1Ja0 hre ILÄUMSAUSGAB
E
JUB
Herbst/ Winter 2023
„Dolomiten“-Sonderdruck zur Ausgabe Nr. 243 vom 21. Oktober 2023
T I T ELG E S CH I CH T E
Es sind nur vier: Der Facharzt erklärt die wichtigsten Regeln, um Herz-KreislaufErkrankungen vorzubeugen.
BLUTGERINNSEL
Thrombose nicht unterschätzen
TINNITUS
Der Quälgeist im Ohr
GESUNDE FÜSSE
Was Schuhe können (müssen)
2
VORWORT
Liebe Leserinnen und Leser, IMPRESSUM
„Dolomiten“-Sonderheft „Meine Gesundheit“, Oktober 2023 · Herausgeber, Verlag und Druck: Athesia Druck GmbH, Bozen · Redaktion und Druckerei: Weinbergweg 7, 39100 Bozen, Tel. 0471/928888 Chefredakteur: Dr. Toni Ebner Redaktion: Edith Runer Mitarbeit: Dr. Christian Thuile und Dr. Oskar Außerer Bilder/Illustrationen: Shutterstock Layout: Athesia Druck GmbH, Werbeberatung · Anzeigenkoordination: Lidia Galvan, „Dolomiten“-Anzeigenabteilung, Tel. 0471/925312
PRIVACY
Athesia Druck GmbH hat gemäß Art. 37 der EUVerordnung 2016/679 (GDPR) den Datenschutzbeauftragten (Data Protection Officer, DPO) ernannt. Die Kontaktaufnahme für jedes Thema in Bezug auf die Verarbeitung der personenbezogenen Daten ist über dpo@athesia.it möglich. Druckreif übermittelte Unterlagen können seitens der Anzeigenabteilung nicht korrigiert werden. Für die Richtigkeit, sei es in grammatikalischer, stilistischer, inhaltlicher wie grafischer Form, haftet ausschließlich der Auftraggeber bzw. die beauftragte Agentur.
zehn Jahre sind vergangen, seit Sie sich mit uns und unserem Sonderheft „Meine Gesundheit“ auf eine spannende Reise begeben haben. Für diese unerwartet vielen Jahre der Treue möchten wir uns bei Ihnen herzlich bedanken. Die Zeit bisher war spannender, weil voller lebendiger und lebensnaher Information, neuer Entdeckungen und gemeinsamen Lernens. Das Wichtigste für uns dabei waren aber immer Sie, unsere treuen Leserinnen und Leser. Wir verwenden immer eine klare und einfache Sprache, um Ihnen die manchmal schwierige Welt der Medizin näher zu bringen. Ihre Fragen, Ihre Meinungen und Ihre Rückmeldungen helfen uns sehr. Sie zeigen
uns, was Sie interessiert und was Ihnen wichtig ist. Es freut uns immer, wenn Sie uns erzählen, dass ein Artikel Ihnen geholfen hat. Wenn Sie dadurch etwas Neues gelernt haben oder sich besser gefühlt haben. Aber auch Ihre Tipps und Hinweise waren und sind wichtig für uns. Sie spornen uns an, besser zu werden und immer das Beste für Sie bereitzustellen. Ohne Sie, liebe Leserinnen und Leser, wäre unsere Zeitschrift nicht das, was sie heute ist: nach zehn Jahren immer noch jung und am Puls der Zeit. Sie lesen nicht nur, was wir schreiben, sondern Sie denken mit und bringen sich ein. Das ist für uns sehr wertvoll. Wir erscheinen nach wie vor zweimal im Jahr als Beilage des Tagblattes
„Dolomiten“ und hoffen, dass die Leserschaft noch weiterwächst. Das ist für uns Freude und Motivation zugleich – auch für die nächsten Jahre. Wir möchten Ihnen weiterhin gute und klare Informationen geben und mit Ihnen gemeinsam lernen und entdecken. Danke, dass Sie mit uns auf dieser Reise sind.
Mit den besten Grüßen, Dr. med. Christian Thuile
Die Schwerpunkte in meiner Praxis : • Orthopädisch-manuelle Therapie am gesamten Bewegungsapparat • Sportphysiotherapie- Kinesiotaping • Klinisches Patientenmanagement = Individuelle Behandlung des gesamten Bewegungsapparates mit komplementärmedizinischen Therapiemethoden • Behandlung chronischer Schmerzsyndrome
Höchster Schlafkomfort direkt vom Hersteller
Herstellung: K. Summerer Matratzen- & Polstermöbelherstellung Anderterstr. 1 · 39030 Sexten Tel. 0474 710403 - Fax: 0474 712414 info@sumerer-klaus.com · www.matratzen.it
• Cranio Sacrale Osteopathie bei Säuglingen, Kindern und Erwachsenen
I NH A LT
16
3
29
26 4 So schützen Sie Ihr Herz! 10
20 Tinnitus – Der Quälgeist im Ohr
atienten in Entscheidung 26 Peinbeziehen
Ein Herz und eine Seele – Die Wahrheit hinter der Redewendung
iefergelenkstörung – Wenn 29 KRambo schwächelt
hrombose nicht 12 Tunterschätzen
34 Was Schuhe können (müssen) 38 Eigenes Blut für Haut und Haar 41 A pfel – Gesunder Muntermacher
Varikosis – Sind die
16 hässlichen Äderchen gefährlich?
41
Feiern Sie mit uns 30 Jahre G’sunden Schlaf! Schlaf G‘sund, das MatratzenFachgeschäft in Lana, blickt auf 30 erfolgreiche Jahre zurück und möchte dieses Jubiläumsjahr gebührend mit Ihnen feiern! Schlaf G‘sund Lana · Bozner-Straße 21 Tel. 0473 564 804 · www.schlafgsund.it
-10%
Im Monat Oktober erhalten Sie 10% Rabatt auf Ihren Einkauf bei Schlaf G‘Sund. Schneiden sie diesen Coupon aus und bringen Sie ihn mit.
Südtiroler Produkt
LEIDENSCHAFT - DIE LEID LEIDABSCHAFT Wechseljahre
...es wirkt wirklich... Hitzewallungen, Stimmungsschwankungen, Libidoverlust, Scheidentrockenheit... ...die Antwort aus der Natur! Hopfen, Hanf, Rotklee & Salbei, ecopassion CBD LADY
www.ecopassion.com +39 0474 832131
4
DAS HE R Z
VIER R ATSCHL ÄGE, DIE LEBEN RETTEN
So schützen Sie Ihr Herz!
DAS H E R Z
5
GESUNDE BEWEGUNG
Herz-Kreislauf-Erkrankungen sind nach wie vor die Todesursache Nummer eins in Südtirol, aber auch in Europa und in vielen Ländern der Welt. Viele Todes fälle könnten verhindert werden durch bessere Aufklärung, aber auch durch mehr Eigenverantwortung. Denn wie gesund das Herz ist, bestimmen wir zum größten Teil selbst.
E
s gibt eine ganze Reihe von Krankheiten, die das Herz direkt oder indirekt betreffen. „Wenn wir von Herz-Kreislauf-Erkrankungen sprechen, meinen wir aber meistens die durch die Arteriosklerose, also die
Verkalkung der Blutgefäße von Herz und Gehirn, ausgelösten Erkrankungen“, erklärt der Kardiologe Dr. Tiziano Russo vom fachärztlichen Zentrum Family Salus in Bozen.
Wer sich nicht ausreichend bewegt, hat im Vergleich zum aktiven Menschen ein doppelt so hohes Risiko für eine Herz-Kreislauf-Erkrankung und ein dreifaches für einen tödlichen Herzinfarkt oder Schlaganfall. „Regelmäßige körperliche Betätigung hingegen stärkt einerseits das Herz-Kreislauf-System, damit werden andererseits aber auch jene Faktoren positiv beeinflusst, die dem System schaden könnten, sprich die Cholesterinwerte, das Gewicht, der Blutdruck und andere“, weiß Dr. Russo. Nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation WHO sollten sich Erwachsene 2,5 bis 5 Stunden in der Woche mäßig intensiv bewegen, wobei eine Einheit mindestens 30 Minuten dauern sollte. Dasselbe Ziel erreicht man mit 1,5 bis 2,5 Stunden intensiver körperlicher Betätigung
(mindestens 25 Minuten). „Wichtig ist es, Ausdauereinheiten, Kräftigungs- und Gleichgewichtsübungen zu kombinieren“, unterstreicht Dr. Russo. Ältere Menschen sollten über die Woche verteilt mindestens 2,5 Stunden körperlich aktiv sein, je nach Möglichkeit und Gesundheitszustand. „Für sie wäre ein auf sie persönlich abgestimmtes Programm sinnvoll.“ Training mit niedriger Pulsfrequenz, also etwa 50 bis 60 Prozent der maximalen Pulsfrequenz, ist ideal, um das Herz-Kreislauf-System zu stabilisieren. Vor allem im höheren Alter sollte man nicht zu intensiv trainieren. „Studien zeigen, dass übermäßige körperliche Aktivität ab etwa 40 Jahren das Risiko sowohl für akute Herzkrankheiten als auch für Herzrhythmusstörungen erhöht.“
Lesen Sie weiter auf Seite 6.
Entdecken Sie die Kraft der Natur für Ihren Schlaf
100% Zirbenholz für natürliche Entspannung und tiefe Erholung.
Verbessern Sie Ihre Schlafqualität und reduzieren Sie Stress.
Bahnhofstrasse 10 – Kaltern Tel. 0471 963264
Besuchen Sie uns und erleben Sie die Magie des Zirbenholzes."
info@ambach.net www.ambach.net
6
DAS HE R Z
HERZINFAKT: SYMPTOME BEI MANN UND FRAU Ein plötzlicher, sehr starker, brennender und minutenlanger Schmerz, der überwiegend im Brustkorb auftritt, häufig auch hinter dem Brustbein – das ist das bekannteste Herzinfarkt-Symptom bei Männern. Er kann auch auf andere Körperregionen ausstrahlen, zum Beispiel auf Rücken, Hals, Kiefer, Schulterblätter, Arme (insbesondere links) oder Oberbauch. Zusätzlich treten oft Übelkeit, Erbrechen, Atemnot sowie Angstschweiß auf. Das Gefühl, man hatte solche Symptome noch nie in einem derartigen Ausmaß, sollte dazu veranlassen, umgehend den Notruf 112 zu wählen.
im Nacken auf, genauso im Kopf, Kiefer oder Oberbauch. Schweißausbrüche und Übelkeit sind bei Frauen häufiger als bei Männern. Oft sprechen Frauen auch von tagelangen grippeähnlichen Symptomen, Müdigkeit und Schlafstörungen, von Sodbrennen und Verdauungsstörungen. Statt der Schmerzen tritt bei Frauen im Brustbereich eher ein Druckgefühl auf. Wegen der unspezifischen Symptome warten Frauen häufiger ab und werden dann verspätet behandelt, oder die Herzinfarktsymptome werden nicht als solche erkannt, weil das EKG und die Laborwerte nicht immer eindeutig sind.
Bei Frauen sind die Herzinfarktsymptome zwar ähnlich, aber oft unspezifischer. So treten die plötzlichen Schmerzen eher zwischen den Schulterblättern sowie am Hals und
Wichtig: Frauen sind bis zu den Wechseljahren durch die Östrogene eher vor Herzinfarkt geschützt, danach aber ist das Risiko für sie genauso hoch wie bei Männern.
Im schlimmsten Fall geht es da um Herzinfarkt oder Schlaganfall. Was schadet … Die häufigsten Ursachen für Herz-Kreislauf-Erkrankungen sind laut Dr. Russo arterielle Hypertonie (Bluthochdruck), Rauchen, ein hoher Cholesterinspiegel, Fettleibigkeit und Diabetes. „Diabetes mellitus verursacht eine frühe, sich schnell ausbreitende und ebenso schnell fortschreitende Arteriosklerose“, so Dr. Russo. Auch die Lungenerkrankung COPD, das obstruktive SchlafapnoeSyndrom (OSAS) und viele andere Krankheitsbilder begünstigen eine Herz-Kreislauf-Erkrankung. Ebenso gibt es nicht beeinflussbare Risikofaktoren wie das Alter, das Geschlecht, den sozialökonomischen Hintergrund oder die familiäre Vorbelastung. „Manche
HERZINFARKT: DAS SIND DIE SYMPTOME
BENOMMENHEIT
MÜDIGKEIT
ATEMNOT
SCHLAF STÖRUNGEN
DRUCK UND SCHMERZ IM BRUSTBEREICH
GRIPPEÄHNLICHE SYMPTOME
AUSSTRAHLUNG: RÜCKEN, OBERBAUCH, LINKER ARM, HALS, NACKEN, KIEFER
SODBRENNEN/ VERDAUUNGSBESCHWERDEN TAGE-, MANCHMAL WOCHENLANG
KALTER SCHWEISS
ÜBELKEIT/ ERBRECHEN
SYMPTOME MANN UND FRAU
SYMPTOME FRAU
Menschen haben allerdings auch eine genetische Prädisposition für Arteriosklerose, Fettleibigkeit oder andere Risikofaktoren“, erklärt Dr. Russo. Was das Geschlecht anbelangt, belegen Studien, dass Männer im Durchschnitt häufiger von Herz-KreislaufErkrankungen betroffen sind, Frauen aber häufiger daran sterben. „Das liegt auch daran, dass die Symptome bei Frauen oft wesentlich von denen der Männer abweichen und ein Herzinfarkt oft nicht oder zu spät als solcher erkannt wird.“ Insgesamt aber haben Frauen laut einer internationalen Studie ein geringeres Risiko für Herz-KreislaufErkrankungen, nicht zuletzt aufgrund eines oft gesünderen Lebensstils. … und was nützt? Herz-Kreislauf-Erkrankungen sind im Frühstadium asymptomatisch, sodass Betroffene sogar körperlich anstrengende Arbeiten oder Sport ausüben können, ohne etwas zu merken. „Gerade deshalb ist es wichtig, sich von vornherein bewusst zu machen, welche die Risiken sind, und diese zu vermeiden“, mahnt Dr. Russo. Im Zusammenhang mit der Erkennung und Vermeidung von Risikofaktoren übt er aber auch Kritik an der Gesundheitspolitik vieler Länder, die ausschließlich die medizinische Versorgung der Menschen in den Mittelpunkt stellen. „Dabei könnte man mit einer besseren Aufklärung der Bevölkerung sowie mit einem stärkeren Fokus auf die Früherkennung die Häufigkeit von Herz-Kreislauf-Krankheiten sehr wohl verringern.“ Lesen Sie weiter auf Seite 8.
DAS H E R Z
GESUNDE ERNÄHRUNG „Eine gesunde Ernährung beeinflusst alle Risikofaktoren positiv, vom Übergewicht, über den erhöhten Blutzucker- und Cholesterinspiegel bis zum Vitamin-D-Mangel“, erklärt Dr. Tiziano Russo. „Das ist natürlich für Personen, die eine gewisse, auch genetische Prädisposition für die Krankheit haben, noch wichtiger.“
Herzgesunde Lebensmittel sind zum Beispiel Obst (insbesondere Erdbeeren, Heidelbeeren und Zitrusfrüchte), Gemüse wie Brokkoli, Spinat, Karotten und Tomaten sowie Gewürze und Kräuter (Kurkuma, Pfeffer, Löwenzahn). Wichtig bei einer herzgesunden Ernährung ist, an Salz zu sparen. Chips, fertige Soßen, Geräuchertes und Fertigprodukte wie Suppen oder
Tiefkühlpizza sollten nicht auf den Tisch kommen. Auch in manchen Brotsorten, zum Beispiel in Laugenbrötchen, ist viel Salz enthalten. Fette sind erlaubt, allerdings sollten sie gesättigte Fettsäuren enthalten. Nüsse (vor allem Walnüsse), kalt gepresstes Olivenöl, Leinoder Rapsöl sind gesund. Seefisch liefert wichtige Omega-3-Fettsäuren.
Weg mit den Lastern! Eine gesunde Lebensweise beugt Herz-Kreislauf-Erkrankungen vor.
FACHMEDIZINISCHE BEREICHE DIAGNOSTIK Facharzt- und Zahnklink
Erlebe ein neues Konzept der Gesundheitsversorgung Schlachthofstr. 53/b - Bozen BZ Mitte
ZAHNHEILKUNDE Finde mehr heraus www.familysalus.it
0471 976156 www.familysalus.it Family Salus
AMBULANTE CHIRURGIE
familysalus
Sanitätsdirektor Dr. Claudio Rapuano Facharzt für Augenheilkunde Autorisierung des Südtiroler Sanitätsbetriebes Nr. 41-2015
7
8
DAS HE R Z
entspanne n verlangsame n atme n s ein unbekümmer t ße n da s Lebe n genie lache n
Wie sinnvoll wären da gezielte Vorsorgeuntersuchungen? Dazu der Kardiologe: „Da das Erkrankungsrisiko bis zum Alter von etwa 40 Jahren bei angemessenem Lebensstil gering ist, reicht es zunächst aus, die wichti-
gen Werte im Rahmen der regelmäßigen Routineuntersuchungen beim Hausarzt kontrollieren zu lassen.“ Mit zunehmendem Alter hänge es dann von den bestehenden Risikofaktoren ab, ob und welche spezifischen
STRESS VERMEIDEN Stress bewirkt eine erhöhte Produktion von Cortisol und sogenannten Katecholaminen, die für einen erhöhten Blutdruck, eine erhöhte Herzfrequenz und Störungen in den Blutgefäßen verantwortlich sind. „Es kann auch zu einer Insulinresistenz kommen, die sich zu einem ausgewachsenen Diabetes entwickeln kann“, so Dr. Russo. Stress begünstigt Entzündungsherde und zum Teil schwere Herzrhythmus-
störungen. Stressbedingte Ereignisse können auch zu einer akuten Herzinsuffizienz führen, die als Takotsubo-Kardiomyopathie bekannt geworden ist. Sie kann zwar wieder geheilt werden, doch es ist klar, dass Stress alles andere als positiv auf Herz und Kreislauf wirkt. Es gibt viele Zugänge zur Stressvermeidung. Wichtig ist, selbst zu erkennen, wenn man zu viel Stress hat. Dann ist Handeln angesagt.
Untersuchungen in Betracht gezogen werden sollten. Was kann man – auch schon in jungen Jahren – tun, um sein Herz zu schützen? „Die Strategie ist, zumindest in der Theorie, sehr einfach“, sagt der Kardiologe. „Be-
einflussbare Risikofaktoren minimieren oder komplett ausschalten und sich mit den nicht beeinflussbaren Risikofaktoren auseinandersetzen, also etwa mit einer familiären Vorbelastung oder im fortgeschrittenen Alter.“
RAUCHEN VERMEIDEN Das Rauchen ist eine der wichtigsten vermeidbaren Ursachen für Herz-KreislaufErkrankungen. Es erhöht den Blutdruck, macht das Blut zähflüssig, verklumpt die Blutplättchen, verschlechtert die Versorgung der Muskulatur mit Sauerstoff, schädigt die Innenwand der Blutgefäße und die Muskulatur der Herzwand. Die Negativliste ließe sich fortsetzen. Deshalb ist der einzig richtige Weg, das Rauchen aufzugeben.
Dr. Tiziano Russo ist als Kardiologe, Angiologe und Gefäßchirurg am Gesundheitszentrum Family Salus in Bozen und als Assistenzarzt in der Abteilung Kardiologie in der Klinik Villa Bianca in Trient tätig.
ANZEIGE
SOFORT-IMPLANTATE MIT DYNAMISCHER NAVIGATION DIE VIELLEICHT MODERNSTE TECHNIK FÜR IMPLANTATE Schonend, präzise und schnell Navigation bedeutet, ein Dies geschieht durch die vorher bestimmtes Ziel exakte, kontinuierliche möglichst exakt zu er3D-Vermessung der Kiereichen. Alle kennen das fer- und „Bohrer“-Position während des Implan„NAVI“ im Auto. Es funktateingriffs, durch zwei tioniert durch Satellitenhochauflösende Kamevermessung (GPS) der Erdoberfläche. Autos, Schiffe, ras, die über dem PatienFlugzeuge und Personen ten positioniert sind. können dadurch genau ins Diese Technik ist sehr geZiel gesteuert werden. Ähnnau und daher sehr sicher. liche Systeme sind seit JahDas Zahnfleisch muss ren in der Medizin im Einnicht mehr groß „aufgesatz, in der Neurochirurgie, schnitten“ werden, da der Orthopädie, Gefäßchirurgie Implantologe die Knound seit einigen Jahren nun Implantologe chenanatomie in Echtzeit auch in der zahnärztlichen Dr. med. dent. Gernot Obermair am Monitor sieht. Implantologie. Es ist keine BohrschabDurch 3D-Röntgendaten entsteht ein lone mehr nötig wie bei der bisherigen räumliches Bild des Kiefers, in dem vir- statischen Navigation. Dies verringert tuell das Implantat in seiner zukünftigen die Vorbereitungszeit bis zum ImplantatPosition geplant wird. Diese Position wird eingriff sehr. Wenn nötig, kann nach der dann in Echtzeit navigiert mit dem „Boh- 3D-Röntgenaufnahme noch am selben rer“ und dem Implantat genau erreicht. Tag operiert werden.
Durch diese schonende Technik werden Blutungen, Schwellungen und Schmerzen vermieden. Die Heilung ist schnell und gut und der Patient gleich wieder fit und einsatzfähig. Durch die Ausnützung des gesamten noch vorhandenen eigenen Knochens können Implantate sehr oft unmittelbar nach der Zahnextraktion gesetzt werden (Sofortimplantation). Zudem können bei guter Stabilität der Implantate diese auch gleich mit festsitzenden provisorischen Kronen versorgt werden (Sofortbelastung). Dies ist besonders im ästhetischen Frontzahnbereich ein großer Vorteil für den Patienten, da er dadurch abnehmbare Provisorien vermeiden kann. Auf Knochenaufbauten kann mit dieser Technik meist verzichtet werden, da durch die ideale Platzierung der Implantate der eigene Knochen maximal ausgenützt wird. Eine hohe Akzeptanz und Zufriedenheit der Patienten ist das Ergebnis dieser topmodernen Behandlungsmethode.
info@happy-implantat.com www.happy-implantat.com +39 0471 300082 +39 345 6468507 P Im Zentrum von Bozen: Patientenparkplätze direkt im Hof, Franziskanergasse 2-G
happysmile dental center gmbh/srl
Ärztl. Dir. Dr. Gernot Obermair
27 JAHRE
10
DIE PSYCHE
DIE WAHRHEIT HINTER DER REDE WENDUNG
Ein Herz und eine Seele Herz und Seele werden nicht nur in vielen Sprüchen in einem Atemzug genannt. Sie stehen tatsächlich in einer engen Beziehung zueinander. Körper und Psyche beeinflussen einander auf vielfältige Weise.
D
as Herz gilt seit Urzeiten als der Sitz der Seele. Wer sich sehr nahesteht, ist „ein Herz und eine Seele“. Wenn etwas wichtig ist, etwa bei einem Bekenntnis oder Schwur, legt man seine rechte Hand auf das Herz: Hand aufs Herz! Die Psychosomatik Der große Unterschied zwischen Herz und Seele ist, dass man das eine – wenn auch normalerweise nicht direkt – berühren kann, die Seele oder Psyche aber nicht greifbar ist, so ähnlich wie die Luft. Dennoch haben beide offenbar eine enge und wechselseitige Bindung. Das erkennt man an vielen Beispielen. Wenn wir uns alles zu sehr zu Herzen nehmen, laufen wir Gefahr, tatsächlich auch somatisch, also körperlich zu erkran-
ken. Bei einem sehr hohen Prozentsatz aller Patienten mit Herzbeschwerden findet man einen psychischseelischen Hintergrund, einen andauernden Konflikt oder Probleme verschiedenster Art. Begleitet wird dieses Phänomen sehr häufig von Ängsten und Stress. In der Medizin macht sogar die Theorie die Runde, dass ein Herzinfarkt durch eine Problemlösung ausgelöst wird, also in dem Moment, in dem die Stressfaktoren wegfallen. Natürlich spielen bei allen Herz-Kreislauf-Problemen auch andere Faktoren wie die Genetik, erhöhter Blutdruck und Übergewicht eine erhebliche Rolle. Aber viele von diesen haben ihrerseits einen psychischseelischen Hintergrund. Nicht umsonst hat der Neurologe Viktor von Weizsäcker (1886–1957) den Be-
griff der Psychosomatik geprägt und damit gemeint, dass psychisch-seelische Einflüsse und Erlebnisse auf somatisch-körperliche Vorgänge und somit auch auf die Entwicklung von Krankheitsbildern Einfluss haben, und umgekehrt. Daraus hat sich der Zweig der psychosomatischen Medizin stärker entwickelt. Dieser hat eine ganzheitliche Betrachtungsweise von Krankheiten zugrundeliegend. Heute ist es in erster Linie die Komplementärmedizin, die sich um solche Zusammenhänge kümmert.
das bereits in Zeiten, in denen es uns rundum gut geht. Um mit sich selbst ein Herz und eine Seele zu sein, ist es wichtig, auf die körperliche Gesundheit zu achten, also etwa auf Ernährung und Bewegung. Genauso wichtig ist es aber auch, im eigenen Leben einen Sinn zu finden, also das Gefühl, sich aufzubauen oder zu erhalten, dass man gebraucht wird, dass man nicht umsonst lebt und dass man in Gemeinschaft lebt, andere schätzt und sich selbst nicht alles gefallen lässt. Leben, also anderen helfen, sich aber auch wehren, wenn es notwendig ist, sowie Genießen und Loslassen sind die Schlüsselbegriffe des Lebens.
Die Prophylaxe Was können wir daraus lernen, worauf sollten wir achten? Schließlich bedeutet das Wort „Prophylaxe“ ja „Vorbeugung“ – und
Oskar Außerer, Psychologe
12
DIE T HR OMBOS E
VORBEUGEN UND FRÜHZEITIG BEH ANDELN
Thrombose nicht unter schätzen Im Unterschied zu den Krampfadern (siehe Seite 16) können Thrombosen in den tiefen Beinvenen lebensbedrohlich sein. Warum das so ist, wie eine Diagnose schnell und sicher gestellt und wie die Thrombose behandelt werden kann, erklärt die Fachärztin für Phlebologie, Dr. Leyla RafiStenger.
D I E TH R O MBOS E
D
ass Blut gerinnt, ist eigentlich lebensrettend. Würde es nach einer Verletzung nicht stocken und sich wie ein Netz über die Wunde legen, könnte diese nicht heilen. Es kann jedoch auch passieren, dass das Blut innerhalb des Körpers, also in einer Arterie oder in einer Vene, gerinnt und sich so im geschlossenen Blutkreislauf ein Pfropfen bildet. Das altgriechische Wort für Pfropfen ist „thrómbos“, weshalb man in der Medizin von einem Thrombus spricht. Die Diagnose lautet: Thrombose. Die Symptome Grundsätzlich kann eine Thrombose in allen
Gefäßen auftreten. Am häufigsten passiert es in den Venen, vornehmlich in jenen der Beine, seltener in den Armen und im Beckenbereich. Ist eine oberflächliche Vene von einem Thrombus verstopft, spricht man von Phlebitis oder Beinvenenentzündung. Trifft es eine tiefe Beinvene, lautet die Diagnose Phlebothrombose oder Tiefe Venenthrombose (TVT). Dr. Leyla Rafi-Stenger, Fachärztin für Phlebologie (Venenheilkunde) und ärztliche Leiterin des Medical Centers Quellenhof in Passeier, erklärt: „Die oberflächliche und die tiefe Thrombose sind gut voneinander zu unterscheiden. Erstere ist sicht- und/ oder lokal spürbar. An der
betroffenen Stelle ist oft ein roter Strang zu erkennen, der stark schmerzt, wenn man ihn berührt.“ Bei einer tiefen Beinvenenthrombose kommt es hingegen auch vor, dass man gar nichts spürt, vor allem, wenn der Pfropfen klein ist. Manchmal löst sich dieses Gerinnsel von selbst wieder auf. Breitet es sich räumlich aus und sitzt es beispielsweise in der Wade oder im Oberschenkel, spüren Patienten wiederholte, unerklärliche, ziehende Schmerzen im betroffenen Bein. Mitunter sind auch Schwellungen und Rötungen oder bläuliche Verfärbungen zu sehen, und das Bein fühlt sich wärmer an als das andere. Wer diese Symptome hat, sollte umgehend den Haus-
bzw. einen Facharzt aufsuchen, denn: „Es besteht die Gefahr, dass ein großes Blutgerinnsel in die Lunge gelangt und eine Lungenembolie auslöst. Das ist lebensbedrohlich“, warnt Dr. Rafi-Stenger. Wenn neben den Symptomen in den Beinen auch Luftnot, Schmerzen beim Atmen oder in der Brust auftreten, ist höchste Eile geboten: „In diesem Fall den Notarzt rufen!“ Die Ursachen Eine Thrombose wird durch drei Faktoren begünstigt: Veränderungen der Blutzusammensetzung (im Volksmund sagt man, dass das Blut zu dick ist, verminderte Strömungsgeschwindigkeit (wenn das
MEDICAL CENTER QUELLENHOF
Ihr medizinisches Kompetenzzentrum in Südtirol Unser Leistungsangebot • Vorsorge & Früherkennung • Anti Aging • Venen-Erkrankungen • Dermatologie • Darmgesundheit • Endoskopie (Magen-Darmspiegelung) • Proktologie • Chirurgie • Ganzheitliche Allgemeinmedizin • Physiotherapie & medizinische Massagen • Rückengesundheit • Bewegungsapparat, Bewegung & Sport (Velio) • Ästhetische Medizin & medizinische Kosmetik
DR. LEYLA RAFI-STENGER Fachärztin für Dermatologie, Phlebologie, Proktologie Pseirerstraße 47 · 39010 St. Martin in Passeier Tel. 0473 44 55 00 www.medicalquellenhof.com
13
14
DIE T HR OMBOS E
Blut etwa wegen längerer Bettruhe langsamer fließt), Veränderungen an der Gefäßinnenwand (etwa durch äußere Gewalt, durch Katheter oder Spritzen). Kommen mehrere dieser Faktoren zusammen, steigt das Risiko. Generell tritt eine Thrombose im fortgeschrittenen Alter gehäuft auf. „Ältere Menschen sind in der Regel nicht mehr so mobil, leiden womöglich an anderen Erkrankungen und trinken vielleicht zu wenig“, weiß Dr. Rafi-Stenger. Allerdings: Auch Jüngere können von der tiefen Beinvenenthrombose betroffen sein. „In diesen Fällen ist die Ursache häufig eine genetisch bedingte Gerinnungsstörung.“ Es kann, sofern andere Faktoren ausgeschlossen werden, zudem eine Tumorerkrankung dahinterstecken, da bestimmte Tumoren eine Thrombose begünstigen. „Bekommt eine junge, gesunde Person plötzlich eine Thrombose, sind deshalb immer weitere Untersuchungen anzuraten“, erklärt die Fachärztin. Die Diagnose Dass Frauen durchschnittlich häufiger von einer Thrombose betroffen sind als Männer, hat vor allem hormonelle Gründe. „Bei Schwangeren ist das Risiko aufgrund der hormonellen Veränderungen im Körper und der daraus resultierenden verstärkten Gerinnbarkeit des Blutes erhöht. Auch drückt das Baby oft auf die Venen.“ Besonders gefährlich ist die Kombination Rauchen und Antibabypille: „Die in der Pille enthaltenen Östrogene erhöhen in Kombination mit Nikotin den Blutgerinnungsfaktor im Körper. Durch den Rauch werden Gefäßwände
Bekommt eine junge, gesunde Person plötzlich eine Thrombose, sind immer wei tere Untersuchun gen anzuraten. DR. RAFI-STENGER
geschädigt, und das Blut verklumpt leichter.“ Häufig werden Thrombosen auch im Zusammenhang mit Flugreisen erwähnt. Schuld daran ist dann meistens das lange Sitzen. In den Beinen kommt es dadurch zum Blutstau. Festgestellt wird die Thrombose mit einer schmerzlosen Methode. „Einer Anamnese, in der vor allem die Risikofaktoren abgefragt werden, folgt eine Ultraschalluntersuchung, bei der das gestaute Blut bzw. das Gerinnsel gut erkennbar ist.“ Auch ein bestimmter Laborwert des Blutes, der D-Dimer-Wert, ist bei einer Thrombose erhöht, denn D-Dimere sind Abbauprodukte eines Blutgerinnsels. „Dieser Blutwert ist jedoch noch kein Beweis, wichtiger ist der Ultraschall“, betont Dr. Rafi-Stenger.
Die Therapie Wie wird eine Thrombose nun eigentlich therapiert? „Bei einer Venenentzündung genügt nach der sicheren Diagnose normalerweise eine mehrwöchige Therapie mit Kompressionsstrümpfen und mit Schmerzmitteln in der akuten Phase. Mitunter muss in der ersten Zeit auch Heparin zur Blutverdünnung injiziert werden.“ Medizinische Kompressionsstrümpfe seien bei der Behandlung von Venenproblemen essenziell: „Sie unterstützen den Bluttransport aus den Beinen zurück zum Herzen.“ Erheblich länger, nämlich je nach Ausbreitung und Lokalisation über mehrere Monate, müssen Patienten mit einer tiefen Beinvenenthrombose behandelt werden. „Liegt eine Schwellung vor, beginnt man mit einer Bandage, die nach
dem Abschwellen durch Kompressionsstrümpfe ersetzt wird.“ Blutverdünner und oft auch Schmerzmittel sind notwendig, operative Eingriffe werden hingegen höchst selten angeordnet. „Das Wichtigste bei einer Thrombose ist die frühzeitige Behandlung“, sagt Dr. Rafi-Stenger. Und sie warnt Betroffene davor, von den ärztlichen Anordnungen abzuweichen. „Es passiert manchmal, dass die Patienten durch die Blutverdünnung schnell keine Symptome mehr spüren und meinen, sie könnten die Kompressionsstrümpfe weglassen. Doch das kann böse Folgen haben, weil sich der Thrombus dann womöglich nicht ganz auflöst und sich manchmal auch noch Jahrzehnte später in Form von starken Beschwerden oder gar sogenannten offenen Beinen bemerkbar macht.“
SO BEUGEN SIE EINER THROMBOSE VOR 1. Regelmäßige Bewegung, am besten täglich mindestens 30 Minuten 2. Genügend trinken 3. Übergewicht vermeiden 4. Langes Stehen und Sitzen in einer beengenden Position vermeiden oder zumindest öfter mal aufstehen, einige Schritte gehen und leichte Gymnastik am Platz machen
5. Beine hin und wieder „hochlegen“, damit das Blut leichter in Richtung Herz fließen kann 6. Rauchen vermeiden, erst recht, wenn die Antibabypille genommen wird 7. Für längere Flugreisen (ab 4 Stunden) rezeptfreie Reisekompressions strümpfe tragen
Dr. Leyla Rafi-Stenger, Fachärztin für Phlebologie
ANZEIGE
Schlafqualität bedeutet Lebensqualität Die Gesundheit des Körpers ist für jeden von uns von zentraler Bedeutung. Aus diesem Grund haben wir beschlossen, Ihnen Siriomaterassi vorzustellen, ein Unternehmen, das seit 1983 Matratzen und Schlafzubehör herstellt.
Das Unternehmen verfügt über sechs Verkaufsstellen, und zwar in Trissino, Vicenza, Padua, Ferrara, Trient und Bozen. In der Branche gibt es viele Matratzenanbieter, aber nicht alle sind gleichzeitig Produzenten und nicht alle haben die Erfahrung, den Willen und die wirtschaftliche Kraft, um in exklusive Materialien und hochmoderne Systeme zu investieren, die es unserem Körper ermöglichen, während der Nacht ein Maximum an Energie zurückzugewinnen. Die meisten Menschen schlafen zwar, aber nur ein kleiner Teil von ihnen ruht während der
Nacht. Genau auf diesen Aspekt konzentriert sich Siriomaterassi, und die Ergebnisse geben dem Unternehmen zweifellos recht.
Siriomaterassi hat bereits die optimale Matratze für Sie entwickelt und erwartet Sie im Ausstellungsraum in Bozen,
Kopernikusstraße 22, wo Sabrina und Isabella Sie gern beraten, um die beste Lösung für Ihre Erholung zu finden.
BOZEN | Kopernikusstraße 22 | www.siriomaterassi.it
16
DIE KR AMPFA DERN
VARIKOSIS
Sind die „hasslichen Aderchen“ gefahrlich? Für viele Betroffene sind Krampfadern lediglich ein kosmetisches Problem. Doch es ist Vorsicht geboten. Unbehandelt können sie auch zu ernsten gesundheitlichen Komplikationen führen. Krampfadern unschädlich zu machen, ist heutzutage mit einem ambulanten Eingriff möglich.
D I E K R A MPFA D E R N
Die Venen Um die Bildung von Krampfadern zu verstehen, ist die Unterscheidung zwischen den Stamm- und den Leitvenen wichtig. Letztere sind die großen, tief liegenden Venen, die das Blut von den Beinen zurück zum Herzen befördern. Um diese geht es bei der Varikosis nicht.
Krampfadern betreffen ausschließlich die Stammvenen. Das sind oberflächliche Hauptvenen, die das Blut aus Haut und Unterhautfettgewebe sammeln und an die tiefen Venen weiterleiten. Es gibt zwei Stammvenen: Die große Rosenvene (Vena saphena magna) verläuft auf der Innenseite des Beines vom Fußgelenk bis hin zur Leiste, wo sie in das tiefe Venensystem mündet. Die kleine Rosenvene (Vena saphena parva) reicht vom Außenknöchel des Fußgelenks bis in die Kniekehle und trifft dort auf die tiefen Venen. Wichtig sind auch noch die Venenklappen. Sie stellen sicher, dass das Blut in den Venen nur in eine Richtung und nicht wieder zurückfließt. Die Ursachen Wie kommt es nun zu Krampfadern, also zu den erweiterten Stammvenen? „Die häufigste Ursache ist eine genetische Veränderung von Enzymen in den Venenwänden, die dann zu einer
VARIZEN
PROKTOLOGIE
Bei etwa einem Drittel aller Frau en und bei fast 20 Prozent der Männer wird im Lauf des Lebens eine Krampf adererkrankung diagnostiziert. DR. WAGNER
Wandschwäche der Stammvenen führt“, beschreibt Dr. Wagner den Vorgang. Durch die schwachen Wände erweitert sich die Vene, die Venenklappen schließen nicht mehr richtig, und das Blut strömt zum Teil zurück in die Beine. Es kommt zu einem Rückstau und zu einem Überdruck in den Venen. Auch hormonelle Einflüsse, etwa bei der Schwangerschaft, können zu einem anfänglich verzögerten und später fehlenden Klappenschluss in den Venen führen und so die Entstehung der Erkrankung begünsti-
gen. Insgesamt ist – auch deshalb – das weibliche Geschlecht etwas häufiger betroffen. „Bei etwa einem Drittel aller Frauen und bei fast 20 Prozent der Männer wird im Lauf des Lebens eine Krampfadererkrankung diagnostiziert“, präzisiert Dr. Wagner. „Fünf bis 15 Prozent davon benötigen eine Behandlung.“ Krampfadern lassen sich also nicht wirklich verhindern. Man kann aber versuchen, einige zusätzliche Risikofaktoren zu minimieren: Übergewicht reduzieren, sich regelmäßig bewegen und bei Berufen mit langem Sitzen oder Stehen Gehpausen einlegen. Gegen einen Risikofaktor lässt sich allerdings schwer beikommen: das Alter. „Die Häufigkeit einer Varikosis steigt mit zunehmendem Alter, was sich aus der Schwerkraftwirkung auf das Blut in den unteren Extremitäten über die Jahrzehnte erklären lässt“, weiß der Gefäßchirurg. Lesen Sie weiter auf Seite 18.
Allgemeine Chirurgie und Gefäßchirurgie in der Marienklinik Unser Chirurgenteam für moderne OP-Verfahren
BRUCHERKRANKUNG GALLENBLASE
um Bequem z rmin Wunschte
Dr. Andreas Ambach Dr. Alberto Giudiceandrea Dr. Claudio Pinzetta
Claudia-de-Medici-Str. 2, Bozen Tel. 0471 310 600 www.marienklinik.it
Dr. Marco Rigamonti Dr. Mario San Nicolò Dr. Johannes Wagner
SD: Dr. Hannes Mutschlechner
K
rampfadern sind erweiterte, geschlängelte, teils knotig veränderte, oberflächliche Venen an den Beinen, die mitunter deutlich hervortreten“, erklärt Dr. Johannes Wagner, Facharzt für Allgemein- und Gefäßchirurgie an der Marienklinik in Bozen. Mit einem „Krampf“ haben die Venen übrigens nichts zu tun. Das Wort stammt aus dem althochdeutschen „kramph" (krumm). Im Laufe der Sprachentwicklung wurde daraus die Krampfader. Der Fachbegriff lautet Varize, abgeleitet vom lateinischen Varix (Knoten), das Krankheitsbild heißt Varikosis.
17
18
DIE KR AMPFA DERN
Krampfadern sollte man unter Beobachtung halten, denn nicht immer sind sie harmlos.
Die Häufigkeit einer Varikosis steigt mit zunehmendem Al ter, was sich aus der Schwerkraftwirkung auf das Blut in den unteren Extremitäten über die Jahrzehnte erklären lässt.
befördern. Und dieses wird ohnehin nicht tangiert.“ Nach einem venenausschaltenden Eingriff gibt es mit den modernen Verfahren üblicherweise keine Einschränkungen. Auch das lästige Tragen der Stützstrümpfe fällt weg. „Was man nach einer Operation beim Berühren spüren kann, sind Verhärtungen im Verlauf der behandelten Vene“, so der Facharzt.
DR. WAGNER
Die neuen Verfahren „Zudem lässt die Elastizität der Haut und der Venenwände über die Jahre nach.“ Treten Krampfadern in sehr jungen Jahren auf, erscheint die genetische Disposition besonders deutlich. Die Gefahren Krampfadern sind für viele Betroffene zunächst nur ein kosmetisches Problem. Doch es muss nicht dabei bleiben. „Es können mit der Zeit entzündliche Thrombosen auftreten, die in seltenen Fällen in die Tiefe ziehen und dann fortgeschleppt zu lebensbedrohlichen Lungenemboli-
en führen können“, warnt Dr. Wagner (siehe dazu Bericht auf Seite 12). „Zudem kann es sein, dass die Haut am Unterschenkel die jahrzehntelange Stauung der undichten Venen irgendwann nicht mehr aushält. Es entstehen braune Verfärbungen und mitunter die gefürchteten sogenannten offenen Beine.“ Der Eingriff Bei hervortretenden Krampfadern oder Knoten, Entzündungen der Venen oder venös bedingten Hautveränderungen sollte deshalb ein spezialisierter
Hausarzt oder ein Facharzt, der Angiologe, aufgesucht werden. Dieser führt eine Duplexuntersuchung der Stammvenen durch – nicht schmerzhaft und mittels Ultraschall. Sollte sich hierbei ein auffälliger Befund ergeben, erfolgt die Überweisung zum Gefäßchirurgen, der die Vene verschließt. „Eine Reparatur der Venenklappen ist nicht möglich, weshalb die Vene sozusagen stillgelegt werden muss“, erklärt Dr. Wagner und beruhigt: „Wir haben genügend andere oberflächliche Venen, die das Blut in Richtung des tiefen Venensystems
DIE SYMPTOME Im Wesentlichen unterscheidet man drei Formen der Varikosis: • Stammvarikosis, die an größeren, oberflächlichen Venen entsteht; • Seitenastvarikosis, die kleinere Nebenäste der Stammvenen betrifft; • Besenreiser und retikuläre Varizen, die sehr kleine Venen der Haut betreffen und sich netzförmig anordnen. Die beiden ersten Formen äußern sich durch teils
bläulich verfärbte, knotige, geschlängelte und erweiterte Venen. Man kann Schmerzen empfinden, oft aber nur eine Schwere, ein Spannungs- oder ein Druckgefühl in den Beinen spüren – vor allem den Unterschenkeln. Häufig registrieren Betroffene Schwellungen im Knöchelbereich. Die Beschwerden verschlimmern sich oft bei langem Stehen und warmem Wetter sowie abends. In fortgeschrittenen Stadien kommen Juckreiz, Hautverände-
rungen oder sogar offene Stellen hinzu, gelegentlich nächtliche Wadenkrämpfe, Empfindungsstörungen, Hitzegefühl und unruhige Beine. Typischerweise verbessern sich die Symp tome, wenn die Erkrankten die Beine hochlagern oder gehen. Bei Besenreisern zeigen sich in der Regel keine weiteren Symptome. Sie haben keinen wesentlichen Krankheitswert und können mit einer Schaumverödung behandelt werden.
Früher wurde in der Leiste oder der Kniekehle ein Schnitt platziert, die Vene offen unterbunden, aufgefädelt und herausgezogen. Das führte in der Regel zu relativ großen Blutergüssen, gelegentlichen Nervenverletzungen und häufig Lymphstau. Heutzutage werden die Venen laut Dr. Wagner entweder über Hitze (Radiofrequenz oder Laser) oder Klebung verschlossen. „Der Körper baut die Vene dann über Monate ab. Davon spürt man nichts.“ Außerdem hat man so gut wie keine Narben. Auch das erneute Auftreten von Krampfadern an derselben Stelle ist mit den neuen Verfahren, die spezialisierte Ärzte anwenden, mit weniger als drei Prozent selten.
Dr. Johannes Wagner, Facharzt für Allgemeinund Gefäßchirurgie an der Marienklinik in Bozen
ANZEIGE
Klimahotel Eco Suites AMARIL Fotos: Lukas Kirchgasser, Isabella Wolf, ueberall
Eingebettet in die Natur des Vinschgau und umgeben von Marillenbäumen finden Ruhesuchende im AMARIL in Kastelbell einen neuen Kraftort, an dem die ganzheitliche Entspannung von Körper, Geist und Seele im Vordergrund steht.
Das Adults-only-Boutiquehotel verfügt über 13 Eco-Suiten, 13 Eco-Apartments und eine Garden Villa. Naturhölzer und -steine sorgen für eine besonders angenehme Atmosphäre und Erholung. Zum ganzheitlichen Energiekonzept des 4-Sterne-S-Hotels gehören auch die Vorrichtungen zum Ausgleich elektrischer Störfelder, die die Belastung von Elektrosmog reduzieren; dies wiederum sorgt für einen erholsamen Schlaf und somit mehr Wohlbefinden. Mit hexagonalem Wasser, welches im Haus serviert wird, kom-
men die Gäste zusätzlich in den Genuss von belebter Energie, die den Körper bei seiner Regeneration unterstützt. Im Einklang
mit der Natur werden auch die Speisen im Restaurant TERRA serviert: Ob Frühstück oder Gänge-Dinner am Abend, die
regionalen Zutaten, die teils aus dem eigenen Garten stammen, sind schmackhaft und besonders bekömmlich.
REGENERATIONSWOCHE
mit Christian Thuile & Oskar Außerer im Eco Suites AMARIL Eine besondere Woche im neuen **** S Boutiquehotel AMARIL in Kastelbell, ganz im Zeichen Ihrer persönlichen körperlichen und mentalen Gesundheit. Neueste Blutanalysen und individualisierte Power-Infusionen mit colorpotenzierten Kraft-Substanzen. Damit Sie sich wieder top fühlen! Mit vielen Informationen, Bewegung und Denkanstößen. Einzelgespräche und Gruppendynamik für mehr Resilienz in Ihrer Zukunft. Eine Woche spannende Entspannung!
Anmeldung & Info unter +39 335 6299 420 oskar.ausserer@thuile.com 27.11. – 01.12.23
Die Seminarwoche kostet inklusive aller Leistungen (Hotelaufenthalt, Blutanalysen, Infusionen, etc.) € 2850 pro Person.
Programm und weitere Infos Kastelbell | Südtirol | info@amaril.it | www.amaril.it
20
DER T I NN I T US
WENN ES PFEIFT, R AUSCHT ODER KLINGELT
Der Quälgeist im Ohr
Wenn das Pfeifen oder ein anderes unangenehmes Ohr geräusch permanent bestehen bleibt, kann das die Lebens qualität von Menschen sehr beeinträchtigen.
Helmuth Seyr Simon Seyr
OSTEOPATHIE - SPORTOSTEOPATHIE - PHYSIOTHERAPIE Rene Maurer Herzog-Sigmund-Straße 10b, Bruneck | www.theraprax.com
Tel. 0474 554344
Wohl fast jeder hat die Erfahrung schon gemacht: Plötzlich rauscht, klingelt oder pfeift es im Ohr, und nach einigen Sekunden oder Minuten wird der Ton wieder leiser, bis er gänzlich verschwindet. So weit also kein Grund zur Sorge. Unangenehm und bisweilen richtig quälend ist es aber, wenn das Geräusch nicht mehr aufhört. Früher sprach man von Ohrensausen, mittlerweile ist das Phänomen als Tinnitus bekannt.
T
innitus aurium lautet die vollständige Bezeichnung der Ohrgeräusche, die so viel wie „Klingeln der Ohren“ bedeutet. Dabei handelt es sich nicht um eine
eigenständige Krankheit, sondern um ein Symptom mit unterschiedlichen Ursachen, wie der Bozner Hals-Nasen-Ohren-Arzt Dr. Johannes Schnabl präzisiert. Das bedeutet, dass ein Hinweis auf andere Erkrankungen besteht oder der Tinnitus eine Begleiterscheinung von anderen Beschwerden ist. Es gibt keine zeitliche Unter- oder Obergrenze, die beschreibt, ob ein Tinnitus vorhanden ist. Grundsätzlich kann jedes noch so kurze Ohrgeräusch als Tinnitus bezeichnet werden, und er kann auf einem oder auch auf beiden Ohren bestehen. Auch kann man in jedem Lebensalter davon betroffen sein. „Etwa 25 Prozent der Bevölkerung geben an, schon einmal Ohrgeräusche gehabt zu haben, allerdings tritt Tinnitus in der Hälfte der Fälle als Begleitsymptom von Schwerhörigkeit auf“, räumt Dr. Schnabl ein.
PROTESI PROTESI ACUSTICA ACUSTICA AKUSTISCHE MICROTROMMELFELLMICROTIMPANICA PROTHESE TIMPANICA CONTROLLO
CONTROLLO GRATUITO SOZIALPREIS pro Stück PREZZO SOCIALE GRATUITO PREZZO SOCIALE 4% AB MwSt. PARTIRE DA(inkl. Beitrag Sanitätseinheit) + 4%+ i.v.a. DELL’ UDITO AA PARTIRE DA DELL’ UDITO invece di € 3.000 invece di € 3.000
1.250 850 850 €€ (più contributo ASL)
(più contributo ASL)
+ i.v.a. 4%
• Akuter Tinnitus setzt plötzlich ein. Er ist nicht unbedingt ein Not-, aber dennoch ein Eilfall. Erster Ansprechpartner hierfür ist der Hals-Nasen-Ohren-Arzt bzw. die HNO-Ärztin. • Chronischer Tinnitus ist die Bezeichnung für ein Ohrgeräusch, das mindestens drei Monate andauert. Die Behandlung hängt von der jeweiligen Wahrnehmung und den möglichen Begleiterkrankungen ab.
Was der Arzt macht Wie geht der HNO-Arzt bei Vorliegen von Tinnitus vor? „Eine ausführliches Anamnesegespräch, eine HNO-Untersuchung und
UU
TI
21
SS
D E R TI NNIT US
N NIT
•O bjektiver Tinnitus wird von körpereigenen Schallquellen gehört, zum Beispiel gefäß- oder muskelbedingte Schallgeräusche. Im eigentlichen Sinne handelt es sich dabei um gehörte Körpereigengeräusche. •S ubjektiver Tinnitus tritt viel häufiger auf. Dabei wird der Ton nur von der betroffenen Person wahrgenommen, meist durch eine fehlerhafte Informationsbildung bzw. abnormale Aktivität im Innenohr und/oder im zentralen Nervensystem.
eine Hörabklärung sind sicherlich die Säulen der Primärdiagnostik.“ Vor allem, wenn ein plötzlicher Tinnitus auftritt, liegt die Vermutung nahe, dass es sich um eine Verlegung
TECHNOLOGIE FÜR ZUHAUSE UND IN DEN BESTEN APOTHEKEN IN SÜDTIROL CONTROLLO GRATUITO DELL’UDITO
PROTESI
CONTROLLO GRATUITOHÖRTEST DELL’UDITO KOSTENLOSER
PROTESI RUFEN SIE JETZTACUSTICA AN (0471 270491) ACUSTICA UND FINDEN SIE DIE NÄCHSTGELEGENE PARTNER-APOTHEKE MICROMICROTIMPANICA TIMPANICA
UN NOSTRO INCARICATO LE OFFRIRÀPROVA E CONSULENZA GR
EIN ANSPRECHPARTNER IHNEN KOSTENLOSE UN BEAUFTRAGTER NOSTRO INCARICATO LE OFFRIRÀPROVA EWIRD CONSULENZA GRATUITA BERATUNG UND PROBE ANBIETEN
AUDIOFARM ist eine Marke von AUDIOMEDICA TRENTINA
22
DER T I NN I T US
des Gehörganges – zum Beispiel durch einen Ohrenschmalzpfropf –, ein Loch im Trommelfell, einen Infekt (z. B. Mittelohrentzündung), ein akutes Lärmtrauma oder eben einen Hörsturz handelt. „Manchmal werden zusätzlich bildgebende Verfahren wie ein MRT, eine Ultraschalluntersuchung oder ein Röntgenbild eingesetzt, gegebenenfalls eine Labor untersuchung oder eine internistisch-neurologische bzw. psychologische Diagnostik bei Begleiterkrankungen.“ Wo die Ursachen liegen
www.cityclinic.it
Die genaue Ursache von Tinnitus ist aber oft schwer
festzustellen: „Sie kann sehr vielfältig sein und alle Strukturen betreffen, die am Hören beteiligt sind“, erklärt Dr. Schnabl. Meistens beruhe die Ursache nach dem heutigen Kenntnisstand auf einem primären pathophysiologischen Prozess im Innenohr. „Patienten mit Schmerzen und Fehlfunktionen der Kaumuskulatur, der Kiefergelenke und der Zähne haben eine deutlich höhere Rate an Tinnitus als Patienten ohne sogenannte craniomandibuläre Dysfunktionen“, ergänzt der HNO-Arzt (siehe dazu Bericht auf Seite 29). Im Zusammenhang mit Tinnitus finden sich gehäuft psychische und/oder
psychosomatische Begleiterkrankungen, insbesondere Angststörungen, Depressionen und Schlafstörungen. „Diese Erkrankungen und andere psychische Störungen stellen jedenfalls einen Risikofaktor für die Tinnitusentstehung dar und können einen Tinnitus auch verstärken“, weiß der Facharzt. Welche Therapie erfolgt Welche Therapien sind im Zusammenhang mit Tinnitus sinnvoll? Das ist die entscheidende Frage für alle Betroffenen. „Die Behandlung von chronischem Tinnitus hängt von den Ergebnissen einer fundierten Diagnostik ab“, schickt Dr. Schnabl
voraus. Ausschlaggebend ist aber auch die Intensität der Ohrgeräusche, die sehr unterschiedlich sein kann. Es gibt eine vierstufige Gradeinteilung der Tinnitusbelastung: leicht, mittelschwer, schwer, schwerstgradig. „Eine zusätzliche Abstufung des Schweregrades ist der Kompensationsgrad. Bei kompensiertem Tinnitus registriert der Patient das Ohrgeräusch, kann jedoch so damit umgehen, dass keine zusätzlichen Symptome auftreten.“ Es besteht also kein oder ein noch tolerabler Leidensdruck. Die Lebensqualität ist nicht wesentlich beeinträchtigt. „Beim dekompensierten Tinnitus hat das Ohrgeräusch massive
Diese niedergelassenen Orthopäden, Traumatologen, Neurochirurgen und Handchirurgen operieren ihre Privatpatienten in der CityClinic in Bozen.
TERMINVORMERKUNG PRAXISGEMEINSCHAFT ORTHOPLUS: T. 0471 976 433
Dr. Markus Mayr
Dr. Florian Perwanger
Prof. Dr. Hans-Christian Jeske
Dr. Thaddeus Bernardi
Dr. Robert Gruber
Dr. Stephanie Gruber
Orthopädie • Traumatologie
Dr. Thomas Oberhofer
TERMINVORMERKUNG: T. 0471 981 716 T. 0471 155 1010
Dr. Nicola Bizzotto
Dr. David Espen
Handchirurgie
TERMINVORMERKUNG: T. 349 83 37 396
TERMINVORMERKUNG: T. 0473 055 778
Dr. Marco Baldassa
Dr. Markus Kleon
Neurochirurgie
Orthopädie • Traumatologie
D E R TI NNIT US
Auswirkungen auf sämtliche Lebensbereiche und führt zur Entwicklung oder Verschlimmerung einer Begleiterkrankung, also etwa der Angstzustände der Schlaf- oder Konzentrationsstörungen.“ Es besteht hoher Leidensdruck. Die Lebensqualität ist wesentlich beeinträchtigt. Unter den evidenzbasierten Therapiemöglichkeiten nennt Dr. Schnabl folgende: • Tinnitus-BewältigungsTherapie (TBT): Ziel ist es, den Tinnitus nicht mehr bewusst wahrzunehmen. Das heißt, man hört ihn unverändert, wenn man sich darauf konzentriert, schafft es aber, ihn im Alltagsleben auszublen-
den oder zumindest fast auszublenden. • Tinnitusspezifische Psychotherapie: Sie hat dasselbe Ziel wie die TBT, ist aber vor allem dann sinnvoll, wenn eine psychische Begleiterkrankung besteht, etwa eine Depression. •A usgleich des Hörverlustes: Ein geeignetes Hörsystem hilft, die Ohrgeräusche auszuschalten. •M itbehandlung von Begleiterkrankungen: Damit ist die gleichzeitige Behandlung beispielsweise einer Depression gemeint, gegebenenfalls auch mit Psychopharmaka. Auch die Komplementärmedizin bietet eini-
ge Möglichkeiten, dem Tinnitus ein Schnippchen zu schlagen. Sie können auch begleitend eingesetzt werden. „Vor allem Akupunktur und Osteopathie bzw. Physiotherapie haben sich als hilfreich erwiesen. Vereinzelt kann auch eine orthomolekulare Therapie von Nutzen sein.“ Wichtig zu wissen ist: Wenn die Ursache eines Tinnitus beseitigt werden kann, sind die Heilungschancen gut. Bei chronischem Tinnitus mit Begleiterkrankungen ohne wirklich erkennbare Ursache ist das Therapieziel oft die dauerhafte Gewöhnung an das Ohrgeräusch mit verhaltenstherapeutischen Maßnahmen.
23
Dr. Johannes Schnabl, Hals-Nasen-Ohren-Arzt
Besser Hören. Besser Leben. HÖRGERÄTE
GRATIS TESTEN!
33x IN SÜDTIROL
Hör-Kompetenz aus Südtirol Alle Infos: www.besserhoeren.it
Gratis Hörtest bei Ihnen zu Hause. Jetzt anrufen: 0471 263 390 Hörzentrum Bozen: Drususallee 113 B eigener Kundenparkplatz Filiale Bozen: Wangergasse 14
BESSE_Ad_Dolomiten_191,5*141_GZD.indd 1
04.03.19 14:33
ANZEIGE
Forum Gesundheit Südtirol Die Vortragsreihe des Südtiroler Gesundheitsbetriebes heißt Sie herzlich willkommen!
Foto: Sabes
Einmal außerhalb des Krankenhauses und in entspannter Atmosphäre am großen Fachwissen des ärztlichen und Pflegepersonals des Südtiroler Gesundheitsbetriebes teilhaben? Forum Gesundheit Südtirol macht es möglich!
Bereits dreimal – in Bozen, Brixen und Meran – hat der Südtiroler Sanitätsbetrieb heuer zu einem Vortrag geladen, bei dem Fachärztinnen und -ärzte über Ursachen und Symptome verschiedener Krankheitsbilder informierten, moderne Therapiemöglichkeiten vorstellten, Tipps für vorbeugendes Verhalten gaben und für Fragen zur Verfügung standen. Auch die Expertise aus der Pflege kam
dabei nicht zu kurz, und eine wertvolle Ergänzung stellten die Beiträge von Betroffenen oder Angehörigen von Betroffenen dar, die das Thema durch ihre eigenen Erfahrungen für das Publikum greifbarer machten. Für den vierten und letzten Vortragsabend geht es am 9. November nach Bruneck; vielleicht sind auch Sie dabei? Fit auf die Piste. Gezielt Skiverletzungen vermeiden Interview mit den Referenten des Abends: Dr. Stefan Resnyak, Primar des landesweiten Dienstes für Sportmedizin, und Dr. Martin Köllensperger, Orthopäde am Krankenhaus Bozen
Dr. Martin Köllensperger und Dr. Stefan Resnyak klären darüber auf, wie man Skiverletzungen am besten vermeiden kann.
Welches sind die häufigsten Gesundheitsfallen beim Skifahren im alpinen Gelände? Resnyak: Wie schon die Frage verrät, ist das alpine Gelände eine Gefahrenquelle an sich. Der Berg birgt viele Gefahren, wir können nur mit, niemals gegen die Natur gewinnen. Selbstüberschätzung, fehlerhafte oder unzureichende Ausrüstung und mangelnde Vorbereitung erhöhen das Unfallrisiko. Welche Verletzungen kommen beim Skifahren am häufigsten vor? Köllensperger: Die häufigsten Verletzungen beim Skifahren sind Knieverletzungen, gefolgt von Schulterverletzungen und Beinbrüchen.
Gibt es nach Ihrer Erfahrung den „Skifahrertyp“, der sich besonders häufig verletzt? Köllensperger: Jeder kann sich verletzen, sowohl durch Eigenals auch Fremdverschulden. Übermüdung und mangelnde Vorbereitung erhöhen allerdings die Unfallgefahr. Was kann ich mir vom Vortrag in Bruneck am 9. November erwarten? Resnyak: Viel Information, praktische Tipps und hoffentlich viel Vorfreude auf die kommende, hoffentlich unfallfreie Skisaison. Interview: Maria Hechensteiner
Fit auf die Piste . Gezielt Skiverletzungen vermeiden 9. November 2023 Bruneck, Veranstaltungszentrum Nobis, Europastraße 9 EINTRITT FREI Über ihre Erfahrungen im Skirennsport berichtet auch die ehemalige Skirennläuferin Verena Stuffer.
ANZEIGE
Gemeinsam stark Jetzt gegen Grippe impfen und CoronaSchutz auffrischen! Der Winter steht vor der Tür, und damit häufen sich auch virale Erkrankungen mit grippeähnlichen Symp tomen. Der Südtiroler Sanitätsbetrieb bietet die Möglichkeit, sich kostenlos gegen Grippe impfen zu lassen. Zudem kann der CoronaSchutz aufgefrischt werden.
Impfschutz gegen Grippe und Corona Es handelt sich um zwei getrennte Impfungen, wobei die gleichzeitige Verabreichung beider Impfstoffe möglich ist. Vormerkung: • online: sanibook.sabes.it • Tel. 0471/0472/0473/0474 100100 von Montag bis Freitag von 8 bis 16 Uhr Alle Infos unter www.gemeinsam-stark.it Grippeschutzimpfung Der Appell, sich rechtzeitig gegen Grippe zu schützen, richtet sich vorrangig an die Risikogruppen, z. B. an Menschen mit chronischen Erkrankungen der Atemwege und des HerzKreislauf-Systems, Diabetes, Nieren-, Leber- oder Krebserkrankungen, aber auch an Menschen, die Personen mit den vorgenannten Erkrankungen betreuen, sowie an Menschen, die beruflich mit Tieren in Kontakt kommen. Auch Blutspendern, Ordnungskräf-
ten, Schwangeren und Personal in Gesundheitseinrichtungen und Schulen sowie allen Menschen ab 60 wird die Impfung empfohlen. Jedoch können sich auch Personen, die nicht zu den Risikogruppen gehören, gegen Grippe impfen lassen. Die Impfungen können in den Impfzentren, bei den teilnehmenden Ärztinnen und Ärzten für Allgemeinmedizin sowie bei den Kinderärztinnen und -ärzten freier Wahl und in den Apotheken nach Vormerkung kostenlos durchgeführt werden. Wie bisher dürfen in den Apotheken nur Personen, die keine Medikamente einnehmen bzw. keine Vorerkrankungen haben, geimpft werden. Coronaschutzimpfung Die Coronaschutzimpfung wird ebenso vorrangig den Risikogruppen empfohlen. Man empfiehlt sechs Monate Abstand von der letzten CoronaInfektion oder -schutzimpfung. Coronaschutzimpfungen werden in den Impfzentren oder bei den teilnehmenden Ärztinnen und Ärzten für Allgemeinmedizin, Kinderärztinnen und -ärzten freier Wahl oder Apotheken nach Vormerkung durchgeführt, auch sie sind kostenlos. Die gleichzeitige Verabreichung beider Impfstoffe ist möglich. Wie bisher dürfen in den Apotheken nur Personen, die keine Medikamente einnehmen bzw. keine
Gut geschützt durch Herbst und Winter. Jede*r Geimpfte trägt dazu bei, übertragbare Krankheiten unter Kontrolle zu halten. Sei schlau: Grippe & Corona. 2 Impfungen, 1 Termin. www.gemeinsamstark.it
Vorerkrankungen haben, geimpft werden. HÄUFIGE FRAGEN UND ANTWORTEN Kann man die Grippe und Coronaschutzimpfung kom binieren? Ja. Es handelt sich um zwei verschiedene Impfungen, aber wer sich in einem Impfzentrum des Südtiroler Sanitätsbetriebes impfen lassen möchte, kann einen einzigen Termin dafür vormerken. Wer sich bei einem Arzt für Allgemeinmedizin, einem Kinderarzt oder in einer der teilnehmenden Apotheken impfen lassen möchte, wendet sich bitte direkt dorthin. Welche Impfstoffe werden für die Grippeschutzimpfung verwendet? Es handelt sich um folgende Impfstoffe: • Fluenz Tetra für Kinder und Jugendliche zwischen 24 Monaten und 18 Jahren; • Influvac S Tetra für Erwachsene und Kinder ab 6 Monaten; • Efluelda (Influenza High Dose) für Erwachsene über 65 Jahre. Welche Impfstoffe werden für die Coronaschutzimpfung ver wendet? Für die Auffrischung gegen Corona wird der Impfstoff Comirnaty Omicron XBB 1.5 von Pfizer BioNTech in folgenden Dosen angeboten: • 30 Mikrogramm für Erwachsene und Jugendliche ab 12 Jahren; • 10 Mikrogramm für Kinder zwischen 5 und 11 Jahren; • 3 Mikrogramm für Kinder zwischen 6 Monaten und 4 Jahren.
Bitte bringen Sie zum Impftermin Ihre Identitätskarte, die Gesundheitskarte, eventuelle ärztliche Unterlagen und eine Liste Ihrer Medikamente mit!
26
DIAGN O SE UND THER AP IE
DIE SUCHE NACH DEM BESTEN BEH ANDLUNGSKONZEPT
Patienten in Entscheidung einbeziehen Das Vertrauens verhältnis zwischen Ärztin und Patientin ist essenziell bei der Suche nach dem besten Behand lungskonzept.
D I AG NO SE U ND TH E R A P IE
Eine Diagnose, mehrere Therapiemöglichkeiten – das ist sehr häufig der Fall. Sich für ein Behandlungskonzept zu entscheiden, stellt Patientinnen und Patienten oft vor große Herausforderungen. Ganz wichtig bei der Entscheidungsfindung ist das Vertrauen zum Arzt bzw. zur Ärztin.
U
nabhängig davon, ob es sich um eine Erkrankung oder um einen Unfall handelt – nach vielen Diagnosen überwiegt bei Betroffenen zunächst der Schock. Erst
nachdem die Nachricht einigermaßen verdaut wurde beginnt ganz langsam die Auseinandersetzung mit dem gesundheitlichen Problem und in der Folge mit der Therapie. Klar ist: Jeder möchte so schnell und so sicher wie möglich wieder gesund werden. Unklar ist oft, welches Behandlungskonzept, verbunden mit welcher Therapie, das richtige ist. Einfühlsamkeit und mehrere Gespräche Die Frage nach der Vorgehensweise stellt sich besonders bei ernsthaften Krankheiten wie Tumoren oder Erkrankungen der inneren Organe. Mit solchen He rausforderungen ist Professor
Dr. Alfred Königsrainer sehr häufig konfrontiert. Der gebürtige Passeirer zählt zu den angesehensten Bauchund Transplantationschirur gen und war bis zu seiner Emeritierung Direktor der Klinik für Allgemeine, Viszerale und Transplantationschirurgie am Universitätsklinikum Tübingen. Seit 2022 leitet er als Sanitätsdirektor das Gesundheitszentrum St. Josef Meran. Durch seine lange Erfahrung weiß Prof. Königsrainer um den Zustand von Patienten beim Überbringen einer Diagnose: „Das empfinden Patienten primär als Bedrohung, und wenn es sich um eine bösartige Erkrankung handelt, ist die Bedrohung für die meisten zunächst auch existenziell.“
Mit einer solchen Situation richtig umzugehen, erfordere von ärztlicher Seite viel Einfühlsamkeit. „Da Menschen nicht gleichermaßen reagieren und vielfach schockbedingt nur begrenzt aufnahmefähig sind, braucht es in der Regel mehrere Gespräche, in denen auch die Behandlungsoptionen thematisiert werden.“ Ganz wichtig dabei: „Patienten müssen dazu motiviert werden, sich mit Zuversicht und Hoffnung auf die Behandlung einzulassen.“ Vertrauen zu den Ärzten essenziell Der Arzt müsse sich in erster Linie um den Patienten kümmern, Befunde zusammenführen, diese
27
28
DIAGN O SE UND THER AP IE
Der Arzt muss sich in erster Linie um den Patienten kümmern, Befunde zusammen führen, diese kritisch bewerten und mög liche Therapien mit ihm abstimmen. PROF. DR. KÖNIGSRAINER
kritisch bewerten und mögliche Therapien mit ihm abstimmen. Ebenso sollte der Arzt wissen, wen man über diese Gespräche und Maßnahmen hinaus noch befragen oder konsultieren könne. „Häufig musste ich die Bildgebung gemeinsam mit einem radiologischen Spezialisten erneut bewerten und bei neuen Gesichtspunkten, gerade wenn es um Tumor erkrankungen ging, dann auch mit einem Onkologen besprechen“, beschreibt der Chirurg Situationen aus seiner Berufspraxis. Nach der Diagnose sollte der Patient prinzipiell nicht nur über die erforderliche Behandlung, sondern auch über Alternativen aufgeklärt werden. Das ist Prof. Königsrainer wichtig, denn: „Es geht darum, im Einvernehmen mit ihm die für ihn beste Therapie herauszufinden.“ Manchmal gebe es ganz unterschiedliche Herangehensweisen. Ein Beispiel: „Beim primär operablen Tumor der Bauchspeicheldrüse gibt es die Option der primären Operation, gefolgt von einer unterstützenden Chemotherapie – oder alternativ zuerst eine sogenannte InduktionsChemotherapie über ca. drei Monate mit anschließender Operation.“ Für welches der Behandlungskonzepte sich der Patient am Ende
entscheide, hänge laut Prof. Königsrainer auch vom Wissen, der Kompetenz und der Empathie des Arztes ab sowie vom Vertrauensverhältnis zwischen Arzt und Patienten: „Der Arzt muss dem Patienten die Vor- und Nachteile beider Verfahren glaubhaft vermitteln können.“ Dazu ein anderes Szenarium: „Bei der Colitis ulcerosa, einer chronischen Entzündung des Dickdarms, nimmt nach zehn Erkrankungsjahren das Risiko einer malignen Entartung je nach Entzündungsaktivität signifikant zu. Gerade bei Patienten mit wenigen Symptomen und bereits entarteten Polypen stellt sich immer die Frage: Muss der ganze Dick- und Enddarm entfernt werden, wie es die Leitlinien vorschreiben? Auch hier muss der Arzt die Kompetenz haben, alle Vor- und Nachteile mit dem Patienten zu besprechen, alternativ ist es geboten, ihn an ein Referenzzentrum zu überweisen.“ Patienten informierter und mündiger Generell sind Patienten heute mündiger und besser informiert als früher. Dass meistens auch das Internet zur Informationsbeschaffung dient, findet der Sanitätsdirektor des Gesundheitszentrums St. Josef Meran prinzipiell
nicht schlecht. Es sei allerdings selbst für Profis oft schwierig, aus der Fülle der Informationen die seriösen herauszufiltern. Deshalb empfiehlt er eher persönliche Gespräche mit Experten, etwa dem Vertrauensarzt als wichtigem Anker im Entscheidungsprozess. Im Zweifelsfall hilft zweite Meinung Manche Patienten holen trotz kompetenter Betreuung eine zweite oder gar dritte Meinung ein. Wie sinnvoll ist das? Dazu Prof. Königsrainer: „Patienten haben das Recht auf mehrere Meinungen, wenn sie das zur Entscheidungsfindung brauchen. Vielfach ist das aber ein Spiegel für uns Ärzte. Entweder waren die Informationen zu vage oder es ist nicht gelungen, ein Vertrauensverhältnis herzustellen.“ Beim Einholen der Zweitmeinung sei auf jeden Fall Offenheit wichtig, sowohl gegenüber dem behandelnden als auch gegenüber dem beratenden Arzt, der alle Unterlagen der Krankenakte sehen müsse, um die Krankheit bewerten zu können. „Die Unterlagen der Krankenakte gehören prinzipiell dem Patienten, müssen also vom behandelnden Arzt ausgehändigt werden“, stellt er klar. Unter Umständen kann auch während einer laufenden
Therapie eine Zweitmeinung eingeholt werden. Um ein solches Feedback gebeten, stehen Ärzte und Ärztinnen oft vor einer schwierigen Aufgabe. „Die Patienten kommen in der Regel mit einer Fülle von Befunden und Bildern, die zunächst chronologisch im Gespräch und oft im Beisein von Angehörigen aufgearbeitet und bewertet werden müssen“, weiß Dr. Königsrainer. „Neben der Therapieempfehlung und dem Verfassen eines Arztbriefes inkludiert eine Zweitmeinung auch die Empfehlung für die geeignete Struktur der Behandlung.“ Für das Einholen einer Zweitmeinung werden in der Privatmedizin in der Regel 150 bis 300 Euro berechnet. Auch wenn das manche Patienten als zu teuer empfinden würden, sei es im Vergleich zu ähnlichen Diensten wie einer Rechtsberatung eine bescheidene Größenordnung. Für einmal Volltanken oder Haareschneiden würden die meisten genauso viel ausgeben, ohne die Summe anzuzweifeln. „Es ist erstaunlich“, wundert sich der Mediziner, „dass Ausgaben für die eigene Gesundheit in der Wahrnehmung anders bewertet werden als die Preise im täglichen Leben.“
Prof. Dr. Alfred Königsrainer, Sanitätsdirektor des Gesundheitszentrums St. Josef Meran
D I E K I EF ER G E L E NKSTÖ R UN G
29
KLEINES GELENK, GROSSE WIRKUNG
Wenn Rambo schwächelt …
Das Kiefergelenk ist besonders stark. Aber wenn es durch ungesunde Gewohnheiten, notwendige Behandlungen oder andere Einflüsse auch nur um Millimeter aus den Fugen gerät, kann das zu Schmerzen führen, und zwar weit über das Kiefer hinaus. Lesen Sie weiter auf Seite 30.
ANZEIGE
VITALIS dentis: Qualität zu erschwinglichen Preisen
Vitalis verfügt über ein Team von hoch qualifizierten Fachleuten, das sich ständig weiterbildet, um den Patienten sämtliche Arten von Zahnbehandlungen mit den neuesten Technologien, Materialien und Techniken anbieten zu können. Um den Kunden kennenzulernen, bietet die Praxis ein erstes Treffen in St. Michael/Etsch an. Im Anschluss an dieses Gespräch wird dem Patienten ein allgemeiner Gesamtüberblick gegeben.
auch in Italien! Terminvereinbarung erforderlich
Die Praxis bietet ein komplettes Spektrum an zahnärztlichen Behandlungen an, von Endodontie und konservativer Zahnmedizin bis hin zu festsitzendem und herausnehmbarem Zahnersatz, Oralchirurgie und Implantologie. Der Erstbesuch und der Kostenvoranschlag sind kostenlos. Die Praxis kümmert sich auch um die Beförderung der Kunden, indem sie in Zusammenarbeit mit einer italienischen Reiseagentur einen Hin- und Rücktransport am selben Tag von Bozen zur Praxis in Kroatien organisiert. Darüber hinaus erleichtert die Praxis berufstätigen Patienten die Behandlung, indem sie auch an Samstagen und Sonntagen geöffnet ist. Für weitere Informationen: www.vitalisdentis.com
FAHRTEN AB BOZEN UND TRIENT 30 Jahre Erfahrung zu Ihren Diensten Vorher
UNSERE LEISTUNGEN • Mundchirurgie • Schnelle und sichere Bleaching-Methode Nachher • All on four • Radiologie • Endodontie • Komposit-Füllungen • Festsitzender Zahnersatz in 48 Stunden
AUCH SAMSTAGS UND SONNTAGS GEÖFFNET Rade Končara 11 52440 Poreč - Parenzo, Kroatien info@vitalisdentis.com www.vitalisdentis.com
Tel. 0039 328 2438960 (Elena) Tel. 00385 98 219 922 (Mira) Tel. 0039 348 2410730 (Nicoletta) Ambulatorium: Tel. 00385 52 431 931
Grafica: QuiMedia
Die Suche nach einem günstigen Preis ist nicht immer die beste Lösung, besonders wenn es um die Gesundheit geht. Nicht so bei Patienten, die sich an Vitalis wenden, eine Zahnarztpraxis, die in Kroatien seit 1989 und in Italien seit über 30 Jahren erfolgreich mit einem optimalen Preis-LeistungsVerhältnis arbeitet.
KOSTENLOSE KOSTENVORANSCHLÄGE
30
DIE KI E F E R G ELENKSTÖRUNG
D
er Mensch ist ein Wunderwerk der Natur, und das erkennt man sehr gut am Kiefergelenk. Es sitzt quasi direkt vor den Ohren und verbindet den beweglichen Unterkiefer mit dem Schädel. Obwohl nur wenige Zentimeter groß, hält es immensen Belastungen stand und kann im Erwachsenenalter theoretisch ein Gewicht von bis zu 80 Kilogramm bewegen. Es ist also der „Rambo“ unter den Gelenken. Zu verdanken ist das der menschlichen Kaumuskulatur, die – wie bei allen Säugern – die stärkste Muskulatur des Körpers darstellt, und das bereits beim Säugling. Die Kaumuskeln bewegen das Kiefergelenk nach oben und unten sowie nach rechts und links. Dadurch können wir beißen, Nahrung bereits im
Die Methoden der Physiotherapie und Osteopathie sind für unseren Körper wie das Zähneputzen für die Zähne. Mangelnde Elastizität, Abnutzungserscheinungen, Blockaden, verkürzte oder zu schwache Muskeln rauben in der Regel das Gefühl der freien Beweglichkeit und können mit der Zeit zu Krankheiten an Gelenken, Wirbelsäule, Bandscheiben, Muskeln, Sehnen und Organen führen. Physiotherapie, Osteopathie, Massage, Golfphysiotherapie, Ernährungsberatung, Psychologie und Bioresonanz sollen natürlich auch als Therapie bei einer bestehenden Erkrankung bzw. nach operativen Eingriffen zur Reha genutzt werden.
Lassen Sie sich von uns beraten und beginnen Sie Ihren Tag mit einem guten Gefühl.
Physio Horn · Meran/Obermais · Brunnenplatz 12 im 1. Stock des Sparkassenhauses Mobil: 335 49 52 37 · Tel. 0473 239 181 · www.physio-horn.com
Eine interdiszipli näre Behandlung hat den Vorteil, dass das Fach wissen der un terschiedlichen Bereiche gebündelt und dem Patienten oder der Patientin so schneller gehol fen werden kann. CHRISTINE HORN
Mund zermalmen und sie damit auf die Verarbeitung im Magen vorbereiten. Die Gesamtheit der Strukturen im Mund-, Kiefer-, Kopf- und Halsbereich bezeichnet man als das stomatognathe System. Diese Strukturen sind miteinander verbunden und interagieren wechselseitig miteinander. Damit wird klar: Ein Kieferproblem ist nicht immer nur ein Kieferproblem. Das stellt die Osteopathin und
D I E K I EF ER G E L E NKSTÖ R UN G
Physiotherapeutin Christine Horn aus Meran bei den Patientinnen und Patienten in ihrer Praxis sehr oft fest: „Wenn das stomatognathe System gestört ist, leiden auch andere Systeme darunter und können über die Verbundenheit mit der Wirbelsäule und der Rückenmarkshaut Beschwerden von Kopf bis Fuß machen.“ Diagnostiziert ein Zahnarzt oder Kieferorthopäde bei Kieferschmerzen also eine sogenannte Kieferdysfunktion – man spricht auch von craniomandibulärer Dysfunktion –, geht es oft nicht nur um eine Störung des Kausystems. Über die Verbundenheit mit Wirbelsäule und Rückenmarkshaut kann sich das Problem zum Beispiel
SO ÄUSSERT SICH EINE STÖRUNG DES KIEFERGELENKES •K nackgeräusche beim Kauen oder Gähnen; •n ächtliches Zähneknirschen oder Pressen; •A bschliff der Schneide zähne (Abrasion); •n icht erholsamer Schlaf; •Z ahnschmerzen, obwohl Zähne, Zahnfleisch, Kieferknochen gesund sind; •O hrenschmerzen oder Ohrgeräusche (Tinnitus);
• Bewegungsstörung bei der Mundöffnung oder beim Mundschluss, häufig mit Schmerz verbunden; •K ieferklemme (Mund kann nur wenig geöffnet werden); • Überbeweglichkeit des Unterkiefers; • Sehstörungen; • Schmerzen im Gesicht (Trigeminusneuralgie); • Konzentrations- und Lernstörungen.
auch in Form von Atemstörungen im Schlaf, einer funktionellen Skoliose, Gelenksentzündungen oder Wirbelsäulenschmerzen zeigen. Wird das Kieferge-
lenk bewusst beeinflusst, etwa durch eine Zahnspange, wirkt sich das über die Muskelketten auf den gesamten Körper aus. „Die Osteopathie geht davon
31
aus, dass der Mensch eine untrennbare Einheit ist. Dabei müssen drei sich wechselseitig beeinflussende Systeme berücksichtigt werden: der Bewegungs apparat, die inneren Organe und das kraniosakrale System, das aus dem Schädel, dem Kreuzbein und der Wirbelsäule als Verbindungsstück besteht.“ Der Unterkiefer hat als wichtiger Teil des kraniosakralen Systems eine bedeutende Rolle innerhalb der Gesamtstruktur. Und er verändert durch die Wirkung der Zahnspange natürlich seine Position. Mitunter ist auch ein schlecht sitzender Zahnersatz, eine zu hohe Zahnfüllung oder eine nicht hundertprozentig angepasste Aufbissschiene
ANZEIGE
Kiefergelenkschmerzen Kiefergelenkschmerzen sind keine Seltenheit, sondern ein weit verbreitetes und oft unterschätztes Gesundheitsproblem, das die Lebensqualität erheblich beeinträchtigen kann.
Es Knackt beim Öffnen oder Schließen des Mundes oder Schmerzt bereits beim Kauen und das Essen wird eine Qual.
Bei anderen ist das Problem ein lauteres Geräusch, ein richtiges Kieferklappern. Das ist oft lästig und wird manchmal von Schmerzen im Kiefer und im Ohr begleitet. In beiden Fällen macht der Kiefer Geräusche, weil eine spezifische Störung des Kiefergelenks (TMJ) vorliegt, die so genannte „Gelenkscheibenverschiebung“. Nur wenige sind sich der Ursachen und Be-
Zahnarztpraxis Dr. Sandro Villani
handlungsmöglichkeiten bewusst. Wenn konservative Ansatz keinen Nutzen bringt, was bei Patienten mit arthrotischer Degeneration des Gelenks häufig der Fall ist, gibt es eine neue Technik, die auf der Verwendung von Hyaluronsäure basiert. Sie besteht aus Injektionen, die ambulant und unter örtlicher Betäubung durchgeführt werden können, die mit einer Gelenk-
Ein hochqualifiziertes Team, geleitet von Dr. Sandro Villani, Facharzt für Kieferorthopädie und Kiefer chirurgie erwartet Sie in unserer Praxis. Ob Sie sich für eine einfache Visite vorstellen, und sich rund um die Gesundheit Ihrer Zähne, Kiefer und Gesichts informieren möchten, oder für komplexere Fragestellungen zu uns kommen, werden Sie sicher die modernsten Erkenntnisse und die aktuellsten Informationen über Zahn-, Mundund Kieferheilkunde bekommen. Das ist unser Versprechen.
Direkt neben dem Bahnhof Via Europa Str. 3 / I-39031 Bruneck (BZ) Tel.: +39 0474 530 821 info@dr-villani.it / www.dr-villani.it Sanitäre Bewilligung Autonome Provinz Bozen Nr. 14288/2016
* ästhetische Zahnheilkunde * modernste ästhetische Kieferorthopädie * spezialisierte Kieferchirurgie * Kiefergelenkstherapie und Rehabilitation * Implantologie und Prothetik * Eigener OP-Saal mit Anästhesist
spülung: Arthrozentese verbunden sind; die Funktion der Spülung besteht darin, Kataboliten zu beseitigen und allgemein den Entzündungszustand zu reduzieren, um das Gelenk auf die Einbringung von Hyaluronsäure vorzubereiten.
32
DIE KI E F E R G ELENKSTÖRUNG
Daumenlutschen kann zu einer anatomisch asymmetrischen Verformung des Mundraumes führen und in der Folge zu massiven Kieferproblemen.
für Kieferprobleme verantwortlich. „Bereits auf Tausendstel Millimeter Unterschied kann der Körper empfindlich reagieren“, weiß Christine Horn. Interessant ist, dass sogar Verdauungsprobleme keine seltene Folge von Kieferproblemen sind. „Wird Essen zum Beispiel aufgrund von Schmerzen schlecht gekaut, führt das oft zu Völle- oder Druckgefühl, Sodbrennen und Magenschmerzen.“ Deshalb sei es je nach Symptomen und Diagnose und vor allem bei Eingriffen im Kieferbereich sinnvoll, wenn Spezialisten aus der Zahnmedizin, der Kieferorthopädie, der Ernährungsberatung, der Physiotherapie und der Osteopathie zusammenarbeiten: „Eine interdisziplinäre Behandlung hat den Vorteil, dass das Fachwissen der unterschiedlichen Bereiche gebündelt und dem Patienten oder der Patientin so schneller geholfen werden kann.“ Wie aber erkennt die Osteopathin, ob eine Kieferdysfunktion für
AUCH BABYS HABEN KIEFERPROBLEME Kieferfehlstellungen können schon sehr früh auftreten. Wenn ein Baby schlecht saugt, die Brustwarze nicht vollständig in den Mund nimmt oder darauf beißt, kann das ein Anzeichen für eine Kiefergelenksstörung sein. Denn das Baby muss in der Lage sein, den Mund weit genug zu öffnen, um die Brustwarze sehr tief in den Mundraum zu saugen. Funktioniert das nicht, schluckt es Luft, bekommt zu wenig Milch und wird
unruhig. Bei Babys ist eine einseitige Verschiebung des Unterkiefers sogar für Laien gut sichtbar. Osteopathie hat sich bei Babys als probate Behandlungsform erwiesen, auch weil sie aufgrund ihres jungen Lebens noch keine anderen Schäden erleiden konnten und daher auf die manuelle Behandlung sofort positiv reagieren. „Bereits nach ein, zwei Behandlungen ist der Schaden oft behoben“, weiß Christine
Horn. Sie appelliert an Eltern, vor allem das Daumenlutschen zu verhindern, weil sich der Mundraum dadurch anatomisch asymmetrisch verformt. „Es gibt anatomische Schnuller aus natürlichen Materialien. Der Schnuller hat den Vorteil, dass die Mundraumentwicklung weniger gestört wird als durch den Daumen. Allerdings muss man auch hier darauf achten, dass er nicht über Jahre pausenlos genutzt wird.“
Beschwerden in anderen Körperteilen verantwortlich ist? Ihr Expertenblick auf den Körper verrät unter anderem bereits Achsabweichungen oder Fehlstellungen. Eine körperliche Bewegungsuntersuchung sowie osteopathische Techniken und Kinesiologie können weitere Vermutungen bestätigen. Danach erfolgt die Behandlung. „Sehr hilfreich sind hierbei die Techniken aus der Mundraumentwicklung.“ Haltungen und
Bewegungen von Jugendlichen und Erwachsenen müssen – im Unterschied zu Babys (siehe Kasten) – auf einer unterbewussten Ebene „neu programmiert“ werden. Dazu gibt es Übungen, bei denen man zum Beispiel mithilfe eines Erwachsenen-Schnullers den koordinierten SaugSchluck-Mechanismus erlernt oder mit einem speziellen Kauschlauch das korrekte Kauen. „Patienten, die bei diesen Übungen dranbleiben, haben
damit sehr schnell Erfolg“, sagt Christine Horn.
Christine Horn, D.O., MSc. Osteopathie, Physiotherapeutin
In Zusammenarbeit mit Praxisklinik Dr. Solderer
Gesundes Zahnfleisch – auch für einen gesunden Körper! Unter einer Parodontitis versteht man eine bakterielle Entzündung des Zahnfleischs mit einhergehendem Knochenabbau im Zahnbereich. Dabei bilden sich sogenannte Zahnfleischtaschen.
Bleiben diese unbehandelt, schreitet der Knochenverlust voran und führt letztendlich zum Zahnverlust. Ungefähr 20–50 % der Bevölkerung leiden an dieser Erkrankung, wobei es verschiedene Formen gibt. Der Großteil der Erkrankungen tritt vorwiegend nach dem 40. Lebensjahr auf. In seltenen Fällen kann es allerdings schon im Jugendalter zu aggressiv verlaufenden Formen kommen. Es ist zudem grundlegend für eine gute Mundgesundheit, eine vorliegende Parodontitis zu behandeln, bevor Zahnimplantate oder Zahnkronen eingesetzt werden, um zukünftigen Problemen vorzubeugen. Die Mundhöhle ist ein Bakterienreservoir und entzündetes Zahnfleisch stellt eine Eintrittspforte für die Bakterien in den Körper via Blutkreislauf dar.
So kann eine unbehandelte Parodontitis auch weitab vom eigentlichen Infektionsherd die systemische Gesundheit negativ beeinflussen. Folgende Erkrankungen und Zustände sind mit Parodontitis vergesellschaftet: • Diabetes; • Pneumonie (Lungenentzündung); • Herz-Kreislauf-Erkrankungen; • Erkrankungen des rheumatoiden Formenkreises ; • untergewichtige Frühgeburten; • schwere Covid-19-Verläufe. Wie erkenne ich eine Parodontitis? Da sich eine Parodontitis oft erst in einem fortgeschrittenen Stadium bemerkbar macht und sehr lange keine Schmerzen bereitet, sind regelmäßige Kontrollen beim Zahnarzt sehr wichtig. Zu den Symptomen gehören unter anderem: • blutendes Zahnfleisch; • gerötetes oder geschwollenes Zahnfleisch; • bewegliche Zähne; • Veränderung der Zahnstellung; • Mundgeruch oder schlechter Geschmack im Mund.
Wie behandelt man eine Parodontitis? Eine Parodontitisbehandlung umfasst – je nach Schweregrad – mehrere Phasen. Nach Erreichen eines guten Mundhygieneniveaus und gegebenenfalls einer Raucherentwöhnung wird eine Tiefenreinigung der Taschen unter Lokalanästhesie durchgeführt. In einigen Fällen ist sogar eine begleitende systemische Antibiose indiziert. Nach drei bis sechs Monaten wird die Situation neu beurteilt. Sollten dann noch Restprobleme bestehen, kann ein
chirurgischer Eingriff nötig werden, der zum Ziel hat, weiterhin bestehende Zahnfleischtaschen zu eliminieren und wenn möglich das verloren gegangene Gewebe zu regenerieren. Letzteres bedarf zum Teil des Einsatzes von Biomaterialien (z. B. Knochenersatzmaterialien, Membranen etc.). Autor: Dr. med. dent. Alex Solderer MAS (UZH) Fachzahnarzt Parodontologie (SSP) Master für Parodontologie und periimplantäre Erkrankungen Oberarzt an der Abteilung für Parodontologie, Universität Zürich Privatpraxis in Bozen, Sterzing & Kurtatsch
Fachzahnarztpraxis für für Spezialisierte Zahnarztpraxis Parodontologie Parodontologie und Implantologie 35 Jahre Erfahrung für Ihre Zahngesundheit
www.solderer.it
Praxisklinik Bozen Sparkassenstr. 9 39100 Bozen T: 0471 402 171 bozen@solderer.it
Praxis Kurtatsch Hauptmann-Schweiggl-Platz 7 39040 Kurtatsch T: 0471 880 569 kurtatsch@solderer.it
Praxis Sterzing Bahnhofstr. 5 39049 Sterzing T: 0472 766 257 sterzing@solderer.it
34
GE SUND E F ÜS S E
FUSS LEISTET SCHWER ARBEIT
Schlecht gebundene, zu weite oder zu enge Schuhe, zu flache Schuhe oder solche mit zu hohem Absatz schaden dem Körper auf die Dauer.
Was Schuhe können (müssen) Unsere Füße seien ein Wunderwerk der Natur – dem wir aber zu wenig Aufmerksamkeit schenken würden. Mit Training, Barfußgehen und qualitativ hochwertigen, unserem Lebensalltag angepassten Schuhen würden wir die Gesundheit der Füße maßgeblich positiv beeinflussen können. Das sagt der Orthopädieschuhmacher und Sensomotorik-Techniker Felix Kammerer.
G E SU ND E F ÜS S E
D
er menschliche Fuß verfügt über 26 Knochen und zwei Sesambeinchen, 33 Gelenke, 20 Muskeln mit starken Sehnen, mehr als 100 Bänder und 1700 Nervenenden. Er federt bei einem Eigengewicht von nur wenigen Kilo täglich im Durchschnitt mehr als 2500 Tonnen Fremdgewicht ab. In einem durchschnittlich langen Leben marschiert er mehrmals um die Welt: Der Fuß ist also der wirkliche Schwerarbeiter unter den menschlichen Körperteilen. Entsprechend gut sollten wir auf ihn achtgeben, ihn gesund erhalten, ihn trainieren und pflegen. Aber ganz ehrlich: Wer denkt bei der Gesunderhaltung des Körpers wirklich an den Fuß? Wohl kaum jemand! „Unsere Füße befinden sich leider zu weit weg von unserem Kopf“, formuliert es Felix Kammerer ironisch. Gemeint ist: Wir schenken den Füßen zu wenig Aufmerksamkeit. Das gilt sowohl in Bezug auf die Vorsorge als auch für Be-
handlungen bei bestimmten, vor allem muskulären Beschwerden. Halt und Stabilität Felix Kammerer weiß, wovon er spricht, hat er doch 2014 die Zusatzausbildung zum Sensomotorik-Techniker in Deutschland abgeschlossen, als erster Orthopädieschuhmacher Italiens. Er stellt in seinem EinlagenStudio in St. Lorenzen nicht nur medizinisch verordnete Maßschuhe und Einlagen her oder passt sie an, sondern er erkennt anhand einer speziellen Ganzkörperbetrachtung auch funktionell-anatomische Zusammenhänge und damit die Ursache vieler Beschwerden, die in der Körperhaltung bzw. der Fußstellung zu finden ist. Sehnenschmerzen oder Muskelblockaden, Hüft- oder Rückenprobleme, Knie- oder Sprunggelenkbeschwerden, ja sogar Kopfschmerzen sind mitunter die Folge von Fehlstellungen, von falscher Belastung oder schlichtweg von unpassendem Schuhwerk.
VOLLE KRAFT VORAUS!
Info & Termine: www.pedisan.it | St. Lorenzen
„Schuhe sollten dem Fuß einen guten Halt und Stabilität geben, außerdem das richtige Abrollen begünstigen“, erklärt Felix Kammerer. Schlecht gebundene, zu weite oder zu enge Schuhe, zu flache Schuhe oder solche mit zu hohem Absatz würden
dem Körper auf die Dauer schaden. „Denn wenn Muskeln und Sehnen permanent angespannt werden und der Fuß zu hart am Boden auftritt, anstatt abzurollen, führt das häufig zu Beschwerden.“ Lesen Sie weiter auf Seite 36.
5 x 5 DER GESUNDEN FÜSSE Fünf Mal pro Woche fünf Minuten – so viel Zeit sollten wir unseren Füßen 100-prozentige Aufmerksamkeit widmen. Und zwar mit gezieltem Fußmuskeltraining. Drei Tipps von Felix Kammerer: 1. Gehen Sie in den Zehenspitzenstand, probieren Sie dabei aus, wie hoch Sie die Zehen aufrichten können, ohne Schmerzen zu verspüren und ohne das Gleichgewicht zu verlieren. Versuchen Sie es mehrmals und jedes Mal etwas länger und gehen Sie auch ein paar Schritte. 2. Drücken Sie die Zehen nach oben, sodass das Gewicht auf den Fersen ist, gehen Sie dann in den
Fersenstand und halten Sie das Gleichgewicht. Gehen Sie wieder ein paar Schritte. 3. Versuchen Sie, mit den Zehen des rechten Fußes einen am Boden liegenden Bleistift zu ergreifen und festzuhalten. Legen Sie ihn mit den Zehen wieder zurück und versuchen dasselbe mit dem linken Fuß. Immer wieder abwechseln. Danach Füße und Zehen lockern. Wichtig: Legen Sie bei den Übungen die volle Aufmerksamkeit auf die Füße, lassen Sie sich von nichts ablenken, die Wahrnehmung gilt allein den Füßen.
loser Kosten FUSSCHECK!
35
36
GE SUND E F ÜS S E
BARFUSSGEHEN
Qualität ist entscheidend Aber warum brauchen wir überhaupt Schuhe, die den Fuß unterstützen? Der Experte hat darauf eine interessante Antwort: „In der Evolution hat sich der menschliche Körper an die Veränderungen der äußeren Bedingungen langsam anpassen können. Noch nicht angepasst hat er sich an die von Menschenhand errichteten harten Böden.“ Pflastersteine und Asphalt draußen, Kunststoff- und Holzböden drinnen – damit könne der Fuß, der über Jahrtausende natürlichen Boden an der nackten Sohle gespürt habe, noch nicht optimal umgehen. „Deshalb ist er auf hochwertige, dämpfende und gleichzeitig stützende Schuhe angewiesen.“ Felix Kammerer legt die Betonung auf „hochwertig“, weil heutzutage oft lieber günstig und viel gekauft wird. „Die Füße, die uns ein ganzes Leben lang tragen, sollten uns eigentlich die Qualität wert sein“, meint er kritisch. Leider werde das den meisten erst bewusst,
Barfußgehen stärkt Zehen, Muskeln, Sehnen und Bänder.
wenn ein Problem bereits da sei. „Dabei könnte man schon vorbeugend viel machen, vor allem bei Kindern und Jugendlichen.“ Spielerische Fußgymnastik, viel Barfußgehen und gutes Schuhwerk seien die beste Investition in die Fußgesundheit. Und so wie es Hör- und Sehtests oder andere Präventionsmaßnahmen gebe, so sei auch eine regelmäßige Kontrolle der Füße wichtig. Wie Einlagen wirken Was aber tun, wenn Beschwerden tatsächlich schon da sind? Felix Kammerer arbeitet wie seine Berufskollegen mit Kinder-, Haus- und Fachärzten, Physiotherapeu-
ten und Osteopathen zusammen. Anhand deren Diagno se und nach Messungen mit eigenen Geräten stellt er fest, ob eine Schuheinlage eine Besserung der Probleme bewirken könnte. Wenn ja, stellt er diese selbst auf Maß her. Dabei wird zwischen der klassischen statischen und der sensomotorischen Einlage unterschieden. „Erstere stabilisiert den Fuß, allerdings nur, solange die Einlage getragen wird.“ Sensomotorische Einlagen würden die gleiche stabilisierende Aufgabe erfüllen, aber zusätzlich muskelstimulierend auf den Körper wirken. „Durch entsprechende Druckpunkte auf die Einlage werden Reize an bestimmte Muskeln und
SCHUHE ÖFTER WECHSELN „Es gibt grundsätzlich nicht viel falsches Schuhwerk“, stellt Felix Kammerer klar. Die Schuhe sollten aber der jeweiligen Tätigkeit angepasst werden. Wer beruflich stundenlang auf vorwiegend hartem Boden steht, braucht stabile, gut gedämpfte Schuhe. Bei viel Bewegung auf harten Böden ist etwas weniger Dämpfung notwendig. Eine schwere Person bedarf stärkerer Schuhdämpfung als eine leichte. Ein Förster oder ein Gärtner muss vor allem auf guten Halt in den Schuhen achten. Ins Thea-
ter dürfen die Damen dann auch mal mit Stöckelschuhen. Diese täglich mehrere Stunden im Stehen oder beim Gehen zu tragen, ist allerdings Gift für Sehnen und Muskeln, es kann auch zu Druckstellen an der Fußsohle führen. Ständig nur in flachen, bequemen Schuhen mit viel Fußfreiheit herumzulaufen, zum Beispiel in Sneakers oder Sandalen, ist aber auch nicht die Lösung. Damit lassen die Muskeln schnell nach, und man beginnt zum Beispiel nach innen oder nach außen zu knicken.
Am besten ist es, die Schuhe, angepasst an die jeweilige Tätigkeit, öfter zu wechseln und damit Muskeln, Sehnen und Knochen unterschiedlichen Reizen auszusetzen. Wichtig: Schuhe mit Schnürsenkeln oder Klettverschluss müssen immer gut geschlossen werden, sonst rutscht der Fuß im Schuh nach vorne und hinten, was zu kurzfristigen Beschwerden oder dauerhaften Fehlstellungen führen kann.
Fußgesundheit beginnt im Kindesalter. „Schon die Kleinen sollten so oft wie möglich auf weichen Böden bzw. in der Natur barfuß gehen“, rät Felix Kammerer. Das stärkt die Zehen, die Fußmuskulatur, die Sehnen und Bänder. Auch Erwachsene sollten bei der Gartenarbeit oder beim Spaziergang auf der Wiese öfter ohne Schuhe unterwegs sein. Der Untergrund wird mit dem Fuß präzise wahrgenommen, und die kleinen Muskeln gleichen schiefes Auftreten sofort wieder aus. Dadurch beugt man auch Verletzungen vor. Wichtig: Gehen Sie zunächst nur wenige Minuten barfuß und verlängern Sie den Zeitraum allmählich.
Sehnen gesendet.“ Dadurch würden sich überspannte Muskelgruppen langsam entspannen, und der Körper richte sich allmählich neu und entspannt aus. „Der Körper wird sozusagen neu programmiert.“ Im besten Fall aber lässt man es erst gar nicht so weit kommen, schenkt den Füßen stattdessen die Aufmerksamkeit, die sie brauchen, und achtet auf die Empfehlungen des Experten: trainieren, barfuß gehen, Schuhe wechseln.
Felix Kammerer, Orthopädieschuhmacher und Sensomotorik-Techniker
ANZEIGE
Bequem – und trotzdem schön Komfortschuhe haben sich längst von ihrem früher etwas altbacken wirkenden Image gelöst und zeigen sich heute als trendiges Schuhwerk für Jung und Alt.
Unbequemes Schuhwerk führt auf Dauer zu Fuß- und Rückenproblemen, Komfortschuhe sind dagegen wie Wellness für die Füße, sie schmiegen sich dem Fuß an und sehen dabei auch noch gut aus. Zunächst geht es darum, den Alltag komfortabel zu durchlaufen. So geben sie sensiblen Füßen an aktiven Tagen einen stärkeren Halt. Gleichzeitig entlasten sie schmerzende Füße mit sanften Materialien. Wesentlich für die Qualität sind ein hochwertiges Material, fußfreundliche Verarbeitung, passgerechte Leistengestaltung. Für gesunde Füße sind flexible Sohlen die beste Empfehlung – bei
Komfortschuhen eine Selbstverständlichkeit. Fußgesund mit Vitaplus. Das Sanitätshaus Vitaplus ist Spezialist für Fußgesundheit und bietet dazu eine große Auswahl an modischen Bequemschuhen für jeden Anlass, Funktionsschuhe sowie Schlüpfer für Beruf und Freizeit. Viele Schuhmodelle haben ein auswechselbares Fußbett und ermöglichen damit eine individuell angepasste Schuheinlage.
Ein Orthopädie-Schuhtechniker führt unverbindlich eine Fußanalyse durch. Bei Bedarf werden mittels digitaler Messtechnik die Fußmaße exakt ermittelt. Daraufhin wird die Maßeinlage individuell für den Fuß angefertigt, etwa für Spreiz-, Knick- oder Hohlfuß, im Falle von rheumatischen Beschwerden und für Diabetiker. Auch sensomotorische Sporteinlagen, die Fehlstellungen muskulär korrigieren, werden an die spezielle Fußsituation angepasst.
Im Sortiment findet man darüber hinaus eine Reihe von Fußschutzprodukten, zum Beispiel aus Silikon, als Ferseneinlage zur Stoßdämpfung bei Fersensporn sowie zur Reduktion der Stoßbelastung beim Gehen, Zehenpolster für rasche Schmerzlinderung im Zehenbereich oder auch Zehenspreizer bei eng anliegenden Zehen. Hallux-valgus-Schienen, Korrektursocken und HalluxSchutz können Schmerzen lindern und eine Verschlechterung der Großzehenstellung verzögern. Alles für die Fußpflege. Ebenfalls bei Vitaplus erhältlich sind Fußpflegegeräte für zu Hause, praktische Hilfen für die Pediküre und ein pflegender Fußbalsam – und somit alles, damit sich Füße wohlfühlen. Denn nichts belebt müde Füße nach einem anstrengenden Tag mehr als ein entspannendes Fußbad oder eine Fußmassage.
www.vitaplus.it
Modische Komfortschuhe für Arbeit und Freizeit
en, B e s s e r s t e h fe n lau gehen und MERAN: Otto-Huber-Str. 78-80 Tel. 0473 055730
BRIXEN: Regensburger Allee 14 Tel. 0472 831066
BOZEN: Grieser Platz 14a Tel. 0471 401783
Neue Herbstkollektion
BOZEN: Drususallee 229 Tel. 0471 058200
38
EI GE NB L UT TH ER AP IE
WAS DIE PRP-THER APIE K ANN
Eigenes Blut für Haut und Haar Blut abnehmen, in einer Zentrifuge aufbereiten, wieder dem eigenen Körper verabreichen und damit die Selbstheilungskräfte aktivieren – das ist das Prinzip der Eigenbluttherapie. Doch wie funktioniert das, und warum hat diese Behandlungsform jetzt auch in die ästhetische Medizin Eingang gefunden?
HAUPTANWENDUNGSGEBIETE DER PRP-BEHANDLUNG 1. Regenerative/ästhetische Medizin: Haarausfall, Hautbehandlungen und auch Narbenbehandlungen sowie Behandlungen von lokalisierten Schmerzsymptomatiken. 2. Orthopädie: um die Heilung von Verletzungen an Sehnen, Bändern und Gelenken zu fördern, etwa bei Sportverletzungen, Arthrose und anderen orthopädischen Problemen. 3. Dermatologie/ästhetische Medizin: zur Hautverjüngung und Behandlung von Hautproblemen wie Falten und Aknenarben, ebenso zur Förderung des Haarwachstums bei Haarausfall. 4. Zahnmedizin: bei chirurgischen Eingriffen wie der Implantatversorgung und der Parodontalbehandlung zur Unterstützung der Heilung. 5. Gynäkologie: manchmal zur Behandlung von sexueller Dysfunktion, vaginaler Atrophie und Harninkontinenz. 6. Allgemeinmedizin: in einigen Fällen zur Unterstützung der Heilung bei chronischen Wunden und Verletzungen.
EI G ENB L U TTH E R A P IE
D
ie Therapie mit Eigenblut ist keine neue Therapie. Schon im 19. Jahrhundert haben Ärzte in den USA – wo sonst? – Experimente mit körpereigenem Blut gemacht, das zur Anregung der Abwehrkräfte injiziert wurde. Mit dem Aufkommen von Antibiotika verlor die Behandlung mit Eigenblut an Bedeutung. Dass sie nun wieder eine Renaissance erfährt, liegt wohl auch am Trend hin zu natürlichen Heilmitteln. Spannend ist allerdings, dass die Eigenbluttherapie auch in der ästhetischen Medizin eingesetzt werden kann. Warum, das weiß der Bozner Facharzt für Plastische und Ästhetische Chirurgie, Lorenz Larcher. Was bedeutet Eigenblut therapie, wie funktioniert sie? Lorenz Larcher: Die Eigenbluttherapie wird in der Fachsprache PRP-Therapie genannt. PRP steht für „platelet-rich plasma“, also
DIE PRP-BEHANDLUNG IM ÜBERBLICK
1
thrombozytenreiches Blutplasma, d. h. Plasma mit einer hohen Konzentration von Wachstumsfaktoren. Es handelt sich um eine medizinische Behandlung, die auf den natürlichen Heilungskräften des Körpers basiert. Dabei wird Blut entnommen, in einer Zentrifuge verarbeitet, um das PRP zu isolieren, das anschließend an der betroffenen Stelle im Körper eingesetzt wird. Die Wachstumsfaktoren im PRP unterstützen die körpereigene Regeneration, indem sie die Bildung von neuem Gewebe und die Heilung von Verletzungen fördern. In welchen Bereichen wird die PRP-Behandlung aktuell eingesetzt?
3
2
1. Blutentnahme: Dem Patienten wird eine kleine Menge Blut (etwa 30 Milliliter) aus einer Vene entnommen, ähnlich wie bei einer Routineblutuntersuchung. 2. Aufbereitung: Das Blut wird mit einem speziellen Kit in einer Zentrifuge aufbereitet, um das „platelet-rich plasma“ (PRP) von den anderen Bestandteilen des Blutes zu trennen. Dieser Schritt konzentriert die Wachstumsfaktoren und Blutplättchen im PRP. 3. Injektion oder Anwendung: Das aufbereitete PRP wird in die Haut oder in die Gelenke des Patienten injiziert oder auf die Haut aufgetragen. In der Regel erfolgt das durch gezielte Injektionen oder durch Mikronadeln, um die Haut zu stimulieren. Die verwendeten Geräte und Nadeln hierfür sind sehr schonend. 4. B ehandlungsverlauf: Je nach den Zielen der Behandlung und dem Zustand der Haut kann eine Serie von PRP-Sitzungen empfohlen werden.
Hinweis: Um die PRP-Behandlung in Südtirol durchführen zu können, brauchen Ärzte eine eigene Genehmigung.
Die Hauptanwendungsgebiete sind die regenerative und die ästhetische Medizin,
die Orthopädie, die Zahnmedizin, die Gynäkologie, die Dermatologie und in
Ordination für Plastische Chirurgie
Doz. Dr.
Lorenz Larcher
Facharzt für Plastische, Ästhetische und Wiederherstellungschirurgie Terminvereinbarung / Appuntamenti / Appointments: +39 392 333 4444 Informationen: www.lorenzlarcher.com Mühlgasse 1 39100 Bozen
39
40
EI GE NB L UT TH ER AP IE
diesem Zusammenhang die ästhetische Medizin sowie in bestimmten Fällen auch die Allgemeinmedizin. Was macht sie so interessant? Ihre Natürlichkeit und die geringe Invasivität. Da die Therapie auf körpereigenen Substanzen basiert, gibt es in der Regel wenige bis keine Nebenwirkungen. Viele Patienten und Patientinnen setzen auf diese Behandlung zur Unterstützung der natürlichen Heilung, zum Beispiel bei Verletzungen und zur Begünstigung von ästhetischene Verbesserungen. Es geht darum, die Hautverjüngung zu fördern, die Kollagenproduktion anzuregen und das Hautbild zu verbessern. PRP wird oft zur Behandlung von Falten, feinen Linien, Aknenarben und zur Förderung des Haarwachstums bei Haarausfall verwendet. Worauf beruht die Behandlung? Sie basiert auf der Annahme, dass die Wachstumsfaktoren im thrombozytenreichen Plasma die Hautregeneration unterstützen, indem sie die Zellproliferation, also Wachstum und Ver-
mehrung, sowie die Kollagenproduktion erhöhen. Allerdings gilt es zu beachten, dass die Effektivität von PRP-Behandlungen in der ästhetischen Medizin in der wissenschaftlichen Gemeinschaft nach wie vor Gegenstand von Forschung und Diskussion ist. Die Ergebnisse können von Patient zu Patient variieren. Es gibt also keine wissenschaftlichen Beweise für die Wirkung der Therapie? Es gibt wissenschaftliche Untersuchungen. So deuten einige Studien darauf hin, dass PRP unter bestimmten Bedingungen wirksam sein kann, aber wie bei vielen medizinischen Behandlungen variiert die Stärke der Evidenz je nach Anwendungsbereich. Es ist wichtig, dass Patienten, die eine PRP-Therapie in Betracht ziehen, dies in Absprache mit einem qualifizierten Facharzt bzw. einer Fachärztin oder mit einer spezialisierten Person tun. Nur sie können ihre Situation bewerten und die besten Behandlungsoptionen empfehlen, immer basierend auf dem aktuellen Stand der Forschung und auf klinischer Erfahrung.
DR. ALEXANDER GASSER FACHARZT FÜR UROLOGIE Vorsorge, Potenzprobleme, Fertilitätsprobleme, Prostata-, Nieren-, Blasenleiden, ambulante Operationen TERMINE NACH TELEFONISCHER VEREINBARUNG TEL.: 0474 497 063 | MOBIL 339 69 53 738
39031 Bruneck – Kapuzinerplatz 9 www.drgasser.it
EIGENBLUT, BOTOX, HYALURON IM VERGLEICH PRP „platelet-rich plasma“ ist eine natürliche Behandlung, bei der das eigene Blut des Patienten verwendet wird, um die Kollagenproduktion anzuregen und die Hautregeneration zu fördern (siehe Interview). Bei Botox handelt es sich um ein injizierbares Neurotoxin, das die Muskeln entspannt und die Muskelaktivität vorübergehend blockiert. Dadurch können sich zum Beispiel Stirnfalten, Krähenfüße und Zornesfalten glätten. Botox wird aber auch bei übermäßigem Schwitzen, etwa in den Achseln, verwendet. Die Wirkung hält in der Regel einige
Monate an, danach muss die Behandlung wiederholt werden, um die Ergebnisse aufrechtzuerhalten. Hyaluronsäure ist eine natürliche Substanz im Körper, die Feuchtigkeit speichert. Hyaluronsäure-Füllstoffe werden in die Haut injiziert, um Volumen wiederherzustellen, Falten zu glätten und Konturen zu verbessern. Es wird oft zur Behandlung von Nasolabialfalten, zur Lippenvergrößerung, für den Wangenaufbau und zur Korrektur von Volumenverlust im Gesicht verwendet und wirkt in der Regel mehrere Monate bis zu einem Jahr.
Wie lange dauert ein PRP-Eingriff?
individuellen Hauttyps. In der Regel entwickeln sich die Veränderungen über einen Zeitraum von Wochen bis Monaten.
In der Regel 30 Minuten. Die Behandlung ist durch die sehr feinen Nadeln bei der Injektion nahezu schmerzlos. Es sind auch keine Wunden sichtbar. An der Haut kann lediglich eine leichte Rötung auftreten, die aber meist zeitnah wieder verschwindet. Ist in den Tagen danach etwas zu beachten? Man sollte sich nach einer PRP-Behandlung 24 Stunden lang keiner übermäßigen körperlichen Belastung aussetzen. Auch sollten Saunagänge in dieser Zeit vermieden werden. Bei der Behandlung der Haare sollten diese nach der Behandlung am selben Tag nicht gewaschen werden.
Was ist der Unterschied zwischen PRP und Botox oder Hyaluronsäure? Der Hauptunterschied zwischen diesen Behandlungen liegt in ihrer Wirkungsweise und ihren Anwendungsgebieten. Botox wirkt durch Muskelentspannung, HyaluronsäureFüllstoffe wirken durch Volumenwiederherstellung, und PRP zielt auf die natürliche Hautregeneration ab.
Wann sieht man den Erfolg? Das variiert von Person zu Person, weil es von unterschiedlichen Faktoren abhängt, einschließlich des Behandlungszieles und des
Lorenz Larcher, Facharzt für Plastische und Ästhetische Chirurgie
D ER A P FE L
DER APFEL
Gesunder Muntermacher Südtirols Bauern sind gerade im Endspurt der Apfelernte. Jetzt im Herbst ist die Lust auf frische Äpfel besonders groß. Wer sich und der Umwelt Gutes tun will, sollte dieses Obst das ganze Jahr über essen. Heimische Äpfel sind sehr nährstoffreich, haben kurze Transportwege und werden in Kühlzellen so gut gelagert, dass sie auch nach vielen Monaten noch schmecken wie soeben vom Baum gepflückt.
D
ie bekannte Volksweisheit „An apple a day keeps the doctor away“, also „Ein Apfel am Tag hält dir den Arzt vom Leibe“, hat
durchaus etwas Wahres an sich, wenngleich sie so natürlich nicht ganz stimmt.
natürlich gut
Aber immerhin: Äpfel enthalten jede Menge wichtiger Vitamine, Mineralstoffe und Spurenelemente, und sie
sind ideale Muntermacher. Der Grund: Der hohe Wassergehalt und der hohe Anteil an Frucht- und Traubenzucker bringen unsere Gehirnzellen in
41
42
DER APF E L
Schwung. Den Zucker nimmt der Körper gleich auf und wandelt ihn in wertvolle Energie um, welche die Leistungs- und Konzentrationsfähigkeit steigert. Gleichzeitig enthalten Äpfel nur etwa 50 bis 60 Kilokalorien pro 100 Gramm. Reich an Vitaminen … Bei den Vitaminen ist der Apfel nicht zu unterschätzen. Laut der Ernährungstherapeutin Hanna Thuile enthält er unter anderem Beta-Carotin, Vitamin B1, B2, B6, Vitamin C, Vitamin E, Niacin und Folsäure. Jetzt im Herbst sollten wir vor allem darauf achten, genügend Vitamin C zu uns zu nehmen, um uns gegen Grippe- und Erkältungsviren zu schützen. Äpfel sind zwar nicht so reich an Vitamin C wie etwa Kiwi, Paprika, Zitrusfrüchte oder Erdbeeren, aber mit einem Apfel pro Tag kann man immerhin bis zu einem Drittel des täglichen Vitamin-C-Bedarfs decken.
TIPPS
Äpfel sollte man am besten samt Schale und Kerngehäuse essen. Dann ist die Ausbeute an Vitaminen und Ballaststoffen am größten.
•Ä pfel sollte man waschen und dann samt der Schale und gern auch mit dem „Butzn“, also dem Kerngehäuse, essen. In der Schale stecken fast drei Viertel der Vitamine, im Kerngehäuse viele Ballaststoffe. •E in Tipp der Ernährungstherapeutin Hanna Thuile ist die Kombination von Äpfeln mit anderen Lebensmitteln. Schneidet man zum Beispiel einen Apfel in ein Joghurt, sorgen die Fruchtsäuren im Obst dafür, dass das Kalzium im Joghurt vom Körper besser aufgenommen wird. Mischt man zusätzlich Haferflocken darunter, wird auch das Eisen aus dem Hafer besser resorbiert.
Übrigens: Rote Apfelsorten haben einen höheren Vitamin-C-Gehalt als grüne. Ein Apfel der Sorte Braeburn enthält zum Beispiel dreimal so viel Vitamin C wie ein Granny Smith. Letzterer punktet aber wie alle grünen Sorten mit einem höheren Gehalt an Fruchtsäuren. Diese sorgen dafür, dass Kalzium in unserem Darm besser aufgenommen wird. … an Mineralstoffen … Bestimmt haben sich Hobbysportler schon gefragt, warum ihnen nach einer Sporteinheit als geeignetes Getränk eine Apfelschorle, also Mineralwasser mit etwas Apfelsaft, empfohlen wird. Der Grund sind
zum einen die Mineralstoffe im Wasser, zum anderen das Kalium, das im Apfel als wichtigster Mineralstoff enthalten ist – neben Magnesium, Phosphor und Eisen. Kalium trägt zur
Entdecke die Vielfalt der Südtiroler Äpfel in den Detailgeschäften der Südtiroler Obstgenossenschaften. Auch in deiner Nähe:
Regeneration der Muskeln bei, während die im Saft ebenfalls enthaltenen Kohlenhydrate dafür sorgen, dass die Glykogenspeicher wieder gefüllt werden und der Körper so wieder
D ER A P FE L
… und an Ballaststoffen Äpfel zählen zu den ballaststoffreichen Früchten. Ballaststoffe wirken sich positiv auf die Darmgesundheit aus, weil sie „Futter“ für die Dickdarmbakterien sind. Beim Apfel ist vor allem das Pektin zu nennen, das die Darmschleimhaut schützt, Krankheitskeime bindet und bei Durchfall stopfend wirkt. Deshalb gilt bei Durchfallerkrankungen ein geriebener Apfel als natürliches Hausmittel. Pektin trägt überdies zur Stabilisierung des Blutzuckerspiegels und zur Senkung des Cho-
lesterinspiegels bei. Neben Pektin enthält der Apfel auch den unlöslichen Ballaststoff Zellulose, der ebenfalls gegen Darmträgheit und Verstopfung hilft. Zu guter Letzt sind die sekundären Pflanzenstoffe zu nennen, die zu rund 80 Prozent in und nahe der Apfelschale vorkommen. Sie stärken das Immunsystem, schützen die Gefäße und das Herz-Kreislauf-System und bewahren den Körper vor Zellschäden. Sekundäre Pflanzenstoffe
Der hohe Wassergehalt und der hohe Anteil an Frucht- und Traubenzucker bringen unsere Gehirnzellen in Schwung. Deshalb gilt der Apfel als gesunder Muntermacher.
sind zum Beispiel die Flavonoide, die vor allem für die Farbgebung der Äpfel verantwortlich sind und unter anderem entzündungshem-
mend, antibakteriell und antiviral wirken. Auch die roten Farbstoffe, die Anthocyane, die vor allem in der Schale reifer Äpfel vorhanden sind, schützen die Zellen. Querzetin indessen hat die besondere Eigenschaft, bereits oxidiertes Vitamin C im Körper zu reaktivieren. Damit wirkt das Vitamin noch stärker.
Foto: Apfelkonsortium
Energie bekommt bzw. der Blutzuckerspiegel aufrechterhalten bleibt.
43
ANZEIGE
Natürlich aus der Meraner Handwerksbäckerei
TÄGLICH OFENFRISCH!
Gute Backwaren sind außerordentlich wichtig für eine bewusste, nachhaltige Ernährung. Für die Bäckerfamilie Erb heißt das: Innovation, Qualität, Regionalität und Nachhaltigkeit. Keine Modewörter, sondern ein Brot ist unser Leben! Die Meraner Bäckerkontinuierlicher Prozess, familie Erb steht für natürliche Qualität und schließlich baut das Unter- nachhaltige Entwicklung. nehmen auf eine jahrzehntelange sowie ressourcen- und umweltFamilien- und Handwerkstraditi- schonendes Wirtschaften lauten on. „Wir leisten einen wichtigen die Prämissen. Das Ergebnis sind Beitrag zu einer ökologischen, fai- wertvolle handgemachte Brotren und zukunftsweisenden Ent- und Semmelspezialitäten ohne wicklung in unserer Region. Die- Zusatzstoffe, unwiderstehliche sen Weg wollen wir konsequent Kuchen und Torten wie zu Omas gehen“, betont Sabine Erb. Volles, Zeiten. Oder auch Neukreationen frisch gemahlenes Korn, hochwer- wie das Balance-Brot, gebacken tige Rohstoffe möglichst aus der nach traditioneller Rezeptur mit Region, kurze Wege, effiziente naturbelassenen Urgetreidesorten und moderne Technologien (die und Sauerteig. Höchste Qualität Tagesstromproduktion kommt aus durch kontrollierten Vertragsander eigenen Photovoltaikanlage) bau und Herkunftsgarantie.
5x in Meran
erbbrot.it
ERB-Anz-93,5x141mm_Gesundheit_2023_def.indd 1
02.10.23 09:57
Wir lassen Sie nicht alleine
Wenn ohne fremde Hilfe nichts mehr geht, gibt Ihnen die Pflegerentenversicherung »Per Me Domani« den nötigen finanziellen Rückhalt: Bei Verlust der Selbstständigkeit erhalten Sie für den Rest des Lebens eine Rente ausbezahlt. Fragen Sie nach: Wir sind für Sie da.
www.volksbank.it
Werbemitteilung zur Verkaufsförderung: Die Informationsbroschüre, inklusive der VID (vorvertraglichen Informationsdokumente) und der Versicherungsbedingungen, liegt zur Einsicht bei unseren Beratern und in allen unseren Filialen auf bzw. ist unter www.volksbank.it abrufbar.
Werbeanzeige für Retailkunden. Werbemitteilung zur Verkaufsförderung: Die Informationsbroschüre, inklusive der VID (vorvertraglichen Informationsdokumente) und der Versicherungsbedingungen, liegt zur Einsicht bei unseren Beratern und in allen unseren Filialen auf bzw. ist unter www.volksbank.it abrufbar.
MIT EINER GUTEN PFLEGEVORSORGE NACH VORNE SCHAUEN.