ist er das noch, und wie. Gefreut hat ihn vor allem die Art und Weise, wie er die Abfahrt in Kvitfjell gewonnen hat. „Da habe ich es am ersten Tag mit Vollgas probiert, habe Fehler gemacht, die mich zu viel Zeit gekostet haben. Am zweiten Tag habe ich versucht, fein und sauber durchzufahren, da war ich dann schnell und habe wieder gewusst, was zu tun ist“, blickt Paris zurück auf dieses Rennen, das ihn gewissermaßen wieder zurück gebracht hat auf den richtigen Weg. „Vielleicht war ich in einigen Rennen übermotiviert und bin deshalb nicht locker genug gefahren. Manchmal ist man schneller, wenn man hinunter schleicht und mit der Schwerkraft spielt. Man muss halt einfach wissen, wann was zu tun ist, da hatte ich im letzten Winter meine Schwierigkeiten“, sagt Paris. Das war aber nicht der Grund, warum „Domme“ einen neuen Weg gehen wollte und jetzt praktisch solo mit einem eigenen Betreuer-Team unterwegs ist. „Letztes Jahr habe ich mich nicht mehr so richtig wohl gefühlt in der Mannschaft. Ich habe vielleicht nach so langer Zeit auch einen neuen Ansporn gebraucht, um mich weiter zu entwickeln. Da habe ich Verbandspräsident Flavio Roda gefragt, ob ich das machen kann. Michael Gufler ist noch nicht lange dabei, aber er hat ein gutes Auge, einen großen Willen und er
arbeitet hart. Alberto Ghidoni ist eine Vertrauensperson für mich und ungemein wertvoll mit seiner riesigen Erfahrung. Und Luis Kuppelwieser als Physio ist für mich ideal, er ist mein Schwager, wohnt neben mir, ist also immer da“, erklärt Paris seinen Schritt.
Auch das Südamerika-Training hat er nicht mit seinen Speed-Kollegen gemacht. Er war in Ushuaia in Argentinien. „Der Plan ist gewesen, mehr auf die Technik zu arbeiten, hauptsächlich Riesentorlauf. Wie ich schon gesagt habe, bin ich letztes Jahr technisch nicht gut Ski gefahren, was sich auf die Ergebnisse im Super-G ausgewirkt hat. In der Abfahrt kann man sich irgendwie durchschwindeln, aber in gewissen Passagen geht es sich auch da nicht mehr aus. Heuer haben wir auch beim Material geschaut, etwas herauszufinden und haben auch etwas gefunden. Das Ushuaia-Training war sehr gut, ich bin auch mit den Riesentorläufern gefahren, das hat Spaß gemacht“, erzählt Paris. Und weil er wieder Spaß am Riesentorlauf gefunden hat und auch gut gefahren ist, hat er sich dazu entschlossen, beim Weltcup-Auftakt in Sölden zu starten. Auch dort ist er recht gut gefahren und hat die Qualifikation für den 2. Durchgang nur um 0,3 Sekunden verpasst. Jetzt gilt die volle Konzentration aber wieder den Speed-Disziplinen. Am Wochenende geht es los mit einer Abfahrt und zwei Super-G’s in Lake Louise. Nach wie vor ist er überzeugt, dass er auch auf der Grödner Saslong schnell sein kann, wenn einmal alles aufgeht. Auf dem Podest stand er ja schon. Nach Weihnachten kommt Bormio, wo er eine unglaubliche Serie zu verteidigen hat. Von den letzten 8 Abfahrten auf der Stelvio hat er 6
Dominik Paris mit seinem Schwager Luis Kuppelwieser, der auch sein Physiotherapeut ist.
gewonnen. Aber er weiß, wie schwierig es werden wird, diese Serie zu verlängern. „Marco Odermatt wird mir dort das Leben schwer machen. Diese Abfahrt kommt ihm sehr entgegen. Er hat die Technik und er hat den Mut, den es dort braucht“, nennt Paris seinen gefährlichsten Gegner in Bormio. Eigentlich hätten die ersten beiden Abfahrten schon stattfinden sollen, aber das Gletscher-Event in Zermatt/ Cervinia ist dem warmen Herbst zum Opfer gefallen. Nächstes Jahr soll es den nächsten Versuch gegeben, aber Paris ist da skeptisch. „Es wird ein Umdenken nötig sein. Es wird sicher auch normale Winter geben, aber sie werden seltener werden. Eine Lösung könnte sein, die Saison später zu beginnen und dafür länger zu fahren“, meint Paris, dem es auch nicht gefällt, wenn am gleichen Ort zwei Abfahrten stattfinden. „In der Formel 1 gibt es jedes Jahr auch nur einen GP von Monaco. Und bei Olympia macht
man ja auch nicht zwei Abfahrten. Und so sollte es in Kitzbühel auch nur einen König geben. Mehr Rennen macht es nicht unbedingt interessanter.“
DOMINIK PARIS
Geburtsdatum und -ort: 14. April 1989 in Meran
Wohnort: St. Walburg in Ulten Sportgruppe: Carabinieri
Alex Vinatzer An den Winzigkeiten feilen
Er ist erst 23 Jahre jung. Und trotzdem schon ein Veteran. Schließlich ist es 5 Jahre her, dass Alex Vinatzer sein Weltcup-Debüt feierte (im November 2017 in Levi). Angekommen ist der Grödner in der Weltspitze schon länger. Was fehlt, ist der erste Sieg.
Er bringt alles mit: Einen schnellen Schwung, Angriffslust, Talent im Überfluss, körperliche Fitness, Top-Material, Demut und Trainingsbesessenheit – Alex Vinatzer ist ein potenzieller Siegfahrer. Und es scheint nur eine Frage der Zeit, wann der 1,89 m große Modellathlet alle
Der Skiweltcup-Kalender 2022/23
Herren Damen
Mosaiksteinchen so zusammenfügt, dass er ganz oben steht. Dass nur Nuancen fehlen, hat er im Vorjahr bewiesen: Als Vierter in Madonna di Campiglio (0,26 Sekunden hinter Sieger Sebastian Foss-Solevaag), als Fünfter in Schladming (0,43 hinter Linus Strasser), mit 3 weiteren Platzierungen in den Top 9 und Platz 13 in der finalen Slalom-Wertung.
26./27.11.
2. bis 4.12. Lake Louise Killington
26./27.11. Lake Louise
2. bis 4.12. Beaver Creek
10./11.12. Sestriere
10./11.12. Val d´Isere
16. bis 18.12. St. Moritz
16./17.12. Gröden
18./19.12. Alta Badia
Madonna di Campiglio 22.12.
27. bis 29.12. Semmering
28./29.12.
4./5.1. Zagreb/Agram
4.1. Garmisch-Partenkirchen
7./8.1. Kranjska Gora
20. bis 22.1. Flachau St. Anton 10.1. 14./15.1.
20. bis 22.1.
Entsprechend hochgesteckt sind die Ziele des Wolkensteiners: „Ich will noch bessere Ergebnisse als im Vorjahr. Voraussetzung ist eine gute Konstanz und die Minimierung der Fehleranfälligkeit. Bei jedem der 60 Tore sind Fehler möglich. Taktische Fehler, Fahrfehler – ständig lauert die Gefahr. Die technische Perfektion gibt es nicht, aber ich bin überzeugt, ein gutes Basis-Setup gefunden zu haben. Man muss ein System finden, damit die Automatismen passen. Dann ist es die große Herausforderung, diese am Renntag abrufen zu können. Vieles ist auch Konzentrationssache. Also alles sehr komplex“, gibt Vinatzer tiefe Einblicke in das Leben
7./8.1. Adelboden Kitzbühel
13. bis 15.1. Wengen Kronplatz
24.1. 24.1. Schladming
28./29.1.
28./29.1.
25./26.2. Bormio
25./26.2.
3. bis 5.3. Cortina d´Ampezzo
Spindleruv Mlyn/Spindlermühle
Garmisch-Partenkirchen
4.2. Chamonix Crans Montana
Palisades/Tahoe
3. bis 5.3. Kvitfjell
Aspen Åre
11./12.3. 10./11.3. Kranjska Gora
13. bis 19.3.
Soldeu
-Infogra k: APA/A.Delvai/M. Lemanski
Dabei sieht sich Vinatzer nicht „nur“ als Slalomfahrer. Der Riesentorlauf liegt ihm nach wie vor sehr am Herzen, zu mehr als 2 Weltcupstarts im Vorjahr hat es aber nicht gereicht. Dennoch hat er einen Plan: Nachdem er beim Sommertraining in Ushuaia auch 2 Riesentorläufe des Südamerika-Cups bestritt und gleich 2 Top-Ergebnisse erzielte (1. und 7.), will er in der nächsten Woche im Europacup in Obergurgl im Ötztal weitere
Empfehlungen abgeben – mit Blickrichtung Weltcup-Einsätze.
„Ich will auch hier voll durchstarten“, meint Vinatzer. Zudem hat er seit dem Frühling mit Simone Del Dio einen neuen Trainer (der langjährige Trainer der Franzosen hat Jacques Theolier abgelöst), der viel Verständnis für das verstärkte Riesentorlauftraining aufbringt. Mit Vinatzer trainieren auch Tommaso Sala und Simon Maurberger verstärkt Riesentorlauf, die Routiniers Giuliano Razzoli und Stefano Gross sind ausschließlich in den Slalomstan gen unterwegs.
Wenn Alex Vinatzer ab 10. Dezember in seine 6. Weltcupsaison geht, wird ein wichtiger Wegbegleiter fehlen: Manni Mölgg. Der Enneberger war der Leader der „Azzurri“, und Vinatzer weiß, dass er als Leithammel ein Loch aufgerissen hat.
„Es war super, Manni als Leader zu haben. Wir haben uns
gegenseitig immer gepusht, auch beim Training. Am Ende muss aber jeder Athlet seinen eigenen Weg gehen. “
Und noch etwas ist neu bei Alex Vinat-
er den ehemaligen Red-Bull-Firmenchef an. Aber sein Chef ist mit Robert Trenkwalder ohnehin ein anderer. Der war früher selber Skitrainer und „beförderte“ Vinatzer in den elitären Kreis jener Skifahrer, die das Red-Bull-Logo auf ihrem Kopf tragen. Ein untrügliches Zeichen, wie sehr man an die Fähigkeiten Vinatzers glaubt.
ALEX VINATZER
Geburtsdatum und -ort: 22. September 1999 in Bozen Wohnort: Wolkenstein Sportgruppe: Finanzwache
Maximilian Ranzi
Die Fußstapfen sind groß: Maximilian Ranzi, 21 Jahre jung und aus Lana, soll die nach Dominik Paris, Christof Innerhofer und Florian Schieder brachliegende Südtiroler Speed-Szene ausfüllen.
Einen ersten Schritt in die richtige Richtung hat er gemacht: Über seinen ehemaligen Heimatverein SC Vigiljoch und dem Südtiroler Landeskader hat er sich bis in die Europacup-Speedgruppe hochgearbeitet. Ranzi, der im Vorjahr mit dem U21-Abfahrtstitel bei der Italienmeisterschaft seinen größten Erfolg feierte, hat bewegte Monate hinter sich. In der für eine Teamnominierung wichtigen GrandPrix-Rennserie lag er bis Februar auf Siegkurs, ehe er sich bei einem Trainingssturz am San-Pellegrino-Pass beide Handgelenke brach. Erst dank Trainerentscheid wurde er trotzdem ins Nationalteam einberufen. Nach der Sportoberschule in Mals begann Ranzi mit einem Agrar-Studium in Bozen, erkannte aber, dass es mit dem Aufwand als Skirennfahrer unvereinbar ist. Zumal sein Fokus klar auf den 2 Brettern liegt. „Mein Ziel ist, im Europacup Fuß zu fassen und konstant in die Top 30 zu fahren.“ In seiner wenigen Freizeit arbeitet Maximilian Ranzi in der Tauchschule seines Vaters Roland, geht Harpunenfischen oder fährt mit dem Rad von Lana bis Bari. Als Skifahrer ist Maximilian im Hause Ranzi nicht alleine. Auch seine jüngeren Brüder Felix (Jahrgang 2004) und Lorenz (2006) haben sich mit Leib und Seele dem Skisport verschrieben.
MAXIMILIAN RANZI
Geburtsdatum und -ort:
10. Februar 2001 in Meran
Wohnort: Lana
Sportgruppe: Polizei
Florian Schieder Ein überfälliges Comeback
Er ist ein Kämpfer, ein Durchbeißer, ein Nicht-Aufgeber. Wenn Florian Schieder an diesem Wochenende in Lake Louise (Kanada) in den Skiweltcup zurückkehrt, liegt eine fast zweijährige Leidenszeit hinter dem 26-jährigen Kastelruther.
Die WM-Abfahrt in Cortina d’Ampezzo am 14. Februar 2021 war Schieders letztes Rennen. Dort stürzte er schwer, riss sich das Kreuzband und den Meniskus im linken Knie. Es folgte eine weitere OP, ehe er Ende August wieder auf Skiern stand. Nur: Das Knie spielte nicht mit. Im Oktober 2021 gab er vorzeitig w.o. „Ich kam erneut unters Messer, diesmal bei Dr. Christian Fink in Innsbruck, und er machte alles neu: Kreuzband, Knorpel usw.“ Es folgte erneut eine monatelange Physio. Was blieb, war die ständige Ungewissheit, ob es sich auszahlen würde. Ende August stand Schie der wieder auf Skiern, und beim langen Trainingslager in Südamerika bestand das Knie den Belastungstest bravourös. Seine Zwi schenbilanz: „Es sieht nicht schlecht aus, auch kraftmäßig bin ich zufrieden.“ Prognosen über seine Zukunft will Florian Schieder keine stellen. Wohl auch des halb, weil sein langjähriger Zimmerkollege und Kumpel Alexander Prast ebenfalls wegen einer komplexen Knieverletzung seine Karriere beenden musste.
„Ich hoffe, dass ich schmerzfrei bleibe und wieder so fahren kann, wie ich es in den Trainings aktuell imstande bin.“ Schieder will dabei nicht nur auf den Weltcup setzen, sondern hofft auch auf Europacup-Einsätze.
Dass Florian Schieder noch immer ein Athlet ist, verdankt er auch Mentaltrainer Martin Volgger. „Natürlich fragt man sich: Wie geht’s weiter? Ich habe dann auch meinem Vater auf dem elterlichen Bauernhof geholfen, weil ich ja nie wusste, ob es noch etwas wird. Aber die Hilfe des Mentaltrainers hat mir extrem geholfen.“
Zu Hause in Kastelruth gibt es mit 20 Milchkühen viel Arbeit. Aber Florian Schieder weiß,
Geburtsdatum und -ort: 26. Dezember 1995 in Bozen Wohnort: Kastelruth
Sportgruppe: Carabinieri
Alles über den Ski Weltcup
Ergebnisse, Zeiten, Rennkalender, Hintergrundberichte und die Top-Highlights in Schrift und Bild.
Riccardo Tonetti Saison der letzten Chancen
Es geht um viel, um nicht zu sagen um alles. Riccardo Tonetti, seit 12 Jahren ein Dauerbrenner im Skiweltcup mit bisher 159 Einsätzen, muss liefern.
Beim Weltcup-Riesentorlauf in Val d’Isere und eventuell noch beim Heimrennen in Alta Badia gibt es für den 33-Jährigen keine Alternativen: Entweder er setzt mit Top-Platzierungen unter den besten 30 ein Ausrufezeichen, ansonsten könnte es das gewesen sein mit seiner Weltcup-Karriere.
Einen Joker hat Tonetti bereits vergeben: Beim Saisonauftakt in Sölden verpasste er die Quali für den 2. Durchgang relativ klar. Als Entschuldigung sei angeführt, dass dort die Piste für die höheren Nummern (Tonetti hatte die 49) extrem ramponiert war.
Dieser Fakt wird sich auch bei den nächsten Weltcupstarts nicht ändern. Beginnend mit Val d’Isere, wo Tonetti im Vorjahr mit Rang 13 noch glänzend im Rennen lag, dann aber wegen eines Fehlers bis auf Platz 28 zurückgereicht wurde. Danach machte er nur mehr als 23. in Adelboden Weltcuppunkte, der Rest waren Ausfälle oder verpasste Qualis für den 2. Durchgang.
Dass Tonetti im Nationalteam nicht bestätigt wurde, kam deshalb nicht überraschend. Der ehemalige KombiSpezialist (die letzten 5 Rennen der mittlerweile abgeschafften Disziplin beendete er alle unter den Top 8) dachte im Frühjahr aber nicht daran, seine Latten in die Ecke zu stellen. Er trainiert seitdem mit der Sportgruppe der Finanzwache und ist dort Schützling des Trainerduos Cristian Deville und Roberto Griot. Zudem war er im Sommer 3 Wochen lang als Privatfahrer in Ushuaia/Argentinien, wo er sich entweder den Riesentorläufern der „Azzurri“ um Luca De Aliprandini anschloss, aber auch mehrere Tage mit den Slowenen, mit Alexis Pinturault und Filip Zubcic trainierte.
Obwohl Tonetti extrem unter Druck steht, bleibt er cool. „Furcht und Druck bringen mich nicht weiter. Wenn ich das ins Ziel bringe, was ich kann, dann gehöre ich zu den Top 30 Riesentorläufern auf der Welt. Es hängt alleine von mir ab.“
Wobei sich der Magister in Management und Wirtschaft nicht genau erklären kann, warum er als ehemaliger Gruppe-1-Fahrer – unvergessen bleibt sein Olympiaauftritt 2018 in Pyeongchang, wo er im Riesentorlauf nach dem 1. Durchgang auf Rang 4 klassiert war, nur 0,12 Sekunden hinter Silber, dann aber ausschied – einen derartigen Leistungsknick erlebte: „Eine Analyse ist immer schwierig. Fakt ist, dass ich mich immer schwerer tue, selbst im Training 2 fehlerfreie Läufe ins Ziel zu bringen. Deswegen bringt es mich auch nicht weiter, wenn ich noch immer gute Teilzeiten oder einen guten Lauf hinlege. Was zählt, ist die Endzeit nach 2 Durchgängen.“
Einen Umschwung erhofft sich Tonetti durch einen Materialwechsel. Nachdem er zuletzt 4 Jahre auf Blizzard unterwegs war, fährt er nun auf Salomon. Die Skier richtet er sich selber, was für ihn kein Problem ist: „Da dauern halt die Nachmittage länger, weil ich nun auch im Skiraum stehe. Aber wenigs-
tens weiß ich, dass das Material top in Ordnung ist.“
Einen Plan B hat Tonetti hingegen noch nicht. Sollte es mit der Skikarriere irgendwann zu Ende gehen, dann ist er für alle Seiten offen. „Ich habe ein Studium abgeschlossen, ich kenne mich in der Skiszene aus, und meine Erfahrung im Spitzensport kann sicher ein Vorteil sein“, lässt er sich noch nicht in die Karten schauen. Aber das ist aktuell sekundär. Sein Fokus liegt vorerst auf die nächsten Weltcupstarts in Val d’Isere und dann wohl auch in Alta Badia.
Geburtsdatum und -ort: 14. Mai 1989 in Bozen
Wohnort: Bozen
Sportgruppe: Finanzwache
Christof Innerhofer
Der Hunger ist noch groß
Er ist endgültig angekommen im erlesenen Kreis der Super-Routiniers. Nur der US-Amerikaner Steven Nyman ist mit 40 Jahren im Skiweltcup noch älter als Christof Innerhofer, der am 17. Dezember seinen 38. Geburtstag feiert.
Müde und abgekämpft ist „Inner“ deswegen nicht. Wenn der Gaiser am Wochenende im kanadischen Lake Louise zum 294. Mal bei einem Weltcuprennen am Start steht, dann ist mit ihm einmal mehr zu rechnen. In puncto Erfahrung macht ihm niemand etwas vor, schließlich geht er in seine 17. Weltcupsaison. Und weil er sich im Frühling sein lädiertes linkes Knie operativ behandeln ließ, sind auch die körperlichen Probleme weg. Es war bei der Kvitfjell-Abfahrt im März, als sich Innerhofer am Meniskus verletzte. Das wurde dann in Innsbruck gerichtet, und seitdem ist er wieder voller Tatendrang. „Zwar fiel dadurch ein langer Urlaub flach, aber das war kein Problem“, meint er rückblickend. Zumal er einiges gutzumachen hat nach einer enttäuschenden Saison mit nur 2 Top-10-Platzierungen: „Ich wollte die Rennen genießen und nicht über irgendwelche Ergebnisse nachdenken. Aber das war nicht genug. Ich war nicht bereit, volles Risiko zu gehen, fuhr zu wenig aggressiv, zu wenig brutal. Es fehlte die Dynamik, der Biss, ich war zu gemütlich unterwegs.“
Entsprechend anders will der fünffache Medaillengewinner bei Olympia und WM heuer auftreten: „Ich werde Vollgas geben. Eine andere Taktik wird es nicht geben. Vom ersten Training, vom ersten Schupfer an.“ Dass Christof Innerhofer trotz seiner fast 38 Jahre noch immer zur Weltklasse zählt,
hat er ansatzweise auch im Vorjahr bewiesen: Schnellster im WengenTraining, stark im Kitzbühel-Training, stark bei einigen Passagen bei Olympia. Während die Konkurrenz im Rennen dann zulegte, ging für ihn nichts mehr weiter.
Deshalb hat er auch sein Trockentraining umgestellt, hat im Sommer viel mehr Kraftausdauer trainiert als in den Vorjahren, und gibt sich trotz der harten Konkurrenz um die „jungen Wilden“ Odermatt, Kilde, Cochran-Siegle & Co. kämpferisch: „Sie sind technisch fitter als ich. Aber wir haben heuer ausgiebig Riesentorlauf trainiert, und ich muss mich vor niemandem verstecken. Die Erfahrung kommt mir zugute, der Mut und die Kraft sind nicht weniger geworden. Und: Mein Hunger auf den Skirennsport ist noch immer groß. Ich freue mich wie ein kleiner Bub auf die Rennen.“
Zumal Innerhofer an den kanadischen Skiort gute Gedanken hegt: Dort erreichte er im November 2018 in der Abfahrt hinter Max
Franz und vor Teamkollege Dominik Paris seinen bislang drittletzten von insgesamt 18 Weltcup-Podestplätzen. Wenn das kein gutes Omen ist.
Geburtsdatum und -ort: 17. Dezember 1984 in Bruneck Wohnort: Gais
Sportgruppe: Finanzwache
NATIONALTEAM SKI ALPIN
HERREN
Weltcup, Elite:
Dominik Paris (St. Walburg in Ulten)
Weltcup, Speed-Gruppe:
Nicoló Molteni, Florian Schieder (Kastelruth), Pietro Zazzi, Emanuele Buzzi, Mattia Casse, Matteo Marsaglia, Christof Innerhofer (Gais)
Weltcup, Slalom:
Alex Vinatzer (Wolkenstein), Tommaso Sala, Simon Maurberger (St. Peter im Ahrntal), Stefano Gross, Giuliano Razzoli
Weltcup, Riesentorlauf: Alex Hofer (Kastelruth), Giovanni Franzoni, Filippo Della Vite, Luca De Aliprandini, Giovanni Borsotti
Europacup, technische Disziplinen: Gianlorenzo di Paolo, Matteo Bendotti, Corrado Barbera, Manuel Ploner (St. Kassian), Tobias Kastlunger (St. Vigil in Enneberg), Tommaso Saccardi
Europacup, Speed-Gruppe und Riesentorlauf: Marco Abbruzzese, Federico Scussel, Maximilian Ranzi (Lana), Gregorio Bernardi, Benjamin Jacques Alliod, Simon Talacci, Matteo Franzoso, Federico Simoni
Gruppe C: Jonas Bacher (Pichl Gsies), Pietro Giovanni Motterlini, Federico Romele, Fabio Allasina, Max Perathoner (Wolkenstein), Stefano Pizzato, Davide Leonardo Seppi, Edoardo Saracco, Lorenzo Thomas Bini, Alessandro Plizio
DAMEN
Weltcup, Elitegruppe: Marta Bassino, Federica Brignone, Sofia Goggia
Weltcup, Allrounder: Karoline Pichler (Petersberg), Nadia Delago (Wolkenstein), Laura Pirovano, Nicol Delago (Wolkenstein), Roberta Melesi, Elena Curtoni Europacup, „Cortina 2026“: Marta Rossetti, Anita Gulli, Celina Haller (Schenna), Lara Della Mea, Vera Tschurtschenthaler (Sexten), Serena Viviani, Martina Peterlini
Europacup, Speed-Gruppe: Elena Dolmen, Alice Calaba, Elisa Schranzhofer (Pichl Gsies), Federica Lani, Heloise Edifizi, Vittoria Cappellini, Monica Zanoner, Asja Zenere, Ilaria Ghisalberti
Europacup, technische Disziplinen: Laura Steinmair (Olang), Beatrice Sola, Elisa Platino (Obermais), Emilia Mondinelli, Carole Agnelli, Sophie Mathiou, Alessia Guerinoni, Annette Belfrond
Gruppe C: Giulia Valleriani, Emma Wieser (Ratschings), Matilde Lorenzi, Francesca Carolli, Ludovica Vittoria Druetto, Ambra Pomaré, Carlotta De Leonardis, Alice Pazzaglia, Vicky Bernardi (Abtei), Andrea Craievich
Simon Maurberger Bessere Startnummern
Es war für Simon Maurberger nicht so ein toller Start in die neue Saison wie vor einem Jahr. Beim Riesentorlauf in Sölden war das Rennen für ihn nach dem 1. Lauf zu Ende.
Das hat ihn aber nicht ins Grübeln gebracht. „Ich weiß, was ich technisch nicht richtig gemacht habe. Außerdem ist Sölden immer ein spezielles Rennen, bei dem es mit höheren Startnummern sehr schwierig ist“, sagt er über seinen ersten Auftritt im Rennwinter 2022/23. Trotz des kleinen Rückschlags in Sölden ist Maurberger überzeugt, dass sich mit den neuen Trainern auch die Erfolge einstellen werden. „Wir haben einen Weg eingeschlagen, der uns langfristig was bringen wird.“
„Das letzte Jahr hat für mich mega begonnen, aber danach ist es nicht mehr so gut gelaufen. Diesmal ist es hoffentlich umgekehrt“, sagt der Ahrntaler, der bei den „Azzurri“ derzeit der einzige traditionelle Technik-Spezialist ist. Zumindest in den ersten Rennen der Saison wird Maurberger der Einzige im Team sein, der Slalom und Riesentorlauf fährt. „Mir gefallen beide Disziplinen gleich gut, und ich kann mir nicht vorstellen, nur eine zu fahren“, stellt er klar. In der Vorbereitung ist er mehr Riesentorlauf als Slalom gefahren, jedenfalls bis Mitte November. Maurberger wäre auch beim Parallelrennen in Lech/Zürs gestartet, aber das wurde abgesagt. „Es ist zwar jedes Rennen cool, das du fahren kannst, aber ich weiß nicht, ob es sinnvoll ist, ein einziges Parallelrennen im ganzen Winter zu machen“, äußert er sich kritisch über den Weltcupkalender. Letzten Winter hatte Simon Maurberger eine schwere Enttäuschung
zu verdauen, denn er durfte nicht zu den Olympischen Spielen, weil Italien bei den Herren zu wenige Quotenplätze hatte. Er weiß aber auch, dass er den Winter über nicht konstant genug war. „Es muss mein wichtigstes Ziel sein, mehr Konstanz hinein zu bringen“, sagt er. Momentan ist er weder im Slalom noch im Riesentorlauf in den Top-30 der Weltcup-Startliste. Das möchte er schnellstens ändern. „Mit hohen Startnummern ist es im Skisport schwierig. Bessere Startnummern sind die Basis für bessere Ergebnisse“, weiß er. An den Rest denkt er noch nicht, auch nicht an die Weltmeisterschaft in Courchevel/Meribel, wenngleich er bei diesem Saisonhöhepunkt natürlich gerne dabei sein möchte.
SIMON MAURBERGER
Geburtsdatum und -ort: 20. Februar 1995 in Bruneck
Wohnort: St. Peter im Ahrntal
Sportgruppe: Carabinieri
Scan & Ski in Vorarlberg
Mit dem Neubau der Valisera-Bahn in Silvretta-Montafon wurde ein neues, digitales Zeitalter für das Skigebiet eingeleitet. Bereit für die Zukunft – mit dem neuesten Axess Set-up.
Insgesamt 70 Millionen Euro flossen in die Vision, einen ganzjährigen Treffpunkt zu schaffen, erklärte SilvrettaMontafon-Geschäftsführer Peter Marko bei der Eröffnung der Valisera-Bahn im Dezember 2021. Neben einer der modernsten Seilbahnanlagen der Welt, einer großen Photovoltaikanlage und der weltweit größten E-Ladestation in einem Skigebiet wurde in die Digitalisierung des Besuchermanagements investiert. Axess ist langjähriger Partner des Skiresorts Silvretta-Montafon und übernahm auch bei der jüngsten Investition die Umsetzung des Ticketings, Zutritts- und Parkraummanagements.
Axess TICKET LOUNGE
Der Neubau wurde genutzt, um sämtliche Prozesse zu vereinfachen – sowohl für das Management als auch für die Gäste. Empfangen werden die Gäste nun in einem großen Ankunftsbereich – dem 360° Silvretta Park Montafon –mit integrierter Axess TICKET LOUNGE. In der digitalisierten Talstation kann im Selfservice-Verfahren das Ticket erworben werden. Zudem wurde der Kassenbereich für den stationären Verkauf mit der neuesten Generation der Axess SMART POS ausgestattet. Die modernen Designs der Axess-Produkte fügen sich perfekt in die futuristische Architektur der neuen Valisera-Bahn ein.
„Mit der Axess TICKET LOUNGE wird das Kassenpersonal enorm entlastet. Skigäste können rasch und unkompliziert ihre Tickets erwerben – das Skigebiet selbst vermarktet den Ticketverkauf unter dem Slogan ‚Scan & Pay‘:
1. Ticket online kaufen
2. Voucher erhalten
3. Voucher an der PICK UP BOX vor Ort scannen
4. Ticket wird ausgedruckt
Unsere Produkte
Axess TICKET KIOSK 600
Axess TICKET FRAME 600
Axess PICK UP BOX 600
AX500 Smart Gate NG - Flap
Axess TICKET SCANNER 600
Axess PARKING
Einfacher geht’s nicht,” erklärt der Projektmanager Mathias Freidl. Dabei ist es egal, ob Tickets in der Wintersaison zum Skifahren oder im Sommerhalbjahr für einen Erlebnistag erworben werden, denn das Axess-Komplettsystem ist auf den Ganzjahresbetrieb ausgelegt.
Neue Benchmark in Vorarlberg
Der Neubau in Silvretta-Montafon setzt neue Maßstäbe rund um das perfekte Erlebnis im Ganzjahresbetrieb und in effizienten Strukturen für Resort-Betreiber.
„Es ist toll, Teil eines so ambitionierten Projekts zu sein. Die Abstimmung mit den vielen Parteien in der Bauphase war eine koordinative Herausforderung: In nur fünfeinhalb Monaten wurde das ganze Projekt seitens Axess umgesetzt!“, so Mathias Freidl. Weiteres Highlight: Axess PARKING regelt eine reibungslose Ein- und Ausfahrt am Besucher-Parkplatz. Nicht nur die 10erKabinenbahn „Valisera-Bahn 2.0“ bringt die Gäste mit sieben Meter pro Sekunde hinauf zum Bergerlebnis, auch der Öffnungsvorgang der Parkschranke überzeugt mit einer Schnelligkeit von 1,3 Sekunden. Dank integrierter Kennzeichenerkennung können Dauerparker ohne Mühe ein- und ausfahren. Daten, Kennzeichen und Abrechnungen werden im persönlichen Kundenkonto gespeichert. Ein weiterer Schritt in Richtung Digitalisierung.
Axess AG
Sonystraße 15 | A-5081 Anif/Salzburg Tel. +43 6246 202 info@teamaxess.com | www.teamaxess.com
Alex Hofer Endlich im Weltcup etablieren
Wenn Alex Hofer sich etwas wünschen dürfte für die nächsten Rennen, dann wären das unruhige, ruppige Pisten. „Da bin ich immer meine beste Rennen gefahren. Bei perfekten Pistenverhältnissen fahre ich oft nicht sauber genug“, sagt der Kastelruther, der den nächsten Anlauf unternimmt, um im Weltcup richtig Fuß zu fassen.
Hofer gehört zwar zum WeltcupKader der Riesentorläufer, aber er musste einen Teil der Vorbereitung alleine bestreiten. „Ich will mich im Weltcup etablieren. Da wäre es freilich am besten, gleich schon gute Ergebnisse abzuliefern“, weiß Hofer. In Sölden ist ihm das noch nicht gelungen. Da konnte er sich nicht für den 2. Durchgang qualifizieren. Der nächste Weltcup-Riesentorlauf steht erst am 10. Dezember in Val d’Isere auf dem Programm. Vorher möchte er noch 2 EuropacupRiesentorläufe in Gurgl (1. und 2. Dezember) bestreiten, auf die er sich
in Sulden und Pfelders vorbereiten will, nachdem lange Zeit nur ein Training in Schnals möglich war. Bei diesem Europacup will er sich gute FIS-Punkte holen, damit er im Weltcup weiter vorne starten kann. In Sölden hatte er Startnummer 58. In der Jugend war übrigens nicht der Riesentorlauf die beste Disziplin von Alex Hofer. Er war in den Speed-Disziplinen besser und vor allem im Slalom, wo er als 16-Jähriger bereits den U20-JuniorenItalienmeister holte und damit den Sprung in die Nationalmannschaft schaffte. Warum dann der Riesentorlauf seine beste Disziplin geworden ist, weiß er nicht so genau. „Das ist halt einfach so passiert“, sagt er.
Geburtsdatum und -ort: 15. September 1994 in Brixen
Wohnort: Kastelruth
Sportgruppe: Finanzwache
Manuel Ploner Die
Seit einem Bandscheibenvorfall im Jahr 2020 ist bei Manuel Ploner Vorsicht geboten. Der 21-Jährige muss bei jedem Training auf seinen Körper hören und mit den Belastungen dosieren.
„ I ch bin mit meinem Fitnesszustand ganz zufrieden, muss aber dennoch darauf achten, nicht zu viele, vor allem intensive Fahrten zu machen“, erklärt der Athlet des Europacupkaders. Eine gezielte Aufbauarbeit über den Sommer soll verhindern, dass neuerlich Probleme auftreten. In der Vorbereitung konnte Ploner das Programm seiner Mannschaftskollegen durchziehen. Heißt: Zu Beginn des Sommers eine Woche Training in Les Deux Alps, 4 weitere Ski-Tage in einer Skihalle im belgi-
Krux mit dem Rücken
schen Peer, ehe die Südamerika-Reise folgte. „Bis jetzt passt‘s. Im Slalom fühle ich mich wie immer etwas wohler, aber ich bin auch über den Fortschritt im Riesentorlauf erfreut“, betont Ploner, dessen Fokus sich in der neuen Saison auf den Europacup richtet. Deshalb hält er sich zurück, wenn man ihn nach dem möglichen Weltcup-Debüt fragt: „Dafür müsste ich einen großen Schritt machen. Vorrangig richte ich mein Augenmerk auf den Europacup“, hält sich Ploner bedeckt.
Geburtsdatum und -ort: 6. März 2001 in Bruneck
Wohnort: Abtei
Sportgruppe: Finanzwache
Tobias Kastlunger
7 Mal erhielt Tobias Kastlunger bisher die Chance, sich im Weltcup zu bewähren. Zu Punkten reichte es für den 23-Jährigen allerdings noch nie. Das soll sich in der neuen Saison – nicht zuletzt dank einer neuen Herangehensweise – ändern.
„W
enn ich im Weltcup eine Chance erhalte, werde ich mit einer neuen Mentalität starten“, betont der Enneberger. Nicht nur da zu sein, um Erfahrungen zu sammeln, sondern um die Qualifikation für den 2. Durchgang anzuvisieren und sich den Top-Cracks anzunähern. Grundlegend für weitere Weltcup-Starts sind gute Ergebnisse im Europacup. „Ich will einen Schritt nach vorne machen und das Podium im Slalom und im Riesentorlauf erreichen“, stellt Kastlunger klar. Dass der Vize-Juniorenweltmeister von 2019 im Riesentorlauf zuletzt im Slalom die besseren Ergebnisse einfuhr, erklärt er wie folgt: „Nach jener Medaille habe ich mehr Zeit in den Slalom investiert, um beide Disziplinen auf‘s gleiche Niveau zu heben. Anschließend ist es mir im Stangenwald einfach leichter von der Hand gegangen. Ich glaube, dass das nicht nur mir passiert ist. Man macht in einer Disziplin einen Schritt vorwärts und in der anderen einen zurück“, sagt der Gadertaler. Im kommenden Winter will Kastlunger, der sich mit Radfahren, Tennisspielen, Wandern und Fotografieren am liebsten die Zeit vertreibt, im Riesentorlauf zu alter Stärke zurückkehren.
Das intensive, einmonatige Trainingslager in Ushuaia (Argentinien) hat ihn perfekt darauf vorbereitet.
TOBIAS KASTLUNGER
Geburtsdatum und -ort: 9. September 1999 in Bruneck Wohnort: St. Vigil in Enneberg Sportgruppe: Finanzwache
Elisa Schranzhofer
Sie ist hinter den Delago-Schwestern Nicol und Nadia die einzige Südtiroler Speedfahrerin von Format. Elisa Schranzhofer aus Pichl Gsies gehört die 2. Saison dem italienischen Nationalteam an.
Im Vorjahr für fast einen Monat lang wegen Corona außer Gefecht, sammelte Schranzhofer im Europacup nicht nur erste Erfahrungen, sondern auch 2 Mal Punkte. Und zeigte, dass sie auch im Riesentorlauf immer besser in Fahrt kommt.
Die Head-Fahrerin startet weiterhin für den SC Gsieser Tal. Dort wird sie von Vater Helmuth und Onkel Oswald trainiert und bildet mit Jonas Bacher, Vera Tschurtschenthaler, Laura Steinmair, Raffael Hopfgartner, Emanuel Lamp und ihrem Bruder Hannes Schranzhofer eine bärenstarke Trainingsgruppe. Besonders arbeiten muss Elisa Schranzhofer aktuell an ihrer Überwindung. Nach einem schweren Sturz bei einem FIS-Riesentorlauf in Folgaria vor Weihnachten 2021 hat sie ihre Lockerheit, die Unbekümmertheit und das Vertrauen ein wenig verloren.
ELISA SCHRANZHOFER
Geburtsdatum und -ort: 2. Februar 2000 in Innichen
Wohnort: Pichl Gsies
Verein: SC Gsieser Tal
Der nächste Schritt ist überfällig
Sie sind allesamt 25 Jahre alt oder jünger, gehören zu den aufstrebenden Athletinnen in der Ski-Szene der „Azzurre“ und wollen in der neuen Saison ihre Qualitäten erneut unter Beweis stellen: Vera Tschurtschenthaler, Celina Haller, Laura Steinmair und Petra Unterholzner.
Vera Tschurtschenthaler
Mit 25 Jahren und mittlerweile 5 Weltcup-Starts ist Vera Tschurtschenthaler die arrivierteste Athletin und gleichzeitig jene, die den turbulentesten Karriereverlauf vorzuweisen hat. 2019 wurde sie – nachdem ihr Rücktritt fast schon beschlossen war – sensationell Italienmeisterin. In den darauffolgenden Jahren fand sie aber nicht zur gewünschten Konstanz. Sie flog aus dem Nationalteam, ehe sie im vergangenen Frühling dorthin zurückkehrte. „Die Erleichterung war riesengroß. Sonst hätte ich nicht gewusst, wie es weiter gegangen wäre“, sagt die Sextnerin, die nach wie vor keiner Sportgruppe angehört und deshalb finanziell aus der eigenen Tasche schöpfen muss. Grundlegend für die Wiederaufnahme ins Team war eine starke Saison, in der sie unter anderem ihr erstes Europacup-Podest (2. Slalom Meiringen) erklomm.
Laura Steinmair
Zu ihrem Weltcup-Debüt wäre Laura Steinmair im November gekommen, hätte Frau Holle nicht gestreikt. Die 22-Jährige aus Olang wurde nämlich für das später abgesagte Parallel-Rennen in Lech nominiert. „Mein Traum, im Weltcup zu starten, ist dadurch noch greifbarer geworden“, betont Steinmair. „Und deshalb will ich noch härter arbeiten, um dieses Ziel zu erreichen.“
Die Riesentorlauf-Spezialistin, die in der Vorsaison ein Muster an Konstanz war und 6 Mal Europacup-Punkte in der Kerndisziplin sammelte, plant, auch vermehrt im Slalom zu starten. „Ich will in beiden Disziplinen einen Schritt nach vorne machen und noch bessere Resultate erreichen.“
Celina Haller
Genauso wie Tschurtschenthaler und Steinmair absolvierte auch Celina Haller ein einmonatiges Trainingslager in Ushuaia (Argentinien). „Wir hatten immer schönes Wetter, die Verhältnisse waren super“, schwärmt die 22-Jährige, die heuer eine bestimmte Sache verbessern will, nämlich „die Überwindung im steilen Gelände“. Haller gehört dem jungen SlalomTeam mit dem klingenden Namen Cortina 2026 an, das für einen neuen Aufschwung in der italienischen Sorgendisziplin verantwortlich sein soll. „Wir pushen uns gegenseitig extrem“, spricht die Schennerin den Konkurrenzkampf an.
Geburtsdatum und -ort: 26. April 2000 in Meran
Wohnort: Schenna
Sportgruppe: Finanzwache
VERA TSCHURTSCHENTHALER
Geburtsdatum und -ort: 30. März 1997 in Innichen
Wohnort: Sexten
Verein: SC Gsieser Tal
Petra Unterholzner
Profitierten andere von den Vorzügen der Nationalmannschaft, so musste sich Petra Unterholzner in der Vorbereitung anpassen, um auf Schneetage zu bekommen. Die 23-jährige Ultnerin wurde trotz ihres Italienmeistertitels im Slalom bei der Kaderzusammenstellung nicht berücksichtigt. „Ich war nicht wirklich enttäuscht“, sagt sie. „Ja, ich habe Gold bei der Italienmeisterschaft gewonnen, aber insgesamt bin ich eine durchwachsene Saison gefahren.“ Zuerst absolvierte sie ein Trainingslager in Norwegen mit dem Südtiroler Landeskader, später schloss sie sich der Finanzwache an, weil ihre Sportgruppe, die Fiamme Azzurre, keinen eigenen Ski-Trainerstab hat.
Geburtsdatum und -ort: 3. Oktober 2000 in Bruneck
Wohnort: Gassl/Olang
Verein: SC Gsieser Tal
PETRA UNTERHOLZNER
Geburtsdatum und -ort: 9. Oktober 1999 in Meran
Wohnort: St. Walburg in Ulten
Sportgruppe: Fiamme Azzurre
Elisa Platino Die Rückkehrerin
In den letzten Jahren musste sie sich alleine – ohne FISI-Unterstützung oder einer Sportgruppe – durch den Winter kämpfen. Trotz der großen Widerstände gewann Elisa Platino Ende der letzten Saison den Italienmeistertitel im Riesentorlauf. Ein Erfolg, der ihre Karriere rettete –und gleichzeitig neu lancierte.
„ I
ch bin öfter am Punkt angelangt, an dem ich gesagt habe: Das ist meine letzte Saison, weil es finanziell nicht mehr zu stemmen ist“, sagt Platino. Die 23-Jährige musste sich nämlich alles selber finanzieren. Reisen, Trainings, das Material – alles. Sie dachte, sie sei eine Last für ihre Familie – und baute sich so selber einen immensen Erfolgsdruck auf. Weil sie jedoch immer die Rü -
ckendeckung ihrer Eltern spürte, gab sie nie auf – und wurde für ihre Ausdauer belohnt. Zuerst wurde die Meranerin nach dem Italienmeistertitel (sie schlug u.a. Federica Brignone und Marta Bassino) ins Nationalteam einberufen, im September folgte die ersehnte Aufnahme in die Sportgruppe der Carabinieri. Platino verpasste durch die Ausbildung in Turin zwar das Sommertraining in Südamerika, kann dafür nun aber sorgenfrei in die Zukunft blicken.
Geburtsdatum und -ort: 8. Jänner 1999 in Meran Wohnort: Obermais Sportgruppe: Carabinieri
Karoline Pichler Fokus nicht nur auf Speed
Die Karriere der Karoline Pichler hat in der vergangenen Saison eine doppelte Wende genommen. Einerseits, weil sie endlich verletzungsfrei geblieben ist und auch im Weltcup zeigen konnte, was sie kann. Andererseits, weil sich ihre Stärken vom Riesentorlauf mehr auf den Super-G verlagert haben.
In dieser Disziplin hat sie mit dem 13. Platz in Lenzerheide ihr bisher bestes Ergebnis im Weltcup erreicht und es in die Top-30 der Weltcup-Startliste geschafft. So ganz plötzlich ist diese Vertrautheit mit dem Super-G freilich nicht gekommen. „Ich war schon in der Jugend ganz gut im Super-G, aber im Nationalteam wurde der Fokus zunächst ganz auf den Riesentorlauf gelegt“, stellt sie klar. Am meisten ausgebremst haben sie freilich die schweren Verletzungen. Gleich drei Kreuzbandrisse (der zweite mit mehre-
ren Kollateralschäden) haben sie lange von den Pisten fern gehalten. So hat sie zwischen Februar 2016 und Herbst 2018 fast drei Jahre lang kein Skirennen bestritten. Dass sie noch Rennen fährt, hat sie ihrem unbändigen Willen und ihrem Durchhaltevermögen zu verdanken.
So sehr es sie freut, dass es letzten Winter im Super-G so gut gelaufen ist, so sehr wurmt es sie, dass es im Riesentorlauf nicht geklappt hat. „Es ist nicht so, dass ich jetzt eine reine Speed-Spezialistin werden möchte. Aber im Riesentorlauf hat letzten Winter einfach etwas gefehlt. Geplant ist, dass ich weiterhin die Riesentorläufe bestreiten werde. Aber wenn die Ergebnisse nicht besser werden, dann ist das zu überdenken. Ich hab letzten Winter sehr viele Rennen bestritten, das macht auch müde“, sagt die 28 Jahre alte Petersbergerin.
Nach den Absagen der Rennen in Sölden und Zermatt/Cervinia startet sie an diesem Wochenende beim Riesentorlauf in Killington in die Saison.
KAROLINE PICHLER
Geburtsdatum und -ort: 30. Oktober 1994 in Bozen
Wohnort: Petersberg
Sportgruppe: Polizei
Yanick Gunsch und Dominik Zuech
Neuer Trainer, neues Glück
Es war ein fließender Übergang:
Siegmar Klotz und nicht mehr Stefan Thanei ist in der Skicross-Nationalmannschaft der Cheftrainer.
Weil Thanei zu den Schweizern abwanderte und Klotz nach einer schweren Verletzung seine Karriere beenden musste, war es eine logische Lösung. Für den ehemaligen Abfahrer, die letzten 5 Jahre aber Skicrosser, ist es eine höchst reizvolle Aufgabe. Er kann ein junges, hochtalentiertes Team mit 5 Herren und 2 Damen zur Weltspitze heranführen. Mit dem erst 22-jährigen Leader Simone Deromedis aus dem Trentino vorneweg (im Vorjahr 2 Weltcup-Podestplätze, dazu 5. bei Olympia), gehören auch 2 Südtiroler dem Skicross-Team der „Azzurri“ an: Yanick Gunsch (25) und Dominik Zuech (26). Beide haben einen nicht überzeugenden Weltcup-Winter hinter sich. Sie starten heuer in ihre 3. Weltcupsaison und haben ein klares Ziel vor Augen: Fix ins Achtelfinale zu fahren.
Die Saisonvorbereitung gestaltete sich wegen der extremen Hitze im Sommer schwierig. Der Gletscherskilauf am Stilfser Joch wurde Mitte Juli gestoppt und erst im September wieder aufgenommen. Deswegen war vermehrt Konditraining angesagt, zuletzt wurde im Pitztal in Nordtirol und am Schnalstaler Gletscher das im Sommer verlorene Schneetraining nachgeholt.
Gruppe A: Simone Deromedis, Yanick Gunsch (Matsch), Federico Tomasoni, Edoardo Zorzi, Dominik Zuech (Lana)
Gruppe B: Filippo Zamboni, Aiace Smaldore, Jannes Debertol, Giacomo Dalmasso, Simone Cavallar DAMEN
Gruppe A: Jole Galli, Lucrezia Fantelli
Gruppe B: Rebecca Paoli, Andrea Chesi
Yanick Gunsch
Der gelernte Maurer, der nicht nur auf dem elterlichen Bauernhof in Matsch unentbehrlich, sondern auch bei Hofer Tiefbau in Prad angestellt und dort den Sommer über als Straßenarbeiter beschäftigt ist, unternimmt einen neuen Anlauf. Seine erste volle Weltcup-Saison lief nicht nach Wunsch. Nur in Arosa kam er als 21. in die K.o.-Phase, ansonsten blieb er außen vor. „Ich neige gerne dazu, es zu übertreiben, zuviel zu wollen. Dann mache ich Fehler, auch in der Quali.“ Gunsch hält extrem viel vom neuen Cheftrainer Siegmar Klotz: „Er gibt uns Selbstvertrauen, redet viel mit uns und kennt sich auch mit dem Material gut aus.“ Gunsch fährt auf Elan-Ski, hat aber zu Head-Skischuhen gewechselt.
Dominik Zuech
Genauso wie Yanick Gunsch muss auch Zuech seine Skicross-Karriere selber fi-
YANICK GUNSCH
Geburtsdatum und -ort:
16. Jänner 1997 in Zug/Schweiz
Wohnort: Matsch
Verein: SV Prad
nanzieren. Er war im Frühling und Sommer bei einem Obstbauer angestellt und hat dort einen Aufstieg vom einfachen Arbeiter zum „Traktorfahrer“ (O-Ton Zuech) geschafft. Ab Juli war er den halben Tag fürs Kondi-Training freigestellt. Zuech schaffte im Vorjahr 3 Top-32-Platzierungen, war damit aber nicht zufrieden. „Ich war zu Saisonbeginn super in Form, habe mich deshalb zu sehr unter Druck gesetzt und war dadurch völlig verkrampft. Ich muss lockerer werden, auch am Start gibt es Luft nach oben.“ Der Atomic-Fahrer schwärmt vom tollen Klima im Team der „Azzurri“ und ist überzeugt, dass im Sog von Teamkollege Simone Deromedis alle anderen zu großen Leistungssteigerungen fähig sein werden. Ob das gelingt, werden die Weltcuprennen ab Anfang Dezember zeigen.
DOMINIK ZUECH
Geburtsdatum und -ort:
25. Februar 1996 in Bozen
Wohnort: Lana
Verein: SC Druscié Cortina d‘Ampezzo
Val Thorens
Arosa
Innichen
Idre Fjäll
Reiteralm
Oberwiesenthal
Veysonnaz
Craigleith
k: A.Delvai/M. Lemanski 8. und 9.12. 12.12. 21. und 22.12. 21. und 22.1. 16. und 17.2. 4. und 5.3. 12.3. 17. und 18.3.
Frankreich
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Südtirol
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Dominik Fischnaller
Noch nicht
bei 100 Prozent
Der Sport schreibt seine eigenen Geschichten. Eine besondere Geschichte erzählt den Weg von Dominik Fischnaller zu seiner ersten Olympia-Medaille. 2018 in Pyeongchang lag die Medaille bereit. Er war in Form, hatte die Bahn im Griff, und es herrschten die richtigen Temperaturen. Aber es sollte nicht sein.
Am ersten Tag ist er nicht gut gefahren, und nach der Aufholjagd am zweiten Tag fehlten ihm 2 Tausendstelsekunden auf Bronze. Ein Abstand, der in den meisten Sportarten gar nicht mehr gemessen wird. Vier Jahre später in Peking holte er diese Medaille, obwohl die Voraussetzungen denkbar schlecht waren. Schon im Herbst plagten ihn Schulterschmerzen, die zwar im Lauf des Winters nachließen, sich aber ausgerechnet beim letzten Weltcup vor Olympia wieder bemerkbar machten. In Yanqing konnte er nur mit Schmerzmitteln starten. Dazu kam noch, dass sein Cousin Kevin Fischnaller zwei Tage vor dem Rennen positiv auf Corona getestet wurde. Die beiden haben zwar nicht im gleichen Zimmer geschlafen, aber Kontakt war unvermeidbar. „Das war schon vom Kopf her sehr schwer“, erzählt er. Jeder Corona-Test (es musste täglich einer gemacht werden) wurde zur Zitterpartie. Jener vor den letzten beiden Läufen war dann tatsächlich positiv, aber weil er ihn erst kurz vor den Läufen
gemacht hat und PCR-Tests nicht sofort ausgewertet werden können, rodelte Dominik Fischnaller noch zu Bronze, bevor er in Quarantäne musste. Die Fahrt ins Quarantäne-Hotel hat er noch in guter Erinnerung: „Es war ein altes Hotel mit einer Eisenkette beim Eingangstor. Ich bin mir vorgekommen wie eingesperrt. Meine Quarantäne war dann aber nicht so schlimm wie jene von Kevin. Wenn es mir fad wurde, brauchte ich nur die Medaille anzuschauen, die ich mitgenommen hatte. Dann wurde die Laune sofort wieder gut“, erinnert sich Fischnaller. Corona ging schnell vorbei (nach 7 Tagen durfte er nach Hause fliegen), die rechte Schulter war das größere Problem. Der bekannte Physiotherapeut Helmuth Seyr hat ihm geraten, sich einmal von Dr. Mark Tauber anschauen zu lassen. Das ist ein in München tätiger Spezialist für Schulterchirurgie, der aus Südtirol stammt. Nach der Untersuchung war klar: Operation oder kein Spitzensport mehr. Eine Sehne war eingerissen. Am
1. März wurde Dominik Fischnaller in München operiert. Nach der Operation war an Training zunächst nicht zu denken. So ist er in die USA zu seiner Freundin Emily Sweeney gereist, die in Lake Placid lebt, und hat mit ihr Zeit verbracht. Normal trainieren konnte er erst wieder Mitte September. Vorher war nur Training möglich, das die Schultern nicht beansprucht hat, zum Beispiel Stärkung der Rücken- und Bauchmuskulatur.
Vor dem ersten Bahntraining Anfang Oktober in Lillehammer konnte er erstmals Starts üben. „Deshalb sind meine Startzeiten noch bescheiden. In der Bahn läuft es ganz gut, aber beim Start fehlt noch viel. Wenn der Weltcup beginnt, bin ich sicher noch nicht bei 100 Prozent“, dämpft er die Erwartungen vor dem Saisonstart. Dass der Weltcup eine Woche später beginnt als geplant, spielt ihm sicher in die Karten. Das Auftaktrennen Ende November wurde abgesagt, weil wegen der Fußball-WM keine TV-Übertra-
gung garantiert werden konnte. Es wird aber nicht total gestrichen, sondern im Jänner nachgeholt.
Wegen des Trainingsrückstandes ist Dominik Fischnaller sehr zurückhaltend, was seine Saisonziele anbelangt. Aber verstecken will er sich trotzdem nicht: „Wahrscheinlich ist es nicht realistisch, aber ich möchte immer vorne mitfahren. Die Weltcuprennen finden alle auf Bahnen statt, die mir gefallen.“
Das gilt allerdings nicht für die Bahn in Oberhof, wo die Weltmeisterschaft stattfinden wird. „Das ist nicht unsere Bahn, aber man weiß ja nie, vielleicht wird sie es noch.“
Einige starke Konkurrenten werden in der kommenden Saison fehlen, denn Russland bleibt weiterhin von den Wettkämpfen ausgeschlossen. „Aber es wird trotzdem schwer genug gegen die
Weltcup-Kalender
3./4. Dezember
9./10. Dezember
16./17. Dezember
7./8. Jänner
14./15. Jänner
4./5. Februar
11./12. Februar
18./19. Februar
25./26. Februar
Deutschen und die Österreicher, die mit Georg Hackl als Cheftrainer wahrscheinlich noch besser geworden sind. Und die Letten sind sicher auch stark“, nennt Fischnaller die voraussichtlich härteste Konkurrenz. Das Fernziel heißt Olympia 2026, und da gibt es leider viele Fragezeichen. Mit dem Bau der Bahn in Cortina wurde immer noch nicht begonnen. Die Stimmen, die fordern, dass dieser Eiskanal überhaupt nicht gebaut wird und dass die olympischen Wettkämpfe in Igls stattfinden sollen, werden immer lauter. „Ich gehe immer noch davon aus, dass die Bahn gebaut wird. Aber natürlich wissen auch wir, dass es Bestrebungen gibt, nach Igls auszuweichen“, sagt Fischnaller, für den eines klar ist: „Wenn wir weiterhin keine eigene
Bahn haben, dann wird das Kunstbahnrodeln in Italien keine Zukunft haben.“
DOMINIK FISCHNALLER
Geburtsdatum und -ort: 20. Februar 1993 in Brixen
Wohnort: Meransen
Sportgruppe: Carabinieri
NATIONALTEAM KUNSTBAHNRODELN
HERREN
A-Kader: Leon Felderer (Latzfons), Dominik Fischnaller (Meransen), Kevin Fischnaller (Meransen), Lukas Gufler (Platt in Passeier), Simon Kainzwaldner (Villanders), Fabian Malleier (Völlan), Ivan Nagler (Longiarü), Patrick Rastner (Lüsen), Emanuel Rieder (Meransen), Ludwig Rieder (Meransen)
Junioren: Alex Gufler (Platt in Passeier), Lukas Peccei (Wengen)
Igls
Whistler
Park City
Sigulda
Sigulda
Altenberg
Winterberg
St. Moritz
Winterberg
Österreich
Kanada
USA
Lettland
Deutschland
Deutschland
Schweiz
Deutschland
Jugend männlich: Philipp Brunner (Wengen), Leon Haselrieder (Völs), Manuel Weißensteiner (Steinegg)
DAMEN
A-Kader: Verena Hofer (Feldthurns), Marion Oberhofer (Rodeneck), Sandra Robatscher (Tiers), Andrea Vötter (Völs), Nina Zöggeler (Tiers)
Juniorinnen: Nadia Falkensteiner (Kiens), Annalena Huber (St. Lorenzen)
Jugend weiblich: Katharina Sofie Kofler (Völlan), Alexandra Oberstolz (Antholz)
MOVIMËNT: Die Energie des Winters spüren
In den Movimënt-Parks in Alta Badia, inmitten vom Dolomiten UNESCO Welterbe, werden SkiSpaß, Adrenalin und Action großgeschrieben. Ski- und Snowboard-Begeisterte können sich hier austoben und ihren Mut unter Beweis stellen.
I n Alta Badia bieten gleich vier Fun- und Snowparks einen besonderen Energiekick für Klein und Groß. Im Funslope, einem Mix aus Skipiste und Snowpark, sorgen Steilkurven, Sprünge und Tunnels auf einer Gesamtlänge von rund 900 Metern für Fun bei Groß und Klein. Er ist für Einsteiger wie Profis
geeignet. An der Ciampai-Piste liegt der Snowpark Alta Badia: Mit 47 Obstacles und sechs Lines ist er ein Mekka für Freestyler und Freunde wagemutiger Sprünge. Der Funcross Biok/La Para bietet Geschwindigkeitsrausch und Carving-Vergnügen. Die Strecke führt über 900 Meter auf Schneewellen und Steilkurven bergab, Soft Hands zum High-Five und Schneetunnel inklusive. Zwischen Käseschnitten und Baumstämmen aus Schaumgummi führt der Slalom der Kidsslope Pralongià entlang. Kinder können hier in Sicherheit über Steilkurven sausen oder erste Sprünge wagen.
Movimënt Hospitality –
Das neue Familienresort in Alta Badia
In der Wintersaison 2022/23 öffnet das neue Movi Family Apart Hotel unter dem Markennamen MMHMovimënt Hospitality seine Tore. Das Familienresort bildet den idealen Ausgangspunkt für Pistenspaß und Wintervergnügen auch abseits der Pisten. Wie der Name bereits verrät, richtet sich das Movi Family Apart Hotel an Familien und ist speziell auf deren Bedürfnisse ausgerichtet.
Das Movi Family Apart Hotel verfügt über 33 Familienwohnungen und bietet mit einem 250 Quadratmeter
„Movimënt“-Termine zum Vormerken
Test the best
Am 18. und 19. Dezember findet im Rahmen der SkiweltcupRennen auf der Gran Risa in Alta Badia das „Test the best“ statt. Die bekanntesten Ski- und Sportbekleidungsmarken stellen ihre neuen Produkte vor, die direkt auf den Pisten getestet werden können. Die Skilehrerinnen und Skilehrer von Alta Badia geben wertvolle Tipps zum Umgang mit dem neuen Material und begleiten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer auf den Pisten des Skigebiets.
Termine
Sonntag, 18. Dezember 2022
Montag, 19. Dezember 2022
Uhrzeit: 9.30 bis 15 Uhr
Treffpunkt: Gondelbahn Piz La Ila in Stern
Bun de Gran Risa
Für Frühaufsteher bietet das Bun de Gran Risa ein Pistenerlebnis der besonderen Art. Jeden Donnerstag zwischen 16. Februar und 9. März können Interessierte bereits um 6.50 Uhr, also vor der offiziellen Öffnung der Lifte, mit dem Lift Piz La IIa nach oben fahren und die frisch präparierte Gran Risa, an der seit 1985 immer am letzten Wochenende vor Weihnachten die Herrenrennen für den
großen Spielzimmer, einer Acqua-Funwelt mit Familiensauna, einem Wellnessbereich nur für Erwachsene, einem Garten mit Spielplatz alles, was Familien für einen entspannten und erholsamen Urlaub benötigen. Für Familien und Kinder sind Animationen und Workshops geplant.
MM Movimënt Alta Badia
Str. Col Alt 40 | 39033 Corvara Tel. 0471 836 073 info@moviment.it www.moviment.it | www.movifamily.it
alpinen Skiweltcup ausgetragen werden, nach unten schwingen. Sonnenaufgang inklusive. Am Bun de Gran Risa können jeweils maximal 15 Personen teilnehmen. Sie werden von Skilehrerinnen und Skilehrern der Ski- und Snowboardschule Stern begleitet.
Termine
Donnerstag, 2. Februar 2023
Donnerstag, 9. Februar 2023
Donnerstag, 16. Februar 2023
Donnerstag, 23. Februar 2023
Experience – Nöt dla Liösa
Nachteulen können sich im Jänner und Februar auf ein besonderes Rodelvergnügen freuen. Die dreieinhalb Kilometer lange Rodelpiste „Trù Liösa Foram“, die vom Piz Sorega in das Dorf St. Kassian führt, wird an vier Abenden eigens beleuchtet. Inmitten einer einmaligen Winterlandschaft bietet sich ein einmaliges Rodelabenteuer.
Termine
26. Jänner 2023
9. Februar 2023
16. Februar 2023
21. Februar 2023
Andrea Vötter & Marion Oberhofer Das Doppelsitzer-Experiment
Für Andrea Vötter und Marion Oberhofer wird es ein sehr intensiver Winter. Zusätzlich zum Einsitzer werden sie nämlich auch im Doppelsitzer starten, und zwar gemeinsam. Erstmals wird es im Weltcup einen Frauen-Doppelsitzer geben, und 2026 wird diese Disziplin auch olympisch sein.
Bisher war der Doppelsitzer für beide Geschlechter offen, aber Frauen sind nie mitgefahren, weil sie gegen die physisch stärkeren Männer chancenlos gewesen wären. Vorläufig ist es ein Versuch für Vötter und Oberhofer, die beide auch weiterhin im Einsitzer starten werden. „Wir schauen einmal, wie es läuft, dann wird sich zeigen, ob das Experiment eine Zukunft hat“, kündigt das Duo an. Fahrerisch sei keine große Umstellung nötig, die Lenkpunkte seien die gleichen.
Die Initiative zu diesem Experiment ist von den beiden Rodlerinnen selbst ausgegangen. „Wir haben das vorgeschlagen und haben es auch im März schon ein erstes Mal gemeinsam auf der Rodel probiert“, sagt Andrea Vötter. Einen Vergleich mit der Konkurrenz hat es bisher nicht gegeben, weshalb Vötter und Oberhofer keine Ahnung haben, wie gut sie sind. Deshalb haben sie sich auch keine Ziele gesetzt. Klar ist nur: Sollte die erste Saison zufriedenstellend verlaufen, dann wird das Projekt Olympia 2026 für den Doppelsitzer Vötter/Oberhofer wohl konkret werden. Wenn nicht, dann wollen sich beide wieder ganz auf den Einsitzer konzentrieren. Zumindest im kommenden Winter wird der Einsitzer auch für beide noch die Priorität haben. Andrea Vötter war da in den letzten Jahren die Nummer 1 im Team. Und sie verlangt auch von sich selbst, in jedem Rennen in die Top-Ten zu fahren. Besonders freut sie sich auf die Weltmeisterschaft in Oberhof. „Ich bin da in den letzten Jahren ganz gut
gefahren. Ich bin eine gute Starterin, das ist sicher ein Vorteil, weil es in Oberhof sehr flach weg geht“, sagt die Völserin. Ihr Talent im Einsitzer hat auch Marion Oberhofer schon öfters aufblitzen lassen, obwohl sie eher klein ist, was im Kunstbahnrodeln ein Handicap ist. Kunstbahnrodlerin ist sie übrigens geworden, weil sie in Meransen die Grundschule besucht hat und für die Schüler dort die Möglichkeit bestand, einmal in der Woche auf der Startbahn zu üben. Ihr hat das so gut gefallen, dass sie beschlossen hat, Kunstbahnrodlerin zu werden.
ANDREA VÖTTER
Geburtsdatum und -ort:
3. April 1995 in Brixen
Wohnort: Völs
Sportgruppe: Heer
Die Qualifikation für Olympia in Peking hat Marion Oberhofer denkbar knapp verpasst, aber gehadert hat sie deshalb nie. „Wenn du es nicht ins Olympia-Team schaffst, dann hast du dort auch nichts verloren“, lautet ihr Credo. Im Einsitzer hat sie sich für den kommenden Winter zum Ziel gesetzt, bei allen Weltcups starten zu dürfen. Das ist nicht selbstverständlich, denn Italien hat fünf EinsitzerRodlerinnen, aber nur vier Startplätze. Im Doppelsitzer lässt sie die Dinge auf sich zukommen und bemüht einen Spruch, den Franz Beckenbauer bekannt gemacht hat: „Schau mer mal.“
Geburtsdatum und -ort: 14. Dezember 2000 in Innichen Wohnort: Rodeneck
Sportgruppe: Heer
Nina Zöggeler
Weil sie die Tochter des wahrscheinlich besten Rennrodlers aller Zeiten ist, wurde Nina Zöggeler bereits bei ihren ersten Auftritten im Weltcup viel Aufmerksamkeit zuteil.
Sie schleppt diese Bürde aber nicht mit sich herum, sondern macht ihr Ding und versucht, sich stetig zu verbessern. Letzten Winter konnte sie sich für Olympia qualifizieren. „Mein Ziel war, mich für die Weltcups zu qualifizieren. Über Olympia habe ich mir wenig Gedanken gemacht, aber es war natürlich schön, dass ich dabei sein konnte. Überhaupt war ich sehr zufrieden mit der ganzen Saison“, sagt die 21-jährige Völlanerin, die mit ihrer Familie erst vor kurzem nach Tiers umgezogen ist. Mit fünf Frauen im Team, aber nur vier Startplätzen im Weltcup, war erstmals eine interne Qualifikation nötig. Das ist auch in der neuen Saison wieder so. „Für mich geht es zunächst einmal darum, dass ich mich wieder qualifiziere“, stellt sie klar, dass sie nicht gleich nach den Sternen greifen will. Aber sie traut es sich schon zu, bei Weltcuprennen auch in die Top-Ten zu fahren. Und sie traut sich natürlich auch zu, sich für die Weltmeisterschaft zu qualifizieren. Das ist ihr erklärtes Saisonziel.
NINA ZÖGGELER
Geburtsdatum und -ort:
5. Februar 2001 in Bozen
Wohnort: Tiers
Sportgruppe: Carabinieri
Verena Hofer
Verena Hofer ist das, was man eine Gefühlsrodlerin nennen kann. Auch sie selbst sieht das so. „Ich improvisiere gerne in der Bahn und verlasse mich während der Fahrt auf mein Gefühl“, sagt die Feldthurnerin, die als Juniorin immerhin schon Vizeweltmeisterin war.
Inzwischen hat sie schon einige Erfahrung im Weltcup gesammelt und ist auch bei den Olympischen Spielen in Peking gestartet. Ganz zufrieden war sie mit der letzten Saison aber nicht. „Ich habe super begonnen, aber dann habe ich wahrscheinlich zu viel herumprobiert und es haben sich Fehler eingeschlichen“, merkt sie selbstkritisch an. Nun will sie den nächsten Schritt machen und stellt klar: „Top-15-Platzierungen reichen mir nicht mehr.“
Die Vorbereitung lief bis auf einen kleinen Zwischenfall, bei dem sie sich leicht an der Hand verletzt hat, nach Plan. „Ich fühle mich athletisch gut und bin am Start nicht schlecht“, sagt die 21-Jährige, die eigentlich nichts von der Kunstbahn wissen wollte. „Ich war Naturbahnrodlerin. Gerda Weißensteiner hat mich dann zu einem Starttraining mitgenommen. Später habe ich es doch einmal in Igls probiert, habe mich für die Kunstbahn entschieden und die Sportschule besucht“, erzählt sie. Ein bestimmtes Saisonziel peilt sie nicht an, dafür richtet sie schon alles auf ein längerfristiges Ziel aus: Olympia 2026.
VERENA HOFER
Geburtsdatum und -ort: 17. März 2001 in Brixen
Wohnort: Feldthurns
Sportgruppe: Heer
Sandra Robatscher
Niemand hat es gewusst, außer ihre Familie: Sandra Robatscher wollte die Rennrodel für immer in die Ecke stellen. Das war vor einem Jahr, als sie die interne Qualifikation für das erste Weltcuprennen nicht geschafft hatte.
A„
ber so schnell konnte ich nicht aufgeben. Ich bin schließlich eine Kämpferin“, stellt sie klar. Obwohl es eine schwierige Saison blieb, hatte sie doch einige kleine Erfolgsmomente. Nächsten Winter sollen sich diese Momente häufen. „Mein erstes Ziel war, die Vorbereitung gesund zu überstehen. Das ist schon einmal gelungen“, freut sich die Tierserin, die schon von zwei Schulteroperationen ausgebremst worden war. „Am Start ist es nicht mehr ganz so, wie es war. Aber ich bin mit den Startzeiten jetzt wieder im Mittelfeld.“
In der Bahn war Sandra Robatscher immer schon schnell, ist aber auch immer mit viel Risiko unterwegs. „No risk, no fun. Das ist meine Devise. Ich bin eine Risikofahrerin.“
Einen ganz eigenen Weg geht Sandra Robatscher beim Mentaltraining. Da arbeitet sie mit einer Tante von ihr, die sonst überhaupt nicht im Sportbereich tätig ist.
Geburtsdatum und -ort: 13. Dezember 1995 in Bozen
Wohnort: Tiers
Sportgruppe: Heer
Lukas Gufler
Gustav Gögele war ein erfolgreicher Naturbahnrodler, der leider viel zu früh aus unserer Mitte gerissen wurde. Sein Neffe Lukas Gufler hat ihn nie kennengelernt, aber bei den Großeltern standen noch seine ganzen Pokale. Und so wollte auch er Rodler werden.
Er war erst 5 Jahre alt, als er an einem Schnupperkurs des Rodelvereins Passeier teilgenommen hat. Es war der Start in seine Rodel-Karriere. Er hat auf Naturbahn viel gewonnen und so kam es, dass sich eines Tages der KunstbahnJugendtrainer Klaus Kofler bei ihm gemeldet hat. „Ich hab‘s probiert und bin dabei geblieben“, sagt Gufler, der mit seinem Chef etwas gemeinsam hat. Wie Armin Zöggeler geht er gern auf die Jagd. Sportlich hatte er im vergangenen Winter nichts zu lachen. Die Ergebnisse haben zu wünschen übrig gelassen. „In der Vorbereitung lief es noch gut, aber dann ging es bergab. Obwohl ich gut gefahren bin, hatte ich keinen Speed“, erzählt er. Und weil das möglicherweise eine Materialfrage war, hat er nun eine neue Rodel. Und mit der hofft er, dass es im Weltcup Richtung Top-15-Ergebnisse geht.
LUKAS GUFLER
Geburtsdatum und -ort:
3. April 1999 in Meran
Wohnort: Platt in Passeier
Sportgruppe: Carabinieri
Kevin Fischnaller
Pechvogel des Jahres
Kevin Fischnaller hatte in seiner Karriere schon mit einigen Widrigkeiten zu kämpfen, aber im Jahr 2022 verdient er sich einen Titel, den niemand haben will: Pechvogel des Jahres.
Bei den Olympischen Spielen ist ihm genau das passiert, vor dem sich alle Athleten am meisten gefürchtet haben: Ein positiver Corona-Test vor dem Rennen. Da arbeitet ein Athlet vier Jahre auf diesen Wettkampf hin, bestreitet auch noch das offizielle Training und kann dann zum Rennen nicht mehr antreten. Dabei hat Kevin Fischnaller wirklich alles getan, um genau diesen Super-GAU zu vermeiden. Vor der Abfahrt nach China hat er sich isoliert und sogar den Kontakt zur Familie vermieden. „Ich kann mich nur am Flughafen angesteckt haben“, sagt Fischnaller, der 10 Tage in einem Gefängnis namens Quarantäne-Hotel verbringen musste. Das war sicher der schlimmste Tiefschlag seiner Karriere, aber der
nächste sollte bald folgen. Im Mai hat er sich beim Konditionstraining den Meniskus im rechten Knie eingerissen, und ein Knorpelschaden ist auch noch dazu gekommen. „Zuerst haben wir gehofft, dass wir eine Operation vermeiden können. Aber bei größeren Belastungen ist das Knie immer wieder angeschwollen. Ende August bin ich operiert worden. Am Anfang musste ich auf Krücken gehen“, erzählt Kevin Fischnaller. Er ist zwar zum ersten Bahntraining nach Lillehammer mitgefahren, musste aber schnell einsehen, dass es noch nicht geht. Jetzt kann er das Knie wieder belasten, aber er startet ohne Ambitionen in die Saison: „Ich sehe es einfach als ein Übergangsjahr, eine Art Testwinter.“
KEVIN FISCHNALLER
Geburtsdatum und -ort:
2. Dezember 1993 in Brixen
Wohnort: Meransen
Sportgruppe: Heer
Leon Felderer Nicht damit gerechnet
Er war in der Olympia-Saison der Aufsteiger im Team von Rodelchef Armin Zöggeler. Und er hat nicht nur andere überrascht, sondern auch sich selbst.
Leon Felderer konnte sich für die Spiele in Peking qualifizieren und hat dort als 11. die Top-Ten nur knapp verpasst. „Da war ich plötzlich 10. nach dem 1. Lauf, damit hatte ich nicht gerechnet. Überhaupt hätte ich mir nicht gedacht, dass die Saison so gut läuft“, erzählt er. Um in Peking überhaupt starten zu können, musste er sich erst einmal qualifizieren. Das hat er geschafft, weil er im Weltcup regelmäßig in die Top-15 gefahren ist und manchmal auch Kevin Fischnaller hinter sich lassen konnte. Er durfte dann sogar noch in der Team-Staffel antreten, weil Dominik Fischnaller in Quarantäne war. Fischnaller war übrigens sein Zimmerkollege und hat ihn auch angesteckt. Nach der Team-Staffel wurde auch Felderer positiv getestet und musste seinen Aufenthalt in China unfreiwillig verlängern.
Felderer kommt aus der Naturbahn-Hochburg Latzfons und hat auch als Naturbahnrodler begonnen. Sein Interesse für die Kunstbahn wurde interessanterweise geweckt, als er einmal gegen die Bande gekracht ist und sich verletzt hat. Und weil die Kunstbahn keine Holzbanden hat, hat er sich beim Kunstbahn-Jugendtrainer Klaus Kofler gemeldet und gefragt, ob er einmal probieren darf. Den Kontakt hatte die Latzfonser Naturbahn-Legende Franz Obrist hergestellt. Leon Felderer hatte auch auf der Kunstbahn bald das richtige Fahrgefühl. Das ist seine Stärke. Der Start war bisher seine Schwäche. „Jetzt habe ich mich auch am Start verbessert. Deshalb bin ich zuversichtlich, dass es noch weiter nach vorne geht“, sagt der 22-Jährige. Die Vorbereitung ist jedenfalls fast reibungslos verlaufen. Beim Beachvolleyball hat er sich einmal die Schulter ausgekegelt. „Aber das war halb so schlimm“, versichert er. Beachvolleyball ist ein
großes Hobby von ihm, da spielt er manchmal sogar bei Turnieren mit. Auf die Weltmeisterschaft in Oberhof freut er sich schon: „Es ist meine letzte Saison in der U23-Altersklasse. Da möchte ich eine Medaille holen.“
LEON FELDERER
Geburtsdatum und -ort: 30. Jänner 2000 in Sterzing Wohnort: Latzfons Sportgruppe: Heer
Ivan Nagler & Fabian Malleier Sofort wohl gefühlt
Es war eine Vorbereitung mit Handicap für den Doppelsitzer Ivan Nagler und Fabian Malleier. Sie haben die neue Rodel erst Anfang November bekommen. Mit der alten Rodel konnten sie nicht mehr fahren, weil neue Schlitten vorgeschrieben sind, die tiefer und breiter sind.
Und so mussten sie bei den ersten Bahntrainings mit der Rodel von Ludwig Rieder und Patrick Rastner fahren. „Das war nicht einfach, denn wenn es nicht deine Rodel ist, kannst du nichts verändern“, sagt Hintermann Fabian Malleier. Bei einem Training im November in Oberhof war die Rodel dann da und sie konnten damit die ersten
12 Fahrten machen. „Wir haben uns sofort wohl gefühlt mit dieser Rodel, waren positiv überrascht, wie schnell das ging. Beim Weltcupauftakt in Igls werden wir dann sehen, wo wir stehen.“
Nagler/Malleier wollen es auf
Geburtsdatum und -ort:
30. Jänner 1999 in Bruneck
Wohnort: Lungiarü/Campill
Sportgruppe: Carabinieri
alle Fälle besser machen als in der letzten Saison, als ein 6. Platz in Igls das einzige zufriedenstellende Ergebnis war. „Wir haben uns am Anfang mit dem Material vertan. Und wenn es nicht läuft, wird man unsicher und macht Fahrfehler“, weisen sie darauf hin, warum das ein so schwieriger Winter war.
FABIAN MALLEIER
Geburtsdatum und -ort:
4. Jänner 1998 in Meran
Wohnort: Völlan
Sportgruppe: Heer
Emanuel Rieder & Simon Kainzwaldner
Ein Glücksfall
Allen Widrigkeiten zum Trotz waren Emanuel Rieder und Simon Kainzwaldner im Olympia-Winter Südtirols bestes Doppelsitzer-Duo. Dabei gehörten sie zu jenen Pechvögeln, die nach dem Weltcupauftakt in China lange mit einer Ersatzrodel fahren mussten, weil einige Kisten mit Material einen Monat lang von China nach Europa unterwegs waren. Den Weltcup beendeten sie trotzdem auf Rang 4 der Gesamtwertung.
Ein Kapitel für sich waren die Olympischen Spiele. „Da sind die ersten Drei in einer eigenen Liga gefahren. Im 1. Lauf sind wir super gefahren und lagen auf Rang 4. Dann haben wir alles riskiert und Fehler gemacht, aber auch sonst hätte es nicht für eine Medaille gereicht“, blickt Emanuel Rieder zurück.
Während es für Vordermann Rieder schon die dritten Olympischen Spiele waren (2014 und 2018 war er im Einsitzer dabei), hat sich Kainzwaldner mit seiner ersten Olympia-Teilnahme einen Lebenstraum erfüllt. Und weil er dieses große Ziel erreicht hatte und wenig
EMANUEL RIEDER
Geburtsdatum und -ort: 1. Oktober 1993 in Brixen
Wohnort: Meransen
Sportgruppe: Carabinieri
Möglichkeiten für eine weitere Steigerung sah, spukten Rücktrittsgedanken in seinem Kopf herum. Dann aber wurde Juris Sics als Trainer und Rodelbauer verpflichtet. Er hat mit seinem Bruder Andris einen der erfolgreichsten Doppelsitzer der letzten 15 Jahre gebildet. Nach den Olympischen Spielen haben die Brüder die Karriere beendet.
„Seine Verpflichtung ist für uns ein Glücksgriff“, schwärmt Kainzwaldner. Die Doppelsitzer haben alle eine neue
Ludwig Rieder & Patrick Rastner
Das Handicap der Super-Starter
Ihre Karriere war bisher eine Bergund Talfahrt, mal ganz weit oben, dann wieder ganz weit unten. Und weil der letzte Winter wieder eine Talfahrt war, sollte es für den Doppelsitzer Rieder/Rastner jetzt wieder bergauf gehen.
Zuversichtlich sind die Routiniers jedenfalls. Können sie auch sein, denn die Weltmeisterschaft findet in Oberhof statt. Das ist eine Bahn, auf der es ganz besonders auf den Start ankommt, und Rieder/Rastner waren in den letzten Jahren oft die besten Star-
ter im Feld. Ob das weiterhin so sein wird, muss sich erst zeigen. Patrick Rastner hat einen Knorpelschaden in der linken Schulter und muss sich deshalb im Training etwas schonen. Das könnte zum Handicap werden. Dafür sind Rieder/Rastner „mega happy“ mit der von Juris Sics gebauten neuen Rodel. „Die Umstellung ist allerdings groß, denn mit dieser Rodel müssen wir neue Linien fahren“, sagt Vordermann Rieder. Das gilt aber für alle, denn auch alle anderen fahren mit neuen Rodeln, weil im Doppelsitzer neue Maße vorgeschrieben sind.
SIMON KAINZWALDNER
Geburtsdatum und -ort:
24. Februar 1994 in Bozen
Wohnort: Villanders
Sportgruppe: Carabinieri
Rodel, weil sie jetzt laut Reglement tiefer und der Kufenabstand breiter sein muss. „Diese Rodel fühlt sich sicherer an, aber das Fahren ist schon eine Umstellung. Doch die ist uns recht schnell gelungen“, versichert Rieder.
Die Vorfreude auf die Weltmeisterschaft in Oberhof ist für Rieder/Kainzwaldner groß. „Wir haben schon bewiesen, dass wir dort auf das Podest fahren können“, erinnern sie daran, dass sie im Jänner beim Weltcup in Oberhof auf Platz 3 gerodelt sind.
LUDWIG RIEDER
Geburtsdatum und -ort: 19. Juni 1991 in Brixen
Wohnort: Meransen
Sportgruppe: Carabinieri
PATRICK RASTNER
Geburtsdatum und -ort: 30. Juni 1993 in Brixen
Wohnort: Lüsen
Sportgruppe: Heer
Gut versichertauch beim Wintersport
Auf Ski- und Rodelpisten ist eine private Haftpflichtversicherung in ganz Italien ein Muss. Für Sportlerinnen und Sportler kann aber auch eine Unfallversicherung sehr nützlich sein.
Einmal verkantet oder zu spät gebremst, und schon ist es passiert. Ein Skiunfall kann böse Folgen haben, nicht nur physische, sondern auch finanzielle. Und wenn dann noch ein anderer Skifahrer die geschädigte Person ist, kann es erst recht teuer werden. Mit einer privaten Haftpflichtversicherung sind zumindest die Schäden an Dritten gedeckt, weshalb die Bestimmung für Skifahrer und Rodler durchaus ihre Berechtigung hat. Eine private Haftpflichtversicherung kann direkt beim Kauf eines Skipasses für ein paar Euro abgeschlossen werden. Experten wie der Versicherungsagent Michael Seeber aus Bruneck empfehlen jedoch generell jedem Haushalt, eine Familienhaftpflichtversicherung abzuschließen: „Sie greift bei allen Personen, die auf dem Familienbogen aufscheinen bzw. denselben Wohnsitz haben.“ Sind öfter
Freunde der eigenen Kinder mit unterwegs, sollte man darauf achten, dass die Versicherung auch „Personen unter Aufsicht“ einbezieht. Mit der Haftpflichtversicherung ist nicht nur der Schaden bei einem Skiunfall gedeckt, sondern sie greift bei sämtlichen Schäden an Dritten, „und zwar das ganze Jahr über bei allen Aktivitäten im privaten Bereich“, so Michael Seeber. Die Versicherung sei relativ günstig: „Bei einer Deckungssumme von zwei bis drei Millionen Euro – die sollte man haben – kostet sie in etwa 100 Euro.“
Wie sinnvoll ist eine Unfallversicherung?
rät jedem Erwachsenen, sich zunächst Gedanken darüber zu machen, wie sein Leben weitergehen könnte, wenn er, aus welchem Grund auch immer, nicht mehr arbeiten kann. Oder noch schlimmer: Wie geht es mit der Familie weiter, wenn er einen Unfall nicht überlebt? „Je nachdem, wie gut man dann abgesichert ist, sollte man eine Unfallversicherung in Erwägung ziehen und diese nach den eigenen Bedürfnissen gestalten.“
Nicht verpflichtend, aber unter Umständen für Wintersportler empfehlenswert ist eine Unfallversicherung. Sie betrifft die eigene Person, und die wichtigste Leistung dabei ist jene bei Invalidität und, je nach Situation, bei Todesfall. Aber: Wie sinnvoll ist eine Unfallversicherung? Michael Seeber
Aber Achtung: Viele Unfallversicherungen decken sogenannte Risikosportarten nicht ab. Auch Skitouren zählen oft dazu. Deshalb ist es wichtig, die Versicherungsbedingungen stets genau durchzulesen und bei Bedarf eine höhere Prämie zu zahlen. Wer Wert darauf legt, nach einem Unfall an einer bestimmten Klinik behandelt zu werden bzw. nach einem Unfall Therapiekosten ersetzt zu bekommen, dem empfiehlt sich, zusätzlich die Garantieleistung „Spesenvergütung durch Unfall“ zu integrieren.
Mehr als nur ein Aushängeschild Südtirols größte Trümpfe im Eiskunstlauf
Daniel Grassl ist das überragende
Aushängeschild in der Südtiroler Eiskunstlaufszene. Der Meraner ist nicht allein. Weitere 4 Kufenkünstler haben das Potenzial, international vorne mitzumischen.
Anna Pezzetta
Anna Pezzetta zählt mit ihren erst 15 Jahren zu den aufstrebenden Talenten in Südtirol. Die Boznerin verfügt über ein enormes Sprungtalent und gehört bei den Junioren zu den Athleten mit den höchsten Dreifachsprüngen. Es ist wahrscheinlich, dass Pezzetta in naher Zukunft als erste Südtirolerin Vierfachsprünge zeigt. Athletisch und elegant präsentiert die Vize-Italienmeisterin ein starkes Gesamtpaket, mit dem sie schon in den vergangenen Saisonen national wie international auf sich aufmerksam machen konnte.
Gabriele Frangipani
Gabriele Frangipani trainiert als ehemaliger Teamkollege von Daniel Grassl bereits seit vielen Jahren in Neumarkt in der internationalen Eislaufakademie. Der 20-Jährige hat sich dabei als einer der stärksten Eiskunstläufer etabliert und zählt mit Rang 9 bei der letzten EM mittlerweile zu den besten Eiskunstläufern in Europa. Frangipani ist nicht nur technisch stark, sondern begeistert das Publikum auch mit seiner Ausstrahlung. Auch in dieser Saison können wir uns über mitreißende Programme des Bozners freuen.
Maurizio Zandron
Maurizio Zandron zählt mit 30 Jahren schon zu den „alten Hasen“ im Südtiroler Eiskunstlaufsport und kann auf einen großen Erfahrungsschatz zurückgreifen. Vor einigen Jahren wechselte der Bozner zum österreichischen Eislaufverband und startet seitdem bei internationalen Wettbewerben unter rot-weiß-roter Flagge.
Dreimal konnte Zandron bereits den nationalen Titel gewinnen und startete in den vergangenen Jahren sowohl bei Europa- als auch bei Weltmeisterschaften. In dieser Saison bleibt er dem Eis treu, will sich aber auch mit seinem abgeschlossenen Wirtschaftsstudium verstärkt der Berufswelt widmen.
Marco Zandron
Marco Zandron hat wie sein Bruder Maurizio eine spannende Eislaufgeschichte hinter sich. Nach seinen Anfängen in Südtirol zog es den Bozner zuerst nach Mailand, wo er seine Liebe
Geburtsdatum und -ort: 6. März 2007 in Bozen
Wohnort: Bozen
Verein: Young Goose Academy Neumarkt
Geburtsdatum und -ort: 15. November 1992 in Bozen
Wohnort: Bozen
Verein: Union Eislaufschule Innsbruck
für das Paarlaufen entdeckte. Zusammen mit seiner Partnerin Laura Barquero startet Marco Zandron seit einigen Jahren für den spanischen Verband und gewann im vergangenen Jahr die nationalen Meisterschaften. Damit löste das Paar das Olympia-Ticket für Peking 2022. Mit Platz 11 bei Olympia und Platz 9 bei er EM schrieb das junge Paar spanische Eiskunstlaufgeschichte. Aufgrund einer verbotenen Substanz, die bei Barquero während der Olympischen Spiele nachgewiesen wurde, darf das Paar bis zur Klärung des Falls die Wettbewerbe vorerst nur als Zuschauer mitverfolgen.
Geburtsdatum und -ort: 31. Dezember 2001 in Bozen
Wohnort: Bozen
Sportgruppe: Polizei
Geburtsdatum und -ort: 30. September 1998 in Bozen
Wohnort: Bozen
Verein: Club Hielo Madrid Dream
Daniel Grassl Immer höher hinauf
Er ist gerade einmal 20 Jahre jung, hat aber schon jetzt sportliche Meilensteine gesetzt wie vor ihm nur Carolina Kostner. Das hat Daniel Grassl erst vor 10 Tagen mit dem Gewinn des ISU-Grand-Prix in Sheffield (England) gezeigt.
Seine Anfänge machte der gebürtige Meraner beim heimischen Eislaufverein, ehe es ihn nach Neumarkt in die Young Goose Academy zog. Schon damals war das Springen auf dem Eis seine absolute Leidenschaft und so war es nicht verwunderlich, dass er sich schon bald zu einem großen Sprungtalent entwickelte. Unter den Fittichen von Trainer Lorenzo Magri
kletterte der Meraner immer weiter nach oben bis an die Spitze der internationalen Eiskunstlaufriege und schaffte es bei der Europameisterschaft in Tallinn in diesem Jahr bis auf den Silberrang. Mit der Teilnahme an den Olympischen Spielen in Peking im Februar erfüllte sich der mehrfache Italienmeister nicht nur einen großen sportlichen Traum, sondern gleich 2: Grassl schaffte es, sich mit dem 7. Rang unter den Top 10 zu platzieren und wiederholte dieses Ergebnis nur wenige Wochen später bei der WM in Montpellier (Frankreich). Am vorläufigen Höhepunkt seiner bisherigen Karriere angekommen, spürte der Vize-Europameister allerdings, dass die Zeit für einen Wechsel gekommen war. „Ich brauche eine andere Umgebung, neue Inputs, ein anderes Feedback und mehr Konkurrenz im Training“, erzählt er. Trotz einer internationalen Atmosphäre im Neumarkter Verein Young Goose Academy besteht für Grassl im kleinen beschaulichen Südtirol nur eine bedingte Möglichkeit, auf diesem Niveau weiter zu wachsen. Neben zahlreichen Shows im Ausland besuchte der Vize-Europameister im Frühling und im Sommer verschiedene potenzielle Trainingsstätten in verschiedenen Ländern und entschied sich letzten Endes für den Skating Club of Boston in den USA. Dort hat er mit dem russischstämmigen Trainerpaar Alexei Letow und Olga Ganitschewa seine neue Trainingsstätte gefunden und genießt seitdem das internationale Ambiente. Choreographen sind Benoit Richaud und Jason Brown.
Geburtsdatum und -ort:
4. April 2002 in Meran
Wohnort: Meran und Boston (USA) Sportgruppe: Polizei
Ob dieser Wechsel eine Garantie für weitere internationale Erfolge oder gar für Medaillen bei Großanlässen sein wird, werden die nächsten Jahre zeigen. Fest steht, dass für Grassl mit seiner Entscheidung und dem Transfer über den großen Teich eine neue Zeitrechnung beginnt. Die Zeit im Ausland bringt unzählige neue Erfahrungen, die ihn für die nächsten Jahre begleiten und sein sportliches und persönliches Leben prägen und bereichern werden. Mit Sicherheit war der Transfer nach der vergangenen Olympischen Saison ein guter Zeitpunkt, denn so besteht noch genügend Zeit, um sich an das neue Umfeld, aber auch die neuen Trainingsrhythmen anzupassen. In 3 Jahren und 3 Monaten finden die nächsten Olympischen Spiele statt – und das quasi vor Daniel Grassl‘s Haustür in Mailand und Cortina. Für die „Azzurri“ ist der dann 23-Jährige natürlich die größte Medaillenhoffnung.
Patrick Pigneter & Roland Clara Die Dauerbrenner
Sie sind die Dauerbrenner im Rodelsport: Patrick Pigneter und Florian Clara haben als Doppelsitzer im fernen Jahr 2007 in Lungiarü/Campill ihren ersten Weltcupsieg gefeiert.
Es folgte eine unglaubliche Serie an Erfolgen, die weiter andauert – und weiter andauern sollte. „Rodeln macht uns immer noch Spaß, und wir fahren jedes Mal, um zu siegen“, ist das Credo von Frontmann Patrick Pigneter, der in diesem Sommer seinen Partner Florian Clara nicht allzu oft gesehen hat. Erstens, weil der Campiller nicht immer die lange Fahrt auf sich nehmen wollte, um zum gemeinsamen Mannschaftstraining nach Frangart zu kommen, zweitens, weil Patrick selbst mit dem Hausbau schwer beschäftigt war. „Wir haben viel individuell trainiert, sehen uns jetzt beim Training in Brixen, aber richtig los geht es erst Ende des
Monats, wenn die eine oder andere Rodelbahn in Südtirol rennfertig präpariert ist“, fasst Pigneter zusammen. Der nach wie vor auf zwei Ebenen aktive Völser (er fährt auch im Einsitzer stets um die Spitzenplätze mit) will auch weiterhin voll angreifen. „Bisher sind wir beide in beiden Disziplinen gut zurecht gekommen, ich sehe da keinen Anlass, irgend etwas zu verändern“, verkündet er. Und so werden sich Pigneter/Clara auch im Winter 2022/23 vom Start weg in die Eisbahn katapultieren, mit einem großen Ziel, nämlich die Weltmeisterschaft in Vatra Dornei in Rumänien. Bei der WM dort im Jahre 2017 hatten sie hinter den Österreichern Brüggler/Angerer den 2. Platz belegt, diesmal wollen es die beiden Südtiroler besser machen. „Die Bahn liegt uns, wir haben da 2022 gewonnen. Also werden wir
Patrick & Matthias Lambacher
wieder angreifen“, sind sich die zwei Rodler einig.
Wie lange sie noch im Geschäft bleiben wollen, lassen sie offen. „Wir schauen von Saison zu Saison. Mal sehen, wie es läuft. Und dann kann man entscheiden.“
PATRICK PIGNETER
Geburtsdatum und -ort:
19. Juli 1987 in Bozen
Wohnort: Völs
Verein: SV Völs
FLORIAN CLARA
Geburtsdatum und -ort: 11. Februar 1988 in Bruneck
Wohnort: Lungiarü/Campill
Der Blick richtet sich nach Rumänien
Patrick und Matthias Lambacher sind nette Zeitgenossen. Und vielleicht mussten sie bisher gerade deshalb immer den etablierten Patrick Pigneter und Florian Clara den Vortritt lassen. Fehlt ihnen der nötige sportliche Zynismus?
Auf diese Frage antwortet Matthias Lambacher mit einem Lächeln: „Nein, nein, Pigneter/Clara sind brutal schnelle Rodler, sind auch unsere Vorbilder. Aber wir sind nahe dran, und vielleicht haben wir eines Tages die Kufen vorne.“
Die Gebrüder aus Villnöß schwärmen von der guten Aufbauarbeit in diesem Sommer. Melanie Mumelter hat als Konditionstrainerin neue Varianten ins Programm gebracht, da sind die Sportler
voll begeistert mitgegangen. Sei es zuerst in Frangart, wie auch in den letzten Wochen beim Starttraining in der Eishalle in Brixen, für die Doppelsitzer war die zusätzliche Belastung – neben dem beruflichen Engagement – nie zu viel. Die anstehende Saison hat für das Brüderpaar einen klaren Höhepunkt, und das ist die Weltmeisterschaft im rumänischen Vatra Dornei. „Die Bahn dort taugt uns, wir waren schon zwei Mal Zweite dort. Wir hoffen da auf gute Verhältnisse, dann ist alles möglich“, sagen sie. Leider werden aber in Rumänien die treuen Fans nicht dabei sein, die sonst im Alpenraum immer als Schlachtenbummler die Villnösser anfeuern. „Aber via Livestream können alle unsere Fahrten miterleben“, freut sich Matthias Lambacher, der hinzu-
fügt: „Wir hoffen, dass zumindest dieser Dienst fortleben kann. Uns Naturbahnrodler hat man durch die Olympia-Absage schon arg zugesetzt, so hoffen wir aber, dass zumindest die Sichtbarkeit im Netz lebendig bleibt.“
PATRICK LAMBACHER
Geburtsdatum und -ort:
19. März 1994 in Sterzing
Wohnort: Kastelruth
Verein: SV Villnöß
MATTHIAS LAMBACHER
Geburtsdatum und -ort:
10. Oktober 1996 in Sterzing
Wohnort: St. Magdalena in Villnöß
Verein: SV Villnöß
Evelin Lanthaler Der Ärger ist noch groß
Das Olympia-Aus des Naturbahnrodelns hat natürlich auch die Königin dieses Sports hart getroffen. „Es ist extrem schade“, antwortet sie, wie aus der Pistole geschossen, wenn sie darauf angesprochen wird.
„
Es ist schon sehr traurig, wenn die eigenen Leute gegen uns arbeiten“, sagt die Passeirerin und meint den Internationalen Rodelverband FIL, der darauf verzichtet hat, um die Aufnahme des Naturbahnrodelns ins Olympischen Programm anzusuchen. „Für gewisse Leute gibt es nur die Kunstbahn. Wir sind nur ein lästiges Anhängsel“, ärgert sie sich über die Funktionäre, die den großen Traum haben platzen lassen. Andererseits sieht sie die Sache auch ganz nüchtern: „Warum sollen Kunstbahnfunktionäre für uns Naturbahnrodler kämpfen?“
Es geht Evelin Lanthaler keineswegs nur um die eigenen olympischen Ambitionen, es geht ihr um ihren Sport. „Wir haben wenig Nachwuchs, das wird jetzt sicher nicht besser“, spricht sie ein heikles Thema an. Sportarten, die nicht olympisch sind, tun sich immer schwerer, auch weil die finanzielle Unterstützung zu wünschen übrig lässt. Dabei ist die Rodel-Queen
überzeugt, dass Rodeln ein Sport mit Zukunft ist. „Skifahren ist sehr teuer, Rodeln ist für die Familien noch leistbar. Und außerdem ist das Naturbahnrodeln weit umweltfreundlicher als das Kunstbahnrodeln“, nennt Lanthaler starke Argumente, die für eine Aufnahme ins olympische Programm gesprochen hätten. Ein Wechsel auf die Kunstbahn war für sie nie ein Thema. „Ich war in der Sportschule mit Sandra Gasparini und weiß, dass einige abgeworben wurden, ich bin aber nie gefragt worden und habe auch selbst nie einen Gedanken daran verschwendet“, erzählt sie. Nach der Matura wollte sie im Gastgebwerbe arbeiten. Da sind viele Betriebe im Winter geschlossen, das hat ihr ermöglicht, ihren Sport weiterhin auszuüben. „Ich habe das Glück, mich im Winter ganz auf das Rodeln konzentrieren zu können.“ Ihr neuer Arbeitsplatz, das Restaurant der SportArena Passeier in St. Leonhard, ist zwar ganzjährig geöffnet, aber in der Wintersaison darf sie fehlen. Seit Jahren ist Evelin Lanthaler praktisch unschlagbar. Ihre Erklärung dafür: „Sicher habe ich Talent, aber ich war auch sehr fleißig in den letzten Jahren, hatte gutes Material, und im Team hat alles gepasst. Und wenn man gewinnt, wird das Selbstvertrauen immer größer, und man
kann sich sogar Fehler leisten und gewinnt trotzdem.“ Und das möchte sie natürlich auch in der nächsten Saison wieder. Die großen Saisonziele sind klar: Weltcup-Gesamtwertung und Weltmeisterschaft.
Geburtsdatum und -ort: 6. Mai 1991 in Meran
Wohnort: St. Martin in Passeier
Verein: RV Passeier
Greta Pinggera Es zählen auch andere Sachen
Die Enttäuschung, dass der Naturbahnrodelsport nicht so schnell olympisch wird, hat auch bei Greta Pinggera Spuren hinterlassen. Rodeln hat nicht mehr die absolute Priorität.
Ein Umzug, ein neuer fixer Job, Zeit mit den Liebsten verbringen: Spricht man mit Greta Pinggera, dann merkt man schnell, es zählen auch andere Sachen, abseits des Sports. Ihren Lebensmittelpunkt hat sie mittlerweile
vom Vinschgau ins Eisacktal nach Feldthurns zu ihrem Freund Benjamin Sellemond verlegt, eine Arbeit im Büro von barth Innenausbau in Brixen gefunden. An den Wochenenden fährt sie gerne nach Hause ins heimische Laas zu ihrer Familie. Freilich, der Rodelsport spielt dennoch nach wie vor eine große Rolle im Leben der 27-Jährigen. „Aber ich muss ehrlich sein, hier sich nochmal groß zu motivieren, nach diesen
ganzen verbandspolitischen Enttäuschungen, das ist schwierig“, sagt sie. Auch wenn es mittlerweile andere Prioritäten gibt, das Naturbahnrodeln ist dennoch ihre Leidenschaft. In dieser Saison will sie jedenfalls nochmals angreifen, was danach kommt, steht wie so vieles beim Rodeln in den Sternen.
Das Ziel von Pinggera ist es, die große Favoritin Evelin Lanthaler hie und da zu schlagen. Am besten bei den Weltmeisterschaften in Rumänien. Die Bahn in Vatra Dornei liegt ihr, hier holte sie 2017 den WM-Titel. „Das gibt nochmal einen Motivationsschub“, erklärt die WahlFeldthurnerin.
GRETA PINGGERA
Geburtsdatum und -ort: 17. Jänner 1995 in Schlanders
Wohnort: Feldthurns/Laas
Verein: SC Laas
NATIONALTEAM NATURBAHNRODELN
HERREN
A-Kader: Fabian Brunner (Feldthurns), Florian Clara (St. Martin in Thurn), Alex Gruber (Villanders), Matthias Lambacher (Villnöß), Patrick Lambacher (Villnöß), Patrick Pigneter (Völs), Mathias Troger (Tisens)
B-Kader: Anton Gruber Genetti (Völlan); Florian Haselrieder (Völs), Alex Oberhofer (Laas), Hannes Unterholzner (Völlan)
DAMEN
A-Kader: Evelin Lanthaler (St. Martin in Passeier), Daniela Mittermair (Deutschnofen), Greta Pinggera (Laas), Nadine Staffler (Laas)
B-Kader: Jenny Castiglioni (Partschins), Katharina Hofer (Moos in Passeier), Ivonne Müller (Ulten)
Alex Gruber Geplatzter Traum hält ihn nicht auf
Die Motivation ist immer noch am Boden. Kein Wunder: „Olympia 2026 wäre mein Ziel gewesen, mit Olympia und Naturbahnrodeln wird es aber so schnell nichts“, weiß Gesamtweltcupsieger Alex Gruber. Aber: „Dieser Sport bleibt meine Leidenschaft, heuer will ich alles gewinnen“.
Vor über einem Jahr der Rückschlag für den Naturbahnrodelsport: Der eigene Rennrodelverband FIL verzichtete darauf, für Olympia 2026 anzusuchen. Mittlerweile herrscht die Erkenntnis. „Mit Naturbahn und Olympia wird es wohl mittelfristig nichts mehr werden, der eigene Verband will diese Disziplin nicht bei den Spielen“, kritisiert Gruber. Vielleicht „in 10 bis 15 Jahren, wenn der Klimawandel so extrem weitergeht, könnte es ein Thema werden“, so der Villanderer. Dann ist es für ihn aber zu spät. In die Geschichtsbücher des Naturbahn-Sports eingehen dürfte er freilich dennoch. In der vergangenen Saison holte der zweifache Weltmeister erstmals den Gesamtweltcup. Wenngleich die letzten beiden Saisonrennen in Russland im letzten Moment aufgrund der russischen Kriegserklärung an die Ukraine abgesagt werden mussten. „Ich wäre diese Rennen natürlich noch
gerne gefahren. Aber diesen Titel habe ich gerne mitgenommen. Ohne ein schlechtes Gewissen zu haben. Ich habe es mir verdient, es war insgesamt eine gute Saison“, blickt Gruber zurück. In dieser Saison wolle er nachlegen. „Weiter Vollgas geben und alles gewinnen“, gibt er die Marschroute vor. Trotz der FIL-Enttäuschungen betont er: „Den sportpolitischen Entscheidungen zum Trotz lasse ich mir den Spaß an diesem Sport nicht nehmen“. Einzelne Stimmen, wonach die Naturbahn-Szene einen eigenen Verband gründen sollte, sieht er kritisch. „Das wäre schwierig, dann würden wir wohl noch weiter in der Versenkung verschwinden“. Zurück zum Sportlichen. „Der Weltcupkalender ist interessant, vieles ist möglich“, weiß Gruber. Und die ärgsten Konkurrenten? „Die gleichen wie zuletzt, natürlich Thomas Kammerlander, Patrick Pigneter und auch Michael Scheikl“. Auf die neue Saison freut sich Gruber, der im Sommer als technischer Planer unter anderem für Rubner Haus sowie im heimischen Zimmereibetrieb aktiv war. „Für Urlaub blieb diesmal nicht viel Zeit, nur sporadisch den ein oder anderen Tag“, erzählt er.
Die Weltmeisterschaften finden heuer im rumänischen Vatra Dornei statt.
Daran hat Gruber gute Erinnerungen. 2017 holte er hier Gold. Eigentlich hätte die WM in Moskau über die Bühne gehen sollen, aufgrund des Krieges ist Russland als Veranstaltungsort internationaler Sportveranstaltungen aber derzeit tabu. Auch die russischen Athleten bleiben in dieser Saison gesperrt.
ALEX GRUBER
Geburtsdatum und -ort: 21. Dezember 1992 in Bozen
Wohnort: Villanders
Verein: SV Villanders
Daniela Mittermair, Nadine Staffler, Mathias Troger & Fabian Brunner
„Wir machen es aus Leidenschaft, aus einer Liebe, die es gibt, seitdem ich vier Jahre jung war. Und deswegen rodeln wir, auch wenn wir große Rückschläge erlebt haben und der Olympiatraum weiterhin eine Utopie scheint. Aber die Freude am Sport ist größer als so manche Enttäuschung“, bringt Daniela Mittermair das Befinden auf den Punkt.
Daniela Mittermair
Die junge Riege bei den Naturbahnrodlern strebt nach oben. Und daher wird auch in den Sommermonaten trainiert, was nicht immer so einfach ist: Sport und Beruf müssen unter einem Hut gebracht werden. „Aber ich opfere gerne meinen Urlaub, um im Winter fast komplett als Rodlerin unterwegs sein zu können“, stellt Daniela Mittermair klar. Die 1999 geborene Deutschnofnerin arbeitet als Lohnbuchhalterin in Montan und pendelt jeden Tag zum Arbeitsplatz. Abends dann widmet sie sich dem Training. Im Sommer waren dies intensive Trockentrainingseinheiten in Frangart mit der neuen Fitnesstrainerin Melanie Mumelter.
Nadine Staffler
Ähnlich war es auch bei Nadine Staffler. Die Laaserin, die in Eyrs in einem technischen
Büro arbeitet, hat fürs Training den ganzen Urlaub aufgebraucht. Zu den Einheiten nach Frangart konnte sie nicht anreisen, dafür war sie in den letzten Wochen sehr fleißig in Brixen dabei, als in der Eishalle intensiv das Starttraining geübt wurde. Für beide Rodlerinnen ist die WM in Rumänien das absolute Saison-Highlight. „Ich möchte mich immer mehr den Spitzenathletinnen nähern, die Zeitabstände verringern und vielleicht auch einmal schneller sein“, steckt sich Nadine Staffler hohe Ziele, obwohl sie sagt, die Bahn in Vatra Dornei sei nicht eine ihrer Lieblingsbahnen. Auch für Daniela Mittermair gilt dies. Nur beim Heimrennen in Deutschnofen fühlt sie ein spezielles Kribbeln, denn die Strecke kennt sie bestens.
Mathias Troger
Voll auf Angriff gebürstet ist auch Mathias Troger, der mit 28 nicht mehr ganz so jung ist und immerhin einen 6. Rang im Weltcup aufweisen kann. Der als Bauingenieur (Statiker) in Bozen arbeitende Tisner hat zudem das Problem, dass es in seiner angestammten Heimat keine Rodelbahnen mehr gibt. Sei es in Gfrill als auch in Völlan wurde die Bahn stillgelegt. „Ich liebe das Rodeln, da ist mir kein Opfer zu groß, egal ob ich bei der Arbeit mehr Überstunden ableisten
muss oder ob mein Urlaub im Winter aufgebraucht wird.“
Fabian Brunner
Der Youngster unter den Naturbahnrodlern ist Fabian Brunner aus Feldthurns. Der hochgewachsene Athlet kombiniert seine Leidenschaft für den schnellen Kufensport mit der schulischen Ausbildung. Er besucht in Bruneck die Fachschule für Elektriker (3. Klasse) und findet bei seinen Lehrpersonen viel Verständnis, wenn er einmal fehlt. „Ich melde mich rechtzeitig ab, wenn ich trainieren muss, und dann muss ich halt den Stoff nachholen. Aber man kommt mir sehr entgegen“, freut sich Brunner. Seine großen Vorbilder sind Alex Gruber und Patrick Pigneter – Konkurrenten im Eiskanal, Freunde und Ratgeber im Leben. Dort, wo die Genannten zu finden sind, möchte Fabian Brunner auch einmal stehen.
DANIELA MITTERMAIR
Geburtsdatum und -ort: 16. Oktober 1999 in Bozen
Wohnort: Deutschnofen
Verein: SC Deutschnofen
NADINE STAFFLER
Geburtsdatum und -ort: 8. Juni 2000 in Schlanders
Wohnort: Laas
Verein: SC Laas
MATHIAS TROGER
Geburtsdatum und -ort:
19. April 1994 in Brixen
Wohnort: Tisens
Verein: Laugen/Tisens
FABIAN BRUNNER
Geburtsdatum und -ort:
23. September 2003 in Brixen
Wohnort: Feldthurns
Verein: SV Feldthurns
Sara Hutter Ein Versprechen für die Zukunft
Sara Hutter, Jahrgang 2001, zählt zum Team Mailand/Cortina 2026. Und genau da will die Laaserin hin: „Das ist natürlich das Ziel“. Sie weiß aber auch: „Bis dahin ist es noch ein weiter Weg.“
Hutter, die vor Jahren bereits Teil des Junioren-Nationalteams war und letztes Jahr dem „Beobachtungskader“ angehörte, will sich durch gute Leistun-
Weltcup-Kalender
Lillehammer
Beitostölen
Beitostölen
Beitostölen
Davos
Davos
Val Müstair
Val Müstair
Oberstdorf
Oberstdorf
Fleimstal
Fleimstal
Fleimstal
Mailand
Mailand
Le Rousses
Le Rousses
Le Rousses
Toblach
Toblach
Toblach
Oslo
Oslo
Drammen
Falun
Falun
Falun
Tallinn
Lahti
Lahti
Lahti
gen im Kontinentalcup früher oder später für den Weltcup empfehlen. „Man muss sich heranarbeiten. Das Niveau ist hoch“, erklärt die Vinschgerin. Ein Höhepunkt in dieser Saison steht mit der U23-WM Ende Jänner und Anfang Februar im kanadischen Whistler auf dem Programm. Aber auch hierfür muss sie sich erstmal qualifizieren. Die Grundlagen für einen guten Saisonstart sind
SKILANGLAUF
2022/23
jedenfalls gelegt, bereits im September trainierten die „Azzurre“ im Skitunnel von Oberhof auf Schnee, weitere Trainingslager in Schnals und Davos folgten. Hutter, die für die Polizei startet und in den nächsten Jahren auf eine fixe Aufnahme in eine staatliche Sportgruppe hofft, geht in sämtlichen Langlauf-Disziplinen an den Start und ist sozusagen eine Allroun derin. Am wohlsten fühlt sie sich derzeit zwar bei Freistil-Distanzrennen, aber auch im klassischen Stil und in Sprints will sie überzeu gen. Auch abseits des Sports schafft sie sich ein Standbein und studiert an der Uni versität von Bozen Wirtschaft.
SARA HUTTER
Geburtsdatum und -ort:
23. Oktober 2001 in Schlanders Wohnort: Laas Sportgruppe: Polizei
HERREN
Kader Weltcup: Francesco De Fabiani, Davide Graz, Federico Pellegrino, Giandomenico Salvadori, Paolo Ventura
Kader Milano Cortina 2026: Mikael Abram, Elia Barp, Alessandro Chiocchetti, Martin Coradazzi, Simone Daprà, Michael Hellweger (Weißenbach im Sarntal), Simone Mocellini
Team U23: Mauro Balmetti, Simone Mastrobattista, Benjamin Schwingshackl (Gsies) Team U20: Hannes Oberhofer (Latsch), Andrea Zorzi, Davide Ghio
DAMEN
A-Kader: Anna Comarella, Caterina Ganz, Greta Laurent
Kader Milano Cortina 2026: Martina Bellini, Federica Casol, Martina Di Centa, Francesca Franchi, Sara Hutter (Laas), Nicole Monsorno, Christina Pittin
Team U23: Denise Dedei, Veronica Silvestri
Team U20: Irene De Martin Pinter, Elisa Gallo, Lucia Insonni, Nadine Laurent -Infogra k:
C: Klassisch F: Freistil E: Einzelstart V M
E
Michael Hellweger Den Traum erfüllt
„Das war schon etwas Besonderes, endlich hat sich dieser Traum erfüllt“, freut sich Michael Hellweger. Er meint damit jenen Moment, als er im Herbst dieses Jahres in Turin den offiziellen Eid als Carabiniere leistete. Nach einem sechswöchigen Kurs.
Damit ist der Sarner nun offiziell Teil der staatlichen Carabinieri-Sportgruppe und kann seinen Traum als Skilanglauf-Profi leben. „Das ist für mich eine Befreiung. Nun kann ich sozusagen ruhiger arbeiten, nun habe ich alle Sicherheiten. Ein fixes Gehalt, eine Absicherung“, so der 26-Jährige. Der Fokus liegt heuer wiederum voll und ganz auf den Weltcup. Dort konzentriert er sich in erster Linie auf die Sprints. Ein Saisonhöhepunkt steht für ihn Anfang Februar mit dem Weltcup in Toblach auf dem Programm. Dort will Hellweger beim Freistil-Sprint, seiner Paradedisziplin, aufhorchen lassen. Und: Ein Wörtchen um das Halbfinale mitreden. „Das Halbfinale und ein Platz unter den besten 10 bleiben natürlich mittelfristig das Ziel“, betont der Sarner. Auch bei der Tour de Ski wird er wieder
mitmischen und das erste Rennen, einen Sprint im grenznahen Val Müstair, bestreiten, um dann aus dem Etappenrennen auszusteigen. Ein weiterer Höhepunkt in diesem Langlauf-Winter steht vom 21. Februar bis 5. März mit den Nordischen Skiweltmeisterschaften in Planica an. Auch dort will Hellweger dabei sein. „Aber erst gilt es, gut in den Winter zu starten. Die Voraussetzungen sind da“, weiß der Carabiniere.
Geburtsdatum und -ort: 28. Oktober 1996 in Bozen
Wohnort: Weißenbach im Sarntal Sportgruppe: Carabinieri
Neue Ära im Skilanglauf
Im Skilanglauf-Weltcup beginnt eine neue Ära. In der kommenden Saison werden die Frauen und Männer in allen Rennen über die gleichen Distanzen starten. Sogar der traditionelle 50-km-Lauf am Holmenkollen wird erstmals auch für die Frauen ausgetragen.
Es ist aber das einzige Weltcuprennen der Saison, das Frauen und Männer nicht am gleichen Tag bestreiten werden. Insgesamt stehen 35 Weltcuprennen auf dem Programm, nur 3 davon sind Staffeln. Nicht betroffen von dieser Neuerung ist allerdings die Weltmeisterschaft in Planica. Da gibt es noch das klassische Programm mit verschiedenen Distanzen für Männer und Frauen in allen Rennen, außer im Sprint. Nach einem Jahr Pause kehrt der Weltcup auch wieder nach Toblach zurück, allerdings nicht im Rahmen der Tour de Ski. Die Rennen in Toblach werden vom 3. bis 5. Februar stattfinden. Auf dem Programm stehen in der Nordic Arena ein Freistil-Sprint, ein 10-km-Freistilrennen mit Einzelstart und eine Staffel. Es wird übrigens das einzige traditionelle Staffel-Weltcuprennen der Saison sein. Die anderen beiden Staffeln sind Mixed-Wettbewerbe.
"Auf der Loipe Pensertal habe ich mit 8 Jahren das Langlaufen erlernt. Seither hat mich dieser faszinierende Sport nicht mehr losgelassen. Wenn ich zu Hause bin, absolviere ich mein Training auf dieser, immer top präparierten und landschaftlich einmaligen, Piste"
Michael Hellweger
Mitglied der ital. A-Nationalmannschaft Langlauf
Alex Insam Vorfreude auf Planica
Die ersten Weltcupspringen hat Alex Insam schon hinter sich. Sie sind zu seiner Zufriedenheit verlaufen, auch wenn er meint, dass noch mehr möglich gewesen wäre. „Perfekt war es noch nicht. Ich hatte Probleme mit der Hocke in der Eisspur“, sagt er.
Bei den beiden Springen in Wisla war kein Schnee im Auslauf, sondern Matten, dafür aber eine Eisspur im Anlauf, so wie im Winter. Für Insam war es das erste Mal in dieser Saison, denn im Sommer sind Keramikspuren im Anlauf. Insam startet guter Dinge in diesen Winter, auch weil er überzeugt ist, dass der neue Cheftrainer ihn und seine Teamkollegen weiterbringen
NATIONALTEAM SKISPRINGEN
HERREN
A-Kader: Giovanni Bresadola
B-Kader: Francesco Cecon, Alex Insam (Wolkenstein)
C-Kader: Andrea Campregher DAMEN
A-Kader: Lara Malsiner (St. Ulrich), Jessica Malsiner (St. Ulrich)
B-Kader: Martina Ambrosi, Martina Zanitzer
C-Kader: Camilla Henni Comazzi, Asia Marcato, Noelia Vuerich
kann. Dieser Trainer heißt David Jiroutek und ist ein Tscheche. „Wir haben mit ihm einen Schritt vorwärts gemacht und sind alle drei auf einem guten Niveau“, beteuert Insam. Die beiden anderen sind Giovanni Bresadola und Francesco Cecon. Bresadola hat in Wisla mit einem 14. Rang aufhorchen lassen.
Im Sommer hat dieses Trio viele Wettkämpfe bestritten. „Wir haben das gemacht, um uns drei Quotenplätze für den Weltcup zu sichern“, nennt Insam den Grund für diese intensive Sommer-Aktivität. Ziele will er sich für diese Saison vorerst keine setzen. Als guter Flieger freut er sich jedenfalls, dass relativ viel Skifliegen
Weltcup-Kalender
26.11. 27.11. 09.12. 10.12. 11.12. 17.12. 18.12. Ruka Ruka
Titisee-Neustadt
Titisee-Neustadt
Titisee-Neustadt
Engelberg Engelberg
Vierschanzentournee
Oberstdorf Garmisch
* Einzel * Team 14.01. 15.01. 20.01. 21.01. 22.01. 28.01. 29.01. 03.02. 04.02. 05.02. 11.02. 11.02. 12.02. 18.02. 19.02. 29.12. 01.01. 04.01. 06.01. 11.03. 12.03. 14.03. 16.03. 18.03. 19.03. 25.03. 26.03. 31.03. 01.04. 02.04. Oslo Oslo Lillehammer Lillehammer Vikersund Vikersund Lahti Lahti Planica Planica Planica
Innsbruck Bischofshofen
Zakopane Zakopane Sapporo Sapporo Sapporo Kulm Kulm
Willingen Willingen Lake Placid Lake Placid Lake Placid Rasnov Rasnov
Raw Air Tour
* Großschanze
Normalschanze
Flugschanze
-Infogra k: A.Delvai/M. Lemanski
Sportgruppe: Polizei im Programm ist. Und er freut sich auch auf die Weltmeisterschaft in Planica, weil er dort oft trainiert und deshalb die Schanzen gut kennt.
Geburtsdatum und -ort: 19. Dezember 1997 in Brixen
Wohnort: Wolkenstein
Jessica & Lara Malsiner Kleinere Brötchen backen
Sie stand schon einmal auf dem Weltcup-Podest, sprang konstant in die Top-10 und gewann Medaillen bei Junioren-Weltmeisterschaften. In der letzten Saison war Lara Malsiner jedoch weit von diesen Erfolgen entfernt.
Heuer will sich die 22-Jährige diesen Ergebnissen zumindest wieder annähern – wobei die Ansprüche deutlich bescheidener sind als noch in der Vergangenheit. Bei Schwester Jessica steigen hingegen die Erwartungen – nicht zuletzt dank einer gut gelaufenen Vorbereitung. Bei Italiens Skispringerinnen ist es fast schon Usus, dass sie sich nach jeder Saison auf ein neues Trainerteam einstellen müssen. Die beiden Malsiner-Schwestern, die gemeinsam das A-Team bilden, bekamen im Frühling einen neuen Assistenz-Coach an die Seite gestellt. Der erst 23-jährige Gabriele Zambelli soll Cheftrainer Sebastian Colloredo, der im Vorjahr Guru Andreas Felder ablöste, bei seiner Arbeit unterstützen. Die größte Neuigkeit betrifft aber das Material, das im Skispringen über Erfolg und Misserfolg entscheidet. „Jessica und ich wurden in ein Olympia-Programm
Geburtsdatum und -ort: 14. April 2000 in Sterzing
Wohnort: St. Ulrich
Sportgruppe: Finanzwache
bezüglich der Winterspiele 2026 in Mailand und Cortina aufgenommen“, erklärt Lara. „Wenn wir etwas brauchen, können wir uns einfach melden. Das ist natürlich eine große Hilfe.“ Dadurch hofft sie, den Rückstand zu den TopNationen immerhin ein wenig aufholen zu können.
Beim ersten Weltcup-Wettbewerb in Wisla zeigte sich jedoch, dass noch viel Arbeit bevorsteht. Ein 30. und ein 31. Platz sind nicht das, was sich Malsiner erhofft. „Ich fühle, dass ich noch nicht auf dem Level wie vor drei Saisonen springe, doch ich hoffe, dass sich das noch entwickelt“, erklärt Malsiner, die heuer konstant in den zweiten Durchgängen vertreten sein will. Schwester Jessica, die in Wisla die Ränge 37 und 30 belegte, ist ebenfalls mehr zuzutrauen.
„Die Sommervorbereitung ist recht gut verlaufen, leider konnte ich die Trainingssprünge bisher noch nicht in den Wettkampf übertragen“, bedauert die 20-Jährige. In ihrer dritten kompletten Weltcup-Saison erwartet sie sich „bessere und konstantere Resultate“. Dass bisher nur auf Matten gesprungen werden
JESSICA MALSINER
Geburtsdatum und -ort: 23. September 2002 in Sterzing
Wohnort: St. Ulrich
Sportgruppe: Finanzwache
konnte, stellt für sie kein Problem dar. „Je älter man wird, desto mehr Erfahrung hat man. Es ist zwar ein kleiner Unterschied, ein anderes Gefühl, doch letztendlich ändert es wenig“, weiß Malsiner, die damit rechnet, in Lillehammer (2. Dezember) erstmals auf Schnee zu springen. Bis dorthin werde noch noch viel am Absprung gefeilt, da es jener Teil des Sprunges sei, der am wichtigsten ist und sich am meisten auf Fluglage und Landung auswirke.
Weltcup-Kalender
Titisee-Neustadt Titisee-Neustadt
Silvester Tour
Villach Villach Ljubno
Ljubno
Sapporo Sapporo Zao Zao Zao
Hinterzarten
Hinterzarten Willingen Willingen Willingen
Hinzenbach
Hinzenbach Rasnov Rasnov
03.12. 04.12. 10.12. 11.12. 28.12. 29.12. 31.12. 01.01. 07.01. 08.01. 13.01. 14.01. 15.01. 28.01. 29.01. 03.02. 04.02. 05.02. 10.02. 11.02. 17.02. 18.02. 11.03. 12.03. 13.03. 15.03. 19.03. 24.03. Oslo Oslo Lillehammer Lillehammer Vikersund* Lahti Lillehammer Lillehammer
Raw Air Tour
* Einzel * Team
* Großschanze
Flugschanze
Normalschanze
* keine Weltcuppunkte
-Infogra k: A.Delvai/M. Lemanski
Samuel Costa Unter Haien
Was für die meisten von uns ein Horror wäre, ist für Samuel Costa ein Vergnügen. Er ist heuer vielen Haien begegnet, und zwar nicht zufällig, sondern weil er das gewollt hat.
„ I
ch habe einen Tauchurlaub in Panama gemacht, und bei jedem Tauchgang habe ich an die 10 Haie gesehen“, schwärmt der Grödner, der ein leidenschaftlicher Taucher ist. Am liebsten taucht er ohne Sauerstoff (Apnoe), aber in diesem Fall ist er mit Flaschen getaucht. Das sei besser, wenn man die Umgebung wahrnehmen möchte, beim Apnoe-Tauchen sei man nur auf sich selbst konzentriert und nehme kaum wahr, was rundherum passiert.
Seinen „Hauptsport“ übt Samuel Costa freilich an Land aus, teilweise auch in der Luft. Er ist nordischer Kombinierer und gehörte in seiner Zunft
zu den Besten, ehe er nach einer sehr langwierigen Verletzung nur mehr selten an frühere Zeiten anknüpfen konnte. Im Olympia-Winter kam auch noch Corona-Pech dazu. Er infizierte sich mehrmals und konn te deshalb auch erst mit Verspätung zu den Olympischen Spielen reisen. „Mein Minimalziel ist es, besser als letzten Winter zu sein“, kündigt er vor Beginn der neuen Saison an und stellt klar: „Die Top-15 und auch die Top-Ten im Weltcup traue ich mir zu.“ Bei den Trainern hat es wieder einen Wechsel gegeben. Der Deutsche Danny Winkelmann ist nicht mehr Cheftrainer, und Sprungtrainer Andrea Morassi ist von den Spezialspringern zu den Kombinierern gewechselt. „In seinem zweiten Jahr hat Winkelmann zu viele Experimente gemacht. Das ist nicht gut gegangen. Diesmal haben wir wieder ein klassisches Training
gemacht, und ich starte mit einem guten Gefühl in die neue Saison“, sagt Costa. Noch nicht ganz zufrieden ist er mit dem Springen, wo er beim Sommer Grand Prix zu instabil war. Aber er ist zuversichtlich, dass er auch das in den Griff bekommt.
Geburtsdatum und -ort: 30. November 1992 in Bozen Wohnort: Wolkenstein Sportgruppe: Polizei
Aaron Kostner Die Fehler nicht wiederholen
Er war in Italien der kommende Mann in der nordischen Kombination, aber zuerst ein Kreuzbandriss und danach eine falsche Trainingssteuerung haben Aaron Kostner zurück geworfen. Nun möchte er wieder den Anschluss schaffen.
Das Training im Sommer sei gut gewesen, er sei ordentlich gesprungen und vor allem auf den Rollern stark gewesen. „Ich bin dabei, mich von den Fehlern der letzten Saison zu erholen“, sagt der Grödner aus St. Ulrich. Einen hat er aber in diesem Herbst wiederholt. Weil er ein wenig abnehmen wollte und die Ernährung umgestellt hat, hatte er plötzlich keine Energie mehr. „Diesmal habe ich gleich verstanden, dass das der falsche Weg ist“, erzählt er und versichert, dass er schon wieder in
einer guten Verfassung ist. Anfang November beim Training in Livigno sei es schon wieder gut gelaufen.
Nach dem Kreuzbandriss war er bei der WM 2021 in Oberstdorf wieder gut in Form und 15. im Einzelwettkampf von der Normalschanze, dann aber zog sich Italien wegen einiger Corona-Fälle im Team von der WM zurück. Im vergangenen Winter konnte Kostner vor allem im Springen nie mehr an frühere Leistungen anknüpfen. Er ist aber überzeugt, dass ein guter Sprung reichen würde, damit der Knoten wieder platzt. Und er hofft natürlich, dass das schon diese Woche beim Weltcupauftakt in Ruka passiert.
AARON KOSTNER
Geburtsdatum und -ort:
8. Juli 1999 in Sterzing Wohnort: St. Ulrich
Sportgruppe:
Daniela Dejori Die Zweifel überwinden
Das Sportlerleben ist nicht einfach. Rückschläge und Selbstzweifel bestimmen den Alltag eines jeden Athleten, während Erfolge und Glücksmomente rar gesät sind. Eine, die davon ein Lied singen kann, ist Daniela Dejori, die vor einem richtungsweisenden Winter steht.
ie neue Saison wird eine große Herausforderung“, weiß Daniela Dejori. Die Nordische Kombiniererin aus St. Christina hatte in der Sommervorbereitung viele schwierige Tage,
Weltcup-Kalender
an denen nur wenig so funktionierte, wie sie sich das eigentlich vorstellte. „Auf der Schanze geht es schnell. Ein schlechter Sprung reicht, um in eine Abwärtsspirale zu geraten.“ Zudem mache sie im Langlauf – trotz des intensiven Trainings während des ganzen Sommers – gefühlt keine Fortschritte. Die Kombination aus beidem nagt vor dem Saisonstart am 1. Dezember in Lillehammer (Norwegen) an ihrer Motivation. „Es ist ein mentales Problem, das nur mich betrifft.“ Aus diesem mentalen Loch müsse sie sich wieder
alleine befreien – auch wenn es schwer sei, sagt sie. Dabei zeigte die 20-Jährige beim Sommer-Grand-Prix nach der durchwachsenen letzten Weltcup-Saison mit zwei Top-10-Plätzen eine aufsteigende Tendenz. Anschließend ging es jedoch stetig bergab. Ob Dejori ihre Zweifel überwinden und in die erweiterte Weltklasse zurückkehren kann, wird sich zeigen. Fest steht: Mit der Weltmeisterschaft in Planica vor den Augen wird sie nicht so schnell das Handtuch werfen.
Herren
Ruka-Tour
Finnland
Ruka
Ruka
25.11. 26.11. 27.11. 03.12. 04.12. 16.12. 17.12. 06.01. 07.01. 08.01. 14.01. 15.01. 21.01. 22.01. Ruka
27.01. 28.01. 29.01. 04.02. 05.02. 11.02. 12.02.
Lillehammer
Lillehammer
Ramsau
Ramsau
Otepää
Otepää
Otepää
Klingenthal
Klingenthal
Chaux-Neuve
Chaux-Neuve
Seefeld
Seefeld
Seefeld
Oberstdorf
Oberstdorf
Schonach
Schonach
Oslo
Oslo
Lahti
Lahti
Lillehammer
Lillehammer
Ramsau
Ramsau
Otepää
Otepää
Otepää
Seefeld
Seefeld
Schonach
Schonach
Oslo
-Infogra k: A.Delvai/M. Lemanski
Finnland
Finnland
Norwegen
Norwegen
Österreich
Österreich
Estland
Estland
Estland
Deutschland
Deutschland
Frankreich
Frankreich
Seefeld Triple
Österreich
Österreich
Österreich
Deutschland
Deutschland
Deutschland
Deutschland
Norwegen
Norwegen
Finnland
Finnland
Damen
Norwegen
Norwegen
Österreich
Österreich
Estland
Estland
Estland
Österreich
Österreich
Deutschland
Deutschland
Norwegen
Norwegen
Einzel 5 km
Einzel 10 km
Massenstart 10 km
Einzel 10 km
Einzel 10 km
Einzel 10 km
Einzel 10 km
Mixed Team
Massenstart 10 km
Einzel 10 km
Einzel 10 km
Einzel 10 km
Einzel 10 km
Einzel 10 km
Einzel, 7,5 km
Einzel 10 km
Einzel 12,5 km
Massenstart 10 km
Einzel 10 km
Einzel 10 km
Einzel 10 km
Einzel 10 km
Einzel 10 km
Teamsprint
Einzel 10 km
Einzel 5 km
Einzel 5 km
Einzel 5 km
Einzel 5 km
Mixed Team
Massenstart 5 km
Einzel 5 km
Einzel 5 km
Einzel 5 km
Einzel 5 km
Einzel 5 km
Skispringen
Langlauf 5 km
Geburtsdatum und -ort: 1. August 2002 in Brixen
Wohnort: Wolkenstein
Verein: SC Gröden
A-Kader: Raffaele Buzzi
B-Kader: Iacopo Bortolas, Samuel Costa (Wolkenstein), Aaron Kostner (St. Ulrich), Domenico Mariotti, Alessandro Pittin, Stefano Radovan
C-Kader: Luca Libener, Manuel Senoner (Wolkenstein), Bryan Venturini
DAMEN
A-Kader: Annika Sieff, Veronica Gianmoena
B-Kader: Daniela Dejori (Wolkenstein), Greta Pinzani
C-Kader: Giada Delugan
Moritz Happacher und René Monteleone
Die Newcomer
Freestyle-Ikone Silvia Bertagna hat aufgehört, der zuletzt dauerverletzte Ralph Welponer hat sich zu neuen Ufern aufgemacht und will es auf der Freeride-Tour, also dem Extrem-Skifahren im freien Gelände, probieren. Dort haben zuletzt Markus Eder und Arianna Tricomi für Aufsehen gesorgt, sind mittlerweile aber nicht mehr dabei.
Also liegt es an 2 blutjungen Athleten, in die großen Fußstapfen von Bertagna und Welponer zu treten. 2 Athleten, die stellvertretend für Südtirols gut funktionierende und hippige New-SchoolSzene – dem Freestyle-Sport – stehen: Moritz Happacher aus Sexten und René Monteleone aus St. Ulrich in Gröden.
Moritz Happacher
Mitte Oktober debütierte Moritz Happacher beim Big-Air-Weltcup in Chur (Schweiz) in der Königsklasse des Freestyle-Sports. Der 21-Jährige überzeugte prompt mit dem 26. Platz und empfahl sich dadurch für weitere Einsätze – auch wenn sein Fokus irgendwo anders liegt. „Mein Augenmerk liegt in der kommenden Saison auf dem Europacup. Ich will in der Gesamtwertung gut und deshalb vorne mit dabei sein“, ruft der Free-
MORITZ HAPPACHER
Geburtsdatum und -ort:
11. Jänner 2001 in Innichen
Wohnort: Sexten
Verein: Vitamin-F Freestyle Club Bruneck
styler aus Sexten sein Ziel aus. Dafür arbeitet Happacher akribisch an der Verbesserung seiner Tricks und seinem Skifahren im Allgemeinen. Grundlegend dafür ist eine sehr gute körperliche Verfassung. „Die Athletik ist im Freestyle eine der wichtigsten Komponenten. Ich habe im Sommer 4 bis 5 Mal die Woche Kraft- und Ausdauertraining absolviert, um für die Saison bereit zu sein“, erklärt Happacher, dessen Stärken eigenen Angaben zufolge im Slopestyle liegen. „Ich habe mich in der Vorbereitung jedoch viel auf die Big-Air-Disziplin konzentriert, viele neue Tricks gelernt, sodass ich auch dort vorne dabei sein kann“, betont er abschließend.
René Monteleone
Bislang nur Insidern ein Begriff, will sich René Monteleone in der neuen Saison einen Namen machen. Der Freestyler aus St. Ulrich tritt in die Fußstapfen des zurückgetretenen Ralph Welponer. Ralph Welponer hatte in Italiens Freestyle-Szene jahrelang die Rolle des Alleinunterhalters inne. Erst in der letzten Saison gelang mit dem 19-jährigen Leonardo Donaggio einem weiteren Talent der Durchbruch (Platz 5 bei Olympia). Gleiches will René Monteleo-
RENÉ MONTELEONE
Geburtsdatum und -ort: 5. Oktober 2000 in Brixen
Wohnort: St. Ulrich
Verein: SC Gröden
ne heuer schaffen. Der 22-Jährige wurde im Frühling ins A-Team befördert. „Mein Ziel ist eine Platzierung im Weltcup unter den Top-15“, erklärt Monteleone seine ambitionierten Ziele.
Die Unterschiede zwischen dem Europacup und der Königsklasse? „Nicht unbedingt die Schwierigkeit der Tricks, sondern deren Ausführung. Zudem sind die Sprünge größer“, sagt der Grödner. Um an der Sauberkeit der Sprünge zu arbeiten, wurde im Sommer fast ausschließlich auf sogenannten Banger Parks trainiert. Auf den Anlagen also, wo Matten den Schnee ersetzen, können die Tricks aufgrund der geringeren Verletzungsgefahr besser geübt werden. „Auf dem Kopf landen kann man dennoch nicht“, sagt Monteleone mit einem Zwinkern.
Weltcup-Kalender 6.12. 14.1. 22.1. 4.2. 18.3. 25.3. Font Romeu Laax Mammoth Mountain Tignes Silvaplana Frankreich Schweiz USA Frankreich Schweiz 17.12. 19./21.1. 3.2. 11.3.
Mountain Calgary Mammoth Mountain Secret Garden USA Kanada USA China
-Infogra k: A.Delvai/M. Lemanski
Gruppe A: René Monteleone (St. Ulrich in Gröden), Leonardo Donaggio, Miro Tabanelli
Gruppe B: Niklas Oberrauch (Ritten), Mattia Mersa (Corvara), Filippo Levis, Moritz Happacher (Sexten)
DAMEN
Gruppe A: Elisa Maria Nakab
Testverfahren für das Sport-Comeback
Wann ist nach einer Verletzungspause der richtige Zeitpunkt für die Rückkehr zum Sport? Diese Frage bewegt Profis wie Hobbysportler. Mit dem Back-in-Action-Test gibt es nun eine objektive Beurteilung des Heilungsverlaufs.
Das Kniegelenk ist das größte Gelenk des Menschen. Drei Knochen bilden gemeinsam mit einem komplexen Kapsel- und Bandapparat, den Seiten- und Kreuzbändern, das Gerüst des Kniegelenkes. Kreuzbandrisse gehören zu den häufigsten Verletzungen im Bereich des Kniegelenks. Diese werden häufig operativ behandelt. Nach dem operativen Eingriff beginnt für die Patienten eine monatelange Rehabilitation und Physiotherapie. Und obwohl es heute modernste Behandlungs- und Therapiemaßnahmen gibt, steht hinter der sicheren Rückkehr zur Aktivität der betroffenen Patienten meist ein großes Fragezeichen. Um den richtigen Zeitpunkt für die Rückkehr zum Leistungssport zu ermitteln, wurde daher in Innsbruck ein eigenes Testverfahren entwickelt.
Back-in-Action-Test
Die Sportsclinic Austria mit Univ.-Prof. Dr. Christian Fink, das Institut für Sportwissenschaft der Universität Innsbruck und die Sporttherapie Huber in Innsbruck haben in einer mehrjährigen Forschungsarbeit einen innovativen Aktivitätstest entwickelt. Der sogenannte
Back-in-Action-Test dauert rund 60 Minuten und ist einfach umsetzbar. Er besteht aus insgesamt sieben Tests aus den Bereichen Kraft, Sensomotorik und Koordination. Dabei wird der aktuelle Trainingszustand des Kniegelenkes, des Meniskus, des Sprunggelenks oder der Hüfte ermittelt und mit Normwerten, die vorher bei gesunden Sportlern ermittelt wurden, verglichen. So können etwaige motorische oder koordinative Defizite festgestellt werden. Zeigt das Ergebnis Abweichungen von den Normwerten, können diese Schwachstellen gezielt trainiert werden. Dadurch wird das Risiko einer neuerlichen Verletzung aufgrund einer zu frühen Sportrückkehr deutlich gesenkt.
Objektives Feedback
Der Back-in-Action-Test hilft Ärzten und Physiotherapeuten dabei, ein objektives Bild von der aktuellen Leistungsfähigkeit des Patienten zu gewinnen. Dem Patienten hilft es bei der subjektiven Einschätzung seiner Leistungsfähigkeit. Denn allzu oft besteht ein großer Unterschied zwischen der Leistung, die sich ein Patient zutraut, und der Leistung, zu der er tatsächlich imstande ist. Ziel des Back-in-Action-Tests ist es, wissenschaftliche Daten zur Kraftfähigkeit und Koordination nach einer Verletzung zu erheben, um objektive Messparameter anbieten zu können. Das Testverfahren ist einfach umsetzbar und dennoch aussagekräftig.
Anna Schenk
„Ich blicke voller Zuversicht in die kommende Saison. Ich fühle mich fit, das Aufbautraining war optimal, und auch der Wegfall restriktiver CovidRegeln wird so manches vereinfachen“. Südtirols einzige Bobsportlerin Anna Schenk gibt sich selbstbewusst und zielgerichtet.
Dabei hat die Mannschaft um die einzig verbliebene Pilotin Giada Andreutti mit einem neuen Trainer erfolgreich gearbeitet. „Andrea Cardone hat vieles umgestellt, wir hatten zahlreiche Tests, waren auch in Rom im CONILeistungszentrum, wo wir viel Kraft und Geschwindigkeit trainiert haben“, resümiert die Grödnerin, die heiß auf die ersten Starts in diesem Winter ist. Als Anschieberin muss sie sich den Platz im einzigen Bob-Team Italiens verdienen, als Pilotin kommt sie wegen eines Augenleidens leider nicht in Frage. „Den Weltcupauftakt in Kanada müssen wir uns schenken, die Übersee-Reise ist zu teuer“, sagt Schenk. Wenn dann aber in Europa um die Kristallkugel gefahren wird, möchte Anna Schenk auf jeden Fall dabei sein. Anna Schenk, die keiner Sportgruppe angehört, arbeitete im Sommer auch als Bedienung, studiert nebenbei in der Schweiz Hundepsychologie, denn als Dog-Sitter ist sie bereits stark engagiert. Die Tierliebe ist neben dem Sport Annas zweite große Leidenschaft.
ANNA SCHENK
Geburtsdatum und -ort:
19. März 1994 in Bozen
Wohnort: Wolkenstein
Verein: Atletica Gherdeina
Alex Verginer Vom Bremser zum Piloten
Als Alex Verginer vor 7 Jahren unter der Leitung von Günther Huber mit dem Bobsport begonnen hat, versuchte er sich noch als Pilot.
Weil aber Anschieber benötigt wurden, wechselte er ziemlich rasch und agierte in den vergangenen Jahren als Bremser im Zweier und Viererbob. „Ich habe nun auch Olympische Spiele als Bremser erbebt und mich nun dazu entschieden, selber als Pilot zu fahren“, so der Gadertaler. Nationalmannschaft und Verband unterstützen ihn dabei. Erstmal gelte es, den Zweierbob „in den Griff zu
NATIONALTEAM BOB & SKELETON
Bob: HERREN
A-Kader: Patrick Baumgartner (Pfalzen), Lorenzo Bilotti, Eric Fantazzini, Robert Gino Mircea, Josè Delmas Obou, Alex Paganini, Mattia Variola, Alex Verginer (St. Martin in Thurn)
B-Kader: Fabio Batti, Nicola Ceresatto, Mauro Colantuoni, Martin Huber (Raas), Isalbet Juarez, Elias
Peintner (Meransen), Matteo Perin, Riccardo Ragazzi
DAMEN
A-Kader: Giada Andreutti, Anna Schenk (Wolkenstein), Tania Vicenzino
B-Kader: Elena Bosco, Giulia Chenet, Martina Favaretto
Skeleton: HERREN
A-Kader: Amedeo Bagnis, Mattia Gaspari, Manuel Schwärzer (Meransen)
B-Kader: Pietro Augusto Drovanti, Giovanni Marchetti, Gabriele
Marenchino, Marvin Moscara, Giovanni Maria Pontiggia
DAMEN
A-Kader: Alessia Crippa, Alessandra Fumagalli, Valentina Margaglio
B-Kader: Chiara Duzioni, Angel Nohwua Osakue
bekommen“. Starten wird Verginer im Europacup.
Wenn dort alles herausragend läuft, ist sogar ein Weltcupstart in dieser Saison möglich. Italien hat im Zweierbob-Weltcup zwei Plätze, aber nur Patrick Baumgartner ist gesetzt.
Wahrscheinlicher aber ist, dass sich Verginer im Europacup herantastet. Wer ihn dabei als Bremser unterstützt und somit seine frühere Rolle einnimmt, wird je nach Form entschieden. Ein Kandidat dafür ist der 20-jährige Elias Peintner aus Meransen, der als einer der „jungen Wilden“, genauso wie Martin Huber (er ist der Sohn von Südtirols BobLegende Günther Huber und startet als Pilot in die Saison) der „B-Mannschaft“ angehört.
ALEX VERGINER
Geburtsdatum und -ort:
3. Oktober 1994 in Bruneck
Wohnort: St. Martin in Thurn
Verein: Bob Club Cortina
Patrick Baumgartner
Olympische Medaillenträume
Die Weltcupsaison beginnt für Patrick Baumgartner diesmal erst im Jänner. Italiens Nummer 1 im Bobsport und sein Team haben sich dazu entschieden, die Rennen in Übersee auszulassen und erst Anfang Jänner in Winterberg in die neue Weltcupsaison zu starten.
Im Europacup ist Baumgartner dann freilich stets einer der Mitfavoriten. Ein Kandidat für die ersten Plätze will er aber auch mittelfristig bei den „ganz Großen“ werden. „Wir möchten uns kontinuierlich steigern und schauen immer weiter nach vorne. Schritt für Schritt. Das große Ziel ist es, bei den Olympischen Winterspielen 2026 realistische Medaillenchancen zu haben“, so der Issinger. Ohnehin weiß der 27-Jährige, was und wohin er will. „In dieser Saison im Weltcup will ich mich auf den Plätzen 8 bis 12 etablieren“. Seine Paradedisziplin dabei bleibt der 4er-Bob. Aber: Auch im 2er-Bob will er aufhorchen lassen und die viel gepriesene Kontinuität reinkriegen.
Dass die letzten Schritte nach ganz vorne schwierig werden, weiß der Pusterer: „Je weiter es nach vorne geht, desto höher ist die Leistungsdichte. Klitzekleine Fehler und Unachtsamkeiten entscheiden über Platzierungen.“ Um Fehler zu minimieren, tut der Bobpilot so einiges. In den vergangenen Wochen und Monaten standen intensive Materialtests auf dem Programm, unter anderem bei einem Trainingslager Anfang November in Norwegen. Die Tests auf der Kunsteisbahn in Lillehammer liefen erfolgsversprechend. „Das ganze Team ist bis in die Haarspitzen motiviert“, so Baumgartner.
Weltcup-Kalender
24. - 26. November
01. - 03. Dezember
16. - 18. Dezember
06. - 08. Jänner
13. - 15. Jänner
20. - 22. Jänner
10. - 12. Februar
17. - 19.Februar
-Infogra k: M. Lemanski/A. Delvai
Auffallend: Der Pilot stellt sein Team immer in den Vordergrund, auf Posts in sozialen Netzwerken wie facebook etwa. „Zusammen erreicht man mehr“, weiß er. Wer genau im Vierer- bzw. Zweierbob des Pusterers sitzen wird, dürfte sich im Laufe der ersten Rennen herauskristallisieren.
Nicht zuletzt versucht Baumgartner abseits des Sports, mit Wanderungen in den Bergen den Kopf frei zu bekommen. Eine treue Begleiterin ist dabei seine Freundin Greta Passler. Zeit zu zweit darf ohnehin nicht zu kurz kommen. In diesem Jahr verbrachte das Paar im Juli eine Woche Urlaub auf Elba. So idyllisch der Strand dort auch sein mag, schlussendlich tauscht Baumgartner diesen gerne wieder gegen die Bobbahnen dieser Welt.
Manuel Schwärzer
„Ja, ich möchte zurück in den Weltcup“, so Manuel Schwärzer. Zuletzt war er im Dezember 2020 in Igls im Weltcup am Start und belegte damals Rang 17.
Dort hatte er sich am Oberschenkel verletzt, nach einigen Monaten Pause versuchte er, sich im Intercontinental Cup wieder heranzutasten, den Sprung zurück in den Weltcup zu schaffen. Das gelang bisher nicht, in der kompletten vergangenen Saison tat er sich schwer und kam im Weltcup nicht zum Zug. Unter anderem warf ihn im Dezember auch eine Corona-Infektion zurück. Nun soll alles besser werden. Durch gute Leistungen im Europacup will er so schnell wie möglich zurück in den Weltcupzirkus – und sich dort mittelfristig etablieren. Der Traum von Olympia ist schließlich noch nicht ausgeträumt. 2026 wäre Schwärzer als 30-Jähriger in einem guten Skeletoni-Alter. Bis dahin ist viel harte Arbeit angesagt.
PATRICK BAUMGARTNER
Geburtsdatum und -ort:
27. Dezember 1994 in Bruneck
Wohnort: Issing/Pfalzen
Sportgruppe: Gefängnispolizei
BOB UND SKELETON
MANUEL SCHWÄRZER
Geburtsdatum und -ort: 11. November 1996 in Brixen
Wohnort: Meransen
Lettland
Sportgruppe: Heer
Alle Weltmeisterschaften
28. und 29.1.23
6. bis 19.2.23
6. bis 19.2.23
Kunstbahnrodeln
Ski alpin
Biathlon
Oberhof
Courchevel/Méribel
Oberhof
10. bis 12.2.23
Alle Weltmeisterschaften
28. und 29.1.23
19. bis 22.2.23
6. bis 19.2.23
Naturbahnrodeln
Kunstbahnrodeln
Snowboard Alpin
Ski alpin
2022/23
Oberhof
Courchevel/Méribel
Vatra Dornei
Bakuriani
6. bis 19.2.23
21.2.bis 5. 3.23
Biathlon
10. bis 12.2.23
23. bis 25.2.23
19. bis 22.2.23
21.2.bis 5. 3.23
Ski nordisch
Naturbahnrodeln
Skicross
Snowboard Alpin
24.2. bis 5.3.23
23. bis 25.2.23
24.2. bis 5.3.23
2. bis 4.3.23
Ski nordisch Skicross Freestyle
Freestyle
Snowboardcross
Oberhof
Vatra Dornei
Bakuriani
Planica
Bakuriani
Bakuriani
2. bis 4.3.23
20. bis 26.3.23
20. bis 26.3.23
Snowboardcross Eiskunstlauf
Eiskunstlauf
-Infogra k: A.Delvai/M. Lemanski
-Infogra k: A.Delvai/M. Lemanski
SKI ALPIN
Bakuriani
Saitama
Planica
Bakuriani
Bakuriani
Bakuriani
Saitama 2022/23
Mi/Do 14. und 15.12. Abfahrtstraining
Fr 16.12. 11.45 Uhr Super-G
Sa 17.12. 11.45 Uhr Abfahrt
1 GRÖDEN H H H
WELTCUPSTATIONEN DIE IN SÜDTIROL
SNOWBOARD
Do 15.12. 8.30-10.30 Uhr Quali. Parallel-Riesentorlauf 12.30 Uhr Finale
Parallel-Riesentorlauf
2 KARERPASS/CAREZZA H D H D
SKI ALPIN
5 JAUFENTAL
KRONPLATZ
INNICHEN ANTHOLZ
So 18.12. 10 und 13.30 Uhr
1. Riesentorlauf
Mo 19.12.
10 und 13.30 Uhr
2. Riesentorlauf
3 ALTA BADIA H H
SKICROSS
Di 20.12. Quali
1. und 2. Rennen
Mi 21.12.
12 Uhr Finale
1. Rennen
Do 22.12.
12 Uhr Finale
2. Rennen
4 INNICHEN D H D H D H
NATURBAHNRODELN
Fr-So 13. bis 15.1. Einsitzer
Doppelsitzer 5 JAUFENTAL H D H
BIATHLON
Do 19.1. 14.30 Uhr Sprint
Fr 20.11.
14.30 Uhr Sprint
Sa 21.1.
13 Uhr Verfolgung
15 Uhr Verfolgung
So 22.1.
11.45 Uhr Staffel
6 ANTHOLZ D D H D H H
14.30 Uhr Staffel
GRÖDEN 1 2
8 ALTA BADIA
4 3 6 7
KARERPASS/CAREZZA
DEUTSCHNOFEN
Damen Herren
7 KRONPLATZ D
SKI ALPIN Di 24.1. 10.30 und 13.30 Uhr Riesentorlauf
NATURBAHNRODELN Fr-So 27. bis 29.1. Einsitzer Doppelsitzer 8 DEUTSCHNOFEN H D H