4 | OKTOBER 2020
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SCHWERPUNKT Digitalisierung Die Digitalisierung ist in der Carrosseriebranche bereits weit fortgeschritten. Viele Betriebe wickeln von der Schadenannahme über die Kalkulation bis zur Rechnungsstellung alles digital ab. Mit einer Umfrage unter vier System-/Software-Anbietern wollen wir unter anderem herausfinden, ob die aktuelle Corona-Krise den Trend weiter beschleunigt hat.
NEWS Desinfektionsmittel Die André Koch AG vertreibt ein neues Desinfektionsmittel aus der Spraydose. Lacke auf Wasserbasis Der Unternehmensbereich Coatings von BASF stellt eine neue Produktreihe vor. Starke Farben im Trend Dank Axalta können Lackierer auch aussergewöhnliche Farbtöne reparieren. «Laki, dä Autolackierer» Mit der Puppe Laki präsentiert die André Koch AG ein Maskottchen für die Carrosseriebranche.
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EDITORIAL 4/20 3
DIE CARROSSERIEBRANCHE IN ZEITEN VON CORONA
C Mario Borri, Chefredaktor AUTO&Carrosserie
orona, Covid-19, Carrosseriebranche: Dieses kleine Wortspiel soll den Ernst der Lage keineswegs herunterspielen. Langsam habe ich aber genug vom neuartigen Virus und davon, dass es seit mehr als einem halben Jahr unser Leben bestimmt. Sars-CoV-2 ist auch schuld daran, dass Sie, liebe Leserinnen und Leser von AUTO&Carrosserie, erst das zweite separate Heft des A&C-Jahrgangs 2020 in der Hand halten, anstatt bereits das vierte. Doch alles Klönen nützt nichts, wir müssen uns mit der Situation abfinden. Zum Glück haben die meisten Unternehmen in der Carrosseriebranche den Lockdown überstanden. Klar, sie hatten durch den Einbruch beim Individualverkehr weniger zu tun und viele mussten Kurzarbeit einführen, doch seit dem Sommer ziehen die Geschäfte wieder an. Und zahlreiche Carrossiers haben die Zeit des weniger zu tun habens genutzt, um aufzuräumen, Mitarbeiter zu schulen und den Betrieb zu optimieren. Vor allem in puncto Digitalisierung wurde viel getan. Das haben mir die Chefs von vier in der Schweiz tätigen System- und Software-Anbietern in der grossen Umfrage (Seiten 6/7) bestätigt.
Dazu passt das Schwerpunktthema des vorliegenden Heftes perfekt – Digitalisierung. Neben den System- und Software-Anbietern, welche zum Teil schon an der Umfrage teilgenommen haben und im Schwerpunkt-Teil (Seiten 8 bis 15) ihre neusten Produkte und Dienstleistungen vorstellen, präsentieren dort auch Lackhersteller und Lacklieferanten Neuheiten zum Thema. Im News-Teil des vorliegenden Heftes habe ich neben Neuheiten aus der Branche auch zwei emotionale Themen aufgegriffen. Zum einen die Geschichte von Marco Schnüriger, dessen AutoSpritzwerk in Baden (AG) im Sommer durch ein Feuer zerstört wurde, er vor dem Nichts stand und sich nun doch noch alles zum Guten wendet (Seite 19). Und zum anderen die Story von «Laki, dä Autolackierer», einem von der André Koch AG lancierten Maskottchen, das die Welt mit mehr Freude, Spass und Farbe beglücken soll. Ich wünsche Ihnen eine informative Lektüre! Herzlichst, Ihr Mario Borri
IMPRESSUM Herausgeber/Verlag A&W Verlag AG Riedstrasse 10 8953 Dietikon Telefon: 043 499 18 60 Fax: 043 499 18 61 info@awverlag.ch events@awverlag.ch www.auto-wirtschaft.ch www.awverlag.ch Druck PrintiPronto AG Lindenstrasse 11 CH–8832 Wollerau sales@printiprontoag.ch Telefon: +41 (0)44 555 50 45
Geschäftsführer Giuseppe Cucchiara (gcu) gcu@awverlag.ch Verkaufsleitung Jasmin Eichner (je) je@awverlag.ch Redaktion Mario Borri (mb), Chefredaktor, redaktion@awverlag.ch mb@awverlag.ch Telefon: 043 499 18 96
Buchhaltung/ A&W Treuhand GmbH Natalie Amrein (na) na@awverlag.ch Telefon: 043 499 18 91 Fachjournalisten Andreas Lerch (ale) Simon Tottoli (st) redaktion@awverlag.ch Grafik Simon Eymold (sey) sey@awverlag.ch
Verleger Helmuth H. Lederer (1937–2014)
Anzeigenverkauf Juan Doval (jd) jd@awverlag.ch Mobile: 076 364 38 41 Giuseppe Cucchiara (gcu) Mobile: 079 700 99 00 gcu@awverlag.ch Administration Michèle Müller (mm) mm@awverlag.ch Telefon: 043 499 18 60 Fax: 043 499 18 61 Berufslernende Laur Nick (ln) ln@awverlag.ch Joel Knecht (jk) jk@awverlag.ch
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Schwestermedien AUTO&Wirtschaft (CH) AUTO&Technik (CH) AUTO BILD (CH), aboutFLEET (CH) AUTO&Wirtschaft (A) AUTO BILD (A), info4you (A) Eurotax AUTO-Information (A) Erscheint 5-mal jährlich Abonnementpreis Inland Fr. 95.–/Jahr (inkl. MwSt.)
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Schwerpunktthema Digitalisierung: Wie wirkt sich die Corona-Krise aus?
INHALTSVERZEICHNIS SCHWERPUNKT 6 Umfrage Wir wollten von Systemund Software-Anbietern wissen, ob die CoronaKrise die Digitalisierung weiter beschleunigt.
17
Bei Cromax liegen derzeit starke Farben im Trend.
8 GCS Schweiz AG Digitalisierung als Chance für mehr Aufträge mit weniger Büroarbeit. 10 C3 Car Competence Center Dank stetigem Ausbau der Plattformen für die digitale Zukunft gerüstet. 12 TDC AG Auf individuelle Bedürfnisse der Kunden eingehen und Lösungen anbieten.
18
Carrosserie Suisse Aargau: Michael Hallauer (r.) folgt auf Felix Wyss.
13 André Koch AG Der Lacklieferant unterstützt seine Kunden beim «neuen Arbeiten». 14 AkzoNobel Ohne digitales Farbtonmanagement hat es der Lackierer heute schwer. 15 Audatex Solera Neue Partnerschaft mit der André Koch AG und Repanet Suisse.
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Dreamteam bei der André Koch AG: Patrizia Santarsiero und Laki.
NEWS 16 Axalta Neues Desinfektionsmittel aus der praktischen Spraydose.
Ausgabe 4 | Oktober 2020
16 BASF Neue Produktreihe für Reparaturlackierungen auf Wasserbasis. 17 Cromax Bei der Lackmarke von Axalta liegen aktuell starke Farben im Trend. 18 Carrosserie Suisse Aargau Felix Wyss tritt als Präsident zurück und übergibt an Michael Hallauer. 19 Carrosserie Neuenhof Trotz Grossbrand ein Happy End für Marco Schnüriger. 20 Laki «Laki, dä Autolackierer» – und eine fast verunglückte Heldenreise. BEZUGSQUELLEN 21 Alle auf einen Blick! VORSCHAU 22 Aus- und Weiterbildung Mit einer fundierten Ausbildung und regelmässiger Weiterbildung bleibt man fit für die berufliche Zukunft.
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6 4/20 SCHWERPUNKT
UMFRAGE: HAT DIE CORONAKRISE DIE DIGITALISIERUNG WEITER BESCHLEUNIGT? Die Digitalisierung ist in der Carrosseriebranche bereits weit fortgeschritten. Viele Betriebe wickeln von der Schadenannahme über die Kalkulation bis zur Rechnungsstellung alles digital ab. Hat die Corona-Krise diesen Trend nun weiter beschleunigt? Diese und andere Fragen stellte AUTO&Carrosserie vier System-/Software-Anbietern in der Schweiz.
wir unsere Prozesse analysiert und auf zukünftige aussergewöhnliche Ereignisse angepasst.
Umfrage: Mario Borri
Wie erging es Ihren Kunden aus der Carrosseriebranche? Unsere Kunden aus der Carrosseriebranche waren ebenfalls von der Pandemie stark betroffen. Die Auftragslage hat sich durch den Rückgang des Individualverkehrs stark vermindert.
GCS AG, CEO RETO DELLENBACH AUTO&Carrosserie: Wie haben Sie und Ihre Firma den Lockdown erlebt? Reto Dellenbach: Wir hatten uns sehr kurzfristig entschlossen, der Branche mit einem «Zero Risk Paket» (http://zero-risk.gcsag.ch) bei der Entscheidung, die Digitalisierung voranzutreiben und die Software zu erweitern oder zu modernisieren, zu helfen. Diese Aktion hat schnell und anhaltend zu vollen Auftragsbüchern geführt. Wir sind somit bis heute von Kurzarbeit verschont geblieben. Im Gegenteil, wir suchen nun Leute, um unser Team zu erweitern und der Branche noch bessere Dienstleistungen zu bieten. Wie erging es Ihren Kunden aus der Carrosseriebranche? Wie immer gibt es da verschiedene Situationen – wir hatten alles: Kunden, welche die Krise als Anlass nahmen, ihr Geschäft vorzeitig aufzugeben; Kunden, die in Kurzarbeit gingen und den Betrieb herunterfuhren; Kunden, welche den Lockdown zur Ausbildung der Mitarbeiter nutzten; Kunden, welche die gesamte Software von einem Fremdanbieter auf unser System umstellten. Wie verlief der Restart bei Ihnen? Ich möchte nicht so weit gehen und von einem «Restart» sprechen. Zuviel ist noch nicht wie vorher. Die Situation, dass im April, Mai und Juni sehr viel weniger Fahrzeuge unterwegs waren und es somit
auch weniger Unfälle gab, diese Auswirkungen spürt die Branche erst jetzt. Wir müssen abwarten, ich denke, Ende Jahr oder gegen Mitte 2021 werden wir sehen, wie die Branche durch die Krise kam. Ich bin optimistisch, dass es viele Unternehmer schaffen werden. Es heisst, dass die Corona-Krise die Digitalisierung schneller vorantreibt – können Sie das bestätigen? Ich denke, die Branche war schon vor der Krise sehr weit bei der Digitalisierung. Homeoffice in dem Sinn ist ja für die Carrosseriebranche nicht wirklich sinnvoll und praktikabel. Doch ja, bei einem Teil der Betriebe hat es sicher einen notwendigen Schub ausgelöst, noch weiter zu digitalisieren. Hat Ihnen dieser Effekt geholfen oder Sie dazu inspiriert, neue Produkte zu entwickeln oder Produkte weiter zu verbessern? Wir sind in einem dauerhaften Prozess, um die Produkte noch intuitiver und die Arbeitsabläufe noch effizienter zu gestalten, da hat die Krise uns nicht wirklich eine Verbesserung gebracht. Wir arbeiten seit drei Jahren daran, unsere Lösungen noch smarter, mobiler und effizienter zu machen. Die Krise hat uns in diesem Vorhaben aber bestätigt, dass wir auf dem richtigen Weg sind. Welches sind die Vorteile für einen Carrosseriebetrieb, wenn er auf die Digitalisierung und dabei auf Ihre Produkte setzt? Zum einen kann die Branche weiter von unserem «Zero Risk Paket» profitieren und risikolos auf unsere Lösungen umsteigen oder eine bestehende Lösung mit zusätzlichen Funktionen erweitern. Die Betriebe
können durch den Einsatz unserer Lösungen eine wirklich einmalige Start-to-End-Digitalisierung erreichen und dem Kunden ein echtes digitales Erlebnis bescheren – vom OnlineKundencenter über den Terminkalender, den Kostenvoranschlag, die digitale Auftragserteilung bis hin zur Rechnung und der Reparaturhistorie – alles absolut digital. Wie geht es jetzt weiter – für Sie und Ihre Firma und mit der Carrosseriebranche im Allgemeinen? Das ist schwierig, eine Aussage zu machen und die Glaskugel zu deuten. Es ist jedoch klar, dass die Betriebe, die überleben wollen, in der ganzen administrativen Abwicklung von Aufträgen noch effizienter werden müssen.
TDC AG, CEO KURT SEILER AUTO&Carrosserie: Wie haben Sie und Ihre Firma den Lockdown erlebt? Kurt Seiler: Der Lockdown hat unsere Firma aufgrund der stark reduzierten Auftragslage empfindlich getroffen und uns veranlasst, Kurzarbeit anzumelden. Dank unserer guten Organisation und insbesondere der präzisen Zeiterfassung aller Mitarbeiter, die wir bereits seit längerer Zeit eingeführt haben, konnten wir die nötigen Daten schnell und zuverlässig ermitteln. Trotz des massiven Rückganges der Aufträge war es für uns eine spannende Herausforderung, die doch sehr aussergewöhnliche Lage zu bewältigen. In dieser Zeit haben
Wie verlief der Restart bei Ihnen? Der Restart verlief reibungslos und das gesamte Team war voller Tatendrang. Trotz der Pandemie und der damit noch immer verbundenen Einschränkungen gehen wir motiviert an die tägliche Arbeit. Selbstverständlich ist es unser grosses Ziel, unsere Kunden und Mitarbeiter zu schützen. Dazu wurde ein umfangreiches Schutzkonzept entwickelt, inklusive Handschuhe und Masken, die wir allen kostenlos zur Verfügung stellen, und auch der vermehrte Einsatz von Homeoffice. Es heisst, dass die Corona-Krise die Digitalisierung schneller vorantreibt – können Sie das bestätigen? Die Digitalisierung hat durch die Corona-Krise weiter Fahrt aufgenommen. Firmen, die sich bereits vor der Pandemie mit diesem Thema beschäftigt haben, sind klar im Vorteil. Die Entwicklung digitaler Prozesse ist auch aus ökologischen und ökonomischen Gründen wichtig. Durch unsere moderne Infrastruktur konnten wir den vermehrten Einsatz von Homeoffice und Videokonferenzen ermöglichen. Dies nicht nur für den Aussendienstmitarbeiter, sondern auch für den Innendienst wie auch das Sekretariat. Hat Ihnen dieser Effekt geholfen oder Sie dazu inspiriert, neue Produkte zu entwickeln oder Produkte zu verbessern? Unsere Firma hat sich bereits seit mehreren Jahren zur digitalen Begutachtung von Fahrzeugschäden
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Gedanken gemacht. Nicht nur der Austausch von digitalen Medien wie Fotos und Kostenvoranschlägen, sondern durch eine Live-Übertragung ein vollständiges Gutachten erstellen zu können. Das hochmoderne System von Live-Expert konnten wir daher schon vor fünf Jahren erfolgreich einsetzen und im Markt stark etablieren.
– und natürlich die wirtschaftlichen Probleme mit Planungssicherheit, Finanzierungsengpässen und Kurzarbeit.
Welches sind die Vorteile für einen Carrosseriebetrieb, wenn er auf die Digitalisierung und dabei auf Ihre Produkte setzt? Durch unser System ist jeder Carrosseriebetrieb flexibel und unabhängig. Es ermöglicht eine zeitunabhängige Besichtigung des Fahrzeuges und die Nachfrage ist dementsprechend gross. Daneben bieten wir aber auch sehr individuelle Produkte für unsere Kunden an. Wir adaptieren unsere Systeme an die unserer Kunden, um die Prozesse zu vereinfachen.
Es heisst, dass die Corona-Krise die Digitalisierung schneller vorantreibt – können Sie das bestätigen? Bestimmt wurden einige Technologien, z. B. Bluetooth-Beaconing, welche die SwissCovid App verwendet, gepusht. Das Carrosserie-Gewerbe ist jedoch seit mehreren Jahren digital gut vernetzt, man denke an die digitale Schadenmeldung mit den Versicherungen, welche seit längerer Zeit Standard ist. Einige Reparaturbetriebe, welche das digitale Schadenmanagement noch vor sich hergeschoben haben, waren plötzlich auf der Startlinie und haben sich dieser Herausforderung gestellt. Für uns war hier ein deutlicher Schub spürbar, welchen wir mittels Online-Schulungen gut auffangen konnten.
Wie geht es jetzt weiter – für Sie und Ihre Firma und mit der Carrosseriebranche im Allgemeinen? Diese Krise hat uns gezeigt, dass wir uns optimal vorbereiten müssen, um künftig auf solche aussergewöhnlichen Situationen noch besser reagieren zu können.
C3 GMBH, CEO YVES KÜNZLI AUTO&Carrosserie: Wie haben Sie und Ihre Firma den Lockdown erlebt? Yves Künzli: Wir konnten zum Glück, dank unserer modernen IT-Infrastruktur, sehr flexibel auf Homeoffice umstellen. Damit die Kommunikation und der Kontakt gewährleistet waren, hielten wir täglich einen Gruppenchat ab, welcher ab und zu durch «Fit mit Yves» aufgelockert wurde. Wie erging es Ihren Kunden aus der Carrosseriebranche? Unserem Eindruck nach waren die Herausforderungen äusserst schwierig und komplex. Es kamen völlig neue Themen auf die Carrosserien zu wie: Schutzkonzepte für Mitarbeiter und Kunden; können Ersatzteile geliefert werden; wie reinige ich das Ersatzfahrzeug steril etc.
Wie verlief der Restart bei Ihnen? Ohne grössere Schwierigkeiten, Kundentermine finden immer noch mehrheitlich digital statt.
Hat Ihnen dieser Effekt geholfen oder Sie dazu inspiriert, neue Produkte zu entwickeln oder Produkte weiter zu verbessern? Wir bieten seit einiger Zeit ein Endkundenportal an, wo sich Kunden einen Termin in einer Carrosserie, Garage, Sammelbesichtigung etc. buchen können. Dieses Portal haben wir jetzt zur besseren Terminplanung mit einer Foto-Funktion erweitert; der Berater erhält so eine Übersicht zur anstehenden Arbeit. Welches sind die Vorteile für einen Carrosseriebetrieb, wenn er auf die Digitalisierung und dabei auf Ihre Produkte setzt? Wir bauen digitale Brücken zwischen mehreren Partnern. Anforderungen und Bedürfnisse werden als Prozess abgebildet, was hohe Effizienz und gleichbleibende Qualität garantiert. Daten können ausgetauscht werden – sprich, das Fahrzeug wird z.B. von einem Partner repariert, ohne dass Daten nochmals erfasst werden müssen. Kommunikation, Logistik und Schadenmanagement sind in einem Tool enthalten und sämtliche Statistiken und Daten können per Klick abgerufen werden.
Wie geht es jetzt weiter – für Sie und Ihre Firma und mit der Carrosseriebranche im Allgemeinen? Den Lockdown haben wir mit einem kleinen blauen Auge überstanden. Die Digitalisierung wird Teil der Zukunft bleiben und wir sehen hier noch viel Optimierungsbedarf. Die Herausforderungen in der Carrosseriebranche werden mit Sicherheit nicht kleiner: Komplexe Elektronik bei den Fahrerassistenzsystemen, Materialmix im Fahrzeugbau, Reparaturvorgaben der Hersteller, Schadensteuerung und die Rekrutierung von fachmännischem Personal sind nur einige der vielfältigen Themen.
AUDATEX, MD MARCEL SCHRADT AUTO&Carrosserie: Wie haben Sie und Ihre Firma den Lockdown erlebt? Marcel Schradt: Wir haben komplett auf Homeoffice umgestellt und sind nun wieder daran, die Mitarbeitenden stufenweise zurückzubringen. Wie erging es Ihren Kunden aus der Carrosseriebranche? Gemischt, viele Kunden mussten Kurzarbeit einführen und hatten weniger Arbeit. Das haben wir natürlich auch gemerkt. Die Auslastung unserer Systeme ging phasenweise recht stark zurück, hatte sich aber bis zum Sommer wieder normalisiert. Wir sind jetzt wieder auf dem Vor-Covid-Niveau. Wie verlief der Restart bei Ihnen? Wir hatten keinen eigentlichen «Restart». Da wir schon vor Covid-19 topmodern und digital ausgerüstet waren und auch «global» so arbeiten, kam es weder zu einem Stillstand noch zu weniger Arbeit. Es dauerte nur Tage, bis sich jeder zuhause im Homeoffice eingerichtet hatte, und die neue Situation wurde schnell zur Normalität. Seit der Aufhebung des Lockdowns sind wir auch wieder fast normal unterwegs und auch wieder vor Ort bei unseren Kunden – natürlich immer unter Einhaltung der geltenden Vorgaben.
Es heisst, dass die Corona-Krise die Digitalisierung schneller vorantreibt – können Sie das bestätigen? Ja und nein. Zum einen wurden neue Projekte im Bereich der Digitalisierung gestartet, was sehr erfreulich ist; leider kam es aber auch zu Projektverzögerungen bei Digitalisierungsprojekten, bedingt durch Kurzarbeit oder Verschiebung von Prioritäten bei unseren Kunden. Hat Ihnen dieser Effekt geholfen oder Sie dazu inspiriert, neue Produkte zu entwickeln oder Produkte weiter zu verbessern? Ja, auf jeden Fall, wir haben im April umgehend reagiert und unseren Kunden Services zu Verfügung gestellt, die halfen, den physischen Kontakt zu verringern. Auch jetzt arbeiten wir mit Hochdruck am Rollout von neuen Funktionen wie zum Beispiel die Bilderkennung. Ein System, das mit künstlicher Intelligenz (KI) und maschinellem Lernen (ML) die Schadensbilder analysiert und berechnet. Welches sind die Vorteile für einen Carrosseriebetrieb, wenn er auf die Digitalisierung und dabei auf Ihre Produkte setzt? Mit unserer Qapter-Claims-Lösung bieten wir unseren Kunden einen komplett digitalen Schadenprozess, der standortunabhängig und mit jedem Gerät, das über ein Internetbrowser verfügt, funktioniert. Die Schadenaufnahme und die Kalkulation, die Zusammenarbeit mit der Garage, der Versicherung sowie des Teilelieferanten waren noch nie so einfach und effizient wie mit Qapter Claims. Wie geht es jetzt weiter – für Sie und Ihre Firma und mit der Carrosseriebranche im Allgemeinen? Wie schon erwähnt, sind wir gerade daran, neue zukunftsweisende Funktionen wie die Bilderkennung und die voll digitale Zusammenarbeit zwischen Garagen, Carrosserie, Versicherung und Teilelieferanten zu integrieren. Die Situation mit Covid-19 macht dies sicher nicht einfacher und stellt uns alle vor grosse Herausforderungen. Doch wir sind fest davon überzeugt, dass wir gemeinsam diese Krise überstehen werden, und freuen uns natürlich auch wieder auf die Zeit ohne Maske und Desinfektionsmittel.
8 4/20 SCHWERPUNKT
DIGITALISIERUNG ALS CHANCE FÜR MEHR AUFTRÄGE MIT WENIGER BÜROARBEIT Die GCS Schweiz AG befasst sich seit 30 Jahren mit Lösungen, welche die Garagen- & Carrosserie-Branche in der administrativen Abwicklung von Reparaturaufträgen effizienter machen. Text: Reto Dellenbach, CEO GCS Schweiz AG
B
ei der Digitalisierung geht es darum, Daten strukturiert mit anderen Marktteilnehmern via Internet auszutauschen. Damit dies wirksam funktionieren kann, braucht es gewisse Voraussetzungen, welche erfüllt sein müssen: PDF ist «Digitalisierungsverhinderer» Daten müssen systemtechnisch erfasst und anschliessend strukturiert weitergegeben werden – intern wie
auch extern. Dabei muss sichergestellt sein, dass einmalig erfasste Daten nicht nochmals von einer anderen Partei erfasst werden müssen. Heute ist es üblich, Daten als PDF per Mail weiterzugeben oder Daten auf irgend einer Website eines Lieferanten oder Kunden einzugeben. Davon muss man sich definitiv verabschieden: Ein PDF ist ein «Digitalisierungsverhinderer». Denn Daten, die in einer Datenbank strukturiert abgelegt sind, werden
in der Regel wieder unstrukturiert ausgegeben, wenn ein PDF daraus erstellt wird. Der Empfänger muss dann mit einer speziellen OCR-Software versuchen, die Daten aus dem PDF zu interpretieren und diese wieder strukturiert in seiner Datenbank abzulegen. Bei diesem Prozess werden Daten nicht sauber erkannt und müssen von Hand ergänzt werden. Daten werden doppelt und dreifach erfasst Eine weitere Möglichkeit ist es, Daten auf einer Website eines Partners manuell einzutragen, so dass dieser sie ohne weitere menschliche Kontrolle weiterverarbeiten kann. Damit erfasst man aber Daten, die schon einmal erfasst wurden. Spätestens jetzt sollte allen klar sein, dass diese beiden heute üblichen Varianten, die jedem im Namen der Digitalisierung angepriesen werden, nicht die Lösung für die Zukunft sind. E-Mail und PDF sind nicht Digitalisierung Bei der Anschaffung von Software muss dem Anbieter also nicht die Frage gestellt werden, ob ein System Email und PDF versenden kann, sondern ob es möglichst alle erfassten Daten bzw. das gesamte Reparaturdossier (KV, Auftrag, Mietwagenvertrag, Rechnung, Endkontrollen-Check, Fotos etc.) als strukturierte Daten aus- und weitergeben kann. Nur ein System, welches diese grundlegenden Anforderungen erfüllt,
wird die Betriebe bei der Digitalisierung wirklich voranbringen und unterstützen. Beginn-zu-Ende-Digitalisierung: Ist das bereits möglich? Wenn man sich die Abwicklung eines Auftrages im Detail vor Augen führt, gibt es vier Bereiche, die ideal ineinander greifen müssen, damit man das Ziel einer digitalisierten Auftragsabwicklung von Beginn bis zum Ende erreichen kann. 1. Schaden erkennen und Auftragsvergabe Der Fahrzeughalter stellt den Schaden fest, meldet sich beim Carrossier, seiner Versicherung oder dem Flottenanbieter, welcher den Schaden an eine Partnerfirma weiterleitet. In diesem Schritt werden bereits die ersten Daten erfasst und sollten dann strukturiert an die Reparaturfirma weitergegeben werden. GCS bietet dafür das Online-Portal cardata und das OBS-Online-Terminbuchungsportal an. Über diese beiden Portale werden Daten erfasst, die dann direkt in die nächste Phase übergeben werden. Nebst dem Termin können auch Fotos zum Schaden erfasst werden, mit denen dann via Audatex bereits eine Grobkalkulation erstellt wird. Die Reparaturfirma erhält den Termin, der direkt in ihremTerminplaner angezeigt wird – und der Auftrag wird eröffnet. Der Kunde erhält eine Terminbestätigung und wird laufend via Mail oder SMS über das Dossier informiert. Im
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und – als positiven Nebeneffekt – die Umwelt schont. So werden die Daten nur noch einmal erfasst und immer strukturiert gehalten und weitergegeben.
Auftragsmanager und im Ressourcenplaner kann die Reparaturfirma dann die Planung verfeinern, bis hin zur Reservation des Ersatzwagens. 2. Besichtigungstermin und Reparaturfreigabe Die im ersten Schritt erfassten Daten finden den Weg direkt in das Auftragsabwicklungssystem (DMS/ BMS) der Reparaturfirmen, die mit den Modulen VES/VCS oder VIS von GCS arbeiten. Am Besichtigungstermin wird via Mobil Worker direkt am Fahrzeug der Schaden via Audatex Qapter oder SilverDAT 3 kalkuliert und mit dem Kunden der definitive Reparaturtermin fixiert. Der Termin und allenfalls ein Ersatzwagen werden dementsprechend direkt im Ressourcenmanager verplant. Wurde das Fahrzeug von einem Flottenbesitzer oder einer Versicherung der Reparaturfirma zugesteuert, kann der erstellte Kostenvoranschlag (KV) mit Fotos dieser digital übermittelt werden, und die Reparaturfreigabe wird via cardata oder via EC2 digital erteilt. 3. Schadenreparatur und Qualitätscheck Nach der Reparaturfreigabe werden die einzelnen Arbeitsschritte im Ressourcenmanager den qualifizierten Mitarbeitern zugewiesen. Ausserdem wird die Ersatzteilverfügbarkeit geprüft und fehlendeTeile werden beim jeweiligen Anbieter bestellt. Die Mitarbeiter in der Werkstatt sehen die ihnen zugeteilten Arbeiten sowie das gesamte Dossier auf ihrem Handy im Mobil Worker. So ist der Reparaturverlauf sauber dokumentiert, die Arbeitszeit erfasst und die Ersatzteilverfügbarkeit geprüft. Auch die Rückmeldung an
den Kunden sowie die Beantwortung der geforderten Qualitätscheck-Fragen sind gewährleistet. Der Kundendienst hat den Arbeitsfortschritt im Auftragsmanager und Ressourcenplaner jederzeit visuell am Monitor im Griff. Auch die Werkstattmitarbeiter sehen am Ausgangsterminal laufend, welche Fahrzeuge als nächstes zur Ablieferung bereitstehen müssen. 4. Ablieferung und Rechnungsstellung Ist das Fahrzeug zur Ablieferung bereit, wird der Kunde via SMS oder E-Mail automatisch informiert. Bei der Fahrzeugübergabe wird dem Kunden am Tablet die ausgeführte Reparatur erklärt und der Ersatzwagen zurückgebucht. Nach dem Übergabecheck unterschreibt der Kunde das Übergabeprotokoll auf dem Handy/ Tablet und nimmt sein repariertes Fahrzeug in Empfang. Der Kundendienst schliesst das Dossier ab und erstellt mit wenigen Mausklicks die QR-Rechnung die nun dem Auftraggeber via EC2 oder cardata digital übermittelt wird. Der Kunde sieht im cardata-Portal das gesamte Reparaturdossier vom KV, der Kalkulation (Audatex oder SilverDAT2/3) sowie die erstellten Fotos und Dokumente wie Lieferscheine von Teilen. Für Flottenbesitzer und Versicherungen besteht eine Schnittstelle (Webservice), die es ermöglicht, sämtliche Daten direkt abzurufen und im eigenen System weiterzuverarbeiten. Der Carrossier kann auch Statistikdaten Geschäftspartnern wie zum Beispiel clearcarrep automatisiert zur Verfügung stellen. Am Schluss erhält der Kunde noch einen Fragebogen, den er online ausfüllen kann. So gibt er der Reparaturfirma die Chance, sich laufend zu verbessern.
Beginn-zu-Ende-Digitalisierung ist Realität Mit der Lösung von GCS ist die Beginn-zu-Ende-Digitalisierung Wirklichkeit. Der gesamte Ablauf von der Erkennung des Schadens bis zur Rückgabe des Fahrzeuges an den Kunden ist digital. Durch die echte Digitalisierung braucht es kein Papier mehr, was die Effizienz steigert
Zufriedene Kunden Über 3000 Betriebe arbeiten im DACH-Raum (Deutschland, Österreich, Schweiz) erfolgreich mit den Produkten der GCS Schweiz AG. Zum Beispiel die CS Steimann AG in Bachenbülach, die bereits seit mehr als 15 Jahren GCS-Kunde ist und deren Inhaber Roger Steimann folgendes sagt: «Arbeite mit denTools von GCS, so hast du weniger Arbeit im Büro und machst doppelt so viele Aufträge in der Werkstatt.» Damit neben der Software auch Netzwerk und Hardware ideal zusammenspielen, schätzen viele Kunden die Kompetenz von GCS im Bereich Systemumgebung bis hin zurTelefonie. Für sie ist die GCS Schweiz AG der Ansprechpartner für die gesamte IT. www.gcsag.ch
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FÜR DIE DIGITALE ZUKUNFT GERÜSTET Das Team von C3 arbeitet ständig daran, seine Plattformen weiter auszubauen. Die Umstellung auf QR-Rechnung sowie diverse Erweiterungen zu Statistiken und Benutzerverwaltung erhöhen den Nutzwert und sorgen für Sicherheit.
D
ie Firma C3 Car Competence Center GmbH ist spezialisiert aufs digitale Aftersales-Business. Mit den Produkten EC2 und C3 Restwertbörse bietet sie ein komplettes Softwarepaket für die Schadenerledigung, den Fahrzeugeintausch und den Fahrzeugverkauf an.
zu Kalkulationsanbietern, können alle erfassten Daten durchgehend weiter verwendet werden. Bei der Versicherungskommunikation wird der Reparateur durch selbsterklärende Prozesse begleitend unterstützt. Die Fremdvergabe von Reparaturen kann über den integrierten eMarketPlace einfach abgewickelt werden.
Die digitale Carrosserie-Welt Die C3 bietet dem Reparaturgewerbe mit EC2 eine einzigartige Plattform, bei welcher der Reparateur selbst entscheidet, welche Services er für seinen perfekten Prozess wünscht. Beginnend bei der schnellen Datenerfassung mittels Fahrzeugausweis-Scanner, der Planung des Ersatzfahrzeugs und Schnittstellen
Die Datenbrücke zur Versicherung Die C3 bietet den Versicherungen mit EC2 eine einfache und effiziente Verwaltung von Schadenfällen an. Daher setzen diverse Grossversicherungen EC2 für die Schadenabwicklung im Motorfahrzeugsektor ein – mehr als 700 Reparaturbetriebe sind so digital vernetzt. Die Versicherungen in der Schweiz sind laufend daran,
ihr Schadensmanagement aus Effizienzgründen zu digitalisieren. EC2 ermöglicht den Werkstätten erstmals, Schäden papierlos zu erfassen und an die Versicherungen zu übermitteln. Zeitverzögerungen in der Abwicklung gehören mit dieser Lösung der Vergangenheit an. Beim grössten Schweizer Fahrzeugversicherer läuft die Prüfung der Deckung automatisch durch. Diese Dunkelverarbeitung dauert gerade noch 30 Sekunden. Damit jede Versicherung zu ihren spezifischen Mussfeldern kommt, ist die Abwicklung auf Seite Reparateur prozessgesteuert. Der Reparateur profitiert vom standardisierten System und kann mehrere Versicherungspartnerschaften über die EC2Plattform abwickeln. Im Optimalfall ist dabei auch gleich seine Buchhaltung eingebunden. Als führender Plattformanbieter unterstützt C3 die Betriebe bei E-Invoicing (elektronische Rechnungstellung) an die Versicherungskonzerne. Seit Juni 2020 wird in der Schweiz der neue QR-Rechnungsstandard angewendet. Die C3 versendet bereits alle Rechnungen elektronisch und mit QR-Code.
Innovativer Fahrzeugeintausch für Flotten-, Leasing- und Endkunden Mehrere Garagenbetriebe wenden dieses Softwarepaket für den Fahrzeugeintausch wie folgt an: Der Autobesitzer möchte sein Fahrzeug wechseln. Er wendet sich an seinen Verkaufsberater bei seiner Markenvertretung. Dort wird vom Fachmann die standardisierte EC2-Fahrzeugbewertung durchgeführt. Die Fahrzeugdaten werden via Foto digital erfasst. In einem zweiten Schritt kann der Fachmann mittels einer digitalen Vorlage den Zustand des Fahrzeugs erfassen und die Mängel sogleich mit Fotos im System hinterlegen. Die Zustandserfassung ist standardisiert und erspart durch die Erfassung mittels Tablet, Smartphone oder einem anderen Endgerät viel Zeit und Papier. Durch die Vernetzung der beiden Plattformen EC2 und C3 Restwertbörse kann die Garage das bewertete Fahrzeug mit einem Klick in die Restwertbörse stellen, wo es dann professionellen Ankäufern zur Einsicht steht. Die C3 Restwertbörse verfügt über eine enorme Reichweite an professionellen Aufkäufern, was
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Yves (r.) und Jost Künzli von der C3 Car Competence Center GmbH.
Permasolid® Speed-TEC Klarlack 8810 - wenn es drauf ankommt. Der neue Klarlack ist genau richtig, wenn absolute Geschwindigkeit gefordert ist. Bei Verwendung des kompletten Speed-TEC System lassen sich Prozesszeiten deutlich verkürzen. Eine StandardReparatur ist so in nur 71 Minuten möglich. Das Fahrzeug kann in kürzester Zeit zurückgegeben werden. Kleinreparaturen als Geschäftsfeld werden so noch lukrativer. Darüber hinaus sparen Sie mit dem SpeedTEC Klarlack 8810 deutlich Energiekosten ein, indem Sie Hi-TEC Basislack und Speed-TEC Klarlack nur noch bei niedrigen Temperaturen von 40°C oder 20°C trocknen. Dank neuer Axalta-Technologie überzeugt der Speed-TEC Klarlack 8810 durch hervorragende Verarbeitungseigenschaften wie flexible Anwendung, hohe Füllkraft und ausgezeichnetes NEU Standvermögen.
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Spies Hecker – näher dran.
12 4/20 SCHWERPUNKT
TDC AG: SO BEEINFLUSST DIE DIGITALISIERUNG DIE ARBEITSWELT Die TDC AG arbeitet auf einer sehr modernen Infrastruktur. So kann die Unternehmung auf allen Ebenen mit den Kunden kommunizieren und die an sie gestellten Aufgaben speditiv bearbeiten. Ausserdem kann die TDC AG dadurch auf individuelle Bedürfnisse der Kunden eingehen und diesen massgeschneiderte Lösungen unterbreiten. Text: Lorena Corbisieri, Marc Henry, TDC AG
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ufgrund der sehr gut ausgebildeten Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter ist die TDC AG in der Lage, präzise und schnelle Auskünfte zu jedem Schadenfall zu geben. Die unter ökologischen und ökonomischen Aspekten gestaltete Gebietseinteilung unterstützt die Mitarbeitenden dabei sehr. Als wichtiger Schritt Richtung Digitalisierung hat sich bei der TDC AG der frühe Einsatz von Homeoffice bewährt. Dabei kann mit der beinahe gleichen Infrastruktur gearbeitet werden wie am Hauptsitz in Thalwil. Live-Expert: Expertise via Smartphone Durch den digitalen Wandel optimiert die TDC AG die Prozesse laufend. Einer dieser Prozesse heisst LiveExpert. Live-Expert wird seit über fünf Jahren erfolgreich eingesetzt und ermöglicht den beteiligten Parteien durch die Verbindung über ein Smartphone maximale Flexibilität bei der Schadenbegutachtung, zum Beispiel bei der Beurteilung von Parkschäden, Kollisionsschäden aller Art, Einbruchschäden und vielem mehr.
Die begleitete Besichtigung des Schadens bietet viele Vorteile und kann für Erst- und Zweitgutachten oder als Hilfe zur Entscheidungsfindung für den Reparateur stattfinden. Nebst der hohen Anpassungsfähigkeit vermeidet der Schadenexperte den Anfahrtsweg, was energieeffizient ist. Durch modernste Technik kombiniert mit hoher Datenqualität und herausragender Auflösung können genaue und ausführliche Expertisen erstellt werden. Kritische Meinung: Schadenerledigung Angesichts der Digitalisierung ergeben sich viele neue Möglichkeiten, um genau und effizient zu arbeiten. Durch Innovationen in der Technologie und Datenverarbeitung können die Kunden der TDC AG zeitnah auf die professionellen Leistungen zählen, welche eine einfache und schnelle Schadenerledigung ermöglichen. Die Digitalisierung bringt viele Vorteile, die unverzichtbar sind, trotzdem können nicht alle Aufgaben über digitale Medien verarbeitet werden. Auch birgt der Einsatz von digitalen Medien gewisse Risiken
insbesondere der Datensicherheit. Diese wird bei der TDC AG dank einer sehr guten und aktualisierten IT-Infrastruktur gewährleistet. Künstliche Intelligenz: Bilderkennungssoftware Der Versuch, bestimmte Entscheidungen des Menschen nachzubilden, wird als künstliche Intelligenz definiert. Eine solche Software erkennt Muster und speichert Daten zum aufgenommenen Bild. Die sogenannte «Visual Intelligence» ist eine Software, die ein Bild scannt und bereits eine hohe Datenqualität in Bezug auf das Schadenquantitativ ermöglicht. Die TDC AG setzt dieses System in einer Testphase ein und wird die dadurch gemachten Erfahrungen in den Arbeitsprozess einbinden. TDC AG: Vorreiter bei der digitalen Expertise Die TDC AG besteht seit mehr als 20 Jahren und es gehört zum Selbstverständnis, die Tools und die Infrastruktur stets auf dem neusten Stand zu halten. Das Thalwiler Unternehmen bietet seinen Kunden in
der ganzen Schweiz und den angrenzenden Regionen eine breite Palette von Expertise-Dienstleistungen an. Da die TDC AG selbst keine Plattformen betreibt, werden weder die Kunden noch das Unternehmen selbst in ihren Möglichkeiten begrenzt. So kann der Kunde auf seinen bewährten Tools arbeiten, und die TDC AG adaptiert diese erfolgreich mit den besten und anerkannten Systemen von im Markt vertretenen Anbietern. Die TDC AG versteht sich als innovativer Schrittmacher und sucht kontinuierlich nach Win-win-Lösungen. Lösungen, von denen die Kunden profitieren – zum Beispiel dank besserer Kosteneffizienz und maximaler Kostentransparenz. Lösungen aber auch, mit welchen man ein qualitativ hochwertiges Schadensgutachten speditiv erstellen kann. In der digitalen Expertisierung hat die TDC AG eine Vorreiterrolle eingenommen und lange vor anderen Marktteilnehmern das System Live-Expert eingeführt. Auch in Zukunft ist es das Bestreben der Unternehmung, mit neuen und modernen Tools die Wünsche und Anforderungen der Kunden zu erfüllen und ihnen neue Möglichkeiten der Expertisen-Dienstleistungen anzubieten. www.tdcag.ch
Die Belegschaft der TDC AG bei der 20-Jahr-Jubiläumsfeier diesen Januar.
SCHWERPUNKT 4/20 13
Das Information-Center der André Koch AG mit modernster Infrastruktur in Urdorf.
ANDRÉ KOCH AG UNTERSTÜTZT LACKIERBETRIEBE BEIM «NEUEN ARBEITEN» Nach den ersten Massnahmen zur Bewältigung der akuten Herausforderungen kehrt in den Fahrzeugreparaturbetrieben eine «neue Normalität» ein: Viele Carrosserien stellen das Arbeiten und die Prozesse dauerhaft um und überdenken, welche digitalen Tools sie dabei besonders gut unterstützen.
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as «Social Distancing» im Lackierbetrieb erfordert eine neue Planung der Prozesse und Trainings für die Mitarbeiter. So sollte jeder Betrieb über ein Sicherheitskonzept verfügen, mit dem die Mindestabstände eingehalten und unnötige Kontakte zwischen den Angestellten vermieden werden. Mit Abstand effizienter Ein wichtiger Punkt für die Planung von Reparaturen und die Einteilung von Mitarbeitern. Mit drahtlosen Farbtonmessgeräten wie Genius iQ und der Standowin iQ-App von Standox wird das möglich. Mit diesen Tools lassen sich ortsunabhängig Farbtonmessungen am Fahrzeug durchführen und Mischformeln an jedem internetfähigen Gerät auswählen, ohne dass der Lackierer oder die Lackiererin dafür an einen Computer im Mischraum gehen muss. So können bei der Farbtonbestimmung einige Wege gespart werden. Nicht nur fürs Abstandhalten ein grosses Plus, denn wenn die Mitarbeiter kurze Wege haben und insgesamt weniger durch den Betrieb laufen, wird das Arbeiten automatisch effizienter. Zu mehr Abstand und mehr Effizienz trägt auch die Lagerverwaltungssoftware StandoVentory bei: Das Programm erlaubt es unter anderem, den Materialbestand sowie das Kosten- und Bestellwesen
ortsunabhängig zu kontrollieren, ganz ohne das Lager betreten zu müssen. Keine Kabinenbelegung erforderlich Bei einer neuen Einsatzplanung der Mitarbeiter können Arbeitsabläufe überdacht und neu geplant werden. Dabei können besonders solche Produkte und Materialien interessant sein, die bei Raumtemperaturen trocknen und keine Kabinenbelegung erfordern, sodass einige Arbeitsschritte ausserhalb der Kabine durchführbar sind. Das Xtreme-System von Standox erfüllt diese Anforderung und bietet hohe Qualität bei niedrigem Energieverbrauch und kurzen Trocknungszeiten. Digitaler Kontakt, volle Unterstützung Und was kann man als Lackierer tun, wenn man ein Problem mit einem bestimmten Farbton hat? Schliesslich können die Anwendungstechniker und Verkaufsberater derzeit nicht ohne Weiteres persönlich vorbeikommen. Trotz der besonderen Umstände können die Fachleute auf die volle Unterstützung durch das André-Koch-Team zählen: Bei komplizierten Farbtönen oder einem unbefriedigenden Lackierergebnis bietet die André Koch AG ihren Kunden eine kostenfreie Beratung auf Deutsch, Französisch und Italienisch. Die Color-Hotline ist montags bis freitags von 7.30 bis 17 Uhr unter
der Gratis-Telefonnummer 0800 355 355 erreichbar. Des Weiteren sind alle Standovision-Videos unter www.andrekoch. ch/index.php/Standovision und auf www.youtube.com/standoxonline jederzeit abrufbar. Darüber hinaus finden Online-Schulungen mit LiveÜbertragungen aus der Lackierkabine statt, zu denen sich Kunden anmelden können. Informationen über das aktuelle André-Koch-Schulungsprogramm gibt es unter www. andrekoch.ch/index.php/Webinar.
Digitalisierte Betriebe besser dran «Lackierbetriebe müssen derzeit viele Herausforderungen meistern. Wir können ihnen mit unseren flexiblen Produkten, Tools und Services einen Teil der Sorgen nehmen», sagt Enzo Santarsiero, CEO der André Koch AG. «Derzeit zeigt sich, dass modern und digital aufgestellte Betriebe solche herausfordernden Situationen besser überstehen. Wir unterstützen unsere Kunden, indem wir die Digitalisierung der Betriebe und der betriebsinternen Prozesse mit unseren zukunftsweisenden Angeboten seit Jahren konsequent vorantreiben.» (pd/mb) www.andrekoch.ch
Enzo Santarsiero, CEO der André Koch AG.
14 4/20 SCHWERPUNKT
«OHNE DIGITALES FARBTONMANAGEMENT HAT ES DER LACKIERER HEUTE SCHWER» Die Digitalisierung schreitet auch in der Carrosseriebranche schnell voran. Im Interview erklärt Armin Dürr, Technical Manager AkzoNobel VR DACH, welche Tools es heute bereits gibt und wie die Betriebe davon profitieren.
Armin Dürr, Technical Manager AkzoNobel VR DACH, vor dem Paint PerformAir.
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AUTO&Carrosserie: Wie wirkt sich die Digitalisierung auf die Lackbranche aus? Armin Dürr: Alle Carrosserie- und Lackierfachbetriebe sind vom digitalen Wandel betroffen. Die Farbtonvielfalt nimmt weiter zu – rund 1200 neue Farbtöne gibt es jedes Jahr! Die Globalisierung erreicht uns in allen Bereichen. Das bedeutet, der Lackierer wird immer häufiger auf Farbtöne treffen, die neue Varianten besitzen. Dies kann mit der klassischen ColorDokumentation nicht mehr abgedeckt werden. Deshalb brauchen wir modernste Technologien, um mit diesen Entwicklungen mitzuhalten und im besten Fall sogar einen Schritt voraus zu sein. Die Farbtonfindung entwickelt sich hin zu einem standardisierten, digitalen und globalen Prozess. Das bedeutet, die Farbtondatenbank kann über Handy, Tablet oder PC erreicht werden. Mit unserer neuen Software MIXIT cloud kann die Datenbank sogar über eine Cloud abgerufen werden. Welche digitalen Lösungen bietet AkzoNobel seinen Kunden an? Carbeat ist die digitale Lösung von AkzoNobel, um Prozesse für jeden Mitarbeiter in der Werkstatt sichtbar und durch klare Kommunikation steuerbar und effizienter zu machen. Das System verbindet alle notwendigen Daten und Informationen, zum Beispiel zu Fahrzeugen, Aktivitäten sowie den Status von Teilen und Materialien. Dadurch erzielt das System einen dokumentierten und somit nachvollziehbaren Arbeitsprozess, zudem vernetzt es die Kommunikation im Betrieb. Ein Echtzeitüberblick über Reparaturen und den Status des Fahrzeugs ist über den grossen Touchscreen in der Werkstatt, aber auch über Laptop oder Pad im Büro, Kundenempfang und unterwegs möglich. Wie profitieren die Betriebe von einem digitalen Farbtonmanagement? Lackierer müssen trotz steigender Fahrzeug- und Farbtonvielfalt an jedem einzelnen Auto den richtigen Ton treffen. Hinzu kommen der Kosten- und Effizienzdruck. Die digitale Farbtonfindung erleichtert diese Aufgabe enorm: Sie hilft dem Lackierer
dabei, schnell und unkompliziert den richtigen Farbton zu finden. Bei AkzoNobel bieten wir nicht nur die modernsten Color-Tools, wir liefern unseren Kunden auch einen standardisierten Ablauf. Dieser ermöglicht es, im hektischen Prozessalltag den Überblick zu behalten und schnell und sicher den richtigen Farbton zu finden. Zu unseren Color-Tools gehören das Farbtonmessgerät Automatchic Vision und die dazugehörige Software MIXIT. Mit der Software haben die Lackierer Zugriff auf die globale AkzoNobelFarbtondatenbank mit rund zwei Millionen Farbtönen und Varianten. MIXIT ist von jedem Gerät, egal ob Handy, Tablet oder PC, und über die Cloud mobil erreichbar. Wie können digitale Hilfsmittel dabei unterstützen, Lackierfehler zu vermeiden? In der Lackierkabine und beim Finish setzen wir auf den Paint PerformAir (PPA), er bringt die Automatisierung in die Lackierkabine. Dank dem PPA wird der Lackierer von allen äusseren Einflussfaktoren befreit, die sich auf die Qualität der Lackierung auswirken können. Die vier Eigenschaften gleichen gezielt die externen Einflussfaktoren aus, die den Lackierprozess fehleranfällig oder schwieriger machen können – er schafft und erhält ladungsfreie Oberflächen, temperiert und befeuchtet die Druckluft und macht den Lackierer unabhängig von der Umgebungstemperatur und bestehender Luftfeuchtigkeit. Mit dem PPA lässt sich der Finish-Aufwand um bis zu 25 Prozent reduzieren. (pd/mb) www.akzonobel.com
Die Farbtonfindung findet bereits bei der Fahrzeugannahme statt.
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U V. l.: Enzo Santarsiero (CEO André Koch AG), Marcel Schradt (Managing Director Audatex Schweiz), Robert Hasler (Head of Business Delivery Audatex Schweiz), Richard Schöller (Business Development Manager André Koch AG).
REPANET SUISSE UND AUDATEX SOLERA: PARTNERSCHAFT Audatex Solera bietet diverse Lösungen für intelligentes Schadenmanagement an. Wie die André Koch AG setzt auch Audatex Solera seit längerem auf die zunehmende Digitalisierung, um Abläufe in der Fahrzeugschadenabwicklung noch effizienter zu gestalten.
m das SchadenreparaturNetzwerk Repanet Suisse noch besser auf aktuelle und zukünftige Marktbedürfnisse auszurichten und stetig weiter zu entwickeln, ist die André Koch AG seit jeher bestrebt, leistungsfähige Partnerschaften einzugehen. Mit der Partnerschaft zwischen Audatex Solera und Repanet Suisse arbeiten zwei Marktführer zusammen, die im Bereich «Digitales Schadenmanagement» in dieselbe Richtung stossen. Daraus können nicht nur die André-KochKunden sowie Netzwerk-Partner einen Nutzen ziehen, sondern insbesondere auch die Firmenkunden wie Versicherungsgesellschaften, Leasing-Provider und Flottenbetreiber, die ihre Fahrzeugschäden im Repanet-Suisse-Netzwerk beheben lassen. «Repanet-Suisse-Partner werden profitieren» Marcel Schradt, Managing Director Audatex Schweiz, sagt zur Kooperation mit der André Koch AG: «Audatex Solera investiert gerade mehrere Millionen Franken in die Digitalisierung der Schadenabwicklung. Ent-
standen sind Produkte für die Bemessung des Schadenausmasses, die auf künstlicher Intelligenz (KI) und maschinellem Lernen (ML) basieren. Diese Entwicklung wird den Schadenabwicklungsprozess revolutionieren. Die Repanet-SuisseBetriebe werden zu den ersten gehören, die davon profitieren können.» «Der richtige Partner für die Digitalisierung» Enzo Santarsiero, CEO André Koch AG, sagt zur Kooperation mit Audatex: «Die zunehmende Digitalisierung der Prozesse in der FahrzeugschadenAbwicklung erfordert immer mehr IT-Kompetenz und Spezialwissen, das nicht zur Kernkompetenz jedes Carrossiers gehört. Wir sind überzeugt, mit Audatex Solera einen weiteren wichtigen Partner in diesem Bereich gefunden zu haben, der uns und unsere Repanet-Suisse-Betriebe bei der Ausrichtung auf die Zukunft unterstützen kann. Wir freuen uns auf diese Partnerschaft.» (pd/mb)
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16 4/20 NEWS
BASF: NEUE LACKREIHE AUF WASSERBASIS Als Vorreiter im Bereich der Wasserbasislacke für die Automobilbranche stellt der Unternehmensbereich Coatings der BASF seine neuste und fortschrittlichste Produktreihe für Reparaturlackierungen vor.
Das Flächendesinfektionsmittel AXT130 in der Spraydose.
ANDRÉ KOCH AG BRINGT DESINFEKTIONSMITTEL AUS DER SPRAYDOSE Der Reinigung und Desinfizierung kommt unter den momentanen Umständen grosse Bedeutung zu. Das gilt auch für Handwerksbetriebe. Die André Koch AG bringt zu diesem Zweck jetzt eine praktische Neuerung des Lackherstellers Axalta auf den Markt: das Flächendesinfektionsmittel AXT130 in der Spraydose.
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er Schutz von Kunden und Mitarbeitern vor Infektionen ist in vielen Betrieben derzeit ein wichtiges Thema. Eine der wirkungsvollsten Schutzmassnahmen ist die regelmässige und sorgfältige Reinigung aller Oberflächen, die beispielsweise bei einer Autoreparatur angefasst oder bearbeitet werden. Die André Koch AG hat dazu jetzt eine sichere Lösung im Angebot: das Flächendesinfektionsmittel AXT130 zur praktischen Anwendung in der Spraydose. Einfache Anwendung AXT130 ist nachweislich wirksam gegen eine Vielzahl von Mikroorganismen, Viren und Bakterien. Die Anwendung ist dank der praktischen 400-ml-Spraydose einfach: Das Flä-
chendesinfektionsmittel AXT130 wird aus einer Entfernung von 15 bis 20 Zentimetern aufgesprüht, bis sich auf der Oberfläche ein gleichmässiger Film gebildet hat. Nach einer 15-minütigen Einwirkzeit ist späteres Trockenwischen oder Spülen mit Wasser nicht erforderlich. Für schwer zugängliche Oberflächen Nicht nur in Carrosserien kann AXT130 für unterschiedlichste Anwendungen eingesetzt werden. Es eignet sich nicht nur für glatte, sondern auch für offenporige oder schwer zugängliche Oberflächen und Objekte mit einer komplexen Geometrie. AXT130 ist ausschliesslich für berufsmässige Verwender bestimmt. (pd/mb)
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ie neue Wasserbasislackreihe ist das Ergebnis der intensiven Forschungsund Entwicklungsarbeiten von funktionsübergreifenden Expertenteams. Besonders wichtig für den Erfolg waren Kundenorientierung sowie kontinuierliches Feedback. «Unsere Kunden stehen bei allem, was wir tun, im Mittelpunkt. Wir verlassen uns voll und ganz auf ihr Feedback, um die bestmöglichen Lösungen bereitzustellen. Gemeinsam haben wir die Produkte unter Praxisbedingungen getestet und so die Bestätigung bekommen, dass sich mit dem Lacksystem Millionen von auf dem Markt verfügbaren Farbtönen unter jeglichen klimatischen Bedingungen nachstellen lassen», sagt Fabien Boschetti, Leiter Global Marketing, Autoreparaturlacke BASF. «Durch die schnellere Applikation sowie kürzere Ablüftzeiten können Kunden durchschnittlich im Vergleich zu bestehenden Basislackreihen auf dem Markt bezogen auf die Prozesszeiten insgesamt mit Einsparungen von bis zu 35 Prozent rechnen. Weitere 20 Prozent können aufgrund des reduzierten Material-
www.andrekoch.ch Das Flächendesinfektionsmittel lässt sich einfach aufsprayen.
Die neue Wasserbasislackreihe von BASF sorgt für mehr Profitabilität und Umweltverträglichkeit.
verbrauchs eingespart werden», fährt Fabien Boschetti fort. Umfassendes Lösungsportfolio Die neue Wasserbasislackreihe von BASF umfasst nicht nur Lacke, sondern hält auch ein umfassendes Lösungsportfolio für die Lackierbetriebe der Zukunft bereit. Kunden profitieren von neuen ergonomischen und hochmodernen Mischstationen, die an ihre individuellen Bedürfnisse angepasst werden können. Ein zusätzliches webbasiertes KPI-Auswertungstool unterstützt Werkstattleiter dabei, stets den Überblick über ihre Lackierprozesse zu behalten, indem es Informationen zu Profitabilität oder Umweltverträglichkeit zur Verfügung stellt. Um Kunden, Versicherungen, Flotten, Automobilhersteller und andere Interessensgruppen auf die Qualitäts- und Nachhaltigkeitsstandards der teilnehmenden Werkstätten aufmerksam zu machen, wurde zudem ein TÜV-zertifiziertes Auditprogramm geschaffen. (pd/mb) www.basf.com/ch
NEWS 4/20 17
Dank Axalta können sich Lackierer auch bei der Reparatur von aussergewöhnlichen Farbtönen auf die CromaxPro-Basislack-Mischlackkonzentrate und Farbtonformeln verlassen.
SATAjet X 5500
BIONIC
Die inneren Werte zählen
CROMAX: STARKE FARBEN AKTUELL IM TREND Weiss, Schwarz und Grau sind zwar die beliebtesten Autofarben. Doch immer mehr Autokäufer wählen auch spezielle Farbtöne. Diese sind aber nicht immer einfach zu reparieren. Dank der umfangreichen Farbkompetenz können sich Lackierer auch bei der Reparatur von aussergewöhnlichen Farbtönen auf Cromax verlassen.
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rteilt man nach den Fahrzeugen, die bei den Automobilherstellern vom Band rollen, sind Weiss, Grau und Schwarz weltweit die beliebtesten Autofarben. Die Mehrzahl der gekauften Automobile glänzt in diesen populären Lackfarben. Dennoch zeichnet sich ein kleiner, aber wachsender Trend ab, nach dem die Wahl mancher Autokäufer auf höchst ungewöhnliche Farbnuancen fällt. Diese oft auffälligen Farben sorgen zwar für bunte Strassen und Hofeinfahrten, können aber bei der Reparatur Probleme bereiten. Dank der umfangreichen Farbkompetenz von Cromax, einer globalen Reparaturlackmarke von Axalta, können sich Lackierer auch bei der Reparatur von aussergewöhnlichen Farbtönen auf die Cromax-Pro-Basislack-Mischlackkonzentrate und Farbtonformeln verlassen. Helle und neonfarbene Nuancen Von Knallgelb und -orange bis hin zu Neongrün und funkelndem Violett – ungewöhnliche Autofarben sind ein wachsender Nischenmarkt. «Die Mehrheit der Kunden ist mit der Auswahl der Standard- oder Metallic-Farbpalette des Herstellers zufrieden. Für einige Käufer ist der Farbton allerdings ebenso wichtig wie das Fahrzeugmodell selbst. Sie wollen sich von der Masse abheben und mit der Autofarbe ein deutliches Zeichen setzen», sagt Thomas Cool, Cromax Training und Technical Service Leader für die Region Europa, Naher Osten und Afrika (EMEA). Hochentwickelte Technologie Die unsichtbare Autolackreparatur stellt schon bei Standard-Serienfarben eine Herausforderung dar. Dies gilt umso mehr bei Farbtönen, die ausserhalb der üblichen Norm liegen. Mit dem CromaxPro-Basislack bietet Cromax Carrosserie- und
Lackierfachbetrieben einen regelrechten Wettbewerbsvorteil durch Farbenvielfalt. Als Teil eines hochentwickelten Lacktechnologie-Systems, das aus Mischlackkonzentraten, Bindemitteln, Controllern und anderen Komponenten besteht, ermöglicht es Cromax-Pro-Basislack Lackierfachbetrieben, auch bei sehr anspruchsvollen Farbnuancen perfekte Farbtongenauigkeit zu erzielen. Thomas Cool fügt hinzu: «Wir erweitern unsere Cromax-Pro-Basislack-Produktreihe ständig um neue Mischlackkonzentrate mit Spezialpigmenten. Auch bringen wir regelmässig neue Mischlacke für Klarlacke auf den Markt. Aufgrund der engen Beziehungen von Axalta zu den Automobilherstellern sind wir perfekt aufgestellt, um zukünftige Farbtrends vorherzusehen. Darüber hinaus entwickeln wir neue Mischlackkonzentrate und Farbformeln, die Reparaturlackierer mittels unseres modernen, digitalen Farbtonmanagementsystems ChromaConnect passend zum Fahrzeug finden können.» Digitale Kontrolle ChromaConnect bietet Carrosserie- und Lackierfachbetrieben die Freiheit und Flexibilität drahtloser, digitaler Abläufe für alle Prozesse von der Farbtonermittlung bis hin zur Mischung des Farbtons. Das cloudbasierte Farbtonmanagement ermöglicht Reparaturlackierern die Kontrolle über jeden einzelnen Schritt der Reparatur durch den Einsatz von Wi-Fi-fähigen Geräten – einschliesslich drahtloser Waagen und Drucker – sowie des modernsten Farbtonmessgeräts von Cromax, ChromaVision Pro Mini, und ChromaWeb, der umfassenden, cloudbasierten Farbtonsuch- und Produktverwaltungssoftware. (pd/mb)
Vertrieb durch: Akzo Nobel Car Refinishes AG, 8344 Bäretswil AMAG Import AG, 6330 Cham André Koch AG, 8902 Urdorf Axalta Coating Systems Switerzland GmbH, mit den Marken Cromax und Spies Hecker, 4133 Pratteln (Petit-Lancy) Belfa AG, 8152 Glattbrugg Glas Trösch AG / Carbesa, 4702 Oensingen ESA-Einkaufsorganisation, 3401 Burgdorf Glasurit Autoreparaturlacke, 8808 Pfäffikon SZ Hänni Autoteile GmbH, 3322 Schönbühl R-M Autoreparaturlacke, 8808 Pfäffikon SZ
www.cromax.com/ch
JASA AG | 8957 Spreitenbach www.jasa-ag.ch
18 4/20 NEWS
Der neue Präsident von Carrosserie Suisse Aargau, Michael Hallauer (r.), überreicht seinem Vorgänger Felix Wyss die Präsidentenstuhl-Säge.
Felix Wyss begrüsst die Mitglieder und Gäste zur 55. GV – seiner letzten als Verbandspräsident.
PRÄSIDENTENWECHSEL Exakt zehn Jahre lang war Felix Wyss Präsident der Aargauer Sektion des Carrosserieverbandes. An der GV in Aarau trat der Carrossier, der seit 2017 auch Zentralpräsident des gesamtschweizerischen Verbandes ist, sein Amt an Michael Hallauer ab. Text und Bilder: Mario Borri
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er Andrang zur ordentlichen Generalversammlung, die am 17. September im Gasthof zum Schützen in Aarau stattfand, war riesig. Trotz Corona hatten sich im Saal des Restaurants rund 120 Mitglieder von Carrosserie Suisse Aargau und Gäste versammelt. Die Veranstalter hatten offenbar nicht mit so vielen Menschen gerechnet, denn damit alle sitzen konnten, musste der Saal erweitert und zusätzliche Tische und Pitlift Werbung A&W.ai 1 15.01.20 Stühle aufgestellt werden.
Erfolgreiche junge Berufsleute Das grosse Publikumsinteresse lag auch darin begründet, dass die Lehrabschlussfeier in diesem Jahr coronabedingt zusammen mit der ordentlichen Generalversammlung stattfand. So wurde zuerst den 37 jungen Berufsleuten gratuliert, die in diesem Sommer die jeweiligen Lehrabschlussprüfungen als Carrosserielackierer/-in EFZ, Carrosseriespengler/-in EFZ, Fahrzeugschlosser/-in EFZ und Lackierassistent/-in EBA erfolgreich absolviert 13:57 hatten.
Michael Hallauer einstimmig zum neuen Präsidenten gewählt Wie bei jeder GV der Aargauer Sektion des Carrosserieverbandes in den vergangenen zehn Jahren begrüsste Felix Wyss die Mitglieder und Gäste und führte durch die üblichen Traktanden. Bis zum Geschäft «Wahl des neuen Präsidenten» souverän. Als es darum ging, sich aus dem Amt zu verabschieden und seinen Nachfolger zu bestimmen, hatte Felix Wyss etwas mit den Emotionen zu kämpfen. Denn natürlich wurden verschiedene Laudationes gehalten, die ihn und sein Schaffen für den Verband ehrten. Auch sein Nachfolger Michael Hallauer, der von den Mitgliedern einstimmig gewählt wurde, dankte seinem Nachfolger
mit einer kurzen Rede und überreichte ihm eine Präsidentenstuhl-Säge. Mit dieser habe er so lange am Stuhl von Felix Wyss gesägt, bis dieser abdankte. Die 55. ordentliche Generalversammlung von Carrosserie Suisse Aargau endete traditionell mit einem Abendessen. www.carrosseriesuisse-ag.ch
Der Apéro wurde auf der Terrasse des Gasthofs zum Schützen gereicht.
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NEWS 4/20 19
TROTZ GROSSBRAND EIN HAPPY END FÜR MARCO SCHNÜRIGER Im August zerstörte ein Feuer Marco Schnürigers Auto-Spritzwerk in Baden. Dank einem Facebook-Post hat der 60-Jährige nun wieder einen Job – bei der Carrosserie Neuenhof AG. Text: Mario Borri | Bild: Carrosserie Neuenhof AG
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as Auto-Spritzwerk im aargauischen Baden war Marco Schnürigers Lebenswerk. Mehr als 30 Jahre lang hatte der heute 60-Jährige dort Autos repariert, verschönert und restauriert. Am 11. August 2020 brach in der Lackierkabine wegen eines technischen Defektes ein Feuer aus und zerstörte die Werkstatt und fast alles was sich darin befunden hatte. Mehr als 30 Jahre Arbeit futsch Gegenüber dem Badener Tagblatt schilderte der Autolackierer, wie er den verhängnisvollen Tag erlebt hatte: «Mein Lehrling und ich hatten gerade die Morgenpause beendet als er die Kabinentür öffnete, um nach der frisch lackierten Stossstange zu schauen. Da schlug ihm dicker schwarzer Qualm entgegen. Er konnte nur noch rufen – die Bude brennt!». Dank dem schnellen Eintreffen der Feuerwehr konnte das Schlimmste verhindert werden, innerhalb einer Viertelstunde sei der Brand gelöscht gewesen. Doch nun stand Schnüriger vor einem «Trümmerhaufen aus Asche», wie er es gegenüber dem Badener Tagblatt nennt. «Mehr als 30 Jahre Arbeit einfach ausgelöscht. Auch alle Akten und viele Erinnerungen und alte Fotos, alles verbrannt.» Wie Schnüriger dem Badener Tagblatt sagte, habe ihm seine Tochter
vorgeschlagen, auf Facebook einen Aufruf zu starten, um eine neue Anstellung zu finden. Der Post wurde 331 Mal angeklickt, unter anderem von Mario Widmer und Esmé Rockmann, Mitbesitzer der Carrosserie Neuenhof AG. «Die Geschichte hat uns sehr berührt. Wir dachten, da müssen wir schnell helfen», erzählt Mario Widmer. Er
kannte Marco Schnüriger zwar nicht persönlich, doch weil er damals seine Lehre als Lackierer in Baden gemacht hatte, wusste er vom Auto-Spritzwerk. «Schnüriger war als stiller Schaffer bekannt. Und einer, der so lange selbstständig war, kann kein Ungrader sein.» Nach 30 Jahren wieder den Feierabend geniessen Rockmann und Widmer wollten Schnüriger kennenlernen und luden ihn zu einem Vorstellungsgespräch ein. Esmé Rockmann: «Er war sehr
nervös, weil er sich ja über 30 Jahre nicht mehr bewerben musste. Doch uns war schnell klar, dass wir ihn einstellen wollten.» Als sie Schnüriger einen Job bis zur Pensionierung anboten, konnte dieser es kaum fassen. Mario Widmer: «Er bedankte sich und sagte, dass es da aber noch ein Problem gäbe – nämlich seinen Lernenden, der nach den Sommerferien die Lehre als Lackierassistent EBA beginnen soll. Als wir sagten, das sei kein Problem, sie könnten im Doppelpack kommen, war er sehr erleichtert.» Seit dem 1. September arbeiten Marco Schnüriger und Igo Claro bei der Carrosserie Neuenhof AG. www.carrosserie-neuenhof.ch
Happy End: Marco Schnüriger (Mitte) mit dem Lernenden Igo Claro (l.) und Mario Widmer, Mitbesitzer der Carrosserie Neuenhof AG.
BURKARD VERLÄSST AKZONOBEL ENDE JAHR
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Benjamin Burkard.
enjamin Burkard trat AkzoNobel im Jahr 2013 bei. In seiner Zeit bei AkzoNobel hat er entscheidend dazu beigetragen das Autoreparaturlackgeschäft des Konzerns und die Premiummarken Sikkens und Lesonal in der Region DACH in eine starke Position zu bringen. Seine Führungsqualitäten und sein Einsatz haben die Organisation auf ein neues Leistungsniveau gebracht. Zu den erfolgreichsten Mo-
menten seiner Laufbahn bei AkzoNobel gehören unter anderem die Neupositionierung und der Ausbau des Acoat Selected-Netzwerkes, der Launch des Caravan-Konzepts und die Markteinführung von Paint PerformAir. «Oftmals heisst es man soll gehen, wenn es am schönsten ist. Wir haben ein starkesTeam und viele gemeinsame Projekte zum Erfolg gebracht – es war eine tolle Zeit! Dennoch zieht es mich zu neuen Ufern, um ein neues
Kapitel in meinem beruflichen Leben aufzuschlagen», so Benjamin Burkard. Heinz Piskay, Business DirectorVehicle Refinishes EMEA, wird interimsweise die Position des Vertriebsleiters DACH übernehmen: «Wir danken Herrn Burkard für seinen Einsatz und wünschen ihm persönlich wie beruflich alles Gute und viel Erfolg für die Zukunft», so Piskay, stellvertretend für AkzoNobel. (pd/mb) www.akzonobel.com
20 4/20 NEWS
Kunden, einen Partner zu haben, der aufsteht und nach neuen Möglichkeiten sucht. Gerade jetzt ist das Thema Aus- und Weiterbildung noch wichtiger. Gerade jetzt braucht die Welt mehr Farbtupfer. Gerade jetzt lassen wir unsere Kunden, Partner nicht im Stich. Gerade jetzt wollen wir Freude und Professionalität bieten. Das waren die Überlegungen, die dazu führten, trotzdem grünes Licht für die Produktion unseres zukünftigen Laki zu geben.
«LAKI, DÄ AUTOLACKIERER» – EINE FAST VERUNGLÜCKTE HELDENREISE Die André Koch AG präsentiert «Laki, dä Autolackierer». Seine Mission? Die Welt mit mehr Farbe zu versorgen. Patrizia Santarsiero ist zuständig für Events bei der André Koch AG. Sie weiss alles über Laki und weshalb seine Heldenreise fast verunglückt wäre. Frau Santarsiero, wer ist Laki? Laki, dä Autolackierer ist der neue Botschafter der André Koch AG. Die Grundidee war es, ein lustiges, sympathisches Maskottchen zu kreieren, das als Lackierer ausgerüstet ist. Schon seit längerer Zeit schwirrte dieser Gedanke in den Köpfen unserer Geschäftsleitung. An der Idee musste noch geschliffen, gespachtelt und poliert werden – Fragen wie: Welcher Charakter soll unser Maskottchen haben oder welche Mission soll er in die Welt tragen? Jetzt ist es endlich so weit, noch das letzte Facelifting und unser Laki Boy ist finish. Das macht neugierig, welche Mission trägt nun Laki? Wir möchten die Welt um uns mit mehr Freude, Spass und Farbe versorgen. Überall dort, wo etwas läuft, wollen wir mit dabei sein. Unsere Professionalität zeigen, die Welt mit unserer Leidenschaft für Aus- und Weiterbildung prägen. Wir wollen junge Menschen gewinnen, ihnen zeigen, was der Beruf als Autolackierer alles auf sich hat. Wir wollen unseren Kunden und zukünftigen Partnern mit unserem Know-how zur Seite stehen, sie bei den täglichen
Herausforderungen unterstützen. Wir sprechen die gleiche Sprache und wir lieben unseren Beruf.
– Geld für ein Maskottchen ausgeben? Ist eine solche Investition überhaupt noch zu verantworten?
Laki, dä Autolackierer, ein lustiger Name – wie kam es dazu? Die Mitarbeiterinnen der André Koch AG haben ihm den Namen Laki gegeben. Man denkt dabei sofort an Lack, aber auch das Kürzel AK für André Koch ist enthalten. Und es erinnert an das englische Wort «lucky», die Freude schwingt schon im Namen mit.
Was geschah dann? Wir hielten an der Mission Laki fest. Gerade jetzt ist es wichtig für unsere
Wieso eine fast verunglückte Heldenreise? Hat das etwas mit den Schutzmassnahmen zu tun? Weil Anfang Jahr alles anders kam. Covid-19 hat die Welt verändert. Nichts war mehr wie früher. DieWelt bewegte sich plötzlich nur noch im Graubereich, die Zahlen zeigten Richtung Keller, grosse Verunsicherung machte sich breit und niemand sah die Notwendigkeit eines Maskottchens. Jeder war mit der Situation, die herrschte, ein Stück weit überfordert. Auch die Geschäftsleitung der André Koch AG war stark gefordert. Es kamen Zweifel auf: Was halten die Kunden von uns, wenn wir – ausgerechnet in dieser Zeit
Dreamteam von der André Koch AG: Patrizia Santarsiero und Laki.
Was macht Laki jetzt gerade? Seit dem 7. Juli 2020 ist Laki, dä Autolackierer bei der André Koch AG in Urdorf. Wir freuen uns, das jüngste Familienmitglied mit allen unseren Produkten vertraut zu machen. Noch ist er von allen Dosen und Farben fasziniert, und wir sind damit beschäftigt, ihn davon abzuhalten, in jede Dose zu schauen. In den nächsten Wochen wird Laki eine intensive und gründliche Ausbildung bei uns im Information Center absolvieren, sodass er schon bald die Welt mit vielen Farbspritzern aus dem Hause Standox, Lesonal und DeBeer verschönern darf. Laki freut sich über jedes Treffen, und wer weiss, vielleicht taucht er auch ganz spontan bei Ihnen auf. Freuen Sie sich auf Geschichten darüber, was Laki in unserer Branche so alles sieht und erlebt. (pd/mb) www.andrekoch.ch
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m 28. und 29. November 2020 finden in Bern die SwissSkills-Championships in den Carrosserieberufen Spengler/in und Lackierer/in statt. Beim SwissSkillsErsatzwettkampf (wegen Corona abgesagt) werden aus jeweils 12 Kandidatinnen und Kandidaten die Schweizermeister gekürt. Alle 24 jungen Berufsleute haben in ihren Lehrbetrieben und der Berufsschule eine Top-Ausbildung genossen, ohne die sie es wohl nicht so weit gebracht hätten. Und weil man im Leben nie ausgelernt hat, ist auch die regelmässige Weiterbildung für die Mitarbeitenden sehr wichtig. Speziell im Carrosseriebereich, wo immer wieder neue Produkte auf den Markt kommen, die neue Applikationstechniken vorschreiben, und die Digitalisierung langsam Einzug hält. Dafür bieten verschiedene Lacklieferanten sowie Werkzeugund Maschinenhersteller spezifische Schulungsprogramme an. In der letzten Ausgabe des Jahres 2020 lesen Sie in AUTO&Carrosserie, wer welche Kurse anbietet, was sie dem Teilnehmer bringen und wie man sich anmeldet. (mb)
Die AUTO&CarrosserieAusgabe 5/2020 erscheint Anfang Dezember.
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