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Porsche 911 Turbo

HEISS WIE EIN VULKAN

VON KAUM EINEM Auto gibt es so viele Derivate wie vom Porsche 911. An der Spitze steht der 911 Turbo S. Der «normale» Turbo steht seinem grossen Bruder jedoch in nichts nach – zumindest auf öffentlichen Strassen. Um einen Unterschied herauszufahren, muss man auf die Rennstrecke. Wir haben uns aber auf den Alltag konzentriert. Schliesslich werden ihn die meisten auch dort bewegen. Und hier ist er auch der perfekte Zweisitzer für alle, die Sportlichkeit, Alltagstauglichkeit und Understatement suchen. In der Farbe «Lava Orange» wird er deshalb eine Seltenheit bleiben.

Perfekter Daily Driver

Bevor's an die Kür geht, muss der Turbo erst die Pflicht erfüllen. Das Infotainment- und Navisystem ist auf dem neuesten Stand, die Sitze sind ausgesprochen komfortabel und langstreckentauglich und die Musikanlage bietet akustischen Hochgenuss, wenn der Fahrer beim Cruisen seinem Lieblingsinterpreten lauschen will. Das Kofferraumvolumen fällt mit 128 Litern nicht gerade üppig aus – aber die hinteren Sitze lassen sich prima für Taschen nutzen, so dass einem Weekend-Trip zu zweit nichts im Weg steht. Zumal defensiv gefahren der Verbrauch unter 10 Liter auf 100 Kilometer sinkt und die Reichweite gut 600 Kilometer beträgt.

Die andere Seite

Natürlich kann der Turbo aber auch anders. Wer's wissen will, katapultiert sich in 2,8 Sekunden auf Tempo 100, gerade mal eine Zehntelsekunde langsamer als im Turbo S, der 70 PS mehr unter der Motorhaube hat. Beim Topspeed fehlen 10 km/h – in der Praxis mit Werten von 320 und 330 km/h eine rein akademische Sache. Dafür erfährt man mit Staunen, mit welchen aberwitzigen Geschwindigkeiten man um Bögen fährt – und selbst da scheint der Turbo nur zurückzugrinsen: «War das schon alles?» Möglich macht's eine Kombination aus einem perfekt abgestimmten Fahrwerk, variablem Allradantrieb und einer Hinterradlenkung, die dem Elfer in Kurven noch mehr Stabilität gibt und ihn schneller um enge Kurven fliegen lässt. Dabei bringt den Turbo nichts aus der Ruhe, er bleibt so beherrsch- und vorhersehbar in seinem Fahrverhalten, dass Normalfahrer zwar unglaublich schnell unterwegs sind, aber trotzdem nur am Limit des Autos kratzen. Und wenn der Fahrer trotzdem mal voll in die Eisen muss, kann er auf standfeste Bremsen vertrauen. Die über 400 Millimeter (vorne) grossen Bremsen packen derart gierig zu, dass man Fehler immer noch ausbügeln kann, wenn man sich mal verschätzt.

Dass der 911 Turbo trotz Preisvorteil von 50'000 Franken zum 911 Turbo S kein Schnäppchen ist, beweist ein Blick in die Preisliste. Mindestens 227'200 Franken kostet das 580-PS-Geschoss, mit einigen Optionen in der Aufpreisliste wird auch die Viertelmillion schnell geknackt. (ml)

Im Modus «Sport Plus» fährt der Porsche 911 Turbo einen Frontspoiler für mehr Anpressdruck aus

Der Heckflügel lässt sich per Knopfdruck ein- und ausfahren.

Ob Rennstrecke oder Alltag – der Porsche 911 Turbo meistert beide Disziplinen mit Bravour. Auch ohne das Kürzel S bietet der 911 Turbo phänomenale Fahrleistungen, ist auf Wunsch heiss wie ein Vulkan. Und kostet fast 50‘000 Franken weniger als sein stärkerer Bruder.

TECHNISCHE DATEN

Porsche 911 Turbo

Zylinder Hubraum (ccm) Leistung (kW/PS) Drehmoment (Nm) 0 – 100 km/h (s) vmax (km/h)

EDLER STERNENGLEITER

Die Front ist die Schokoladenansicht des Mercedes-AMG GT 63 S.

Schneller und eleganter kann man momentan kaum reisen als im Mercedes-AMG GT 63 S. Wir fuhren eine «Black Beauty» ganz in Schwarz von Kennyʼs.

WENN MAN DEN «Mercedes-AMG GT 63 S 4-Türer Coupé», wie die Powerlimousine von Mercedes-AMG mit vollem Namen heisst, im Stand vor sich hat, sieht man ihr die Power auf den ersten Blick gar nicht an. 639 PS schlummern unter der langen Motorhaube, damit war der GT 63 S bis vor Kurzem sogar das stärkste Modell überhaupt im Fuhrpark der Marke mit dem Stern. Erst jetzt wurde der GT vom GTR Black Series abgelöst. Das tut der Beliebtheit des viertürigen Coupés aber keinen Abbruch.

Absolut alltagstauglich

Denn gegenüber dem für die Rennstrecke gemachten Supersportler hat er einen gewaltigen Vorteil: Er ist absolut alltagstauglich, hat Platz für vier Personen. Schliesslich sind Pferdestärken nur eine Seite der Medaille, noch imposanter sind die 900 Newtonmeter Drehmoment, welche die über 2,2 Tonnen schwere Coupé-Limousine leistet. Damit beschleunigt das Geschoss in 3,2 Sekunden auf 100 km/h, erst bei 315 km/h ist die Höchstgeschwindigkeit elektronisch begrenzt.

Von der Luxussänfte zum Rennbiest

Längsdynamisch macht dem GT 63 S so schnell keiner was vor, aber auch auf kurvigen Strecken und sogar auf der Rennstrecke macht dieser Stern Spass. Ein Tritt aufs Gaspedal genügt, und der Viertürer schnellt geradezu nach vorn, begleitet von einem betörenden Auspuffbrüllen. Natürlich hätte er nicht den Stern im Kühlergrill, würde der GT nicht auch in Sachen Luxus überzeugen. Die 9-Gang-Automatik hält immer den richtigen Gang bereit, mit 900 Newtonmetern ist schon aus dem Drehzahlkeller Kraft en Masse da. Mit verschiedenen Fahrmodi von Komfort bis zu Race verändert sich auch der Charakter stufenweise von einer Reisesänfte zu einem wilden Rennbiest.

Platz für vier

Während sich der GT 63 S in Sachen Dynamik vor Sportwagen nicht verstecken muss, übertrifft

Mit 639 PS unter der Haube hat der GT 63 S Power ohne Ende.

Dieser schnelle Stern bietet Platz für vier und deren Gepäck.

Mercedes-like edel und hochwertig ist das Interieur.

er diese in Sachen Luxus, Platz und Alltagstauglichkeit um Meilen. Vom puristischen Innenraum und der Enge eines Sportwagens ist der GT 63 S tatsächlich meilenweit entfernt – vier Personen können mit ihm bequem auch über Stunden reisen. Sogar Passagiere auf der Rücksitzbank mit einer Körpergrösse über 1,80 Meter sitzen trotz stark abfallender Dachlinie sehr bequem. Die Verarbeitung, Haptik und Oberflächenmaterialien sind edel, der riesige, in zwei Bildschirme geteilte Widescreen besticht mit gestochen scharfen Grafiken. Besonders empfehlenswert, um die hochwertigen Felgen vor Kratzern zu schützen: Die 360-Grad-Kamera, die das Einparkieren deutlich erleichtert. Ein kleiner Kritikpunkt betrifft lediglich den etwas übereifrigen Spurhalteassistenten, der sich nicht nur akustisch oder mit einem leichten Lenkradvibrieren bemerkbar macht, sondern beim Berühren der Seitenlinie bremst. Zum Glück lässt sich das aber schnell ausschalten. (ml)

www.kennys.ch

TECHNISCHE DATEN Mercedes-AMG GT 63S 4-Türer Coupé

45 JAHRE KENNYʼS

Alles begann mit der Gründung 1976: Kenny Eichenberger erfüllte sich mit dem eigenen Kennyʼs Auto-Center seinen ersten Jugendtraum. Heute ist das Unternehmen eines der grössten Autohäuser der Schweiz.

Seit 45 Jahren setzt sich Kennyʼs mit viel Drive für die Mobilität seiner Kunden ein. Wie schnell die Zeit vergeht, merkt Kenny Eichenberger, wenn er an seine erste Fahrt mit der S-Klasse vor über 40 Jahren denkt. Damals wurde für ihn eine Faszination zur Leidenschaft und er erfüllte sich mit dem eigenen Kennyʼs Auto-Center seinen ersten Jugendtraum. Bei Buchs (ZH) verkaufte er Occasionen und importierte Simca- und Talbot-Neuwagen. Zehn Jahre später konnte er auch seinen Traum vom Stern umsetzen: Das Kennyʼs AutoCenter in Dällikon wurde autorisierter Partner für den Verkauf und Service von Mercedes-Benz Personenwagen. Vor fünf Jahren, zum 40. Jubiläum, übernahm Marc Eichenberger die Geschäftsführung der KETO Gruppe und leitete mit viel Drive die Fusion zur neuen Kennyʼs Gruppe ein.

www.kennys.ch/45-Jahre

Wie die Zeit vergeht! Kenny Eichenberger erinnert sich zurück an seine erste Fahrt mit der S-Klasse vor über 40 Jahren. Blicken Sie zusammen mit Kenny zurück und schauen Sie sich den Film dazu an. (QR-Code scannen)

Zylinder Hubraum (ccm) Leistung (kW/PS) Drehmoment (Nm) 0 – 100 km/h (s) vmax (km/h)

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