Erlebnis im Tank

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ERLEBNIS IM TANK Dokumentation zum Polygon



VORWORT VON FREDY LIENHARD

«Ein ganz besonderes Objekt» Die Eröffnung der autobau Erlebniswelt 2009 ist nur ein kleiner Teil in der Geschichte des ehemaligen Tanklagers in Romanshorn. Ein lndustriestandort, den die Eidgenössische Alkoholverwaltung 1891 gegründet und danach kontinuierlich ausgebaut hat. Uns war schon bei der ersten Besichtigung klar, dass die Gebäude eine spezielle Ausstrahlung – eben eine Geschichte – haben. Die Umnutzung erfolgte deshalb mit Rücksicht und Respekt für die bestehende Bausubstanz. Für die Einbindung des letzten historischen Gebäudes haben wir uns viel Zeit gelassen, haben Konzepte erarbeitet und deren Umsetzung immer wieder kritisch hinterfragt. Uns war stets bewusst, dass der gigantische Stahltank im zwölfeckigen Polygongebäude ein ganz besonderes Objekt ist. Nach mehrjähriger Planung und knapp einem Jahr Umbauzeit ist es nun vollbracht: Wir können diesen einzigartigen Bau unserem Publikum «übergeben». Damit haben die Besucher von autobau die einmalige Möglichkeit, spannende Fahrzeuge und ein historisches lndustriedenkmal gemeinsam zu erleben.

Die ausgestellten Fahrzeuge erreichten im Rennsport Spitzengeschwindigkeiten und boten eindrückliche Momente in verschiedenen Rennkarrieren. Die beeindruckende Sammlung von Peter Sauber zeigt seine bewegte Geschichte im Schweizer Rennsport. Der Tank im Polygon hingegen bewegte sich kaum – er steht seit seiner Errichtung 1902 auf einem soliden Fundament aus Betonstützen und Eichenbalken. Emotionale, sportliche Bewegung trifft auf über 100-jähriges Bauhandwerk. Hinter beidem stecken Spitzenleistungen. Mit grosser Freude laden wir Sie ein, den neuen Ausstellungsteil zu erleben. Dank der hervorragenden Arbeit des Projektteams und der ausserordentlich motivierten Leistung aller Handwerker ist ein Juwel entstanden, wie es nur einmal anzutreffen ist. Herzlich willkommen zum «Erlebnis im Tank» bei autobau in der Hafenstadt Romanshorn.

Fredy Lienhard Präsident autobau



Ungereinigter Stahltank



DIE GESCHICHTE DES TANKLAGERS UND DES POLYGONS

Es war einmal ... Ab 1855 war Romanshorn von Zürich aus per Eisenbahn erreichbar und wurde zum wichtigsten Verkehrsknotenpunkt in der Ostschweiz. Das Dorf im Thurgau entwickelte sich zum blühenden Industrieort und trieb via Fährverbindung regen Handel mit Deutschland. Das Jahr 1874 brachte der Schweiz die Handels- und Gewerbefreiheit, worauf Alkoholausschank und -konsum drastisch anstiegen. Kleinunternehmer verwerteten Überschüsse von Kernobst und Kartoffeln durch das Brennen von Obstbranntwein und Kartoffelschnaps. Letzterer führte nicht selten zur Erblindung oder zum Tod. Um der sogenannten «Kartoffelschnapspest» entgegenzuwirken, trat 1887 das Eidgenössische Alkoholgesetz in Kraft. Damit lag das Monopol für Fabrikation, Einfuhr und Verkauf von Alkohol in der Hand des Bundes. Das Alkoholmonopol zwang den Bund zum Bau

von Lagerhallen. Er gründete die Eidgenössische Alkoholverwaltung und errichtete in 84 Jahren Bauzeit das Tanklager in Romanshorn, auf dessen Areal heute die autobau AG zu finden ist. Lager für 30 Millionen Liter Alkohol Das Tanklager-Bauprojekt startete 1892 mit der Errichtung zweier Lagerhallen. Ein Jahr später nahm die Eidgenössische Alkoholverwaltung das Tanklager mit einem Fassungsvermögen von 2 Millionen Litern in Betrieb. Bis in die 1980er-Jahre würden daraus 30 Millionen Liter werden. Nach und nach kamen die anderen Gebäude dazu, bis 1975 die Bauarbeiten mit der Inbetriebnahme des Werkstattgebäudes vollendet wurden.



Das Geheimnis des Polygons Gegen Ende des 19. Jahrhunderts stiess das Lager an seine Kapazitätsgrenzen. Daraufhin entstand 1902 das faszinierendste Gebäude auf dem Tanklager-Areal: das Polygon. Zwölfeckig in sandfarbenen und roten Backsteinen wurde es zum Blickfang auf dem Areal. Von aussen hübsch anzusehen, barg das Polygon in seinem Inneren ein gewaltiges Geheimnis – gewaltig im Ausmass und ebenso gewaltig in der damaligen Baukunst. Einen riesigen Stahltank, der die Alkohol-Lagerkapazität 1902 um rund 3 Millionen Liter erhöhte. Der Polygonbau, der den Stahltank umgibt, ist heute noch das einzige Gebäude mit dieser Form und der ursprünglichen Nutzung in der Schweiz. Zwar existierte im Alkohollager von Delémont ein nahezu identisches Gebäude, das 1907, also fünf Jahre nach dem Bau des Romanshorner Polygons, entstand. Es wurde jedoch in den 1980er-Jahren abgebrochen. Somit ist das autobau-Polygon ein wahre Rarität und deshalb wie alle anderen Bauten des ursprünglichen Tanklagers denkmalgeschützt.



Stahltank nach Sandstrahlen



DAS POLYGON

Ein Unikat aus Stein und Stahl In einem Inserat schrieb die Eidgenössische Alkoholverwaltung (EAV) im Jahr 1901 den Bau eines Tanks aus, denn das Romanshorner Tanklager war an seine Kapazitätsgrenzen gestossen. Die EAV forderte ein zylindrisches Reservoir aus verzinktem Eisen von 20 Metern Durchmesser und 10 Metern Höhe. Schliesslich erteilte sie den Bauauftrag an die Gebrüder Sulzer in Winterthur und Ludwigshafen sowie an die J. Walser & Co. aus Winterthur. Bei Letzterer arbeitete zu jener Zeit Johann Nepomuk Bürkel, der vermutlich das Polygon in Romanshorn entwarf. Schutzbau mit 12 Ecken Offensichtlich war man der Meinung, dass der Stahltank eine Schutzhülle brauche. So kam es zum Bau des zwölfeckigen Polygons aus Backsteinen. Es steht auf einer 1 Meter dicken Betonplatte und seine Dachkante (Traufe) befindet sich auf rund 12 Metern Höhe. Zuoberst ist heute noch die Ventilation des Tanks zu sehen. Die elektrische Laterne, die sich früher auf dem Dach befand und das Polygoninnere beleuchtete, ist nicht mehr vorhanden. Durch zwei Eingänge konnten die Mitarbeitenden das

Polygon-Gebäude betreten. Wo sich heute der Autolift befindet, war eine Tür angebracht, und im Norden erlaubte ein eingeschossiger Anbau den Eintritt. Zwischen den Backsteinmauern des Polygons und dem Stahltank errichteten die Arbeiter zwei Laufstege mit Bretterboden, um Revisionsarbeiten auszuführen. Tank von oben nach unten gebaut Verblüffend aus heutiger Sicht ist: Zuerst wurde die steinerne Schutzhülle errichtet und dann in ihrem Inneren der Stahltank zusammengesetzt. Sein immenses Gewicht tragen 14 Reihen Betonsockel, auf denen zusätzlich Eichenbalken liegen, um Schwankungen auszugleichen. Auf diesen Sockeln stellten die Arbeiter erst den Stahlboden fertig und bauten darauf die Tankdecke zusammen. Danach hoben sie die Decke mithilfe von 12 Flaschenzügen gerade hoch genug, um den ersten Stahlring – die Wand des Tanks – an der Decke zu befestigen. Diesen Vorgang wiederholten die Arbeiter Stahlring für Stahlring, bis sie schliesslich den letzten Ring mit dem Boden zusammennieteten. Insgesamt benötigten die Arbeiter rund 60‘000 – vor Ort geschaffene – Nieten, um den


gewaltigen Tank zu montieren.

Fast 10 Jahre Wiederaufbau

Nur das Polygon-Gebäude konnte durch «normale» Eingänge betreten werden, der Tank nicht. Für Wartungsarbeiten mussten sich die Arbeiter jeweils durch sogenannte Mannslöcher zwängen. Drei waren es ursprünglich, zu sehen sind sie heute noch. Ihr Durchmesser beträgt zwischen 40 und 45 Zentimeter.

Die Revisionsarbeiten dauerten von 1921 bis 1930. Der Grund für die lange Dauer liegt vermutlich in politischen Prozessen, welche die Sanierung verzögerten. Zudem mangelte es in der Zwischenkriegszeit wohl auch an Geld. Beim Wiederaufbau des zerstörten Polygons mauerten die Arbeiter den Eingang im Süden mit gelbem Backstein zu. Wo früher Scheiben waren, zeigen Fensterfüllungen ein Muster aus gelben, orangen und roten Backsteinen. Dasselbe Muster ist übrigens auch bei den anderen Gebäuden der heutigen autobau Erlebniswelt zu sehen. Statt eines bauchigen erhielt der Tank nun ein kegelförmiges Dach. Dadurch verringerte sich die Lagerkapazität auf 2.8 Mil-

Das neue Tanklager war auf 3.1 Millionen Liter Fassungsvermögen ausgelegt und schweizweit das grösste dieser Art. Um die Anlage auf Dichtigkeit und Belastbarkeit zu testen, pumpte man Wasser vom Bodensee in den Tank. Ganze 25 Stunden dauerte es, bis er gefüllt war. Verheerende Explosion Am 24. März 1921 fiel bei Arbeiten im Inneren des Tanks eine Lampe um. Vermutlich sprangen Funken von der zerbrochenen Glühbirne auf den noch vorhandenen Sprit über. Sie mussten die heftige Explosion ausgelöst haben, welche Glasscheiben zu ihren Rahmen hinausjagte und die gemauerten Wände bersten liess. Bei der Explosion gaben die Nieten des Tanks nach und durch die Wucht wurden Blechwände gegen den Zwischengang gedrückt. Das Tankdach verformte sich völlig. Neben dem Trümmerhaufen der Steinmauern lagen Bretter, also war wohl auch die Dachkonstruktion teilweise zerstört worden. Der Schaden an Polygon und Tank war enorm.


lionen Liter. Material wegräumen, diverse Blechplatten ersetzen, zuoberst im Tank einen neuen Versteifungsring anbringen, das Backsteingebäude mit einem Betonring stabilisieren und vieles mehr war nötig, um Polygon und Tank instand zu setzen. Nach über 80 Jahren stillgelegt In den 1970er-Jahren erhöhten zusätzliche Aussentanks auf dem Areal der heutigen autobau Factory die Lagerkapazität und es stellte sich heraus, dass die Wasserversorgung des Tanklagers im Brandfall nicht genügte. Die EAV beschloss, den Stahltank im Polygon als Löschwasserreservoir zu nutzen – er erfüllte die Auflagen des Umweltschutzes zur Lagerung

von Sprit nicht mehr. Auf Ende 1995 schliesslich wurde aus Kostengründen eine Teilstilllegung des Tanklagers in Romanshorn geplant. 1998 erfolgte die endgültige Stilllegung des gesamten Tanklagers. Rund 80 Jahre lang war der gewaltige Stahltank erst Alkohollager, dann Löschwasserreservoir und danach während einer gewissen Zeit sogar Rapsöllager – bis autobau 2016 das historische Backsteingebäude und sein stählernes Inneres wiederbelebte.

Eine Aufnahme nach der Explosion 1921 sowie der Pläne zum Wiederaufbau des Tanks.


Die mechanische FĂźllstandsanzeige (gemessen wurde der FĂźllstand in Metern), die MannslĂścher und die Eichenbalken.




Blick in den Gang zwischen Stahltank und Aussenmauer sowie in die mittlere Ausstellungsetage.



DER UMBAU

Ein nicht allt ägliches Projekt «Der Stahltank im Polygon soll mit drei Ausstellungsplattformen ausgestattet werden, die mit einem Autolift verbunden sind.» Die Grundanforderung der Bauherrschaft autobau an die Umnutzung des historischen Gebäudes war simpel – und dennoch eine Herausforderung für die Planer, die sich an eine gegebene Situation anpassen mussten. Sie stellten sich erst einmal Fragen zu den betrieblichen Abläufen: Wie gelangen Besucher in das Gebäude? Wie die Mitarbeitenden? Wie wird die zusätzliche Ausstellungsfläche bestückt? Wo befinden sich Zufahrtsmöglichkeiten? usw. Nach Vermessungen vor Ort folgte die Konzeptphase, woraus als Idee unter anderem die zusätzliche Hebeplattform auf der Südseite, die Passerelle als Verbindung zur autobau Erlebniswelt, die interne Erschliessung über den einstöckigen Anbau im Norden sowie das geschwungene Treppenhaus zur Inszenierung des Tankraumes resultierten. Die baulichen Herausforderungen Damit der Umbau beginnen konnte, mussten die Arbeiter überhaupt erst einmal ohne grossen Aufwand in den Stahltank hinein gelangen.

Dazu schnitten sie eine Öffnung in der Grösse der heutigen Fahrzeugzufahrt in die Stahlwände. Um den Tank von den Rapsöl-Rückständen zu befreien, mussten sämtliche Innenwände sandgestrahlt werden. Eine aufwendige Arbeit, die doppelt so lange dauerte als geplant. Zudem benötigte man doppelt so viel Sand als vorgängig berechnet. Der Sand war wegen der zinkhaltigen Beschichtung der Tankwände als Sondermüll zu entsorgen. Voraussetzung für das lückenlose Sandstrahlen war, dass die drei Arbeiter an jede Stelle des Tanks gelangten. Dazu wurde ein gigantisches Innengerüst errichtet, über das die Arbeiter auch die Dachfläche erreichen konnten. Nach der Reinigung wurde die komplette Innenwand sorgfältig – in Handarbeit – mit Lack überzogen. Der Einbau der Etagen war für die Stahlbauer eine statische Herausforderung: Die Ausstellungsflächen sollten nicht durch Stützen gestört werden. Die gute Planung erlaubte den problemlosen Etageneinbau, und nun war der Weg frei für die Installationen. Arbeiter verlegten unzählige Meter Kabel, um die Beleuchtung und andere Technik anzubinden. Für die Belüftung des Tanks reaktivierte man den schon früher


Aufnahmen während der aufwendigen Sandstrahl-Arbeiten.


benutzten Lüftungsausgang über die Laterne. Für den Einbau der Passerelle von der bestehenden autobau Erlebniswelt in den Stahltank waren exakte Messungen nötig. Hierzu wurden zwei Löcher in das jeweilige Mauerwerk gebohrt und als Referenzpunkte für die Vermessung genutzt. Die Planung der Passerelle in 3-D war komplex, da sie eine Steigung enthält und nicht rechtwinklig auf die Aussenwände trifft. Geliefert wurde sie in drei Elementen, sonst wäre ihr Einbau zwischen die beiden Gebäude gar nicht möglich gewesen. Dank präziser Planung und sorgfältiger Arbeit passten die Elemente perfekt. Der Umbau stellte hohe Anforderungen an alle Beteiligten. Manche potenziellen Stolpersteine waren vor Baubeginn vorauszusehen und ihr Aus-dem-Weg-Räumen war planbar. Aber noch während der Bauarbeiten musste Unvorhergesehenes in Gestaltung und Planung einbezogen werden. Immer wieder waren neue Ideen, technische Leistungen und einige Kompromisse gefordert. Zugunsten der Geschichte Immer wieder mussten die Ideen der Planer und die Begeisterung der Bauherrschaft autobau Kompromisse mit den Auflagen der Denkmalpflege eingehen. Ein Beispiel für einen solchen Kompromiss ist der Autolift im Polygon. Geplant war ursprünglich, einen grossen Teil des Tankbodens auszuschneiden, um die Höhendif-

ferenz zwischen dem Boden und der Umgebung auszugleichen. Mit dieser Variante wäre nur ein einziger Autolift innerhalb des Gebäudes nötig gewesen. Nach Ansicht der Denkmalpflege stellte das Ausschneiden des Tankbodens jedoch einen zu massiven Eingriff in die bestehende Substanz dar, weshalb zusätzlich zum Autolift im Inneren eine Hebebühne ausserhalb des Gebäudes erforderlich war, um die Autos von der Umgebung auf 60 Zentimeter Tankboden- bzw. Autolifthöhe zu heben. Einen weiteren Kompromiss fordern die Fenster des Polygongebäudes. Sie waren bei Baubeginn in einem schlechten Zustand und nicht wärmegedämmt. Autobau als Bauherrschaft wünschte, sie durch moderne Fenster mit wärmegedämmten Profilen und Gläsern zu ersetzen. Die Denkmalpflege bestand jedoch auf eine Ausführung analog zur ursprünglichen Konstruktion aus Stahlprofilen mit Glaseinsätzen. Schliesslich wurden die bestehenden Fenster nachgebaut und eingesetzt. Als Kompromisslösung durfte autobau jedoch isolierende – dickere – Gläser verwenden. Die Zusammenarbeit zwischen Planern, Bauherrschaft und Denkmalpflege war konstruktiv mit dem Ziel, eine optimale Lösung für die Umnutzung des historischen Gebäudes zu erarbeiten. Alle Seiten arbeiteten auf ein gemeinsames Ziel hin, und das Resultat spricht für sich.


Ă–ffnen der Polygon- und Stahlwand sowie Einbau der Passerelle.


Genau hinschauen lohnt sich

Polygon und Stahltank in Zahlen

Das Bauwerk in dieser Form wie auch seine Umnutzung als Ausstellungsplattform für Autos sind einmalig in der Schweiz – vielleicht sogar weltweit. Der Bau eines runden Stahltanks von 20 Metern Durchmesser allein verdient schon Respekt. Dass dieser Tank im Inneren aber auch noch stützenfrei ist über drei Geschosse, ist eine Pionierleistung für die damalige Zeit und mit dem geschichtlichen Hintergrund einzigartig in der Schweiz. Die neu installierte, zweiläufige gewendelte Stahltreppe im Tank ist ebenfalls ein Unikat. Insgesamt 60‘000 vor Ort geschaffene Nieten halten die gerundeten Platten des Tanks zusammen. In seinem Dach, rechts vom Autolift, ist eines der Mannslöcher zu sehen: Nur 40 Zentimeter Durchmesser erlaubten den Einstieg ins Tankinnere. Eine akustische Besonderheit ist jeweils genau in der Mitte jeder Etage wahrzunehmen. Hier stehend überschlägt sich die eigene Stimme mehrfach. Grund sind die Rundung des Tanks und die glatte Oberfläche seiner Wand. Am deutlichsten lässt sich dieses Phänomen in der obersten Etage erleben.

Rund 800 m2 Ausstellungsfläche bietet der Tank. Der Tank hat rund 20 m Durchmesser und knapp 13 m Höhe. 3.9 Millionen Franken investierte autobau in den Umbau. Der leere Stahltank hat 110 t Gewicht. Etwa 1300 einzelne Blechstücke wurden 1902 verbaut. Die grösste Blechdicke der Tankwand beträgt 12.3 mm, die kleinste 3.3 mm. Das schwerste Metallstück wog 400 kg. Im Tankinneren befinden sich 3 Versteifungsringe an der Wand, die den Tank stützen. 14 Betonsockel mit Eichenbalken tragen den Tank. 12 Flaschenzüge waren nötig, um die stählerne Tankdecke hochzuhieven. Der Tank wird von 60‘000 Nieten zusammengehalten. Polygon und Stahltank wurden 1902 innerhalb weniger Monate erbaut.





AUTOBAU

Nicht besicht igen, sondern erleben Im Jahr 2009 eröffnete autobau seine Erlebniswelt in Romanshorn. Sie ist zum einen Ausstellungslokalität und zeigt schnelle Rennwagen, exklusive Sportautos sowie verrückte Konzeptfahrzeuge – ohne Absperrbänder. Die grosszügigen historischen Hallen und eine heimelige Terrasse bieten zum anderen ein besonderes Ambiente für Kundenveranstaltungen, wenn es mehr sein soll als der Besuch der Ausstellung. Auf Wunsch führt autobau auf dem Rundkurs rasante Taxifahrten durch und sorgt auf dem grossen Platz vor den Hallen für ein unterhaltsames Rahmenprogramm.

Reparatur, Unterhalt, Optimierungen, Polsterpflege, Lackierarbeiten usw. Jeder Autotyp ist willkommen. Alltagsautos finden genauso die passende Betreuung wie Youngtimer, Oldtimer oder Sportwagen. Die eigenständigen Betriebe können untereinander zudem wertvolle Synergien nutzen – zum Vorteil für ihre Kunden, die alles für ihr Auto unter einem Dach finden. Mit der Factory schafft autobau Arbeitsplätze und bietet Spezialisten eine Erfolgschance. Und jene, deren Auto keinen Service benötigt, können sich in dem Stahlbau von Modellautos begeistern lassen.

An den OpenDays haben Besucherinnen und Besucher die Möglichkeit, sich bei einem Rundgang individuell von dem Erlebnis «Auto» mitreissen zu lassen. Bei Sonderschauen finden Autos, die sonst nicht in der autobau Erlebniswelt zu sehen sind, den Weg in die Romanshorner Ausstellung. Hintergrundinformationen zu den Autos liefert autobau multimedial mit.

Vision wird Realität

Gewerbezentrum für vier Räder Die autobau Factory besteht seit 2011. Sie ist ein Gewerbezentrum mit breitem Dienstleistungsangebot rund um vier Räder: Service,

Indem er seine Sammlung der Öffentlichkeit zugänglich machte, verwirklichte Fredy Lienhard seine Vision: autobau Erlebniswelt, autobau Factory, ein breites und erlebnisreiches Angebot. Mit der Umnutzung des Polygons setzt autobau 2016 einen weiteren Meilenstein seiner Vision um und schafft ein in der Schweiz einzigartiges (Auto-)Erlebnis. autobau.ch



AUSSTELLUNGSTEIL PETER SAUBER

Schweizer Motorsport-Geschichte Einstieg in den Motorsport 1970

Eindrucksvolle Ausstellung

Den ersten Wagen baute Peter Sauber im Keller seines Elternhauses. Vom gelben C1 entstanden 2 Exemplare. Mit dem C5 startete Sauber zum ersten Mal in Le Mans. Und mit dem C12 erfolgte 1993 der Einstieg in die Formel 1. Nach der Saison 2005 übernahm BMW die Mehrheitsanteile am Schweizer Rennstall. Peter Sauber blieb dem Team als Berater treu. Mitte 2009 entschloss sich BMW zum Ausstieg aus der Formel 1.

Mit den 12 Formel-1-Wagen aus der Zeit von 1993 bis 2005 im untersten Geschoss des Stahltanks und den Rennwagen der Anfangsjahre in der Racing Halle ist eine eindrückliche Sammlung entstanden. Fredy Lienhard und autobau danken Peter Sauber und seiner Frau Christiane sowie seinem Team.

Wiedereinstieg 2010 Die Zukunft des Teams war lange Zeit ungewiss, bis Peter Sauber Ende 2009 bekann gab, sein Team zurückzukaufen. Trotz vieler Widerwärtigkeiten hat es sich für den Unternehmer gelohnt, nochmals einzusteigen. Damit zeigte Peter Sauber Mut und Solidarität gegenüber seinen Mitarbeitenden und sicherte dem Werk- und Innovationsstandort Schweiz einen wichtigen Partner.


autobau Erlebniswelt Egnacherweg 7 8590 Romanshorn T: +41 71 466 00 66 info@autobau.ch autobau.ch Ă–ffnungszeiten Mittwochs: 17.00 - 20.00 Uhr Sonntags: 10.00 - 17.00 Uhr Angemeldete Gruppen sind jederzeit mĂśglich.


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