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Gastkolumne auto-schweiz

VON FRANÇOIS LAUNAZ, PRÄSIDENT AUTO-SCHWEIZ, VEREINIGUNG SCHWEIZER AUTOMOBIL-IMPORTEURE

CO2-Gesetz: Hohe Kosten, wenig Nutzen

Unter dieser Rubrik äussert sich François Launaz, Präsident von auto-schweiz, zu aktuellen Themen der Verkehrspolitik und zum Marktgeschehen.

Teuer. Nutzlos. Ungerecht.» So lautet der Kampagnen-Slogan eines Komitees aus Wirtschaftsverbänden, das sich für die Ablehnung des CO2-Gesetzes beim Urnengang vom 13. Juni einsetzt. Als auto-schweiz sind wir Teil dieses Komitees, weil die Vorlage aus Sicht der Automobilbranche genau das ist: teuer, nutzlos und ungerecht. Während das Gesetz die Kosten für Automobilistinnen und Automobilisten, die noch nicht auf ein Elektroauto umsteigen können oder wollen, spürbar erhöhen würde, dürfte es kaum senkende Effekte für den realen CO2Ausstoss auf der Strasse haben. Vieles würde teurer, nichts besser werden. Wozu braucht es dann ein neues Gesetz?

François Launaz, Präsident auto-schweiz, Vereinigung Schweizer Automobil-Importeure.

Ziele unbestritten

Zunächst möchte ich betonen, dass der Kern des Gesetzes, nämlich die Absenkung des Kohlenstoffdioxid-Ausstosses neuer Fahrzeuge, überhaupt nicht zur Diskussion steht. Die Zielvorgaben ab 2025 und 2030 sind unbestritten. Natürlich ist eine Absenkung um 15 % bei neuen Personen- und Lieferwagen bis in vier Jahren nicht einfach zu erreichen. Aber diese Zielwerte sind auf europäischer Ebene genauso von den Herstellern akzeptiert wie die erstmalige Einführung von CO2-Vorschriften für schwere Nutzfahrzeuge. Der Verband der europäischen Automobilhersteller ACEA hat vor einigen Wochen verlauten lassen, dass er sogar strengere Absenkungsziele unterstützen würde, als sie bislang ab 2030 in der Europäischen Union und auch in der Schweiz vorgesehen sind – einen europaweit massiven Ausbau von Ladestationen für Elektroautos und von Tankinfrastruktur für erneuerbare Treibstoffe wie Wasserstoff vorausgesetzt.

Und genau hier beginnt die Problematik des neuen CO2-Gesetzes. Während die meisten europäischen Länder die Elektromobilität mit massiven Subventionen beim Autokauf, bei den Steuern oder für Lademöglichkeiten anschieben, macht die Schweiz wenig bis nichts. So sollen lediglich «Installationen von Ladeinfrastrukturen in Mehrparteiengebäuden» aus dem neuen Bürokratiemonster «Klimafonds» finanziert werden – aus einem Topf mit gerade einmal 60 Millionen Franken pro Jahr, der noch diverse andere Abflüsse kennt. Es steht zu befürchten, dass am Ende die Zahl der finanzierten Ladestationen an wenigen Händen abgezählt werden kann.

Alles andere überlässt der Bund weiterhin den Kantonen, deren Aktivitäten von wohldosierten Förderungen bis zu gepflegtem Nichtstun reichen – man fühlt sich an die Unterschiede bei den Corona-Impfkampagnen erinnert.

Peitsche statt Zuckerbrot

Das Parlament hat mit dem neuen CO2Gesetz die Chance verpasst, lokal emissionsfreier Individualmobilität nachhaltig und flächendeckend zum Erfolg zu verhelfen. Denn der bisherige Rückenwind, welcher die Schweiz beim Marktanteil der EFahrzeuge in den vergangenen Jahren regelmässig auf die vorderen Plätze in Europa wehte, wird schwächer. Bislang hat vor allem die hohe Kaufkraft von Frau und Herrn Schweizer dabei geholfen, die Kaufpreisunterschiede zwischen Verbrennern und Elektroautos wettzumachen.

Glücklicherweise funktionieren E-Modelle auch als umweltbewusste Statussymbole, was den höheren Anschaffungspreis rechtfertigen kann. Doch nun geht es darum, Elektroantriebe zum Normalfall zu machen, für Privatpersonen und Unternehmen.

Bis 2025 dürften die Preise für Batterien so weit gesunken sein, dass die Kosten vergleichbar mit denen eines Verbrenners sind. Doch was ist bis dahin? Es darf nicht verwundern, dass etwa Deutschland seine Kaufprämie von bis zu 9000 Euro bis 2025 verlängert hat – und nach dem ersten Quartal 2021 beim Marktanteil der reinen Elektroautos erstmals vor der Schweiz liegt. Direkte Subventionen sind vielleicht nicht der Königsweg der Förderung, aber es gäbe genug Möglichkeiten, etwa über den Besteuerungssatz der Privatnutzung von Geschäftsfahrzeugen. Warum diesen nicht ab 2022 für Elektroautos von 0,9 auf 0,45 % pro Monat halbieren? Per Parlamentsvorstoss soll dieses Versäumnis im CO2-Gesetz nun nachgeholt werden – eine langwierige Prozedur, bis diese Massnahme endlich greifen könnte.

Teuer, nutzlos, ungerecht

Anstatt also die E-Mobilität zu fördern, haben sich Bundesrat und Parlament dazu entschlossen, die fossilen Treibstoffe zu verteuern und so vermeintlich unattraktiver zu machen. Bis zu 12 Rappen pro Liter könnten Benzin und Diesel ab 2025 teurer werden. Denn die Treibstoffimporteure müssen mit dem neuen CO2-Gesetz bis zu 90 % der Emissionen ausgleichen – heute sind es lediglich 12 %.

Natürlich springt der Wert nicht gleich auf 90 %, doch die Tendenz ist klar: An der Zapfsäule wird es teurer werden. Dabei hat die Schweiz bereits heute den höchsten Dieselpreis Europas. Der Aufschlag ist allerdings zu gering, um wirklich einen Anreiz für den Umstieg auf ein E-Fahrzeug zu generieren, aber gross genug, um den Tanktourismus weiter anzuheizen. Das ist teuer für KMU und Pendler, nutzlos für das Klima und ungerecht für solche, die nicht in grenznahen Regionen leben. Es gibt also genug Gründe, um am 13. Juni ein Nein zum CO2-Gesetz in die Urne zu legen.

Antrieb: Zukunft

Der neue, rein elektrische Audi Q4 e-tron. Verbindet ein grosszügiges Raumangebot mit der Audi Designsprache der Zukunft. Future is an attitude

46. GV des Schweizer Mobilitätsverbands sffv: Gelungene Online-Premiere

Am Donnerstag, 18. März 2021, fand die 46. Generalversammlung des Schweizer Mobilitätsverbands sffv erstmals online statt. Bei der dazugehörigen Wahl zur Schweizer Flottenmarke 2020 sicherte sich Mercedes-Benz den Titel vor BMW und Toyota.

Text: Rafael Künzle

Pünktlich um 17 Uhr startete der Schweizer Mobilitätsverband sffv seine 46. GV. Statt wie üblich im gemeinschaftlichen Beisammensein fand die diesjährige Generalversammlung zum ersten Mal online statt. Und wie Präsident Patrick Bünzli und Vorstandsmitglied Ralf Käser bei der Begrüssung anfügten: «Hoffentlich auch zum letzten Mal.» Die beiden machten keinen Hehl daraus, dass man die Veranstaltung gerne physisch durchgeführt hätte, was die Mehrheit der über 60 Teilnehmenden vor ihren Bildschirmen wohl ähnlich sah.

Das Beste aus der Situation gemacht

Von Covid-19 gezeichnet war auch der Rückblick auf das vergangene Jahr. So konnten ab März keine Infoveranstaltungen abgehalten werden, wodurch man die Generalversammlung 2020 mehrmals verschieben musste. Andere Aktivitäten, wie zum Beispiel die beiden Seminare in Vertragsrecht, konnten nur unter Einhaltung hoher Schutzmassnahmen stattfinden. Trotzdem machte der Mobilitätsverband das Beste aus der Situation und passte sich ihr, beispielsweise durch die Lancierung der Webinarreihe «5 vor 12», entsprechend an. Da bei der diesjährigen Mitgliederversammlung auch gewählt werden musste, stellte der Verband den teilnehmenden Mitgliedern einen Online«Wahlzettel» zur Verfügung. Sowohl der Vorstand wie auch die beiden Revisoren stellen sich nochmals für mindestens zwei Jahre den wandelnden Anforderungen und vertreten den Mobilitätsverband in verschiedenen Gremien.

Positive Jahresrechnung 2020

Die Jahresrechnungen 2019 und 2020 konnten mit einem leichten Gewinn abgeschlossen werden. Für 2021 wird mit einem Minus von 5000 Franken budgetiert. Dafür wird in diesem Jahr auch einiges geboten (sofern es die Situation zulässt).

Geplant sind zwei Seminare zum Thema Datenschutz und Leasing, das SwissFleetForum, mehrere Round Tables, Webinare sowie Quick-Infoveranstaltungen oder die Wiederaufnahme der zwanglosen «Get together»-Treffen. Auch an der Fachhochschule Ost steht im Herbst der nächste CAS-Zertifikatslehrgang im Flotten- und Mobilitätsmanagement an. Da keine Anträge seitens der Mitglieder gestellt wurden, blickten Käser und Bünzli nach rund 45 Minuten auf einen rekordverdächtig kurzen ersten GV-Teil zurück und bedankten sich herzlich bei den Vorstandsmitgliedern für die erbrachten Leistungen im vergangenen Jahr sowie bei den Mitgliedern für ihre Partizipation. Bünzli betonte abschliessend, man wolle sich als Verband künftig verstärkt politisch engagieren, um bei relevanten Themen wie Mobilitäts-/Roadpricing ein Wort mitzureden, und beendete die ordentliche Mitgliederversammlung.

Der Stern holt sich den Sieg

Im nachfolgenden zweiten Teil, der Nominierung der Flottenmarke des Jahres, wurden die mit Spannung erwarteten Sieger bekannt gegeben. Bei der Bewertung flossen 2020 erstmals Kriterien wie das Verhalten der Marken während der speziellen Herausforderungen durch Covid-19 ein.

Es sei ein Kopf-an-Kopf-Rennen gewesen, erläuterte Käser, ehe er die drei erstplatzierten Marken verkündete. Der Sieg geht an Mercedes-Benz, gefolgt von BMW und Toyota auf den Plätzen zwei und drei. Ausführliche Interviews mit den drei Erstplazierten finden Sie auf der folgenden Doppelseite.

Die Sieger der Wahl «Schweizer

Flottenmarke des Jahres» im Gespräch Interviews: Rafael Künzle

Matthias Bühler Head of Sales Mercedes-Benz Schweiz AG

Mario Hermans Teamleiter Corporate, Direct & Special Sales BMW Schweiz AG

Radek Kubelka Leiter Flottenverkauf Toyota Worauf führen Sie den Erfolg bei der Wahl zur Schweizer Flottenmarke des Jahres zurück? Wo sehen Sie noch Verbesserungspotenzial? Wie wichtig sind die Flottenkunden für die Marke?

Wir verfügen seit mehreren Jahren über ein hervorragendes Produkteportfolio, das unsere Kunden bezüglich Design, Komfort, Preis-Leistungs-Verhältnis und Ökologie überzeugt. Diese Kontinuität trägt massgeblich dazu bei, dass unsere Kunden eine starke Bindung zur Marke Mercedes-Benz haben.

In den letzten Jahren hat eine starke Sie sind zentral für uns. Nicht selten Verjüngung unseres Portfolios und kommen Unternehmen und ihre auch unserer Kundschaft stattgefun- Mitarbeitenden als Flottenkunden den. Dennoch werden unsere Perso- erstmals mit unserer Marke in Benenwagen im Flottenbereich teils rührung – und bleiben ihr danach noch als sehr prestigeorientiert auch privat treu. wahrgenommen. Diese Zurückhaltung muss nicht sein. Ja, MercedesBenz ist eine Premiummarke, die höchste Ansprüche an Design und Technik erfüllt. Genau das schätzen viele Mitarbeitende, die im Aussendienst oder sonst viel unterwegs sind. Gepaart mit einem überzeugenden Preis-Leistungs-Verhältnis spricht daher viel für uns als Flottenpartner. 1. Platz Die BMW Group hat eine sehr starke Im Schweizer Markt sehe ich generell Sehr wichtig. Ein grosser Teil unseres und junge Modellpalette im Premium- Verbesserungspotenzial bei der Di- Absatzes ist direkt oder indirekt mit PW-Bereich. Mittels moderner gitalisierung von Verkaufsprozessen. dem B2B-Markt verbunden. Unsere Technologien wie zum Beispiel un- Die Digitalisierung sollte die persön- Flottenkunden tragen entscheidend serer neuen Mildhybrid-Technik im liche Beratung nicht ersetzen, aber dazu bei. Entsprechend investieren 320d ist unser TCO auf einem sehr eine klare Ergänzung darstellen und wir viel in diesen Bereich. So bieten attraktiven Niveau, ohne auf unser den Kunden schon vor dem Weg zum wir für unsere Geschäftskunden zum berühmtes «Freude am Fahren» Handelspartner eine umfassende Beispiel eine individuelle Website, verzichten zu müssen. Daneben Beratung bieten. So schaffen wir auf welcher jeder Nutzer seine perbietet unsere Palette BEV und PHEV sowohl für die Kunden als auch uns sönlichen Konditionen einsehen und eine breite Auswahl an Fahrzeugen, es gibt deswegen für jeden Kunden einen passenden BMW oder MINI. Besonders stolz bin ich auf unsere Aktion «Wir helfen Helfenden» im letzten Sommer und Herbst. Bei dieser Aktion konnten wir Personen aus Pflegeberufen, welche auf die individuelle Mobilität angewiesen waren, kostenlos Fahrzeuge zur Verfügung stellen. selbst einen grossen Mehrwert und eine deutliche Effizienzsteigerung, auch nach dem Ende der aktuellen Kontakteinschränkungen. direkt ein Fahrzeug konfigurieren oder einen Händler nach Wahl kontaktieren kann, um einen persönlichen Beratungstermin zu vereinbaren. Natürlich auch digital. 2. Platz Wie immer ist es eine Summe an Überall! Wir leben den Toyota Way, Sehr wichtig! Das Flottengeschäft Faktoren. Zum einen setzen wir ei- wovon Kaizen (die stetige Verbes- hat sich für Toyota in den vergangenen starken Fokus auf individuelle serung) eines von 5 Elementen un- nen Jahren erfreulich gut und konund persönliche Beratung. Wir ha- serer Unternehmensphilosophie ist. tinuierlich entwickelt und bildet ben ein grosses, regional veranker- Kaizen ist Bestandteil unseres täg- heute einen wichtigen Bestandteil tes Händlernetz, mit welchem wir lichen Tuns, und wir sind überzeugt, unserer Gesamtkundenportfolios. eng zusammenarbeiten. Wir wissen, in jedem Bereich Optimierungen Es ist für uns wichtig, dass wir mit dass ein kompetentes, flexibles, langfristig umzusetzen. Ein Beispiel Flottenkunden eine langfristige und lösungsorientiertes und vor allem ist das kürzlich umgesetzte «Toyota transparente Partnerschaft aufbaupersönliches Händlernetz der Relax»-Programm, wo wir unseren en können. Wir sind überzeugt, dass Schlüssel ist, um die höchste Kun- Kunden zum Beispiel eine service- wir entsprechend eine hohe Kundenzufriedenheit zu erreichen. aktivierte 10-Jahres-Garantie anbie- denzufriedenheit erreichen und die Dank unserem Innovativen Herstel- ten, unabhängig ob mit Benzin-, Kundenloyalität langfristig sicherler sind wir aber auch in der Lage, Hybrid-, Plug-in-, rein elektrischem gestellt werden kann. praktisch jedem Kunden eine Lösung für seine Mobilitätsbedürfnisse anbieten zu können. Nicht nur in Bezug auf die Modellpalette, sondern auch mit unseren Antriebstechnologien. Der Vollhybrid spielt hier eine zentrale Rolle, der Anteil aller verkauften Toyota-Modelle lag 2020 bei knapp 70 %. oder Wasserstoffantrieb, gültig auch für unsere gesamte Nutzfahrzeugpalette. 3. Platz

Auf welche Modelle fahren die Flottenkunden ab?

Die SUV-artigen Modelle sind nach wie vor hoch im Kurs. Vor allem der Komfort und der Fahrspass von GLC, GLB und des neuen GLA haben viele neue Kunden überzeugt. Stark zugenommen hat auch der Anteil an Plug-in- und Elektrofahrzeugen. Dieser Trend geht ganz bestimmt weiter – und wir sind dafür bestens aufgestellt. Eine wichtige Rolle im Schweizer Flottenmarkt wird sicher auch die neue C-Klasse spielen, die wir im März präsentiert haben.

2020 war ein schwieriges Jahr. Wie lief es der Marke?

Das Jahr war ohne Zweifel sehr herausfordernd. Das haben wir auch im Flottengeschäft in Form von rückläufigen Zahlen gespürt. Generell hat Mercedes-Benz 2020 aber bedeutend besser abgeschnitten als der Gesamtmarkt.

Was waren die grössten Herausforderungen für Ihre Flottenabteilung im Ausnahmejahr 2020?

Einerseits mussten wir und unsere Vertriebspartner neue Wege in der Kommunikation mit unseren Kunden etablieren. Klassische Besuchstermine waren nicht mehr möglich und wurden durch digitale Formate ersetzt. Die Art, wie wir Kundenbeziehungen pflegen, hat sich nachhaltig gewandelt. Andererseits standen Kunden teils vor grossen wirtschaftlichen Herausforderungen. Wir haben deren individuelle Situation berücksichtigt und gemeinsam Lösungen für den Erhalt der bestehenden Flotte oder eine anstehende Ablösung gefunden.

Was sind die Highlights Ihrer Marke im Jahr 2021?

Da gibt es einige. Eines ist sicher die bereits erwähnte neue C-Klasse – noch sportlicher, noch komfortabler und bald auch als Plug-in-Hybrid mit rund 100 Kilometern elektrischer Reichweite erhältlich. 2021 stellen wir zudem vier neue Elektromodelle vor: EQA, EQS, EQB und EQE. Diese werden mit elektrischen Reichweiten bis 770 Kilometer (WLTP) ganz sicher auch in der Flotten-Community für Aufmerksamkeit sorgen.

Wir sehen, dass die ganze Modellpalette sehr gefragt ist, wobei weiterhin ein klarer Trend von der traditionellen Limousine in Richtung SUV und SAV geht – wie zum Beispiel zum BMW X1 oder X3. Auch spüren wir eine stark steigende Nachfrage bei den alternativen Antriebskonzepten. Nicht zuletzt dank dem breiten Angebot an elektrifizierten Fahrzeugen der BMW Group. Vom vollelektrischen MINI Cooper SE bis zur BusinessLimousine BMW 745Le xDrive decken wir bereits die wichtigsten Segmente ab. Bis 2023 können wir in 90 % unserer heutigen Marktsegmente ein vollelektrisches Modell anbieten.

Bei Firmenfahrzeugen haben der Toyota Corolla als Hybrid (95 % aller Kunden wählen diese Antriebsform) wie auch der neue Yaris, welcher kürzlich zum «Car of the Year» gewählt wurde, den höchsten Zuwachs verbucht. Beide unterbieten die vom Bund vorgegebene CO2-Grenze von 118 g/km, ohne dass sie an eine Steckdose müssen. Bei unseren User-Chooser-Kunden ist der RAV4 Hybrid AWD inklusive der neuen Plug-in-Variante mit 4×4 der Liebling, und unser Senkrechtstarter im Jahr 2020 heisst: GR Yaris, sportlich, leicht, einfach Fahrspass pur; unsere Kunden sind begeistert! Unter unserem neuen Nutzfahrzeug-Label «Toyota Professional» ist der Hilux, neu auch mit einem 2,8-Liter-Motor im Angebot, bei unseren Nutzfahrzeugkunden ein Dauerbrenner: Toyota-Qualität seit über 50 Jahren. Trotz der zahlreichen Herausforderungen ist es uns gelungen, schnell und effektiv auf die neuen Gegebenheiten zu reagieren und das Jahr erfolgreich abzuschliessen. Wir konnten mit unseren Marken BMW und MINI zum ersten Mal einen Marktanteil von über 10 % erzielen und unseren Absatz an elektrifizierten Fahrzeugen deutlich mehr als verdoppeln.

Generell gesehen hat uns die Krise natürlich getroffen, aber nicht so schlimm wie einige unserer Mitbewerber. Insbesonders das Flottengeschäft hat sich gut gehalten, auch wenn teilweise Ausschreibungen verzögert wurden. Den grössten Rückgang haben wir im Mietgeschäft zu verzeichnen. Jedoch konnten wir mit dem im letzten Jahr lancierten Auto-im-Abo-Mobilitätskonzept, «Toyota RENT», einen grossen Teil kompensieren. Die Lancierung von Toyota RENT kam quasi optimal, da Kunden mobil sein mussten und wir die Fahrzeug-AboLösung bereit hatten. Die schwankende Nachfrage in Kombination mit den über mehrere Wochen geschlossenen Werken war eine unserer grössten Herausforderungen, da sich hiermit unsere Planungsmöglichkeiten eingeschränkt haben. Es ist uns dank digitalen Kommunikationsformen gelungen, den Dialog mit unseren Kunden nie zu verlieren. Dies hat massgeblich dazu beigetragen, den Folgen der Pandemie entgegenzuwirken und das Jahr 2020 gut abzuschliessen. Eine weitere Herausforderung war das Erreichen der strengen CO2Ziele des Bundes. Als einziger Premium-Volumenhersteller in der Schweiz erfüllen wir diese Vorgaben seit 2016 durchgehend – auch im Jahr 2020.

Die Herausforderung war sicher, dass wir aufgrund der angepassten Situation flexibel reagieren mussten, um individuelle Lösungen für unsere Kunden wie auch unsere Händler anbieten zu können. Hier konnten wir jedoch auf die grossartige Motivation unseres Teams zählen, welches tagtäglich kreative Wege erarbeiten konnte, um den Kundenbedürfnissen gerecht zu werden. Die fehlenden sozialen Kontakte waren aber nicht nur in der Zusammenarbeit mit unseren Kunden eine Herausforderung, auch intern konnten wir durch eine verstärkte Kommunikation die Motivation hoch halten und sind noch näher zusammengerückt, wenn auch nur im übertragenen Sinn. Definitiv unsere beiden neuen vollelektrischen Modelle iX und i4! Der BMW iX begeistert mich nicht nur mit seinem ganzheitlichen Verständnis von Nachhaltigkeit, sondern auch mit seinen Fortschritten in den Bereichen automatisiertes Fahren, Bedienung und Vernetzung. Beide Modelle haben wir vor kurzem bei der Livestreaming-Show #VisionaryDreams zum ersten Mal unseren Schweizer Flotten- und Endkunden präsentieren. Falls Sie die Show verpasst haben, können Sie sich diese auch noch on demand anschauen. Es lohnt sich auf jeden Fall.

Wir durften kürzlich die Auszeichnung «Car of the Year 2021» für den Toyota Yaris Hybrid entgegennehmen – die Bestätigung der konsequenten Elektrifizierungsstrategie. Zudem lancieren wir 2021 tolle Fahrzeuge. Gerade eingetroffen sind die ersten Toyota Highlander. Der effiziente Vollhybrid überzeugt mit 248 PS, einer Premium-Ausstattung und raffiniertem SUV-Styling. Der Highlander wird ab April auch im «Auto-Abo» von Toyota RENT verfügbar sein. Vergessen wir nicht den neuen Yaris Cross, welcher mit seiner kompakten Grösse und seinem Hybrid 4×4 unseren Kunden ab dem Sommer Freude bereiten wird. Weiter sind wir sehr erfreut über die grosse Aufmerksamkeit, welche die Lancierung des Toyota Mirai erzeugt hat, und wir werden zudem in diesem Jahr den Toyota Proace City EV auf den Markt bringen.

Händlerradar 2021: Wer holt sich im Corona-Jahr die begehrte Krone?

Der dritte Händlerradar steht in den Startlöchern. Erneut hat das renommierte puls Marktforschungsinstitut rund 350 Schweizer Markenvertretungen zu ihrer Beziehung zu ihren Importeuren befragt und spannende Antworten erhalten. Text: Isabelle Riederer

Mit Spannung wird der Händlerradar 2021 erwartet. Zum dritten Mal hat der A&W Verlag das renommierte puls Marktforschungsinstitut mit der Aufgabe betraut, den Schweizer Markenhändlern auf den Zahn zu fühlen. Fest steht: Manch ein Importeur scheint sich den letztjährigen Händlerradar zu Herzen genommen und mit Erfolg an der Beziehung zu seinem Händlernetzwerk gearbeitet zu haben. Andere haben sich scheinbar auf den Lorbeeren ausgeruht, was sich in einer niedrigeren Bewertung widerspiegelt. Auffällig ist, dass gerade in Krisenzeiten eine gute Beziehung zwischen Händler und Importeur von entscheidender Bedeutung ist. Kurzum: Importeure, die bereits vor der Corona-Krise eine partnerschaftliche Beziehung zu ihren Händlern hatten, konnten ihre Position auch während der Krise halten. Die Umfrage zum Händlerradar 2021 fand im Zeitraum Januar bis Februar 2021 statt.

Erstmals auch Fragen zu Corona-Massnahmen

Insgesamt haben 352 Garagisten aus der ganzen Schweiz an der Befragung mitgemacht. Dafür möchte sich der A&W Verlag bei allen Teilnehmenden herzlich bedanken. Die Befragung dauerte jeweils ca. 15 Minuten und wurde von Mitarbeitern des puls Marktforschungsinstituts komplett anonym durchgeführt. Dabei standen Fragen zu drei Kernthemen im Mittelpunkt: Basis-, Trend- und Beziehungskriterien. Darunter Fragen zum Geschäftsklima, zum Intrabrand-Wettbewerb, zum wirtschaftlichen Erfolg, zum Klimafaktor, zur Weiterempfehlung, zur Endkundenattraktivität, zu Stärken und Schwächen sowie der Zukunftsfähigkeit und vieles mehr. Erstmals wurden auch konkrete Fragen zu den Unterstützungsmassnahmen der Importeure in Beziehung auf die CoronaKrise abgefragt. Man darf gespannt sein, welcher Importeur seine Händler in der Krise am meisten unterstützt hat. Benz und Volvo bilden die erste Gruppe. Zur zweiten Gruppe «grosse Marken» zählen diejenigen Automarken, die 4 % und mehr Marktanteil haben, dazu gehören Volkswagen, ŠKODA, Opel, Ford und Renault.

Zu den «mittelgrossen Marken» als dritte Gruppe mit einem Marktanteil von 3 bis unter 4 % gehören SEAT, Toyota, Fiat und Peugeot. Die vierte Gruppe «kleine Marken» orientierte sich an einem Marktanteil von 2 bis unter 3 %. Zu ihr zählen Dacia, Hyundai, Suzuki, Mazda, Citroën und Nissan. Aufgrund der aktuellen Marktanteile würden bestimmte Marken in andere Gruppen fallen, dazu gehören Opel (1,9 %), SEAT (4,6 %), Fiat (2,7 %) und Peugeot (2,6 Prozent). Zu Vergleichszwecken mit den Ergebnissen des Händlerradars 2020 bleibt die Gruppeneinteilung 2021 jedoch gleich. Auch die Fragen sind mehrheitlich gleich wie in der Vergangenheit, damit man konkrete Unterschiede sieht.

Top-Treiber bleibt die Kooperation auf Augenhöhe

Im letzten Jahr hatten Suzuki, MercedesBenz, Renault und SEAT die Nase vorn. Ob sich diese vier Marken auch 2021 erneut den ersten Platz in ihrer Gruppe sichern konnten? Eines schon mal vorweg: Die Karten wurden neu gemischt! Jedoch zeigte die Umfrage auch, dass die durchschnittliche Gesamtzufriedenheit der Händler in den letzten drei Jahren stabil geblieben ist. Im Zusammenhang damit stehen auch die wichtigsten Stellhebel der Händlerzufriedenheit.

Diese setzen sich ausschliesslich aus Beziehungs- und Basiskriterien zusammen. Insbesondere die Kooperation auf Augenhöhe und die partnerschaftliche Zusammenarbeit sind die Top-Treiber für eine gute Beziehung zwischen den Importeuren und ihren Händlern. Auch die Erreichbarkeit der Zielvorgaben hat für die Händler einen sehr hohen Stellenwert. Die gesamte Auswertung und alle Ergebnisse des Händlerradars 2021 sowie die Top-Treiber der Händlerzufriedenheit publiziert AUTO&Wirtschaft als Sonderpublikation in der Juni-Ausgabe. Man darf also gespannt sein!

Ebenfalls können Sie sich Ihr Exemplar des Händlerradars 2020 für 12 Franken pro Stück unter info@awverlag.ch bestellen.

www.awverlag.ch

Vier strategische Gruppen zu Vergleichszwecken

Für den Händlerradar 2021 wurden erneut vier strategische Gruppen gebildet. Die «Premiummarken» mit Audi, BMW, Mercedes-

Den Händlerradar gibt es für 12 Franken: info@awverlag.ch

Erweiterte pauschale Besteuerung der privaten Nutzung von Geschäftsfahrzeugen

Die private Nutzung des Geschäftsfahrzeugs soll mit einer Pauschale besteuert werden können, die neu auch die Kosten der Fahrt zum Arbeitsort umfasst. Das Eidgenössische Finanzdepartement (EFD) setzt diese Verordnungsänderung auf den 1. Januar 2022 in Kraft. Text: Rafael Künzle

Die Berufskostenverordnung regelt für die direkte Bundessteuer neu, dass die private Nutzung des Geschäftsfahrzeugs (inkl. Arbeitswegkosten) pro Monat mit 0,9 % des Fahrzeugkaufpreises versteuert werden kann. Bisher beträgt die Pauschale 0,8 %. Die Kosten der Fahrt zum Arbeitsort (ohne Aussendienstanteil) müssen seit dem 1. Januar 2016 mit 70 Rappen pro Kilometer als Einkommen in der Steuererklärung deklariert werden.

Davon können bei der direkten Bundessteuer bis maximal 3000 Franken als Berufskosten abgezogen werden, während die Kantone Höchstbeträge nach kantonalem Recht oder unbeschränkte Beträge erlauben. Mit der neuen Regelung entfallen die Aufrechnung für den Arbeitsweg und der Fahrkostenabzug bei der direkten Bundessteuer. Dazu entfällt für Arbeitgeber die Pflicht, den Anteil Aussendienst auf dem Lohnausweis zu deklarieren. Trotz der Änderung bleibt es jedoch weiterhin möglich, die effektive private Nutzung mit einem Fahrtenheft abzurechnen und den Fahrkostenabzug geltend zu machen.

Die Verordnungsänderung fällt für die direkte Bundessteuer grundsätzlich aufkommensneutral aus. Bei der Mehrwertsteuer und den Sozialversicherungen ergeben sich leichte Mehreinnahmen.

Im Interesse eines einheitlichen Lohnausweises können die Kantone die Verordnungsänderung bei den kantonalen Steuern übernehmen. Bei Übernahme des Vorschlags durch Kantone mit unbeschränktem Fahrkostenabzug oder einem Fahrkostenabzug von über 3000 Franken entstünden diesen leichte Mehreinnahmen.

Mit der Verordnungsänderung erfüllt das EFD eine Motion der Kommission für Verkehr und Fernmeldewesen (KVF-S, 17.3631), die von den eidgenössischen Räten angenommen worden ist.

Das EFD hat im Jahr 2019 zu dieser Änderung eine Vernehmlassung durchgeführt. 6 Kantone, 2 Parteien und 14 Organisationen stimmten dem Vorschlag zu. 20 Kantone, 2 Parteien und 8 Organisationen lehnten ihn ab. (rk/pd)

www.admin.ch/gov/de/start/dokumentation/ medienmitteilungen.msg-id-82714.html

Ordnung am mobilen Arbeitsplatz bott vario3

Zwischen Schleichern und Dränglern

Vom Mittelspur-Schleicher und Nicht-Begreifer über Quengler und Drängler bis hin zum Anfänger und Nicht-Mitdenker. aboutFLEET hat 10 Autofahrer entlarvt, die Sie als Vielfahrer wahrscheinlich auch kennen.

Text: Fabio Simeon

Nr. 1 Die tickende Autobombe

Homeofficebedingt hängt der Haussegen schief, am Monatsende ist aufgrund von Kurzarbeit nicht mehr viel Kohle übrig, das nervt! Doch anstatt eine Runde mit dem extra für den Lockdown angeschafften Hund Gassi zu gehen, setzt sich der Typ «kurze Lunte» hinters Steuer und entlädt die Wut beim Fahren. Hupend und mit den MittelfingerAllüren der 187er-Strassenbande schneidet und drängelt er sich durch die Strassen zurück auf seine normale Betriebstemperatur – eine tickende Autobombe. Bewegungsfreiheit im Oberkörper etwas Geduld und Verständnis aufbringen. Kein Einfühlungsvermögen verdienen hingegen jene, die ihren Wagen so in eine Lücke stellen, dass weder vorne noch hinten ein Smart reinpasst, überspitzt in der Summe aber ein Ford Ranger Platz hätte. Kurz: Das ist Verschwendung von begrenzten Ressourcen!

Wer abends in der Stadt auf der Suche nach einem Parkplatz um den Häuserblock kreist, kennt die Verzweiflung und die Wut, die einem beim Anblick Dutzender solcher Freiräume aufsteigt.

Nr. 2 Der geschwätzige Driftking

Laut eigenen Aussagen haben sie die engsten Bögen des Furkapasses schon mit Tempo 100 genommen. Und das nur mit der linken Hand am Lenkrad eines Starrachsers, während die rechte eine Zigarette drehte. Um ein Gleichgewicht zwischen Selbstwahrnehmung, Erzählungen und der Aussenwirkung zu erzielen, fährt der selbst ernannte Driftking in Begleitung häufig am Limit von Maschine und Material, was oft über der Zumutbarkeitsgrenze aller Beteiligten liegt. Gut nur, dass die meisten ihrer allein erlebten «Heldentaten» nur Geschichten sind und es in den meisten Fällen auch bleiben.

Nr. 3 Die paranoiden Übervorsichtigen

Alle fahren wie die Henker, auf den Strassen herrscht unüberschaubares Chaos und hinter jeder Kurve lauert der Sensenmann. Wer mit dieser Einstellung ins Auto steigt, fährt dementsprechend. Die «Übervorsichtigen» fallen anderen Verkehrsteilnehmern meist mit permanent reduzierter Geschwindigkeit, besonders langen Kontrollphasen beim Abbiegen und halbherzig durchgeführten Manövern auf. Sie fahren mal links, mal rechts und bremsen ziemlich abrupt, als sähen sie mehr als wir. Unser Tipp: Am besten sicher überholen – und das arme Ding dabei bloss nicht verschrecken.

Nr. 4 Die Unfähigen

Einparken: Wer es nicht übt, kann es nicht. Hat man den richtigen Bogen aber raus, wirds quasi zur Selbstverständlichkeit.

Gegenüber Fahranfängern und betagten Verkehrsteilnehmern sollte man aufgrund fehlender Praxis oder der eingeschränkten

Nr. 5 Die ignoranten Arroganten

Neben den Unfähigen findet man in den Parkhäusern oft auch jene Menschen, die sich dank ihrer ignoranten Arroganz an die Spitze der unbeliebten Automobilisten katapultieren. Denn obwohl sich die Suche nach einer Lücke im überfüllten Parkhaus ohnehin schon als Odyssee erweist, nimmt sich besagter Menschenschlag die Frechheit heraus, seine Luxuslimousine auf zwei Parkflächen einzumitten. Teures Auto, 1,5 Meter Platz, Betonpfeiler. «Ich will nicht, dass jemand die Tür an mein Auto donnert», hört man von den Fahrzeuglenkern, wenn man sie auf den Missstand anspricht. Und sie haben recht, die Autotür sollte etwas ganz anderes treffen – viel wird da eh nicht kaputtgehen, denn trotz der vielen Betonsäulen im Parkhaus sind das meist die grössten Pfosten.

Nr. 6 Der naive Navifan

Er verkeilt sich in Fussgängerunterführungen, befährt die Skipiste oder versenkt sein Fahrzeug im Moor. Wieso? Mann (oder frau) vertraut der richtungsweisenden Stimme seines Navis mehr als dem eigenen Blick und Verstand. Oberste Anführerin vom Stamm der «Blind-aufs-Navi-Vertrauenden» ist eine Seniorin aus Erquelinnes. Statt wie geplant einen Freund vom 90 Kilometer entfernten Bahnhof in Brüssel abzuholen, legte die Belgierin 2013 einen 1200 Kilometer langen Roadtrip nach Zagreb hin – Weltrekord! Unser Tipp: Bei Kurzfahrten spätestens nach dem zweiten Tankvorgang zur analogen Landkarte greifen.

Nr. 7 Die dreisten Drängler

Tatort Autobahn: Tempo 120 km/h. Zur nächsten Ausfahrt sind es noch gut 300 Meter. Man fährt auf der Mittelspur neben den schon eingespurten Autobahnabgängern. Plötzlich überholt von links ein Sportcoupé mit gefühlt 180 Sachen, erkennt eine Lücke, wo eigentlich keine ist, und zieht 30 Zentimeter vor der eigenen Stossstange von ganz links über den mittleren Fahrstreifen in Richtung Ausfahrt, wo es sich mit aktiver Warnblinkanlage zwischen zwei hupende LKWs drängelt – mal wieder ein dreister Egoist. In solchen Fällen darf neben fassungslosem Kopfschütteln auch das Nummernschild notiert und der Exekutive weitergereicht werden, denn nicht selten führen solche Szenarios zu schlimmen Verkehrsunfällen.

Nr. 8 Die ungeduldigen Egozentriker

Wie der Namen schon sagt, sollte der Beschleunigungsstreifen dazu genutzt werden, Geschwindigkeit aufzunehmen.

Obwohl heutige Fahrzeuge das geforderte Tempo innert einiger hundert Meter erreichen, gibt es immer wieder Spezialisten, die den Beschleunigungsstreifen so schnell es geht verlassen und so allen sich rasant nähernden Verkehrsteilnehmer gefährliche Brems- oder Ausweichmanöver aufzwingen.

Aber nicht nur die «Beschleunigungsstreifen-Frühverlasser», sondern auch die «Rettungsgassen- und Reissverschlusssystemverweigerer» sorgen für heisse Bremsscheiben und rauchende Köpfe. Was daran so schwer zu kapieren ist? Wir wissen es auch nicht. Eventuell kommt hier die Psychologie ins Spiel, à la: Jetzt komme ich – und ihr müsst warten.

Nr. 9 Die kurzsichtigen Pedalstampfer

Spätestens nach einer Taxifahrt im Türkei- oder Ägyptenurlaub kennt ihn jeder – den kurzsichtigen Fahrer mit funktionstüchtigen Augen.

Jene Automobilisten, die vor der roten Ampel nochmals beschleunigen, um im letzten Moment voll in die Eisen zu steigen und so bei allen Beteiligten für unfreiwilliges Kopfnicken, gefolgt von berechtigtem Kopfschütteln sorgen. Solche Fahrweisen verleiten mich zur Behauptung, dass der Benzinpreis für manchen noch zu niedrig ist. Anders kann man sich das laute, umweltschädigende, fahrzeugbelastende und sinnfreie Getue nicht erklären.

Nr. 10 Der seltene Optimalfall

Sind wir ehrlich: Wir alle sind nicht perfekt, haben mal einen ein dünnes Nervenkostüm oder einen schlechten Tag. Wenn wir uns dessen bewusst sind, verzeihen wir auch ab und zu mal eine kurze Verzögerung oder einen vergessen gegangenen Blinkvorgang.

Oder noch besser: Denken wir alle ein wenig füreinander mit, parkieren wir nachsichtig, lassen wir genug Platz zum Einspuren und zeigen wir unserem Gegenüber Respekt. Kurzum: Gehen wir es alle etwas entspannter an, dann kommen alle sicher ans Ziel.

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