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ALLRAD OUTDOOR ABENTEUER

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unverspurte pisten und unglaubliche ausblicke

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allTagskrachEr: kia sTingEr v6 awd

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Der Berg ruft. Hier ist unsere Antwort.

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Der Land Rover L07 war das allererste Fahrzeug der englischen AllradSpezialisten. Das damals gebaute Ausstellungsfahrzeug tauchte nun zufälligerweise in einem Garten in der Nähe des Stammwerks in Solihull wieder auf und soll restauriert werden.

liEbE lEsErinnEn und lEsEr! „Das Auto ist DAS zentrale Fortbewegungsmittel unserer Zeit“, ist sich Erwin Wurm sicher. Und wir können dem weltbekannten Bildhauer, der 1954 in Bruck an der Mur geboren wurde, nur recht geben: Es hat praktischen Nutzen, versprüht Erotik und löst Besitzerstolz aus. Es spricht Pragmatiker an und solche, die an Design inter­ essiert sind. Es begeistert Menschen, die sich an gleicher­ maßen komplizierten und einfachen Lösungen erfreuen und solche, die zu mehrt reisen, aber trotzdem privat reisen wollen. Was der weltbekannte Künstler darüber hinaus über den Konsumwahn, seine innere Unruhe und lähmende Selbstzweifel denkt, hat er 4wd­Redakteurin Petra Mühr in einem sehr lesenswerten Auto­Telefonat­ Interview verraten, das Sie ab Seite 10 nachlesen können. Überhaupt kommen in dieser Ausgabe ausgesprochen viele bekannte Menschen zu Wort: etwa Rallye-Legende Walter Röhrl, der 4wd­Schreiber Michael Kubicek bei einem exklusiven Porsche­Winterfahrtraining in die Kunst des stabil­instabilen Querfahrens auf Schnee eingewiesen hat (ab Seite 44); oder der mehrfache Ski-Weltmeister und Olympia-Sieger Benni Raich, den 4wd­Autorin Claudia Elmer zu frühmorgendlichen Abfahrten in seinem Haus­und­Hof­Skigebiet auf menschenleeren Pisten begleitet hat und der ihr verraten hat, was er an seiner Heimat, dem Pitztal, besonders schätzt (ab Seite 60).

fündig. In unserem jährlichen Offroad-Reise-Schwerpunkt haben wir die schönsten, spannendsten und spektakulärsten Touren des Jahres gesammelt, die heuer in Sardinien, Tunesien, Namibia, Botswana oder Südafrika stattfinden. Und weil es dazu neben dem passenden Fahr­ zeug auch die richtige Ausrüstung braucht, haben wir das Angebot der heimischen Offroad-Zubehör-Spezialisten in einem Special gesammelt. Dazu gibt es wie immer eine breite Auswahl an Neuvor­ stellungen und Fahrzeugtests. Genau genommen haben wir 17 neue Allrad­Autos im Heft – von der Mercedes G-Klasse über die Alltagsrakete Kia Stinger, den Jeep Wrangler, Skoda Kodiaq, BMW X3, Mazda CX-5, Ford Mondeo Traveller bis zum aktuellen Subaru Impreza – unter die Lupe genommen.

Pascal Sperger 4wd-Chefredakteur

Darüber hinaus servieren wir wiederum neue Teile unserer Serie „Führ mich zum Schotter“, die klar macht, dass es in Österreich sehr wohl Kangaroos gibt, sowie der „Offroad Driving School powered by Mitsubishi“, die die Fähigkeiten von SUV im Gelände aufzeigt. Viel Spaß bei der Lektüre! Ihr Pascal Sperger

Doch keine Sorge, auch jene die im Winter lieber in wärmere Destinationen flüchten, werden in der vorliegenden Ausgabe

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INHALT

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Alle Infos zum neuen Jeep Wrangler Sicher auf Schnee: Seat Snow Experience

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02/2018

Titelstory Die schönsten Offroad-Touren 2018 . .. 50 Offroad-Zubehör-Schwerpunkt . ......... 54 Erstkontakt Mercedes-Benz G-Klasse.. ................. 16 Jeep Wrangler ................................ 18 Mitsubishi Eclipse Cross .................. 20 Toyota Land Cruiser......................... 22 Jaguar E-Pace ................................ 23 Fahrerlebnis Kia Stinger.. .................................... 24 Lexus RX 450h . .............................. 26 Ford Mondeo Traveller ..................... 28 BMW X3 ....................................... 29 Mazda CX-5.................................... 30 MINI Cooper S E Countryman ALL4 .... 32 Renault Koleos ............................... 33 Subaru Impreza .............................. 34 Land Rover Discovery Sport .............. 36 Skoda Kodiaq ................................. 38 Dauertest: Suzuki Swift SVHS ........... 40

Nur quer bist wer: Porsche-Drift-Training mit Walter Röhrl

Spezial Subaru Winterdrive in Finnland . ........ 35 Drift-Training mit Walter Röhrl . ......... 44 Offroad Driving School ..................... 48 Seat Snow Experience ..................... 56 Führ mich zum Schotter ................... 64

10

Interview mit dem autoaffinen Bildhauer Erwin Wurm

20

50

Abenteuer im Abseits: Die spannendsten Offroad-Touren des Jahres

60

Jungfräuliche Pisten im Pitztal: Auf eine Morgenrunde mit Benni Raich

36

Mitsubishi Eclipse Cross: Mehr als ein Comeback

Neuer Vierzylinder-Diesel: Land Rover Discovery Sport im großen Test

Out & about Tiroler Schnee- und Skiparadis Pitztal.. . 60 Ski sicher im Auto verstauen . ........... 63 Rubriken Editorial . .........................................3 Augenblick . .....................................6 News . ............................................8 4x4 Promi: Erwin Wurm ................... 10 Kolumne Andi & Max ....................... 27 Lifestyle ........................................ 42 Out & About . ................................. 58 Allradgrüße aus der Zukunft .............. 66 Meinung/Vorschau .......................... 66 Lederers Medienwelt A&W Verlag GmbH, Inkustraße 16, 3400 Klosterneuburg T: +43 2243 36840-0, Fax: +43 2243 36840-593 E-Mail: redaktion@4wd.co.at, Internet: www.4wd.co.at, www.autoundwirtschaft.at Verleger: Helmuth H. Lederer (1937–2014) Herausgeber: Gerhard Lustig Geschäftsführer: Stefan Binder, MBA Chefredakteur: Mag. Pascal Sperger Redaktion: Mag. Severin Karl, Mag. Bernhard Katzinger, Beatrix Keckeis-Hiller, Michael Kubicek, Mathias Morscher, Petra Mühr, Stefan Schmudermaier, Alexander Seger Fotos: Mag. Claudia Elmer, Mag. Bernhard Katzinger, Michael Kubicek, Monika Leitner, Stefan Schmudermaier, Alexander Seger, Mag. Pascal Sperger, Archiv, fotolia.de, Hersteller, Pitztal Tourismusverband, Reichel CarDesign, Werk Objektleitung: Andreas Dusovsky Administration: Annemarie Lust (Leitung) Grafik & Layout: graphics – A. Jonas KG Inkustraße 16, 3400 Klosterneuburg Druck: Ferdinand Berger & Söhne GmbH, Wiener Straße 80, 3580 Horn Vertrieb: Presse Großvertrieb Austria Trunk GmbH St. Leonharder Straße 10, A-5081 Anif/Austria Bezugspreis: Jahresabonnement: (5+1 Ausgaben) Inland: € 30,– inkl. 10 % MwSt (Einzelpreis Inland: € 5,– inkl. 10 % MwSt) Bankverbindung: Bank Austria, UniCredit Group, IBAN = AT63 1200 0518 4409 7901, BIC = BKAUATWW UID = ATU57361312 Gerichtsstand: LG Korneuburg, FN 238011 t Verbreitete Auflage: 10.000 Stück Jahrgang 33; Erscheinungsweise: 5-mal jährlich Grundlegende Richtung: unabhängiges Outdoor-LifestyleMagazin mit Fokus auf Allradfahrzeuge und dem Spaß an der Bewegung in der Natur Manuskripte: Für unverlangt eingesandte Manuskripte und Fotos wird keine Haftung übernommen. Sie werden nur retourniert, wenn Rückporto beiliegt. Aus Gründen der besseren Lesbarkeit verzichten wir auf geschlechtsspezifische Formulierungen.


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Die 4MOTION-Modelle von Volkswagen.

Sicher und souverän unterwegs. Einfach mal die Abkürzung nehmen? Egal ob Schotterstraße, nasses Laub oder Schneefahrbahn: Der Allradantrieb sorgt bei jeder Straßenlage für souveränes Vorankommen. Zusätzlich sorgen ABS, EDS, ASR und das bei allen Modellen ebenfalls serienmäßige elektronische Stabilisierungsprogramm ESP für ein Höchstmaß an Sicherheit.

Verbrauch: 5,6 – 9,4 l/100 km, CO2-Emission: 146 – 229 g/km.


Augenblick

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Die alten zeiten wären noch modern In Österreich, der Schweiz, Liechtenstein und in den Balkanstaaten prangte am G einst ein Puch-Logo, überall anders ein Mercedes-Stern. Wir finden, das würde heute auch noch passen, wie diese exklusive Fotomontage beweist, die wir aus aktuellem Anlass bei Reichel CarDesign bestellt haben. Mehr über die neue G-Klasse lesen sie ab Seite 16.

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News elektrisch und komplett reduziert

An einen Defender der Zukunft erinnert der B1 Electric Truck von Bollinger Motors, einem US-amerikanischen Start-up. Statt mit Verbrennungs­ motoren wurde der Geländewagen jedoch vom Start weg mit Elektro­ motoren entwickelt. Einer an jeder Achse, alle vier Räder werden permanent angetrieben. 360 PS Systemleistung stehen im Datenblatt, dazu gibt es ein Drehmoment von 640 Newtonmetern – Bollinger hat den auffällig klar gezeichneten Kasten gut gerüstet. Dem Vernehmen nach soll der B1 äußerst simpel an verschiedene Anforderungen umzurüsten sein. Vom Zweisitzer mit offener Ladefläche bis zum „Full Cab“ muss nur ein wenig umgesteckt werden. Bei den Battery-Packs hat der Kunde die Wahl. Für die ­Ausfahrt ins Revier reicht wohl der 60-kWh-Akku mit 190 Kilometer Reichweite. Sind längere Strecken (bis 320 Kilometer) zurückzulegen, steht ein 100-kWh-Pack im Angebot. Preise? Noch unbekannt!

suv-modelle: bestseller bei mazda Kompakte Autos, das waren die erfolgreichsten Mazda-Modelle früher. Für den heimischen Importeur ist das Jahr aber ganz anders gestartet: Von den 871 im Jänner neu zugelassenen Fahrzeugen waren 263 CX-5 und 201 CX-3, erst dann folgte der Mazda3 (182 Stück). Die beiden SUV waren für einen besonderen Erfolg für Mazda Österreich verantwortlich: Mit 43,3 Prozent Zuwachs liegt man weit über dem Zuwachs des Gesamtmarkts (8,7 Prozent).

Bentayga: dritter im bunde Nach dem V12 und dem V8-Diesel nimmt Bentley für das Luxus-SUV ­Bentayga auch einen V8-Benziner ins Portfolio auf. Was nach Down­sizing (vier statt sechs Liter Hubraum) klingt, ist laut den Briten die bislang sportlichste Möglichkeit, den 2,5-Tonner fortzubewegen. Tatsächlich sind die ­Einbußen bei den Fahrleistungen (4,5 statt 4,1 Sekunden auf 100 km/h, ­Spitze 290 versus 301 km/h) zu verkraften. Die Neuheiten des 550-PS-­ Modells erfreuen: Es gibt frische 22-Zöller, Carboninterieur und ein eigenständiges Endrohr-Design. Dazu ist die optionale Carbon-Keramik-Bremse die größte Frontbremsanlage, die in einem Serienfahrzeug verwendet wird.

driften & tanken Dass der Allradantrieb „xDrive“ den neuen BMW M5 nicht am Driften hindert, bewies Johan Schwartz im ­Dezember 2017 eindrucksvoll. Mittels Zweitfahrzeug und Jet-Betankung war immer genügend Sprit an Bord, um acht Stunden durchzudriften. 374,2 Kilometer konnten so um die bewässerte Kreisbahn in South Carolina zurückgelegt werden. Guiness-Weltrekorde für den längsten Drift und den längsten Paralleldrift!

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Jahre Allradantrieb im Passat feiert VW 2018. 1983 wurde die Allradstudie Passat Variant Tetra vorgestellt, ein Jahr später war sie bereits zu kaufen. Der höher­ gelegte Alltrack mit elektronisch gesteuerter Lamellen-Kupplung gilt heute als höchste AllradAusbaustufe im Passat. Das Allradsystem 4Motion gibt’s derzeit für sieben Modelle.

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fast schon zeitlos Mittlerweile hat der Name Vitara bei Suzuki auch schon 30 Jahre auf dem Buckel. Das erste Sonder­ modell der Marke im neuen Jahr wird damit zwar nicht in Verbindung gebracht, eine Uhr passt als Geburtstagsgeschenk aber immer. Beim Jacques Lemans Vitara ist nämlich ein spezieller Zeitmesser des in Kärnten ansässigen Unternehmens als Bei­ gabe im Kaufpreis von 25.490 Euro enthalten. Ebenso mit dabei sind diverse kupferfarbene Details – etwa die 17-Zoll-Felgen –, ein Frontgrill wie beim S-Modell, ein farblich abgesetztes Dach, Sitzflächen in Veloursleder und weitere Details. Als Motor wurde der 120 PS starke 1,6-Liter-Benziner samt Allgrip gewählt.

Mitsubishi Outlander PHEV wurden seit seiner Einführung in Europa vor vier Jahren verkauft. Mit über 34.000 Exemplaren lassen sich die Briten am leichtesten von der Kombination aus Benzin- und Elektromotor samt Auflademöglichkeit überzeugen. Über 25.000 Holländer schätzen das rein elektrische Fahren bis zu 54 Kilometern und die kombinierte Reichweite bis über 800 Kilometer. Norwegen, Schwe­ den und Deutschland machen die Top-5-Länder komplett. In ­Österreich beträgt der Listen­ preis derzeit 44.640 Euro.

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jubiläumsausgabe Während manche die Defender-Idee in die Neuzeit bringen wollen (siehe linke ­Seite), feiert Land Rover das Original noch einmal so richtig. Der auf 150 Exemplare limitierte Defender Works V8 fällt nicht nur durch sein 70th-Edition-­ Logo auf. Ein 5,0-l-V8-Benzin-Saugmotor mit 405 PS, eine ZF-Achtstufen-Automatik mit Sport-Modus, ein aufgewertetes Bremssystem und ein Handling-Kit mit modifizierten Federn, Dämpfern und Stabilisatoren gehört zum exklusiven Paket, das weithin sichtbar von 18-Zöllern im Sägezahn-Design abgerundet wird. Ein Einzel­import nach Österreich würde auf etwa 233.000 Euro kommen.

von hawaii nach New Mexico

Neue C-Klasse im Talon

Vom Hyundai Kona – benannt nach einem Distrikt von Hawaii – ­wandert der neue Familienkühlergrill zum in Genf präsentierten Santa Fe, was – erraten! – in New Mexico liegt. Die dritte Generation des großen SUV war immerhin bereits seit 2012 im Einsatz, folglich reicht ein Facelift nicht aus. Mit 4,77 Meter Außenlänge soll der Neue mehr Platz im Innenraum bieten und so auch als Siebensitzer erhältlich sein. Dafür gab es bisher den verlängerten Grand Santa Fe. Zu den wenigen bereits bekannten Infos zählen neue Ausstattungen wie der weiterentwickelte Querverkehrswarner und der weltweit erste „Rear Occupant Alert“ als Schutzsystem für im Fahrzeug verbleibende Passagiere. Um Unfälle mit unbedacht geöffneten Türen zu vermeiden, verriegelt der „Safety Exit ­Assist“ die Türen, falls sich von hinten ein anderes Fahrzeug nähern ­sollte. Schöne neue Welt oder eher Grund zur Panik? Die Kunden werden es entscheiden.

Mercedes zeigt auf dem Genfer Automobilsalon im März erstmals die überarbeitete C-Klasse. Während die optischen Retuschen (u. a. neu gestaltete Frontschürze und modifizierte Front- und Heckleuchten) nur Kennern auffallen werden, hat Daimler vor allem bei den Assistenz­ systemen aufgerüstet. So gibt es eine verbesserte Kamera- und Radarsensorik, einen neuen Notbrems­ assistenten, der besser auf Fußgänger und Fahrradfahrer reagieren soll, sowie einen Notfallassistenten, der etwa bei Ohnmacht des Fahrers das Fahrzeug eigenständig zum Stehen bringen soll. Darüber hinaus arbeitet der Abstandstempomat jetzt auch auf Grundlage der Navi­ daten und kann die Fahrzeuggeschwindigkeit vorausschauend an die jeweilige Verkehrssituation anpassen.

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4x4promi // Erwin Wurm

Echt fett Sein internationaler Durchbruch waren die „One Minute Sculptures“, hierzulande ist er der breiten Masse und uns Autoaffinen vor allem durch seine „Fat Cars“ und „Fat Houses“ bekannt: Künstler Erwin Wurm, der Alltagsdinge und Alltagsthemen als Material für seine Kunst verwendet, im Interview über Shopping, Autofahren und Selbstzweifel. Text: Petra Mühr, Fotos: Dejan Saric, Inge Prader, Lisa Rastl, Studio Wurm

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E

r ist, nach eigenen Aussagen, ein wenig rast­ los, ein Kind unserer Zeit also. Er will ständig­ irgendwohin. Ist oft unterwegs. Immer auf ­Achse. Dennoch kokettiert er durchaus mit der Ruhe und dem Verweilen, würde gern meditieren können. Erwin Wurm. Einer der erfolgreichsten Künstler unserer Zeit. Er wollte uns gerne für ein Interview auf seinem Anwesen am Land treffen. Doch ein außerordentlich ­ ­wichtiger Termin vereitelte unser persönliches Gespräch. Verschieben war auf aufgrund der Heftproduktion nicht mehr möglich. Nichtsdestotrotz kam das Interview zustande – und sogar passend während des Autofahrens. Das verschiebt und das Sein immer Gespräch begann allerdings nicht wie sonst üblich mit weniger zählt. Wir umgeben uns mit so vielen Objekten, einer Begrüßung unsererseits. Möbel, Autos, Wohnungen, Erwin Wurm: Grüß Gott, tut mir leid, dass der Kuratoren­ die uns mittlerweile zum Teil ausmachen. Kaufen termin dazwischen gekommen ist, ich hätte gerne persönlich sogar mit Ihnen gesprochen. Aber ich sitze jetzt etwa eine Stunde und Shopping ist ein zentra­ les ­ Phänomen unserer Zeit. lang im Auto … Wir schmeißen auch viel weg, 4wd: Das passt gut, Herr Wurm, ich auch. Danke, dass Sie nichts wird mehr repariert. sich die Zeit genommen haben. In welchem Auto sitzen Der Plastikmüll landet in den Ozeanen und treibt als Riesen­ Sie? Ist das noch der Aston Martin Vantage? Nein, bis vor Kurzem hatte ich einen Porsche Cayenne, jetzt kontinent unter der Oberfläche einen Maserati Ghibli. Ich habe immer gern neue Autos, dahin … wir vermüllen unsere Umwelt also mit dem, was wir weil mich der neueste Stand der Technik interessiert. täglich haben wollen, weil wir Nach welchen Kriterien suchen Sie Ihre privaten Autos aus? es zu brauchen glauben. Es muss mir gefallen und ein bisschen Kraft unter der Leben Sie anders? ­Motorhaube haben. Nein, ich bin auch ein Kind unserer Zeit, mache die ­gleichen Sie sind einer der erfolgreichsten Künstler der Gegenwart Fehler und trete in die gleichen Fettnäpfchen. Trotzdem erlaube ich mir, mir darüber Gedanken zu machen und und verbinden Ihre Kunst gern mit Problemen unseres ­ ­darüber zu reden. Alltags – warum? Weil ich glaube, dass die großen und kleinen Fragen unserer Zeit Themen in der Kunst sind. Und mich interessiert Aus diesen Gedanken heraus sind auch ihre Fat-Skulpbzw. versuche ich immer, das Phänomen von Realität turen entstanden, Häuser und Autos – warum das Auto? unserer Zeit, unserer Welt, aus einer Perspektive anzu­schauen, Es ist DAS zentrale Fortbewegungsmittel unserer Zeit. die mit dem Paradoxen und Absurden zu tun hat. Weil ich Ohne Auto ginge in unserer Welt im Moment gar nichts glaube, dass man dadurch erkennt, dass nicht die Fantasie das mehr. Es hat praktischen Nutzen, aber auch Erotik und Problem ist, sondern die Realität. Und mit der müssen wir uns löst Besitzerstolz aus. Es spricht Technikinteressierte an alle beschäftigen. Daran arbeite ich immer wieder aufs Neue. und solche, die an Design interessiert sind. Es begeistert Menschen, die sich an komplizierten und kompakten Eine Ihrer Lieblingsproblematiken ist unser Konsum­ Lösungen erfreuen und solche, die zu mehrt reisen, aber trotzdem privat reisen wollen. Viele Leute verwenden es verhalten – was genau kritisieren Sie daran? Dass das Haben immer wichtiger wird als das Sein. Bereits auch als Aushängeschild dafür, um zu zeigen, was sie sich Erich Fromm (Anm.: deutsch-US-amerikanischer Psycho­ leisten können – oder auch nicht. Das Auto gehört also analytiker, Philosoph, * 1900, † 1980) hat in seinem schö­ neben dem Smartphone mit Sicherheit zu den am ­meisten nen Buch „Haben oder Sein“ festgestellt, dass sich die Per­ begehrten und geschätzten, aber auch verachteten und » sönlichkeit der Menschen eindeutig in Richtung „Haben“ ­verhassten Objekten unserer Zeit.

Erwin Wurm schenkt in seinem umfassenden Werk dem Automobil besonderes Augenmerk, da es „das zentrale Fortbewegungsmittel unserer Zeit ist“

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4x4promi // Erwin Wurm

Nach welchen Gesichtspunkten wählen Sie das jeweilige Modell aus? Das erste Auto, das wir zu einem Fat Car umgearbeitet ­haben, war das ehemalige Auto einer Mitarbeiterin, ein nicht mehr fahrtüchtiger Alfa Romeo. Danach bin ich draufgekommen, dass die sogenannten Bonzenautos der frühen 70er, also die großen und fetten Autos der Reichen und Gehassten, ­dieses Thema noch viel mehr m ­ ultiplizieren. Daher nehme ich ­immer Autos, die dem Luxussegment ­zuzuordnen sind.

werden geschäumt. Dann wird Polyurethanschaum aufge­ tragen und die Form erarbeitet. Danach wird die Karosserie mit ­ Epoxidharzen überzogen, in verschiedenen Lagen, Netze kommen drüber und zum Schluss wird geschliffen, ­geschliffen und nochmals geschliffen und dann gespritzt.

Wie wird eine solche fette Karre zum Fat Car? Zuerst kommen alle Flüssigkeiten weg, Motoröl, Getriebeöl etc. Die Türen werden zugeklebt und verschweißt, damit sich keine Verwindungen ergeben, alle Öffnungen

Wie lange dauert es, bis ein Fat Car fertig ist? Schwer zu sagen, etwa zwei bis drei Monate. Was mir ­übrigens auch noch wichtig ist: Ein Auto ist ein technisches Konstrukt und das Schöne daran, es dick zu machen, ist, dass man es in gewisser Weise mit einem biologischen Fakt verbindet. Das ergibt ein Zwitterwesen – und wir bewegen uns ja auch in diese Richtung hin, bekommen Kniegelenke aus Titan eingesetzt, bald werden Organe kommen, ­Mikrochips … diesen Mix aus biologischen und technoiden ­Konstruktionen finde ich spannend und interessant.

Ein kleiner Auszug aus Erwin Wurms Arbeiten (von oben nach unten): Telekinetically bent VW-Van 2006, Truck 2005, Curry Bus 2015, Verschnittskulpturen 2016, Fat House 2003, House Attack 2006 (rechte Seite)

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Machen Sie alles allein? Nein, mittlerweile vergeben wir die groben Vorarbeiten an andere Firmen, eine große Zeitersparnis für uns.

Mobilität fasziniert Sie ja generell … Absolut. Wir leben in einer extrem mobilen Welt und Mobilität war von Anfang an das Paradebeispiel von ­ Menschwerdung und -sein. Der Mensch hat die Welt durch Gehen erobert und von Anfang an sein Hab und Gut ­mitgeschleppt. Sowohl der eigene Transport als auch jener von Gütern waren also von Anfang an wichtig und kultur­ bildend. Daher interessiert mich dieses Thema so. Auch heute rasen die Menschen ununterbrochen ­ rundherum. Ob das jetzt innerstädtischer öffentlicher oder privater ­Verkehr ist. Ob wir auf den Mond fliegen oder Radfahren … die ­Menschen wollen ständig irgendwohin fahren. Helmut Qualtinger hat einmal so schön gesagt: „Wurscht, wo ich


hinfahr, Hauptsache ich bin früher dort.“ – Und es geht ja vielen so! Sie sagen „Wir rasen ununterbrochen rundherum“ – wie sehr lassen Sie selbst sich von diesem Verhalten anstecken? Ich träume immer davon, irgendwo länger sein zu können – nur wird mir dann nach zwei Wochen fad und ich möchte wieder woanders hin. Ich bin ein Kind dieser Welt und voll­ kommen drinnen gefangen. Da wir so viel reisen und von außen auf unser Land schauen können, entdeckt man auch viel mehr, Fehler und Positives, das relativiert sehr viel. Wie wichtig ist Ihnen eigentlich, dass Betrachter den Sinn Ihrer Werke verstehen? Ganz wichtig! Das Hauptthema in meiner Arbeit ist ja unsere Zeit und unsere Realität mit besonderem Augenmerk auf unsere Konsumgesellschaft. Und ein dickes Auto ist zwar sofort als solches erkennbar, aber selbstverständlich geht es um die Problematik, die mit dem Begriff Auto einhergeht. Es geht um den Inhalt. Wie gehen Sie mit Kritik um? Grundsätzlich positiv, da Kritik oft hilft, die Arbeit weiter­ zuentwickeln und Dinge zu sehen, die andere für mich sichtbar machen. Reine Runtermache interessiert mich nicht. Dem gegenüber verschließe ich mich und es tangiert mich auch nicht. Was war das schönste Kompliment, das Sie jemals ­bekommen haben? Als ich die House Attack am Mumok gemacht habe, hat Franz West mir eine SMS geschrieben: „Bei dieser Arbeit war wirklich scheiße, dass sie nicht von mir war.“ Das war toll. Haben Sie jemals an Ihrer Berufung gezweifelt? Natürlich. Und das war damals beinhart, hat aber das ­Verhältnis zu meiner Arbeit verändert und meinen Umgang mit dem Thema Kunst – war letztendlich also wichtig für mich. Man liest das ja auch oft bei Psychologen und Philo­ sophen, dass eine Krise so wichtig ist, aber wenn du in dieser Krise steckst, findest du das gar nicht wichtig, sondern nur entsetzlich und du möchtest Auswege finden. Im Nach­ hinein lässt sich leicht reflektieren und sagen „es war wohl wichtig“, so halte ich es auch, aber damals war es furchtbar! Ich habe mich anfangs viele Jahre lang als kleiner Künstler­ student gesehen und vor mir eine hohe Latte an höchst qualitativen Arbeiten und ich habe versucht, intellektuell eine Verbindung herzustellen. Das ist mir nur scheinbar ­geglückt. Irgendwann war es mir dann egal – und plötzlich schien alles wie von selbst zu funktionieren. Das war zum Beispiel der Beginn der One Minute Sculptures, wo ich ganz bewusst die Themen Peinlichkeit und Lächerlichkeit und viele andere psychologische Teile zugelassen habe. Und siehe da, das „Lächerlich- oder Peinlich-sein-Gefühl“ ist verschwunden und hat meine Arbeit enorm verändert und stark gemacht. Und plötzlich haben sich wichtige Kuratoren » und Museen aus der ganzen Welt gemeldet.

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4x4promi // Erwin Wurm

Erwin Wurm im Wordrap Mein erstes Auto war … ein Fiat Puch 500. –––– Bei einem Auto schaue ich zuallererst auf … die Schönheit. –––– In meinem Auto befindet sich immer … der Autoschlüssel. –––– Aus meinem Autoradio tönt … meistens Ö1. –––– Gleiten oder Glühen? Gleiten. –––– Das Design eines Autos … ist mir sehr wichtig. –––– Bei einer Reifenpanne … rufe ich den Pannendienst. Es gibt ja auch gar keinen fünften Reifen, kein Reserverad mehr bei den Autos. –––– Wenn ich mein Führerscheinfoto ansehe, dann … Schreck lass’ nach! –––– Mehr Kofferraum oder Hubraum? – Beides. –––– Tempo 130 auf der Autobahn oder kein Tempolimit? Mir wäre schon lieber, ich könnte ein bisserl schneller fahren … aber dann würde wohl die Unfallkurve steil ansteigen. Ich brauche mein Auto, weil … ich viel Autofahre. –––– Einparken kann ich … immer schlechter. Ich parke ja auch nie ein, denn in Wien fahre ich die Tiefgarage und am Land in den Hof. Ich warte also schon darauf, dass sich mein nächstes Auto vielleicht ganz von selbst einparkt. –––– Verbrauch und Emission eines Autos … ich wünsche mit natürlich so wenig Emission und Verbrauch wie möglich. Die Realität sieht anders aus. –––– Allradantrieb … ist ganz wichtig. –––– Vollautomatisiertes Fahren finde ich … cool. Ich bin ein bequemer Fahrer und freu mich, wenn es soweit ist, dass ich gelegentlich Zeitung lesen kann. –––– Lieber Automatik oder manuelle Schaltung? Automatik. –––– Ich steige auf ein Elektroauto um, wenn … es mehr Zapfstellen gibt, das System besser ist und das Design schöner und besser wird. Bislang gefällt mir keines. –––– Bei einer Polizeikontrolle … bin ich immer sehr freundlich. Dann zahlt man weniger. –––– Ein Auto, das ich gerne fahren würde, ist … der neue Bentley Continental. Den habe ich noch nicht ausprobiert.

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Welche Erkenntnis haben Sie daraus gezogen beziehungsweise was legen Sie Menschen in ähn­ lichen Situationen ans Herz? Durchhalten und weitermachen, nicht aufgeben! Sich vor allem nicht durch blöde Meinungen an­ derer unterkriegen lassen. Hätte ich auf gewisse Leute aus öster­ reichischen Kunst- und Kritiker­ kreisen gehört, hätte ich nie im ­Leben Erfolg gehabt, sondern wäre rumgegrundelt wie die meisten. Also an sich und seine ­Überzeugungen glauben … Absolut. Und stur durchgehen, auch wenn man zehn Jahre lang deswegen verachtet oder gemieden wird – wurscht! Durchziehen! Wichtig war auch, Leute zu haben oder zu finden, mit denen ich kritisch positiv über meine Arbeiten sprechen konnte und wir uns gegenseitig unterstützt haben. Das kann ein Galerist sein, ein Kuratorenfreund oder ein Künstler. Denn wenn man allein auf sich gestellt ist, besteht die Gefahr, dass man sich in seine eigene Welt flüchtet und unnahbar wird. Notwendige und wichtige Kritik von außen prallt dann an einem ab – und man bewegt sich meistens nicht weiter. Das führt zu gar nichts. Das Gegenteil wäre ­allerdings, dass man von jedem etwas annimmt und sich immer in die Richtung wendet, die einem irgendwer vorgibt – das bringt schon gar nichts. Dann ist man ein Fähnchen im Wind. Gibt es außer Ihrer künstlerischen Tätigkeit etwas, das Sie Zeit und Raum vergessen lässt? Beim Betrachten von Bildern und Gemälden kann ich alles vergessen. Manchmal auch bei Konzerten, Filmen, auch bei Gedanken und Fragestellungen, die ich lese … ich i­nteressiere mich dafür, wie sich das Bild von Realität verschiebt. Was würden Sie gerne öfter tun? Ich würde gern eine Möglichkeit finden, richtig abschalten zu können. Meditieren zum Beispiel. Ich bin ein unruhiger Geist, wache mitten in der Nacht auf, habe Ideen, muss die aufschreiben und kann nicht mehr schlafen. Es treibt mich die ganze Zeit irgendwo herum, ich bin immer auf Achse. Ich hätte gern mehr ruhigere Zeit, gleichzeitig widerspreche ich mir, weil ich gern so viel Schönes wie möglich erleben und sehen will. Auf Reisen in unserer Welt. Ob das nun eine schöne Insel in Griechenland ist, eine Ausstellung in Korea oder New York, ein gutes Essen in Kopenhagen … das trägt alles zu Lebensqualität und Freude bei. Und Freude ist einer der wichtigsten Teile im Leben. Abschließende Frage: Wie sollte der Titel eines Romans über Sie lauten? Hm. (Denkt kurz nach). Weitermachen. Trotzdem weiter­ machen.

Ja, der Renault ist wirklich schief („Renault 25 1991“ aus dem Jahr 2008) (o.), während der VW an der Wand lehnt (Discipline of subjectivity 2006)

Ausstellungen Erwin Wurm 2018 Kunstmuseum, Luzern, Schweiz Albertina, Wien, Österreich Public Art Fund, New York, USA Storage by Hyundai Card, Seoul, Südkorea Ludwig Museum, Budapest, Ungarn Galerie Thaddaeus Ropac, London, Großbritannien Ayala Museum, Manila, Philippinen Villa Le Lac, Vevey, Schweiz


Der SEAT ATECA. Wir liefern den begehrten SUV so schnell wie noch nie! Ab € 19.490,– seat.at

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erstkontakt // Mercedes-Benz G-Klasse

GIGANTISCHER G Die Ingenieure haben mit dem Erbe der G-Klasse kein Schindluder getrieben, sondern jene Aspekte verbessert, die bisher noch gehapert haben. Text: Pascal Sperger, Fotos: Werk

Die G-Klasse ist ein Dinosaurier. Und das wortwörtlich, schließlich wird kein anderes Automobil schon so lang in Serie produziert. Der kantige Geländewagen läuft seit dem Frühjahr 1979 vom steirischen Band – und seither musste jede Modellgeneration am Hausberg, dem Schöckel, ihre Offroadfähigkeit vor dem Produktionsstart beweisen. Die G-Klasse, von der seither mehr als 300.000 Exemplare produziert wurden, ist aber noch etwas: unglaublich vielfältig! Ob als Papamobil, als knochenhartes Forstgefährt, als standesgemäßer Bling-Bling-Rapper-Wagen mit Spinner-Felgen oder als Über-drüber-Luxus-Cabriolet in Form des G 650 Landaulet: Die G-Klasse scheint die eierlegende Wollmilchsau zu sein. Und das wird sich auch mit der nächsten Generation nicht ändern, die im Sommer bei uns auf den Markt kommt.

Vorerst nur als Benziner Zur Markteinführung im Juni offeriert Mercedes die G-Klasse bei uns nur als G500, der mit einem 422 PS starken Vierliter-Achtzylinder-Biturbo-Benziner ausgerüstet ist. Die Preise starten bei 142.890 Euro. Ende 2018 sollen dann auch die Dieselmotoren nachgereicht werden. Und weil Daimler versprochen hat, dass „jede Fahrzeugklasse“ elektrifiziert werden soll, wird man sich wohl auch auf einen E-G einstellen können. Kreisel und Schwarzen­egger haben es ja bereits vorgezeigt, dass da was geht ...

Aus Alt mach Neu Das Kantholz-Design ist nicht nur eines der Alleinstellungs­ merkmale der G-Klasse, sondern für viele auch Kaufgrund Nummer eins. Und das galt es zu bewahren, was den Designern augenscheinlich sehr gut gelungen ist. Typische Stilelemente wie die kantigen Türgriffe und die außen angeschlagenen Türscharniere, die runden Scheinwerfer oder die neben der ­Motorhaube aufgesetzten Blinker sowie das klassische Reserve­rad an der Hecktür blieben erhalten.

16 / 02-2018 / 4wd


Kilogramm hat die neue G-Klasse gegen­ über dem Vorgänger abgespeckt. Das liegt vor allem an der großzügigen Verwen­ dung von hochfesten Stahlelementen. Dazu wurde sie um 53 Milli­ meter länger und 121 Millimeter breiter.

170

Bauteile wurden unverändert vom Vorgänger übernommen: Die kantigen Türgriffe, die außenliegenden Tür­ scharniere und der Haltegriff für den Beifahrer fanden im Neuen ihren alten Platz.

3

Zentimeter Wattiefe (zehn mehr als vorher), 24,1 Zentimeter Bodenfrei­ heit (plus sechs Millimeter), opti­ mierte Böschungs- (hin­ ten: 30 Grad, vorn: 31 Grad) und Rampenwin­ kel (26 Grad) zeichnen die neue G-Klasse aus.

70

Das G steht für Gelände Offroad konnte dem G noch kein Auto von der Stange etwas vormachen. Das muss so bleiben, das stand quasi ganz oben im Lastenheft der Stuttgarter. Deshalb waren Leiterrahmen, drei 100-Prozent-Sperren und die Geländeuntersetzung auch bei der Neuentwicklung Fixstarter. Neu ist jedoch das Fahrwerk, das gemeinsam mit AMG entwickelt wurde und der G-Klasse auch mehr Klasse auf asphaltierten Straßen verleihen soll. Der Benz verfügt jetzt über Einzelradaufhängung mit Doppelquerlenker-Vorderachse und starrer Hinterachse, dazu wurden die Achsen erhöht sowie eine Domstrebe für mehr Steifigkeit verbaut. Für bessere Onroad-Eigenschaften sorgt darüber hinaus das „Dynamic Select“-System, das jetzt mit fünf Fahrprogrammen verfügbar ist. Damit lässt sich die Fahrzeugcharakteristik auf Knopfdruck verstellen – was wiederum die Eigenschaften von Motor, Getriebe, Fahrwerk, Lenkung und den Eingreifzeitpunkt der Assistenzsysteme beeinflusst.

Ein ungewohnter Anblick Im Innenraum offenbart sich eine neue Welt. Das Cockpit ist ein gelungener Mix aus Elementen der bereits bekannten S- und E-Klasse. Dazu zählt etwa ein 12,3-Zoll-Bildschirm auf dem Armaturenbrett oder die derzeit wohl schönsten Lüftungsdüsen der Autobranche. Dazu gibt’s endlich mehr Ablagen, die Platz fürs Handy, Schlüssel und Co schaffen. Auch der Automatikwählhebel ist gewandert und zwar vom Mitteltunnel ans Lenkrad.

4wd / 02-2018 / 17


erstkontakt // Jeep Wrangler

Nur Fast der Alte Während die vierte Generation des Jeep Wranglers glücklicherweise optisch keine ­Überraschungen bietet, wird der Kult-Offroader technisch und sicherheitsmäßig aufgerüstet. Text: Pascal Sperger, Fotos: Werk

D

Offroad-DNA mit modernem Inhalt

er Wrangler ist der Porsche 911 von Jeep. Seit Jahrzehnten umhaucht den Hardcore-Offroader K ­ ultstatus. Eine millionenfache Fangemeinde rund um den Globus pflegt das Erbe des Modells, ­dessen Urahn bereits 1942 das erste Mal vom Band gerollt ist.

Nummer vier bleibt sich treu Mit diesem Pathos will behutsam umgegangen werden, steht Jeep bei jedem Wrangler-­ Modellwechsel oder -Facelift doch vor dem gleichen Problem wie Mercedes-Benz im Fall der G-Klasse. Das Design sollte in den Augen vieler Anhänger nämlich einfach so bleiben, wie es ist. Das ist vor dem Hintergrund einer Modernisierung – und weil schließlich die Kunden zum Umstieg vom „Alten“ auf den „Neuen“ bewegt werden sollen – jedoch nicht möglich, weshalb man gravierende optische Abweichungen auch bei der vierten Generation mit der Lupe suchen muss. Und das ist keines­ falls ein Fehler, sondern ein Pluspunkt.

18 / 02-2018 / 4wd

Der neue Wrangler wird wohl Ende des Jahres auf den Markt kommen

Eine zehnjährige Entwicklungsphase muss man jedoch argumentieren ­können, weshalb der „Jailhouse-Grill“ nun trapezförmig daherkommt, die Motor­ haube zwei Luftauslässe trägt, die Stoßfänger etwas filigraner ausfallen und die Radhäuser nun auch in der Karosseriefarbe zu haben sind. Ebenso strahlen die runden Frontscheinwerfer ab sofort dank LED-Technik heller. Der Stammbaum verpflichtet auch beim Auf­ bau, weshalb der Wrangler weiterhin auf einen Kastenrahmen ­basiert, der neu­ erdings aus einem Stahl-­ AluminiumMix besteht, während ­ Türen, Motor­ haube, Windschutzscheiben­rahmen und Radhäuser komplett aus Alu und die Hecktür aus Magnesium gefertigt wird. Das Resultat: Er ist leichter und verwindungssteifer als sein Vorgänger. Im Fall des hier gezeigten Jeep JL Wrangler Rubicon (o.) tut sich auch was unter der Hau­ be, der neue 2,0-Liter-Vierzylinder-Turbomotor, der an eine Achtgang-Automatik ­ gekoppelt ist und 272 PS und 400 Newtonmeter leistet, stammt von Alfa Romeo. Dazu kommt erstmals ein zweistufiges Verteilergetriebe zum Einsatz und mit Start-Stopp-Automatik, Touchscreen, Rückfahrkamera, Tot-Winkel-Warner und Co ziehen derzeit gängige (Sicher­ heits-) Features ein. Die Markteinführung wird im Herbst erwartet, genaue Preise sind derzeit noch nicht bekannt.


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erstkontakt // Mitsubishi Eclipse Cross

Nachwuchs am Puls der Zeit Ein kräftiges Lebenszeichen setzt Mitsubishi mit dem Eclipse Cross, der als erster Vertreter einer komplett neuen Fahrzeuggeneration an der Startlinie steht. Text: Alexander Seger, Fotos: Alexander Seger, Werk (1)

E

r stammt eher vom größeren Outlander ab als vom kleineren ASX. Doch in Wahrheit ist der Eclipse Cross ein ganz neues Auto und markiert gleichzeitig ein Come­ back: Der Name des Neuzugangs im Drei-Diamanten-Portfolio erinnert Sie nämlich eventuell nicht nur an eine Sonnenfinsternis, sondern auch an das gleichnamige Sportcoupé, das 2012 in Pension geschickt wurde. Der Zusatz „Cross“ verweist aber ab sofort auf den Crossover-Ansatz sowie den bei Mitsubishi seit Jahrzehnten gelebten ­ Allrad-Anspruch. Im echten Leben bedeutet ein SUV mit Coupé-artiger Karosserie, dass der ­Wagen modern und stylish unter dem Carport vor dem Reihenhaus parkt, mit angenehmer Einstiegshöhe punktet und somit zweifellos seine Käufer finden wird. Als Zielgruppe hat der

­ clipse Cross vorerst jene Menschen E im Fadenkreuz, die vom Dieselnageln genug haben, ist er doch aktuell nur mit einem 163-PS-Benziner zu bekommen. Für 2019 wird ein Selbstzünder mit 2,2 Liter Hubraum und 150 PS ange­ kündigt, der dann wohl in Österreich ­besonders gut ankommen wird.

Function Follows Form Im echten Leben bedeutet ein SUV mit Coupé-artiger Karosserie aber auch, dass die Kopffreiheit in der hinteren Sitzreihe ab einer Körpergröße von 1,80 Metern beschränkt ist. Der schnittige Spoiler zwischen den vertikalen Rückleuchten teilt die Heckscheibe

dazu in zwei Hälften, was die Sicht nach hinten etwas einschränkt. Das war aber auch schon die ­wesentliche Kritik zum Thema Innen­ raum, denn dieser ist von übertrieben modernem Gestaltungswillen ver­ ­ schont geblieben. Ja, es gibt natürlich einen Touch-Bildschirm, aber man kann die Bord­ elektronik auch über ein Touchpad in der Mittelkonsole steuern. Die analogen Instrumente sind darüber hinaus gut ablesbar und die Schalter, Tasten und Hebel geben bei der Bedienung keine Rätsel auf, wirken in ihrer Gestaltung allerdings deutlich braver, als das Auto außen vermuten lassen würde.


Drei Allrad-Fahrmodi Mit einem Taster in der Mittelkonsole können die drei wählbaren Fahrprogramme des „Super AllWheel Control“ genannten Allradantriebs aktiviert werden. Im Modus AUTO ­ werden 80 Prozent der Antriebskraft zu den Vorder­ rädern geschickt und 20 Prozent nach hinten, wobei dieser Anteil bei Bedarf automatisch bis auf 45 Prozent erhöht wird. Bei SNOW sind die Maximalwerte 70 Prozent vorn oder 60 Prozent hinten und auf GRAVEL variiert die Antriebskraft­ verteilung zwischen 80:20 und 45:55. ­Keine Frage, dass wir uns für den Ausflug im vereisten Norwegen für letzteren Modus entschieden haben. DSC ausknipsen und los geht es! Freilich lässt sich vom ungezügelten Fahrspaß auf Schnee und Eis nur wenig auf das Fahrverhalten im biederen Alltag schließen. Tendenziell hinter­ lässt das Fahrwerk einen gemütlichkomfortablen Eindruck; ob das für Allradfreunde unvermeidliche CVT-Getriebe eine Kaufempfehlung verdient, wollen wir bei einem Test in Österreich herausfinden.

Mitsubishi Eclipse Cross 1,5 TC 4WD Diamond Hubraum | Zylinder

1.499cm3 | 4

Leistung

163 PS (120 kW)

Drehmoment

250 Nm bei 1.800–4.500/min

0–100 km/h | Vmax

9,8 s | 200 km/h

Getriebe

stufenlose Aut.

Ø-Verbrauch | CO2

7,0 l Super | 159 g/km (EU6)

Länge | Breite | Höhe

4.405 | 1.805 | 1.676 mm

Leergewicht

1.550 kg

Kofferraum

341–448 l

Zuladung

525 kg

Anhängelast

1.600 kg

Basispreis | NoVA

38.900 € (inkl.) | 14 %

Das gefällt uns: echte Schalter zum Drücken und Drehen! Das vermissen wir: eine Automatik, die kein CVT ist Die Alternativen: jedes SUV im Format Tiguan & Co Werksangaben

Das Handy-Navi verrät: Nur in der Jahreszeit, in der Fußgänger lange Bretter an die Schuhe schnallen, kann hier getestet werden; 13 Grad minus, falls Sie fragen, also eh nicht arg kalt

4wd / 02-2018 / 21


erstkontakt // Toyota Land Cruiser & Jaguar E-Pace

Der mit den Powerdomes Beim Toyota Land Cruiser verhält es sich wie bei gutem Wein: Er reift. Der Jahrgang 2018 mit der prägnanten Motorhaube kann im Gelände noch mehr als bisher. Text: Severin Karl, Fotos: Werk

I

n Zeiten dicker Luxus-SUV kann es leicht passieren, dass ­Un­wissende den Toyota Land Cruiser verkennen. Doch der Japaner war schon da, als sich viele Marken noch gar nicht hätten träumen lassen, einen edlen Allradler auf die Straße ­ zu ­schicken. Viel wichtiger aber: Der Toyota tut nicht nur so, der kann. A ­ lles, was das Herz im Gelände verlangt.

Wieder auf der Höhe der Zeit

Land-Cruiser-Piloten wissen: nie in Hanglage stehenbleiben, die Hecktür bekommt man sonst kaum auf; alles drin wie bisher und noch viel mehr, etwa der 8-Zoll-Screen

22 / 02-2018 / 4wd

Über 65 Jahre lang hat der Toyota Land Cruiser zum Reifen gehabt. Das merkt man in jeder Faser des neuen Jahrgangs, der – wie ein guter Wein – wirklich noch einmal besser geworden ist. Schön daran: Die Toyota-Leute haben nicht nur bei den Offroadfähig­ keiten ein Schäuferl nachgelegt, auch das Kapitel Komfort wurde ausgebaut.

Beginnen wir aber mit der Optik, denn der 2018er ist sofort am neuen Kühl­ ergrill und den beiden Powerdomes auf der Motorhaube zu erkennen. Neuer Motor? Nein, eher im Gegen­ teil. Der Benziner fliegt bei uns aus dem ­Programm, für Vortrieb sorgt das bekannte Dieselaggregat mit 177 PS. Wahlweise steht ein Sechsstufen-Auto­ matikgetriebe zur Wahl. Wer nachfragt, dem verrät der Importeur jedoch, dass auf Wunsch auch der Benziner nach Österreich gebracht wird. Aber psst! Nutzerfreundlicher. So lässt sich der aufgefrischte Innenraum treffend ­ beschreiben. Ins Auge sticht die ­ neue Armaturentafel mit dem acht Zoll ­ großen Multimediasystem; die ­belüfteten Vordersitze sieht man zwar nicht, auf dem sommerlichen Gelände-­ Parcours gehören sie aber zu den High­ lights. Die Gäste in der zweiten Reihe freuen sich wiederum im Winter über die Möglichkeit, auf Knopfdruck den Hintern zu wärmen. Auch eine Klima­ automatik gibt es nun im Angebot. Mit seiner hoch belastbaren und ­deformationsresistenten Leiterrahmen­ konstruktion begeistert der große Toyota schon seit jeher. Nun kommen neue Spielereien zum Einsatz, die vor allem Ungeübten den Geländespaß ver­

größern. So erhält das Multi-­ TerrainSelect-System einen zusätzlichen ­Auto-Modus, der mit der fünfgängigen automa­ Crawl-Control-Funktion tisch aktiviert wird. Auf dem Monitor, der zeigt, was die 360-Grad-Kamera sieht, lässt sich neuerdings ein Unter­ flurmodus einschalten. Da entgeht einem kein Hindernis. Ab der Ausstattung sorgt Toyota Executive-­ Safety ­Sense, ein Bündel an Assisten­ ­ eiteres Plus an Sicherheit. ten, für ein w Mit Fußgänger­ erkennung, adaptivem Tempo­ maten und Co wird der Land Cruiser fit für die nächsten Jahre. Toyota Land Cruiser 2,8 D-4D (5t.) Hubraum | Zylinder

2.755 cm3 | 4

Leistung

177 PS (130 kW)

Drehmoment

420 Nm ab 1.400 U/min

0–100 km/h | Vmax

12,1 s | 175 km/h

Getriebe

6-Gang man.

Ø-Verbrauch | CO2

7,4 l Diesel | 194 g/km (EU6)

Länge | Breite | Höhe

4.840 | 1.855 | 1.845 mm

Leergewicht

2.495 kg

Kofferraum

621–1.934 l

Zuladung

k. A.

Anhängelast

3.000 kg

Basispreis | NoVA

46.400 € (inkl.) | 21 %

Das gefällt uns: alles im Blick mit den neuen Kameras Das vermissen wir: einen Freund mit Offroadgelände Die Alternativen: sterben gerade aus, siehe Mitsubishi Pajero Werksangaben


FIDELER FELIDE

Jaguar legt im SUV-Segment mit einem Kompakten nach. Der E-Pace spricht englisch und steirisch, wird er doch bei Magna Steyr in Graz gebaut. Text: Beatrix Keckeis-Hiller, Fotos: Werk

H

öher hinauf mit der Karosserie und der Bodenfreiheit muss als Autohersteller heutzutage, wer hoch hinauf will mit dem Absatzvolumen. Dem ­anhaltenden Kompakt-SUV-Boom konnte sich auch Jaguar nicht entziehen. Das Startsignal für den Einstieg ins Segment war 2016 der F-Pace, ihm folgt jetzt auf dem Fuß der E-Pace.

Allrad mit Heckantriebs-Charakteristik Technisch ist der jüngste Jag ein enger Verwandter der Land-Rover-Familienmitglieder Range Rover Evoque und Discovery Sport. Das drückt sich zwar weder am Ex- noch im Interieur optisch aus – Jaguar rückte das Jungkatzen-­Design näher an den Sportler F-Type als an den größeren Bruder –, ändert aber nichts am stählernen Unterbau, sprich der Offroad-DNA der Katze. Damit trotz eines Kampf­gewichts von 1.894 Kilogramm (P300 AWD) fidele ­Fahrfreude nach Art des Hauses aufkommt, ist das Allradantriebssystem mit zwei elektronisch gesteuerten Lamellenkupplungen auf Heckantrieb-Charakteristik ausgelegt. Es ist in den Top-­ Motorisierungsversionen – die hauseigenen Zweiliter-­Turbos in der Benzinerversion mit 300, in der Dieselvariante mit 240 PS – serienmäßig mit an Bord. Bei der Fahrpremiere auf der Insel Korsika, dem Eiland der zehntausend Kurven, stand der E-Pace motorisiert mit dem Otto-Kandidaten am Start. Der Beziner überzeugte vor allem mit einer munte-

ren ­ Drehfreude, wobei im Dynamik-Fahrmodus man die ­zuweilen etwas bedächtig agierende Neungangautomatik – in den Fahrprogrammen Eco und Normal agiert sie ­kongenial – mittels Mitarbeit an den Schaltpaddles überspielen musste, um auf der letzten Rille glühen zu können. Darüber hinaus gefällt am englischen Kompakt-SUV vor allem die überaus präzise Lenkung, die ausgewogene Gewichtsverteilung, die fast unbeirrbare Stabilität und das Fahrwerk, das zwar alle Fahrbahnzustände prompt rückmeldet, aber nie poltert oder ausschlägt – sowohl auf Asphalt als auch im stellenweise gar nicht mehr so leichten Gelände.

20 Zentimeter Bodenfreiheit, ein halber Meter Wattiefe, hochgelegter Ansaugtrakt: Der Jaguar E-Pace ist optisch zwar auf Asphalt gebürstet, dank der Technik­ Verwandtschaft mit Land Rover kann er aber mit mehr als beachtlichen Offroad-­ Eigenschaften aufwarten

Von Graz in die weite Welt Bei all dem spricht der junge Brite herkunftsgemäß ­fließend englisch, das Infotainment-System selbstverständlich deutsch; mit österreichischem, vielmehr steirischem Unterton: Die neuen Feliden rollen seit 1. Oktober 2017 bei ­Magna Steyr in Graz vom Band. Allerdings in der S ­ tartphase – noch – nicht in den heimischen Handel, sondern nach Übersee, sprich nach Australien, in die USA etc. Die für Österreich bestimmten E-Pace werden seit Anfang Jänner auslieferbereit gemacht. Volumenmodell wird hierzulande voraussichtlich die Kombination 180-PS-Diesel mit Allrad und Automatik sein. Jaguar E-Pace R-Dynamic S P300 AWD Hubraum | Zylinder

1.999 cm3 | 4

Leistung

300 PS (221 kW)

Drehmoment

400 Nm bei 1.500–4.500 min

0–100 km/h | Vmax

6,4 s | 243 km/h

Getriebe

9-Gang aut.

Ø-Verbrauch | CO2

8,0 l Super | 181 g/km (EU6)

Länge | Breite | Höhe

4.395 | 1.984 | 1.649 mm

Leergewicht

1.894 kg

Kofferraum

577–1.234 l

Zuladung

506 kg

Anhängelast

1.800 kg

Basispreis | NoVA

73.400 € (inkl.) | 18 %

Das gefällt uns: Dynamik, Agilität, Ausgewogenheit Das vermissen wir: etwas mehr Leichtgewichtigkeit Die Alternativen: Range Rover Evoque, Volvo XC40 Werksangaben

4wd / 02-2018 / 23


fahrerlebnis // Kia Stinger

I am a rocket, man! 24 / 02-2018 / 4wd


Mit dem Stinger klopft Kia in der automobilen Oberklasse an und sticht nicht nur beim Preis, sondern auch bei Ausstattung, Garantie und Fahrleistungen. Text: Stefan Schmudermaier, Fotos: Alexander Seger

A

ls die Studie Kia GT Stinger im Jahr 2011 auf der IAA in Frankfurt erstmals der Weltöffentlichkeit präsentiert ­ wurde, war sich die Fachwelt einig, dass das ein großer Wurf ist. An eine Serien­ fertigung glaubten zum damaligen Zeitpunkt aber nur die allerwenigsten Beobachter. Über den vollen Zeitraum einer Kia-Werksgarantie – sieben Jahre – sollten die Skeptiker Recht behalten, doch dann setzte das Design-Team rund um Peter Schreyer abermals ein ­ Zeichen. Und was für eines! Die ­Koreaner stellten einen Gran Turismo auf die Räder, der sich wirklich s­ehen lassen kann. Lange Motorhaube, geduckte Silhouette, vier Türen und ­ eine große Heckklappe, fertig ist der Stinger, der ab sofort im Revier von Audi A5 Sportback, BMW 4er Gran Coupé oder auch VW Arteon wildert.

Die Qual der Wahl Über welchen Charakter der Koreaner verfügt, entscheidet der Käufer mit der Wahl des Triebwerks. Siegt die Ver­ nunft, wird es ohne Frage der 200-PSTurbo­ diesel, der dank o ­ ptionalem All­radantrieb nicht nur ordentlich zu­ packt und auch auf der Langstrecke ­ igur abgibt. Oder vielleicht eine gute F doch der 256 PS starke Vierzylinder-

Turbo­ benziner? Eher nicht, weil fast preisgleich mit dem Diesel und nur mit Hinterradantrieb zu haben. Und dann wäre da noch jenes Modell, auf das wir für diesen Test auch insgeheim gehofft hatten. Der Über­flieger Kia Stinger GT mit turboaufge­ladenem 3,3-Liter-Sechs­ zylinder und 370 Pferden unter der Haube! 370 PS sind für eine Marke wie Kia fast wie von einem anderen Stern, schließlich sind es vor allem Klein- und Kompaktwagen sowie kleinere SUV, mit denen die K ­ oreaner hierzulande das Hauptgeschäft machen.

Einmal alles und scharf Im Topmodell fehlt es naturgemäß an gar nichts mehr, erst recht, wo der Stinger schon in der Basisausstattung viel mitbringt, für das anderswo noch ordentlich Extra-Kohle nötig wäre. Vom Head-up-Display übers Navi, Ledersitze, 19-Zoll-Räder bis hin zu Voll-LED-Scheinwerfern reicht das An­ gebot, das wir aus Platzgründen nicht annähernd voll aufzählen können. ­Extras? Natürlich! Wählen Sie aus e­ iner von zehn Farben, metallic kostet 800 Euro Aufpreis. Und sonst? Nada, niente, nix! Alles drin, alles dran. Okay, 62.790 Euro sind eine ordentliche Stange Geld für einen Kia, aber statten Sie einen Audi oder BMW mit diesen ­

­xtras aus, brauchen Sie Riechsalz! E Und wie fährt sich diese Rakete? In 4,9 Sekunden schnalzt der Stinger auf 100 km/h, der Spaß hört erst bei 270 km/h auf. Wer die Übung nicht ständig durchführt, kommt mit knapp 12 ­Litern über die Runden, was noch okay ist. Weniger okay ist die Tatsache, dass der Über­ drüber-Kia alle 10.000 Kilo­ meter oder ein Mal im Jahr zum Service muss. Beim Allraddiesel sind es 30.000 Kilometer oder 24 Monate. Womit die ­Vernunft am Ende doch siegt.

Das Cockpit wartet mit feinen Materialien und tadelloser Verarbeitung auf; sämtliche Ausstattungsfeatures sind beim Topmodell Serie, einzig Metallic-Lack kostet extra

Kia Stinger 3.3 T-GDI ISG AWD Hubraum | Zylinder

3.342 cm3 | 6

Leistung

370 PS (272 kW)

Drehmoment

510 Nm bei 1.300–4.500/min

0–100 km/h | Vmax

4,9 s | 270 km/h

Getriebe

8-Gang aut.

Ø-Verbrauch | CO2

10,6 l Super | 244 g/km (EU6b)

Länge | Breite | Höhe

4.830 | 1.870 | 1.420 mm

Leergewicht

1.865 kg

Kofferraum

406–1.114 l

Zuladung

460 kg

Anhängelast

750–1.500 kg

Basispreis | NoVA

62.790 € (inkl.) | 31 %

Das gefällt uns: Power, Ausstattung, Preis-Leistung Das vermissen wir: längere Serviceintervalle Die Alternativen: Audi A5 Sportback, VW Arteon Werksangaben

4wd / 02-2018 / 25


fahrerlebnis // Lexus RX450h

geht der Sumotori zum yoga ... Im Lexus RX450h greifen zwei E-Motoren einem bärigen V6-Benziner unter die Arme – und das ganz ohne lästigen Kabelsalat im Kofferraum! Text: Bernhard Katzinger, Fotos: Stefan Schmudermaier

M

it deutlich unter 100 verkauften Stück im Jahr zählt der Lexus RX450h zu den Exoten unter den großen SUV im österreichischen Straßen­ bild. Aus dem Öko-Blickwinkel nimmt der einzige große Vollhybrid-SUV am hiesigen Markt dabei eine interessante Position zwischen den – vom Gesetzgeber unsinnigerweise begünstigten – Plug-ins und den reinen Verbrennern ein.

Kein Sumo ist ein Leichtgewicht Kein Anstecken, kein Aufladen. Stattdessen: Benzin t­anken, fahren – und zwar mit richtig Punch bei vergleichsweise­ wenig Durst. Soweit die Ansage und – außerhalb des ­Labors? Leistung und Drehmoment lassen erwartungsgemäß kaum Wünsche offen, auch ohne den zum Fahrzeugcharakter nicht recht passenden „Sport+“-Modus zu bemühen, der in den

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beiden Top-Varianten als Leckerli zum variablen Fahrwerk AVS gereicht wird. Die 5,5 Liter Normverbrauch ­ bleiben – wenig überraschend – ein reiner Papierwert. Im Test ­erreichten wir zwischen acht und neun Liter, das ist für so ein Trumm von Auto mit über 300 System-PS nicht schlecht. Diese Sumo-Power kommt zustande, indem die Ingenieure zeitgemäß zwei Elektromotoren einem V6 mit 3,5-Liter-­ Hubraum assistieren lassen. Das stärkere der beiden ­E-­Aggregate realisiert an der Hinterachse den Allradantrieb. Was im Zusammenspiel mit dem stufenlosen Automatik­ getriebe, in dem man per Schaltpaddles virtuelle Gang­ stufen einlegen kann, für Wohlgefallen sorgt. Zwar ist reiner Elektrobetrieb nur selten realistisch, aber das Umschalten zwischen den verschiedenen Antriebsarten flutscht wie die Positionswechsel eines Yoga-Gurus. Erst wenn per Vollgas Leistung abgerufen wird, gibt sich der V6 kernig. Wer den Wagen kapiert hat, wird selten die Stirn runzeln. Sumo-Yoga geht nämlich so: mit Halbgas von der Kreuzung und gleiiiten …


Im Preiskampf hält der 2,1 Tonnen schwere Sumo-Ringer (japanisch Sumotori) das Niveau der Konkurrenz. Unser ­ wohlausgestatteter Testwagen in der „President“-Variante, aufgewertet unter anderem mit Panoramadach (1.500 Euro) zum Sternderlschau‘n und für die Wiener-Innenstadt-Park­ garage empfehlenswerter 360-Grad-Kamera (750 Euro), bleibt mit 92.335 Euro immerhin noch südlich des Sechs­stelligen.

Das Virtuelle im Echten

Die Karosserielinie kokettiert mit dem Trend zum SUV-Coupé; im Inneren fallen wuchtiges Leder und die ausufernde Bedienlandschaft auf

Einstieg: Das knarzende Lederfauteuil und das dicke Lenk­ rad rücken sich elektrisch zurecht. Eine beeindruckende und Vielzahl von Knöpfen, Reglern und Schaltern will memoriert werden. Ähnlich verwirrend die ersten Lexus Versuche, das auf zwölf Zoll im Cine­ RX 450h Executive mascope-Format ausgebreitete Info­ Hubraum | Zylinder 3.456 cm3 | 6 tainment zum Leben zu erwecken. Die Systemleistung 313 PS (230 kW) Bedienung erfolgt über eine Art Joystick Drehmoment 335 (+139) Nm bei 4.600/min in der Mittelkonsole, der einen Maus­ 0–100 km/h | Vmax 7,7 s | 200 km/h zeiger über den Bildschirm jagt und CVT Getriebe auf den virtuellen Schaltflächen sozu­ 5,5 l Super | 127 g/km (EU6b) Ø-Verbrauch | CO2 sagen „einrastet“. Das klingt für Lexus-­ Länge | Breite | Höhe 4.890 | 1.895| 1.685 mm Unerfahrene kompliziert und ist, sa­ Leergewicht 2.210 kg lopp formuliert, ­gewöhnungsbedürftig. Kofferraum 539–1.612 l Da kann man sich gleich so lang mit Zuladung 505 kg Anhängelast 2.000 kg der Sprachsteuerung herumschlagen, Basispreis | NoVA 87.700 € (inkl.) | 7 % bis man die richtigen Formulierungen eingelernt hat. Kleine Abstriche sind ­ Das gefällt uns: Komfort und Exotenstatus, analoge Uhr Das vermissen wir: gründliche Armaturenbereinigung eben immer in Kauf zu nehmen, will Die Alternativen: diverse Plug-in-SUV (BMW, Volvo, ...) man richtig ­exklusiv unterwegs sein.

Werksangaben

Und nach 2019? Die neuen Abgastests, die ab 1. September europaweit gelten werden, bringen beim Verbrauch und Schadstoffausstoß realitätsnähere Werte. Sie könnten aber in weiterer Folge auch zu deutlich höheren Kosten beim Autokauf führen. Von Andreas Dusovsky

D

ie bisherigen Herstellerangaben in puncto Ver­ brauch und CO2-Austausch, die bisher mittels NEFZ-Zyklus ermittelt wurden, konnten in der Vergangenheit im realen Fahrbetrieb nie erreicht werden. Aus diesem Grund wird heuer das „historische“ Testver­ fahren, das seit 1991 herangezogen wird, vom WLTP(Worldwide Harmonized Light Vehicles Test Procedure) bzw. RDE-Zyklus (Real Driving Emissions) abgelöst. Diese Umstellung wird für mehr Ehrlichkeit und Transparenz beim Treibstoffverbrauch sorgen. Das ist überfällig und zu be­ grüßen, hat aber auch einen Haken, könnte es doch zu einer Erhöhung der NoVA und des Sachbezugs bei Dienstfahrzeugen führen, da sich durch die neue Messmethode der offizielle CO2-Ausstoß bei allen Neufahrzeugen erhöhen wird.

„Zu hoffen bleibt, dass der AllradAnteil in Österreich nicht sinken wird.“

Jetzt zuschlagen?! Fakt ist, für bereits zugelassene Fahrzeuge ändert sich nichts. Wer sich heuer allerdings noch einen neuen Allradler kaufen möchte, ist jedoch gut beraten, dies vor dem 1. September zu tun, um Mehrkosten bei eventuell später geänderten Regelungen zur Steuerbemessung zu vermeiden. Das Finanzministerium hat zwar versprochen, bis Ende 2019 die bis­herigen NEFZ-Angaben zur Berechnung zu verwenden, bis zum endgültigen Auslaufen der NEFZ-Werte 2021 wurde vom Fiskus aber lediglich in Aussicht gestellt, die Fahrzeug­ branche in Form einer Diskussion zur Umstellung einzubinden. Ob das dann wirklich so sein wird, gilt abzuwarten bzw. steht in den Sternen. Zu hoffen bleibt, dass der Allrad-Anteil in Österreich nicht sinken wird, denn das wäre auch in puncto allgemeiner Verkehrssicherheit ein Rückschritt.

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fahrerlebnis // Ford Mondeo Traveller & BMW X3

Die Ruhe liegt im Saft Platz, Power und Optik gefallen beim neuen Ford Mondeo Traveller. Dazu zeigt er sich auch in puncto Sicherheit up to date. Text: Pascal Sperger, Fotos: Alexander Seger

F Die „ST-Line“-Variante bringt unter anderem 19 Zoll große Aluräder ab Werk mit

ord hat sich in den vergangenen Jahren – vom Kleinwagen bis zum Van – den Ruf ­ erarbeitet, stets besonders ausbalancierte ­ Autos zu bauen. Das fußt im Fahrwerk, das weder auf zu viel Härte noch zu w ­ enig Sportlichkeit setzt, und in der ­Lenkung, die stets erfrischend direkt und fee­ dbackstark ausgelegt ist. All das gilt auch für den Mondeo Traveller, denn auch wenn der Kombi ein Trumm von einem Wagen (4,87 Meter Länge) ist, ­ urven lässt er sich ohne Mühe um die K zirkeln. Er vermittelt dem F ­ ­ahrer in ­allen ­Situationen ein hohes Sicherheits­ gefühl – und das ist für einen Kombi, der häufig als Familienauto im Einsatz ist, bereits mehr als die halbe Miete. Die

Die Teilledersitze überzeugen auch auf der Langstrecke

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(­ optionalen) Assistenz­systeme wie Gur­ tairbags, Fernlichtassistent, Tot-Win­ kel- und Spurhalteassistent verstärken diesen Eindruck noch.

Cruisen oder heizen? Beides geht! Unsere erste Wahl wäre dabei der 180 PS starke Traveller mit Allrad­ antrieb und der Sechsgang-Automatik. Während die vier angetriebenen Rä­ ­ der auch auf verschneiten oder nassen Straßen für den sicherheitsrelevaten Grip sorgen und die 400 Newtonmeter souverän in Vortrieb verwandeln, wählt Powershift-Automatik im norma­ die ­ len Modus stets den niedrigsten Gang. Das Resultat: Niedertouriges Cruisen gehört zum Alltag und schont das Börsel, denn über 6,6 Liter ­ ­ Diesel verpuffen selten in den vier Brenn­ ­ kammern des Selbst­zünders. Wählt man jedoch die „S“-Stellung, schaltet das ­Getriebe stellenweise erst kurz vor dem roten Bereich in die nächsthöhere S ­ tufe. Der Familien-­ Kombi wird damit zur echten Rennsau, der etwa Autobahn­ auffahrten mit sehr kurzen Beschleu­ nigungsstreifen den Schrecken nimmt. ausgedrückt: die tägliche Oder anders ­ Heimfahrt nachhaltig versüßt. Doch ein Kombi muss bekanntlich vor allem praktisch sein. Und weil der Kofferraum

(525–1.630 Liter) gefühlt so groß wie die eigene Wohnung ist, sich die Rücksitze umgeklappt in eine ebene Lade­ fläche verwandeln und im Cockpit viele g­ roße und kleine Ablagen zur ­ Verfügung stehen, schindet der Traveller auch ­ im pragmatischen Testteil nachhaltig Eindruck. Doch es gibt auch Kritik: Es hat sich uns nicht erschlossen, wie­ so etwa die Armauflage nicht längs verschiebbar ist und die Scheiben­ ­ wischer in Ruheposition ins Gesichts­ feld des Fahrers ragen. Ebenso wirkt die Optik des Infotainmentsystems leider schon ­etwas aus der Zeit gefallen. Ford Mondeo Traveller 2,0 TDCi AT AWD ST-Line Hubraum | Zylinder

1.997 cm3 | 4

Leistung

180 PS (132 kW)

Drehmoment

400 Nm bei 2.000–3.250/min

0–100 km/h | Vmax

9,5 s | 216 km/h

Getriebe

6-Gang aut.

Ø-Verbrauch | CO2

5,4 l Diesel | 141 g/km (EU6)

Länge | Breite | Höhe

4.871 | 1.911 | 1.501 mm

Leergewicht

1.703 kg

Kofferraum

525–1.630 l

Zuladung

627 kg

Anhängelast

2.000 kg

Basispreis | NoVA

45.300 € (inkl.) | 10 %

Das gefällt uns: der starke Diesel, das Platzangebot Das vermissen wir: eine modernere Infotainment-Optik Die Alternativen: Skoda Superb Combi, Mercedes ET-Klasse Werksangaben


Hoch soll er leben Die dritte Generation des BMW X3 löscht die unliebsamen Erinnerungen an den Debütanten ­endgültig aus. Verarbeitung und Haptik gefallen ebenso wie Antrieb und Fahrwerk. Text: Pascal Sperger, Fotos: Xaver Ziggerhofer

F

ehlenden Weitblick konnte man BMW bei der erstmaligen Lancierung des X3 nicht vor­ ­ werfen. Die Bayern haben – angespornt vom überraschenden Erfolg des X5 – nämlich schon kurz nach den Nuller­ jahren erkannt, dass die Menschen am SUV-Markt in weiterer Folge auch Lust auf kompaktere Modelle bekommen würden. Was man BMW hingegen schon vorwerfen kann, ist, dass sie bei der ersten X3-Generation die Verarbeitungsqualität und Material­ ­ wahl gegenüber dem X5 quasi parallel zu den Abmessungen verringert haben, sich beim Preis aber standfest auf einem hohen Niveau festzurrten. Das hatte Aufreger-Potenzial – und das wiederum fruchtete: Die zweite Generation war quasi frei von Hartplastik, liebevoller verarbeitet und aus einem Guss. Und jetzt, wie sieht es bei der dritten Auflage der mittleren X-Baureihe aus?

Feines Leder, komische Fuchtelei Mit einem Wort: feinstens. Auch wenn die Preise immer noch ein wahnsinnig hohes Niveau haben. De facto bietet das Interieur in puncto Materialwahl, ­Verarbeitung und Ambiente aber k ­ einen Anlass zur Kritik. Vor allem, wenn man sich für die edle Kombination von ­ dunkelblauem Lack und hell­ braunem Interieur entscheidet, weil sich

da nicht nur die Finger, sondern auch die ­Augen an der edlen Gestaltung erfreuen. Womit wir allerdings nicht so wirk­ lich warm werden, das ist die Gesten­ steuerung. Wir verstehen n ­ ämlich nicht, wieso man mit kreisenden Fingern die Lautstärke ­ ändern oder ­wischenden Armen einen Menüwechsel vornehmen soll, wenn die zugehörigen Tasten, Regler und Dreh-und-Drück­ schalter ohnehin perfekt positioniert sind und das Gefuchtel nur vom ­Verkehr ablenkt.

Vernünftiger Kraftlackel Ansonsten ist der neue X3 ein echt ­feines SUV. Vor allem als 20d xDrive, der wohl den besten Kompromiss zwischen Leistung, Preis und Ver­ ­ nunft darstellt. Untermotorisiert ist man dank der 190 PS jeden­ situation. Im falls in keiner Fahr­ Gegenteil: Über einen breiten Dreh­ ­ zahlbereich geht der Vierzylinder kraftvoll ans Werk. Dank der flinken und intelligenten Achtgang-Automatik stellen darüber hinaus Überholmanöver und ruhiges Gleiten bei niedrigen ­Touren gleichsam kein Problem dar. Was sich auch beim Durchschnittsverbrauch widerspiegelt: Mit sechs Litern kommt man selbst bei sportlicher Fahrweise ­locker über die Runden.

BMW X3 20d xDrive Hubraum | Zylinder

1.995 cm3 | 4

Leistung

190 PS (140 kW)

Drehmoment

400 Nm bei 1.750–2.500/min

0–100 km/h | Vmax

8,0 s | 213 km/h

Getriebe

8-Gang aut.

Ø-Verbrauch | CO2

5,0 l Diesel | 132 g/km (EU6)

Länge | Breite | Höhe

4.708 | 1.891 | 1.676 mm

Leergewicht

1.750 kg

Kofferraum

550–1.600 l

Zuladung

660 kg

Anhängelast

2.400 kg

Basispreis | NoVA

50.600 € (inkl.) | 8 %

Das gefällt uns: Auftritt, Antritt, Platzangebot und Verbrauch Das vermissen wir: eine bodenständigere Preisgestaltung Die Alternativen: Mercedes GLC, Audi Q5, Alfa Stelvio etc. Werksangaben

Mit 4,7 Meter Länge ist der X3 schon ein großer „Kompakter“, erfreut deshalb selbst Großgewachsene mit einem feinen Platzangebot; der Kofferraum fasst zwischen 550 und 1.600 Liter

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fahrerlebnis // Mazda CX-5

Starker otto hoch verdichtet Mazda serviert den CX-5 seit Kurzem mit einem 194 PS starken Benziner. Das stärkste Modell der Baureihe könnte auch bisherigen Dieselfahrern gefallen. Text: Pascal Sperger, Fotos: Stefan Schmudermaier

I

n der Dieseldebatte ist noch längst nicht der gemeinsame Nenner gefunden. Schuld daran ist neben ­ den neuerlichen Veröffentlichungen rund um ethisch schwer argumentier­ bare Versuche mit Tieren und ­Menschen sicherlich auch eine gehörige Portion Populismus, die mantraartig von den Gegnern des Selbstzünders in die Diskussion gestreut wird. Übrig bleibt dabei vor allem der Kunde, der von ­allen Seiten mit den jeweils „­ richtigen“ Pround Contra-Argumenten zuschüttet wird und sich vor lauter Widersprüchen und Unsicherheit scheinbar vom Dieselantrieb abwendet. Anders sind die teilweise massiven Rückgänge – der Diesel fuhr im Jän­ ner ein Minus von 13,1 Prozent bei den Neuzulassungen ein – in einem florierenden Automarkt (Anm.: im Jän­ ner wurden 28.568 Pkw, also um 8,4 Prozent mehr als im Vorjahresmonat ­

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zugelassen) kaum zu erklären. Fakt ist also, die Kunden schauen sich nach Alternativen um. Und steigen ­dabei immer häufiger in einen Benziner ein. ­ Hersteller, die ihr ­A g g re g a t s p o r t f o l i o frühzeitig auf diese nicht vorhersehbare Veränderung im Kauf­ verhalten eingestellt haben, ­ können nun von der sinkenden Beliebtheit des ­ Diesels profitieren. Und da hatte Mazda beim CX-5 haar­ genau den richtigen Riecher.

Stärkstes Pferd im Stall Das fesche SUV ist seit wenigen Monaten nämlich mit einem neuen 194 PS starken Benziner erhältlich. Das ­

Die Passagiere freut die Sitzheizung der Fondstühle; die Fahrprogrammwahl ändert spürbar die Charakteristik des Fahrzeugs

s­ tärkste ­ Aggregat im Motorenport­ folio wird dabei ausschließlich in ­Verbindung mit der höchsten Ausstat­ tungsstufe ­„Revolution Top“ angeboten. Leistungsmäßig steht es über allen ­anderen ­angebotenen ­Varianten, beim Drehmoment hinkt es mit 258 Newton­ metern aber bereits dem 150-PS-Basis­ diesel ­deutlich hinterher. Der beschleu­ nigt das 1,5 Tonnen schwere SUV nämlich schon knapp über der Leerlauf­ drehzahl mit 380 Newtonmetern. Für Dieselfahrer ist dieser recht große Kraft­ unterschied vor allem beim ­ Anfahren und beim Auffahren auf die Autobahn spürbar, was aber nicht heißt, dass der Top-Benziner kein Usain Bolt wäre. Im Gegenteil: Der hochverdichtete Saugbenziner mit 2,5 Liter Hub­ raum braucht im Vergleich mit einem Selbstzünder einfach etwas höhere­ Drehzahlen, um auf Touren zu kommen. Im Alltag hat man diese ­


Die LED-Rücklichter gehören ebenso wie das Head-upDisplay, die elektrische Heckklappe, die 19-Zöller und das BOSE-Soundsystem zur Serienausstattung

Umstellung innerhalb weniger Kilo­ meter verinnerlicht und lässt den ­Japaner folglich in niedrigeren Gängen auf Tempo kommen. Das liegt auch an der flink und gescheit arbeitenden Sechsgang-Automatik, die im Großen und Ganzen den richtigen Gang für die ­jeweilige Fahrsituation auswählt.

Ausreichend Schub garantiert Für ausreichend Schub ist jedenfalls ge­ sorgt, auch wenn man sich vom überaus laufruhigen „Big-Block“ – zweieinhalb Liter Hubraum sind in der Klasse heute schon echt massiv – mehr akustisches Flair erwarten würde. Gleiches gilt für den Verbrauch: Mazda hat den Otto zwar mit einer Zylinderabschaltung auf Sparsamkeit getrimmt, in der Praxis wird der Normverbrauch von 7,1 Litern aber meist um eineinhalb bis zwei Liter überschritten. Ansonsten ist der CX-5 in dieser Kombination ein wirklich feines

Fahrzeug, verwöhnt mit einer mehr als umfangreichen Komfort- und Sicher­ heitsausstattung und kann auch beim Preis überzeugen. Der Top-Benziner kostet nämlich um 1.800 Euro weniger als der mit 175 PS stärkste Diesel ... Mazda CX-5 G194 AWD AT Revolution Top Hubraum | Zylinder

2.488 cm3 | 4

Leistung

194 PS (143 kW)

Drehmoment

258 Nm bei 4.000/min

0–100 km/h | Vmax

9,2 s | 195 km/h

Getriebe

6-Gang aut.

Ø-Verbrauch | CO2

7,1 l Super | 162 g/km (EU6)

Länge | Breite | Höhe

4.550 | 1.840 | 1.680 mm

Leergewicht

1.560 kg

Kofferraum

506–1.620 l

Zuladung

583 kg

Anhängelast

2.000 kg

Basispreis | NoVA

41.690 € (inkl.) | 14 %

Das gefällt uns: die umfangreiche Serienausstattung Das vermissen wir: mehr akustische Präsenz Die Alternativen: Ford Kuga, Hyundai Tucson, VW Tiguan Werksangaben

Ausreichend Platz ist vorn und im Kofferraum definitiv vorhanden; dazu überzeugt das Cockpit in puncto Haptik und Ergonomie


fahrerlebnis // Mini Countryman Plugin-Hybrid & Renault Koleos

Lüftlmalerei

Über den Mini Countryman S E All4 lässt sich allerhand erzählen. Hier nur die wichtigsten Aspekte dieses automobilen Vertreters des Spätbarocks. Text: Bernhard Katzinger, Fotos: Stefan Schmudermaier

W

er öfter im Bayerischen unterwegs ist, dem ist der Begriff Lüftlmalerei für spätbarocke Häuserverzierungen sicher schon untergekommen. Auch seine Nase in einen Sakralbau aus dieser Zeit zu stecken, lohnt sich: Goldverzierungen, Putten und bunte Fresken haben ihre Fans. Wie viele von diesen Mini fahren, ist zwar nicht überliefert; ich schätze: die meisten.

Das Barock-Auto Schon beim Einsteigen: übersteigerte Lust an prallen Formen und kunstvolle Verzierungen soweit das Auge reicht. Vom Lenkrad angefangen über die ­Armaturen bis hin zu den Sitzen: Alles ist in erster Linie rund, ausgeformt und ein bissl dicklich. Prachtvoll eben! Da kann der Hochglanzprospekt noch so sehr vom Gokart-Feeling erzählen oder vom Allrad, der durch den E-­Motor an der Hinterachse realisiert wird. Ja, mit Elektro-Boost und auf kurviger Landstraße spielt der SteckdosenMini Stärken aus, die nichts mit bayerischer Gemütlichkeit zu tun ­haben, und als SUV bietet er ­ ansprechend Platz für Personen und Gepäck. Auch erfreulich, dass der F ­ inanzminister uns einmal unbehelligt durchwinkt. (Die

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Rechnung ist trotzdem von barocker Üppigkeit, der Testwagen kommt auf 52.000 Euro.) Aber all das wird überstrahlt von den ­ eigentlichen MiniAlleinstellungsmerk­malen: Verspieltheit, Gediegenheit, Übermaß, Pracht. Wem der Mini Plugin gar zu r­ ubenesk ist, der wird im Münchner Welt­ konzern noch bei einem zweiten Modell mit identer Hybrid-Technik ­ fündig, ­ nämlich dem BMW 225xe ­Active ­Tourer. Wie dieser schafft ­unsere ­bayerisch-britische Mobil­kathedrale gemäß Norm bis zu 40 ­Kilometer ­allein mit der Kraft aus ­ Wasser, Wind und Mini Cooper S E Countryman All41.xxx cm3 | x Hubraum | Zylinder

1.499 cm3 | 3

Leistung

136 PS + 88 PS E-Motor

Drehmoment

385 Nm gesamt

0–100 km/h | Vmax

6,8 s | 198 km/h

Getriebe

6-Gang Aut.

Ø-Verbrauch | CO2

2,3 l Benzin | 52 g/km (EU6)

Länge | Breite | Höhe

4.299 | 1.822 | 1.559 mm

Leergewicht

1660 kg

Kofferraum

405–1.275 l

Nutzlast

610 kg

Anhängelast

k. A.

Basispreis | NoVA

36.950 (inkl.) | 0 %

Das gefällt uns: Gokart fahren auch im SUV-Format Das vermissen wir: das Lüftl-Fresko am Dachhimmel Die Alternativen: Kia Niro Plug-in-Hybrid, Toyota C-HR Werksangaben

Sonne (ein Schelm, wer „Kohle, Gas und Caesium“ denkt). ­Insofern ist auch der fantastische Normverbrauchswert nicht bloß T ­ heorie, ­sondern – bei entsprechendem Nutzerverhalten – durchaus unterbietbar. In der Praxis passiert das jedoch wohl kaum und ist die Batterie leer, ­ steigen die Verbräuche durchaus gern ins Zweistellige. 137 PS aus drei Zylinder brauchen Futter, sollen sie sich allein um den Vortrieb kümmern. Plug-in-Betrieb ist mehr als steuerschonende Augenaus­ wischerei, aber nur, wenn das Auto regelmäßig ans Stromnetz kann. Den Countryman Plugin kann man also nur ­ jenen empfehlen, die sich nicht ­darauf ­verlassen müssen, ab und zu am ­Supermarkt-Schnelllader zu saugen.

Lassen Sie sich vom „Allrad-Hybrid zum Einstecken“ nicht ablenken – Alleinstellungsmerkmal des Countryman ist und bleibt das Spiel mit den barocken Formen


Breitere Brust Der erste Koleos konnte den europäischen Anspruch nicht zur Gänze erfüllen. Die zweite Generation spielt jedoch alle Stückerl, vor allem als Top-Modell. Text & Fotos: Pascal Sperger

D

er Kadjar versetzte dem ­ersten Renault ­Koleos den Todesstoß. Das ­ kleine SUV war nämlich plötzlich das komfortablere, ­ modernere und ­sichere Auto als die im Verbund mit ­Samsung gebaute erste Generation des französischen Hochbeiners. Die der­ ­ zeit ­erhältliche zweite Auflage musste also Boden gut machen und weil die Pariser ein enges Verhältnis mit Nissan pflegen, bediente man sich – wie auch beim Alaskan – bei den Japanern.

Nah mit dem X-Trail verwandt Technisch betrachtet ist der aktuelle ­Renault Koleos nämlich weitgehend ein Nissan X-Trail, dessen Blechkleid auf Pariser Chic gebürstet wurde und mit seinem luxuriöserem Interieur eine Spur fescher daherkommt als der Nissan-­ Bruder. Weiterer Unterschied: Wäh­ rend das Nippon-SUV optional auch als Sieben­ sitzer zu haben ist, offeriert Renault den Koleos ausschließlich mit fünf Sitzplätzen. Und auf denen sitzt es sich ausnahmslos wirklich bequem, weil selbst auf der Rückbank langbeinige Gestalten hinter Sitzriesen noch ausrei­ chend Raum haben. Renault selbst weist fast 30 Zentimeter Fußraum aus – und das ist ein echtes Gardemaß.

Luxuriös kleine Auswahl Überschaubar ist jedoch die Aus­ wahl bei den Motoren, die Franzosen ­setzen voll auf den Selbstzünder und ­offerieren nur zwei Aggregate. Neben einem 1,6-Liter großen Diesel mit 130 PS gibt es nur mehr den im Test­ wagen verbauten Zweiliter-dCi mit 177 PS, der stets mit Allradantrieb und wahlweise mit einer CVT-Automatik zu haben ist. Dieses Setup haben wir uns in ­Verbindung mit der edelsten Ausstattung „Initiale Paris“ genauer angeschaut und knapp 1.600 Kilo­ meter abgespult. Das Fazit: Das

Getriebe arbeitet meist richtig, könnte aber etwas schneller auf Befehle des Gasfußes reagieren, wobei die Fahr­ leistungen im Normalfall aber völlig ausreichen. Mit 7,3 Litern überzeugt der Durchschnittsverbrauch im Alltag, selbst wenn lange Autobahnetappen absolviert werden müssen. Dazu gefällt der hohe Fahrkomfort, die umfang­ reiche Assistenzsystem-Palette (u. a. Radartempomat, Tot-Winkel-Warner, Spurhalteassistent) und das gebotene Infotainment, das etwa mit einer 13 Lautsprecher starken Bose-Sound­ anlage auftrumpft.

Schick und praktisch: Der neue Koleos überzeugt mit seinem großzügigen Platzangebot und feinen Ausstattungsmerkmalen; das Top-Modell spielt in puncto Luxus in einer hohen Liga

Renault Koleos dCi 175 4WD X-Tronic Initiale Paris Hubraum | Zylinder

1.995 cm3 | 4

Leistung

177 PS (130 kW)

Drehmoment

380 Nm bei 2.000/min

0–100 km/h | Vmax

9,5 s | 201 km/h

Getriebe

stufenlose Aut.

Ø-Verbrauch | CO2

5,9 l Diesel | 156 g/km (EU6)

Länge | Breite | Höhe

4.673 | 1.864 | 1.678 mm

Leergewicht

1.822 kg

Kofferraum

498–1.706 l

Zuladung

478 kg

Anhängelast

1.650 kg

Basispreis | NoVA

47.290 € (inkl.) | 13 %

Das gefällt uns: Platzangebot, Verbrauch und Pariser Chic Das vermissen wir: eine Wandler-Automatik als Option Die Alternativen: Nissan X-Trail, Hyundai Grand Santa Fe Werksangaben

4wd / 02-2018 / 33


fahrerlebnis // Subaru Impreza & Subaru Snow Drive Days

boxstern galactica

Das Wort „Impreza“ lässt bei Fans bissiger Nippon-Racer Schmetterlinge im Bauch tanzen. Die neu aufgelegte Zivilvariante des Subaru-Kompakten ist hingegen eine interessante Alternative für Kompakt-Kunden mit Sinn für das Nicht-Alltägliche. Text & Fotos: Bernhard Katzinger

V

erwandte von Berühmt­ heiten sind bekanntlich oft angefressen. Kein Wunder, wenn einer ständig darauf reduziert wird, dass er der uneheliche Sohn von Horst Tappert ist, aber leider nur die Tränensäcke des Derrick-­ Darstellers geerbt hat. Ganz locker steckt so et­ was unser Subaru Impreza weg, wenn er ständig mit dem rallye-affinen Vorfahren in Blitzblau mit goldenen ­ Felgen in Verbindung gebracht wird. „Da gab’s doch mal den ...“ Ja, ja.

Der brave Nachkomme Durchaus bemerkenswert, wie schnell man sich mit den Knöpfen und Displays im Cockpit des Impreza zurechtfindet

Denn der jüngste Impreza will ganz ­ anders sein: intelligent, auto­ nom, auf die brave neue Autowelt ­zugeschnitten. Gleichzeitig konserviert er ­ erhaltenswerte Insignien der alten Welt, ­ permanenten Allradantrieb und Boxermotor. Angesichts der vielen

­Anzeigen auf einem der vielen D ­ isplays, die im Zusammenspiel mit der be­ achtlichen Anzahl ­ analoger Knöpfe und ­Armaturen einer Science-­FictionSerie der 1980er-Jahre ­ entsprungen sein könnte, glaubt man sogar kurz an eine Mildhybrid-­Variante. Aber das LED-Band mit Plus-­Minus-Skala gibt nur den ­Einfluss des derzeitigen Fahr­ zustands auf den Benzinverbrauch ­wider, nicht den Betriebszustand einer Hybridbatterie. Eine solche könnte vielleicht den Durst der Kombination aus Allrad, Boxer ­ ­ sowie stufenloser (und ­ leider auch alternativloser) Automatik mildern. Schon auf dem Prüfstand ­ genehmigt sich der Vierzylinder über sechs Liter. Im Alltag kann man den Sechser locker auf den Kopf ­ stellen – kein Wunder, wenn der Tempomat Beschleunigungsvorgänge auf Auto­ ­ bahntempo prinzipiell jenseits der 6.000 U/min durchführen lässt.

Kompakter Raumgleiter Ist der Phantomschmerz im Kupplungsfuß verebbt, wird der ­ Impreza auch ohne Drift-Nostalgie ­ schnell zum Kumpel. Die Bedien­ teile greifen sich gut bis edel an, das Platz­ angebot ist ebenso großzügig

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wie die Versorgung mit animierten Fahr­ zustandsinformationen auf den ­erwähnten Screens. Das strenge, aber nicht unsympathische Design mit Godzilla-G’schau und scharfen Kanten kann man ebenso mögen wie den hohen Analoganteil, das zusätzliche Info-Display und die recht straffen Sitze. Die durch die ­EyeSight-Stereokamera ­ermöglichten Autonomfunktionen sind zeitgemäß und entspannen bei langen Autobahn­ etappen. Und dass auch der neue Impreza kein Auto sein wird, das ­ an jeder Ecke steht, könnte ihn für ­manchen umso attraktiver machen. Subaru Impreza Style Navi 1,6 AWDxxx cm3 | x Hubraum | Zylinder

1.600 cm3 | 4-Boxer

Leistung

114 PS (84 kW) bei 6.200/min

Drehmoment

150 Nm bei 3.600/min

0–100 km/h | Vmax

12,4 s | 180 km/h

Getriebe

Lineartronic Aut.

Ø-Verbrauch | CO2

6,4 l Benzin | 145 g/km (EU6)

Länge | Breite | Höhe

4.460 | 1.775 | 1.480 mm

Leergewicht

1.376 kg

Kofferraum

385–1.310 l

Anhängelast

1.200 kg

Basispreis | NoVA

26.990 € (inkl.) | 11 %

Das gefällt uns: ein Hauch von Kampfstern Galactica Das vermissen wir: 6 Gänge für ein CVT-Halleluja Die Alternativen: die üblichen kompakten Verdächtigen Werksangaben


Subaru eisgekühlt Zu Besuch bei den Snow Drive Days in Lappland, wo wir die aktuellen Subaru bei minus 30 Grad Celsius erfahren konnten. Text: Michael Kubicek, Fotos: Werk / Michael Kubicek

F

innland also. Nur fünf Millionen Einwohner in einem Land, das fast so groß wie Deutschland ist. Die F ­ innen. 2,2 Millionen von ihnen haben eine eigene Sauna.

Halten den Weltrekord im Kaffeetrinken – zehn Kilogramm ­ verbrauchen sie jährlich pro Kopf. Den heißen Muntermacher brauchen sie auch zum Aufwärmen, nachdem sie die knapp 180.000 zugefrorenen Seen (nix: „Land der tausend Seen“) ­bewandert, bejagt, befischt und befahren haben. Zwei Millionen von ihnen leben allein im Großraum Helsinki. Da wird es gen

Finish auf Finnisch: Den WRX sti wird es bei uns bald nicht mehr geben (o.); Levorg und XV im DriftModus (u.)

Lappland und den Polarkreis hin ganz schön einsam. Und kalt ist es auch dort, speziell im Jänner. Gern auch mal unter minus 30. Grad. Celsius.

Tiefkühl-Leistungsschau im hohen Norden Und just dorthin lud Subaru zur tiefge­ kühlten Leistungsschau auf ­ schnee- und eisgeglätteten Straßen und Wegen. Präsentierte den brandneuen Outback. Im M ­ odelljahr 2018 mit optischen Auf­ wertungen außen und innen. Mit Kurvenlicht, neuen Assistenz­kameras. Deutlich steiferer Karos­ serie, was sich direkt positiv auf Fahrkomfort und Sicherheit auswirkt. Den neuen Impreza – leicht­ füßig, agil und auf Schnee und Eis erstaunlich präzise und easy im Handling. Das Kompakt-SUV XV, mit 22 Z ­ entimeter Bodenfreiheit ist fast schon ein echter Offroader. Für die tiefverschneiten Wege reichte es dank des Allrad­antriebs inklusive ziemlich intelligentem „X-Mode“ alle­ mal. Natürlich den Forester, den geländegängigsten Subaru. Dem jetzt auch das geniale „Eye Sight“-System und „Side View“-­ Kameras, die in die Außenspiegel eingebaut sind, verpasst wurden. Und die im Segment fast einzigartige Kombi-Limousine Levorg mit der charakteristischen Lufthutze auf der Motorhaube. Schließlich drehten wir auch noch – trotz Adrenalin-Kicks ein bisschen wehmütig – ein paar Eisrunden mit dem unfass­ baren, 300 PS starken WRX sti und dem BRZ. Ersteren wird es in ­Österreich nicht mehr lang geben – die Nachfrage ist recht gering und die von der EU geforderten Flotten-­ Emissionen erzwingen seinen Abschied. Letzterer, der BRZ – die klassischsportliche Heckschleuder –, hat uns darüber zum Schluss ein

wenig hinweggetröstet.

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fahrerlebnis // Land Rover Discovery Sport

Der kleine lord

Im Motorenwerk von Jaguar Land Rover läuft auch ein Twinturbo-Diesel vom Band – für uns Grund genug, das Aggregat im Discovery Sport zu testen. Text & Fotos: Alexander Seger

S

o klein ist er eigentlich eh nicht. Im Vergleich zum „ech­ ten“ Discovery fehlen ihm schon einige Zentimeter in alle Rich­ tungen. Zentimeter, die man aber nicht spürt. Die Option auf Sieben­sitzigkeit sorgt per se für einen geräumigen Innenraum, die im Vergleich zum ­ ­Evoque deutlich größeren Glasflächen schaffen ein luftiges Raumgefühl, das mit hellem Interieur ausgesprochen wohnlich wirkt – zumindest so lang, als niemand mit einer Bluejean auf den mandelfarbigen Ledersitzen herum­ wetzt. Am Supermarktparkplatz im Speck­ gürtel, wo sich Tiguan, CX-5 und Co ein Stelldichein geben, merkt man aber durchaus, dass man ein sehr ordentliches Auto fährt. So ordent­ ­ lich, dass man sich durchaus die Ab­ stimmung der Produktreihen in Erin­ nerung rufen muss: Die Marke Land Rover spragelt sich mittlerweile in drei Familien auf. Range Rover ist für das richtig Noble zuständig und umfasst mit ­Range Rover, Range Rover Sport, Velar und Evoque derzeit vier Modelle, ein Range Rover Coupé wird dem­ nächst dazustoßen. Der Drei-F-­Bereich ­(Familie, Freizeit, Fun) wird von den beiden Vertretern der Discovery-Linie getragen – da ist im Vergleich zu den Range-Modellen noch richtig viel Platz im Prospektständer. In diesem Bunde

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der Dritte ist die Defender-Baureihe, über die es in absehbarer Zeit wieder mehr zu berichten geben wird. Zu­ gegeben: Mitunter sind die Grenzen zwischen den Modellreihen fließend – immerhin trägt auch unser Testwagen feines Leder am Armaturenbrett.

240 PS aus zwei Liter Hubraum Der Grund, wieder einmal einen Discovery Sport für unsere Alltags­ ­ wege auszufassen, residiert unter der schalenförmigen Motorhaube: der neue Top-Selbstzünder, gefertigt im konzerneigenen Motorenwerk in Wolverhampton. Der Vierzylinder ­ liefert 240 PS und 500 Newtonme­ ­ ter an die Antriebswellen – erzeugt ­unter anderem durch ein mit 2.200 bar ­arbeitendes Common-Rail-Einspritz­ system und die seriell-sequenzielle Turbotechnologie mit zwei Ladern. (Die beiden bewährten Dieselaggregate mit 150 PS und 180 PS bleiben im Angebot.) Es macht wirklich Spaß, mit diesem Aggregat über verkehrsarme Neben­

Beim DynamicDesign-Paket ­ersetzt ein ­lackierter Spoiler den Unterfahrschutz; auch der schwarze Kühlergrill, die markanten Abgasendrohre in Chrom und der rote Schriftzug SPORT sind eindeutige Erkennungsmerkmale – in der verschwurbelten Sprache des Produktmarketings nennt man das: „Sie verleihen dem Fahrzeug eine aufregende Präsenz.“


straßen im schönen Kärnten zu z­ irkeln. Der Motor hängt fein am Gas, martert nicht das Gehör und schiebt kräftig aus dem Drehzahl­ keller. Der Prüf­ stands-­ Normverbrauch ist bei zeleb­ rierter Fahrfreude zwar unerreichbar, aber wir schafften es immerhin, vor dem Komma einstellig zu bleiben. Das Fein-am-Gas-hängen ist natürlich auch der Neungang-Automatik geschuldet, die an sich t­adellos arbeitet, uns aber beim Zurückschalten in den ersten Gang mitunter durch ein ­ Ruckeln im ­Antriebsstrang überrascht hat.

Der Preis ist heiß

Nobles Leder am ­Armaturenbrett, ein großer Navi-Bildschirm und das ­beheizte Volant gehören zu den ­optischen und haptischen Vorzügen des Discovery-Sport-Cockpits

Der im Datenkasten angegebene Grundpreis ist freilich theoretischer Natur. Da haben Sie zwar bereits die wirklich feine HSE-Ausstattung und mehr dreibuchstabig abgekürzte Fahrsicherheitselektronik als USB-­ Ladebuchsen (und das will bei diesem Auto etwas heißen!), aber noch kein Byron Blue als Außenfarbe, keine 19-Zoll-Leichtmetallfelgen mit fünf Doppelspeichen in Dark Satin Grey, keine 17 Lautsprecher, keine beheizte Windschutzscheibe und und und. Die elegante Konfiguration unseres Testwagens summiert sich auf 79.246 Euro – aber was soll’s: Es war bekannt­ lich schon immer etwas teurer, einen ­besonderen Geschmack zu haben. Land Rover Discovery Sport 2.0 SD4 4WD 5 Sitzer HSE Hubraum | Zylinder

1.999 cm3 | 4

Leistung

240 PS (177 kW)

Drehmoment

500 Nm bei 1.500/min

0–100 km/h | Vmax

7,5 s | 216 km/h

Getriebe

9-Gang aut.

Ø-Verbrauch | CO2

6,4 l Super | 169 g/km (EU6)

Länge | Breite | Höhe

4.599 | 2.069 | 1.724 mm

Leergewicht

1.896 kg

Kofferraum

981–1.698 l

Zuladung

634 kg

Anhängelast

2.500 kg

Basispreis | NoVA

64.400 € (inkl.) | 16 %

Das gefällt uns: die (fast) ablenkungsfreie Bedienbarkeit Das vermissen wir: dosierbare Lenkradheizung Die Alternativen: Audi Q5, BMW X3, Mercedes GLC Werksangaben

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fahrerlebnis // Skoda Kodiaq

Ein wirklich bäriger typ Was einst mit dem Yeti begann, erlebt nun mit dem Kodiaq seinen vorläufigen Höhepunkt. Skoda kann SUV. Und wie!

Text: Stefan Schmudermaier, Fotos: Pascal Sperger

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W

ährend der Yeti den jüngsten Erkenntnissen nach nun also doch kein Schneemensch, sondern ein ­normaler Braunbär war, ist der ­ Kodiak-Bär, heimisch auf den Kodiak-Inseln vor der Südküste Alaskas, definitiv ein Braunbär und auch längst nicht so ­sagenumwoben. Um die Hintergründe der Namensgebung der SUV-Modelle von Skoda abzuschließen: Der neue, unter dem Kodiaq angesiedelte Karoq

hat – um die Verwirrung komplett zu machen – seinen Namen ebenfalls von den Kodiak-Inseln beziehungsweise seinen Ureinwohnern. Doch das ist eine andere Geschichte. Wir widmen uns dem tschechischen SUV-Flagg­ schiff, dem Kodiaq.

Großzügiges Platzangebot Markentypisch überrascht der Kodiaq gleich beim ersten Öffnen der Türen oder eben auch nicht. Denn das Platz­ angebot ist überragend, immer wieder ist es erstaunlich, wie Skoda es schafft, zumindest subjektiv mehr Innenraum bei gleichen Außenabmessungen herauszukitzeln. Im Fond herrscht ­Chauffeurs-Niveau, vier ­Personen ­reisen fürstlich, fünf immer noch über­ durchschnittlich. Bei der optionalen dritten Sitzreihe k ­ önnen dann auch die Tschechen keine Wunder ­vollbringen, Kinder finden aber auch dort noch ordentlich Platz. Bei Nichtgebrauch ­ wird das Gestühl dann einfach im Boden versenkt. Das Kofferraum­ ­ manchen Mitbe­ volumen lässt so ­ werber blass werden, 720 ­ Liter sind eine starke Ansage, durch ­Umklappen der Rücksitzlehnen sind es gar bis zu


2.065 Liter. Selbstverständlich ­ dürfen auch bei diesem Modell die SimplyClever-­ Lösungen von Skoda nicht fehlen, stellvertretend seien hier nur ­ die Haken für Einkaufstaschen im Koffer­ raum oder der Eiskratzer im Tankdeckel genannt.

Extras aus der Oberklasse Aus dem Vollen darf man auch bei der Ausstattung schöpfen, ­ zumindest dann, wenn man sich für die Ausstattungsvariante „Style“ entschie­ ­ den hat. Vom beheizbaren Leder­ lenkrad über Klimaautomatik, LEDScheinwerfer, beheizbare Sitze bis hin zu adaptivem Tempomaten oder schlüssellosem Zugangs- und Start­ system reicht das Angebot. Dass da noch lang nicht Schluss ist, beweist der vollausgestattete Testwagen, der Extras im Wert von über 13.000 Euro verbaut hatte. Darunter Dinge wie Leder-Alcan­ tara-Sitze, 19-Zoll-Leichtmetallfelgen, Standheizung, Panoramaschiebedach und vieles mehr. Da der Skoda Kodiaq nicht zuletzt aufgrund der Anhängelast von maximal 2.500 Kilogramm auch ein perfektes Zugfahrzeug ist, kommt auch dem Trailer-Paket (unter anderem elek­ trisch schwenkbare Anhängerkupplung samt Rangierassistent, Rückfahrkame­ ra, Spurhalte- und -wechselassistent) besondere Bedeutung zu.

Lediglich zwei Motoren Die Wahl des richtigen Triebwerks ist schnell gefällt, gibt es doch ledig­ lich zwei Turbodiesel mit 150 bezie­ hungsweise 190 PS. Ausreichend ist auch der kleinere Motor, mehr P ­ ower und ­ Reserven beim Hängerfahren hat ­ freilich die stärkere Version. 8,8 ­Sekunden auf 100 km/h sind mehr als ausreichend, unser Praxisverbrauch von 7,2 Litern geht ebenfalls voll in Ordnung. Erfreulich auch das Preis­ ­ niveau, das günstigste Allradmodell startet bei 34.050 Euro, unser Test­ wagen mit 190 PS und SiebengangDSG in erwähnter S ­tyle-Ausstattung ist ab 44.700 Euro zu haben. Skoda Kodiaq 2.0 TDI 4x4 DSG Style Hubraum | Zylinder

1.968 cm3 | 4

Leistung

190 PS (140 kW)

Drehmoment

400 Nm bei 1.750–3.250/min

0–100 km/h | Vmax

8,8 s | 209 km/h

Getriebe

7-Gang aut.

Ø-Verbrauch | CO2

5,7 l Diesel | 151 g/km (EU6)

Länge | Breite | Höhe

4.697 | 2.087 | 1.676 mm

Leergewicht

1.795 kg

Kofferraum

720–2.065 l

Zuladung

790 kg

Anhängelast

2.500 kg

Basispreis | NoVA

44.700 € (inkl.) | 12 %

Der Skoda Kodiaq überzeugt nicht nur mit riesigem Platzangebot, sondern auch mit feinen Features und guter Verarbeitung

Das gefällt uns: Platzangebot, Ausstattung, clevere Features Das vermissen wir: einen Benzinmotor als Alternative Die Alternativen: Renault Koleos, Hyundai Santa Fe Werksangaben

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Dauertest // Suzuki Swift

Suzi goes West Zum ersten Mal schicken wir den Dauertester auf die Langstrecke und durch den verschneiten Wald in Vorarlberg. Text: Mathias Morscher, Fotos: Monika Leitner

M

eter für Meter pflügt sich der Suzuki durch den teils zehn Zentimeter hohen Schnee. Nicht der beste Untergrund, um sicher Bäume zu fällen, dafür die besten Verhältnisse, um den kleinen Allradler zu testen. Mühelos klettert er die teilweise steilen Wegstrecken im Vorarlberger Forst hoch und nimmt noch so enge Kurven mit Bravur. Normalerweise würde der Beifahrer, mein Vater, bei diesen Verhältnissen auf seinen Traktor vertrauen – aber der Suzuki gehört nun mal getestet. Dabei hat dieser Test schon ein paar Tage früher und etwa 700 Kilometer östlich in Wien begonnen. Für den 4wd-Swift ging es nämlich das erste Mal auf die Langstrecke. Die Witterungsbedingungen waren dabei eher semi-ideal für eine siebenstündige Auto­ fahrt. Der Himmel grau, quasi Dauerdämmerung und Petrus unschlüssig, ob es regnen oder nieseln soll.

Komische Songs, schmerzfreie Fahrt Die Erkenntnisse stellen sich jedoch schon beim Beladen ein: Die drei Koffer finden alle locker ihren Platz im Koffer­ raum und auch auf der Rückbank berichten die Passagiere von dem feinen Sitzkomfort. Das Handy hängt am Kabel, damit „CarPlay“ sein Können zeigen kann. Das testet vor allem die Beifahrerin, die den DJ gibt und sich von S ­ potify Songs wünscht, die Spotify nicht kennt. Ein paar Klicks später findet sie diese in der iTunes-Playlist – durch die

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Apps lässt es sich auf dem Display leicht navigieren. Es piept, eine Nachricht ist eingegangen: „Bis wann seid ihr ungefähr da?“, liest das System auf Wunsch vor. „Gegen zehn“, diktiere ich die Antwort. Das funktioniert. Einwand­ frei, zumindest solang ich auf den allemannischen Dialekt verzichte – aber den verstehen selbst Menschen im Osten Österreichs eher selten auf Anhieb ...

Nichts zu sudern Linz zieht vorbei. Hat der Swift die erlaubten 130 km/h erreicht, lässt es sich angenehm cruisen. Die Schein­ werfer sorgen auch bei d ­ iesen Verhält­ nissen für genug Sicht, der Abstands­ regeltempomat für den ­ sicheren Abstand und Anstand. W ­ ären die Mittelspurschleicher ­weiter rechts, es gäbe nichts zum ­Sudern. Und das gilt auch noch nach Stunden Fahrt, da keinerlei Verspannungen im Rücken zwicken. Spüren tut man die Wirbel­ säule allerdings nach dem „Holzen“ im Wald, die ­ ungewohnte körper­ liche Arbeit fordert schmerzhaften Tribut ...

Motorsäge, Kanister, Axt, Sappie, alles was es zum Fällen von Bäumen braucht, hat Platz, natürlich auch das Feierabendbier (zumindest für den Beifahrer)

Suzuki Swift 1,2 SHVS Allgrip flasch1.xxx cm3 | x Hubraum | Zylinder

1.242 cm3 | 4

Leistung

90 PS (66 kW) bei 6.000/min

Drehmoment

120 Nm bei 4.400/min

0–100 km/h | Vmax

12,6 s | 170 km/h

Getriebe

5-Gang man.

Ø-Verbrauch | CO2

4,5 l Super | 101 g/km (EU6c)

Länge | Breite | Höhe

3.840 | 1.735 | 1.505 mm

Leergewicht

978 kg

Kofferraum

265–947 l

Zuladung

427 kg

Anhängelast

400 kg

Basispreis | NoVA

19.490 € (inkl.) | 2 %

Das gefällt uns: stundenlang cruisen ohne Verspannung Das vermissen wir: etwas mehr Power beim Beschleunigen Die Alternativen: keine, zumindest als Allrad-Hybrid Werksangaben


Allrad . outdoor . Abenteuer

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lifestyle motorwelten: ticketverlosung Mit spektakulären Shows der weltbesten Athleten auf zwei und vier Rädern haben sich die Masters of Dirt eine treue Fanbasis geschaffen. Auch heuer werden neben Motocross-Maschinen wieder Quads, Buggys und sogar Schneemobile durch die Lüfte fliegen. Mit dabei auch die österreichischen Youtube-Stars KS Freak, Krappi Whatelse und Fabio Wibmer. Während MOD vom 16. bis zum 18. März in der Wiener Stadthalle stattfindet, gibt es heuer ein paralleles Untertags-Event vom 15. bis zum 18. März in Halle E: Georg Fechter und sein Team zeigen Benzinbrüdern bei den „Motorwelten“ kultige Modelle aus verschiedensten Bereichen. Vom Formel-1-Flitzer bis zum Gumball-3000-Sportwagen, vom Helden der 1980er (K.I.T.T. und das Batmobil sind vor Ort!) bis zum ­extremen Tuningcar, man darf von einer Autoausstellung der ­besonderen Art sprechen. Normal kostet der Motorwelten-Eintritt für Erwachsene 29 Euro, wir verlosen 3 x 2 Karten für Freitag, Öffnungs­zeiten 14 bis 22 Uhr. Zum Mitmachen sende Name, Adresse und Telefonnummer an redaktion@4wd.co.at, Einsendeschluss: 9. März. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen.

programm für kleine outdoorfans Schenna bietet Kids, die sich nicht für Smartphone & Co interessieren, tolle Alternativen. Tierspuren lesen etwa ist hochspannend, wenn man einmal weiß, worauf man achten muss. In der kreativen Naturwerkstatt werden im Südtiroler Wald zuerst Wurzeln, Steine und Hölzer gesammelt, dann damit gebastelt. Wildkräuter-Ausflug, Wasserwerkstatt und „den Indianern auf der Spur“ sind weitere Programme. Alle Infos unter www.schenna.com

mitten im geschehen Seit den frühen 1960er-Jahren ziehen Carrera-Rennbahnen Generation für Generation in ihren Bann. Dass man oft mit moderner Konkurrenz zu kämpfen hat, versteht man bei Stadlbauer in Salzburg nur zu gut, ­weshalb immer wieder technische Innovationen Einzug in die Slotcar-Welt halten. 2018 könnten sich die rasanten Rennen auf den Digital-124- oder ­Digital-132-Bahnen gehörig verlangsamen, denn gerade wurde das Carrera Cam Car eingeführt, das mit einer eingebauten Kamera ein Bild aus „Fahrer­perspektive“ direkt an mobile Endgeräte wie Smartphone oder ­Tablet liefert. Wer das Ganze mit einer 5,8-GHz-FPV-Brille erlebt, wird schnell die richtige Geschwindigkeit wählen, um nicht aus der Bahn geworfen zu werden. Wer nicht schwindelfrei ist, riskiert Übelkeitsanfälle, bitte Speibsackerl bereithalten! Schmäh ohne: Carrera bietet damit ein komplett neues Racing-Erlebnis, wir sind gespannt, wann die First-­PersonView-Variante Nachahmer findet.

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Bücher haben Sabine Buchta und Peter Unfried geschrieben. Das aktuellste heißt „Inder – Kinder – Kabelbinder“ und bietet Anekdoten sowie spannende Geschichten von eineinhalb Jahren Asienreise. Unter­ wegs waren die Autoren in „August, der Reisewagen“, der ihnen bereits auf einer zweieinhalbjährigen Afrikareise Gesellschaft leistete. Der Mercedes-Oldtimer-Lkw für sich ist schon eine Story. Mehr: www.augustderreisewagen.com

2

zu 4 siegte das Team Cartier über das Team Maserati beim Auftakt der Maserati Snow Polo Tour in St. Moritz. Über 15.000 Zuseher bedeutete einen neuen Rekord der exklusiven Veranstaltung. Auch Maserati-Fahren wird ja immer beliebter, seitdem das italienische Label sogar ein SUV im Angebot hat. Vor Ort wurde dennoch vor allem der ­Ghibli auf Testfahrten bewegt. Uns recht, auch den gibt es mit dem Allradantrieb Q4 zu bestellen.

4,5

juchee über eis & schnee Im Rahmen der Opel-Experience-Programme kann man mit klassischen Modellen durch Rüsselsheim gondeln oder es mit den Kürzeln GSi und OPC auf dem Nürburgring krachen lassen. Wer den ­Twinster Allradantrieb mit Torque ­Vectoring im neuen Opel Insignia austesten möchte, bucht lieber den Österreich-Stopp: In Thomatal im Lungau kann bei schneesicheren Bedingungen herrlich über den ­Parcours gedriftet werden. Vorab macht man sich über die Vorteile des kleineren und leichteren Twinster-Systems im Vergleich zum Haldex-­ Vorgänger vertraut. Blitzschnell kann die Kraft über zwei elektrisch gesteuerte Lamellen-Kupplungen an jedes einzelne Rad verteilt werden. Spezielle ­Knöpfe braucht man nicht: Der Insignia weiß, was er tut. Im Vergleich zu anderen Systemen wird auch – etwa in Kurven – kein Bremseingriff ­benötigt. Das kurvenäußere Rad bekommt einfach von Beginn an mehr Kraft zugeteilt. Durch die spiegelglatte Fläche auf der Piste konnten wir das Funktionieren dieser Technologie bereits bei ­niedrigen Geschwindigkeiten ausprobieren: passt!

auf ins nächste schlagloch Gleich vorweg einmal: Sorry, wer sich für das Pothole Rodeo interessiert, kann dieses Jahr nur zusehen und sich von den anderen Teilnehmern etwas abschauen. Denn die Plätze für das in Graz startende Event waren schon bald nach Öffnung der Anmeldung vergeben. Bleibt zumindest genügend Zeit, sich etwas für 2019 zu überlegen, denn die Idee ist geil: Wer mitmachen will, braucht ein über 20 Jahre altes Auto, das maximal 500 Euro kosten darf. ­Allrad wäre ratsam, denn vom 7. bis zum 14. Juli geht es einmal quer über den Balkan, parallel startet vom 8. bis zum 15. Juli ein zweiter Tross – Sie wissen schon, die vielen Anmeldungen! Das Ziel liegt in Split. Um Geschwindigkeiten geht es den Junk-Auto-Besitzern nicht, auf den knapp 4.000 Kilometern steht das Abenteuer im Vordergrund. Einen Überblick über die Teams mit Namen wie Fluaschoden, Roadrage oder Flat Cat Racing bietet die Website www.pothole-rodeo.com

Audi und die alpen „Best of the Alps“, ein Zusammen­ schluss von zwölf High-End-Destinationen in Deutschland, Österreich, Schweiz, Frankreich und Italien sowie Audi kooperieren. Eine Virtual-Reality-Roadshow für Touristen gehört zu den ersten Outputs, dazu wird im März gemeinsam der Best of the Alps Award in Garmisch-Partenkirchen vergeben. Dort werden Persönlichkeiten, Unternehmen und Institutionen für herausragende Leistungen geehrt.

bienchen summ herum Ford und die Natur, eine lange Geschichte. Immer ­wieder überrascht der Autohersteller mit Ideen, bei denen die Tier- oder Pflanzenwelt Vorbild war bzw. natürliche Eigenschaften ausgenutzt werden. Diesmal sind Maja und ihre Freunde dran: Bei der Entwicklung des neuen Ecosport haben sich die Ford-Ingenieure die Struktur von Bienenwaben genau angeschaut und einen Laderaumboden konstruiert, der bei drei Kilogramm Eigengewicht 300 Kilogramm Belastung aushält. Mit dieser Relation gewinnt das „Honeycomb Shelf“ sogar gegen Stahl. „Die Natur ist wie ein einzigartiges, großes Innovationslabor. Insekten wie beispielsweise Bienen gehören zu den besten Ingenieuren der Welt“, meint Bettina Veith, Ford Ecosport Assistant Chief Engineer, Ford-Werke GmbH.

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Spezial // Porsche Winterfahrtraining

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loch – genauer gesagt in Gmünd – hatte Ferdinand Porsche im Jahr 1948 in seinem Werk mit dem „356 Nr. 1 Roadster“ das erste Fahrzeug mit dem Namen Porsche gebaut. Eine ­ eutschen durchaus geschichtsträchtige Gegend also für den d utofahren beginnt für ihn dort, wo er den Sportwagenhersteller. Wagen mit dem Gaspedal statt dem Lenkrad Und weil Porsche Porsche ist, geriet das Training auf den ­ steuert. Sagte einst Walter Röhrl – zweifacher Schnee- und hauptsächlich Eispisten von Reini Sam­ ­ Rallye-Weltmeister, vierfacher Sieger der Rallye Monte pls Fahrtechnikzentrum (www.winterfahrtraining.at) zu ­ einem atemberaubenden Speed- und Drift-Event. Immer ­Carlo, ­Bezwinger des legendären „Pikes Peak“. Für viele ­ Experten ist er schlicht und ergreifend der beste Rallye-­ unter der strengen Aufsicht des Altmeisters. ­ Fahrer aller Zeiten. Jetzt ist „der Lange“ 70 Jahre alt. Und Hohe Temperatur trotz Eis und Schnee seit 25 Jahren aktiv für Porsche tätig. Dieses Jubiläum zelebrierten die Zuffenhausener mit ­einem Walter Röhrl, mit einer schweren Grippe angereist, konnte » kleinen Kreis von Motorjournalisten bei einem Winterfahr­ uns krankheitsbedingt leider nur wenig von seiner

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Spezial // Porsche Winterfahrtraining

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Fahrkunst zeigen. Umso markig-kerniger fielen seine Ansagen über Funk aus, wenn unser Driftwinkel wieder ­ einmal alles andere als perfekt war. Das passierte leider ­ ­häufiger, als es uns lieb war.

Stabil instabil Driften? Das ist bekanntlich die Kunst, einen instabilen Zustand stabil zu halten. Zitat: Walter Röhrl. Natürlich. ­ Von seinem Beobachtungsposten in seinem 911 Turbo sprach er uns übers Mikro nicht mit unseren Vor-, ­sondern mit ­ Autonamen an: „Roter Cayman, das war jetzt eine wirklich schöne Kurve“, hörten wir über Funk ebenso wie „Grauer Macan, schneller denken, schneller lenken!“. Wir konnten den instabilen Zustand des öfteren durchaus stabil halten, waren aber das eine oder andere Mal auch durchaus stabil instabil.

PSM: Sanft, aber konsequent Das lag nicht an den Fahrzeugen, die als Gesamtkunst­ werke insgesamt so grandios sind wie im Speziellen deren „Porsche Stability Management“ (kurz: PSM). Das weist übermotiviert gasgebende Piloten sanft, aber konsequent in die Schranken. Noch bevor instabile Situationen entstehen können. Es ist individuell an den jeweiligen Fahrzeugtyp angepasst, überwacht die Dynamikparameter laufend und reagiert im Bedarfsfall blitzschnell. Ein potenzieller Lebens­ retter für Möchtegern-Röhrls. Nicht über-, aber zumindest höchstmotiviert suchten wir den direkten Vergleich zwischen Fahrten mit und ohne PSM. Meistens fuhren wir: ohne PSM. Weil es, hier auf den abgesicherten Pisten abseits des öffentlichen Verkehrs, ­einfach lustiger ist.

zur Degustation ins Thomatal gebracht. Da fiel die ­Fahrzeugwahl ganz und gar nicht leicht. Also haben wir sie alle verkostet.

Porsches großer Wurf Die Highlights? Der brandneue Cayenne, im aktuellen ­Modelljahr noch einmal perfektioniert. Ein Auto für alle Fälle, auf der Autobahn ebenso wie im Gelände, auf Eis, Schnee und Matsch. Dabei mit einer für S ­ UV-Verhältnisse fast einmaligen Dynamik. Der Macan: Porsches großer Wurf im Segment der semikompakten SUV. Die ebenso auf Wunsch allradgetriebenen Modelle Panamera und 911.

Gut beherrschbare Heckschleuder Und – man möge es uns, den gelernten Allradjournalisten bitte nachsehen: Der über die Hinterachse angetriebene und mittelmotorisierte Cayman. In der „GTS“-Ausstattung eine unpackbar dynamische und dennoch im Drift auf Eis und Schnee überraschend gut beherrschbare „­Heckschleuder“ im positivsten Sinn. Das Auto lässt sich unglaublich leicht anstellen, ist im Drift mit kontrolliertem Gasgeben großartig über die Hinterachse lenkbar. Dazu hat man das Gefühl, dass das Lenkrad die Vorderachse immer freiwillig in die richtige Einschlagposition bringen will.

Bloß eine Notlösung? Das halten wir hier jetzt einfach so fest. Auch wenn Herr Röhrl einmal gesagt hat, dass im Rallyesport „­seine ­Vermutung bestätigt wurde, dass ein Auto mit zwei ­ ­ angetriebenen Rädern nur eine Notlösung ist“. ­ ­ Betreffend Porsche sei ihm ­widersprochen. Da gibt es keine ­Notlösungen. Aber das wissen wir nicht erst seit unseren Drift-Abenteuern im ­Thomatal.

Die Qual der Wahl Also bewegten wir dreist driftende Cayennes, maskulin mäandernde Macans, sportlich spurtende 911er, ­ ­ perfekt partizipierende Panameras, spektakulär spritzige ­Caymans. Porsche hatte schließlich das gesamte Fahrzeug-­Portfolio s dem se au s ü h c apps Schn : au g n iert Lu r doz eiste n­ m t l A onne : Der Links acooler S gibt per g l e p m m mit i Sa ipps , Rein lich T brille d persön un em Funk vor d ange -Autor L i e ts: Zw ne; 4wd ael Rech en ich n Cay Drifter M rl e neu rtöh O R r r o e t und V k mit Wal e Kubic

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Spezial // Offroad Driving School powered by Mitsubishi

Trau. Dich. Doch.

Moderne SUV sind keineswegs reine Stadtfahrzeuge, die bloß optisch auf Jägermeister-Flair ­getunt wurden. Nach den ersten Erfahrungen auf Forstwegen im zweiten Teil unserer Offroad Driving School powered by Mitsubishi dürfen wir Ihnen dieses Mal ein paar Tricks verraten, mit denen Sie auch schwierigere Fahrmanöver in einem SUV meistern werden. Text & Fotos: Alexander Seger

D

er wichtigste Leitsatz zum Fahren im Gelände ist leicht gesagt, aber nicht immer so einfach umge­ setzt: Man fährt stets so langsam wie möglich und nur so schnell wie notwendig! Außerdem ist es erforderlich, einen manuell zuschaltbaren Allradantrieb (4WD, 4WD Lock) bereits beim Verlassen des Asphalts einzuschalten ­sowie die Fahrdynamikregelung (ESP, DSC, VSC, ASTC, …) und die Start-Stopp-Automatik des Motors a ­ uszuschalten. Wenn sich der Wagen bereits im Gatsch eingegraben hat, ist es zu spät.

Böschungs- und Rampenwinkel Das Lesen des Geländes ist wichtig, um Beschädigungen zu vermeiden. Doch oft tarnen sich grobe Steine in höherem Gras und sind so aus der Fahrerperspektive nur ­schwierig zu erkennen. Unbekannte Streckenabschnitte erkundet man vorab zu Fuß oder lässt sich von einem Mitfahrer ­einweisen. Hindernisse werden nicht zwischen die Räder genommen, man überfährt sie mit einem Rad.

Steilhang und Gefälle

Nur wer die Fahr­ dynamik-Software auf Zeitausgleich schickt, kann das volle Potenzial seines Autos im Gelände nutzen

Ohne Untersetzungsgetriebe muss eine starke ­ Steigung mit ausreichend Schwung in Angriff genommen w ­ erden. Gefahren wird in der Falllinie. Um den Antriebsstrang zu schonen, darf die Motordrehzahl nicht in den u ­ ntertourigen Bereich sinken. Hat man sich verschätzt und schafft die Steigung nicht, ist Vorsicht geboten: Meist ist der ­Übergang am Heck größer als an der Front des Autos und der ­Böschungswinkel daher kleiner. Rollt man ­gebremst bergab, verringert sich die Bodenfreiheit um ­ ­ weitere ­Zentimeter, was zum ­Aufsetzen des Auspuffs führen kann, selbst wenn der B ­ öschungswinkel beim Einfahren in die ­Steigung noch ausgereicht hat. Beim Anfahren am Berg helfen ­elektronische Systeme, die die Bremse auch nach dem Loslassen des Fußpedals noch für wenige Sekunden angezogen ­lassen (Hill Start Assist HSA, …). Beim Bergabfahren wird ebenso wie beim Bergauffahren ­ öglichst die Falllinie angepeilt. Die Geschwindigkeit wird m niedrig gewählt und durch die Motorbremswirkung beibe­


halten. Zum sicheren Bergabfahren sind bei einigen SUV elektronische Helferlein verfügbar (Hill Descent Control HDC), die – je nach Preis des Fahrzeugs – den Wagen entweder mit einer fix programmierten Geschwindigkeit talwärts kraxeln lassen oder das Wunschtempo über die Tempomattasten zur Kenntnis nehmen.

Schrägfahrten Ist es notwendig, entlang eines Hanges zu fahren, sind SUV durch ihren niedrigen Schwerpunkt alles andere als ­ ­ gehandicapt; beim Outlander PHEV macht sich das ­ Batteriepaket im Fahrzeugboden besonders positiv ­ ­ bemerkbar. Niedrige Geschwindigkeit und hohe ­Konzentration sind in jedem Fall erforderlich, um im Worst Case noch Zeit zum ­Reagieren zu haben: Wenn das Fahr­ zeug zu kippen droht, gibt man kräftig Gas, um ­Vortrieb aufzubauen, und lenkt am Gas bleibend hinunter.

Fahren im Wasser Auf überfluteten Straßenstellen ist es wichtig, die Wassertiefe vorab zu prüfen und bei ausreichender ­ Wattiefe ­ ­ kontinuierlich langsam durch das Wasser zu fahren. Ein harter Untergrund bietet den Vorteil, dass ­ Gegensatz zu schlammigem Boden nicht die Räder im ­ ­einsinken. ­Nähert man sich der kritischen Wasserhöhe, geht man kurz vom Gas, damit die Bugwelle vom Kühler wegläuft. Baut man nach ein bis zwei Sekunden wieder die ursprüngliche G ­ eschwindigkeit auf, liegt nunmehr das Wellental vor dem Kühler, was gut 20 Zentimeter weniger Wasser im Motorraum bedeutet. Im fließenden Gewässer darf der Motor nicht abgestellt werden, um ein Eindringen von Wasser in den Abgastrakt zu verhindern – es kann durch die Strömung bis in die Brennräume gedrückt werden, was zu schweren Motor­ schäden führt. Daher ist es besonders wichtig, die StartStopp-Automatik zu deaktivieren beziehungsweise beim Outlander PHEV mit laufendem Benzinmotor ins Wasser einzufahren. ­ remse Nach dem Durchqueren des Gewässers muss die B durch mehrfaches Betätigen getrocknet werden. Der ­Innenraum und der Kofferraum müssen auf das E ­ indringen von Feuchtigkeit durch die Innenraum-Entlüftungs­ öffnungen im Heckbereich kontrolliert werden.

Zurück am Asphalt

Wer den Fahrweg gewissenhaft auf Hindernisse prüft, vermeidet ärgerliche Beschädigungen von lackierten ­Karosserieteilen; mitunter ist zum Lesen des Geländes selbst für unseren Offroad-Profi Christian Karlberger das Aussteigen unverzichtbar: Vertrauen ist gut, Kontrolle ist besser!

Unser Fotomodell Das elektronische Allradsystem im ASX stellt die optimale Kraftverteilung zwischen den Achsen sicher. Während der Fahrt wird per Knopfdruck der Antriebsmodus gewählt: 2WD-Frontantrieb, 4WD-Auto-Allradantrieb mit variabler Kraftverteilung für optimale Traktion unter allen Fahrbedingungen oder 4WD Lock für konstante Kraftverteilung und mehr Drehmoment auf der Hinterachse.

Unser Fahrlehrer Christian Karlberger ist als Offroad-Chefinstruktor des ÖAMTC einer der profiliertesten Allrad-­Experten Österreichs. Der mehrfache Offroad-Staatsmeister leitet das Trainings­zentrum in Stotzing, wo Aus- und Weiterbildungskurse für Privatkunden, Berufskraftfahrer und Mitarbeiter aller Blaulichtorganisationen abgehalten werden.

Am Ende des Offroad-Ausflugs ist darauf zu achten, dass die Reifen keine öffentlichen Verkehrsflächen ­ verschmutzen. Eine Kontrolle der Wagenunterseite sowie ein Check der ­Reifen und Felgen auf allfällige Schäden sind unverzichtbar.

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TitelStory // Offroad-Reisen

Ausgefahrene Pfade Verlassen Mehrtägige Offroad-Reisen bieten die ideale Kombination aus Abenteuer, Teamgeist und Naturerlebnis. Und sind längst nicht mehr nur für Schlamm-Catcher, sondern auch für Familien interessant. Das sind die Highlights des Jahres. Text: Pascal Sperger, Fotos: Veranstalter

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ffroad-Touren und -reisen bieten eine ­ seltene Kombination aus Abenteuer, Teamgeist und ­ Naturerlebnis und ermöglichen durch den e­ngen ­ Kontakt mit Land und Leuten einen ungetrübten Blick in die Kultur und Kulinarik der jeweiligen Region. Zwar erleben ­ ­ Geländewagentouren keinen Boom wie derzeit die Weitwander­ reisen, mittlerweile gibt es aber dennoch rund ein Dutzend Anbieter im deutschen Sprachraum, die ­Reisewillige in SUV und G ­ eländewagen in nahe und entfernte ­Landschaften führen. Dazu spezialisieren sich auch einzelne Hersteller – man will die Kundschaft schließlich bespaßen und vermitteln, was das gekaufte Fahrzeug wirklich leisten kann – auf Abenteuer-Touren in nahe und ferne Länder. Eines haben alle hier vorgestellten Anbieter und Touren gemeinsam, sie werden von professionellen und erfahrenen Guides organisiert und vor Ort betreut.

Professionelle Organisation & Betreuung vor Ort Dazu haben wir bei der Auswahl der vorgestellten ­ Reisen darauf geachtet, dass Anfänger wie Profis, Familien wie ­ ­Männerrunden, Junge wie Alte fündig werden. Ebenso w ­ ichtig: Ein eigenes Fahrzeug ist nicht immer zwingend erforderlich,

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manche der hier vorgestellten Anbieter haben Leihfahrzeuge im Programm – was im Übrigen auch für (Dach-)Zelte, Schlaf­ säcke, Isomatratzen und Co gilt ...

Große Bandbreite an Touren im Programm Auch das diesjährige Ange­ bot reicht von der ­ dreitägigen ­ H ardcore-Tour in die rumänischen Karpaten mit ­Übernachtungen im Zelt über eine 19 Tage lange Reise durch Island bis hin zur Genussreise im Gelände­ wagen durch ­Sardinien. Auch die Wüsten-Trips nach Tunesien, wo tags­ über das scheinbar endlose Sandmeer durchfahren und nachts unter freiem Himmel genächtigt wird, sind ein absolutes ­Reise-Highlight für Offroad-Begeisterte.


4x4 Adventures Die Sahara – Sehnsuchtsort und Todeszone zugleich. Diese Mischung macht die Wüste zu einem echten Abenteuerspielplatz, in dem gleicher­ maßen Action und Entspannung am Plan stehen. Für alle Sand­ enthusiasten bietet der Reiseveranstalter 4x4-Adventures dieses Jahr im Herbst (30. September bis 11. Oktober 2018) deshalb eine Tour in das Traumziel Nordafrikas an, die unter dem Motto „Wüste, Dünen, Sand – sonst nichts!“ steht. Ziel der Reise ist der Mythos aller Saharafahrer: der sagenumwobene „verlorene See“, eine grüne Oase inmitten eines schier endlosen Dünenmeers. In zehn Tagen kann die größte Wüste der Erde in all ihrer Faszination erkundet werden, in zehn Nächten unter dem mit abermillionen Sternen besetzen Firmament geträumt werden. Auf­ grund des hohen Schwierigkeitslevels eignet sich die Tour nur für geübte Offroad-Fahrer – ganz im Gegensatz zur nicht minder spektakulären Alpenüberquerung, die auch von mäßig erfahrenen G ­ eländelenkern absolviert werden kann. In der „Seealpen“-Tour erwartet die Teil­ nehmer laut Anbieter „ein furioses Potpourri aus Natur, Kultur und französischer Lebenslust“, wobei sich von den Pass- und Bergstra­ ­ ßen stets atemberaubende Ausblicke auf die faszinierende Bergwelt mit ­ ihren bizarren Steinformationen ergeben. Geführt wird diese Schottertour übrigens von einem Tourguide aus Österreich, wobei 4x4 ­Adventure ausdrücklich darauf hinweist, dass die Tour auch mit einem SUV absolviert werden kann. Bei der Tunesien-Reise hingegen sind ein eigener waschechter Geländewagen, ein CB-Funkgerät und ein ­Kompressor Pflicht. Weitere Infos: www.4x4-adventures.com

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TitelStory // Offroad-Reisen

EMA Offroad EMA Offroad hat sich in den vergangenen Jahren einen Namen mit Offroad-­ Touren gemacht, die besonders auf die Bedürfnisse von Familien zugeschnitten sind. Neben interessanten Querfeldein­ passagen sorgen auf jeder Tour Pausen bei Sehenswürdigkeiten, Gespräche mit Menschen, die Einblick in die Kultur des jeweiligen Landes geben, und lokale kulinarische Genüsse für Abwechslung, Entspannung und Erholung. Dieses Jahr geht es unter anderem wieder nach Island. Auf der 19 Tage langen Rund­ reise (14.8. bis 1.9.), die im ­dänischen tägigen Fähr­ Hirtshals mit einer zwei­ überfahrt startet, werden die Tage auf der grünen Insel abseits ­ jeder sation verbracht. Angesteuert Zivili­ werden vor allem Geysire, Vulkane und Wasser­fälle, wobei alle paar Tage auch Möglichkeiten fürs Tanken und Einkaufen von Lebensmitteln besteht. Eine andere Tour findet zwischen dem 10. und 13. Mai in Slowenien-Istrien statt, wobei interessante Wege abseits der Touristen­ ziele erkundet werden. ­Neben dem Befahren von alten Militär­ straßen und einsamen Waldwegen werden riesige Karsthöhlen besichtigt. Mehr Infos: www.ema-offroad.at

BMW driving Experience Ohne Zweifel: Südafrika zählt zu den schönsten Ländern der Erde. Im Rahmen einer achttägigen Tour in brandneuen BMW X3 können Interessierte das Land hautnah ­erkunden. Start- und Zielort der Tour bildet die ­Metropole Kapstadt am Fuße des Tafelbergs, wobei die Route über schroffe Berglandschaften, die weißen Dünen von A ­ tlantis, berühmten entlang malerischer Küstenstraßen in die ­ Weinanbau­ gebiete bis ans zum Kap der Guten Hoff­ nung führt. In einem ­privaten Wildtierreservat kann man dabei die „Big Five“ (Anm.: Elefant, Nashorn, Büffel, Löwe und Leopard) hautnah erleben. Genächtigt wird in ­luxuriösen ­5-Sterne-Hotels. Für 2019 sind außerdem zwei ­vergleichbare ­Veranstaltungen in Namibia geplant. Genaue Informationen dazu werden im Herbst bekanntgegeben. Mehr Infos: www.bmw-drivingexperience.com

Land Rover Experience Namibia oder Botswana (oder beide Länder als Kombi-Tour), nach Island oder in die peruanischen Anden: In schier endlosen Savannen, bei der Querung reißender Flüsse oder beim Fahren auf weiten Sandpisten, beim Passieren von tosenden Wasserfällen, massiven Gletschern, unendlichen Lavafeldern oder sagenumwobenen Vulkan­seen – in solchen Umgebungen können die Fahrzeuge von Land Rover ihre ganze Klasse zeigen. Und damit Einblicke in die Länder ermöglichen, die nur abseits der Straßen und hinter der Zivilisation erlebt werden können. In Namibia wird etwa auch das 5.000 Quadratkilometer große Naturschutzgebiet im Okavango-­ Delta durchquert, wo sich das Tagesprogramm ganz auf die Beobachtung von Elefanten, Büffeln, Flusspferden, Gnus, Krokodilen und Wildhunden konzentriert. In Island führt etwa ­ eine Etappe über anspruchsvolle Strecken auf der Lavastraße Gaesavatnaleid entlang des größten isländischen Gletschers, des Vatnajökull. Der kreisrunde Kraterkessel des Askja mit dem tiefsten See der Insel übt dabei eine besondere Faszination aus – genau wie der Víti-Krater mit seinem milchweißen, lauwarmen Wasser. Die Reisen dauern jeweils acht bis elf Tage, wobei in traditionellen afrikanische Lodges, komfortablen Hotels oder in luxuriösen Camps übernachtet wird. Weitere Infos: www.landrover-experience.de


Allrad just 4 fun Slowenien, Bulgarien, Norditalien: Auch heuer ist das Touren-­ Angebot vom österreichischen Allrad Just 4 Fun vielfältig. So wird etwa auch dieses Jahr an mehreren Terminen das malerische ­slowenische Soca-Tal „Auf den Spuren des I. Weltkrieges“ entlang des smaragd­ farbenen Wildflusses oder die bulgarische Wildnis durchfahren und die Berge in Norditalien erklommen. Die Touren dauern vier oder sieben Tage, wobei vom Veranstalter darauf geachtet wird, dass alle Teilnehmer
eine ausreichende Portion Natur, Kultur und „Offroad“ ­ nterwegs mit nach Hause nehmen. Genächtigt wird grundsätzlich u – auf Campingplätzen, in komfortablen Dachzelten oder Boden­ zelten unter freiem Himmel. Die Tage sind geprägt von spannenden Off­road-Passagen, erholsamen Pausen und atemberaubenden Aus­ blicken. Dabei wird auch schon mal vor Ort produzierter Prosciutto und Käse verkostet, versteckte Klöster besucht und hundert Jahre alte Forts erkundet. Dazu gibt es vom Guide zahlreiche Hintergrund­ informationen über die Geschichte der besuchten Orte. Begleitet ­werden die Touren von Allrad-Just-4-Fun-Chef Thomas Reinbacher, der mit seiner Expertise seit Jahren als Experte in der Branche gilt und mit Rat und Tat zur Seite steht. Mehr Infos: www.allrad-just4fun.at

Landways

proVenture Professional Der Wiener Expeditionslogistiker und Offroad-Reise­anbieter ProVenture gilt in der Szene als Spezialist, weil bei den zahl­ reichen Technik-, Navigations-, Fahrtrainings- und Not­ fallseminaren, in denen Anfängern und Wiederein­steigern wertvolle Tipps für die nächste Offroad-Tour vermittelt werden, stets der einzelne Teilnehmer im Vordergrund steht. So spurt etwa kein Guide bei den Offroad-Ausfahr­ ten den Weg für die Gäste vor, sondern greift nur ein, wenn Hilfe angefordert wird oder Gefahr droht. Das gilt auch für die „4x4-Offroad-Ausfahrten“ in die rumänischen Karpaten, die heuer im April, Mai und im Herbst auf dem Programm stehen. Während im April (28.4.–1.5., 350 Euro pro Fahr­ zeug) auch serienmäßige 4x4-Fahrzeuge die Strecke ­bewältigen können und nur Basis-Skills im Offroad-Fahren vorhanden sein müssen, richtet sich die Mai- (31.5–3.6., 500 Euro, 2 Personen pro Fahrzeug) und Herbst-Tour (Termin wird noch bekanntgegeben) an erfahrenere Piloten. Der Clou dabei: Zwischen Start und Ziel wird die Route von der Gruppe selbst geplant und gemeinsam bewältigt. Action ist dabei garantiert – wie auch der Lerneffekt beim Navigieren durch unbekanntes Gelände. Mehr Infos: www.proventure.at

Bei Landways gilt das Credo: klein, aber fein. Als einer der wenigen Anbieter g­ arantiert der im beschaulichen Viersen in Deutsch­ land ansässige Offroad-Tour-­ Spezialist nämlich eine maximale Teilnehmeranzahl von fünf bis sechs Fahrzeugen pro Reise. Übernachtet wird auf den Touren dabei jeweils in besonderen Unterkünf­ ten oder unter freiem Himmel in (Dach-) Zelten an spektakulären Spots in der Natur. Dieses Jahr geht es beispielsweise ­ nach Frankreich (15.–20. April bzw. 16.–21. September), ab 2.390 Euro pro Fahrzeug und zwei Personen), wo unter dem ­Motto „Trip & Train“, also die Kombination einer Offroad-Reise in Verbindung mit Ler­ neinheiten unter realen B ­ edingungen, eine optimale Melange aus Reisen, Erleben und Know-how bildet. Zweites Highlight ist die neue Hotel-Tour nach Korsika (07.–12. ­Oktober, ab 2.490 Euro pro Fahrzeug und zwei Personen), wo das 2.700 Meter hohe Bergmassiv des Monte Cinto auf verwitterten Pfaden sprichwörtlich erfahren wird. Landschaftlich ebenfalls besonders interessant ist die fünftägige „Scottish ­ Landways“-Tour in die Highlands (mehrere Termine im Juni, Juli und September, ab 2.390 Euro pro Fahrzeug und zwei ­Personen), die von der einzigartig grünen Landschaft geprägt ist. Weitere Infos: www.landways.de

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Spezial // Offroad-Zubehör

Ready for adventure?

Diese heimischen Spezialisten liefern und montieren, was Sie für das große Offroad-Abenteuer brauchen. Die österreichische Szene für Offroad-Zubehör und Umbauten ist überschaubar, aber hoch professionell. Wir bieten – ohne Anspruch auf Vollständigkeit – einen kleinen Überblick. Text: Michael Kubicek, Fotos: Werk

Horntools: Offroad-Power in Schwarz-Gelb Sven Gruber hat sich mit Horntools in der Offroad-Szene ­zuallererst mit seinen preisgünstigen, aber dennoch leistungsstarken „Alpha“-Seil­ winden einen Namen gemacht. Längst hat er sich auf Gesamt­ umbauten von Geländewagen und Pick-ups spezialisiert. Die durchaus ­spektakulären Produkte sind meist schwarz lackiert und mit den knall­ gelben ­ „Horntools“-Logos versehen. Auf der Vienna Autoshow im ­Jänner präsentierte Mercedes Benz eine von Gruber umgebaute X-Klasse. ­Inzwischen ist der zweite „X“ fertig: mit Seilwinden an Front und Heck, einer Heckschublade, Laderaumabdeckung, Dachträger und Unterfahr­ schutz. Vom deutschen Veredler Delta 4x4 stammen der Bodylift und der Frontschutzbügel, von Petters das Fahrwerk, von Osram das neue „LED­ riving“. Last not least: Einzelteile wie der Dachträger sind mit dem neuen Herculiner aus der Sprühdose beschichtet. Der Lack mit Gummigranulat gibt den Teilen ein cool-schwarzes, raues und widerstandsfähiges Finish. Info: www.horntools.com

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Allrad Just 4 Fun: Der Dachzeltspezialist „Just 4 Fun“? „Nur zum Spaß“? Nein. Firmenchef ­Thomas Reinbacher hat sein Unternehmen längst professionell ­ausgebaut. Zusätzlich zu seinem breiten Angebot an hoch­ interessanten Offroad-Touren ist er mit www.autohome.at in Österreich und Mitteleuropa der erste Ansprechpartner in Sachen Autohome-Dachzelten. Klassische Klappzelte mit Textilaufbau wie zum Beispiel das Overland, ­Overzone und Overcamp finden sich im Webshop des U ­ nternehmens ­ebenso wie die Hartschalenzelte namens Maggiolina, ­Columbus und Air-Camp. Mit bereits 16-jähriger Erfahrung berät R ­ einbacher seine Kunden auf der Firmen-Hotline t­elefonisch, das passende Dachzelt zu finden. Info: www.autohome.at


Style-X: Entdecke den Ranger in dir KfZ Lehner: Offroad-Profi mit „Erfahrung“ Gregor Lehner ist in der österreichischen Offroad-Szene dank seiner Teilnahme bei diversen Bewerben ein bekannter Mann. Seine „Erfahrungen“ der Offroad-Strecken unseres Kontinents setzt er gekonnt in seiner Firma KFZ Lehner um. So hat er dem bekannten Fernsehmoderator Christian ­Clerici einen VW Amarok für die Teilnahme an der Super­karpataTrophy aufgebaut oder im Auftrag eines großen Importeurs Pick-ups hochgerüstet, damit sie den Ausschreibungs­ kriterien des Österreichischen Bundesheeres entsprechen. Ursprünglich Subaru-Spezialist, rüstet Lehner im nieder­ österreichischen Enzesfeld-Lindabrunn im Kundenauftrag Offroader sämtlicher Marken um, konzentriert sich aber wie viele andere Ausstatter mittlerweile auf Pick-ups. Info: www.kfz-lehner.at

Taubenreuther: Der Spezialist für eh alles Und das ist im positivsten Sinne zu verstehen. Das ­Unternehmen in Anthering bei Salzburg bietet im Offroad-­ Bereich das breiteste Spektrum aller heimischen Zubehör­ händler. So umfasst Taubenreuthers Portfolio unter anderem Seilwinden, Komplettfahrwerke, Unterfahrschutzbleche, Zusatzscheinwerfer, Bergezubehör, Dachträger, Hardtops, Schubladensysteme für Ladeflächen und Winterdienst-­ Umbauten an. Aktuelle Highlights des Teams sind die Umbauten der neuesten Pick-up-Modelle: So wurde der Mercedes X-Klasse und auch dem Renault Alaskan für den Winterdienst ein Schneeschild und eine Salzstreuanlage verpasst. Der Ford Ranger wurde zu einer mobilen Küche umgebaut: An der Seitenwand des robusten, aus Alu ge­ fertigten Hardtops von RSI findet sich ein ausklappbarer, ­zweiflammiger Kocher, dazu Halterungen für Geschirr und Besteck. Trotz dieser „Küchenzeile“ ist das Volumen des Hardtops ­praktisch uneingeschränkt nutzbar. Info: www.taubenreuther.at

Auf den Umbau von Pick-ups hat sich die im Amstetten beheimatete Firma Style-X ­spezialisiert, wenn auch mit einem deutlichen Schwerpunkt auf den Ford Ranger. Für den amerikanischsten unter den heimischen Pick-ups bietet das Team rund ­ um Chef Andreas Bauhofer schöne Hardtops, Kompletträder mit wahlweise Straßen- oder Offroadgummis, Seilwindenbausätze und „Schnorchel“, also erhöhte Luftansaugungen zum Schutz des Motors bei Fahr­ ten im W ­ asser oder bei starkem Staub. Für die ­ Individualisierung des Ran­ Teile gers bietet Style-X auch Styling-­ an wie Kotflügelver­ breiterungen oder einen recht coolen Kühlergrill im „Raptor“-Design. Fahrer eines Mitsubishi-, ­ Toyota- oder Nissan-Pick-ups kommen aber auch nicht zu kurz – auch für sie bietet ­Style-X diverses Zubehör an. Info: www.style-x.at

Allradwerk: Pinz und G in neuem Trimm Weil immer weniger Autohersteller reinrassige Offroader anbieten, ­werden immer häufiger Klassiker wiederbelebt. Deshalb erleben aktuell auch Pinzgauer und Puch G ihren x-ten Frühling. Den Trend zu den heimischen Offroad-Urgesteinen hat Uli Schmidinger frühzeitig erkannt und genutzt: Mit seiner 2017 gegründeten Firma Allradwerk renoviert er Pinz und G von Grund auf und baut sie individuell – wie der Kunde es sich wünscht – um und auf. Das bisherige Highlight: der „Atacama“ Wagen auf Basis eines Puch GE 230 aus 1993. Allradwerk hat den ­ ­komplett ­serviciert, die Karosserie überarbeitet und in der Farbe der Atacama-­ Wüste neu lackiert. Dazu wurde ein neues Planenverdeck montiert und auch der Innenraum renoviert. Die Radhäuser wurden ver­ breitert und BF-Goodrich-A/T-Reifen montiert. Mit seinen – schon ab Werk ­montierten – drei Differenzialsperren kommt der G im Gelände weiter als die meisten anderen Geländewagen. Bleibt er dennoch einmal ­hängen, hilft die von Allradwerk montierte Seilwinde mit 5,4 Tonnen Zugkraft, den Atacama wieder freizubekommen. Info: www.allradwerk.at

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unterwegs // Im Schnee mit Seat 4Drive

vier radln und a gführiger schnee! Der schneereiche Winter beschert nicht nur den Touristikern Hochgefühle. Ein Winterfahrtraining mit Seat-4Drive-Modellen verleiht dem Slogan „Spaß im Schnee“ eine ganz neue Bedeutung – und sorgt für ein Mehr an Sicherheit. Text: Bernhard Katzinger, Fotos: Werk

Geräumig, robust und trittsicher: Der Seat Leon X-Perience (o.) ist perfekt als Begleiter in den Winterurlaub; die spanischen Sportler-Gene kommen im Leon ST Cupra 300 (u.) auf der Eisbahn eindrucksvoll zur Geltung

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s gibt sie noch, die guten, schnee­ reichen Winter! Wintersportler, Touristiker und kleine Kinder jubeln über das Comeback der Frau Holle, Autofahrer reagieren mit gemischten Gefühlen. So mir nichts, dir nichts lässt sich der allradbegeisterte ­ Alpenrepublikaner zwar nicht von winterlichen Straßen über­ rumpeln, aber so manchem ruft die weiße Pracht in Erinnerung, wie hilfreich es sein könnte, ein Winterfahrtraining zu ­absolvieren. Wir nutzten diese Gelegenheit auf Einladung von Seat am Fuße der Hohen Munde in Tirol. Dort, wo der Kraftschluss zwischen Reifengummi und Fahrbahn zur Mangelware wird, lassen sich die Vorteile moderner Allradtechnologie spielerisch und sicher erfahren.

Wo Haft- in Gleitreibung übergeht Eher für sportliche Fortbewegung auf vier Rädern als für Geländetauglichkeit bekannt, bietet Seat eine vielseiti­ ge Allradflotte an: Neben dem Kompakt-SUV Ateca und dem Gelände-Kombi Seat Leon X-Perience sind auch die Großraumlimousine Alhambra und der Leon Cupra 300 mit dem Allradsystem 4Drive erhältlich. Auf Vierradantrieb abonniert ist auch das für 2018 angekündigte große ­Seat-SUV, im Gegensatz zum unlängst gestarteten Arona. Der spielt als wendiges City-SUV andere Stärken aus –, wobei Berganfahrhilfe, Multikollisionsbremse, Abstands­ und Totwinkelwarner auch in den Bergen mehr als nur „nice to have“ sind. In den neuen 4Drive-Modellen ist die Haldexkupplung fünfter Generation verbaut. Diese spart ­ gegenüber der letzten 1,5 Kilogramm an Gewicht ein und erkennt noch feinnerviger, wann Schlupf einzutreten droht. Bereits dann – also bevor ein Rad durchdreht – leitet das ­System entsprechend Traktion dorthin um, wo noch mit Grip zu rechnen ist. Was die Lamellenkupplung zwischen Vor­ der- und Hinterachse regelt, übernimmt die ­elektronische Differenzialsperre EDS zwischen rechter und linker Fahr­ zeugseite. Resultat: Bei guten Fahrbahnverhältnissen ist ein 4Drive-Seat mit Frontantrieb unterwegs, im Bedarfsfall ­treiben nur jene Räder den Wagen an, die Grip haben. Beim Anfahren auf einem teils eisglatten, ­verspurten Steilstück sorgt es für Staunen, wo der Leon X-Perience noch Traktion findet. In gewissen Fällen – etwa bei der b ­ eschriebenen Berg­anfahrt im Schnee – empfiehlt es sich, das ESP aus­ schalten. „Sonst kann es passieren, dass sich das System sozusagen totregelt“, so der Instruktor. Und wenn es trotz aller Technologie nicht mehr weitergeht: langsam ­zurück und auf einer griffigeren Spur noch einmal probieren. Auch

auf der Drift-Strecke kann man seine eigenen Fähigkeiten und die der Technik unter sicheren Bedingungen an ihre Grenzen führen. Selbst bei unbeabsichtigten Drehern bleibt angesichts großzügiger Auslaufzonen die Panik aus.

Die Technik und die Fahrtechnik Diese Erfahrungen selbst zu machen, ist noch wichtiger als das Wissen um die im Auto verbaute Technologie. Dazu geben die Instruktoren wertvolle Tipps – und die beziehen sich oft nicht auf elektronische Hilfssysteme, sondern viel­ mehr auf das richtige Verhalten bei winterlichen Fahrver­ hältnissen. Vor einem Steilstück ist es etwa empfehlenswert, dieses genauer in Augenschein zu nehmen: Hat eine Spur mehr Grip? Wo sind schon blankpolierte eisige Rinnen von Vorausfahrenden? Dasselbe gilt natürlich auch vor glatten Bergabstücken, wo der beste Allradantrieb nichts mehr hilft. Ist es nötig, Schneeketten aufzuziehen? Und für den Fall, dass man ins Rutschen kommt: Wo wäre eine „Flucht ins Gelände“ möglich, um einer Kollision zu entgehen und das Fahrzeug zum Stillstand zu bringen? Die richtige Mischung aus solcher Bewusstseinsbildung, eingeübter Fahrtechnik und moderner Technologie nimmt widrigen Straßenverhältnissen zuverlässig ihren Schrecken – damit der nächste strenge Winter kommen kann!

Das City-SUV Arona ist nicht mit 4Drive erhältlich, taugt aber mit umfassender Sicherheitsausstattung und komfortablem Platzangebot durchaus für den Trip in die Berge

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& OutAbout Ein Aufguss ist ein Muss Die Österreicher schwitzen gerne. Zumindest in der Sauna. Und dies vor allem im Winter: Bei jedem Zweiten steht das Saunieren zumindest fallweise am Programm. Das ergab eine aktuelle Umfrage unter 500 ­Österreichern von marketagent.com. Laut Ergebnis ist das Schwitzen vor allem für Männer eine beliebte Freizeitbeschäftigung. Denn: Während jede vierte Österreicherin noch nie in der Sauna war, hat nur jeder siebte Mann noch nie einen Aufguss miterlebt. Hauptgrund für das Nicht-saunieren ist vor allem das Unbehagen, sich nackt zu zeigen (36 Prozent). Auch Zweifel an der wohltuenden Wirkung (34 Prozent) sowie Bedenken aufgrund der heißen Temperatur (33 Prozent) halten Saunamuffel von einem Besuch ab. Saunieren tut jeder dritte ­Österreicher übrigens in öffentlichen Saunen, knapp jeder Fünfte bei sich zu Hause oder bei Freunden. Geschwitzt wird wenig überraschend am liebsten in der Nacktsauna (61 Prozent) und dies bevorzugt in der gemischten Sauna mit dem Partner bzw. der Partnerin. Ebenfalls interessant: Männer schätzen höhere ­T­emperaturen ab 80 Grad, Frauen fühlen sich tendenziell im unteren Temperaturbereich wohler.

aus dem Wiener untergrund Im Keller des einstigen „Kipferlhauses“ in der Grünangergasse im ersten Wiener Gemeindebezirk lässt der Vorarlberger Käsemacher Anton Sutterlüty neuerdings Gebsenkäse, ein traditionell ­hergestellter Alpkäse aus dem Bregenzer Wald, reifen – und das bis zu fünf Jahre lang. In dem Gewölbekeller, in dem vorher unter anderem schon ein Gasthaus und eine Backstube untergebracht waren, jetzt lagern nun bei konstanten 18 Grad Celsius und einer Luftfeuchtigkeit zwischen 90 und 95 Prozent die ersten 14 Käselaibe. In den nächsten Monaten sollen es insgesamt 120 werden. Verkauft werden die ­Produkte unter anderem jeden Samstag am Karmelitermarkt oder online. Infos zum Keller, Käsemeister und Verkauf: www.antonmachtkes.at

GroSSspuriges Schmalspurbahnvorhaben 800.000 Liter Diesel verbraucht die Zillertalbahn derzeit pro Jahr. Damit emittiert die Bahn jährlich 2.160 Tonnen CO2. Das soll sich ändern. Und zwar bis 2022. Dann soll die Zillertalbahn nämlich als ­erste Schmalspurbahn der Welt mit Wasserstoff fahren. Die Entscheidung auf den derzeit noch ­ungewöhnlichen Treibstoff fiel auch aus dem Grund,

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weil über den Strom aus den neun Wasserkraftwerken in der Umgebung die Möglichkeit besteht, den Wasserstoff direkt vor Ort herzustellen. Die für die Elektrolyse benötigte Energie kann damit zu Schwachlastzeiten günstig bereitgestellt werden. Inklusive der notwendigen Infrastruktur sollen rund 80 Millionen Euro investiert werden.


Wasserproben wurden im Rahmen der „Joint Danube Survey“ von Wissenschaftern an über 70 Stellen der Donau zogen – jeweils in der Mitte des Flusses und im Uferbereich. Und das von Ulm in Deutsch­ land bis zum Donaudelta. Zusätzlich wurde an drei Stellen die Wasserqualität über den Zeitraum eines Jahres ­beobachtet. Die Proben wurden einerseits mit Standardmethoden auf Basis sogenannter ­Indikatorbakterien analysiert, andererseits mit molekulargenetischen Methoden. Letztere erlauben eine Unterscheidung anhand des Erbguts zwischen menschlichen und tierischen Fäkalien. Das wenig schmackhafte Ergebnis: Zwischen 80 und 92 Prozent der Proben, in denen mikrobielle Fäkalbelastungen festgestellt wurden, gehen auf den Menschen zurück. Die Rolle von Weidevieh und intensiver Schweinehaltung entlang des Flusses war überall vergleichsweise gering. Nichts­ destotrotz habe die Donau „eine sehr gute mikrobiologische Qualität“ – sei also nach wie vor überaus sauber.

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Von der Stadt direkt in die natur Tagesausflügler und internationale Touristen gelangen ab Mai erstmals mit einem eigens gestalteten „Glocknerbus“ dreimal wöchentlich direkt aus der Stadt Salzburg und dem Pinzgau auf die Großglockner Hochalpenstraße und damit mitten ins Herz des Nationalparks Hohe Tauern. Ebenso wird eine Busver­ bindung zur Talstation des Kitzsteinhorns eingerichtet.

Ballon-Glühen Beate und Alexander Kullmann wollen mit dem ­Ballonfestival, das Ende Jänner stattfand, eine Veranstaltung in Bad Hindelang (D) reaktivieren, die früher sehr beliebt war – die „Montgolfiade. Der Name ist auf die französischen Gebrüder Joseph Michel und Jacques Etienne Montgolfier zurück­ zuführen, die Ende des 18. Jahrhunderts den ersten Heißluftballon konstruierten und erste Ballonfahrten unternahmen. Rund 800 Zuschauer verfolgten das Spektakel.

Natur-Synthetik In der Outdoor-Bekleidung werden in dieser Saison verstärkt natürliche Stoffe, wie Merinowolle, Baumwolle oder Kaschmir, mit synthetischen Fasern kombiniert. Damit werden die Vorteile beider Stoffe ausgespielt und dem Wunsch der Kunden, nach mehr natürlichen Materialien Rechnung getragen.

Selber Brettern oder Anfeuern

Nacktbade-Mekka Wird der Attersee bald zum größten FKK-Gebiete ­Europas? Geht es nach den Plänen von Rüdiger Opolt, dann sehr wohl. Der Schörflinger schlug nämlich der Politik vor, an der Uferlinie spezielle Holzgebäude zu errichten, die man landseitig bekleidet betreten, sich darin ausziehen und dann nackt schwimmen gehen könnte. Viele Einheimische würden das auf diese Art und Weise schon praktizieren, so Opelt. Sollten sich alle sieben Atterseegemeinden dazu durchringen, könnte der Attersee zum größten FKK-Gebiet Europas werden. Man hätte dadurch ein „sanftes ­touristisches Alleinstellungsmerkmal“, so der Initiator.

Unter Freeridern gilt es als eines der härtesten Rennen der Welt: Das „Pitztal Wild Face“ ist der einzige Wettbewerb in dieser Disziplin, bei dem es nur um die Geschwindigkeit geht und die Ideallinie frei gewählt werden kann. Für das neunte „Pitztal Wild Face“ vom 8. bis zum 11. März kommen Freerider aus aller Welt zum Pitztaler Gletscher. Es ist offiziell als Zwei-Sterne-Qualifikationslauf im Kalender der Freeride World Tour gelistet. Das entscheidende Rennen startet am Samstag am Mittagskogel auf 3.173 Metern. Das Ziel in Mandarfen liegt 4,6 Kilometer entfernt und 1.510 Höhenmeter weiter unten. Der Zielbereich ist auch der beste Platz zum Zuschauen und Anfeuern, weil von hier mehr als die Hälfte der Strecke einsehbar ist. Nach der Siegerehrung steigt für alle die After Race Party. Anmeldung und weitere Infos: www.pitztal-wildface.com


out & About // Schifahren mit Benni Raich im Pitztal

Auf jung­ fräulichen Pisten wedeln Das Tiroler Pitztal, ein verstecktes Schneeparadies zwischen Ötz- und Kaunertal, kann man auf vielfältige Weise entdecken: mit Benni Raich beim morgendlichen Skifahren, beim Tourengehen im Gelände oder per pedes beim Schneeschuhwandern durch verschneite Zirbenwälder. Text: Claudia Elmer, Fotos: Claudia Elmer, Pitztal Tourismus

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uf die Plätze, fertig, los!“ Mit einem beherzten Griff stemmt Benni Raich die Stöcke in den Schnee, holt ­kräftig Schwung und setzt die ersten Spuren in die h ­ arte Piste. Es ist kurz nach sieben und außer uns und dem ehemaligen Skiprofi ist niemand unterwegs. Während die Sonne langsam emporklimmt, die Gipfel von Hochzeiger und Sechszeiger in ­zartes Rosa taucht, carven wir gemeinsam mit dem ­Ex-Rennläufer in langen Zügen talwärts.

Menschenleere Hänge, perfekte Pisten Bis die ersten Tagesgäste kommen, dauert es knapp einein­ halb Stunden. In den exklusiven Genuss unberührter Pisten und menschenleerer Hänge kommen daher nur Frühauf­ steher: Bei „Pitzis Morgenrunde“ (Anm.: von Jänner bis März an jedem Mittwoch; buchbar um 49 Euro) kann man noch bevor die Gondeln ihren regulären Betrieb aufnehmen mit dem Bergbahnen-Chef das Skigebiet erkunden. ­Gestartet wird um 7.30 Uhr mit einem heißen Kaffee und einem frischen Croissant von der Zirben-Bäckerei bei der Hoch­zeiger-Talstation. Dann geht es hinauf auf 2.000

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Bei „Pitzis Morgenrunde“ kann man die ganze Piste ausnutzen: Wer es rechtzeitig aus den Federn schafft, kann zügig über die gesamte „Benni-RaichAbfahrt“ carven; das lässt sich selbst der Skistar nicht entgehen

­ eter. „Wenn ich zu Hause bin, bin ich fast jeden M zweiten Tag auf der Piste“, mit etwas Glück trifft man Benni Raich zu einem gemütlichen Tratsch in der Gondel. Wobei sich während der Bergfahrt Seite an Seite mit dem ORF-Co-Kommentator so manche Fragen aufdrängen –, etwa welche Brillen­gläser beim Morgengrauen die beste Sicht garantieren. „Ich verwende immer relativ hell ge­ tönte Gläser. Teile der Piste liegen auch tagsüber oft im Schatten. Mit einem universalen Glas fährt man von früh bis spät am besten“, verrät der ExWeltmeister.

Als erster über das makellose Cordmuster Oben auf dem Hochplateau angekommen, offenbart sich der Traum eines jeden Skifahrers: griffiger Schnee und glatte Pisten mit feinem Cordmuster, wie es der Pistenbully hinter­ lässt. Fahren in der Raupenspur, das lässt sich selbst der Ski­ star nicht entgehen. Raich, der in Leins bei Arzl, ­direkt unter dem Hochzeiger gelegen, aufgewachsen ist und auch heute noch dort wohnt, kennt jeden Hang in- und auswendig. Er hat hier nicht nur Skifahren gelernt, sondern auch unzählige Trainingseinheiten absolviert. Trotzdem ist er ­


noch immer am liebsten auf seinem Hausberg unter­ wegs: „Ich sag das nicht nur, weil ich ein Pitztaler bin. Die Kulisse hier ist einfach traumhaft. Das Panorama reicht von der Zugspitze über die Allgäuer Alpen bis zur Silvretta-Gruppe. Außerdem ist das Gebiet nicht überlaufen, es ist extrem vielfältig und die Pisten sind schön breit und unterschiedlich anspruchsvoll.“

Guides der Schischule Hochzeiger erklären den Lawinenpiepser; der ­Airbag wird vor dem Aufstieg zur Probe aufgeblasen

Das Alpenpanorama ohne Trubel genießen 40 Pistenkilometer gibt es rund um den Hochzeiger zu ent­ decken. Von der Talstation bis zum höchsten Punkt auf 2.450 Metern liegen tausend Meter Höhenunterschied. „Dank dieser Hochlage ist das Gebiet besonders schneesicher. Und wir bleiben oft von Schlechtwetter verschont“, sagt Raich. So auch heute: Die Sicht ist gut, das Wetter herrlich. Doch die Sonne genießen wir erst später. Um halb neun öffnen die Lifte und bis dahin geben wir Gas: die Benni-Raich-Abfahrt, eine schwarze Piste hinunter, durch das Kanonenrohr, eine Schussstrecke für Mutige. Und dann mit der Panoramabahn wieder hinauf. Den krönenden Abschluss bildet die sieben Kilometer lange Abfahrt von der Rotmoosbahn-Bergstation hinunter ins Tal. Anschließend wartet ein ausgiebiges Berg­ frühstück im Zeigerrestaurant für hungrige Schifahrer. »

Mit etwas Glück trifft man frühmorgens den Ex-Skiprofi Benni Raich in der Gondel, der einem dabei ein paar Geheimtipps für den Aufenthalt im Pitztal gibt

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out & About // Schifahren mit Benni Raich im Pitztal

Alternativ lässt sich die Gegend zu Fuß entdecken und mit Schneeschuhen durch die tiefverschneiten Zirbenwälder wandern. Dank seiner Höhenlage glänzt das Pitztal auch mit großer Vielfalt beim Langlaufen: Das Loipenangebot von insgesamt 70 Kilometern lässt das Herz jedes Natur­ liebhabers höherschlagen. Und all jene, die Lust auf eine Schlittenfahrt haben, werden ebenso fündig: Durch den Wald schlängelt sich nämlich eine über sechs Kilometer lange Naturrodelbahn.

Spaß abseits der Pisten garantiert Das Pitztal hält aber auch für andere Wintersportler ein breites Angebot bereit – vor allem heuer, wo es so viel Naturschnee gibt wie seit 15 Jahren nicht mehr. Tourengeher kommen im Gelände auf ihre Kosten und können das „Dach Tirols“, wie die Region auch genannt wird, abseits der Piste erkunden. Das gilt nicht nur für Fort­ geschrittene: Auch Anfänger können mit fellbespannten Skiern die Gipfel erklimmen. Erfahrene Guides der Schi­ schule Hochzeiger erklären dabei vorher, wie der Lawinen­ piepser funktioniert und wie die Felle ruckzuck auf- und abgezogen werden. Weil beim Tourengehen die ­Sicherheit an oberster Stelle steht, wird vor dem Aufstieg auch ein Schneeprofil ­ erstellt und der Rucksack-Airbag zur Probe einmal ­aufgeblasen. Dann geht es los etwa auf den 2.250 Meter ­hohen Zollberg, von dessen Gipfel man bei idealen ­Bedingungen einen Ausblick bis nach München genießt.

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Besondere Mitfahrgelegenheit: Dreimal wöchentlich kann man im Cockpit des Pistenbullys „600 Polar“ Platz nehmen

Ein Klassiker: Gschmackige Käsespätzle sorgen für die nötige Stärkung nach einem langen Skitag

Unterwegs im 400 PS starken Pistenbully Auch für Spätaufsteher gibt es ein besonderes Highlight: An drei Abenden pro Woche können Urlauber direkt im Cockpit neben dem Pistenbully-Fahrer einchecken und einen Blick hinter die Kulissen bekommen. Mit dem 500 PS starken und zwölf Tonnen schweren Hightech-Gefährt geht es dann bei Sonnenuntergang die steile Benni-Raich-Abfahrt hinauf und die Familienabfahrt hinunter. Hügel für Hügel wird ausge­ bügelt, Welle für Welle glattgestrichen. Damit die Früh­ aufsteher am nächsten Morgen wieder perfekte Traumpisten vorfinden.


Die Bretter aufs Dach

Nicht nur das Skifahren an sich birgt Gefahren, auch der Transport der Bretteln oder des Snowboards kann zum Risiko werden. Text: Pascal Sperger, Fotos: fotolia.de

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g­ efährliche Kanonenkugel. Ebenfalls nicht verdrängt werden sollte die Tatsache, dass auch gesetzlich Probleme e­ ntstehen sicherung können. Bei unsachgemäßer Ladungs­ ­drohen neben einer Vormerkung im Punktesystem auch eine Geldstrafe bis zu 5.000 Euro.

euschnee und Traumwetter locken derzeit viele Winterurlauber und Tagesgäste in die Skigebiete. Auf den Transport der Ausrüstung für das lang­ ersehnte Skivergnügen sollte das Auto vor der Fahrt aber richtig vorbereitet werden. Und da gäbe es sicherheitstechnisch ein paar Dinge zu beachten, wie der ARBÖ erklärt. So sollte man etwa darauf verzichten, Skier oder Snowboards auf der Rückbank oder lose im Kofferraum zu transportieren – auch wenn im SUV, Van oder Kombi oft ausreichend Platz vorhanden wäre. Optimaler wäre es, wenn die Sportgeräte in einem entsprechenden Trägersystem auf dem Dach transportiert werden.

Dank Dachträger mehr Platz im Auto

Scharfe Kanten und gefährliche Geschoße Im Innenraum können Ski und Snowboards befördert werden, wenn eine entsprechende ­ Durchreiche in der Rückbank vorhanden ist. Doch auch dabei ist Vorsicht geboten, da die teilweise messerscharfen Kanten bei einem Unfall zu lebens­ gefährlichen Verletzungen führen können. Bei einer Not­ bremsung fliegen Gegenstände im Auto nämlich mit dem bis zu 50-fachen Gewicht durchs Fahrzeug. Auch ein ­Skischuh verwandelt sich beim Aufprall dadurch in eine mitunter

Klar, Dachboxen und -träger beeinflussen auch den Verbrauch; doch lieber einmal öfter Tanken, als zu viel riskieren

Skiträger und Dachboxen haben darüber hinaus den Vorteil, dass die Ausrüstung keinen Stau­ raum im Wagen wegnimmt und mehr Platz für Gepäck und Mitreisende zur Verfügung steht. ­Darüber hinaus empfiehlt es sich laut ARBÖ nach der korrekten Montage des Trägers, drei Mal zu überprüfen, dass alles fest sitzt: vor dem Beladen, nach dem Beladen und dann nochmals nach circa 20 Kilometer Fahrt. Gegebenenfalls müssen die Halterungen des Trägers, der Box oder auch Spanngurte nachgezogen werden. Ebenfalls wichtig: Wer Sack und Pack in den Wagen lädt und die Dachbox bis zum Anschlag anfüllt, der sollte den Reifendruck kontrollieren und gegebenenfalls anpassen. Eine hohe Beladung und niedrige Temperaturen beeinflussen über den Reifendruck nämlich auch das Fahr­ verhalten. Und mit dem Auto will schließlich keiner unfrei­ willig wedeln ...

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spezial // Führ mich zum Schotter

No Kangaroos in Austria? Der Offroad-Teil ist diesmal vergleichsweise kurz, das Fahrziel hingegen absolut einzigartig: Wir besuchen eine Kängurufarm im Wienerwald. Text und Fotos: Alexander Seger

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ährt man auf der Südautobahn durch das W ­ iener Becken, kann man den 21 Meter hohen Turm auf der Rudolfshöhe des Harzberges hinter Bad ­Vöslau kaum übersehen. (Anmerkung für unsere westöster­ reichischen Leser: Ja, im Flachland werden 466 Meter hohe ­ Geländeerhebungen bereits als „Berg“ bezeichnet. Und nein, wir haben deswegen kein schlechtes Gewissen.) ­Errichtet wurde die kostenlos erklimmbare Aussichtswarte zum ­Anlass des 50-jährigen Regierungsjubiläums von Kaiser Franz Josef I. im Jahr 1898. Sie bietet einen beeindruckenden Ausblick, der vom majestätisch aufragenden Schneeberg und der Hohen Wand über den Wechsel bis zum Leithagebirge reicht. Auf der anderen Seite schweift der Blick über den Wienerwald zum Anninger. Zu Füßen der Warte liegen die Weingärten von Sooß, Bad Vöslau und Baden. Mit etwas Wetterglück sieht man hinter dem Eichkogel, der Gumpoldskirchen von Mödling trennt, bis zum Stephansdom.

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Bergauf ohne Diff-Lock Erreichbar ist der Harzbergturm nicht nur über den Wald­ lehrpfad, der beim Parkplatz oberhalb des Kurparks beginnt (Gehzeit: eine gemütliche halbe Stunde), sondern auch über eine selbst bei Schneelage problemlos befahrbare, einspurig trassierte Schotterstraße. Dazu folgt man den braunen Hinweispfeilen, die ein Verfahren nahezu unmöglich ­ ­machen. Zugegeben: Ein überwältigendes Offroad-Fahrge­ fühl wird sich bei diesem Ausflugsziel nicht einstellen, dreckig ­machen kann man das Auto aber durchaus. Zur Belohnung für die Handvoll Schritte zwischen dem Parkplatz und der hundefreundlichen Schutzhütte am Harzberg darf man sich in ­selbiger bei gutbürgerlicher Küche und einem kaum überblick­baren Angebot an Fruchtsäften und ­Kracherln laben. Besonders stolz sind die Wirtsleute Monika und Wolf­


gang Zamazal auf ihr selbst gebrautes, in Bügel­ verschlussflaschen abgefülltes Bier, bei dem mit den Sorten Märzen, Pils, Zwickl, Weizen und Braunes ebenfalls die Qual der Wahl besteht.

Schauen ja, streicheln nein Die große Besonderheit des Schutzhauses am Harzberg: In einem 800 Quadratmeter großen Freigehege tollen sieben Rotnackenkängurus fröhlich durch den Schnee. Um genau zu sein – offiziell spricht man erst ab 25 Kilogramm Gewicht von Kängurus – handelt es sich um Bennett-Wallabys, die vorwiegend auf Tasmanien und den weiteren Inseln süd­ lich des fünften Kontinents leben. Durch die klimatischen Bedingungen ihrer Heimat – Australien besteht nicht nur aus der heißen Wüste im Zentrum und dem subtropischen Norden – sind sie absolut winterfest und führen daher auch bei uns in Österreich ein schönes Leben. Die Beobachtung der Wallabys ist von der Terrasse des Schutzhauses m ­ öglich, als Wildtiere mit natürlichem Fluchtinstinkt können die Kängurus aber weder gefüttert noch gestreichelt werden. Ersteres haben sie mit Tina, dem Appenzeller Sennenhund der Wirtsleute gemeinsam – wenn es um Streicheleinheiten geht, lässt sich Tina aber nicht lang bitten.

Die Pfadfinder von Bad Vöslau haben in der Nähe des Schutzhauses ihre Roverhütte – wir haben mit dem Range Rover Velar das perfekt passende Auto gewählt

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MEINUNG // VORSCHAU

TäglichEs drama

allradgrüssE aus dEr zukunFT:

Ein suv von FErrari

EinparkEn isT EinFach, bEhaupTET JEdEr. gEFühlT kann Es nur EinE mindErhEiT.

(Illustration: © Reichel Car Design)

Maserati, Bentley und Lamborghini haben es bereits vorgemacht und ein SUV in ihr Modellportfolio aufgenommen. Laut Gerüchten will nun Sergio Marchionne im Jahr 2019 nachziehen und in dem hoch lukrativen Segment Boden gut machen. Intern soll das Projekt auf den Namen „F16 X“ hören und auf dem Nachfolger des GTC4 Lusso basieren. Angetrieben werden soll der für ein SUV extrem flach aufbauende Wagen von einem 700 PS starken V8­Turbo, der eventuell sogar noch von dem ein oder anderen E­Motor unterstützt werden soll. Allrad ist Pflicht, ein Preis jenseits der 300.000 Euro realistisch.

ausblick

4wd 04/2018

Die nächste Ausgabe von 4wd – Allrad, Outdoor, Abenteuer erscheint Ende April. Neben einem umfangreichen Pick-upVergleich (Mercedes X­Klasse, VW Amarok, Fiat Fullback und Renault Alaskan) servieren wir in der „out & about“­Rubrik ein Felbertauernstraße-Outdoor-Special und eine spannende Weitwander-Reportage vom „KAT Walk“ aus den Kitzbüheler Alpen. Dazu gibt’s einige Fahrberichte und Neuvorstellungen un­ ter anderem vom brachialen Ford Ranger Predator, dem neuen Ssangyong Rexton, der Alfa Romeo Giulia Q4 und dem brandneuen BMW X2. Großer Pick-up-Vergleich: Fullback vs. Amarok vs. Alaskan vs. X-Klasse

Ssangyong Rexton

Kat Walk-Reportage

Entlang der Kreuzgasse in Wien­Währing gilt seit 2017 zwischen Klostergasse und Lacknergasse ein Park­ und Halteverbot. Und das nicht, weil dort konzentriertes Autofahrer­Bashing seitens der Bezirks­ oder Stadtpolitik betrieben wird, sondern weil es die Autofahrer selbst verbockt haben. Im vergangenen Jahr wurden dort nämlich rund 3.000 Falschparker gezählt. Das bedeutet: Straßenbahnen und Busse, die an dieser Engstelle vorbeifahren, wurden durchschnittlich acht Mal am Tag von widerrechtlich oder schlampig geparkten Fahrzeugen blockiert. Das ist ärgerlich. Vor allem deshalb, weil diese Autofahrer eine Kettenreaktion lostreten: Die Bim­Fahrer toben ob der drohenden Verspätung im Triebwagen, wollen mit Dauergebimmel den Verursacher alarmieren, treiben damit aber vor allem die Anwohner in den Wahnsinn. Die wiederum von der Bim blockierten Autofahrer stehen im Stau, blasen unnötig Abgase in die Luft, bis die Lenker vor Ungeduld mit ihren Hupen in das Dauergebimmel der Bim einsteigen. Die Anwohner drehen komplett durch. Wer eine solche Szene beobachtet, der würde dem Verursacher am liebsten eine besonders freundliche Notiz an der Windschutzscheibe hinterlassen, damit er sich der Tragweite seines Ich­war­doch­nur­schnell­am­Bankomaten­und­in­der­Bäckerei­ Parkmanövers bewusst wird. Das Traurige ist, die Kreuzgasse ist kein Einzelfall. In der ganzen Stadt wird kopflos­schlampig geparkt. Wer abends verzweifelt den Block auf der Suche nach einem Parkplatz umrundet, dem steigt regelmäßig der Blutdruck, weil gefühlt jedes dritte Fahrzeug vom Besitzer so abgestellt wurde, als würde er damit den ebenfalls autofahrenden Nachbarn einen Denkzettel verpassen wollen. Die einen etwa lassen beim Parallelparken soviel Abstand zwischen dem eigenen und dem Fahrzeug vor UND hinter ihnen, dass zwar ums Alzerl keine zwei Kleinwagen mehr dazwischen passen, aber gefühlt das halbe Universum in den beiden Lücken verschwinden könnte. Summiert auf einen 300 Meter langen Parkstreifen vernichten solche Parkprofis spontan geschätzt acht Stellplätze und verdonnern die übrig gebliebenen Anwohner zum Weiter­ fahren. Ähnlich ist es bei den Schrägparkplätzen: Jeden Tag sieht man einen, der ein gewöhnlich breites Auto mittig und zu schräg in eine Lücke gestellt hat, die eigentlich Platz für drei gewöhnlich breite Autos bieten würde. Nach spätestens zwei Runden um den Häuserblock beginnt man an der Menschheit zu zweifeln, fragt sich, ob die Leute überhaupt ein Gefühl für die Größe ihres Fahr­ zeugs haben und ob sie nach dem Aussteigen denn nie einen Blick zurückwerfen und ihr Meisterwerk mit etwas Abstand betrachten. Wohl kaum, denn sonst würde die Stadt nicht dazu übergehen, Parkplätze für Autofahrer aufgrund des Verhaltens von manchen Egomanen auf vier Rädern zu streichen. Und der Stadt sollte man eigentlich ausrichten, dass ihre Parkraumbewirtschaftung bei einer effizienteren Ausnutzung des vorhandenen Parkraums noch etwas lukrativer sein könnte ... Pascal Sperger Chefredakteur


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